Danegeld
Normandie (W2)
(E1)(L1) https://owad.de/wordZur Blütezeit der Wikinger waren Sie entlang der europäischen Küsten sehr gefürchtet. Wenn es sie überkam wählten sie einen "Jarl", einen Oberbefehlshaber, und überfielen einen grösseren Küstenabschnitt samt dem "Hinterland". Auch Flussmündungen bzw. Flüsse waren beliebte Einfallstore tief ins Landesinnere. Aber es ging ihnen ja nicht nur ums Raufen (und Morden) - oft waren sie mit einer entsprechenden Geldzahlung zufrieden. Und das machte allmählich Schule. Sie betrieben die Erpresserei derart ausgiebig, dass sich sogar ein Begriff für diese Art der Geldeintreibung bildete: das "Danegeld", also das Geld (oder auch Gold und andere Schätze), das an die Wikinger (aus Dänemark, Norwegen und Schweden) zu entrichten war, um vor Verwüstung verschont zu bleiben. Sobald das Lösegeld übergeben war verschwanden sie wieder mit ihren wendigen Booten.
Sogar die Normandie soll auf diese Art und Weise in den Besitz der "Nordmänner" gelangt sein. Karl III. (der Einfältige) übergab das Herzogtum (der "Normandie") an den Wikinger Rollo. Aber hier verschwanden sie nicht wieder sondern wurden sogar sesshaft.
Eine andere Version besagt, dass das Danegeld nur indirekt an die die Dänen ging und direkt als Steuer erhoben wurde.
Das engl. "Danegeld" = "protection money paid to an aggressive party" = "Schutzgeld" setzt sich zusammen aus engl. "Dane" = "Däne" und dem altengl. "geld" = "Geld". Das "Dänengeld" war die Steuer, die die Engländer vom 10. bis 12 Jh. zahlen mussten, um den Schutz gegen eine dänische Invasion zu finanzieren. Aber wie das mit Steuern so ist. Wenn sie schon 'mal da sind werden sie nicht mehr abgeschafft. Und so auch das "Danegeld". Es wurde zu einer Art Grundsteuer pro Grundstückseinheit und musste weiterhin gezahlt werden.
Heute hat "Danegeld" eine neue Bedeutung erhalten und wurde die Bezeichnung für Geld, das an Terroristen oder an Schutzgelderpresser bezahlt wird.