Zoonym (W3)
Die Bezeichnung dt. "Zoonym" setzt sich zusammen aus griech. "zoon" = dt. "Lebewesen", "Tier" und griech. "ónyma" = dt. "Name". Es geht also um die Bezeichnung von Tieren.Für "Zoonym" findet man zwei Definitionen:
- eine allgemeinsprachliche Bezeichnung für Tiere; ländliche, städtische und literarische Tiernamen
- Tierbezeichnungen, die auf andere Bereiche übertragen werden
(E?)(L?) http://www.kalbos.lt/zurnalai/09_numeris/02.pdf
Semantische Analyse der phraseologischen Vergleiche mit Tiernamen im Deutschen und im Lettischen
Inese Èinkure
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Kleine Übersicht über die benutzten Theorien
In der Phraseologieforschung werden sehr viele Termini gebraucht, die manchmal auch für eine gewisse Verwirrung sorgen können. In dem vorliegenden Beitrag werden die Termini „Phraseologismus“, „Idiom“, „Wendung“, „phraseologische Einheit“ synonym verwendet. Meinungsunterschiede betreffen auch die Grenzbestimmung der Phraseologie. Manche Forscher zählen z. B. Sprichwörter zur Phraseologie, einige dagegen nicht.
Auf dem Gebiet der interlingualen kontrastiven Phraseologie sind die Untersuchungen zweier Sprachen am verbreitetsten. In der letzten Zeit stehen kognitive und kultursemiotische Aspekte der kontrastiven Phraseologieforschung im Mittelpunkt des Interesses. Die phraseologischen Einheiten mit den Tiernamen als Komponente (auch "Zoonyme" genannt) bilden die zweitgrößte Gruppe nach den "Somatismen" (Phraseologismen mit den Körperteilen als Komponente) in der Phraseologie. Die komparativen Phraseologismen sind eine Subklasse der Phraseologismen. Unter den Phraseologismen mit den Tiernamen als Komponente machen sie sowohl im Deutschen als auch im Lettischen einen beträchtlichen Teil aus.
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Strukturtypen der untersuchten deutschen und lettischen Zoonyme
Was die Strukturtypen (deren Einteilung nach Palm (1997, p. 45f.) erfolgt) der untersuchten deutschen und lettischen komparativen Phraseologismen betrifft, kann man folgendes feststellen:
1. Verb oder Adjektiv/ Adverb + wie + SubstantivDie syntaktische Struktur ist sowohl im Deutschen als auch im Lettischen reichlich vertreten.
- stinken wie ein Wiedehopf
- sich wohl fühlen wie ein Fisch im Wasser
- lielas ka ceplitis
- izlocities ka zutim
- stolz wie ein Pfau
- munter wie ein Fisch im Wasser
- lepns ka pavs
- mems ka zivs
2. Verb + wie + Partizip
Unter den untersuchten komparativen Phraseologismen kann man weder im Deutschen noch im Lettischen einen solchen Strukturtyp finden, weil das Untersuchungsobjekt Phraseologismen mit Tiernamen (mit Substantiven) sind.
3. Verb + wie + Satz
Unter den untersuchten komparativen Phraseologismen kann man weder im Deutschen noch im Lettischen einen solchen Strukturtyp finden.
4. Substantiv + wie
kakls ka gulbim, acis ka pucei, kajas ka starkim, acis ka vanagam, graudi ka silkes, kakls ka dzervei.
Diese syntaktische Struktur ist nur unter den untersuchten lettischen komparativen Phraseologismen zu finden.
5) Verb oder Adjektiv/ Adverb + andere Strukturen als wie
aussehen, als hätten einem die Hühner das Brot weggefressen.
(E?)(L?) http://www.namenforschung.net/fileadmin/user_upload/namenforschung.net/%C3%9Cbungsaufgaben.pdf
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Kapitel 8: Tiernamen (Zoonyme)
1. Gehen Sie auf einen Bauernhof in Ihrer Nähe.
a) Befragen Sie den/die LandwirtIn nach der Zahl seiner/ihrer Kühe/Ziegen/Schafe sowie (sofern vorhanden) nach deren Namen, und notieren Sie diese. Fragen Sie darüber hinaus, wie und von wem die Namen ausgesucht und ob die Namen früherer Tiere auf Neugeborene übertragen werden. Hören die Tiere auf ihre Namen?
b) Wiederholen Sie Ihre Recherche in einem größeren Milch- bzw. Mastbetrieb. Welche Unterschiede lassen sich feststellen?
2. HundezuchtN sind noch kaum untersucht. Nehmen Sie Kontakt zu einem Hundezuchtbetrieb auf und informieren Sie sich über die Statuten zur ZuchtNGebung. Klären Sie, was der sog. ZwingerN ist und wie die Benennung der Welpen genau erfolgt.
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(E?)(L?) http://www.namenkundliche-informationen.de/pdf/95_96/NI%2095_96_Druck.pdf
(S. 329ff)
Šrámek, Rudolf
Beiträge zur allgemeinen Namentheorie
Hg. von Ernst Hansack
Wien: Praesens Verlag 2007
(Schriften zur diachronen Sprachwissenschaft 16), 574 S.
Der tschechische Bohemist und Slavist legt in diesem Nachdruck von Beiträgen seine Gedanken zur „allgemeinen Namentheorie“ dar, wie er sie selbst in jahrzehntelanger konzentrierter Forschungsarbeit entwickelt hat. Es geht ihm um die theoretische Fundierung der Onomastik und einerseits um ihr Verhältnis, ja ihre Integration in die allgemeine Linguistik, andererseits um eine theoretische Vertiefung der Onomastik als eines Teilbereichs der Linguistik, somit nicht um Namenerklärungen, um „Deutungen“.
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Seine Einteilung des Eigennamenbestandes in Namenklassen sei hier wiedergegeben:...
- 1.1 Toponyme
- 1.1.1 Oikonyme
- 1.1.2 Anoikonyme (Hydronyme, "Agronyme" = Flurnamen, Hodonyme = Namen für Straßen, Wege usw.) Choronyme, Kosmonyme (Astronyme), Geonyme u. a.
- 2.1 Echte Anthroponyme
- 2.2 Unechte Anthroponyme (u. a. literararische Namen, Theonyme, Zoonyme, Phytonyme)
- 3.1 Chrematonyme
- 3.2 EN für Produkte
- 3.3 EN für Einrichtungen
- 3.4 EN für gesellschaftliche oder historische Erscheinungen
- 3.5 EN für Denotate aus der künstlerischen und geistigen Sphäre.
(S. 348)
Etnolingvistika. Onomastika. Etimologija
Materialy meždunarodnoj nauènoj konferencii Ekaterinburg, 8-12 sentjabrja 2009
[Ethnolinguistik. Onomastik. Etymologie. Materialien einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz in Ekaterinburg vom 8.-12. September 2009]
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Ein Thematisches Register (315 ff.) mit Angaben auch speziell zur Onomastik (316-318) erleichtert die Orientierung und verweist auf die einzelnen Autoren zu folgenden Subthemen: Derivation in der Onomastik, Eigennamen im Text, Neue Prozesse (Untersuchungsmethoden) in der Onomastik, Onomastik und Kognitive Linguistik, Onomastik und Sprachkontakt, Onomastische Lexikographie und Kartographie, "Anthroponymie", Zoonymie, Pragmatonymie, Toponymie, Hydronymie, Urbanonymie etc. sowie Regionale Onomastik, Rekonstruktion von Lexik mittels Onomastik, Semantik von Onymen und Etymologie der Eigennamen. - K. H.]
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zoonym
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Zoonym" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2014-06