Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Wortart, Clase de Palabra, Catégorie grammaticale, Parte del Discorso, Part of Speech, (esper.) vortgrupa gramatiko, sintagma gramatiko
Adjektiv, Adjetivo, Adjectif, Aggettivo, Adjective, (esper.) adjektivoj

A

B

beliebig
belieben
beliebt
Belieben
x-beliebig
(W3)

Seit dem 16. Jh. ist das Verb "belieben" (als Präfixbildung zu "lieben") in der höflicher Sprache für "Gefallen finden", "mögen" bekannt. Daran angelehnt verselbstständigte sich das Partizip "beliebt".

Die Ableitung "beliebig" kam im 17. Jh. mit der Bedeutung "angenehm" auf. Später entwickelte sich daraus die Substantivierung "Belieben" = "Neigung", "Gefallen", "Geneigtheit", "Ermessen".

Das "x" in dt. "x-beliebig" geht auf arabische Wurzeln zurück.

Die arabischen Mathematiker bezeichneten (ab etwa 825) die unbekannte Größe mit "schai" (= dt. "Ding", "Sache"). Die Spanier benutzten für den Lautwert "sch" das entsprechendes spanische Zeichen "x" ein.

Es gibt jedoch auch eine andere Deutung, wonach das "x" auf das "cosa-Zeichen" des ital. Rechnungswesens zurück geht. Das dem "x" ähnelnde "Cosa" = dt. "Ding", "Sache" entspricht dabei dem arabischen "schai".

Jedenfalls schlug der Mathematiker Descartes 1637 vor, in der Mathematik zur Bezeichnung bekannter Größen die ersten Buchstaben des Alphabets (a, b, c ...), und zur Bezeichnung unbekannter Größen die letzten (in der Reihenfolge z, y, x, ...) zu verwenden. Schon vorher hatte er in eigenen Berechnungen das x-ähnliche "cosa-Zeichen" zur Bezeichnung der ersten unbekannten Größe verwendet. Dies und die üblichere Reihenfolge "x, y, z" führten dazu, dass sein Vorschlag in modifizierter Form angenommen wurde. In der ersten "Deutschen Algebra" von J. H. Rahn aus dem Jahre 1659 werden somit bereits (wie noch heute üblich) die ersten unbekannten Größen einer mathematischen Gleichung als "x" und "y" bezeichnet. Redensartlich steht "x" auch für eine (unbekannte) große Größe.

825 ... persischer Gelehrter Al Charismi arab. "cha-i", span. "chi", lat. "x".

(E?)(L?) https://www.duden.de/synonyme/x_beliebig

Synonyme zu "x-beliebig"

ein beliebiger | ein beliebiges | eine beliebige | gleichgültig welcher/welche/welches | irgendein | irgendeiner | irgendeine | irgendwelch | jeder | jedes |

umgangssprachlich: egal welcher/welche/welches


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/beliebig

"beliebig", ...

"belieben" Vb. "wünschen", "geneigt sein" und unpersönlich mit Dativ "jmdm. gefallen". Das frühnhd. im 15. Jh. vereinzelt, im 16. Jh. allgemein vorkommende Verb (vgl. entsprechendes mnd. "beleven", mnl. nl. "believen") ist ursprünglich intensivierende Präfixbildung zu "lieben" (s. d.).

Auf dem Wege über "Gefallen finden" entwickelt sich im Frühnhd. wie im Mnd. die bis ins 19. Jh. nachweisbare Bedeutung "gutheißen", "billigen", "beschließen". Vom 17. Jh. an wird das präfigierte Verb vor allem im Sinne von "willig", "geneigt sein", "geruhen", auch unpersönlich "jmdm. recht sein", "gefallen" (vgl. frz. "s’il vous plaît"), in höflicher Ausdrucksweise als Bestandteil häufig formelhaft erstarrender Umschreibungen gebräuchlich.

"beliebt" Part.adj. "allgemein geschätzt", mnd. "belevet" = "beliebt", "wert". Im Hd. verselbständigt sich das Part. Prät. des Verbs "belieben" im 17. Jh. als "erwünscht", "angenehm", namentlich in attributivem Gebrauch und in der Fügung sich beliebt machen "Wertschätzung erlangen".

Dazu "unbeliebt" Part.adj. "unerwünscht", "unangenehm", "nicht geschätzt" (17. Jh.), oft in "sich unbeliebt machen" = "Mißfallen erregen",

sowie als jüngere Ableitung "Beliebtheit" f. "allgemeine Wertschätzung" (Anfang 18. Jh.).

"Belieben" n. "Neigung", "Wille", "Wunsch" (Anfang 15. Jh.), in Fügungen wie "nach Belieben", "etw. in jmds. Belieben stellen" auch "Ermessen", "Gutdünken"; substantivierter Infinitv von "belieben".

"beliebig" Adj. "willkürlich ausgewählt", Ableitung des 17. Jhs. zunächst in der Bedeutung "erwünscht", "angenehm", "passend"; über "jmdm. beliebig" = "ganz nach jmds. Wunsch" kommt es im 18. Jh. (in Anlehnung an das Substantiv "Belieben") zur heutigen Verwendung.


(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/etymwb/x-beliebig

"x-beliebig" Adj. "irgendein", "gleichgültig", "wer oder was für ein", verstärktes "beliebig" (2. Hälfte 19. Jh.), zusammengesetzt mit "x", dem Zeichen für eine unbekannte mathematische Größe, eingeführt (1637) von Descartes. "x" steht für ein diesem Buchstaben ähnliches Abkürzungszeichen von ital. "cosa", dem Ausdruck für die Unbekannte, eigentlich "Sache", "Ding" (lat. "causa", "caussa"), Übersetzung von arab. "šai" = "Sache", "Ding", womit in der arabischen Mathematik des Mittelalters die algebraische Unbekannte bezeichnet wird. Vgl. ferner umgangssprachlich "seit x Jahren" = "seit einer unbestimmten Zahl von Jahren", "x-fach", "x-mal" (19. Jh.) sowie "X-Strahlen", eigentlich "unbekannte Strahlen" (s. "Röntgenstrahlen").


(E?)(L?) https://fwb-online.de/lemma/beliebig.s.4adj

"beliebig", Adj. = "annehmbar", "akzeptabel"; vgl. "belieben" (V.) 3


(E?)(L?) https://www.geo.de/mitmachen/frage-des-tages/23778-quiz-frage-des-tages-1312021-von-100-beliebigen-zahlen-des-alltags

Von 100 beliebigen Zahlen des Alltags beginnen im Schnitt 30 mit einer "1".

"Im Reich der Zahlen gilt das Benford-Gesetz", erklärt Christian Hesse, Mathematiker an der Universität Stuttgart, im Deutschlandfunk. "Es besagt: Von 100 Zahlen, die uns im Alltag begegnen, beginnen im Schnitt 30 mit einer eins, und 18 mit einer zwei, nur 13 mit einer drei sowie nur ganze fünf mit einer neun. Und dabei ist es so ziemlich egal, um welche Zahlen es sich handelt – ob um Einwohnerzahlen, Aktienkurse oder den Zahlen-Mix in Zeitungen."


(E?)(L?) https://digital.idiotikon.ch/idtkn/id3.htm#!page/30991/mode/1up

Unbeliebigkeiten 3,991

"beliebig":

1. von Personen: "wer sich beliebt zu machen weiß".

2. von Sachen: "annehmbar". (Zur Vermeidung großer Kosten hält man die Wahl für beliebig.)

"unbeliebig": "unangenehm"

"Unbeliebigkeiten": "Unannehmlichkeiten"

"missbeliebig": "unangenehm"

"belieblich": von Sachen: "gefällig"


(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsrec/sn/shwb/entry/x-beliebig

x-beliebig


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/123602

beliebig


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/20652

Beliebigkeit


(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=eine%2Bx%2Bbeliebige&bool=relevanz&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou&von=reg

x-beliebig
...
Ergänzungen / Herkunft:

umgangssprachlich; Der Buchstabe "x" gelangte aus westgriech. Alphabeten in die lat. Schrift, wo er - nach Quintilians "Institutio oratoris" 1,4,9 - das älteste Alphabet mit 21 Buchstaben abschloss. Wie gelangte jedoch der Buchstabe "x" zur Bedeutung "unbekannte (oft auch: beliebige ) mathematische Größe", die auch der Redensart zugrunde liegt? Darüber gibt es mehrere Hypothesen. Die mittelalterliche arabische Mathematik bezeichnete die unbekannte Größe mit "schai" (= "Ding", "Sache"). Möglicherweise setzten die Spanier hierfür ihr damals im Lautwert dem "sch" entsprechendes Zeichen "x" ein. Nach einer anderen Deutung geht "x" auf das "cosa-Zeichen" des ital. Rechnungswesens zurück, das dem "x" ähnelt. "Cosa" (= "Ding", "Sache") entspricht in der Bedeutung dem arabischen "schai". Descartes schlug 1637 die Regel vor, in der Mathematik zur Bezeichnung bekannter Größen die ersten Buchstaben des Alphabets (a, b, c ...), zur Bezeichnung unbekannter Größen jedoch die letzten (in der Reihenfolge z, y, x, ...) zu verwenden. Schon vorher hatte er freilich in eigenen Berechnungen das x-ähnliche "cosa-Zeichen" zur Bezeichnung der ersten unbekannten Größe verwendet. Dies und die üblichere Reihenfolge "x, y, z" führten dazu, dass sein Vorschlag in modifizierter Form angenommen wurde. In der ersten "Deutschen Algebra" von J. H. Rahn aus dem Jahre 1659 werden somit bereits (wie noch heute üblich) die ersten unbekannten Größen einer mathematischen Gleichung als "x" und "y" bezeichnet. Redensartlich steht "x" auch für eine (unbekannte) große Größe.


(E?)(L?) https://www.srf.ch/audio/100-sekunden-wissen
(E?)(L?) https://www.srf.ch/audio/100-sekunden-wissen/x?id=ff76c330-147d-41b8-bb34-6c9df34f5f50#autoplay

X

Schon X-mal haben X-beliebige Sendungen gehört, aber vermutlich haben Sie sich noch nie gefragt, weshalb sie das nicht schon K-mal oder Q-mal getan haben? Wie Sprache und Mathematik ausgerechnet auf das X gekommen sind.


(E?)(L?) https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=beliebig

"beliebig"

zu "belieben" (I 1)

wo es einem teil nach dieser bestallung zu leben nicht mehr beliebig

1692 AbhSchweizR. XIII 16


(E?)(L?) https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=selbstbeliebig

"selbstbeliebig", adj., adv.

"im eigenen Ermessen stehend", "nach eigenem Ermessen"
...


(E?)(L?) https://www.kruenitz1.uni-trier.de/

"Unbelieben", das, der Gegensatz von "Belieben", "Mißbelieben", "keinen Gefallen an einer Sache haben", "sie nicht lieben". Das Wort erscheint aber nicht maaßgebend für die Geltung, die es haben soll, nämlich es beliebt nicht, ist nicht angenehm, auch liegt etwas Zwang in der Aussprache, daher ist statt "Unbelieben" an etwas empfinden, wohl "Mißbelieben" besser.

"Unbeliebig", "nicht beliebig", ist als Bei= oder Eigenschafts= und Nebenwort mehr gebräuchlich, als das Hauptwort "Unbelieben". Das ist mir sehr "unbeliebig", "beliebt mir nicht", "ist mir unangenehm". Ein unbeliebiges Verfahren, welches uns kein Belieben verursacht.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung

"Beliebig", adj. et adv. "was einem beliebt", "wie es beliebt". Ich will in einen jeden ihm beliebigen Ort kommen. Wie es dir beliebig ist. In beliebiger Größe.

"Mißbeliebig", -er, -ste, adj. et adv. "kein Belieben, keine Neigung zu etwas habend", und darin gegründet; am häufigsten in den Kanzelleyen, daher es etwas weniger sagt, als "mißfällig". So auch das "Mißbelieben". S. auch "Mißliebig".

"Unbeliebig", -er, -ste, adj. et adv. "nicht beliebig". Das ist mir nicht sehr beliebig, beliebt mir nicht, ist mir unangenehm. Ein unbeliebiges Verfahren, welches uns Unbelieben verursacht.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=B03712

"beliebig", "gratus", "commodus", "voluntarius", "gefällig":

"miszbeliebig", adj.:

selbstbeliebig, adj.:

"unbeliebig", adj. adv. , gegentheil von "beliebig" gratus, obwohl von Adelung, Campe und den von ihnen abhängigen wörterbüchern bis tief ins 19. jh. hinein empfohlen, doch infolge der neueren abgeblaszten bedeutung von "beliebig" veraltet und mundartlich geblieben; oft etwas kanzleimäszig Dentzler 322a. 323a;

unbeliebigkeit, f. Campe.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB&lemid=B01575

Goethe-Wörterbuch

"beliebig" fast 150 Belege, attr u adv, selten präd, auch subst

1) "für gut, richtig, zweckmäßig erachtet", "nach Gutdünken, Ermessen" (vgl "belieben" 2); subst auch mit konkr Bezug

Mineralienkabinett .. eine künstliche Zusammenstellung .. nach b-en Grundsätzen, wie sie dem einen oder dem andern Forscher gemäßer sind WA B25,214,1 Leonhard 27.2.15 übersende .. Manuscript zum Umschlag, welches Sie b., wie es sich am besten schicken will, abdrucken lassen WA B35,208,14 Frommann 14.12.21 [Fitz:] ich entdecke mein Geheimniß um ein B-es .. Fitz wurde belobt und beschenkt WA 252,13 Wj I 4 Var [nur 1821] WA B25,117,17 CarlAug [27.12.14] K uö

2) "willkürlich", "aus der Luft gegriffen", "nach Laune", "nach subjektiver Auffassung" (vgl "belieben" 3); auch iZshg mit Wissenschaftskritik, in Polemik gegen Newton

dann machte man seinen Calcul und seine Bedingungen, denn freylich unsere Feldfrüchte über Herrn Cottas b-en Scheffel messen zu lassen möchte .. nicht dienlich seyn WA B10,216,1 Schiller 23.12.94 [Meph:] Laß uns aus dem Gedräng’ entweichen .. [Faust:] Du Geist des Widerspruchs! .. Zum Brocken wandeln wir in der Walpurgisnacht, | Um uns b. nun hieselbst zu isoliren FE WA Faust II 4033 weil er [der Künstler] wenig Personen findet, die das Gebildete eigentlich sehen, genießen und denken mögen, sondern meist nur solche, die ein Werk obenhin ansehen, dabei etwas B-es denken, und nach ihrer Art etwas dabei empfinden und genießen WA 47,21,18 PropylEinl so daß alle Beziehung [der beiden prismat Bilder] unter einander, von welcher uns Newton so gern überreden möchte, als ein leerer Wahn, als ein b-es Mährchen anzusehen ist WA N2,122,11 FlP 205 uö

3) "erwünscht", "wunschgemäß", auch: "frei(stehend), nach Wunsch, Lust, Wahl", "wie jd (man) will" (vgl "belieben" 4)

3a) noch mit stärkerer Betonung bzw Voraussetzung persönl Wollens

sah .. Charlotte den Mann .. durch die Führung zweier Ruder das Fahrzeug in b-er Richtung fortbewegen .. .. eine angenehme Empfindung .. sein eigner Fähr- und Steuermann zu sein WA 20,137,24 Wv I 12 [Reineke zu Nobel:] Doch ihr möget mit mir nach eurem Willen verfahren, | Und so klar auch die Sache sich zeigt, b. verfügen ReinF IV 48 [Proteus zu Homunc:] Komm geistig mit in feuchte Weite, | Da lebst du gleich in Läng’ und Breite, | B. regest du dich hier FE WA Faust II 8329 ich werde nicht verfehlen die Schuld entweder .. hier an Ihre Ordre, oder wie es sonst b. wäre zu entrichten WA B23,22,11 Lämel 19.5.12 uö

3b) zugl als Ausdruck der Indifferenz von seiten des einen Partners (häufig in Vbdgn wie "zu beliebiger Verwendung, Verfügung, Verteilung", "zu beliebigem Gebrauch", "auf beliebige Weise", "zu beliebiger Zeit, Stunde", "in, von beliebiger Größe, Stärke, Anzahl") od allg bei Zurücktreten persönl voluntativer Vorstellungen (vgl unter "Belieben" 4)

Die .. Bergwerkssache .. im Gespräch zu erörtern, wozu ich mir morgen eine b-e Stunde zu bestimmen bitte B(SchrGG56,408) Voigt [Nov od Dez 96] Dem Druckherrn könnte man die Erlaubniß geben, b-e [dh beliebig viele] Exemplare nachzuschießen WA B31,21,10 Bielke 8.12.18 K Diejenigen Liebhaber .. werden .. die Tafeln .. in b. großem Format nachmachen lassen WA N51,43,8 BeitrOpt I 74 WA B43,61,2 Kanzl Müller 15.9.27 [< geliebigen K] uö mehrf verstärkt durch Zusatz von ‘jede(r,s)’, ‘irgend ein(e)’ WA 26,331,13 DuW 5 WA B35,290,12 Riemer 19.3.22 uö

4) "gnädig", "gütig", "gefällig" (vgl "belieben" 5), gelegentl "(jdm) beliebig sein", "beliebig finden" mit Inf-Konstruktion iSv "genehm sein", "die Gefälligkeit besitzen", "sich bereitfinden", als Ausdruck der Höflichkeit, meist in Bitte od Aufforderung

[Mana:] ich denke gleich es ist .. ein König oder ein Kaiser, der seinen b-en [> gnädigen WA 17,4,9] Spaß mit uns zu treiben kommt WA 17,333 TriumphEmpfindsamk I Var zu b-er Durchsicht, und gefälliger Überlegung WA B16,36,3 Kirms 16.2.02 [vgl zu gefälliger Durchsicht B16,126,14] alsobald Hochfürstl. Cammer .. das nöthige .. b-st verfügt haben wird A(Festschr1949 Jena 122) Promem 5.4.83 wünschten wir, es wäre einem Alterthumskenner b. gewesen, treffende Mottos unter jedes Bild zu finden WA 53,218,1 Bilder am Hause G-s bei CarlAugusts Regierungsjubiläum sollten Ew. Hochwohlgeboren .. an mich etwas gelangen zu lassen b. finden; so .. WA B31,265,18 Schreibers 20.8.19 K WA B16,180,13 Schiller 4.2.03 uö

GWb "mißbeliebig" GWb "selbstbeliebig"

Syn


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB&lemid=M02641

"mißbeliebig" iUz generellen Tendenz um 1800 zur Ablösung durch "mißliebig" 1) bei Goethe ausschließlich in der älteren Form "unangenehm", "unliebsam" [betr Versammlung von Mitgliedern der Hofkapelle im Komödienhaus] Dieser ungebührliche Schritt wird denselben hiermit nachdrücklich verwiesen und dergleichen gesetzwidrige Zusammenkünfte..alles Ernstes, und unter Androhung m-er Verfügungen, ausdrücklich, untersagt WA B16,141,1 Hofkapelle 15.11.02 K 7,71,8 DivNot

Syn GWb "mißfällig", "unangenehm", "unwillkommen"


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB




(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB&lemid=X00006

"x-beliebig" Adj.: "irgendein", "irgendwas", "x-beliewich" [mancherorts, Krämer Gal 245]; "e x-beliewichi Zahl" [Krämer Gal 245]. "Do kannsche in e x-beliewich Haus gihn un frooe" [KU-Kaulb]. SchwäbWb Schwäb. IV 54 "ixbeliebig".


(E?)(L?) https://wortwarte.de/Archiv/alphabetisch/i1.html




(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=beliebig
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "beliebig" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2024-11

besser (W3)

dt. "gut", "besser", "am besten" - ahd. "baz", "bezziro", "bezzisto"

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=besser
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "besser" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2019-04

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

plötzlich (W3)

Das Adjektiv dt. "plötzlich" (engl. "abruptly"), spätmhdt. "plozlich" ist eine Bildung zu älterem dt. "Plotz" bzw. dt. "plotzen". Das eher seltene Verb dt. "plotzen" basiert auf dem kaum noch gebrauchten dt. "Plotz", spätmhdt. "ploz" = dt. "klatschender Schlag", "dumpfer Fall", "Stoß". Die lautmalerische Wortbildung findet man noch in dem umgangssprachlichen Verb dt. "plotzen" = dt. "rauchen", "stoßweise rauchen", aber auch als "anstossen" von Obst, das zu faulen Stellen führt. Eine dritte Bedeutung ist dt. "hart arbeiten".

Die passende "Übersetzung" für dt. "plötzlich" wäre also dt. "schlagartig".

Adelung schreibt dazu:


1. Der "Platz", des -es, plur. die -e, und Plätze, ein Wort, welches eine unmittelbare Nachahmung desjenigen Schalles ist, welchen ein platter schwerer Körper macht, wenn er auf den Boden fällt, wenn ein Körper "platzet", d. i. durch innere Gewalt zersprenget wird, wenn die mit Heftigkeit eingepreßte Luft einen plötzlichen Ausgang gewinnet, und ihn andern Fällen mehr; welchen Schall man auch als eine bloße Interjection auszudrucken pflegt. "Platz! da lag es." "Platz! da sprang es von einander." Noch häufiger aber in Gestalt eines Hauptwortes; Plur. "Platze".

Das Gewehr ging los und that einen heftigen Platz. Mit einem Platze zerspringen. Das gab einen Platz. Ich hörte einen Platz. (S. "Platzen".)

Figürlich bedeutet es auch, theils einen Schlag mit einem platten, d. i. breiten Werkzeuge, einem einen Platz auf den Hintern geben, wo es im Plural auch die Plätze hat, theils die Geschwindigkeit, weil der Schall dieser Art selbige allemahl voraus setzt; doch nur in der im gemeinen Leben üblichen R. A. "auf dem Platze", d. i. "den Augenblick", wofür auch "auf den Plotz", "auf dem Plutz" üblich sind, S. das erste.

Nach einer noch weitern Figur ist im Forstwesen, der Platz, plur. die Plätze, diejenige Stelle an einem Baume, wo die Rinde und zugleich etwas Holz von demselben ausgehauen worden, zum Zeichen, daß der Baum verkauft ist, oder daß er gefället werden soll; wo zunächst gleichfalls auf den Schall gesehen wird, welchen dieser Hieb mit der Axt verursacht. S. "Abplätzen" und "Anplätzen".

Anm. Für "Platz", so wohl wenn es einen Schall, als auch wenn es einen Schlag bedeutet, ist auch "Platzer", und von einem kleinern und schwächern Schall oder Schlage auch "Plätzer" üblich, ( S. dasselbe.) Im Nieders. lautet dieses Wort "Platz", und da bedeutet es auch einen Fall, selbst in den figürlichen R. A. "zu Plasse kommen", "zu Falle kommen", "übel anlaufen", "zu Plasse bringen", "zu Falle bringen", "stürzen". "Plautz", "Plotz", "Plutz", sind auch in den gemeinen Sprecharten gangbar, gröbere Platze auszudrucken, so wie "Plitz" zuweilen gebraucht wird, einen schwächern zu bezeichnen. Dieses unmittelbar von der Natur copirte Wort ist übrigens das Stammwort von "Blatt", "platt", "Platte", dem folgenden "Platz", und allen übrigen dieses Geschlechtes, wo es solche Dinge bezeichnet, welche wegen ihrer eigenthümlichen Beschaffenheit fähig sind, diese Art des Schalles hervor zu bringen.

2. Der "Platz", des -es, plur. die Plätze, Diminut. das Plätzchen, Oberd. Plätzlein, ein "platter, d. i. breiter, ebener und dünner Körper", und ein "breiter und ebener Theil der Erdfläche".

1. Ein platter, d. i. breiter, ebener und dünner Körper; in welchem Falle es doch nur noch in Einem Falle gebraucht wird, da in andern "Platte" und "Blatt" üblicher sind. Ein platter, d. i. breiter und ebener Kuchen, heißt in vielen Gegenden ein "Platz", und in andern ein "Fladen". Ein "Eyerplatz", ein "Eyerkuchen", "Osterplatz", "Osterkuchen" oder "Osterfladen". Die "Zuckerplätzchen" oder "Zuckerplätzlein" sind kleine dünne Kuchen dieser Art von Zucker, Mehl und Eiweiß. Im Böhmischen "Placek", im mittlern Lat. "Plaitia". Es ist mit "Fladen" und dem Lat. "Placenta" Eines Geschlechtes, ohne eben von dem letztern abzustammen.

2. Ein platter, d. i. breiter, ebener Theil der Erdfläche.

1) Eigentlich, ein breiter, ebener oder geebneter Theil der Erdfläche, so fern gewisse Handlungen darauf vorgenommen werden sollen, und welcher ehedem auch der Plan genannt wurde. Ein freyer Platz, welcher mit nichts besetzt ist, ingleichen, welcher durch nichts eingeschränkt wird. Ein schöner ebener Platz. Ein grüner Platz. Öffentliche Plätze, dergleichen z. B. die Marktplätze sind. Ein bedeckter Platz vor einem Hause. Ein Gartenplatz, so fern ein Garten auf demselben angeleget werden soll. Der Marktplatz, Spielplatz, Richtplatz, Musterplatz, Sammelplatz, Schauplatz, Schießplatz, Tanzplatz, Fechtplatz, Kirchplatz, Tummelplatz, Kampfplatz, Wahlplatz, Schlachtplatz u. s. f. welche letztern zuweilen auch nur schlechthin Platz genannt werden. Auf dem Platze bleiben, auf dem Kampfplatze, im Gefechte, in einem Handgemenge getödtet werden. Gleich auf dem Platze seyn, eigentlich, gleich auf dem Kampfplatze, und figürlich, gleich zu etwas bereit seyn. ( S. auch Plan.) Im Forstwesen einiger Gegenden ist der Platz ein bestimmter Theil der Erdfläche mit dem darauf befindlichen geschlagenen Holze. Funfzehn Schock Scheite machen alsdann einen Platz und vier Plätze einen Sechzig, d. i. sechzig Schock.

2) Ein von Menschen bewohnter Theil der Erdfläche, wo dieses Wort von Schlössern, Städten und zuweilen auch von Dörfern, doch nur in Rücksicht theils auf die Befestigung oder Festigkeit, theils auch auf die Handlung, gebraucht wird; im Franz. "Place", im mittlern Lat. "Placea".

(a) In Ansehung der Befestigung. Ein fester Platz. Ein offener Platz. Das Wort Ort wird auf eben diese Art gebraucht.

(b) In Ansehung der Handlung. Ein Handelsplatz, eine Stadt, ein Flecken, ein Dorf, wo Handlung getrieben wird. In einem Handelsplatze, welcher eine blühende Großhandlung und ein beträchtliches Wechselgeschäft hat, pflegen die daselbst befindlichen Kaufleute diesen Ort und der Kürze willen nur schlechthin den Platz zu nennen. Es sind keine Kaffehbohnen auf dem Platze, d. i. in dieser Stadt. Es sind jetzt viele Englische Briefe auf dem Platze. Jede Waare, welche in dieser Stadt selbst verfertiget wird, heißt alsdann eine Waare vom Platze, um sie von auswärtigen zu unterscheiden. Das Leder vom Platze gilt so viel, d. i. das hiesige Leder.

3) Derjenige Raum, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnimmt, weil derselbe gemeiniglich als eine platte, d. i. breite und ebene Fläche voraus gesetzet wird, das bestimmte Verhältniß in der Reihe und Folge der auf und neben einander kommenden Dinge.

(a) Eigentlich. Vielen Platz einnehmen, eine Fläche von beträchtlichem Umfange einnehmen. Das ist mein Platz. Sich an seinem Platze setzen, stellen. Jemanden von seinem Platze vertreiben. Nehmen sie Platz, sagt man in der höflichen Sprechart, für das niedrigere, setzen sie sich nieder. Als die Zuschauer Platz genommen hatten, sich jeder auf seinen Platz gesetzet hatte. Von seinem Platze aufstehen. In andern Fällen ist Stelle, und von leblosen Dingen das sich weiter erstreckende Ort üblicher. Der Stuhl steht nicht an seinem rechten Orte, für auf seinem rechten Platze. Stolz tritt an die Stelle der Demuth und Fühllosigkeit, nimmt den Platz der Menschenliebe ein.

(b) Figürlich, die Würde, das Amt, welches jemand bekleidet, die ihm aufgetragene Verrichtung; doch nur in einigen Fällen, in welchen in der anständigen Sprechart doch auch Stelle üblicher ist. Eines andern Platz einnehmen, dessen Verrichtungen, dessen Amt übernehmen. An einen Platz kommen, an dessen Stelle. Jemanden von seinem Platze vertreiben, aus seinem Amte. Wäre ich an deinem Platze gewesen, besser, an deiner Stelle. Daher man für Platzhalter auch lieber Statthalter oder Stellvertreter sagt.

4) In weiterer Bedeutung, derjenige Theil des Raumes, welchen ein Körper mit seiner Grundfläche einnehmen kann oder soll, und in weiterer Bedeutung, derjenige Raum, welchen ein Ding einnehmen kann, oder einnehmen soll.

(a) Eigentlich. Es ist hier nur für zwey Personen Platz. Es ist kein Platz mehr da. Alle Plätze sind besetzt. Einem Platz machen, so wohl überhaupt, ihm so vielen Raum verschaffen, als er bedarf, als auch ihm weichen. Platz gemacht! Die vorige Welt, die nun der unsrigen Platz macht. Platz zu etwas lassen. In einem Briefe, in einer Schrift zu etwas Platz lassen. Ein leerer Platz, so fern er von einem andern Dinge eingenommen werden kann oder soll. Jemanden einen Platz bestellen, einen Ort, wohin er sich setzen oder stellen könne. Das nimmt mir zu vielen Platz weg.

(b) Figürlich, doch nur in einigen R. A. Eines Bitte Platz geben, sie bewilligen. Der Gnade Gottes Platz geben, sich ihren Wirkungen überlassen. So auch der Billigkeit, der Wahrheit, eines Vorstellungen u. s. f. Platz geben. Die Wahrheit findet selten Platz, wird selten angenommen und befolget. Eines Bitte Platz finden lassen, sie bewilligen. Die Wahrheit, die Vorstellungen, eines Bitte u. s. f. Platz greifen lassen, in den Kanzelleyen. Die Wörter Raum und Statt werden auf eben diese Art gebraucht.

Anm. Im Nieders. "Platz", im Holländ. "Plaats", im Schwed. "Plats", im Engl. "Place", im Franz. "Place", im Ital. "Piazza", im Pohln. und Böhm. "Plac". Es ist, wie schon oben bemerkt worden, eine bloße Figur von "1 Platz", und druckt zunächst den Begriff der Fläche und der Grundfläche aus. Das Lat. "Platea", die "Gasse", im Angels. "Plaets", ist genau damit verwandt. S. auch "Platt", "Platte", "Pflaster", "Blatt", "Breit", "Flötz" u. s. f.

1. eigentlich, den Schall nachahmet, welcher entstehet, wenn z. B. ein breiter platter Körper auf einen andern geschlagen wird, wenn ein heftiger und starker Regen schnell auf harte Körper fällt, wenn ein Körper durch eine innere Gewalt heftig ausgedehnet und plötzlich zersprenget wird, wenn die in einen engen Raum zusammen gepreßte Luft auf einmahl eine völlige Öffnung gewinnet u. s. f. diesen Schall von sich geben, verursachen, da es denn das Hülfswort haben bekommt. Ich höre etwas platzen. Es regnet, daß es platzt; Nieders. "plastern", (S. "Platzregen".) Das Holz, platzt im Feuer, wenn es im Brennen diesen Schall von sich gibt. Pulver, welches nicht platzt, nicht knallt.

2. Figürlich, da es zugleich das Hülfswort seyn bekommt.

1) Durch innere Gewalt ausgedehnet werden und plötzlich zerspringen oder zerreißen; springen, aufspringen. Es sind drey Bouteillen geplatzt. Die starken Nelkenblumen pflegen im Aufblühen gern zu platzen, wo man es auch prassen nennet. Die Blase platzt, wenn sie zu sehr ausgedehnet wird. Die Kastanien platzen auf den Kohlen, wenn sie nicht eingekerbet worden. So viel essen, daß man platzen möchte, im gemeinen Leben.

2) Mit einem dem Platzen ähnlichen Schalle in oder auf etwas treten, fallen, und nach einer noch weitern Figur, plötzlich und ungestüm zum Vorschein kommen. In den Dreck platzen. Er platzte hin, so lang er war. Er platzte, ohne sich anmelden zu lassen, in das Zimmer herein. Ingleichen unbesonnen mit etwas heraus fahren. Mit etwas heraus platzen, es plötzlich heraus sagen. Es hätte nicht viel gefehlet, daß ich losgeplatzt wäre, Weiße.

3) In einigen Gegenden ist "platzen" "prahlen", und ein "Platzer" ein "Prahler". So auch das "Platzen".

Anm. Im Nieders. "plassen", im Engl. to "plash", im Pohln. "plask". S. 1 "Platz" und "Plötzlich".

"Plätzen", verb. reg. act. welches das Activum des vorigen ist, "platzen machen", denjenigen Schall, welchen man mit "Platz" ausdruckt, hervor bringen. Wenn man mit einem Feuergewehre schießet, nicht so wohl um zu treffen, als vielmehr um diesen Knall hervor zu bringen, so plätzet man; in welchem Falle manche platzen sagen, welches doch wider die Analogie der meisten Activorum dieser Art ist. Mit der Flinte unnöthig plätzen. Ein Kind auf den Hintern plätzen, es mit der flachen Hand, oder einem breiten Werkzeuge auf dem Hintern züchtigen, gleichfalls wegen des damit verbundenen Schalles. S. "Platzer".

Der "Platzer", des -s, plur. ut nom. sing. ein oft für "1 Platz" übliches Wort, S. dasselbe.

Der "Plätzer", des -s, plur. ut nom. sing. von dem Zeitworte "plätzen", ein Schlag mit der flachen Hand, noch mehr aber mit einem platten, d. i. breiten und flachen Werkzeuge. Einem Kinde Plätzer geben, es mit einem solchen Werkzeuge, welches in Niedersachsen die "Handpatsche" heißt, auf die flache Hand schlagen. S. auch "1 Platz".

Der "Plotz", des -es, plur. inus. ein Wort, welches den Schall nachahmet, welchen ein "schwerer, platter Körper" durch einen schnellen Fall macht, und zwar einen Schall gröberer Art, als man sonst durch "Platz" ausdruckt. Am häufigsten gebraucht man es von einer großen Geschwindigkeit, doch nur in der R. A. "auf den Plotz", d. i. "den Augenblick", "sogleich", "alsobald", welche aber nur in den gemeinen Sprecharten gangbar ist. "Auf den Plotz" kann ich es nicht schaffen. In einigen Gegenden sagt man auch "auf den Plutz", in Niedersachsen "auf den Stutz". S. 1 "Platz" und "Plötzlich", welches letztere davon abstammet.

Die "Plötze", plur. die -n, eine Art Weißfische, welche sich in Flüssen, Seen und Teichen aufhalten, ungefähr eine Spanne lang werden, einen "platten, breiten Leib", weiß glänzende Schuppen und hellrothe Floßfedern haben, daher sie auch "Rothfedern" genannt werden. Sie haben ein gräthiges und weiches Fleisch. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der "Plötz", des -es, plur. die -e, in andern lautet es "Bletz" und "Blötz", im mittlern Lat. "Flota". Der Nahme rühret vermuthlich von der "platten" Beschaffenheit des Körpers her, daher er zu 2 "Platz", ein "platter Kuchen", "Flötz", "Platte", "platt" u. s. f. gehöret.

"Plötzlich", -er, -ste, adj. et adv. "was auf dem Plotze ist oder geschiehet", d. i. "was unvermuthet und auf einmahl ist oder geschiehet".

Plötzlich müssen die Leute sterben, Hiob 34, 20. Ich will sie plötzlich vertilgen, 4 Mos. 16, 44. Um und um wird ihn schrecken plötzliche Furcht, Hiob 18, 11. Ein plötzlicher Fall, plötzlicher Schrecken, plötzlicher Knall, plötzlicher Sturm. Die plötzliche Erröthung ihrer Wangen. S. auch "Urplötzlich".

Anm. Im Schwed. "plötslig", im Holländ. "plotselyk". Es ist von dem vorigen "Plotz", und druckt eigentlich etwas aus, was mit einem "Platze" oder "Plotze", d. i. einem schnellen unvermuthet und auf einmahl aufbrechenden heftigen Schalle ist oder geschiehet, und daher kommt es auch, daß es häufiger von unangenehmen und gleichgültigen, als von angenehmen Veränderungen gebraucht wird, ungeachtet die letztern dieses Wort keines Wegs ausschließen. Nun aber ist ein wenig und plötzlich Gnade von dem Herrn geschehen, Esr. 9, 8. Eine plötzliche Freude. In dem 1523 zu Basel gedruckten neuen Testamente Luthers wird "blotzling" durch "gehling", "schnelliglich" erkläret. Im Nieders. ist dafür "murz" üblich, S. "Morsch".

"Urplötzlich", adj. et adv. "sehr plötzlich", "im höchsten Grade plötzlich", "so plötzlich, als man sich nur denken kann"; ein eigentlich Oberdeutsches Wort, welches aber in den neuern Zeiten auch in der höhern und dichterischen Schreibart der Hochdeutschen Platz gefunden. Urplötzlich sind der Felsen graue Rücken Zu Tempeln und Palästen ausgehöhlt, Raml. Doch ein Geräusch entsteht, die Thür wird aufgerissen, So daß sich Wirth und Gast urplötzlich trollen müssen, Haged.

Anm. "Ur" hat hier unstreitig eine intensive Bedeutung, welche es in vielen Fällen mit der Vorsylbe "er", aus welcher es entstanden ist, gemein hat. Im sechzehenten Jahrhunderte kommt im Oberdeutschen "urberdig", "urbering", in eben diesem Verstande vor.


(E?)(L?) http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/fragen.ansicht?v_kat=22&v_id=3062

"Schorn" in "Schornstein", "plötz" in "plötzlich" — Unikale Einheiten
...
"Unikale Einheiten" sind überkommene Relikte aus früheren Sprachepochen. Ehemals Wörter (mhd. "lind" "Schlange") sind sie heute als selbständige Einheiten vergessen, haben sich aber noch unikal, also vereinzelt, in Wortbildungsprodukten erhalten ("Lindwurm"). Unikale Einheiten gelten als totes Material; man kann mit ihnen eigentlich keine weiteren Wörter bilden. Im Prinzip können unikale Einheiten aber wiederbelebt werden: Dass die unikal gebundene Einheit "gall" zu german. "galen" "singen" gehört (heute noch in "gellen"), weiß nur noch der Sprachhistoriker; aber aus dem Wissen heraus, dass eine "Nachtigall" ein Vogel ist, könnte jeder Sprecherschreiber z.B. "Tagigall" bilden.

Hier eine kleine Liste unikaler Einheiten: ...


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm

"plots", "plotzs", mnd., Sb.: nhd. eine Bezeichnung einer Biersorte;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598f. ("plots");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotse", "plotsze", mnd., sw. M.: nhd. breiter kurzer Degen (M.) (2), Messer (N.), Dolch;

Verweise: s. suver-;

Hinweis: s. "plötser";

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotse"), Lü 280a ("plotze");

Sonstiges: langes ö

"plötse", "plotze", "plottze", "plösse", "ploscze", "pletse", "pleze", "pletse", mnd., F.: nhd. "Plötze", ein Speisefisch aus der Familie der Karpfen, Rotauge, Rotfeder;

Übersetzungsgleichung: lat. leuciscus rutilus?, leuciscus erytrophthalmus?, gobia?, albea?, gubra?;

Interferenz: Lw. obersorb. "plocica";

Etymologie: s. obsorb. "plocica", Sb., "Plötze"?, Plattfisch; s. Kluge s. v. "Plötze";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötse"), Lü 280a ("plotze")

"plotsen"* (1), "plotzen", mnd.?, sw. V.: nhd. mit einem Degen (M.) (2) schneiden;

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotsen"*** (2), mnd., sw. V.: nhd. "plotzen", "aufprallen";

Hinweis: s. "plotslik", vgl. mhd. "plotzen";

Etymologie: s. mhd. "plotzen", sw. V., "plotzen", "blotschen"; lautmalerisch; s. Kluge s. v. "plotzen"

"plötsenette"*, "plötsnette", mnd., N.: nhd. ein besonderes Fischnetz zum Fang von Plötzen;

Etymologie: s. "plötse", nette (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt, "plötsenetten" (Pl.)

"plötser", "plotzer", mnd., M.: nhd. kurzer Degen (M.) (2), Dolch, Messer;

Hinweis: s. "plotse";

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötser");

Sonstiges: örtlich beschränkt, nach MndHwb 2, 1599 oder als Pl. zu "plotse"?

"plotsich"*, "plutsich", "plutsig", "plutzich", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich";

Hinweis: s. "plotslik";

Etymologie: s. "plotsen" (2), ich (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plutsich")

"plotslik", "ploslik", "plötslik, "plotzlyk", "plotslich", "ploslik", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich", "unvorhersehbar", "unvermittelt";

Hinweis: s. "plotsich", vgl. mhd. "plozlich";

Etymologie: s. "plotsen" (2), lik (3); s. Kluge s. v. "plötzlich";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik2)

"plotslike"*, "plötslik", "plutslik", "plutzlick", "pluslik", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", "unvermittelt", "unvorhersehbar";

Hinweis: s. "plotsliken";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "like";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plotsliken"*, "plötsliken", "plotzliken", "plotslichen", "plotzlichen", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", "unvermittelt", "unvorhersehbar";

Hinweis: s. "plotslike";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "liken" (1);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plötsnette", mnd., N.:

Verweise: s. "plötsenette";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotze", mnd.?, sw. M.:

Verweise: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotze")

"plotzen", mnd.?, sw. V.:

Verweise: s. "plotsen";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotzen", mhd., sw. V.: nhd. "plotzen", "blotschen";

Hinweis: vgl. mnd. "plotsen" (2);

Etymologie: lautmalerisch?;

Weiterleben: nhd. (ält.) "plotzen", V., "plotzen", schwer mit Geräusch fallen, aufstoßen, stoßen, schlagen, hauen. DW 13, 1937, vgl. DW 2, 153 ("blotzen");

Literaturhinweise:

Lexer 376b ("plotzen")

"plotzliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzliken")

"ploz", mhd., Adj.:

Verweise: s. "bloz"

"plozlich", mhd., Adj.: nhd. "plötzlich" (?);

Hinweis: vgl. mnd. "plotslik";

Quellenangaben: Cranc (FB "plozlich"), Köditz (1315/23);

Etymologie: s. "plotzen";

Weiterleben: s. nhd. "plötzlich", Adj., "plötzlich", DW 13, 1937


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm

"orplutslik", mnd., Adv.: nhd. "urplötzlich", "unerwartet", "ganz plötzlich";

Quellenangaben: Kantzow 102;

Etymologie: s. or (4), "plutslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 3=2, 1184 ("orplutslik");

Sonstiges: örtlich beschränkt, jünger, Fremdwort in mnd. Form

"pletse" (1), mnd., F.: nhd. Versammlung der Bruderschaft der Braunschweiger Wollenwebergesellen;

Quellenangaben: Brinckmeier 2 440;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (2), mnd., F.: nhd. eine Schlagwaffe, schmales Holzbrett, Pritsche;

Hinweis: vgl. mhd. "britze"?;

Quellenangaben: Narrenschyp 119 (um 1494), Narrenschyp ed. Schröder LXXXIXv;

Etymologie: s. mhd. "britze"?, F., "Pritsche"; s. ahd. "britissa", F., Gitter; s. "bret", N., "Brett"; s. germ. "*breda-", "*bredam", st. N. (a), Brett, Tisch, idg. "*bhr?dho-", Sb., Brett, Pokorny 138; s. idg. "*bheredh-", V., schneiden, Pokorny 138, vgl. idg. "*bher-" (3), V., ritzen, schneiden, spalten, reiben, Pokorny 133, EWAhd 2, 323;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (3), mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse")

"pletsen", mnd., sw. V.: nhd. flicken, zusammenfügen;

Quellenangaben: Fastnachtsp. 78, Petreus 165 (vor 1603);

Etymologie: s. mhd. "bletzen", sw. V., flicken, vgl. "blez", M., N., Lappen (M.), ahd. "blez" 10, st. M. (a?, i?), Stück, Flicken (M.), Stücklein, Stückchen; germ. "*platja", M., Lappen (M.), Fetzen (M.);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletsen");

Sonstiges: Fremdwort in mnd. Form, jünger

"ploslik", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("ploslik")

"plösse", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plösse")

"plots", "plotzs", mnd., Sb.: nhd. eine Bezeichnung einer Biersorte;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598f. ("plots");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotse", "plotsze", mnd., sw. M.: nhd. breiter kurzer Degen (M.) (2), Messer (N.), Dolch;

Verweise: s. suver-;

Hinweis: s. "plötser";

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotse"), Lü 280a ("plotze");

Sonstiges: langes ö

"plötse", "plotze", "plottze", "plösse", "ploscze", "pletse", "pleze", "pletse", mnd., F.: nhd. "Plötze", ein Speisefisch aus der Familie der Karpfen, Rotauge, Rotfeder;

Übersetzungsgleichung: lat. leuciscus rutilus?, leuciscus erytrophthalmus?, gobia?, albea?, gubra?;

Interferenz: Lw. obersorb. "plocica";

Etymologie: s. obsorb. "plocica", Sb., "Plötze"?, Plattfisch; s. Kluge s. v. "Plötze";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötse"), Lü 280a ("plotze")

"plotsen"* (1), "plotzen", mnd.?, sw. V.: nhd. mit einem Degen (M.) (2) schneiden;

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotsen"*** (2), mnd., sw. V.: nhd. "plotzen", "aufprallen";

Hinweis: s. "plotslik", vgl. mhd. "plotzen";

Etymologie: s. mhd. "plotzen", sw. V., "plotzen", "blotschen"; lautmalerisch; s. Kluge s. v. "plotzen"

"plötsenette"*, "plötsnette", mnd., N.: nhd. ein besonderes Fischnetz zum Fang von Plötzen;

Etymologie: s. "plötse", "nette" (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt, "plötsenetten" (Pl.)

"plötser", "plotzer", mnd., M.: nhd. kurzer Degen (M.) (2), Dolch, Messer;

Hinweis: s. "plotse";

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 (plötser);

Sonstiges: örtlich beschränkt, nach MndHwb 2, 1599 oder als Pl. zu "plotse"?

"plotsich"*, "plutsich", "plutsig", "plutzich", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich";

Hinweis: s. "plotslik";

Etymologie: s. "plotsen" (2), ich (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plutsich")

"plotslik", "ploslik", "plötslik", "plotzlyk", "plotslich", "ploslik", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich", "unvorhersehbar", "unvermittelt";

Hinweis: s. "plotsich", vgl. mhd. "plozlich";

Etymologie: s. "plotsen" (2), lik (3); s. Kluge s. v. "plötzlich";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik")

"plotslike"*, "plötslik", "plutslik", "plutzlick", "pluslik", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", "unvermittelt", "unvorhersehbar";

Hinweis: s. "plotsliken";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "like";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plotsliken"*, "plötsliken", "plotzliken", "plotslichen", "plotzlichen", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", "unvermittelt", "unvorhersehbar";

Hinweis: s. "plotslike";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "liken" (1);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plötsnette", mnd., N.:

Verweise: s. "plötsenette";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotze", mnd.?, sw. M.:

Verweise: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotze")

"plotzen", mnd.?, sw. V.:

Verweise: s. "plotsen";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotzliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzliken")

"suverplotse"*, "suverplötse", "suverplotze", mnd., N.: nhd. Messer (N.) zum Säubern von Zweigen, Messer (N.) zum Beschneiden der Bäume?;

Etymologie: s. "suver", "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 631 ("suverplötse"), Lü 396b ("suverplotze");

Sonstiges: langes ü, örtlich beschränkt


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm

"orplutslik", mnd., Adv.: nhd. "urplötzlich", unerwartet, ganz plötzlich;

Quellenangaben: Kantzow 102;

Etymologie: s. or (4), "plutslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 3=2, 1184 ("orplutslik");

Sonstiges: örtlich beschränkt, jünger, Fremdwort in mnd. Form

"pletse" (1), mnd., F.: nhd. Versammlung der Bruderschaft der Braunschweiger Wollenwebergesellen;

Quellenangaben: Brinckmeier 2 440;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (2), mnd., F.: nhd. eine Schlagwaffe, schmales Holzbrett, Pritsche;

Hinweis: vgl. mhd. "britze"?;

Quellenangaben: Narrenschyp 119 (um 1494), Narrenschyp ed. Schröder LXXXIXv;

Etymologie: s. mhd. "britze"?, F., Pritsche; s. ahd. "britissa", F., Gitter; s. bret, N., Brett; s. germ. "*breda-", "*bredam", st. N. (a), Brett, Tisch, idg. "*bhr?dho-", Sb., Brett, Pokorny 138; s. idg. "*bheredh-", V., schneiden, Pokorny 138, vgl. idg. "*bher-" (3), V., ritzen, schneiden, spalten, reiben, Pokorny 133, EWAhd 2, 323;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (3), mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse")

"pletsen", mnd., sw. V.: nhd. flicken, zusammenfügen;

Quellenangaben: Fastnachtsp. 78, Petreus 165 (vor 1603);

Etymologie: s. mhd. "bletzen", sw. V., flicken, vgl. "blez", M., N., Lappen (M.), ahd. "blez" 10, st. M. (a?, i?), Stück, Flicken (M.), Stücklein, Stückchen; germ. "*platja", M., Lappen (M.), Fetzen (M.);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletsen");

Sonstiges: Fremdwort in mnd. Form, jünger

"ploslik", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("ploslik")

"plösse", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plösse")

"plots", "plotzs", mnd., Sb.: nhd. eine Bezeichnung einer Biersorte;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598f. ("plots");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotse", "plotsze", mnd., sw. M.: nhd. breiter kurzer Degen (M.) (2), Messer (N.), Dolch;

Verweise: s. "suverplotse";

Hinweis: s. "plötser";

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotse"), Lü 280a ("plotze");

Sonstiges: langes ö

"plötse", "plotze", "plottze", "plösse", "ploscze", "pletse", "pleze", "pletse", mnd., F.: nhd. "Plötze", ein Speisefisch aus der Familie der Karpfen, Rotauge, Rotfeder;

Übersetzungsgleichung: lat. leuciscus rutilus?, leuciscus erytrophthalmus?, gobia?, albea?, gubra?;

Interferenz: Lw. obersorb. "plocica";

Etymologie: s. obsorb. "plocica", Sb., "Plötze"?, Plattfisch; s. Kluge s. v. "Plötze";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötse"), Lü 280a ("plotze")

"plotsen"* (1), "plotzen", mnd.?, sw. V.: nhd. mit einem Degen (M.) (2) schneiden;

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotsen"*** (2), mnd., sw. V.: nhd. "plotzen", aufprallen;

Hinweis: s. "plotslik", vgl. mhd. "plotzen";

Etymologie: s. mhd. "plotzen", sw. V., "plotzen", "blotschen"; lautmalerisch; s. Kluge s. v. "plotzen"

"plötsenette"*, "plötsnette", mnd., N.: nhd. ein besonderes Fischnetz zum Fang von Plötzen;

Etymologie: s. "plötse", "nette" (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt, "plötsenetten" (Pl.)

"plötser", "plotzer", mnd., M.: nhd. kurzer Degen (M.) (2), Dolch, Messer;

Hinweis: s. "plotse";

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötser");

Sonstiges: örtlich beschränkt, nach MndHwb 2, 1599 oder als Pl. zu "plotse"?

"plotsich"*, "plutsich", "plutsig", "plutzich", mnd., Adj.: nhd. plötzlich;

Hinweis: s. "plotslik";

Etymologie: s. "plotsen" (2), ich (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plutsich")

"plotslik", "ploslik", "plötslik", "plotzlyk", "plotslich", "ploslik", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich", unvorhersehbar, unvermittelt;

Hinweis: s. "plotsich", vgl. mhd. "plozlich";

Etymologie: s. "plotsen" (2), lik (3); s. Kluge s. v. "plötzlich";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik")

"plotslike"*, "plötslik", "plutslik", "plutzlick", "pluslik", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotsliken";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "like";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plotsliken"*, "plötsliken", "plotzliken", "plotslichen", "plotzlichen", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotslike";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "liken" (1);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plötsnette", mnd., N.:

Verweise: s. "plötsenette";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotze", mnd.?, sw. M.:

Verweise: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotze")

"plotzen", mnd.?, sw. V.:

Verweise: s. "plotsen";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotzliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzliken")

"suverplotse"*, "suverplötse", "suverplotze", mnd., N.: nhd. Messer (N.) zum Säubern von Zweigen, Messer (N.) zum Beschneiden der Bäume?;

Etymologie: s. "suver", "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 631 ("suverplötse"), Lü 396b ("suverplotze");

Sonstiges: langes ü, örtlich beschränkt


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERP.pdf

"plötzlich", Adj., "sehr schnell", "unerwartet", (um 1320 "unplozlich") zu mhd. "blaz", "plaz", Sb., "klatschender Schlag", s. "lich"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html

"blotschen", "plotzen", mhd., sw. V.: nhd. mit Lärm hinfallen, platschen;

Quellenangaben: Minneb (um 1340) (FB "blotschen");

Etymologie: ?;

Weiterleben: nhd. DW-;

Literaturhinweise:

Lexer 376b ("blotschen"), MWB 1, 889 ("blotschen")

"plotzen", mhd., sw. V.: nhd. "plotzen", "blotschen";

Hinweis: vgl. mnd. "plotsen" (2);

Etymologie: lautmalerisch?;

Weiterleben: nhd. (ält.) "plotzen", V., "plotzen", schwer mit Geräusch fallen, aufstoßen, stoßen, schlagen, hauen. DW 13, 1937, vgl. DW 2, 153 ("blotzen");

Literaturhinweise:

Lexer 376b ("plotzen")

"ploz", mhd., Adj.:

Verweise: s. "bloz"

"plozlich", mhd., Adj.: nhd. "plötzlich" (?);

Hinweis: vgl. mnd. "plotslik";

Quellenangaben: Cranc (FB "plozlich"), Köditz (1315/23);

Etymologie: s. "plotzen";

Weiterleben: s. nhd. "plötzlich", Adj., "plötzlich", DW 13, 1937


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm

"blotschen", "plotzen", mhd., sw. V.: nhd. mit Lärm hinfallen, "platschen";

Quellenangaben: Minneb (um 1340) (FB "blotschen");

Etymologie: ?;

Weiterleben: nhd. DW-;

Literaturhinweise:

Lexer 376b ("blotschen"), MWB 1, 889 ("blotschen")

"orplutslik", mnd., Adv.: nhd. "urplötzlich", unerwartet, ganz plötzlich;

Quellenangaben: Kantzow 102;

Etymologie: s. or (4), "plutslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 3=2, 1184 ("orplutslik");

Sonstiges: örtlich beschränkt, jünger, Fremdwort in mnd. Form

"pletse" (1), mnd., F.: nhd. Versammlung der Bruderschaft der Braunschweiger Wollenwebergesellen;

Quellenangaben: Brinckmeier 2 440;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (2), mnd., F.: nhd. eine Schlagwaffe, schmales Holzbrett, "Pritsche";

Hinweis: vgl. mhd. "britze"?;

Quellenangaben: Narrenschyp 119 (um 1494), Narrenschyp ed. Schröder LXXXIXV;

Etymologie: s. mhd. "britze"?, F., "Pritsche"; s. ahd. "britissa", F., Gitter; s. "bret", N., "Brett"; s. germ. "*breda-", "*bredam", st. N. (a), "Brett", Tisch, idg. "*bhr?dho-", Sb., "Brett", Pokorny 138; s. idg. "*bheredh-", V., schneiden, Pokorny 138, vgl. idg. "*bher-" (3), V., ritzen, schneiden, spalten, reiben, Pokorny 133, EWAhd 2, 323;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (3), mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse")

"pletsen", mnd., sw. V.: nhd. flicken, zusammenfügen;

Quellenangaben: Fastnachtsp. 78, Petreus 165 (vor 1603);

Etymologie: s. mhd. "bletzen", sw. V., flicken, vgl. "blez", M., N., Lappen (M.), ahd. "blez" 10, st. M. (a?, i?), Stück, Flicken (M.), Stücklein, Stückchen; germ. "*platja", M., Lappen (M.), Fetzen (M.);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletsen");

Sonstiges: Fremdwort in mnd. Form, jünger

"ploslik", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("ploslik")

"plösse", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plösse")

"plostnek", mnd., M.: nhd. "Flößer";

Übersetzungsgleichung: lett. "pluostniks";

Interferenz: Lw. lett. "pluostniks";

Etymologie: s. lett. "pluostniks";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plôstnêk");

Sonstiges: Fremdwort in mnd. Form, örtlich beschränkt

"ploteren"*, "plotern", "plotern", mnd., Adj.: nhd. armselig, schlecht;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plotern"), Lü 280a ("plotern");

Sonstiges: langes ö, örtlich beschränkt, jünger

"ploterener"*, "ploterner", mnd., subst. Adj. Komp., Sb.: nhd. Armseliger;

Etymologie: s. "ploteren";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plotern" / "ploterner");

Sonstiges: langes ö

"plots", "plotzs", mnd., Sb.: nhd. eine Bezeichnung einer Biersorte;

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598f. ("plots");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotse", "plotsze", mnd., sw. M.: nhd. breiter kurzer Degen (M.) (2), Messer (N.), Dolch;

Verweise: s. "suverplotse";

Hinweis: s. "plötser";

Etymologie: ?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotse"), Lü 280a ("plotze");

Sonstiges: langes ö

"plötse", "plotze", "plottze", "plösse", "ploscze", "pletse", "pleze", "pletse", mnd., F.: nhd. "Plötze", ein Speisefisch aus der Familie der Karpfen, Rotauge, Rotfeder;

Übersetzungsgleichung: lat. leuciscus rutilus?, leuciscus erytrophthalmus?, gobia?, albea?, gubra?;

Interferenz: Lw. obersorb. "plocica";

Etymologie: s. obsorb. "plocica", Sb., "Plötze"?, Plattfisch; s. Kluge s. v. "Plötze";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötse"), Lü 280a ("plotze")

"plotsen"* (1), "plotzen", mnd.?, sw. V.: nhd. mit einem Degen (M.) (2) schneiden;

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotsen"*** (2), mnd., sw. V.: nhd. "plotzen", aufprallen;

Hinweis: s. "plotslik", vgl. mhd. "plotzen";

Etymologie: s. mhd. "plotzen", sw. V., "plotzen", "blotschen"; lautmalerisch; s. Kluge s. v. "plotzen"

"plötsenette"*, "plötsnette", mnd., N.: nhd. ein besonderes Fischnetz zum Fang von Plötzen;

Etymologie: s. "plötse", "nette" (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt, "plötsenetten" (Pl.)

"plötser", "plotzer", mnd., M.: nhd. kurzer Degen (M.) (2), Dolch, Messer;

Hinweis: s. "plotse";

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötser");

Sonstiges: örtlich beschränkt, nach MndHwb 2, 1599 oder als Pl. zu "plotse"?

"plotsich"*, "plutsich", "plutsig", "plutzich", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich";

Hinweis: s. "plotslik";

Etymologie: s. "plotsen" (2), "ich" (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plutsich")

"plotslik", "ploslik", "plötslik", "plotzlyk", "plotslich", "ploslik", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich", unvorhersehbar, unvermittelt;

Hinweis: s. "plotsich", vgl. mhd. "plozlich";

Etymologie: s. "plotsen" (2), lik (3); s. Kluge s. v. "plötzlich";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik")

"plotslike"*, "plötslik", "plutslik", "plutzlick", "pluslik", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotsliken";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "like";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plotsliken"*, "plötsliken", "plotzliken", "plotslichen", "plotzlichen", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotslike";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "liken" (1);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plötsnette", mnd., N.:

Verweise: s. "plötsenette";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotze", mnd.?, sw. M.:

Verweise: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotze")

"plotzen", mnd.?, sw. V.:

Verweise: s. "plotsen";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotzen", mhd., sw. V.: nhd. "plotzen", "blotschen";

Hinweis: vgl. mnd. "plotsen" (2);

Etymologie: lautmalerisch?;

Weiterleben: nhd. (ält.) "plotzen", V., "plotzen", schwer mit Geräusch fallen, aufstoßen, stoßen, schlagen, hauen. DW 13, 1937, vgl. DW 2, 153 ("blotzen");

Literaturhinweise:

Lexer 376b ("plotzen")

"plotzliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzliken")

"ploz", mhd., Adj.:

Verweise: s. "bloz"

"plozlich", mhd., Adj.: nhd. "plötzlich" (?);

Hinweis: vgl. mnd. "plotslik";

Quellenangaben: Cranc (FB "plozlich"), Köditz (1315/23);

Etymologie: s. "plotzen";

Weiterleben: s. nhd. "plötzlich", Adj., "plötzlich", DW 13, 1937

"suverplotse"*, "suverplötse", "suverplotze", mnd., N.: nhd. Messer (N.) zum Säubern von Zweigen, Messer (N.) zum Beschneiden der Bäume?;

Etymologie: s. "suver", "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 631 ("suverplötse"), Lü 396b ("suverplotze");

Sonstiges: langes ü, örtlich beschränkt


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd.html

"orplutslik", mnd., Adv.: nhd. "urplötzlich", unerwartet, ganz plötzlich;

Quellenangaben: Kantzow 102;

Etymologie: s. or (4), "plutslik";

Weiterleben: s. nhd. "urplötzlich", Adv., "urplötzlich", DW 24, 2494?;

Literaturhinweise:

MndHwb 3=2, 1184 ("orplutslik");

Sonstiges: örtlich beschränkt, jünger, Fremdwort in mnd. Form

"pletse" (1), mnd., F.: nhd. Versammlung der Bruderschaft der Braunschweiger Wollenwebergesellen;

Quellenangaben: Brinckmeier 2 440;

Etymologie: Herkunft ungeklärt?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (2), mnd., F.: nhd. eine Schlagwaffe, schmales Holzbrett, Pritsche;

Hinweis: vgl. mhd. "britze"?;

Quellenangaben: Narrenschyp 119 (um 1494), Narrenschyp ed. Schröder LXXXIXV;

Etymologie: s. mhd. "britze"?, F., "Pritsche"; s. ahd. "britissa", F., Gitter; s. ahd. "bret", N., "Brett"; s. germ. "*breda-", "*bredam", st. N. (a), "Brett", Tisch; idg. "*b?r?d?o-", Sb., "Brett", Pokorny 138; s. idg. "*b?ered?-", V., schneiden, Pokorny 138; vgl. idg. "*b?er-" (3), V., ritzen, schneiden, spalten, reiben, Pokorny 133, EWAhd 2, 323;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"pletse" (3), mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1580 ("pletse")

"pleze", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse"

"ploslik", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("ploslik")

"plösse", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plösse")

"plostnek", mnd., M.: nhd. "Flößer";

Übersetzungsgleichung: lett. "pluostni?ks";

Interferenz: Lw. lett. "pluostni?ks"?;

Etymologie: s. lett. "pluostni?ks";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("plôstnêk");

Sonstiges: Fremdwort in mnd. Form, örtlich beschränkt

"ploscze", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse"

"pl?teren"*, "pl?tern", "plotern", mnd., Adj.: nhd. armselig, schlecht;

Etymologie: Herkunft ungeklärt?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("pl?tern"), Lü 280a ("plotern");

Sonstiges: langes ö, örtlich beschränkt, jünger

"pl?terener"*, "pl?terner", mnd., subst. Adj. Komp., Sb.: nhd. Armseliger;

Etymologie: s. "pl?teren";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598 ("pl?tern" / "pl?terner");

Sonstiges: langes ö

"plotern", mnd., Adj.:

Verweise: s. "pl?teren"*

"pl?tern", mnd., Adj.:

Verweise: s. "pl?teren"*

"pl?terner", mnd., subst. Adj. Komp., Sb.:

Verweise: s. "pl?terener"*

"plots", "plotzs", mnd., Sb.: nhd. eine Bezeichnung einer Biersorte;

Etymologie: Herkunft ungeklärt?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1598f. ("plots");

Sonstiges: örtlich beschränkt

"plotse", "plotsze", "plotze", mnd., sw. M.: nhd. breiter kurzer Degen (M.) (2), Messer (N.), Dolch;

Verweise: s. "suverplotse";

Hinweis: s. "plötser";

Etymologie: Herkunft ungeklärt?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotse"), Lü 280a ("plotze");

Sonstiges: langes ö

"plötse", "plo?tze", "plottze", "plösse", "ploscze", "pletse", "pleze", mnd., F.: nhd. "Plötze", ein Speisefisch aus der Familie der Karpfen, Rotauge, Rotfeder;

Übersetzungsgleichung: lat. leuciscus rutilus?, leuciscus erytrophthalmus?, gobia?, albea?, gubra?;

Interferenz: Lw. obersorb. "plocica";

Etymologie: s. obsorb. "plocica", Sb., "Plötze"?, Plattfisch; Kluge s. u. "Plötze";

Weiterleben: s. nhd. "Plötze", F., "Plötze", ein karpfenartiger Fisch, DW 13, 1937?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötse"), Lü 280a ("plotze")

"plotsen"* (1), "plotzen", mnd.?, sw. V.: nhd. mit einem Degen (M.) (2) schneiden;

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"*plotsen"? (2), mnd., sw. V.: nhd. "plotzen", aufprallen;

Hinweis: s. "plotslik"; vgl. mhd. "plotzen";

Etymologie: s. mhd. "plotzen", sw. V., "plotzen", "blotschen"; lautmalerisch, Kluge s. u. "plotzen";

Weiterleben: s. nhd. (ält.) "plotzen", V., "plotzen", schwer mit Geräusch fallen, aufstoßen, stoßen, schlagen, hauen, DW 13, 1937, vgl. DW 2, 153 ("blotzen")?

"plötsenette"*, "plötsnette", mnd., N.: nhd. ein besonderes Fischnetz zum Fang von "Plötzen";

Etymologie: s. "plötse", "nette" (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötsnette");

Sonstiges: örtlich beschränkt, "plötsenetten" (Pl.)

"plötser", "plotzer", mnd., M.: nhd. kurzer Degen (M.) (2), Dolch, Messer;

Hinweis: s. "plotse";

Etymologie: s. "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plötser");

Sonstiges: örtlich beschränkt, nach MndHwb 2, 1599 oder als Pl. zu "plotse"?

"plotsich"*, "plutsich", "plutsig", "plutzich", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich";

Hinweis: s. "plotslik";

Etymologie: s. "plotsen" (2), ich (2);

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plutsich")

"plotslich", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik"

"plotslichen", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken"*

"plotslik", "ploslik", "plötslik", "plo?tzlyk", "plotslich", mnd., Adj.: nhd. "plötzlich", unvorhersehbar, unvermittelt;

Hinweis: s. "plotsich"; vgl. mhd. "plozlich";

Etymologie: s. "plotsen" (2), lik (3);

Weiterleben: s. nhd. "plötzlich", Adj., "plötzlich", DW 13, 1937?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik")

"plötslik" (1), mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik"

"plötslik" (2), mnd., Adv.:

Verweise: s. "plotslike"*

"plotslike"*, "plötslik", "plutslik", "plutzlick", "pluslik", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotsliken";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), like;

Weiterleben: s. nhd. "plötzlich", Adv., "plötzlich", DW 13, 1937?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plotsliken"*, "plötsliken", "plotzliken", "plotslichen", "plotzlichen", mnd., Adv.: nhd. "plötzlich", unvermittelt, unvorhersehbar;

Hinweis: s. "plotslike";

Quellenangaben: (16. Jh.);

Etymologie: s. "plotsen" (2), "liken" (1);

Weiterleben: vgl. nhd. "plötzlich", Adv., "plötzlich", DW 13, 1937?;

Literaturhinweise:

MndHwb 2, 1599 ("plotslik" / "plötslik[en]");

Sonstiges: Belege erst 16. Jahrhundert

"plötsliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken"*

"plötsnette", mnd., N.:

Verweise: s. "plötsenette"*

"plotsze", mnd., sw. M.:

Verweise: s. "plotse"

"plottze", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse"

"plotze", mnd.?, sw. M.:

Verweise: s. "plotse";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotze")

"plo?tze", mnd., F.:

Verweise: s. "plötse"

"plotzen", mnd.?, sw. V.:

Verweise: s. "plotsen";

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzen")

"plotzer", mnd., M.:

Verweise: s. "plötser"

"plotzlichen", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken"*

"plotzliken", mnd.?, Adv.:

Verweise: s. "plotsliken"*;

Literaturhinweise:

Lü 280a ("plotzliken")

"plo?tzlyk", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotslik"

"plotzs", mnd., Sb.:

Verweise: s. "plots"

"pluslik", mnd., Adv.:

Verweise: s. "plotslike"

"plutsich", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotsich"*

"plutsig", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotsich"*

"plutslik", mnd., Adv.:

Verweise: s. "plotslike"*

"plutzich", mnd., Adj.:

Verweise: s. "plotsich"*

"plutzlick", mnd., Adv.:

Verweise: s. "plotslike"*

"suverplotse"*, "suverplötse", "suverplotze", mnd., N.: nhd. Messer (N.) zum Säubern von Zweigen, Messer (N.) zum Beschneiden der Bäume?;

Etymologie: s. "suver", "plotse";

Literaturhinweise:

MndHwb 3, 631 ("suverplötse"), Lü 396b ("suverplotze");

Sonstiges: langes ü, örtlich beschränkt

"suverplötse", mnd., N.:

Verweise: s. "suverplotse"*

"suverplotze", mnd., N.:

Verweise: s. "suverplotse"*


(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/281300

...
Wortbildung: Die Bildung "plötzlich" ist gegenwartssprachlich nicht (völlig) durchsichtig.
...


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

"Urplötzlich", Beiwort und Nebenwort, "sehr plötzlich", "im höchsten Grade plötzlich". Urplötzlich eintreten, mit hastiger Schnelligkeit. Ein urplötzlicher Schlag erfolgte auf den Blitzstrahl.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

"plötzlich", adv. und adj., früher auch "plotzlich", "plutzlich", "plützlich" (s. DWB "plutz") und mit anlehnung an "blitz" "blitzlich" (s. dasselbe und "urblitzlich" Dief. 493a. Polychorius Suet. 62b. 64b neben "urblützlich" 79a); mnd. "plutzlik", "pluslik" Schiller-Lübben 3, 357a.

1) adv. mit der bedeutung von "plotz" 2 ("auf den plotz") und 3, "am frühesten" (um 1320) md. mit verst irkendem un: da? si mit disen klegelichen nûwen mêren gêchlich unde "unplozlich" ("allzu plötzlich", var. "plutzlich") icht erschreckit werde. Ködiz leben des heil. Ludwig 61, 25 u. anm.; und furcht hat dich plötzlich erschrecket. Hiob 22, 10; und sollen plötzlich erschrecken, das inen das hertz entfallen wird, uber deinem fall. Hos. 32, 10; ich wüste plötzlich ("gleich auf der stelle") nicht wol einen geweltigern spruch aus der schrift zu f?ren. Luther 8, 236a; fellt sie alsdann plötzlich in brunnen. Kirchhof wendunm. 1, 207 (1, 171) Öst.; und wie er plützlich erwachte. 1, 293 (1, 240); dasz er .. plützlich anhebt unsinnig zu werden. 475 (1, 2, 23);

... "plützlich" ...

2) die adjectivische verwendung ist erst seit Luther nachweisbar (vgl. "plotzig"): umb und umb wird in schrecken plötzliche furcht. Hiob 18, 11;
...

"plötzlichkeit", f. "das plötzliche geschehen", "ein plötzliches ereignis": die sinnliche plötzlichkeit des widerspruchs zwischen mittel und zweck. J. Paul vorsch. 1, 146; ohne plötzlichkeit. C. F. Meyer nov. 2, 200.

"überplötzlich", adv.

"urplötzlich", adv. adj.

"urplötzlichschnell", adv.

"vorplötzlich", adv.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=plötzlich
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "plötzlich" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1700 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2017-12

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Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Wortart, Clase de Palabra, Catégorie grammaticale, Parte del Discorso, Part of Speech, (esper.) vortgrupa gramatiko, sintagma gramatiko
Adjektiv, Adjetivo, Adjectif, Aggettivo, Adjective, (esper.) adjektivoj

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