Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Zahlen, Número, Nombre, Numero, Number, (esper.) nombroj
Zahl 00002 in Alltag und Sprache
zwei, dos, deux, due, two, duo

2

2 mit a (W3)

Wie aus "d" (wie in ide. "*dwou") ein "t" (wie in engl. "two") und ein "z" (wie in dt. "zwei") wurde, läßt sich auf die "Erste Lautverschiebung" (auch "Germanische Lautverschiebung", ab etwa -500) und die "Zweite Lautverschiebung" (auch "Hochdeutsche Lautverschiebung", ab etwa +500) zurückführen.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "a" gibt, wie in "Amphore" = dt. "Zweiträger", ist der Nutzung von "Präfixen" anzulasten.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "b" gibt, wie in "Bigamie" = dt. "Doppelehe", wird auf phonetische Ähnlichkeit (lat. "bi- zu altlat. "dui-") zurückgeführt.

Die "Zweier-Worte" mit "v" lassen sich auf lat. "vice" = dt. "anstelle von", Ablativ von "vicis" = dt. "Wechsel", "Wechselseitigkeit", "Platz", "Stelle", zurückführen.

Die "Zweier-Worte" mit "a" erhält man mit einer kleinen Vorsilbe "-am-", die man grob mit dt. "um", "umherum" übersetzen könnte. Damit kommt man zu lat. "ambi-" und dann auch zu griech. "amphi-" = dt. "zu beiden Seiten", "rings umher", "alle zwei zusammen".

Damit kommt man zu dt. "ambivalent" = dt. "zweiwertig", "Amphitheater" = "das aus zwei halbkreisförmigen Theatern bestehende Theater", "Umherumtheater", und "Amphibie", dem in zwei Lebensbereichen existierenden Lebewesen oder Fahrzeug, oder "Amphore" = dt. "Zweiträger".

Und völlig unerwartet findet man in dieser Wortfamilie auch frz. "aller" = dt. "gehen", das auf lat. "ambulare" = dt. "umherstreunen", "umherschlendern" "daherschreiten", "wandern", "reisen" zurück geht.

Und dann muß man auch noch dt. "Amt" erwähnen, das auf einem langen Weg über mhdt. "ambet", "ambt", "ambahte", ahdt. "ambaht", "ambahti", got. "andbahti", altengl. "ambeht", schwed. "ämbete" = dt. "Dienst", und ahdt. "ambaht", got. "andbahts", altengl. "ambeht" = dt. "Diener", "Bote", zurück geht auf kelt. "*ambaktos", "*ambiaktos" = dt. "Diener", "Bote", und gallolat. "ambactus" = dt. "Herumgeschickter", "Herum-Agierender", zurück geht.

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit b (W3)

Wie aus "d" (wie in ide. "*dwou") ein "t" (wie in engl. "two") und ein "z" (wie in dt. "zwei") wurde, läßt sich auf die "Erste Lautverschiebung" (auch "Germanische Lautverschiebung", ab etwa -500) und die "Zweite Lautverschiebung" (auch "Hochdeutsche Lautverschiebung", ab etwa +500) zurückführen.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "a" gibt, wie in "Amphore" = dt. "Zweiträger", ist der Nutzung von "Präfixen" anzulasten.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "b" gibt, wie in "Bigamie" = dt. "Doppelehe", wird auf phonetische Ähnlichkeit (lat. "bi- zu altlat. "dui-") zurückgeführt.

Die "Zweier-Worte" mit "v" lassen sich auf lat. "vice" = dt. "anstelle von", Ablativ von "vicis" = dt. "Wechsel", "Wechselseitigkeit", "Platz", "Stelle", zurückführen.

Die "Zweier-Worte" mit "a" erhält man mit einer kleinen Vorsilbe "-am-", die man grob mit dt. "um", "umherum" übersetzen könnte. Damit kommt man zu lat. "ambi-" und dann auch zu griech. "amphi-" = dt. "zu beiden Seiten", "rings umher", "alle zwei zusammen".

Die Zahl "zwei" mit "b" findet man als bask. "bi", lat. "bis", lat. "bi"

Schreitet man weiter zurück so steckt hinter lat. "dubitare" und dt. "zweifeln" die Wurzel ide. "*dwi-", "*duwo-", "*dow-o" = dt. "zwei". Daraus machten die Römer sowohl lat. "bi-", wie etwa in engl. "biannual" = dt. "zweimal jährlich", "halbjährlich" oder frz. "bicyclette" = dt. "Zweirad", dt. "Kombination" = dt. "Zweiervereinigung", dt. "Bilanz" zu lat. "bilanx" = dt. "zwei Waagschalen habend".

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit d (W3)

Wie aus "d" (wie in ide. "*dwou") ein "t" (wie in engl. "two") und ein "z" (wie in dt. "zwei") wurde, läßt sich auf die "Erste Lautverschiebung" (auch "Germanische Lautverschiebung", ab etwa -500) und die "Zweite Lautverschiebung" (auch "Hochdeutsche Lautverschiebung", ab etwa +500) zurückführen.

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit p (W3)

Dt. "Paar" bezeichnet zunächst nicht dt. "zwei" sondern geht über mhdt., ahdt. "par" = "zwei Dinge von gleicher Beschaffenheit" zurück auf lat. "par" ("paris") = "gleichkommend", "gleich". Aber als "Paar" treten immer nur zwei Dinge gleichzeitig auf: das "Hochzeitspaar", das "Paar Schuhe", das "Paar Strümpfe", das "ungleiche Paar", das "Ehepaar", das "Liebespaar", das "Tanzpaar", die "Paarläufer" und das "Paar Ohrringe", in der Mathematik treten auch "Zahlenpaare" auf.

Dt. "Paar" ist die Bezeichnung für "zwei zusammengehörende oder als zusammengehörig empfundene Dinge von gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit".

Das im 16. Jh. aufkommende Verb spätmhdt. "paren" = dt. "gesellen" findet man auch als dt. "paaren" in der Bedeutung "zu Paaren zusammenfügen", "Tiere zur Fortpflanzung zusammenbringen", reflexiv gebraucht, "sich paaren" bezeichnet es auch "sich begatten".

Als weitere Abkömmlinge von lat. "par" = dt. "gleich" findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit s (W3)

Dt. "sekundär", span. "secundario", frz. "secondaire", ital. "secondario", engl. "secondary", bezeichnet zunächst nicht dt. "zwei" sondern dt. "an zweiter Stelle stehend", "in zweiter Linie in Betracht kommend", "nachgeordnet", "nachträglich hinzukommend", "neben-" "nebensächlich", "nicht ursprünglich", "untergeordnet", "unwichtig", "zweiter (nach Rang u. Art)", "zweitrangig" (vgl. "primär", "tertiär"). In vielen Fällen nimmt "sekundär" aber die Bedeutung "zwei" an.

Das Adjektiv dt. "sekundär" geht zurück auf lat. "secundarius" = dt. "zur zweiten Ordnung gehörend", "in zweiter Linie in Betracht kommend", "nachträglich hinzukommend", "neben-". Dt. "sekundär" wurde im 18. Jh. über frz. "secondaire" aus lat. "secundarius" entlehnt. Zugrunde liegt lat. "secundus" = dt. "der Zeit nach folgend", "der Reihe nach folgend"), aber auch dt. "Zweiter". Ausgangspunkt ist ein altes Partizip ("*sequondos") von lat. "sequi" = dt. "folgen", "nachfolgen" - gehört zu lat. "socius" = dt. "gemeinsam", "Genosse", "Gefährte", "Teilnehmer" - ursprünglich wohl "mitgehend", "Gefolgsmann" - (s. "sozial") - lat. "secta" = dt. "befolgter Grundsatz", "Richtlinie", "Partei", "philosophische Lehre", "Sekte" - zu dt. "sehen" (eigentlich "mit den Augen verfolgen") - siehe auch "Exekution".

In der Chemie wird "sekundär" noch in spezieller Bedeutung verwendet - aber dabei ist ebenfalls auch die Deutung "zwei-", "zweit-" zulässig.

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit t (W3)

Wie aus "d" (wie in ide. "*dwou") ein "t" (wie in engl. "two") und ein "z" (wie in dt. "zwei") wurde, läßt sich auf die "Erste Lautverschiebung" ("b" -> "p" | "d" -> "t" | "g" -> "k" | "gw" -> "kw") (auch "Germanische Lautverschiebung", ab etwa -500) und die "Zweite Lautverschiebung" ("p" -> "f", "v" | "t" -> "s", "z" | "k" -> "ch", "h") (auch "Hochdeutsche Lautverschiebung", ab etwa +500) zurückführen.

Die "Erste Lautverschiebung" bewirkte, dass aus ide. "*dwou" in den germanischen Sprachen afrikaans "twee", dän. "to", engl. "two", fries. "twa", isländ. "tveir", ndl. "twee", norw. "to", schwed. "twa", hervorgingen.

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit v (W3)

Die "Vize-Abteilung" gehört genau genommen nicht in die Kategorie "2 mit ...". Aber der "Stellvertreter" hat in vielen Bereichen die Bedeutung "Zweiter" angenommen. So versteht man unter "Vizeweltmeister" den "der nach dem Weltmeister in einem sportlichen Wettkampf Zweiter geworden ist" - und nicht denjenigen, der an Stelle des Weltmeisters auftritt. Auch in anderen Lebensbereichen bezeichnet "Vize-" denjenigen, der "an zweiter / zweithöchster Stelle steht".

Dt. "Vize-" geht zurück auf lat. "vice" = dt. "anstelle von".

Als weitere Abkömmlinge findet man:



Erstellt: 2023-09

2 mit z (W3)

Wie aus "d" (wie in ide. "*dwou") ein "t" (wie in engl. "two") und ein "z" (wie in dt. "zwei") wurde, läßt sich auf die "Erste Lautverschiebung" (auch "Germanische Lautverschiebung", ab etwa -500) und die "Zweite Lautverschiebung" (auch "Hochdeutsche Lautverschiebung", ab etwa +500) zurückführen.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "a" gibt, wie in "Amphore" = dt. "Zweiträger", ist der Nutzung von "Präfixen" anzulasten.

Dass es auch "Zweier-Worte" mit "b" gibt, wie in "Bigamie" = dt. "Doppelehe", wird auf phonetische Ähnlichkeit (lat. "bi- zu altlat. "dui-") zurückgeführt.

Die "Zweier-Worte" mit "v" lassen sich auf lat. "vice" = dt. "anstelle von", Ablativ von "vicis" = dt. "Wechsel", "Wechselseitigkeit", "Platz", "Stelle", zurückführen.

Die "Zweier-Worte" mit "a" erhält man mit einer kleinen Vorsilbe "-am-", die man grob mit dt. "um", "umherum" übersetzen könnte. Damit kommt man zu lat. "ambi-" und dann auch zu griech. "amphi-" = dt. "zu beiden Seiten", "rings umher", "alle zwei zusammen".

Die "Erste Lautverschiebung" und die anschließende "Zweite Lautverschiebung" bewirkten, dass aus ide. "*dwou" in den "deutschen Sprachen"

Als weitere Abkömmlinge findet man:



(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ngwbhinw.html




Erstellt: 2023-09

A

B

bilateral (W3)

Dt. "bilateral", span. "bilateral", frz. "bilatéral", engl. "bilateral" = dt. "zweiseitig" setzt sich zusammen aus lat. "bi" = "zweifach" und lat. "latus", "lateris" = "Seite".

dt. "Handel zwischen zwei Staaten" = engl. "bilateral trade"

(E2)(L1) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_b_1.html
Bilaterales Bild

(E?)(L?) http://www.das-tierlexikon.de/bilateralsymmetrische-tiere-photos.htm
Bilateralsymmetrische Tiere

(E?)(L1) http://www.fremdwoerter.de/


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERB.pdf


(E3)(L1) http://www.textlog.de/dornblueth.html


(E?)(L?) http://users.ugent.be/~rvdstich/eugloss/DA/lijstb.html
bilateral - dobbeltsidig (pop)

(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Vertrag (bilateralischer)

(E6)(L1) http://www.univie.ac.at/Voelkerkunde/cometh/glossar/heirat/e.htm


(E6)(L1) http://www.univie.ac.at/Voelkerkunde/cometh/glossar/heirat/egocb1.htm
Bilaterale Kreuzkusinenheirat

(E?)(L?) http://zbw.eu/stw/versions/latest/descriptor/about.de.html
Bilaterale Entwicklungshilfe | Bilaterales Monopol

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=bilateral
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "bilateral" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

Erstellt: 2011-12

Biskuit (W3)

Sowohl dt. "Biskuit" als auch dt. "Zwieback" bezeichnen "Zweimal Gebackenes". "Biskuit" geht über ital. "biscotto", zurück auf lat. "bis coctum", "Zwieback" und hieß im 15. Jh. noch "Zweiback".

Bei Adelung findet man:


Das "Biscuit", (sprich Bitkwit,) des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, aus dem Franz. "Biscuit", und dieß aus dem mittlern Lateine "Biscoctum". 1) Eine Art sehr trocknen und harten Brotes, welches zwey Mahl gebacken wird, und daher unter dem Nahmen des Zwiebackes am bekanntesten ist. 2) Eine Waare der Zuckerbäcker aus Kraftmehl, bittern Mandeln, Zucker u. s. f. 3) Porcellan ohne Glasur, so wie es nach dem ersten Brande aus dem Feuer kommt.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Biskuit
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Biskuit" taucht in der Literatur um das Jahr 1780 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2013-02

C

D

Dilemma
Gefangenendilemma
Lemma (W3)

Das griech. "lambánein" heißt "nehmen", "greifen". Ein "Dilemma" ist also ein "zweifaches greifen". D.h. gleichgültig, wie man sich auch entscheidet, es erwischt einen doch.

Dt. "Dilemma" (16. Jh.) = dt. "Zwangslage", span. "dilema ", frz. le "dilemme", ital. "dilemma", ndl. "dilemma", engl. "dilemma" (1500s, 1523), geht zurück auf lat. "dilemma" und weiter auf griech. "di-lemma" = dt. "Doppelsatz", eigentlich "Doppelfang", "Zwiegriff". Zunächst wurde es in der Logik für eine Art "Fangschluss" (der eine Entscheidung nur innerhalb von zwei gleich unangenehmen Möglichkeiten eines Alternativsatzes (entweder - oder) zulässt) verwendet. Das Substantiv wurde zu griech. "lambánein" = dt. "nehmen", "ergreifen" gebildet.

In der Mathematik wird mit dt. "Lemma" ein Hilfssatz bezeichnet, der im Verlauf einer Beweisführungzu einem mathematischen "Satz" meist vor dem eigentlichen "Satz" bewiesen wird. (Definition - n*(Lemma - Beweis) - Satz - Beweis).

Dieses "Lemma" ist das lat. lemma, das ansonsten auch für "Titel", "Überschrift", "Sinngedicht", "Stichwort" (in einem Wörterbuch), "Motto" stehen kann geht zurück auf griech. "lemma", (Gen. griech. "lemmatos" = eigentlich "alles, was man (an)nimmt") zurück, und gehört ebenfalls zu dem Verb griech. "lambánein" = dt. "nehmen".

(E?)(L?) https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2021/0720/TV-20210720-1442-4400.hq.mp4

ARD - Kulturjournal - Unverzichtbar. Unvergänglich. Das Plastik-Dilemma - 09.08.2021


(E?)(L?) https://pdodswr-a.akamaihd.net/swr/swr-fernsehen/odysso/2018/09-13/1053865.l.mp4

ARD - odysso - Wissen im SWR - Wege aus dem [Stau]-Dilemma - 17.10.2019


(E?)(L?) https://www.aphorismen.de/suche?text=Dilemma




(E?)(L?) https://www.arte.tv/de/videos/097454-006-A/mathewelten/

Das Gefangenendilemma


(E?)(L?) https://dbpedia.org/page/Prisoner%27s_dilemma

"Gefangenendilemma"

Das "Gefangenendilemma" ist ein mathematisches Spiel aus der Spieltheorie. Es modelliert die Situation zweier Gefangener, die beschuldigt werden, gemeinsam ein Verbrechen begangen zu haben. Die beiden Gefangenen werden einzeln vernommen und können nicht miteinander kommunizieren. Leugnen beide das Verbrechen, erhalten beide eine niedrige Strafe, da ihnen nur eine weniger streng bestrafte Tat nachgewiesen werden kann. Gestehen beide, erhalten beide dafür eine hohe Strafe, wegen ihres Geständnisses aber nicht die Höchststrafe. Gesteht jedoch nur einer der beiden Gefangenen, geht dieser als Kronzeuge straffrei aus, während der andere als überführter, aber nicht geständiger Täter die Höchststrafe bekommt.
...



(E?)(L?) https://www.duden.de/rechtschreibung/Dilemma

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Bedeutung: "Zwangslage", Situation, in der sich jemand befindet, besonders wenn er zwischen zwei in gleicher Weise schwierigen oder unangenehmen Dingen wählen soll oder muss.

Synonyme zu Dilemma: "Kalamität", "Misslichkeit", "Not[lage]", "Unlösbarkeit"

Herkunft: lateinisch "dilemma" - griechisch "dílemma", zu "dís" ("di-") = "zweimal" und "lemma", eigentlich = "alles, was man nimmt", zu: griech. "lambánein" = "nehmen"
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(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/Dilemma

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"Dilemma" n. "Entscheidungszwang zwischen zwei Übeln", "Zwangslage". Lat. "dilemma", griech. "dílemma" bezeichnet einen Fangschluß der Logik, der einen Gegner so zwischen zwei gleich unangenehme Behauptungen stellt, daß er sich für eine entscheiden muß; aus griech. "di-" = "zweifach" (s. "di-" 1) und griech. "lemma" = "Annahme", "Hilfssatz", "Prämisse". In dem allgemeinen Sinne "Zwangslage", "Klemme" seit dem 16. Jh. in dt. Texten.
...


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Dilemma

Dilemma


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/dilemmatisch

dilemmatisch


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Gefangenendilemma

Gefangenendilemma


(E?)(L?) http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/infopub/textbook/definitions/d22.html

Anakoluthisches Informationsdilemma

anacoluthic dilemma of information

Ein Hinweis auf den scheinbaren Widerspruch, dem wir uns permanent ausgesetzt sehen, in dem wir einerseits unter der vielbeklagten "Informationsflut" leiden und andererseits mit Sokrates noch immer behaupten zu wissen, dass wir nichts wissen.

(griech.: "an-akólouthon" = "nicht folgerichtig"; "an-" = "nicht", "akolouthos" = "das Folgende")

Der Grund für das anakoluthische Informationsdilemma liegt im Informationswettbewerb der Menschen, die alle an die Grenzen ihrer Informationsaufnahme gehen, um möglichst wichtige Informationen zu gewinnen, die die potentiellen Konkurrenten noch nicht haben. In diesem Wettbewerb beklagen wir die Informationsflut, die unsere Konkurrenten möglicherweise begünstigt, die für uns aber höchst belastend ist, weil wir die Spreu (informationstheoretisches Rauschen) nur schwer vom Weizen (verlässliche brauchbare Information) trennen können.

"Anakoluth"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Altgriechisch2-HP/GriechischInternetdatei2.html

"dílemma", gr., F.: nhd. "Doppelsatz", "mehrdeutiger Vorschlag"

Etymologie: s. "di", "lemma"

Weiterleben: lat. "dilemma", N., "Doppelsatz"; nhd. "Dilemma", N., "Dilemma", "Zwangslage"

Literaturhinweise: Kluge s. u. "Dilemma"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

"Dilemma", nhd., N., (16. Jh.): nhd. "Dilemma", "Zwangslage"; ne. "dilemma", "predicament";

Quellenangaben: 1592;

Interferenz: Lw. lat. "dilemma";

Etymologie: s. lat. "dilemma", F., "Doppelsatz", (70-19 v. Chr.); gr. "dílemma", F., "Doppelsatz"; vgl. gr. "di", Präf., "zwei...", "zwi..."; idg. "*duou", "*duai", Num. Kard. (M.), "zwei", Pokorny 228 (352/57) (RB. idg. aus ind., iran., arm., phryg./dak.?, gr., alb., ital., kelt., germ., balt., slaw., toch., heth.?); vgl. gr. "(lemma", F., "Einnahme", "Annahme"; gr. "lambánein", V., "nehmen", "ergreifen"; idg. "*slagu-, "*lagu-", V., "fassen", "greifen", 958 (1649/121) (RB. idg. aus gr., germ.);

Literaturhinweise:

Sonstiges: vgl. nndl. "dilemma", Sb., "Dilemma"; frz. "dilemma", M., "Dilemma"; nschw. "dilemma", Sb., "Dilemma"; nnorw. "dilemma", N., "Dilemma"; poln. "dylemat", M., "Dilemma"; lit. "dilema", F., "Dilemma"; GB.: seit der frühen Neuzeit Bezeichnung für eine Situation in der sich jemand befindet wenn er zwischen zwei in gleicher Weise schwierigen oder unangenehmen Dingen wählen soll oder muss; BM.: "zwei Annahmen"; F.: "Dilemma", "Dilemmas", "Dilemmata" + FW; Z.: "Di-lemm-a"

"Zwickmühle", nhd., F., (16. Jh.): nhd. "Zwickmühle", "verzwickte Lage", "Dilemma", eine Stellung beim Mühlespiel; ne. "predicament"

Quellen: 16. Jh.

Etymologie: mnd. "swikmole", "swickmole", "zwickmole", F., "Zwickmühle", Lage die immer einen Ausweg bietet, listiges Manöver, Mahlwerk als Ausweichmöglichkeit für das Mahlen von Braumalz; das Vorderglied stammt wohl aus einer Ableitung von "zwei" (s. d.), für die Herkunft des Hinterglieds s. nhd. Mühle;

Literaturhinweise:

seit der frühen Neuzeit Bezeichnung für eine schwierige verzwickte Lage aus der es keinen Ausweg zu geben scheint;

"zwei", "mahlen"; F.: "Zwickmühle", "Zwickmühlen" + EW; Z.: "Zwick-mühl-e"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/idg/idg.html
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/zgwbhinw.html

ide. "*slagu-", "*lagu-", idg., V.: nhd. "fassen", "greifen"; ne. "seize", "grasp" (V.); RB.: Pokorny 958 (1649/121), gr., germ.;

Weiterleben: gr. "lambánein", V., "nehmen", "ergreifen"; s. gr. "lemma", F., "Einnahme", "Annahme"; vgl. gr. "dílemma", F., "Doppelsatz"; lat. "dilemma", N., "Doppelsatz"; nhd. "Dilemma", N., "Dilemma", "Zwangslage";

Weiterleben: s. gr. "lázesthai", "lázysthai", V., "nehmen", "ergreifen";

Weiterleben: s. gr. "labrústhai", V., "sich worauf stürzen";

Weiterleben: s. gr. "labreúesthai", V., "frech schwatzen", "vorlaut schwatzen";

Weiterleben: s. gr. "lábros", Adj., "reißend", "ungestüm", "heftig";

Weiterleben: s. gr. "lábrax", M., "Meerwolf" (ein Fisch);

Weiterleben: vgl. gr. "labragóres", Adj., "heftig schwatzend", "dreist schwatzend"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Latein/LateinischesWB.pdf

lat. "dilemma", N.: nhd. "Doppelsatz";

Quellen: Verg. (70-19 v. Chr.);

Lw. gr. "dílemma");

Etymologie: s. gr. "dílemma", F., "Doppelsatz"; vgl. gr. "lemma", F., "Einnahme", "Annahme"; gr. "di", Präf., "zwei...", "zwi..."; gr. "lambánein", V., "nehmen", "ergreifen"; vgl. idg. "*duou", "*duai", Num. Kard. (M.), "zwei", Pokorny 228; idg. "*slagu-", "*lagu-", V., "fassen", "greifen", Pk 958;

Weiterleben: nhd. "Dilemma", N., "Dilemma", "Zwangslage";

Literaturhinweise: Georges 1, 2165, TLL, Kluge s. u. Dilemma


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/406017

"Dilemma", N. (-s; Dilemmas, Dilemmata, früher selten auch Dilemmen), Ende 16. Jh. entlehnt aus lat. "dilemma" / griech. "dileµµa" = "Fangschluß in der Logik, der einen Gegner so zwischen zwei gleich unangenehme Behauptungen stellt, daß er sich für eine entscheiden muß" (aus "di-" = "zweifach" und "leµµa" = "Annahme", "Hilfssatz", "Prämisse"), anfangs auch lat. flekt.

a) Zunächst als bis Anfang 19. Jh. belegtes, heute nur noch gebuchtes Fachwort der Logik in der Bed. "Schlußsatz", "Vernunftschluß, mit dem man einen Gegner von zwei Seiten in die Enge treibt, so daß ihm nur die Wahl zwischen zwei gleich unangenehmen Alternativen bleibt".

Dazu seit Anfang 19. Jh. die adj. Ableitung "dilemmatisch" (ohne Steigerung) "zwei (sich gegenseitig ausschließende) gleich unangenehme Alternativen, Lösungen, Möglichkeiten enthaltend", "auf das Dilemma bezogen", "einen Wechselschluß enthaltend", "verfänglich".

b) Von daher seit spätem 17. Jh. in der heutigen Bed. "Zwangslage, die sich aus der Entscheidung zwischen zwei gleich unangenehmen Alternativen ergibt", "Konflikt", "Klemme", "Zwickmühle",

häufig in Wendungen wie "ungelöstes Dilemma", "strategisches Dilemma", "unlösbares Dilemma", "schweres Dilemma", "unausweichliches Dilemma", "moralisches Dilemma", "das alte Dilemma", "Ursache", "Klärung", "Lösung eines Dilemmas", "ein Dilemma lösen", "angesichts eines Dilemmas", "mit einem Dilemma (nicht) fertig werden", "in ein Dilemma geraten", "sich in einem Dilemma befinden", "in einem Dilemma sein" / "in einem Dilemma stecken", "vor einem Dilemma stehen", "über ein Dilemma hinweghelfen", "(einen) (Aus-)Weg aus einem Dilemma (suchen/finden)", "aus einem Dilemma helfen", "ein Dilemma wird deutlich" / "ein Dilemma offenbart sich", "etwas macht ein Dilemma deutlich".


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/37643

Gefangenendilemma


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/194330

Grunddilemma


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/93939

Sicherheitsdilemma


(E?)(L?) https://www.phraseo.de/phrase/1905167/

In einem Dilemma stecken

Vor einem Problem mit zwei Lösungen stehen, die beide nicht ideal bzw. unangenehm sind.


(E?)(L?) https://www.rauen.de/coaching-report/lexikon.html

Ein "Dilemma" (griechisch "dileµµa": "zweigliedrige Annahme", Plural: "Dilemmas" oder "Dilemmata"), auch "Zwickmühle", bezeichnet eine Situation, die zwei Wahlmöglichkeiten bietet, welche beide zu einem unerwünschten Resultat führen. Es wird durch seine Ausweglosigkeit als paradox empfunden. Auch der Zwang zu einer Auswahl zwischen zwei positiven Möglichkeiten kann ein "Dilemma" sein. Bei mehr als zwei Möglichkeiten spricht man von einem "Polylemma".

Typen

Das "positive Dilemma" (auch "konstruktives Dilemma") führt bei jeder gewählten Entscheidung zu demselben Ergebnis. Beispiel: Die Wahl zwischen zwei Situationen mit positivem Ausgang

Das "negative Dilemma" (auch "destruktives Dilemma") zerstört sich durch die Unmöglichkeit einer Entscheidung selbst. Beispiel: Zwei Patienten und nur ein Gegenmittel für deren Krankheit. Jetzt ist die Frage bzw. das Dilemma: Wem gibt man das Gegenmittel und wen tötet man?

Beispiele


(E?)(L?) https://www.textlog.de/1280.html

Rudolf Eisler - Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1904)

"Dilemma" ("dis" - "lêmma", zweiteilige Annahme) ist eine Art des Disjunktionsschlusses (s. d.) oder ein Schluß mit zweigliedrigem disjunktiven und zugleich hypothetischen Obersatz:

1) Wenn A ist oder wäre, so ist oder müßte B ein a sein. Weder B noch C sind oder können sein. Also ist A nicht.

2) Wenn S nicht gilt, so muß es weder A noch B sein. S ist A. Also gilt S.

Bei mehr als zwei Unterscheidungsgliedern ergeben sich "Trilemmen", "Tetralemmen", "Polylemmen". Das "Dilemma" kommt oft als "Trugschluß" vor, z.B. der »Gehörnte« (Cornutus, s. d.), der »Krokodilschluß« (s. d.), der »Antistrephon« (s. d.).

Vgl. GELLIUS X, 5; Logik von PORT-ROYAL III, 16; PRANTL, G. d. Log. I, 510.


(E?)(L?) https://www.textlog.de/kant-logik-dilemma.html

Immanuel Kant - Logik - ein Handbuch zu Vorlesungen, Königsberg (1800)

§ 79. Dilemma

Ein Dilemma ist ein hypothetisch-disjunktiver Vernunftschluß; oder ein hypothetischer Schluß, dessen Consequens ein disjunktives Urteil ist. — Der hypothetische Satz, dessen Consequens disjunktiv ist, ist der Obersatz; der Untersatz bejahet, daß das Consequens (per omnia membra) falsch ist und der Schlußsatz bejahet, daß das Antecedens falsch sei. — (A remotione consequentis ad negationem antecedentis valet consequentia.)

Anmerk. Die Alten machten sehr viel aus dem Dilemma, und nannten diesen Schluß "Cornutus". Sie wußten einen Gegner dadurch in die Enge zu treiben, daß sie alles hersagten, wo er sich hinwenden konnte und ihm dann auch alles widerlegten. Sie zeigten ihm viele Schwierigkeiten bei jeder Meinung, die er annahm. — Aber es ist ein sophistischer Kunstgriff, Sätze nicht geradezu zu widerlegen, sondern nur Schwierigkeiten zu zeigen; welches denn auch bei vielen, ja bei den mehresten Dingen angeht.

Wenn wir nun alles das sogleich für falsch erklären wollen, wobei sich Schwierigkeiten finden: so ist es ein leichtes Spiel, alles zu verwerfen. — Zwar ist es gut, die Unmöglichkeit des Gegenteils zu zeigen; allein hierin liegt doch etwas Täuschendes, wofern man die Unbegreiflichkeit des Gegenteils für die Unmöglichkeit desselben hält. — Die Dilemmata haben daher vieles Verfängliche an sich, ob sie gleich richtig schließen. Sie können gebraucht werden, wahre Sätze zu verteidigen, aber auch, wahre Sätze anzugreifen, durch Schwierigkeiten, die man gegen sie aufwirft.


(E?)(L?) https://www.textlog.de/kirchner/woerterbuch/dilemma

Friedrich Kirchner - Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe

"Dilemma" (gr. "dilêmma" von "dis" = "zweimal", "lêmma" = "Satz" - "Doppelsatz"), eigtl. "zweiteilige Annahme", ist im logischen Sinne ein hypothetisch-disjunktiver Schloß, in dem der Obersatz ein hypothetisches Vorderglied und ein disjunktives Hinterglied hat, im Untersatz aber die in dieser Disjunktion enthaltenen Fälle oder Folgen, und somit auch im Schlußsätze das Vorderglied oder, was dasselbe ist, die Voraussetzung aufgehoben wird.

Das Dilemma schließt so: Wenn A wäre, so müßte es entweder B oder C sein; nun ist es weder B noch C; also ist A überhaupt nicht.

Ein Beispiel ist: Wenn eine reelle Quadratwurzel aus -4 (= v-4) existierte, so müßte sie entweder +2 oder -2 sein; nun ist sie aber weder +2, denn (+2)2 ist +4, noch -2, denn (-2)2 ist ebenfalls +4; also existiert keine reelle Quadratwurzel aus -4 (= v-4).

Dieser aufhebende Schluß ("Syllogismus modo tollente") führt leicht zu trügerischen Schlußsätzen ("Cornutus", "Krokodilsschluß", "Antistrephon" s.d.), wenn die Disjunktion im Obersatze unvollständig ist. Wenn er richtig sein soll, muß die Disjunktion im Obersatze vollständig sein. Ist die Disjunktion drei-, vier- oder vielgliedrig, so heißt der Schluß: "Trilemma", "Tetralemma" und "Polylemma".

Im allgemeinen Sinne heißt "Dilemma" "eine schwierige Lage, die uns die Wahl zwischen zwei unangenehmen Dingen aufnötigt".


(E?)(L?) https://www.textlog.de/36019.html

Karl Kraus - Glossen, Aufsätze, Vorträge

Die Fackel (1899-1936)

Das Dilemma - ist etwas, in das man leicht kommt. Ein moderner Kopf beginnt:

Unser Lebenstempo ist um ein bedeutendes schneller geworden, seit wir Eisenbahnen, Telegraph, Auto und Aeroplan und nicht zuletzt den Kientop (Kinema) haben. Mit der vielbelobten »Behaglichkeit« von anno Wind und Benedix ist es ein für allemal aus. Wir verstehen sie gar nicht mehr und wenn wir ihr irgendwo begegnen, so macht sie uns einfach grauenhaft nervös — um wieviel mehr im Theater! … Man spannt heute nicht mehr ein Theaterpublikum wie zu Benedix’ Zeiten, wo man mit … dem klassischen »Ha! ich habe mein Plänchen«, ein spannendes, vielbelobtes Lustspiel machte… Das Publikum von heute, wir alle sind ungeduldig! …

Und setzt fort:

In diesem Dilemma gibt es nur eine Lösung. Nein, Herr Ahnungslos, nicht die zweite, die Sie für möglich halten… Seltsame Kaprizen hat Dame Zensur ja gewiß …

Das kommt davon, wenn ein Literat, der direkt von der Ulrike v. Levetzow abstammt, sich in den modernen Betrieb einläßt. Das rächt sich immer. Schillers Urenkel weiß ein Lied davon zu singen.

Januar, 1912.


(E?)(L?) https://www.textlog.de/kraus/gedichte/worte-in-versen/dilemma

Karl Kraus - Aufsätze und Notizen - Aphorismen - Gedichte

Dilemma
»So kann’s nicht weiter gehn!« Das ist schon möglich
und wäre immerhin erträglich.
Seid ihr gefaßt, das Schlimmere zu sehn?
Es kann ja auch nicht anders weiter gehn!



(E?)(L?) https://de.m.wikibooks.org/wiki/Fruchtbringendes_W%C3%B6rterbuch:_D

"Dilemma": "Zwickmühle", "Klemme", "Sackgasse", "Bedrängnis", "Verlegenheit", "Notlage", "Scheideweg", "Patsche"


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/dilemma

"Dilemma"

1. Wahl zwischen zwei gleich unangenehmen Dingen, Zwangslage

2. eigtl.: Schwanken zwischen zwei richtigen, entgegengesetzten Annahmen

aus griech. "di–" „zweifach“ und griech. "lemma" „Voraussetzung, Annahme“


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB&lemid=D01441

"Dilemma": ein alternativer Schluß, ein Entweder-Oder - als Lavater zuletzt mit dem harten Dilemma hervortrat: Entweder Christ oder Atheist! - so steht die Sache auf dem einfachen Dilemma: will man .. oder nicht? - einer unausweichl Schwierigkeit - Alternative - Klemme


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers&lemid=D03305

"Dilemma" (griech., "doppelte oder zweiteilige Annahme"), in der Logik der hypothetisch disjunktive Schluß nach aufhebender Form (modo tollente), d. h. eine Form der Widerlegung, vermöge deren man zeigt, daß die zu widerlegende Annahme nur in zwei besondern Formen oder unter zwei besondern Voraussetzungen bestehen bleiben könne, daß aber keine von diesen möglich sei oder zutreffe.

Die Formel des "Dilemma" lautet:

Wenn a wäre, so wäre b oder c; nun ist weder b noch c, also ist auch a nicht.

Wegen dieser zweifachen Zuspitzung heißt das "Dilemma" auch "gehörnter Schluß" ("syllogismus cornutus").

Gemeinhin bezeichnet man mit "Dilemma" jedes Verhältnis, das zwei gleich schwierige Möglichkeiten eröffnet, uns vor die Wahl zwischen zwei gleich unangenehmen Dingen stellt.


(E?)(L?) https://wortwarte.de/Archiv/Datum/d060328.html#w3

...
Der Wirtschaftsjournalist Harald Willenbrock wählt einen neuen Ansatz. Er beschreibt in seinem Buch "Das Dagobert-Dilemma. Wie die Jagd nach Geld unser Leben bestimmt" das Forschungsgebiet einer relativ jungen Sparte der Wirtschaftswissenschaften - die Happiness Economics, auf Deutsch: Glücksökonomie.
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Dilemma
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Dilemma" taucht in der Literatur um das Jahr 1710 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2023-10

Duell (W3)

Dt. "Duell" = dt. "Zweikampf" (1590) geht zurück auf lat. "duellum" = dt. "Zweikampf", "Duell". Die Herleitung ist etwas unklar. Die Quellen besagen, dass das altlat. "duellum" die Bedeutung "Krieg" hatte und zu lat. "bellum" = dt. "Krieg" mutierte. Das ursprüngliche "duellum" wurde dann mit lat. "duo" assoziiert und nachträglich mit der Bedeutung "Zweikampf" belegt.

Adelung schreibt dazu:


Das "Duell", des -es, plur. die -e, ein Streit unter zwey Personen, welche ihre Sache mit dem Gewehre ausmachen; ein "Zweykampf", ehedem "Champfwic", "Wehadinc", "Enuuige". Daher "duelliren", oder "sich duelliren", "einen Zweykampf haben", "sich schlagen"; das Duell-Mandat, ein obrigkeitliches Verboth der Duelle u. s. f. Der Duellant, des -en, plur. die -en, Personen, welche sich duelliren. Alles aus dem mittlern Latein. Duellum.


(E1)(L1) http://www.hls-dhs-dss.ch/


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERD.pdf


(E?)(L?) http://www.stjosef.at/index.htm?morallexikon/index.htm~mainFrame


(E3)(L1) http://www.textlog.de/kant-lexikon.html
Rudolf Eisler - Kant-Lexikon: "Duell"

(E?)(L?) http://wortschaetze.uni-graz.at/abfragen/schatz.php?lemma=Duell&alpha=d&bereich=wehr


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Duell
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Duell" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 auf.

Erstellt: 2011-11

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Paar (W3)

Dt. "Paar" bezeichnet zunächst nicht dt. "zwei" sondern geht über mhdt., ahdt. "par" = "zwei Dinge von gleicher Beschaffenheit" zurück auf lat. "par" ("paris") = "gleichkommend", "gleich". Aber als "Paar" treten immer nur zwei Dinge gleichzeitig auf: das "Hochzeitspaar", das "Paar Schuhe", das "Paar Strümpfe", das "ungleiche Paar", das "Ehepaar", das "Liebespaar", das "Tanzpaar", die "Paarläufer" und das "Paar Ohrringe", in der Mathematik treten auch "Zahlenpaare" auf.

Dt. "Paar" ist die Bezeichnung für "zwei zusammengehörende oder als zusammengehörig empfundene Dinge von gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit".

Das im 16. Jh. aufkommende Verb spätmhdt. "paren" = dt. "gesellen" findet man auch als dt. "paaren" in der Bedeutung "zu Paaren zusammenfügen", "Tiere zur Fortpflanzung zusammenbringen", reflexiv gebraucht, "sich paaren" bezeichnet es auch "sich begatten".

Das kleingeschriebene dt. "paar" (mhdt. "par") bedeutet nicht "zwei ...") sondern - meist - als "ein paar" = dt. "einige". Es soll allerdings durch den ungenauen Gebrauch von dt. "Paar" aufgekommen sein und steht für "eine kleinere Anzahl" (auch mehr als zwei).

(E?)(L?) https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Ein-Paar-neue-Schuhe

Ein Paar neue Schuhe? Ein neues Paar Schuhe?

Paarbeziehungen erweisen sich zuweilen auch in sprachlicher Hinsicht als nicht ganz unproblematisch. Damit Sie nicht ins grammatische Fettnäpfchen treten, haben wir das Paar Schuhe unter die Lupe genommen.

Egal ob Sie nun "ein Paar neue Schuhe" oder "ein neues Paar Schuhe" erwerben möchten – beides ist in sprachlicher Hinsicht korrekt. Wenn Paar mit dem nachfolgenden Substantiv eine begriffliche Einheit bildet, kann nämlich das eigentlich zum Substantiv gehörende Adjektiv auch vor der Einheit stehen, sofern es sich auf beide Wörter beziehen kann.

Schon so mancher ist ins Grübeln geraten, ob er nun "ein Paar neue Schuhe" oder "ein Paar neuer Schuhe" verlangen sollte. Auch hier ist beides korrekt, denn nach "Paar" kann der folgende Nominalausdruck im Genitiv oder als Apposition stehen. Heute wird allerdings gewöhnlich das appositionelle Verhältnis gewählt, wenn Paar im Nominativ oder Akkusativ steht: "Das Paar neue Schuhe" gefällt mir gut oder Er kauft "ein Paar neue Schuhe". Die Genitiv-Konstruktion "ein Paar neuer Schuhe" wird seltener verwendet. Steht "Paar" im Dativ, hat man sogar die Qual der Wahl zwischen drei Möglichkeiten, denn der folgende Nominalausdruck kann als Apposition, im Genitiv oder im Nominativ stehen: "mit zwei Paar neuen Schuhen", "mit zwei Paar neuer Schuhe" oder "mit zwei Paar neue Schuhe".

Stimmt die Passform "des neuen Paars Schuhe", sollte man sich zu guter Letzt nicht durch nagende Zweifel hinsichtlich der Kongruenz vom Kauf abhalten lassen: Ob Ihnen "ein Paar Schuhe 100 Euro wert ist" oder "sind", kann beides sprachlich nicht beanstandet werden. Zwar steht das Prädikat in der Regel im Singular, weil das Subjekt Paar formal ein Singular ist, oft wird aber nach dem Sinn konstruiert und das Prädikat in den Plural gesetzt – beides gilt als korrekt.


(E?)(L?) https://www.duden.de/synonyme/paaren

Synonyme zu "paaren"




(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/Paar

"Paar" n. ‘zwei zusammengehörende Dinge von gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit, zwei zusammengehörende oder eng miteinander verbundene Lebewesen verschiedenen Geschlechts’, mhd. "par" ‘zwei von gleicher Beschaffenheit’ (als Adjektiv ‘einem anderen gleich’), Entlehnung (nach der hd. Lautverschiebung) von lat. "par" Adj. ‘von gleicher Beschaffenheit, gleich(kommend)’, substantiviert (m. f.) ‘wer sich einem anderen von gleicher Beschaffenheit zugesellt, "Genosse", "Genossin", "Gatte", "Gattin"’, (n.) "Paar" (in der Verbindung quinquaginta paria bovum ‘fünfzig Paar Ochsen’ mit ahd. "giwet" ‘Gespann’ glossiert). Vgl. mnd. "par", mnl. "paer", nl. "paar".

"paar", ein paar indeklinables Indef.pron., bezeichnet eine unbestimmte Anzahl, eine Reihe von Personen oder Sachen einer Gattung, "einige", "wenige" (vgl. ein paar Taler), vor Zahlen auch ‘etwas mehr als’ (16. Jh.); ursprünglich ungenauer Gebrauch von "Paar" (s. oben), davon orthographisch durch Kleinschreibung unterschieden.

"paaren" Vb. ‘zwei Dinge vereinigen, Tiere zur Fortpflanzung, Zucht paarweise zusammenbringen, kreuzen’, reflexiv (besonders von Tieren) ‘sich geschlechtlich vereinigen, begatten’ (16. Jh.), frühnhd. "paren" ‘sich zu zweien zusammenstellen, zusammenfügen, gesellen’ (15. Jh.); dazu "Paarung" f. (17. Jh.).

Der Wendung "zu Paaren treiben" ‘in die Enge treiben, in die Flucht schlagen’ (18. Jh.) liegt vielleicht "zum parn, barn bringen" ‘zur Krippe, zum Stall treiben’ (16. Jh.) zugrunde, indem unverstandenes "parn", mhd. "barn(e)", zerdehnt "baren", ahd. "barno" ‘Krippe’ (zu ahd. "beran" ‘tragen’, s. "gebären") volksetymologisch an "Paar" angeschlossen wird. Oder zu mhd. "ber(e)" ‘sackförmiges Fischnetz’, aus lat. "pera", griech. "pera" ‘Beutel, Ranzen’, also eigentlich ‘jmdn. in ein (Fisch-, Fang)netz treiben’.


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Paar

Paar, das
...




(E?)(L?) https://drw.hadw-bw.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=paar

Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Paar/paar

Paar, n.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern: zwei zusammengehörige Menschen, Tiere oder Gegenstände; insb.: "Ehepaar", dies auch in der Wendung "ein Paar Volkes"; "mit Paaren", "zu Paar und zu Paar" "paarweise", "in Zweierreihen"; in Verbindung mit Maßeinheiten jeweils die "doppelte Menge"
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(E?)(L?) https://kollokationenwoerterbuch.ch/web/

"Paar" n - zwei zusammengehörige Lebewesen

Adjektive/Adverbien: jung • verliebt • liebend • unzertrennlich • glücklich • hübsch • heterosexuell • homosexuell • gleichgeschlechtlich • schwul • lesbisch • unverheiratet • frisch • verheiratet • kinderlos • befreundet • ungleich

Verben: kennenlernen • finden • küssen • bilden • werden • sein • trauen • trennen • tanzen • drehen

Nomen: Kind

Zusammensetzungen: Liebespaar • Hochzeitspaar • Brautpaar • Ehepaar • Elternpaar • Geschwisterpaar • Künstlerpaar • Schwesternpaar • Brüderpaar • Königspaar • Kaiserpaar • Tanzpaar • Paarbeziehung • Paartanz

zwei zusammengehörige Dinge

Adjektive/Adverbien: verschieden • ungleich

Verben: bilden

Nomen: Handschuh • Schuh • Stiefel • Socke

Zusammensetzungen: Begriffspaar • Gegensatzpaar


(E?)(L?) https://www.mittelalterrechner.de/cms/page/mar/html/Zaehlmasse

KLEINER EXKURS ÜBER ZÄHLMASS

Noch heute finden sich im allgemeinen Sprachgebrauch einige aus dem Mittelalter stammende Zählmaße mit teilweise zahlenmäßig unveränderter Bedeutung wieder, wie etwa das "Dutzend" (= 12 Stück) oder das "Paar" (= 2 Stück). Andere sind geblieben, haben aber im Laufe der Zeit eine andere Eichung oder Bedeutung erfahren, wie etwa die "Dekade" (früher 10 Stück, heute 10 Jahre) oder das "Gros" (früher 12 Dutzend = 144 Stück, heute unbestimmt für "[überwiegende] Mehrzahl"). Die allermeisten aber sind bedauerlicherweise komplett verschwunden.
...


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/paar

"Paar", die Bezeichnung geht auf mhd. "par" zurück und ist eine Entlehnung aus lat. "par", das in adjektivischer Stellung "gleich", in substantivischer Funktion "Genosse", "Gefährte" bedeutet; im Deutschen ist es ebenfalls sowohl als Substantiv in der Bedeutung "zwei Dinge oder Personen gleicher Beschaffenheit" oder als Zahlwort "paar" in der Bedeutung "einige", "wenige" gebräuchlich.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung#0

"Paar", adj. et adv. welches nur im gemeinen Leben üblich ist.

1) Gleich, im arithmetischen Verstande. Eine paare Zahl, welche sich mit 2 gerade auf dividiren läßt, im Gegensatze einer unpaaren. Am häufigsten als ein Nebenwort. Paar oder unpaar spielen, ein gewöhnliches Spiel der Kinder.

2) Zu dem andern gehörend, mit demselben ein Paar ausmachend; doch nur im Oberdeutschen und am häufigsten als ein Nebenwort. Diese Handschuhe sind nicht paar, gehören nicht zusammen. Es kommt mit dem Latein. "par" genau überein, S. das folgende.

Das "Paar", des -es, plur. die -e, Diminut. das "Pärchen", Oberd. "Pärlein".

1) Zwey zusammen gehörige Dinge Einer Art, es mag nun die Natur der Sache alle Mahl zwey solcher Dinge erfordern, oder es mag auch diese Verbindung willkührlich seyn. Ein Paar gesunde Augen haben. Ein Paar Schuhe, weil man deren alle Mahl zwey gebraucht. Drey Paar Stiefel. Ein Paar Ochsen, welche zusammen gehören. Zwey Paar Kutschpferde. Paar und Paar gehen, immer zwey und zwey in Einer Reihe, paarweise. Sie näherten sich Paar bey Paar, Geßn. paarweise. Zu Paaren kommen, paarweise, ist ungewöhnlich, obgleich Gellert an einem Orte singt: Ihr Kinder, kommt ihr gar zu Paaren? Andere gebrauchen dafür bey Paaren, welches üblicher ist, besonders in der Dichtkunst. Da kommen sie bey Paaren, paarweise. Von dem reinen Vieh - gingen zu ihm in den Kasten bey Paaren, je ein Männlein und ein Fräulein, 1 Mos. 7, 8. Zu Paaren treiben, ausschweifende Leute in Ordnung bringen, und in weiterer Bedeutung, überwinden, überwältigen; eigentlich die getrennten Paare einer Prozession durch Gewalt wieder herstellen, ohne Ordnung gehende Leute zwingen, paarweise zu gehen, wofür man auch wohl sagt, zu Chore treiben. Mit einer Sache in einem gleichen Paare gehen, ihr gleich seyn, ingleichen mit ihr einerley Veränderungen haben, ist eine Figur, welche wenig gebraucht wird. Die Demuth ging mit ihr in einem gleichen Paare, Günther. In engerer Bedeutung ist ein Paar ein Ehepaar, der Mann mit seiner Gattinn. Das Durchlauchtigste Paar, von fürstlichen Personen. Ein Paar werden, einander heirathen; wofür man auch wohl im Diminutivo sagt, ein Pärchen werden. Ich möchte gern, daß sie ein Paar würden, Gell. Wenn dieses Wort ein Zahlwort vor sich hat, so bleibt es nach dem Muster so vieler andern Wörter, welche ein Maß, ein Gewicht, eine Zahl bedeuten, im Plural unverändert. Sechs Paar Tauben, nicht Paare. Oft wird ein Paar auch adverbisch gebraucht, da es denn unverändert bleibt und sich der folgenden adverbischen Bedeutung nähert. Machen sie sich nicht zum Märtyrer von ein Paar schönen Augen, Gell. für, von einem Paare.

2. Sehr häufig wird der Ausdruck ein Paar, besonders im gemeinen Leben und in der vertraulichen Sprechart, für wenig, ingleichen für "einige", gebraucht, da er denn adverbisch stehet, folglich nicht verändert wird, und das Hauptwort im Plural nach sich hat. Ein paar Tage, d. i. wenig Tage. Es verlieret alsdann den Ton und wirft ihn auf das folgende Substantiv; gemeiniglich wird es alsdann auch mit einem kleinen "p" geschrieben, um dessen adverbischen Gebrauch von der ersten mehr substantiven Bedeutung zu unterscheiden. Ein paar Thaler, ein paar Äpfel, ein paar Leute oder Personen. Nicht viel, nur ein paar. Es soll mir auf ein paar Versprechungen nicht ankommen, auf einige. Ich habe ein paar Worte mit ihnen zu reden, einige oder wenig Worte. Vor ein paar Augenblicken habe ich ihn noch gesehen, nicht vor einem paar, oder vor einem Paare. Sie hat ihn ja vor ein paar Stunden angestanden, Gell. vor wenig Stunden. Ich will selber ein paar Zeilen an ihn schreiben, ebend.

Anm. Im Nieders. gleichfalls "Paar", im Engl. "Pair", im Franz. "Paire", im Ital. "Paro", "Pajo", im Schwed. und Wallis. "Par", im Böhm. gleichfalls "Par". Da dieses Wort in so vielen Sprachen angetroffen wird, so ist es nicht wahrscheinlich, daß es unmittelbar aus dem Latein. "Par" entlehnet worden, wohl aber, daß es ein Seitenverwandter von demselben ist, und mit ihm aus einer gemeinschaftlichen ältern Sprache herstammet. Indessen kommt es doch bey unsern ältern Oberdeutschen Schriftstellern nicht vor. Ein Paar Turteltauben heißen im Tatian zua gimachun turtilutubun, wo Gimachus unser Gemahl in seiner ältesten weitesten Bedeutung ist. Spätere Schriftsteller gebrauchen dafür "Genoß", "Genössel". Dieses Wort ist von der ersten Bildung unserer heutigen Orthographie an mit einem gedoppelten "a" geschrieben worden, nicht nur die Dehnung zu bezeichnen, welche durch den einfachen Consonanten am Ende schon hinlänglich gesichert wäre, sondern wahrscheinlich, dem Worte als einem Substantive mehr Umfang im Äußern zu geben. Man sehe darüber meine Orthographie S. 281. Indessen könnte es seyn, daß man gerade bey diesem Worte auf das Lat. "par" Rücksicht genommen, welches geschärft gesprochen wird, da man denn durch die Verdoppelung des Vocales vor der Schärfung hat warnen wollen.

"Paaren", verb. reg. act. zwey Dinge, welche beysammen bleiben sollen, mit einander verbinden; wo es doch nur in dem Falle gebraucht wird, wenn man Dinge, welche man nicht anders als paarweise verkaufen will, mit einander verbindet. Ingleichen die zu einem Paare gehörigen zwey Stücke aussuchen und zu Einem Paare verbinden. Die Handschuhe paaren. Die Markscheider paaren zwey Züge, wenn sie einen Grubenzug, so wie er in der Grube gemessen worden, wirklich abstecken; wo doch das Wort aus einer andern Quelle herzustammen scheinet. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung ist sich paaren, von zwey lebendigen Geschöpfen verschiedenen Geschlechtes, sich zu einem Paare verbinden, und in engerer Bedeutung sich zur Fortpflanzung vermischen, sich begatten; eigentlich von Thieren, besonders von Vögeln, wenn sich ein Männchen und ein Weibchen zur Fortpflanzung ihres Geschlechtes zusammen begeben, ingleichen wenn sie sich wirklich begatten. Von Menschen gebraucht man es nur im Scherze. Der Masken Scherz, wo Mummerey und List Verliebte paart, Gepaarten günstig ist, Haged. Flavia will nichts gestatten Was den Schein des Paarens hat, ebend. So auch die "Paarung" und das "Paaren". S. "Paar".

"Paarweise", adv. in Paaren, je zwey und zwey. Paarweise gehen, verkaufen.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#1

"PAAR", adj. und noch im älteren nhd. "par", auch "bar" (th. 1, 1121 f.), entsprechend dem aus lat. "par" (franz. "paire") entlehnten ahd. mhd. "pâr", "par".
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Paar
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Paar" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2023-09

Q

R

S

Sekunde (W3)

Das lat. "sequi" = "folgen" findet man sowohl im engl. "second" = "zweit" als auch in engl. "second", dt. "Sekunde", frz. "seconde". Der Hintergrund ist die Hierarchie der Zeiteinteilung. Beginnend bei der Stunde ist die Minute die erste Unterteilung und "Sekunde" die zweite Unterteilung.

Die "Sekunde" entwickelte sich als Verkürzung aus dem lat. "pars minuta secunda" = "zweiter verminderter Teil", wörtlich "Teil Verminderung Zweite", also "Teil der zweiten Reduzierungsstufe" ("lat. "minuere" = "vermindern").

Damit ist natürlich auch die Herkunft von dt., frz., engl. "Minute" erklärt - als Verkürzung von lat. "pars minuta prima" = "Teil der ersten Reduzierungsstufe" der Stunde.

Eine Folge von lat. "sequi" sind auch dt. "Sequenz" und "sekundieren" und "Sekundant" (zu lat. "secundare" = "begünstigen").

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Sekunde
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Sekunde" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

Erstellt: 2012-01

T

tweien (W3)

(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm

mndt. "tweien", "tweigen", "twien", "twigen", "twein", mnd.?, sw. V.: nhd. "zweien", "in zwei Teile teilen", "entzweien", "Zwist haben", "scheiden", "unterschieden sein" (V.), "abweichen", "trennen", "spalten";

Hinweis: vgl. mhd. "zweien" (1);

Quellenangaben: Ssp (1221-1224) ("twein");

Etymologie: s. "twei" (2);

Literaturhinweise: Lü 421a (tweien)

mndt. ""twist", mnd.?, M.: nhd. "Zwist";

Hinweis: vgl. mhd. "zwist";

Etymologie: s. Kluge s. v. "Zwist", M., aus idg. "*dwis"; Sonderbedeutung ist vielleicht schon alt, vgl. ai. "dvésti", "hasst", "feindet an"; Grundwort ist "zwei";

Literaturhinweise: Lü 423b (twist)

mndt. "twisten, mnd.?, sw. V.: nhd. "zwisten", "in Zwiespalt sein" (V.), "in Streit sein" (V.);

Hinweis: s. "twisteren";

Etymologie: s. "twist";

Literaturhinweise: Lü 423b (twisten)

mndt. "twistina"?***, "twista"?***, "twi-s-tina"?***, "twi-s-ta"?***, as., st. F. (o)?, sw. F. (n)?: nhd. "Gabelung"; ne. "bifurcation" (N.);

Hinweis: vgl. ahd. "*zwistina"? (st. F. o, sw. F. n);

Quellenangaben: FlN;

Etymologie: germ. "*twisila", Sb., "Zwiesel", "Gabel", "Gabelung"; s. idg. "*duis", Adv., "zweimal", "entzwei", Pokorny 230; vgl. idg. "*duou", "*duai", Num. Kard. (M.), "zwei", Pokorny 228;

Sonstiges: Holthausen, F., Altsächsisches Wörterbuch, 2. A. 1967, S. 76b

mndt. "twistinge", mnd.?, F.: nhd. "Zwist", "Zwiespalt";

Etymologie: s. "twisten", "Twistinge";

Literaturhinweise:

Lü 423b ("twistinge")

mndt. "twistsake", mnd.?, F.: nhd. "Zwistsache", "Streitsache";

Etymologie: s. "twist", "sake";

Literaturhinweise:

Lü 423b ("twistsake")


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=tweien
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "tweien" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2023-10

twist (W3)

(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/afries/afries_t.html

altfries. "twist" 1, afries., Sb.: nhd. "Zwist", "Streitigkeit"; ne. "discord" (N.);

Hinweise: vgl. mnl. "twist";

Etymologie: s. "twêne";

Weiterleben: nfries. "twist";

Literaturhinweise: Hh 117a, Rh 1099b

altfries. "twistinge"* 1, "twistenge", afries., st. F. (o): nhd. "Streit", "Zwist"; ne. "discord" (N.);

Hinweis: s. "*twistia"; vgl. mnd. "twistinge", mnl. "twistinge";

Quellenangaben: AA 98 (1458);

Etymologie: s. "*twistia", "*twistinge";

Literaturhinweise:

AA 98


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=twist
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "twist" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

Erstellt: 2023-10

U

V

Viz (W3)

Der "Viz" ist der dt. "Ersatzwein", der lat. "vice vinum".

Ebenso wie der dt. "Viz" und dt. "Vize-" geht auch die Bezeichnung für den dt. "Vertreter einer Amtsperson der katholischen Kirche", dt. "Vikar", lat. "vicarius" = dt. "stellvertretend", "Stellvertreter", auf lat. "vicis" = dt. "Wechsel", lat. "vice" = dt. "an Stelle von" zurück.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Viz
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Viz" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

Erstellt: 2012-02

vize (W3)

Ebenso wie der dt. "Viz" und dt. "Vize-" geht auch die Bezeichnung für den dt. "Vertreter einer Amtsperson der katholischen Kirche", dt. "Vikar", lat. "vicarius" = dt. "stellvertretend", "Stellvertreter", auf lat. "vicis" = dt. "Wechsel", lat. "vice" = dt. "an Stelle von" zurück.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=vize
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Dt. "vize" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

Erstellt: 2012-02

Vikar (W3)

Ebenso wie der dt. "Viz" und dt. "Vize-" geht auch die Bezeichnung für den dt. "Vertreter einer Amtsperson der katholischen Kirche", dt. "Vikar", lat. "vicarius" = dt. "stellvertretend", "Stellvertreter", auf lat. "vicis" = dt. "Wechsel", lat. "vice" = dt. "an Stelle von" zurück.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Vikar
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Dt. "vize" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1770 auf.

Erstellt: 2012-02

Vizekanzler (W3)

Dt. "Vizekanzler", engl. "vice chancellor", setzt sich zusammen aus lat. "vice" = dt "anstelle von" und dt. "Kanzler", zu spätlat. "cancellarius" (4. Jh.) = dt. "hoher Beamter", "Vorsteher einer Schreibstube". (Die Schreibstuben und Amtsstuben hatten lat. "cancelli" = dt. "Schranken", die den Amtsraum vom Publikum abtrennten.)

(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/
hofvizekanzler | hofvizekanzleramt | landvizekanzler | reichshofvizekanzler | reichsvizekanzler | reichvizekanzler | Vizekanzler

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Vizekanzler
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Dt. "Vizekanzler" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1790 auf.

Erstellt: 2012-02

Vizekönig (W3)

Dt. "Vizekönig", engl. "viceroy", setzt sich zusammen aus lat. "vice" = dt "anstelle von" und dt. "König", zu germ. "*kuninga-", zu germ. "*kunja-" = dt. "(vornehmes) Geschlecht".

Vizekönig (Pascha) Mohammed Ali von Ägypten, Vizekönig (1805-49), geboren: 1767 (Kawála), gestorben: 02.08.1849 (Kairo)

Afonso de Albuquerque, Seefahrer, Vizekönig (ab 1509), geboren: zwischen 1453 und 1462 (Alhandra), gestorben: 16.12.1515 (Goa)

Seefahrer, Vizekönig von Ostindien (1524), geboren: um 1469 (Sines), gestorben: 24.12.1524 (Cochin)

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Vizekönig
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Dt. "Vizekönig" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1800 auf.

Erstellt: 2012-02

Vizepräsident (W3)

Dt. "Vizepräsident", engl. "vice president", setzt sich zusammen aus lat. "vice" = dt "anstelle von" und dt. "Präsident", zu frz. "président" und lat. "praesidens" = dt. "Vorsitzender", "Vorsteher", lat. "sedere" = dt. "sitzen".

(E?)(L?) http://www.vicepresidencia.gob.ni/

Nikaragua, Vizepräsident


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Vizepräsident
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Vizepräsident" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1800 auf.

Erstellt: 2012-02

W

X

Y

Z

Zahl 00002 in Alltag und Sprache



Erstellt: 2011-10

Zuber (W3)

Dt. "Zuber" = dt. "großer Bottich", "Wasserbehälter" geht zurück auf mhd. "zuber", ahd. "zubar", "zwiber", "zwipar" und setzt sich zusammen aus dt. "zwei" und ahd. "beran" = dt. "tragen" (vgl. dt. "gebären") und heißt damit wörtlich dt. "Zweiträger", "Gefäß mit zwei Henkeln" ähnlich der griechischen "Amphore".

Adelung schreibt dazu:

Der Zuber, S. Zober.

Der "Zober", des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das "Zoberchen", Oberd. "Zoberlein", der Nahme einer größern Art hölzerner Gefäße, gemeiniglich mit zwey Handhaben, etwas Flüssiges darin zu tragen. In dem Salzwerke zu Halle, wo die Sohle in Zobern getragen wird, hat dieses Gefäß seine bestimmte Größe, und hält acht Eimer.

Anm. In einigen Mundarten "Zuber", im Nieders. "Dubbe", "Tubbe", im Franz. "Douve", im mittlern Lat. "Dupia". Es scheinet von "tief" abzustammen.

(E1)(L1) http://www.hls-dhs-dss.ch/


(E?)(L?) http://www.mittelalterrechner.de/cms/page/mar/html/Hohlmasse
Zuber (badisch)

(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H
Holzzuber

(E?)(L?) http://www.rittertum.de/home/wbuch/windex.html
Badezuber

(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/
eichzuber | masszuber | nusszuber | ohmzuber | salzzuber

(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Spühlzuber | Zuber

(E3)(L1) http://www.wein-plus.de/glossar/W.htm
Weinzuber | Zuber

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zuber
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zuber" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

Erstellt: 2011-12

zwei (W3)

Dt "zwei" geht zurück auf ide. "*dwôu".

(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

dt. "zwei", nhd., Num. Kard., (8. Jh.): nhd. "zwei", "beide"; ne. "two";

Verweis: s. "Zweifalter";

Hinweise: s. "zwi-", "zweite", "zwier", "Zwitter", "zwölf", "Zwist", "Zwiesel";

Quellen: 765 (Glosse);

Etymologie: s. mhd. "zwene" (M.), "zwei" (N.), "zweihe", "zwo" (F.), "zwa", "zwuo" (F.), "zwu", "zuwene", "zuweige", "zuwa", "zuwo", "tzwei", "twene", "tzwo", Num. Kard., "zwei"; mnd. "twe", "twei", Num. Kard., "zwei"; mnl. "twee", Num. Kard., "zwei"; ahd. "zwene"*, "zwa"*, "zwo"*, "zwei"*, Num. Kard., Adj., "zwei", "beide", "entzweit"; as. "twêne"* (M.), "twa"* (F.), "twê"* (N.), "twi"*, Num. Kard., "zwei"; anfrk. "twene"*, Num. Kard., "zwei"; germ. "*twaina", Num. Kard., "zwei"; germ. "*twa", "*twai", Num. Kard., "zwei"; idg. "*duou", "*duai", Num. Kard. (M.), "zwei", Pokorny 228 (352/57) (RB. idg. aus ind., iran., arm., phryg./dak.?, gr., alb., ital., kelt., germ., balt., slaw., toch., heth.?);

Literaturhinweise: Kluge 1. A. s. u. "zwei", Kluge s. u. "zwei", EWD s. u. "zwei", DW 32, 972, Falk/Torp 172, Duden s. u. "zwei", Bluhme s. u. "zwei";

Sonstiges: vgl. afries. "twêne", "twêr", Num. Kard. (M.), "zwei"; nnordfries. "twanne", "tau", Num. Kard., "zwei"; afries. "twa", Num. Kard (F., N.), "zwei"; ae. "twa", Num. Kard. (F.), "zwei"; ae. "tu", Num. Kard. (N.), "zwei"; an. "tveir", "tva", "tvau", "tvær", an. Num. Kard., "zwei"; got. "twai", krimgot. "tua", dekl. Num. Kard., "zwei"; nndl. "twe", Num. Kard., "zwei"; nschw. "tvo", Num. Kard., "zwei"; nnorw. "to", Num. Kard., "zwei"; ai. "dva", Num. Kard., "zwei"; gr. "dýo", "dýo", Num. Kard., "zwei"; lat "duo", Num. Kard., "zwei"; air. "dá", Num. Kard., "zwei"; kymr. "dau", Num. Kard., "zwei"; lit. "dù", Num. Kard., "zwei"; ksl. "duva", Num. Kard., "zwei"; poln. "dwa", Num. Kard., "zwei"; toch. A "wu", "we", Num. Kard., "zwei"; toch. B "wi", Num. Kard., "zwei";

GB.: seit dem Frühmittelalter Bezeichnung der Zahl zwischen eins und drei;

F.: "zwei", "zweie", "zweien"

Z.: "zwei"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ngwbhinw.html




(E?)(L?) https://www.sprachlog.de/2009/08/06/zweiter-geburtstag/
(E?)(L?) https://www.sprachlog.de/page/92/

Aller guten Dinge sind 2: Alles Gute, liebes Schplock!

Von Kristin Kopf
...
Aus gegebenem Anlass geht es heute um die Zahl 2, und zwar auf zweierlei Wegen:

Drei Formen der Zahl "zwei" und ihre Verstecke

Im Indogermanischen hieß "zwei" "*dwôu" und hatte bereits dieselbe Bedeutung – ziemlich unspannend eigentlich. Was aber interessant ist: "zwei" konnte früher flektieren, d.h. die Zahl richtete sich im Genus nach dem Gezählten. Wie Adjektive heute. Die Formen waren im Alt- und Mittelhochdeutschen "zwêne" (maskulin), "zwô", "zwâ" (feminin), "zwei" (neutrum). Ein paar Beispiele?



Dieses Phänomen hat sich teilweise dialektal erhalten, zum Beispiel in manchen schweizerdeutschen Dialekten. Munske (1983:1007) gibt die Beispiele



Im Neuhochdeutschen gibt’s neben "zwei" auch noch die Variante "zwo", durch die man eine Verwechslung mit "drei" verhindern will (“An Gleis zwo fährt jetzt ein …”). Das ist die alte feminine Form.

"zwei" selbst ist zwar etymologisch recht einfach, aber es steckt in einer ganzen Reihe von Wörtern, in denen wir es heute nicht mehr unbedingt vermuten würden:



Einzahl, Zweizahl, Mehrzahl

Im heutigen Deutschen haben wir zwei "Numeri", den "Singular" (die Einzahl) und den "Plural" (die Mehrzahl). Danach flektieren wir Verben (ich gehe vs. wir gehen), Substantive (das Kind vs. die Kinder) und Adjektive (die kleine Katze, die kleinen Katzen).

Es gibt aber Sprachen, die nicht nur unterscheiden, ob es um ein Ding/Wesen oder um mehrere geht, sondern die es auch wichtig finden, zu markieren, wenn es um exakt "zwei" geht. Diese Kategorie nennt man "Dual". In einer Vorstufe des Deutschen muss es den Dual einstens gegeben haben: im Indogermanischen. Im Slowenischen hat er sich tapfer erhalten. Hier ein paar Beispiele (Quelle):

Der Dual beim Verb: Wenn von zwei Personen die Rede ist, wird eine andere Verbform benutzt, als wenn es um mindestens drei geht.



Der Dual beim Substantiv: Wenn über zwei Dinge gesprochen wird, wird eine andere Form benutzt, als wenn es um mindestens drei geht.



Bei vielen Sprachen findet sich der Dual nur in einem Teil des Systems, nämlich bei den Personalpronomen. Es gibt also verschiedene Wörter für ‘ich’, ‘du’, ‘er’, ‘sie’, ‘wir beide’, ‘ihr beiden’, ‘sie beide’, ‘wir’, ‘ihr’, ‘sie’.
...


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/zwei

zwei der Vorläufer des Zahlwortes wurde flektiert, es gab eine Neutral– (mhd., ahd. zwei), eine Maskulin– (mhd., ahd. zwene) und eine Femininform (mhd., ahd. zwo, zwa); zwei entstammt offensichtlich dem Neutrum, während das zur akustischen Abgrenzung gegen drei gebräuchliche zwo auf das Femininum zurückgeht; alle früheren Formen wurzeln zusammen mit engl. two, schwed. två, lat. duo, griech. dýo u. a. in idg. *duo(u), *duai „zwei“; als Erstbestandteil von Zusammensetzungen taucht zwei in der Form zwie… (mhd., ahd. zwi…) auf


(E?)(L?) https://schplock.wordpress.com/?s=Zwieback

Aller guten Dinge sind 2
...
Aus gegebenem Anlass geht es heute um die Zahl 2, und zwar auf zweierlei Wegen:

Drei Formen der Zahl zwei und ihre Verstecke

Im Indogermanischen hieß "zwei" "*dwôu" und hatte bereits dieselbe Bedeutung - ziemlich unspannend eigentlich. Was aber interessant ist: zwei konnte früher flektieren, d.h. die Zahl richtete sich im Genus nach dem Gezählten. Wie Adjektive heute. Die Formen waren im Alt- und Mittelhochdeutschen "zwêne" (maskulin), "zwô", "zwâ" (feminin), "zwei" (neutrum). Ein paar Beispiele?
...
Im Neuhochdeutschen gibt’s neben "zwei" auch noch die Variante "zwo", durch die man eine Verwechslung mit drei verhindern will.
...
als "Zwi-" in "Zwieback" (zweimal gebacken), "Zwillich" (zweifädiges Gewebe), "Zwilling", "Zwirn" (urspr. zweidrähtiger Faden), "zwischen" (urspr. zweifach, beide), "Zwist", "Zwitter"

als "Zwei-" in "Zweifel" (von "zweifältig", gespalten), "Zweig" (in zwei gegabelt)

und in "Zuber" (Gefäß mit zwei Henkeln).
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=zwei
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "zwei" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1750 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-08

Zweifel (W3)

Wer die Wahl hat hat die Qual. Es reichen schon "zwei Fälle", um uns "zweifeln" zu lassen (ahd. "zwifal"). Dt. "Zweifel" = dt. "Bedenken an der Richtigkeit", geht zurück auf mhd. "zwi vel" = dt. "Zweifel", "Mißtrauen", ahd. "zwi fal" = dt. "Zweifel", "Ungewißheit", "Bedenken", germ. "*twi fla", *twi flaz", "*twi flja", "*twi fljaz" = dt. "Zweifel", "Zweifältiges", ide. "*duo u". Dt. "Zweifel" ist also eine Wortbildung zu dt. "zwei".

"Zweifel": In einem Wort stecken manchmal zwei. So ist es beim "Zweifel" oder "zwei fel". Dabei ist "fel" die Verkürzung von "falt". Gemeint ist also das "Zweifaltige", das aus zwei verschiedenen Dingen (untrennbar) ineinander Gefaltete.



"Zweifel" findet man auch als Familienname.

(E?)(L1) http://www.aphorismen.de/
Selbstzweifel | Zweifel

(E?)(L?) http://www.deutsche-biographie.de/blaetternADB_Z.html
Zweifel, Josua

(E?)(L?) http://www.eslam.de/alphabet/z.htm
| Zweifel beim Ritualgebet | Zweifeltagsfasten

(E?)(L?) http://www.fbw-filme.de/filmindex/filmindex.html
Zweifel, Der (2007, K)

(E?)(L?) http://www.gleichsatz.de/kago/index.html
Unter "Kategorien" auswählen.

(E1)(L1) http://www.hls-dhs-dss.ch/
Zweifel | Zweifel, Albert | Zweifel [-Weber], Benjamin | Zweifel, Edwin | Zweifel, Esajas | Zweifel, Franz Josef | Zweifel, Fridolin | Zweifel, Jakob | Zweifel, Jakob | Zweifel, Johann Heinrich | Zweifel, Lina | Zweifel, Ludwig | Zweifel, Ludwig | Zweifel, Ludwig | Zweifel, Paul | Zweifel, Peter | Zweifel, Peter | Zweifelderwirtschaft

(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERZ.pdf


(E?)(L?) http://www.moviemaze.de/filme/archiv/1.html
Gegen jeden Zweifel

(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S
Selbstzweifel | selbstzweifelnd | Selbstzweifler | selbstzweiflerisch

(E?)(L?) http://www.philolex.de/zweifel.htm




(E?)(L?) http://www.stjosef.at/index.htm?morallexikon/index.htm~mainFrame
Glaubenszweifel

(E3)(L1) http://www.textlog.de/dornblueth.html
Zweifelsucht

(E3)(L1) http://www.textlog.de/eisler_woerterbuch.html
Rudolf Eisler: "Zweifel"

(E?)(L?) http://www.textlog.de/5522.html

Zweifel ("dubium", "dubitatio") ist der (gefühlsmäßig charakterisierte) Zustand der Unentschiedenheit, des Schwankens zwischen mehreren Denkmotiven, deren keines das volle Übergewicht hat, so daß das Denken nicht durch objektive Gründe bestimmt werden kann. Während der Skeptizismus (s. d.) den absoluten Zweifel an der Erkenntnisfähigkeit des Menschen zum Prinzipmacht, besteht der methodische Zweifel ("doute méthodique") in der provisorischen Bezweiflung von allem, was noch nicht methodisch-kritisch festgestellt, gesichert erscheint.
...


(E3)(L1) http://www.textlog.de/kant-lexikon.html


(E3)(L1) http://www.textlog.de/32780.html
Rudolf Eisler - Kant-Lexikon: "Zweifel"

(E?)(L?) http://www.textlog.de/kant-logik.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/kant-logik-zweifel.html
Zweifel - subjektiver und objektiver

(E3)(L1) http://www.textlog.de/kirchner.html


(E3)(L1) http://www.textlog.de/2229.html
Friedrich Kirchner - Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe: "Zweifel"

(E?)(L?) http://www.textlog.de/kraus-gedichte.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/39629.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/aphorismen-i.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/lichtenberg-zweifel.html
Georg Christoph Lichtenberg: "Zweifel"

(E?)(L?) http://www.textlog.de/mauthner-sprache-2.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/31067.html
Fritz Mauthner - Zur Sprachwissenschaft - Beiträge zu einer Kritik der Sprache - Zweiter Band (1912): Frage und Zweifel

(E?)(L?) http://www.textlog.de/tucholsky-gedichte.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/tucholsky-zweifel-gedichte.html
Kurt Tucholsky: 1923-1925: Zweifel

(E6)(L?) http://msd.twoday.net/search?q=Zweifel


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/
irrzweifel | irrzweiflich

(E3)(L1) http://www.wein-plus.de/glossar/Zweifel.htm

Die „Weinkellerei Zweifel & Co. AG” in Zürich-Höngg im Schweizer Kanton Zürich wurde im Jahre 1898 von Emil und Paul Zweifel mit dem Ziel gegründet, Weinbau und Weinhandel zu betreiben, sowie Obstsaft zu produzieren.
...


(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/
Zweifelsregel

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweifel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweifel" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1650 / 1730 auf.

Erstellt: 2011-12

zweifeln (W3)

Wer die Wahl hat hat die Qual. Es reichen schon "zwei Fälle", um uns "zweifeln" zu lassen (ahd. "zwifal").



(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz
zweifeln [intr, hat] an + D

(E?)(L?) http://help.sap.com/saphelp_glossary/de/index.htm
zweifelhafte Forderung

(E?)(L?) http://www.vocabulix.com/conjugation/German-Verbs.html


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=zweifeln
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "zweifeln" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1650 / 1700 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweite Welt (W3)

Als "Zweite Welt" wurde der kommunistische, von der Sowjetunion angeführte Block, die sozialistischen Industriestaaten, genannt.

(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html

...
Warum aber "Dritte Welt"? Der Name entstand in den Zeiten des Kalten Krieges, als sich zwei Militärblöcke gegenüberstanden. Der eine Block (die "Erste Welt" - so nannte man die demokratischen Industriestaaten) wurde von den USA angeführt.

Gegenüber standen der kommunistische, von der Sowjetunion angeführte Block (die sozialistischen Industriestaaten, die "Zweite Welt").

Die Länder, die keinem dieser Blöcke angehörten (die "Blockfreien") bekamen den Namen "Dritte Welt".

Die "Erste Welt" und "Zweite Welt" fanden spätestens mit dem Ende der Sowjetunion 1991 ihr Ende. Der Name "Dritte Welt" hat sich erhalten. Es gibt sogar gelegentlich die Bezeichnung "Vierte Welt" für die allerärmsten Länder, die ohne ausländische Hilfe gar nicht überleben können.
...


(E1)(L1) http://www.worldwidewords.org/qa/
First, second and third worlds

Zwey (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zwey", eine Grundzahl, welche zwischen ein und drey in der Mitte stehet, und in den Geschlechtern und Endungen unveränderlich ist, wenn es sein Hauptwort bey sich hat, und entweder der Artikel, oder ein Pronomen, oder auch eine dasselbe regierende Präposition vorher gehet. Die zwey Thaler, die zwey Schwestern, diese zwey Häuser. Der Freund der zwey Fremden. Vor zwey Jahren. Von den zwey Ducaten ist einer falsch. Wenn aber der Artikel oder das Pronomen fehlet, auch keine Präposition vorher gehet, welche dasselbe regieret, folglich der Casus aus sonst nichts erkannt werden kann, so hat es zu dessen Bezeichnung im Genitiv zweyer und im Dativ zweyen. Der Ertrag zweyer Rittergüter. Der "Zwist" zweyer Freunde. Auf zweyer Zeugen Mund, wo zwar eine Präposition vorher gehet, welche aber nicht zu zwey, sondern zu Mund gehöret. Entdecke dich zweyen Freunden. Eben so verhält es sich, wenn es absolute, d. i. ohne Substantiv stehet, da zwar der Nominativ und Accusativ zwey lautet, aber der Genitiv und der Dativ auf die vorige Art bezeichnet werden. Sie kamen alle zwey. Es gehet auf zwey. Zweyer Zeugniß ist nicht hinlänglich. Das Gut gehöret zweyen zu. S. davon mein Lehrgebäude Th. 1, S. 571 f.

Einige südliche Deutsche Provinzen decliniren dieses Zahlwort nach den Geschlechtern, "zween", "zwo", "zwey": zween Männer, zwo Frauen, zwey Häuser; zweener Männer, zwoer Frauen, zweyer Häuser u. s. f. welches denn in der Schriftsprache, selbst von Hochdeutschen Schriftstellern nicht nur nachgeahmet, sondern auch wohl als nachahmungswürdig empfohlen worden. Gisellon zuene guate, Ottf. Zuene dag, eben ders. Zuene Salmun, Kero. Zweene (zween) Räuber zankten sich Des gestohlnen Esels wegen, Haged. Luther hat in der Deutschen Bibel diese Declination mehrmahls beobachtet, aber eben so oft, und vielleicht noch häufiger, zwey ohne Unterschied des Geschlechtes gebraucht. Es läßt sich auch aus andern alten Schriftstellern beweisen, daß dieser Unterschied von keinem beständig beobachtet worden, woraus erhellet, daß er in der Schriftsprache fremd ist, und nur durch Nachahmung eingeführet worden. Zwischen zwey froeiden, einer der Schwäbischen Dichter. Dhero zueio heido, zuene dhero heido, der zwey Personen, im Isidor; wo Heido, unser -heit, die Person, ein Fämininum ist. Vieler anderer Beyspiele zu geschweigen.

Ich habe in meinem Lehrgebäude Th. 1, S. 569, noch mehr aber in meinem Magazine B. 1, St. 3, S. 37 f. die Gründe angezeiget, warum diese Declination wider alle Hochdeutsche Analogie, folglich höchst verwerflich ist, und will sie hier kürzlich wiederhohlen. 1. Die Analogie aller übrigen Zahlwörter, worunter sich kein einziges befindet, welches das Geschlecht bezeichnet. Drey Männer, drey Blumen, vier Frauen. Zwar scheinet "ein" eine Ausnahme zu machen, weil dieses nach den Geschlechtern gebogen wird: ein Mann, eine Frau, ein Haus. Allein ein ist kein bloßes Zahlwort, sondern der unbestimmte Artikel, und in manchen Fällen ein wahres Adjectiv. Um der beyden letzten Bestimmungen Willen mußte es vollständige Biegungszeichen annehmen, und da diese einmahl hatte, so behielt es selbige auch als Zahlwort. Allein, da kein anderes Zahlwort weder als Artikel, noch als ein wahres Adjectiv gebraucht wird, so kann es demselben auch nicht zur Regel dienen. 2. Die Analogie aller übrigen Bestimmungswörter des Substantives. Zwey ist nur im Plural gebräuchlich. Kein einziges Deutsches Bestimmungswort bezeichnet im Plural das Geschlecht. Warum solle es gerade das zwey thun? 3. Die Analogie der Biegung selbst. Das Geschlecht wird in allen übrigen Fällen durch angehängte Geschlechtssylben bezeichnet: guter Mann, gute Frau, gutes Haus; aber in zween, zwo, zwey geschiehet die Biegung auf die unregelmäßigste Art von der Welt. 4. Die Analogie der Hochdeutschen Mundart, welcher diese ganze Declination fremd ist, daher sie nur von einzelnen Schriftstellern aus Nachahmungssucht angenommen, aber nicht einmahl beständig behauptet worden. Ich glaube, diese Gründe sind hinlänglich, ihre Verwerflichkeit zu beweisen. Diese Declination ist eine bloße Eigenheit des Volkes in einigen südlichen Deutschen Provinzen, z. B. in Baiern, Tirol, Steiermark; und es scheinet, daß sie ein alter Dualis ist, welcher sich in mehrern alten Sprachen befindet, und seinen Ursprung der Ungewißheit zu danken hat, ob die Zahl zwey zur Vielheit gerechnet, folglich durch den Plural ausgedruckt werden könne. Als sich die Deutsche Sprache mit ein wenig mehr Bewußtsein der Absicht und Mittel ausbildete, ließen die neuern Mundarten diesen Überrest der frühesten Alterthumes veralten, weil ein dunkeles Gefühl ihnen sagte, daß kein Deutsches Bestimmungswort im Plural das Geschlecht bezeichnen dürfe, folglich solches an einem Zahlworte am unschicklichsten seyn würde.

Anm. Dieses Zahlwort ist überaus alt, und findet sich fast in allen, selbst den entferntesten Sprachen wieder, zum klaren Beweise, daß es, so wie andere ähnliche Zahlwörter, im Deutschen nicht einheimisch, sondern von einem ältern Volke entlehnet worden. Im Oberdeutschen lautet es von den frühesten Zeiten an "zuen", "zuo", "zuei", bey dem Ulphilas "twa", "twai", "two", im Niederdeutschen "twe", im Angels. "tu", "twa", "twegen", im Engl. "twe", im Schwed. "tvä", im Irländ. "do", bey den Krimmischen Tatarn "tua", im Lat. "duo", im Griech. "???", im Slavon. "dwa", "dwie", "dwoie", im Persischen "dou", im Indostanischen "du", "dujum", u. s. f.

Es wird, so wie die übrigen Zahlwörter, mit vielen Adjectiven zusammen gesetzt, welche außer der Zusammensetzung nicht üblich sind: ein zweymännisches Bett, worin zwey Personen schlafen können; zweybohrige Röhren, welche im Durchmesser zwey Zoll halten; zweytägig, zweystündig u. s. f. In einigen Wörtern gehet es in "zwie" über, wie in "zwiefach", "Zwieback", "zwier" u. s. f.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwey
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Dt. "Zwey" taucht in der Literatur um das Jahr 1700 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyback (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyback", S. "Zwieback".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyback
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyback" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyblatt (W3)

Adelung schreibt dazu:


Das "Zweyblatt", des -es, plur. inus. der Nahme einer Pflanze, an deren Stame sich immer zwey gegen einander über stehende Blätter befinden; Ophrys L.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyblatt
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyblatt" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyblätterig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyblätterig", adj. et adv. zwey Blätter habend. aus zwey Blättern bestehend. Ein zweyblätteriger Stamm, in der Botanik.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyblätterig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyblätterig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweydeutig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweydeutig", -er, -ste, adj. et adv. 1. Eigentlich, fähig, mit gleichem Rechte auf zweyerley Art gedeutet zu werden; "doppelsinnig". In, Luther verfolgte die Wahrheit, ist das Verbum verfolgen zweydeutig. Eine zweydeutige Antwort. Sie sahe mich sehr zweydeutig an. 2. Nicht bestimmt, oder entschieden genug, ungewiß. Eine zweydeutige Tugend, ein tugendhafter Schein, dessen wahre Beschaffenheit ungewiß, oder verdächtig ist.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweydeutig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweydeutig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweydeutigkeit (W3)

Adelung schreibt dazu:


Die "Zweydeutigkeit", plur. die -en. 1. Die Beschaffenheit, da etwas zweydeutig ist, in beyden Bedeutungen des vorigen Ausdruckes, und ohne Plural. 2. Ein zweydeutiger Ausdruck, in der ersten Bedeutung des vorigen, und mit dem Plural. Unanständige Zweydeutigkeiten sagen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweydeutigkeit
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweydeutigkeit" taucht in der Literatur um das Jahr 1740 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweydoppelt (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweydoppelt", adj. et adv. ein unnützes pleonastisches Wort, wo zwey überflüßig ist, indem doppelt dasselbe schon einschließt.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweydoppelt
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweydoppelt" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweydrähtig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweydrähtig", adj. et adv. in den Zeug-Manufacturen, aus zwey Drähten oder Fäden bestehend.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweydrähtig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweydrähtig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweydrittel (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweydrittel", ein substantives Zahlwort, welches aus "zwey Drittel" zusammen gezogen ist, und in dieser Zusammenziehung nur in einigen Zusammensetzungen gebraucht wird. Ein Zweydrittelstück, ein Gulden, welcher auch wohl schlechthin ein Zweydrittel genannt wird. Die Zweydrittelarbeit, im Bergbaue, wenn auf einem Berggebäude in zwey Schichten gearbeitet wird, so daß sich in Tag und Nacht nur zwey Arbeiter ablösen, welche daher Zweydrittelarbeiter heißen; zum Unterschiede von der Dreydrittelarbeit. Außer solchen Zusammensetzungen schreibt man es richtiger getheilt: "zwey Drittel", wie "zwey Viertel", "ein Drittel", "drey Fünftel" u. s. f.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweydrittel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweydrittel" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyen (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyen", verb. reg. act. in zwey Theile theilen, ein im Hochdeutschen veraltetes, und nur noch in "entzweyen" im figürlichen Verstande übliches Wort. Opitz gebrauchte statt dessen noch das einfache. Sie redet nicht zu viel, pflegt ungern sich zu zweyen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyen" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyer (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyer", des -s, plur. ut nom. sing. eine Scheidemünze, welche "zwey Pfennige" gilt; wie "Dreyer", "Sechser", "Achter" u. s. f.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyer
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyer" taucht in der Literatur um das Jahr 1790 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyerley (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyerley", adj. indeclin. et adv. von zwey verschiedenen Arten und Beschaffenheiten. Zweyerley Geldsorten. Redlich und rechtschaffen, sind zweyerley, sind zwey verschiedene Begriffe. S. "-Ley".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyerley
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyerley" taucht in der Literatur um das Jahr 1710 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyfach (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyfach", S. "Zwiefach".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyfach
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyfach" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyfalter (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyfalter", oder "Zwiefalter", des -s, plur. ut nom. sing. ein größten Theils Oberdeutscher Nahme der Schmetterlinge; vielleicht weil sie "zwiefältige", d. i. "doppelte", Flügel haben.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyfalter
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyfalter" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyfältig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyfältig", adj. et adv. S. "Zwiefältig".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyfältig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyfältig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyhändig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyhändig", adj. et adv. 1. Zwey Hände habend; ein ungewöhnliches Wort. 2. In engerer Bedeutung heißt derjenige zweyhändig, welcher die linke Hand eben so fertig gebrauchen kann, als die rechte; zum Unterschiede von demjenigen, welcher entweder bloß links oder bloß rechts ist.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyhändig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyhändig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyhängig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyhängig", adj. et adv. ein nur in der Baukunst übliches Wort, wo ein zweyhängiges Dach ein solches genannt wird, welches auf zwey Seiten abhängig ist, und auch ein Satteldach genannt wird; zum Unterschiede von einem einhängigen, oder Pultdache.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyhängig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyhängig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyhauig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyhauig", adj. et adv. ein in der Landwirthschaft von den Wiesen übliches Wort. Zweyhauige Wiesen, welche des Jahres "zwey Mahl gehauen, oder gemähet" werden können, und auch "zweymähdige", "zweyschürige", heißen; zum Unterschiede von den "einhaugen" und "zweyhauigen".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyhauig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyhauig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyherrig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyherrig", adj. et adv. zweyen Herren zugehörend; in den niedrigen Sprecharten zwey herrisch. Ein zweyherriges Dorf.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyherrig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyherrig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyjährig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyjährig", adj. et adv. zwey Jahr alt. ein zweyjähriges Kind.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyjährig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyjährig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweykampf (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweykampf", des -es, plur. die -kämpfe, ein Kampf, oder Gefecht unter zwey Personen, ein "Duell".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweykampf
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweykampf" taucht in der Literatur um das Jahr 1740 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweymähdig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweymähdig", adj. et adv. S. "Zweyhauig".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweymähdig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweymähdig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweymahl (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweymahl", adv. richtiger, "zwey Mahl", zu zwey verschiedenen Mahlen. Aber "zweymahlig", weil hier gemeinschaftliche Biegungssylben sind, zu zwey verschiedenen Mahlen geschehend. Ein zweymahliges Versprechen. S. auch "Zwier".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweymahl
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweymahl" taucht in der Literatur um das Jahr 1790 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweymännisch (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweymännisch", adj. et adv. im gemeinen Leben, auf zwey Personen eingerichtet, wozu zwey Menschen gehören, u. s. f. Ein zweymännisches Bett, worin zwey Personen schlafen können, ein zweyspänniges, in den niedrigen Sprecharten ein zweyschläferiges. Ein zweymännischer Bohrer, im Bergbaue, welchen zwey Männer treiben müssen. Ein zweymännischer Kübel, welchen zwey Menschen tragen. Ein zweymännischer Stuhl, ein Weberstuhl, worauf zwey Personen weben.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweymännisch
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweymännisch" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschattig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyschattig", adj. et adv. den Schatten auf zwey Seiten werfend. So werden in der Geographie die Bewohner der Länder zwischen den Wendekreisen zweyschattige genannt, "amphiscii", weil sie nach dem Stande der Sonne in Rücksicht auf den Äquator, den Schatten bald auf die eine, bald aber auch auf die andere Seite werfen; zum Unterschiede von den "einschattigen".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschattig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschattig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschaufler (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyschaufler", des -s, plur. ut nom. sing. ein Nahme, welchen in der Landwirthschaft die jährigen Schafe bekommen, wenn sie die zwey mittlern Hundszähne verlieren, und dafür zwey Schaufelzähne bekommen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschaufler
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschaufler" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschlitz (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyschlitz", des -es, plur. die -e, in der Baukunst, ein Glied in dem Dorischen Friese, welches mit zwey Schlitzen, oder Vertiefungen verzieret wird, "Dyglyphus"; zum Unterschiede von dem "Dreyschlitze".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschlitz
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschlitz" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschmelzig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyschmelzig", adj. et adv. zwey Mahl geschmolzen; nur im Hüttenbaue, wo dasjenige Eisen zweyschmelzig genannt wird, welches aus altem Eisen und Eisenstein geschmolzen worden.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschmelzig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschmelzig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschneide (W3)

Adelung schreibt dazu:


Die "Zweyschneide", plur. die -n, bey den Drechslern, ein Dreheisen in Gestalt eines Kreuzes, hohle Stellen auszuschneiden.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschneide
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschneide" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschneider (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyschneider", des -s, plur. ut nom. sing. ein Bohrer, oder anderes Werkzeug mit zwey Schneiden, bey verschiedenen Handwerkern.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschneider
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschneider" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschneidig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyschneidig", adj. et adv. zwey Schneiden habend, auf beyden Seiten schneidend. Ein zweyschneidiges Schwert.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschneidig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschneidig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyschürig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyschürig", adj. et adv. was im Jahre zwey Mahl geschoren wird, im Gegensatze des einschürig. Zweyschürige Schafe, welche des Jahres zwey Mahl geschoren werden. Zweyschürige Wolle, welche den Schafen zum zweyten Mahle abgenommen worden. Zweyschürige Wiesen, "zweymähdige", "zweyhauige".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyschürig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyschürig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyseitig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyseitig", adj. et adv. 1. Zwey Seiten habend. 2. Ein zweyseitiger Contract, nach welchem beyde Theile einander etwas leisten; zum Unterschiede von einem einseitigen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyseitig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyseitig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweysitzig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweysitzig", adj. et adv. wo nur zwey Personen sitzen können. Ein zweysitziger Wagen, zum Unterschiede von einem viersitzigen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweysitzig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweysitzig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyspännig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyspännig", adj. et adv. 1. Mit zwey Pferden bespannt; zum Unterschiede von "dreyspännig", "vierspännig" u. s. f. Ein zweyspänniger Wagen. Zweyspännig fahren. 2. Ein zweyspänniges Bett, im gemeinen Leben, in welchem zwey Personen schlafen können, S. "Zweymännisch".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyspännig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyspännig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyspitze (W3)

Adelung schreibt dazu:


Die "Zweyspitze", plur. die -n, bey den Steinmetzen, ein Hammer, dessen beyde Enden herab gebogen und zugespitzet sind, die groben Stellen aus dem Steine heraus zu hauen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyspitze
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyspitze" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweystämmig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweystämmig", adj. et adv. 1. Zwey Stämme habend, aus zwey Stämmen bestehend. 2. Bey den Holzarbeitern sind zweystämmige Balken, Pfähle u. s. f. deren zwey aus der Dicke eines Stammes geschnitten worden; zum Unterschiede von den ein-, drey- und vierstämmigen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweystämmig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweystämmig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweystimmig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweystimmig", adj. et adv. 1. Aus zwey Stimmen bestehend, in der Musik. Ein zweystimmiger Gesang, zum Unterschiede von einem einstimmigen. 2. Gleichsam zwey Stimmen ausmachend, völlig zweyerley Meinung hegend und äußernd. Zweystimmig in einer Sache seyn. Eine zweystimmige Wahl, wo einer der Wählenden seine Stimme einem andern gegeben. Daher die "Zweystimmigkeit".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweystimmig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweystimmig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweysylbig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweysylbig", adj. et adv. aus zwey Sylben bestehend. Ein zweysylbiges Wort.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweysylbig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweysylbig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweytägig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweytägig", adj. et adv. was zwey Tage alt ist oder währet.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweytägig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweytägig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyte (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyte", welches die Ordnungszahl von zwey ist. Zum zweyten Mahle. Es ist heute der zweyte Tag. Sie ist seine zweyte Frau. So auch andere. Anm. In den Gegenden, wo man die Hauptzahl nach den Geschlechtern bieget, "zween", "zwo", "zwey", pflegt man auch die Ordnungszahl auf ähnliche Art zu biegen, der "zweete", die "zwote", das "zweyte", welches auch wohl einige Hochdeutsche Schriftsteller nachahmen. Allein es ist solches eine neue Verletzung aller Analogie; indem man kein anderes abgeleitetes Adjectiv wird aufweisen können, welches das Geschlecht, an der Wurzelsylbe bezeichnet.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyte
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyte" taucht in der Literatur um das Jahr 1740 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweytel (W3)

Adelung schreibt dazu:


Das "Zweytel", des -s, plur. ut nom. sing. ein Theil eines Ganzen, welches in zwey Theile getheilet worden; wofür doch halb, oder die Hälfte üblicher ist. Ein Zweytel Lord, ein halbes.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweytel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweytel" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweytens (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweytens", ein Nennwort der Ordnung, für zum zweyten. Erstens erwägen wir seinen Stand, zweytens sein Vermögen. Es ist, so wie die ähnlichen erstens, drittens u. s. f. nur im gemeinen Leben und der vertraulichern Sprechart üblich; in den edlern pflegt man sie gern zu umschreiben.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweytens
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweytens" taucht in der Literatur um das Jahr 1730 auf.

Erstellt: 2011-12

Zweytheilig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweytheilig", adj. et adv. aus zwey Theilen bestehend.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweytheilig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweytheilig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyzackig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyzackig", adj. et adv. zwey Zacken habend.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyzackig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyzackig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyzahn (W3)

Adelung schreibt dazu:


Der "Zweyzahn", des -es, plur. inus. der Nahme einer Pflanze, welche auch Gabelkraut genannt wird, Bidens L.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyzahn
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyzahn" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyzeitig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyzeitig", adj. et adv. ein in der Prosodie von einigen Neuern gebildetes Wort, welches aber den Fehler der Dunkelheit hat. Eine zweyzeitige Sylbe, die man so wohl lang als kurz aussprechen kann, Syllaba anceps. So auch die Zweyzeitigkeit.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyzeitig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyzeitig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zweyzüngig (W3)

Adelung schreibt dazu:


"Zweyzüngig", adj. et adv. zwey Zungen habend. Figürlich ist zweyzüngig, nach Befinden der Umstände zwey entgegen gesetzte Behauptungen äußernd. Besonders nennet man einen falschen Menschen zweyzüngig, der jemanden in seiner Gegenwart lobt, und ihm schmeichelt, ihn aber in der Abwesenheit verkleinert.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zweyzüngig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zweyzüngig" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

Zwieback (W3)

Sowohl dt. "Biskuit" als auch dt. "Zwieback" bezeichnen "Zweimal Gebackenes". "Biskuit" geht über ital. "biscotto", zurück auf lat. "bis coctum", "Zwieback" und hieß im 15. Jh. noch "Zweiback".

Dt. "Zwieback" geht damit als Lehnübersetzung zurück auf ital. "biscotto".

Auf einer Zwiebackdose der Firma Brandt ist zu lesen:


Die Griechen kannten ein solches Backwerk [Zwieback] als "Dipyritai" [griech. "pyr", gen., griech. "pyrós" = dt. "Feuer", "Hitze", "Fieber"], die Römer nannten es "panis frixus" [lat. "frigere" = dt. "backen", "rösten", "dörren"].

Das deutsche Wort "Zwieback" tauchte um 1450 im kölnischen Raum als Eigenschaftswort auf: "zweygeback". Es nannte sich auch - gemäß seiner Verwendung - "wider gebacken Schiffbrot und Biscuyt".


Das "zweifache Backen" hatte einst durchaus eine praktische Seite. Um Brot für lange Reisen haltbar zu machen mußte es möglichst trocken sein.

Das Deutsche "Zwieback" findet man seit den 1890er Jahren auch als engl. "zwieback".

dt. "Schiffszwieback" = engl. "sea biscuit"

Bei Adelung findet man:


Das "Biscuit", (sprich Bitkwit,) des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, aus dem Franz. "Biscuit", und dieß aus dem mittlern Lateine "Biscoctum". 1) Eine Art sehr trocknen und harten Brotes, welches zwey Mahl gebacken wird, und daher unter dem Nahmen des Zwiebackes am bekanntesten ist. 2) Eine Waare der Zuckerbäcker aus Kraftmehl, bittern Mandeln, Zucker u. s. f. 3) Porcellan ohne Glasur, so wie es nach dem ersten Brande aus dem Feuer kommt.

Das "Pasteten-Brot", des -es, plur. inus. in den Küchen. 1) Der Teig von einer ausgebackenen zugeschnittenen Pastete. 2) Eine besondere Art "Zwieback", welche aus zerriebenem harten Brote mit Zucker, Mehl und Eyweiß bereitet, und in einem Pasteten-Ofen gebacken wird.

Der "Zwieback", des -es, plur. die -e, zwey Mahl gebackenes, und daher sehr trockenes Brot, so wohl von grobem Mehle für die Soldaten, Matrosen u. s. f. als auch von seinem Mehle, Eyern und Zucker zur Näscherey. Im Nieders. "Twijback". Es ist von "zwie", einer alten Form für "zwey", von welcher auch "zwiebrachen", "zwiefach", "zwier" u. s. f. abstammen.


(E?)(L?) http://germanfood.about.com/od/Baking-Terms/g/Zwieback-And-Einback.htm

What are Zwieback and Einback?


(E?)(L?) http://web.archive.org/web/20080625012312/https://www.bartleby.com/61/97/z0029700.html

zwieback


(E?)(L?) http://das-ist-drin.de/Zwieback-724/

Zwieback (32)


(E?)(L?) http://www.dw.de/tee/a-413695

Tee - Für die einen ist er der Inbegriff von Muße und Genuss, die anderen erinnern sich mit Schrecken an Tage, die sie mit Tee und Zwieback im Bett verbrachten.


(E?)(L?) http://www.etymonline.com/index.php?term=zwieback

zwieback (n.)

1894, from German "Zweiback" "biscuit", literally "twice-baked", from zwei "two", "twice" + "backen" "to bake"; loan-translation of Italian "biscotto" (see "biscuit").


(E?)(L?) http://www.euphemismen.de/Alle/

"Zwieback" - Soldatendeutsch: "Truppenlager"


(E?)(L?) http://www.europeana.eu/portal/record/03486/urn_resolver_pl_urn_urn_nbn_de_bvb_12_bsb00043364_7.html

Pisani, Vittore: Die Etymologie: Geschichte, Fragen, Methode

S.79


(E?)(L1) http://www.foodreference.com/html/fzwieback.html

...
The use of the term in English dates back to the 1890s.


(E?)(L?) http://www.geo.de/GEO/interaktiv/frage-des-tages/der-name-zwieback-bedeutet-urspruenglich--68846.html

29.6.2011: Der Name "Zwieback" bedeutet ursprünglich ...


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=2198

Schiffszwieback: haltbarer Zwieback als eiserne Ration.


(E?)(L?) http://www.kuechengoetter.de/rezepte/warenkunde/13611/Zwieback.html

...
Herkunft:

Bevor "Zwieback" so aussah, wie wir ihn heute kennen, war er schlicht trockenes Brot. Das wurde in Scheiben geschnitten und ein zweites Mal gebacken, bis es trocken und mürbe wurde. "Reiseproviant" sollte geschaffen werden, ein wasserarmes, lange haltbares Brot zum Mitnehmen, das Griechen und Römer gleichermaßen in ihrem Rucksack trugen.
...


(E?)(L?) https://www.merriam-webster.com/dictionary/zwieback


(E?)(L?) http://mundmische.de/synonyme/Zwieback




(E?)(L?) http://mundmische.de/synonyme/Zwiebacks%C3%A4ge




(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm

Lehnübersetzung: "Zwieback", ...


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Schiffszwieback


(E?)(L?) http://www.presse-francophone.org/index.php/langue-francaise/lexiques-et-dictionnaires/-mots-du-monde-francophone-dans-le-petit-larousse

ZWIEBACK n.m. (mot all., deux fois cuit). Biscotte. (2006)


(E2)(L1) https://www.dictionary.com/browse/zwieback


(E?)(L?) http://www.retrobibliothek.de/retrobib/stoebern.html?werkid=372

Fleischzwieback


(E?)(L?) http://www.slogans.de/slogans.php?GInput=Zwieback


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Carlsbader Zwieback | Holländischer Zwieback | Italiänischer Zwieback | Karlsbader Zwieback | Mehl (Zwieback-) | Rosenzwieback | Schiffzwieback | Zwieback


(E1)(L1) http://www.visualthesaurus.com/landing/?w1=zwieback


(E?)(L?) http://www.vocabulary.com/dictionary/phylum#word=Z

"zwieback" slice of sweet raised bread baked again until it is brown and hard and crisp


(E?)(L?) http://www.wasistwas.de/natur-tiere/die-themen/artikel/link//5e79a6198d/article/wie-kapstadt-zur-mutterstadt-suedafrikas-wurde.html

...
Skorbut - die gefürchtete Seefahrer-Krankheit

Auf der langen Fahrt aßen die Seemänner häufig nichts anderes als Pökelfleisch und "Schiffszwieback". Diese einseitige Ernährung und der Mangel an frischem Obst und Gemüse führte zu Skorbut. Skorbut war damals die häufigste Todesursache unter Seeleuten. Während einer Fahrt starb manchmal mehr als die Hälfte der Schiffsbesatzung an dieser Krankheit.
...


(E?)(L?) http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/sachgeschichten/zwieback.php5

Im Jahr 1999 erklärt die Maus den Zwieback.


(E?)(L2) http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_English_words_of_German_origin


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

guszzwieback, m.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/GWB/

Hofschiffszwieback


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Zwieback

1. Die lübner Zwiebacke sind gut, aber die baseler sind besser.

2. Sich ohne Zwieback einschiffen.
Etwas ohne die erforderlichen Mittel unternehmen. »So mythologisch sich auch der Dualismus (in Oesterreich) anlässt, so wird sich doch Beust nicht ganz ohne Zwieback eingeschifft haben.« (Schles. Zeitung, 1868, Nr. 173.) It.: Imbarcarsi senza biscotti. (Giani, 1845.)


(E1)(L1) http://www.wordsmith.org/words/zwieback.html

...
From German Zwieback (twice baked), from zwie (twice), a variant of zwei + backen (to bake).
...


(E1)(L1) http://www.wordsmith.org/awad/archives/0394


(E?)(L?) http://wordsmith.org/awad/archives/0309


(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/

zwiebacken


(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/zwieback

zwieback
...
engl. "zwiebacks": plural form of zwieback


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwieback
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwieback" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-08

Zwielicht (W3)

Das dt. "Zwielicht" geht zurück auf ndt. "twelicht" = "halbes Licht", "gespaltenes Licht" (dt. "zwielichtig" = dt. "undurchsichtig").

(dt. "Zwielichter" = engl. "twilights", dt. "zwielichtig" = engl. "dubious", "shifty")

(E?)(L?) https://web.archive.org/web/20180426030621/http://www.djfl.de/entertainment/djfl/

Im Zwielicht


(E?)(L?) http://www.farbimpulse.de/Artikel.45.0.html
03.11.2003 - » Blütenfledermäuse sehen Blumen im UV-Licht - Evolutionärer Vorteil: Die Flugsäuger können damit im Zwielicht Blüten besser erkennen

(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=Z
Zwielicht in den Bergen (YU )

(E?)(L?) http://www.moviemaze.de/media/trailer/
Im Zwielicht

(E?)(L?) http://www.scinexx.de/index.php?cmd=suchen




(E3)(L1) http://www.textlog.de/johann-eberhard.html
Johann August Eberhard: Synonymisches Handwörterbuch (1910): 1590. Zwielicht. Dämmerung

(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/
GEWITTERZWIELICHT

(E?)(L?) http://www.wetter.net/lexikon/aklimate.html


(E?)(L?) https://www.zeit.de/2004/24/Stimmts_D_8ammerung

Stimmt’s?: Kurzes Zwielicht

Man liest und hört von Tropenreisenden, dass es in Äquatornähe sofort nach dem Sonnenuntergang schlagartig dunkel wird. Stimmt's, und woran liegt's?

Richtig ist, dass die Dämmerung in Äquatornähe kürzer ist als bei uns. Dass es „schlagartig“ dunkel würde, davon kann aber keine Rede sein - die Dämmerung ist immer noch etwa zwei Drittel so lang wie bei uns im Frühling. Und der Grund dafür ist auch nicht, wie man oft lesen kann, dass sich die Erde am Äquator schneller dreht als in höheren Breiten.
...


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwielicht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwielicht" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 / 1790 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwiesel (W3)

Dt. "Zwiesel" (gegabelterer Baumstamm), die Bedeutung "Gabelung" (hier insbesondere: "Gabelung eines Baumes" ("Doppelbaum", "gegabelter Baum"), aber auch Weggabelung) ist auch z.B. in "Zweig" zu finden. Es gibt auch Sättel mit einer Aussparung in der Mitte, die "Zwiesel" genannt werden.

Dt. "Zwiesel" geht zurück auf mhd. "zwisel", ahd. "zwisila" = dt. "Gabel" und basiert, wie "Zwietracht" oder "Zwilling", auf mhd., ahd. "zwi-" = dt. "zwei-". Die Bedeutung "Gabelung" (hier insbesondere: "Gabelung eines Baumes" ("Doppelbaum")) ist auch z.B. in "Zweig" zu finden.

Bildungen zu "" sind dt. "zwieselig", "zwieslig" = dt. "gespalten", "gegabelt" und das Verb dt. "zwieseln" (zu mhd. "zwiselen") = dt. "sich gabeln", "sich spalten".

Eschenzwieselwickler

Adelung schreibt dazu:


Der "Zwiesel", des -s, plur. ut nom. sing. ein "Ast" oder "Zweig", welcher sich in zwey Theile oder Zweige theilet, und denn in weiterer Bedeutung, ein jedes ähnliches oder "gabelförmiges Ding". Im Nieders. "Twill", "Twille", "Twehl", wo auch "twillen", "in zwey Arme spalten", bedeutet. Es ist gleichfalls von "zwie" für "zwey", und der alten Ableitungssylbe "sel" oder "sal".

Der "Zwieseldorn", des -es, plur. inus. in einigen Gegenden, ein Nahme der "Stechpalme", "Ilex aquifolium Linn.".

"Zwieselig", adj. et adv. "in zwey Theile gespalten"; im gemeinen Leben.


(E3)(L1) http://gregor.retti.info/oewb/dat/Z.list.html




(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/
GEZWIESELT

(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Dorn, (Zwiesel-)

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwiesel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwiesel" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1760 auf.

(E?)(L?) ../../_inhjpg/gadougla/start.html
../../_inhjpg/gadougla/douglas_Thumb055.jpg Nachruf auf unsere imposante Douglastanne

Am 29.09.2001 war es so weit:

Nach langem emotionalem Ringen und einigen in Bangen verbrachten Stürmen hatten wir schließlich den Entschluss gefasst, uns von unserer stolzen Douglastanne zu trennen.

Auf einigen Bildern sieht man sehr gut, dass es ein Zwiesel war; Zwiesel nennt man einen Baum mit zwei Stämmen (und Kronen), die einem gemeinsamen unteren Stammteil entspringen.

Beim durchtrennen des unteren Stammteils tat sich eine wahre Quelle auf. Das Wasser hatte sich zwischen den beiden Stämmen gesammelt. Dies zeigte uns auch, dass es nicht verkehrt war, die Tanne zu fällen. Das gefüllte Wasserreservoir hätte im Winter, beim Gefrieren, den ganzen Baum sprengen können.

Erstellt: 2011-12

Zwieselbeere (W3)

Zwieselbeere, die [viell. weil die Blüten häufig zu zweien aus einer Knospe hervorkommen] (landsch.): Vogelkirsche.

Adelung schreibt dazu:


Die "Holzkirsche", plur. die -n, die Frucht des Holzkirschbaumes, oder wilden Kirschbaumes, der hin und wieder in den Wäldern angetroffen wird; "Prunus Cerasus avium L.". Man hat deren mit schwarzen, rothen, halb rothen, gelben und weißen Kirschen. Sie werden auch "Holzweichseln", "Kesbeeren", "Zwieselbeeren", "Twieselbeeren" genannt.

Die "Twieselbeere", plur. die -n, im Niederdeutschen für "Zwieselbeere", S. "Holzkirsche".

Die "Zwieselbeere", S. "Holzkirsche".


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwieselbeere
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwieselbeere" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-11

Zwiespalt (W3)

Der dt. "Zwiespalt" wurde zu dt. "zwiespältig" gebildet, das auf mhd. "zwispeltic", ahd. "zwispaltig" = "in zwei Teile gespalten" zurück geht.

Adelung schreibt dazu:


Der Zwiespalt, des -es, plur. doch selten, die -e, eigentlich, der Zustand, da ein Ding in zwey Theile gespalten ist; eine längst veraltete Bedeutung. Figürlich, die lebhafte Äußerung gegenseitiger Meinungen und Gesinnungen, Uneinigkeit, Zwietracht, Streit, Zank. In Streit und Zwiespalt leben. Aber auch in dieser figürlichen Bedeutung fängt es an, seltener zu werden, da man so viel andere Wörter hat, diesen Begriff auszudrucken, und die verschiedenen Nebenbegriffe meistens sehr unbedeutend sind.

Anm.
Das Wort ist alt, bedeutete aber ehedem auch "das doppelte", "das duplum", und war daher eine gewöhnliche Bezeichnung eines doppelten Ersatzes. Ehedem hatte man davon auch das Verbum "zwispeln", "verdoppeln", "vermehren". Das Adjectiv "zwiespältig", ist noch weniger üblich, als das Substantiv. Es ist von "zwie", für "zwey", und "Spalt".


(E?)(L?) http://www.dhm.de/lemo/suche/exponateg.html
Gemälde: Wolfgang Mattheuer " Zwiespalt", 1980-1982

(E?)(L?) http://www.dradio.de/suche/?action=search&uri=suche%2F&q=KALENDERBLATT&ss=kalenderblatt&sp1=1&sort=date%3AD%3AR%3Ad1&num=50
Deutschlandfunk / Kalenderblatt - 13.09.2005
Zwiespalt zwischen Liebe und Unabhängigkeitswunsch
13.09.2005. Jedes Kind kannte die Geschichte von dem Jagdhunde Krambambuli, dem Förster ...

(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/
glaubenszwiespalt, m.

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwiespalt
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwiespalt" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 / 1730 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwiesprache (W3)

Im dt. "Zwiesprache" steckt natürlich "Zweigespräch".

(E3)(L1) http://www.textlog.de/johann-eberhard.html
Johann August Eberhard: Synonymisches Handwörterbuch (1910): "Zwiesprache" - "Zwiegespräch", "Zweigespräch"

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwiesprache
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwiesprache" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 / 1810 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwietracht (W3)

Dt. "Zwietracht" (1300), engl. "discord", (das Gegenteil von "Eintracht"), geht zurück auf mnd. "twidracht", "mhd. "zwitraht", mnd. "twedragen", "entwey dragen", mhd. "enzwei tragen", dt. "entzei tragen", "sich entzweien", "uneins sein". Das Adjektiv dt. "zwieträchtig" geht entsprechend zurück auf mnd. "twidrachich", mhd. "zwitrehtec".

Adelung schreibt dazu:


Die "Zwietracht", plur. car. eine lebhafte Äußerung gegenseitiger Neigungen und Gesinnungen; fast wie das vorige, nur daß Zwietracht mehr auf die Neigungen gehet, "Zwiespalt" aber allgemeiner ist. Es herrschet nichts als Zank und Zwietracht unter ihnen. Der Thiere Krieg hört auf, man ist der Zwietracht müde, Haged. Es ist von "zwie" für "zwey", und "trachten".

"Zwieträchtig", -er, -ste, adj. et adv. "Zwietracht" äußernd und darin gegründet. Zwieträchtig seyn. Zwieträchtige Eheleute. Es wird gleichfalls nur noch selten gebraucht.


(E3)(L1) http://www.textlog.de/kant-lexikon.html


(E?)(L?) http://www.textlog.de/32516.html
Rudolf Eisler - Kant-Lexikon: "Zwietracht"

(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/
herrenzwietracht

(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/
glaubenszwietracht, f.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwietracht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwietracht" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1730 auf.

Erstellt: 2011-12

Zwille (W3)

Die "Zwille" ist eine Schleuder, die meist aus aus einer Astgabel gefertigt wird, ist verwandt mit "Zwilling" und geht zurück auf ahd. "zwinal" = "doppelt".

In der Soldatensprache findet man "Zwille" auch als Bezeichnung für doppelläufiges Gewehr und allgemein für Gewehr.

(E?)(L?) http://www.euphemismen.de/Alle/

"Zwille" - Soldatendeutsch: "Gewehr"


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwille
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwille" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwillich (W3)

Der "Zwillich" ist ein festes Baumwollgewebe oder Leinengewebe. Im dt. "Drillich" steckt die Zahl "drei" über mhd. "zwilch", "zwilich" = dt. "zweifädig", ahd. "zwilih" = dt. "zweifach" zu lat. "bilix" = "zweifädig" und lat. "licium" = dt. "Faden". Der Zwillich wird oft zur Herstellung von Arbeitskleidung verwendet.

Adelung schreibt dazu:


Der Bettzwillich, des -es, plur. inusit. eine Art Zwillichs, welche vornehmlich zu Federbetten und Küssen gebraucht wird.

Der Sackzwillich, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, grober Zwillich, woraus die Getreidesäcke an einigen Orten verfertiget werden.

Der "Zwillich", des -es, plur. doch nur von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, der Nahme eines flächsenen Gewebes, welches aus doppelten Fäden mit allerhand Mustern gewebet wird. Im Nieders. und Dän. "Dwälg". Es ist von dem Niederdeutschen "twillen", "doppelt machen", wie "Drillich", ein Gewebe aus "dreyfachen Fäden" von dem alten "thrilic", "dreyfach".


(E?)(L?) http://wiki.genealogy.net/w/index.php?title=Kategorie:Berufsbezeichnung&from=A
Zwillichmacher

(E?)(L?) http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Berufsbezeichnung
Zwillichmacher

(E2)(L1) http://wiki.genealogy.net/index.php/Kategorie:Berufsbezeichnung
Zwillichmacher

(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Sackzwillich | Schwerer Theil des Zwillichs

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwillich
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwillich" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwilling (W3)



Dt. "Zwilling" geht zurück auf mhd. "zwillinc", "zwinlinc", "zwinelinc", ahd. "zwiniling", ahd. "zwinal" = "doppelt" und bedeutet wörtlich dt. "Zweiling".

Adelung schreibt dazu:


Der Zwilling, des -es, plur. die -e, eines von zwey zugleich von einer Mutter gebornen Kindern. Zwillinge gebären. Von Zwillingen entbunden werden. Sie sind Zwillinge, sie sind von einer Mutter zugleich zur Welt gebracht worden. Ein Zwilling, eines solcher Kinder von zweyen, ohne Unterschied des Geschlechts. Sie ist seine Zwillings-Schwester, er ist ihr Zwillings-Bruder. Noch das zwey davor zu setzen, zwey Zwillinge, ist ein unnützer Pleonasmus, weil der Begriff des zwey schon in dem Substantive liegt. Figürlich, obgleich selten, zwey verbundene Dinge einer Art. So pflegen einige die Doppelbuchstaben Zwillingsbuchstaben zu nennen.

Anm.
Im Willeram "Zuilen", "Zuellin". Es ist von "zwie" für "zwey", und der Ableitungssylbe "-ling", oder auch von dem Niederdeutschen "twillen", "doppelt machen", und der Ableitungssylbe "-ing". Im gemeinen Leben pflegt man "drey" von einer Mutter zu gleicher Zeit geborne Kinder nach eben dieser Analogie "Drillinge" zu nennen. Im Niederd. heißt ein "Zwilling" "Tweseke", "Tweske".


(E?)(L?) https://web.archive.org/web/20180426030621/http://www.djfl.de/entertainment/djfl/

Zwillinge


(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=Z

Ein Zwilling kommt selten allein (USA 1998-1999)
Die Zwillinge (CS 1975)
Zwillinge auf Zack (F 2003-2004)
Die Zwillingsschwestern (USA 1985)


(E?)(L?) http://www.vorname.com/

Vornamen für Zwillinge


(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Zwilling
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwilling" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

Erstellt: 2011-11

Zwist
zwisten
zwistig
Zwistigkeit
bezwisten (W3)

Dt. "Zwist" ist eine Bildung zu dt. "zwei" und kann etwa mit "Entzweiung", "Zweiung", "Zweiteilung" wiedergegeben werden.

Mit dem dt. "Zwist" verwandt ist der engl. "Twist", einem Tanz, der in den 1960er Jahren in den USA aufkam. Es kann wörtlich übersetzt werden als "Drehen", "Verrenken" entsprechend dem Verb engl. "to twist" = dt. "drehen", "flechten", "winden", "verrenken". Dennoch geht es letztlich auf die "Zwei" zurück und könnte vielleicht mit "Verzweiung" übersetzt werden. Oder es ist auch als "Entzweiung" vorstellbar, da die beiden Tänzer/innen getrennt tanzen.

Im Deutschen fällt eine Wortgruppe auf, die mit der ungewöhnlichen Buchstabenkombination "zw" beginnt. Sie scheint zunächst auf "zwei" und die Vielzahl ihrer Abkömmlinge "zwo", "zwie", "zween", "zwier", "zwi-" hinzudeuten. Einige jedoch haben eine dunkle Herkunft, wo sich Dichtung und Wahrheit vermengen.

Wörter, die mit "zw-" beginnen deutet man spontan in Richtung einer "Zweiteilung", die schließlich einen Ausdruck von Aufspaltung oder Fehlhaltung annehmen. Einigen Wörter wohnt diese Bedeutung geradezu greifbar inne: "entzwei", "zwischen", "Zwilling" (aus althdt. "zwinmal", "doppelt"), "Zwirn" (aus zwei Fäden gedreht), "Zwillich" (zweifädig), "Zweig", "Zweifel", "Zwiesel" (gegabelterer Baumstamm), "Zwille" (Steinschleuder aus einem gegabelten Zweig), "Zwist", "Zwitter".

"Zwiespalt", "Zwietracht", "Zwielicht" und "Zwiesprache" sind zwar noch geläufig, sie haben genau besehen ein vielfältiges Wurzelgeflecht: "Zwiespalt" erscheint in gewisser Hinsicht widersinnig, da es nicht eine doppelte Spaltung ausdrückt sondern eine Aufspaltung in zwei Teile. Es ist eine Rückbildung zu "zwiespältig", althdt. "zwispaltig", das in zwei Teile gespalten bedeutet. "Zwietracht", das Gegenwort zu "Eintracht", lässt vom gemeinsamen Tragen rückschließen auf das mittelhochdeutsche "entzwei tragen", das neben "trachten", "streben", steht. "Zwiesprache halten" bezeichnet ein Gesprach unter vier Augen, also eine Aussprache zweier Personen. Beten wird als Zwiesprache mit Gott empfunden. Dagegen drückt "Zwiesprache mit sich halten" ein "In-sich-Gehen" aus. Dabei liegt die Vorstellung zugrunde, der äußere Mensch setze sich mit seinem Inneren auseinander.

Vorsilben lassen die Übereinstimmung der Bedeutung ahnen

engl. "tw" - "two", "twelve", "twenty" - dt. "zw" - "zwei", "zwölf", "zwanzig"

"zwi-", "twi-", griech.-lat. "di-", "dy-", "dis-", "dys" - "dichotom", "Dyade", "Dissens", "Dysfunktion", "duo", "dyo", "deux", "two", "zwie", "zwo", "zwei".

Auch die deutsche Vorsilbe "zer-" hat die offenkundige Bedeutung von "Zerteilung", gar "Zerwürfnis" und "Zerstörung".



(E?)(L?) http://www.dradio.de/suche/?action=search&uri=suche%2F&q=KALENDERBLATT&ss=kalenderblatt&sp1=1&sort=date%3AD%3AR%3Ad1&num=50

Deutschlandfunk / Kalenderblatt - 14.06.2008
Geboren aus einem Zwist
14.06.2008. Die bajuwarische Hauptstadt entstand aus einem erbitterten Streit zweier Lokalgrößen ...


(E?)(L?) https://www.duden.de/synonyme/Zwist

Synonyme zu Zwist


(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/B

Bruderzwist


(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/E




(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/F




(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/G

Glaubenszwistigkeit


(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/P

Parteienzwist


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Zwist

...
Etymologie

"Zwist" m. = "Uneinigkeit", "Streit", nd.-nl. Herkunft. Mnd. "twist", mnl. "twist", "twest", nl. "twist" = "Zank", "Streit" erhält im Rheingebiet den hd. Anlaut "z-" (14. Jh.) und dringt in dieser Lautform allmählich nach Westen vor (zumal als Ausdruck der Rechtssprache "Streitigkeit", "Auseinandersetzung"), wird von hd. schreibenden md. und nordd. Schriftstellern zögernd aufgenommen, bleibt aber in der Literatursprache ein seltenes Wort. Es ist verwandt mit mengl. "twist", "twiste" = "Astgabel", "Zweig", anord. "tvistra" = "trennen"; vgl. auch got. "twisstandan" = "sich trennen", "twis-stass" = "Zwiespalt". Außergerm. lassen sich vielleicht heranziehen aind. "dvisthah" = "an zwei Orten befindlich", "zweideutig", "dvesti" = "haßt", "feindet an", griech. "distázein" = "zweifeln", "ungewiß sein", "schwanken". Auszugehen ist von einer Bildung zu ie. "*duis-" = "entzwei", "auseinander" (das dem Multiplikativadverb ie. "*duis" = "zweimal" entspricht, s. "Zweig" und "Zwirn") entweder mit einer Ablautform der Wurzel ie. "*sta-", "*ste-" = "stehen", "stellen" (ie. "*duistho-") oder mit "to"-Suffix (ie. "*duisto-").


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Zwistigkeit

Zwistigkeit


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/Zwist

"Zwist" m. "Uneinigkeit", "Streit", nd.-nl. Herkunft. Mnd. "twist", mnl. "twist", "twest", nl. "twist" = "Zank", "Streit" erhält im Rheingebiet den hd. Anlaut "z-" (14. Jh.) und dringt in dieser Lautform allmählich nach Westen vor (zumal als Ausdruck der Rechtssprache "Streitigkeit", "Auseinandersetzung"), wird von hd. schreibenden md. und nordd. Schriftstellern zögernd aufgenommen, bleibt aber in der Literatursprache ein seltenes Wort. Es ist verwandt mit mengl. "twist", "twiste" = "Astgabel", "Zweig", anord. "tvistra" = "trennen"; vgl. auch got. "twisstandan" = "sich trennen", "twis-stass" = "Zwiespalt". Außergerm. lassen sich vielleicht heranziehen aind. "dvisthah" = "an zwei Orten befindlich", "zweideutig", "dvesti" = "haßt", "feindet an", griech. "distázein" = "zweifeln", "ungewiß sein", "schwanken". Auszugehen ist von einer Bildung zu ie. "*duis-" = "entzwei", "auseinander" (das dem Multiplikativadverb ie. "*duis" = "zweimal" entspricht, s. "Zweig" und "Zwirn") entweder mit einer Ablautform der Wurzel ie. "*sta-" = "stehen", "stellen" (ie. "*duistho-") oder mit "to"-Suffix (ie. "*duisto-").


(E?)(L1) http://www.gutenberg.org/browse/authors/g

Grillparzer, Franz, 1791-1872: Ein Bruderzwist in Habsburg (German) (as Author)


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm

mhdt. "zwist", mhd., st. M.: nhd. "Entzweiung", "Zwist", "Zerwürfnis";

Hinweis: vgl. mndt. "twist";

Quellenangaben: MinnerII (FB zwist), Urk (1262);

Etymologie: s. "zwei";

Weiterleben: nhdt. "Zwist", M., "Zwist", DW 32, 1385;

Literaturhinweise:


(E?)(L?) https://www.koeblergerhard.de/der/DERZ.pdf

dt. "Zwist", M., "Zwist", "Streit", mhd. "Zwist", M., "Zwist", "Streit", zu "zwei"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

Zwist, nhd., M., (13. Jh.): nhd. Zwist, Streit, Zerwürfnis; ne. quarrel (N.); # Verweis: -; # Hinweise: s. zwei; # Quellen: 1262 (Urkunde); I.: Lw. -; # Etymologie: mhd. zwist, st. M., Entzweiung, Zwist, Zerwürfnis; mnd. twist, M., Zwist; mnl. twist, M., Zwist; aus idg. *du?is, Adv., zweimal, entzwei, Pokorny 230; vgl. idg. *du?ou, *du?ai, Num. Kard. (M.), zwei, Pokorny 228 (352/57) (RB. idg. aus ind., iran., arm., phryg./dak.?, gr., alb., ital., kelt., germ., balt., slaw., toch., heth.?); Sonderbedeutung ist vielleicht schon alt, vgl. ai. dvé??i, V., hasst, feindet an; # Literaturhinweise: Kluge 1. A. s. u. Zwist, Kluge s. u. Zwist, EWD s. u. Zwist, DW 32, 1385, Duden s. u. Zwist, Bluhme s. u. Zwist; # Sonstiges: vgl. nndl. twist, Sb., Zwist; ne. twist, N., Drehung, Windung; nschw. tvist, Sb., Zwist; nnorw. tvist, M., Zwist; GB.: seit dem Spätmittelalter Bezeichnung für eine durch erhebliche Uneinigkeit hervorgerufenen Zustand eines Zerwürfnisses; BM.: zwei; F.: Zwist, Zwistes, Zwists, Zwiste, Zwisten+EW; Z.: Zwi-st


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd_z.html

mhdt. "zwist", mhd., st. M.: nhd. "Entzweiung", "Zwist", "Zerwürfnis";

Hinweise: vgl. mnl. "twist", mnd. "twist";

Quellen: MinnerII (FB "zwist"), Urk (1262);

Etymologie: s. "zwei";

Weiterleben: nhd. "Zwist", M., "Zwist", DW 32, 1385;

Literaturhinweise: Lexer 342c ("zwist"), FB 497b ("zwist"), WMU ("zwirn" 60 [1262] 31 Bel.)


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Mittellatein-HP/inv_nhd_mlat_20131212.htm

"Zwist": mlat. "dissessio", "disessio"

F.: nhd. "Unstimmigkeit", "Streit", "Zwist", "Auseinandersetzen", "Misshelligkeit", "Ablehnung", "Zurückweisung"; "rixalla",

F.: nhd. "Zwist", "Reibung"; "werra" (1), "guerra", "gerra", "gwerra", "guarra", "warra", "verra", "gewerra", "guera", "gverra", "guuerra",

F.: nhd. "gewalttätiger Streit", "Streit", "gewalttätige Auseinandersetzung", "Aufstand", "Zwist", "Rache", "Fehde", "Privatkrieg", "Krieg", "kriegerische Auseinandersetzung", "Feldzug", "Kampf", "Gefecht", "gerichtlicher Zweikampf", "Vergeltung", "Anfeindung", "Meinungsverschiedenheit", "Verwirrung", "Waffenruhe"

"Zwistigkeit": mlat. "diversiclinium",

N.: nhd. "abweichender Weg", "anderer Weg", "Uneinigkeit", "Zwistigkeit", "Zerwürfnis"


(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsrec/sn/shwb/entry/Zwist

Zwist


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/120496




(E?)(L?) https://www.tmy.se/2010/09/06/parteispendenzwist/

•September 2010: 06: Parteispendenzwist


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/

jurisdiktionszwistigkeit | jurisdiktionzwistigkeit | kalenderzwistigkeit | kameralzwistigkeit | rechtszwist | rechtzwist | ritterhauszwistigkeit


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Zwistwerftbruch


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung#0

"Bezwisten", verb. reg. act. Zwist über etwas erregen. Ich will das nicht bezwisten. Ingleichen streitig machen, Anspruch auf etwas machen. Einem das Seinige bezwisten. Nieders. betwisten. Daher die Bezwistung.

Der "Zwist", des -es, plur. die -e, die lebhafte Äußerung verschiedener Meinungen und Neigungen durch Worte; ein edler und glimpflicher Ausdruck für die härtere "Zwiespalt", "Zwietracht", und das unedle Zank. Zwist mit jemanden haben. Ich bin den Lügen gram, ich suche keinen Zwist, Haged. Er schlichtete ihre kleinen Zwiste, und lehrte sie gütig seyn und nachgebend, Geßner.

Anm.

Im Niederdeutschen, Schwedischen und Isländischen "Twist". Es ist vermittelst der Ableitungssylbe "-st" von "zwie", "zwey" gebildet, und bezeichnet eigentlich den Zustand, da zwey oder mehrere Personen "sich entzweyen".

"Zwistig", -er, -ste, adj. et adv. Zwist habend und äußernd. Zwistig seyn. Zwistige Personen wieder vereinigen.

Die "Zwistigkeit", plur. die -en.


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/

"BEZWISTEN", impugnare, in dubium vocare, "bestreiten": ich will das nicht bezwisten, streitig machen; allein dieses läszt sich noch bezwisten. Hippel 5, 24.

"ZWIST", m., verhochdeutschte form des aus dem englischen entlehnten "twist" = "zwiefach gedrehter faden", "doppelfaden", die aus der umgangssprache vereinzelt in die schriftsprache dringt: mit einem mit zwist umwickelten draht, der in öl getaucht wurde Hase Norwegens fjorde (1940) 68.

"ZWIST", m., gewebe aus gedoppelten fäden; etymologisch mit dem erst in jüngerer zeit aus dem englischen entlehnten "twist" = "zwiefach gedrehter faden", "doppelfaden" identisch, jedoch der bedeutung nach von ihm verschieden und wortgeographisch mit ihm in keinem zusammenhang. wie sich aus der vor allem in md. mundarten verwurzelten verbalform "zwisten" (s. d.) und den zugehörigen fachausdrücken der weberei "zwist", "zwiste" und "zwiste" (s. u.) ergibt, alter besitz des hochdt. sprachraumes; nur vereinzelt bezeugt: schamloth, zwist und anderer zauberer und gemeiner zeug (ist den bürgersfrauen und töchtern zur kleidung gestattet) bayreuth. polic.-ordn. bei Schmeller-Fr. 2, 1185; "zwisten" ist gleichsam "verdobbeln", "zwiefachen", geschiehet bey denen zeugmachern, an sehr klaren garn; woraus ein zartes geweb gewürcket wird, "zwist" genannt, 6 viertheil breit, zu kleidern, röcken und mänteln Beier handwerckslex. (Jena 1722) 502b; ein sehr zarter zeug aus überaus feinem doppelt zusammen gedreheten garne, welcher zu kleidern und mänteln gebrauchet wird Jablonski lex. d. künste u. wiss. (1767) 2, 1852a; vgl. ferner Jacobsson technol. wb. (1781) 4, 736b; Voigtel wb. (1793) 3, 735b.

"ZWIST", m., bezeichnung für "webfehler", nur lexikalisch belegt: zwiste ... bey denen tuchmachern ... sind es fehler, so sie an den meisterstücken finden Beier handwerckslex. (Jena 1722) 502b; zwiste fadenbrüche fils courants ou traces Schwan nouv. dict. (1783) 2, 1150b; Voigtel wb.3 (1795) 735b; Beil technol. wb. (1853) 1, 677; bei Mozin dt.-frz. 4 (1856) 1351b als "twiste", f., dem "doppelschusz" gleichgesetzt.

"ZWIST", m., "uneinigkeit", "zwietracht", "streit", "zank". ein nl.-nd. wort; mnl. "twist" Verwijs-Verdam 8, 830; afries. "twist" Richthofen 1099b; mnd. "twist" Schiller-Lübben 4, 647b; dän. schwed. "tvist" (aus dem nd.). "zwist" geht mit an. "tvistra" = "trennen", engl. "to twist" und dt. "zwisten" zurück auf idg. "*duis" = "entzwei", "auseinander", welches mit "*duis" = "zweimal" (vgl. "zwier", "zwilling", "zwirn" usw.) identisch ist, s. Falk-Torp 2, 1305; Walde-Pokorny 1, 820. "*duis" ist noch erhalten in got. "twis-standan" = "sich trennen" 2. Kor. 2, 13 und "twis-stasseis" (nom. pl.) = "zwistigkeiten" got. bibel Galat. 5, 20; vom gleichen ausgangspunkt nhd. "zwier" = "zweimal", s. o. teil 16, sp. 1159, wo weiteres zur etymologie. "twist", "zwist" setzt eine ableitung von "*duis" mit dem idg. suffix "-to-" voraus, s. Falk-Torp a. a. o. (Franck v. Wijk 716b erklärt auch ein idg. "*dwi-st(h)o-" als ausgang für möglich und verweist auf gr. "d???-stas?a" = "uneinigkeit", "zweifel").

das wort zeigt im mnl. schon früh eine reich differenzierte entfaltung, wird jedoch im mnd. neben üblicherem "twedracht", schelinge, "tweiinge" nur selten verwendet. nur im nl. grenzgebiet, im niederrhein. und ostfries., findet sich bereits im 14. jh. eine dichtere bezeugung (Köln 1323; 1332; 1334; Siegen 1332; Coesfeld 1364; Köln 1461; Ostfriesland 1346). um die jahrhundertwende taucht es in den Kölner gemmen von 1495 und 1505 unter controversia, /Bd. 32, Sp. 1386/ discidium, seditio auf, während die parallelfassungen der obd. gemmen von Hagenau 1508 und Straszburg 1510 ihm durch "uneinigkeit", "auflauf" u. ä. noch ausweichen. Luther gebraucht "zwist" nicht, wohl mit rücksicht auf seine obd. leser, obwohl es ihm aus dem md. und nd. bekannt sein muszte: der beleg von Hugo v. d. Planitz a. d. j. 1522 (s. u. 3) zeigt, dasz das wort in der kursächs. kanzleisprache, wenigstens als rechtlicher terminus, gebräuchlich war. in der bibelübersetzung erscheint statt dessen das den nd. mundarten gänzlich unbekannte "zank" und das auch auf obd. boden wenig gebräuchliche "hader", das nur der aufnahme durch Luther sein fortleben in der schriftsprache verdankt. der übersetzer der Lübecker bibel (1533) übernimmt dies ihm sicherlich ungeläufige "hader" bis auf wenige fälle unbedenklich, tilgt jedoch jedes obd. "zank", "zanken" (in der regel durch "hader", "hadern", seltener durch "kîf", "kîven"), greift aber nie zum mundartlichen "twist", obschon bereits im 13. jh. Lübecker Hansefahrer, deren sprache von jeher einen starken nl. einschlag zeigte, dieses wort im Ostseeraum bis nach Nowgorod vorgetragen hatten (vgl. Schlüter d. Nowgoroder "schra", 1. 2. 3. "schra" § 6 [Wisby 1269; Lübeck um 1295; Riga oder Wisby um 1325], 5. "schra" § 121 [Nowgorod 1392], 6. "schra" § 67 [Nowgorod 1514]).

im laufe des 16. jhs. gewinnt "zwist" in den nd. maa. weiter an boden, auch in dem hier entstehenden hochdt. schrifttum, vgl. unten die belege aus Osnabrück (1453); Hamburg (1526; 1573); Greifswald (1541); Lüneburg (1554). im norden taucht das wort gegen ende des jahrhunderts im jütischen lowbuch auf (Flensburg 1593); seine letzten ausläufer erstrecken sich im osten bis in das preusz. ordensland (akten der ständetage Preuszens 1447; Schütz hist. rer. Pruss. [1592]) und die unter Lübecker einflusz stehenden Ostseeprovinzen (Reval 1513; Riga 1539; 1569) sowie Nowgorod (vgl. oben). doch erreichen diese überwiegend aus der gebrauchsliteratur der urkundenbücher, stadt- und zunftrechte stammenden belege bei weitem nicht den nuancenreichtum des mnl. sprachgebrauches.

"zwist" hat erst spät den weg in die schriftsprache gefunden. wohl greift Siegmund v. Herberstein, der vielgereiste diplomat am hofe kaiser Maximilians, in seiner selbstbiographie (um 1550) einmal zu "zwist" (s. 141 der ausgabe von Karajan), aber kein mitteldt. oder oberdt. wörterbuch des 16. jhs. tut dieses wortes erwähnung. in Grimmelshausens Simplicissimus (1689) steht neben üblichem "streit", "zank", "hader" kein "zwist", und noch 1666 empfindet der Haller rektor Gueintz die niederdt. herkunft und hält "zwist" für erklärungsbedürftig: 'zwist ... ein alt sächsisches wort, ist zank, streit, hader' dt. rechtschreibung (Halle 1666) 175. um diese zeit erst findet zwist aufnahme bei den lexikographen, zunächst denen, die dem niederdt. nahestehen. Schottel führt es unter den 'stammwörtern' auf: "zwist", m., discordia haubtspr. (1663) 1436; der Gothaer rektor Reyher verzeichnet in seinem thesaurus (1668) "zwisten" (s. u.) und "zwistung" (s. u.) und wohl nur zufällig kein "zwist". mit Stieler setzt dann die durchgehende lexikalische überlieferung ein: "zwist" controversia, jurgium, dissidium, dissentia, dissenzio, discordia, discrepatio stammb. (1691) 2661; "zwist" discordia, divisione, contesa, differenza, dissidio, contrasto; vgl. "zanck", "zweyspalt", 1DWb hader Kramer t.-ital. 2 (1702) 1501b.

heute gehört zwist der schriftsprache allgemein an, ist jedoch ein seltenes wort geblieben, das sich nur in gehobener sprache lebendig erhält. so schon empfunden von Adelung: ein edler und glimpflicher ausdruck für die härteren "zwiespalt", "zwietracht" und das unedle "zank" 5 (1786) 475; "zwist" ... ein edlerer ausdruck als "zank" Voigtel (1793) 3, 735a.

schon in den frühen quellen bezeichnet "zwist" neben der wechselnden äuszerung der uneinigkeit, so als "auflauf", "fehde", "rechtsstreit", "wortwechsel" vor allem den latenten, langwährenden zustand eines gespannten feindseligen verhältnisses. es handelt sich dabei vorwiegend um interne streitigkeiten und händel. die verbindung "innerer zwist" begegnet daher in neuerer sprache mit zunehmender häufigkeit, mag es sich dabei um die inneren spannungen und auseinandersetzungen in einem staatlichen oder städtischen gemeinwesen /Bd. 32, Sp. 1387/ oder um den widerstreit im menschlichen innern handeln. auf der gleichen linie der entwicklung liegt es, wenn "zwist" in jüngster zeit zunächst die "zerwürfnisse" im engsten lebenskreise, in der familie und ehe, bezeichnet und daher gern in den zusammensetzungen "ehezwist", "familienzwist", "bruderzwist" auftritt. ein alter bedeutungskern, der schon in den frühesten niederländischen und niederdt. belegen sichtbar wird, lebt darin bis in die gegenwart nach.

1) "auflauf", "tumult", "handgemenge"; ...

2) "streitigkeiten" und "auseinandersetzungen" innerhalb einer zunft oder gilde: ...

3) in der sprache des rechts, anschlieszend an die vorausgehende gruppe, mnl. reich bezeugt, ...

ausserhalb des nl. erscheint die bedeutung wiederum am frühesten in rhein. und altfries. rechtsquellen: ...

als juristischer terminus wandert das wort nicht nur in die hd. schriftsprache auf nd. substrat, sondern auch ins mittel- und oberdeutsche: ...

in späterer zeit steht "zwist" auch ganz allgemein im sinne von "streitsache", "streitgegenstand": ...

4) "streit in der politischen öffentlichkeit". "zwist" von langwierigen zwischenstaatlichen auseinandersetzungen, zufrühest auf nd. substrat: ...

5) "innerpolitische feindseligkeiten", "auseinandersetzungen und händel innerhalb eines gemeinwesens", eines berufskreises, eines familienverbandes. innerhalb dieses anwendungsbereiches hat sich zwist im neuhochdt. besonders reich entfaltet.

a) von innerstaatlichen auseinandersetzungen: ...

b) von den auseinandersetzungen innerhalb eines städtischen gemeinwesens, die oft nur im verborgenen glimmen, oft aber auch zu offenem streite auflodern; diese anwendungsmöglichkeit knüpft an den oben unter 2 dargestellten mittelalterlichen gebrauch an: ...

6) besonders von streitigkeiten, die aus der lebensnähe innerhalb der häuslichen sphäre, im kreise der familie erwachsen: ...

7) "zwist" als "uneinigkeit", "meinungsverschiedenheit" in grundsätzlicher stellungnahme. ...

8) die form, in der sich der streit äussert, liegt nicht im worte "zwist" ausgedrückt, sie kann durch eine zusätzliche bestimmung unmittelbar sichtbar gemacht werden: ...

9) von den auseinandersetzungen im innern des menschen, dem widerstreit der gedanken, wünsche, absichten, gefühle. in diesem anwendungsbereiche kann "zwist" die bedeutung "zwiespalt", "unruhe", "innere friedlosigkeit", "zweifel an sich selbst" gewinnen. ...

10) bei objektivierter verwendung ergeben sich vereinzelt ansätze zu nebenbedeutungen, die von der sprache jedoch nicht weitergebildet werden. als "streitfall": ...




(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/GWB/




(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Lexer

mhdt. "zwist" stm. = dt. "entzweiung", "zwist" Fromm. 3,62a. Höf. s. 273 f.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#0

"Zwist" m. : "Streit", kein eigentl. Wort der Mda., "Zwist2 (dswisd) [FR-Bockh]; Syn. s. PfWb "Zores" 1 a. Volksgl.: Wenn dem Hochzeitszug eine Katze über den Weg läuft, bedeutet es Zwist [FR-Bockh]. RhWb Rhein. IX 920.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=RhWB

"Zwist" PfWb m.:

1. tswes "Wachs zum Glätten des Nähfadens, Zwirns" Prüm-Ihren. —

2. tswes(t), –i- "Streit", "Zank" wohl aus dem Nhd. bekannt.

"Zwistigkeit" -i?ket Eusk-Lechenich f.: wie nhd.

"zwisten" stets tswessen schw.:

1. den Zwirn mit Nähwachs glätten Prüm-Ihren. —

2. den Nähfaden verdoppeln Daun-Neroth.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Wander#1

Zwist


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwist
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwist" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 / 1700 / 1750 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2023-09

Zwistwerftbruch (W3)

(E?)(L?) https://www.kruenitz1.uni-trier.de/

Zwistwerftbruch, eine fehlerhafte Stelle in einem Gewebe, welche aus einem zerrissenen Einschlagfaden entstanden ist.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwistwerftbruch
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwistwerftbruch" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2023-09

Zwitter (W3)

Dt. "Zwitter" geht zurück auf mhd., ahd. "zwitarn" (schwed. "tvetorna"), germ. "*twiderna", "*twidernaz", ide. "*duo" = dt. "zwei". Der erste Wortteil "zwi-" entspricht dt. "zwei". Der zweite Wortteil ist unklar. Die ursprüngliche Bedeutung war wohl "zweifach", "zweierlei". Die bedeutung "zweigeschlechtiges Wesen" entwickelte sich vom 13. Jh. bis zum 16. Jh.

(E2)(L1) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_z_1.html

Zwitterprägung


(E?)(L?) https://www.chemie.de/lexikon/Zwitter_%28Geologie%29.html

Mit "Zwitter" bezeichnet man in der Geologie und in der Bergmannsprache eine Gesteinsbildung im Granit, die mit Gneisen verbunden ist. Es handelt sich um feinkörnige und wenig ungewandelte Zinnlagerstätten, sogenannten "Zwitterstöcken" oder "Zwitterstockwerken", von geringer Schichtdicke. Diese Lagerstätten enthalten oft bedeutende Erzvorräte.

Die Bezeichnung stammt aus dem 15. Jahrhundert. Damals hielt man das Zinnoxid (SnO2) für eine Zwitterstellung zwischen Erz und Gestein.


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/Zwitter

"Zwitter" m. = ‘Lebewesen mit männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen, Hermaphrodit’, ahd. "zwitarn" = ‘außereheliches Kind (von einander nicht ebenbürtigen Eltern), Bastard’ (9. Jh.), mhd. "zwitarn", "zwitorn" = ‘Bastard, (vermeintlich) zweigeschlechtiger Mensch’ enthält als ersten Wortbestandteil wie entsprechendes schwed. (mundartlich) "tveto(r)na" sowie isl. "tvítóli", "tvítóla", schwed. (mundartlich) "tvetola", "tvätola", dän. "tvetulle" = ‘Hermaphrodit’ das unter "zwie-" (s. d.) behandelte Kompositionsglied mit der Bedeutung ‘zweifach, doppelt’. Die Herkunft des zweiten Wortteils von ahd. mhd. "zwitarn" ist ungeklärt. Für die nord. Formen kann dagegen anord. "tol" = ‘Werkzeug’, aschwed. "tol" = ‘Werkzeug, Genitale’, aengl. "tol" = ‘Werkzeug, Waffe’, engl. "tool" = ‘Werkzeug’ als Grundwort angenommen werden, so daß sich vielleicht eine Anknüpfung an die unter "Tau"2 n. (s. d.) behandelte Wortgruppe ergibt und isl. "tvítóli" usw. als ‘zweifach Geschlechtsglieder Aufweisender’ gedeutet werden könnte (vgl. mnd. "mannes tow", "sin manlike touwe" = ‘Penis’). Zwitter bedeutet im Dt. zunächst ‘Abkömmling von zwei Wesen unterschiedlicher Art’ (besonders von einander nicht ebenbürtigen Eltern), ‘Kebskind’ (besonders von einer Mutter fremden Stammes), erst danach ‘zweigeschlechtiges Wesen’, sowohl von Menschen (13. Jh., in Mythos und Sage sowie bei scheinbarer, auf Mißbildung beruhender Doppelgeschlechtigkeit) wie (mit zum Teil echter Zwitterbildung) von niederen Tieren und Pflanzen (18. Jh.). Echte Zwitterbildung bei Menschen, also Zeugungs- und Gebärfähigkeit nebeneinander, gibt es nicht.


(E?)(L?) https://www.dwds.de/sitemap/Z




(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/der/DERZ.pdf

"Zwitter", "Hermaphrodit", "Bastard", mhd. "zwitarn", "Zwitter" (13. Jh.), "Bastard", ahd. "zwitarn" (A. 9. Jh.), "Zwitter", "Bastard", "Mischling von adliger und unadliger Herkunft", germ. "*twiderna", "*twidernaz", "Zwitter", zu idg. "*dyou", Num. Kard., "zwei", Herkunft des zweiten Wortbestandteils unklar


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

dt. "Zwitter", nhd., M., (9. Jh.): nhd. "Zwitter", "Hermaphrodit", "Mischwesen"; ne. "hybrid" (N.);

Hinweise: s. "zwei", "zwie-";

Quellen: Anfang 9. Jh. (Glosse);

Etymologie: mhd. "zwitarn", st. M., "Zwitter", "Bastard"; ahd. "zwitarn", st. M. (a?), "Zwitter", "Bastard", "Mischling von adliger und unadliger Herkunft"; germ. "*twiderna-", "*twidernaz", st. M. (a), "Zwitter"?; idg. "*duou", "*duai", Num. Kard. (M.), "zwei", Pokorny 228 (352/57) (RB. idg. aus ind., iran., arm., phryg./dak.?, gr., alb., ital., kelt., germ., balt., slaw., toch., heth.?);

Literaturhinweise: Kluge 1. A. s. u. Zwitter, Kluge s. u. Zwitter, EWD s. u. "Zwitter", DW 32, 1408, Falk/Torp 173, Duden s. u. "Zwitter", Bluhme s. u. "Zwitter";

Sonstiges: vgl. nschw. (dial.) "tvetorna", Sb., "Zwitter", "Hermaphrodit"; nisl. "tvítóli", Sb., "Zwitter", "Hermaphrodit";

GB.: seit dem Frühmittelalter Bezeichnung für ein Merkmale von mehren Geschlechtern oder von widersprüchlichen Teilen aufweisendes Lebewesen;

BM.: "zwei";

F.: "Zwitter", "Zwitters", "Zwittern"+EW;


(E?)(L?) https://www.reppa.de/lexikon/z

Zwittermünzen, Zwitterprägungen - Münzen, die auf Vorder- und Rückseite mit nicht zusammengehörigen Stempeln geprägt wurden, auch hybride Münzen genannt. "Zwittermünzen" kamen in der Antike und im Mittelalter häufiger vor.


(E?)(L?) https://www.textlog.de/dornblueth/medizin-z/zwitter

"Zwitter" s. "Hermaphrodit": Mißbildung, wobei in einem Menschen mehr oder weniger ausgebildete Merkmale beider Geschlechter vereint sind.


(E?)(L?) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Zwitter | Zwitterblüthen | Zwitteresel | Zwittergänge | Zwitterkäfer | Zwitterkarpfen | Zwitterkartoffeln | Zwittermünzen


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung#0

Der "Zwitter", des -s, plur. ut nom. sing.

1. Ein Geschöpf, welches mit beyderley Geschlechtsgliedern zugleich versehen ist, männlichen und weiblichen Geschlechts zugleich ist. Er, sie ist ein Zwitter.

2. In weiterer, aber sehr uneigentlicher Bedeutung, ein Geschöpf oder Ding, welches von zweyerley Arten etwas an sich hat, dergleichen man auch einen Bastard oder Blendling zu nennen pflegt. In diesem Verstande heißt, z. B. ein Hund, der von einem Pudel mit einer Möpsinn erzeuget worden, eine durch Oculiren, oder Pfropfen von zweyerley Art Pflaumen heraus gebrachte dritte Art, oft gleichfalls Zwitter, und bestimmter, Artzwitter, zum Unterschiede von jenen Geschlechtzwittern.

3. In noch weiterer Bedeutung werden verschiedene Körper, welche dem äußern Anscheine nach von zweydeutiger Art sind, Zwitter genannt. So heißt das Wasser- oder Reißbley in einigen Gegenden Zwitter, weil es wie Bley aussiehet, es aber nicht ist. Am häufigsten wird im Bergbaue das gewöhnliche unreine Zinnerz, Zwitter, und zum Unterschiede von jenem, "Zinnzwitter" genannt, da denn der Plural nur von mehrern Arten oder Quantitäten üblich ist; ohne Zweifel, weil es in mehrern Farben spielet, und mehrere Arten von Mineralien in sich zu vereinigen scheinet.

Anm. Dieses Wort ist gleichfalls von "zwie", "zwey". In einigen gemeinen Mundarten lautet es in der ersten eigentlichen Bedeutung "Zwiedarm", "Zwiedorn", "Zwickdorn".




(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#1

"ZWITTER", m., "bastard"; "hermaphrodit". ahd. "zwitarn" (s. u. 1 a), dem schwed. dial. "tvetona", "tvetorna" entspricht; vgl. weiter schwed. dial. "tvetussla", "tvetössla", "tvetosa", norw. "tvitusla", ädän. "tvetosse", deren erstes glied die idg. kompositionsform "*dui-" = "zwei-", deren zweites aber unklar ist. Falk-Torp 1302, Torp 823 und Hellquist 31251 sehen darin ein urspr. selbständiges wort wie deutlich in isl. "tvítóli", norw. "tvitola", schwed. dial. "tvetola", "tvetoling", "tvetorling", dän. "tvetulte", die an. "tól" = "werkzeug", "geschlechtsglied" enthalten, und verweisen für "zwitarn" und "tvetorna" auf schwed. dial. "turre" = "gelthuhn", "hermaphrodit" (das Falk-Torp und Torp weiter zu "dürr" stellen). andere sehen in dem zweiten element eine sonst nicht nachgewiesene suffixkombination, eine weiterbildung von einer dentalableitung wie and. "tuedi" = "halb", ags. "twaede" = "zwei drittel", aind. "dvidha", "dvedha" = "zweifach", s. Walde-Pokorny 1, 819; Jacobsohn zs. f. dt. altert. 66, 235. über mhd. "zwidorn", "zwitorn", "zwidern" entwickelt das wort zahlreiche nebenformen und entstellungen, die seine herkunft teilweise verdunkeln: "zwickdarm", "zwickdorn" (teil 16, sp. 1111); "zweidarm" (teil 16, sp. 984); "zweidorn" (teil 16, sp. 988); "zwiedarm" (teil 16, sp. 1141); "zwiedorn" (teil 16, sp. 1142). vgl. auch "czwytor", "zwidern", "zwydorn", "zwedorn", "zwickdorn", "zwiddorn", "zwetorn", "zweytorn", "czwitorn" bei Diefenbach gl. 275c s. v. "hermaphrodita".

mundartlich nur selten verzeichnet; auf die genannten nebenformen gehen zurück "zwidarm" Castelli Österr. unter d. Enns 275; "zwittrhûrn" Schuller siebenb.-sächs. ma. 75; "zwadder" Gangler Luxemburg 495. thüringisches "zwitzer" Hertel Thür. 268; Regel Ruhla 295 scheint eine selbständig entwickelte nebenform zu "zwitzern" (s. d.) zu sein, während "twister" Schambach Göttingen 239a wohl auf eine alte bildung zurückzuführen ist, s. "zwister". nd. und auszerdeutsche entsprechungen fehlen, abgesehen von dem genannten schwed. dial. "tvetorna". ungeklärt bleibt nd. "altvile", dem die bedeutung "zwitter" beigelegt wird (s. u. 3 b, ferner Grimm rechtsaltert. 41, 556).
...




(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Zwitter
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Zwitter" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2023-09

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