Essai (W3)
Der Ausdruck dt. "Essay", span. "Ensayo", frz. "Essai", ndl. "essay", ital. "Saggio", engl. "Essay", (wörtlich = dt. "Versuch"), (2. Hälfte des 19. Jh.) zu engl. "essay", zu mfrz. "essai" (= dt. "Versuch", "Abhandlung"), zu ital. "saggio", span. "ensayo" geht zurück auf spätlat. "exagium" = dt. "das Wägen", "das Abwägen", "das Gewicht". Ursprünglich bezeichnete es die "die Schrotproben, welche die Kaiser des 5. Jh. sich von jedem neuen Münzschlag vorlegen ließen". Zu Grunde liegt das Verb lat. "exigere" = dt. "prüfen", "untersuchen", "beurteilen", "abwiegen", "erwägen".Das Verb lat. "exigere" = dt. "erwägen", "überlegen" setzt sich seinerseits zusammen aus lat. "ex-" = dt. "aus", "heraus" und lat. "agere" = dt. "treiben", "führen", "handeln". Das lat. "agere" basiert wiederum auf griech. "ágein" = dt. "führen". Es findet sich u.a. in dt. "Demagoge", "Pädagoge", "Synagoge", "Stratege". Als Wurzel wird ide. "*ag-" = dt. "mit geschwungenen Armen treiben" postuliert.
(E?)(L?) https://www.btb.termiumplus.gc.ca/tpv2guides/guides/cooc/index-fra.html?lang=fra&lettr=indx_catlog_e&page=9Vmvzk41wAAA.html#zz9Vmvzk41wAAA
"essai"
avorté, concluant, contesté, convaincant, décevant, encourageant, faible, (in)fructueux, hésitant, (mal)heureux, informe, loyal, maladroit, manqué, périlleux, probant, raté, réussi, timide; répétés, successifs.
Accomplir, effectuer, esquisser, faire, mener, rater, recommencer, réitérer, répéter, risquer, tenter un ~; procéder à un ~; se livrer à des ~s; multiplier des ~s; faire l’~ de (un médicament, un produit, etc.); engager qqn, être pris, mettre qqn/qqch., prendre qqn à l’~. Un ~ avorte, échoue, réussit.
(sport) raté, refusé pour hors-jeu, transformable, transformé.
Accorder, marquer, refuser, transformer un ~.
(étude) admirable, dense, détaillé, (très) documenté, (très) fouillé, magistral, majeur, modeste, passionné, vif, volumineux.
(E?)(L?) https://www.cnrtl.fr/etymologie/essai
ESSAI, subst. masc.
Étymol. et Hist.
- 1. a) Ca 1140 « épreuve, tentative » (Pèlerinage Charlemagne, 510 ds T.-L.);
- 1. b) 1176 « opération par laquelle on s'assure des qualités d'une chose (ici de l'or) » (Chrétien de Troyes, Cligès, éd. A. Micha, 4202 : Por ce toche an l'or a l'essai);
- 1. c) 1168-91 « action d'affronter qqc. pour la première fois » (Id., Perceval, éd. F. Lecoy, 514);
- 2. 1580 p. ext. (titre des Essais de Montaigne). Du b. lat. "exagium" « pesage, poids ».
(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/35083
Essai
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#1
"Essai" (franz.), s. "Essay".
"Essay" (engl.)(franz. "Essai", »Versuch«), Bezeichnung für kürzere Abhandlungen wissenschaftlichen oder literarischen Inhalts in gemeinverständlicher Darstellung. Der "Essay" verdankt seine Entstehung der Anregung des französischen Schriftstellers Montaigne (»Essais«, 1580) und wurde durch Lord Bacon in die englische Literatur eingeführt, wo er im 18. Jahrh. besonders von Cowley, Dryden, Temple, Addison, Steele (die vorzugsweise "Essayisten" genannt werden) und andern bekannten Schriftstellern weiter ausgebildet wurde. Seine jetzige Form, die im wesentlichen darin besteht, daß in Anknüpfung an ein Ereignis des Tages oder an eine wichtige literarische Erscheinung Fragen, welche die Zeit bewegen, in leichtem und zwanglosem Gesprächston erörtert werden, erhielt der "Essay" erst im 19. Jahrh. und zwar vorzugsweise durch den geistvollen Macaulay, dem andre, wie Bulwer-Lytton, Lord Stanhope, Carlyle, der Amerikaner Emerson, mit nicht minder glücklichem Erfolg nacheiferten. In Deutschland wurde der "Essay" in gleichem Sinne kultiviert von Treitschke, Rümelin, Herm. Grimm, Julian Schmidt, Karl Frenzel, Rud. v. Gottschall u. a. – In der Philatelie heißen "Essays" Briefmarken, die mehr oder weniger vorgeschrittene Entwürfe zu einer neugeplanten Ausgabe vorstellen.
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=7&content=Essai
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Frz "Essai" taucht in der Literatur um das Jahr 1630 / 1730 auf.
Erstellt: 2022-05