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Plausibler erscheint mir Lutz Röhrichs Interpretation (Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 1991), die auf den Hahn und den lateinischen Ausdruck "cockalorum" Bezug nimmt. Ihr schließt sich Elmar Seebold an (siehe Kluge, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 1995/2002); er kommentiert: »Das Wort stammt wohl aus der Überlieferung, in der zum Anschein der Gelehrsamkeit pseudo-lateinische Wörter gebraucht werden [...]. Vermutlich ist ein solches Wort (mit späterer Umgestaltung) stellvertretend für diese Form des eitlen Prahlens geworden und dann verallgemeinert worden.«
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24.10.2013, Benjamin Schischka
Zombies, Gitarren, Salti - Google hat sich einiges einfallen lassen, um für Lacher zu sorgen. Wir präsentieren die besten Google-Gags und Google-Goodies.
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04.04.2010, 10:45 Uhr
Autor: Panagiotis Kolokythas
Fun-Special
Die besten Eastereggs von Google
In einem Special stellen wir Ihnen die besten Eastereggs vor, die Google auf seinen Websites und in seinen Diensten versteckt hat. Lassen Sie sich überraschen!...
- 1 Die besten Eastereggs von Google
- 2 Ostereier-Spiel, Geisterstunde & Google Paper
- 3 Google multilingual, Such-Softdrink & Flugsimulator
- 4 Google-Taschenrechner, Romantik & Parodien
- 5 Google-Mitarbeiter versteckt, Picasa-Teddys & Gedanken-Suchmaschine
- 6 Pegman-Verkleidungen und witzige Routenberechnung
- 7 Internet via Kloschüssel & GoogleTV
Der "Schabernack", des -es, plur. die -e, in den gemeinen Sprecharten, ein arglistiger Possen, ein arglistiger Streich. Jemanden einen Schabernack thun, ihm etwas zum Schabernacke thun. Eben daselbst hat man auch das Zeitwort "schabernacken"; jemanden schabernacken, ihm solche Possen spielen. Nieders. "Schavernack". Die Ableitungen, welche man von diesem dunkeln Worte versucht hat, sind größten Theils seltsam; z. B. Frischens, bey welchem es so viel ist, als jemanden zum Schimpfe die Haare im Nacken abschaben oder abscheren. Die letzte Hälfte gehöret ohne Zweifel zu "necken", weil der "Schabernack" mehr eine Art der "Neckerey" als des Schimpfes ist; nur die erste Hälfte ist noch dunkel.
CD-Tipp: Schabernack - A Treasure Trove of Musical Jokes
J. J. Fux, J. H. Schmelzer, H. I. F. Biber und J. J. Walther | Les Passions de l'Ame; Meret Lüthi
Mit Schabernack wird sogar der Kater verschnitten
Viguriga kuhitas ar' kasski
EV 14013 - 4 Var.
"Schabernack": "Streich, den man jemand spielt"
Frage: Woher bei "Schabernack" kommt das "schaber"?
Befund:
mhd. BMZ 2,1.283b, Lexer 2,674nhd. "Schabernack" - "Streich, den man jemand spielt"
- 12" "schavernac", "schabernac", "scavernacht", "schabirnacke" - "böser Streich", "Hohn", "Spott"
- 12" "ruher schavernac" - "eine raue Mütze, die man statt Blumenhüten trägt"
- 12" Flurname "Schabernakken" (Weingut am Mittelrhein Pfeifer 1173)
- 13" "schawernach", "schafernak", "schavernac" - "Art Wein"
Hessische Flurnamen:Siedlungsnamen:
- Obergeis, Viermünden, Rüdigheim (Nordhessen)
- Lorch (Mittelrhein)
- Westerwald: "Schabernack" (Windeck)
- Odenwald: "Schabernack" (Schöllkrippen)
- gall-rom.
- "Cabriniacus" Holder 1,666
- F' "Chabrignac"
- F' "Cheverny" und Château de Cheverny
- Capriniacus Holder 1,761
- F' "Chevregny"
- I' "Cavernago"
- I' "Gravanago" (bei Fortunago)
- französische Weinsorte Chateau "Chavrignac"
Meine Antwort:
- ein Flur- und Siedlungsname, eine Art Wein
- Die Orte hießen auf Galloromanisch "Cabriniacus", "Capriniacus"
- zu prov. "cabrina" - "Ziegenfell", "Ziegenleder" 58, lat. "caprinus" - "Ziegen..." 1,984.
- Sollten die deutschen Namen auch aufs Keltische zurückgehen? Ortsnamen auf "-acum" sind in Rheinnähe häufig.
- eine "raue" Kopfbedeckung, die man statt Blumenhüten trug (aus Pelz?, aus groben Stoff?, im Winter?, einfach statt luxuriös?)
- Ich dachte erst an frz. "chaperon" - "Kapuze, die auch die Schultern bedeckte". Aber der "Schabernack" war wohl nicht dasselbe, vielleicht ein Kapuzenumhang aus "rauer" Ziegenwolle.
- wie heute, aber schlimmer "böser Streich, um jemand zu verhöhnen"
- Mit einer Kapuze kann man sich auch vermummen, um Schandtaten zu begehen. Dazu fällt mir der langob. "walopaus" ein, "Gewalttat (unter Vermummung)".
mhdt. "schavernac", "schafernac"*, "schabernac", mhd., st. M.: nhd. "Wein aus Chiavenna", "Wein", "Winterhut", "Pelzmütze", "höhnender neckender Streich";
Hinweis: vgl. mnd. "schavernacken";
Quellenangaben: HvNst (um 1300), Ot (FB schavernac), Köditz, Wachtelm;
Etymologie: vom ON "Chiavenna"; lat. "Clavenna"; vielleicht von lat. "clavus", M., Nagel, Pflock; idg. "*kleu-", "*skleu-", "*kleu-"?, "*skleu-"?, Sb., V., "Haken" (M.), "haken", "hemmen", "verschließen", Pokorny 604; vgl. idg. "*skel-" (4), "*kel-" (10), V., Adj., Sb., "biegen", "anlehnen", "krumm", "Biegung", "Gelenk", Pokorny 928;
Weiterleben: nhd. "Schabernack", M., "Schabernack", DW 14, 1951;
Literaturhinweise:
Lexer 180b ("schavernac"), Lexer 441c ("schavernac"), Hennig ("schavernac")
mhdt. "schavernackel", mhd., st. N.: nhd. „(?)“;
Quellenangaben: PsMb (um 1350) (FB "schavernackel");
Etymologie: s. "schavernac"?;
Weiterleben: nhd. DW-
mhdt. "schavernacken", "schafernacken"*, mhd., sw. V.: nhd. "höhnen", "verspotten";
Hinweis: vgl. mnd. "schavernacken";
Quellenangaben: PsMb (um 1350) (FB "schavernacken");
Etymologie: s. "schavernac";
Weiterleben: nhd. (ält.) "schabernacken", sw. V., "verhöhnen";
Literaturhinweise:
Lexer 180b ("schavernacken")
mndt. "schavernacken", mnd., sw. V.: nhd. "schabernacken", "jemanden einen Schabernack antun";
Übersetzungsgleichung: lat. "molestare";
Hinweis: vgl. mhd. "schavernacken";
Etymologie: s. "schavernak";
Literaturhinweise:
MndHwb 3, 60 ("schavernacken"), Lü 322a ("schavernacken")
mndt. "schavernak", mnd., M.: nhd. "Hohn", "Spott", "Streich", "böse Posse";
Hinweis: vgl. mhd. "schavernac";
Etymologie: s. mhd. "schavernac", M., "Wein aus Chiavenna", "Winterhut", "höhnender neckender Streich"; vielleicht von lat. "clavus", M., "Nagel", "Pflock"; idg. "*kleu-", "*skleu-", "*kleu-"?, "*skleu-"?, Sb., V., "Haken" (M.), "haken", "hemmen", "verschließen", Pokorny 604; vgl. idg. "*skel-" (4), "*kel-" (10), V., Adj., Sb., "biegen", "anlehnen", "krumm", "Biegung", "Gelenk", Pokorny 928;
Literaturhinweise:
MndHwb 3, 60 ("schavernak"), Lü 322a ("schavernak")
mndt. "schavernakelen"*, "schavernaklen", mnd.?, sw. V.: nhd. "schabernacken", "jemanden einen Schabernack antun";
Übersetzungsgleichung: lat. "molestare";
Etymologie: s. "schavernak";
Weiterleben: s. nhd. "schabernacken", sw. V., "verhöhnen", "schänden", DW 14, 1952?;
Literaturhinweise:
Lü 322a ("schavernacken" / "schavernaklen")
mndt. "schavernaklen", mnd.?, sw. V.:
Verweise: s. "schavernakelen"*
Bedeutungsverbesserung: "Schabernack"
Schabernack
Voynich-Manuskript
Physiker hält mysteriöse Mittelalter-Schrift für Schabernack
Seit Jahrhunderten versuchen Forscher, den Inhalt des mysteriösen Voynich-Manuskripts zu entschlüsseln - bislang vergeblich. Jetzt hat ein Physiker aus Österreich die rätselhafte Geheimschrift analysiert. Sein Ergebnis: purer Nonsens.
Von Holger Dambeck
"Schabernack"
"Einen Streich spielen", "jemanden necken". Möglicherweise kommt der Begriff von dem keltischen Ausdruck für Feldhase: "cornisch scovarnog", was "Schädiger der Feldfrüchte" bedeutet. Man bezeichnete früher auch eine Pelzmütze aus Hasenfell so und zur Zeit Nitharts (wahrscheinlich der Maler Matthias Grünewald, um 1480-1528) einen im Winter getragenen rauhhaarigen Hut als "Schavernac". Über die Pelzmütze aus dem Hasenfell ist auch die Verbindung zu dem Sprichwort: "Den Schalk im Nacken tragen" wahrscheinlich.
"Schabernack", m.
automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:"Streich"; "Spott", "Hohn", bdv.: "Spiel" (IX), vgl. "Hohn" (I), "Schampf" (I)
- "schabernack" (m.) im Deutschen Wörterbuch (DWB)
- "schabernac" (stm.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
- "schabernac"; schabernac (stm.) im Mittelhochdeutschen Handwörterbuch von M. Lexer
dat were one to hone, to smaheyt unde schavernake scheyn
1446 BrschwSchichtb. 340
Faksimile - digitalisiert im Rahmen der Digitalen Bibliothek der TU Braunschweig
"schawernakk" ... wird von argen und heimtu?ckischen handlungen gesaget, wodurch man andern schaden und verdruß zufügen will
1781 Dähnert,WB. 401
"schabernack" ... in den gemeinen sprecharten ein arglistiger possen, ein arglistiger streich
1798 Adelung2 III 1312
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
do dat de Ungeren horden dat öne de keyser eynen hunt sande to "schavernake", se worden alle so grymmich
oJ. ScrRBrunsv. III 304
"Schabernack" in den gemeinen Sprecharten, ein arglistiger Streich, Possen; daher Jemanden einen Schabernack thun, oder ihm etwas zum Schabernack thun, ihm etwas zum Possen thun, ihm einen losen Streich spielen; man hat auch daselbst das Zeitwort "schabernacken"; Jemanden schabernacken, ihm solche Possen spielen. Nieders. "schuvernack". Die Ableitungen, sagt Adelung, welche man von diesem dunklen Worte versucht hat, sind meistentheils seltsam, z. B. diejenige Frischens, bei welchem es so viel heißt, als Jemanden zum Schimpfe die Haare im Nacken abschaben oder abscheeren. Die letzte Hälfte gehört, nach dem zuerst erwähnten Schriftsteller, ohne Zweifel zu "necken", weil der "Schabernack" mehr eine Art der Neckerey, als des Schimpfes ist, nur die erste Hälfte ist noch dunkel.
Mir scheint, daß man dieses Wort von "schaben" und "nach" ableiten müsse, weil der Partikel "nach" auf dem platten Lande im Niedersächsischen, sehr häufig "nack" ausgesprochen wird. Es würde demnach ursprünglich geheißen haben: "schab' er nack", daß ist, "schabe er nach", und soll so viel heißen, als "etwas wegwischen, wegschaffen, wegreiben". Da nun der "Schabernack" darin besteht, Jemanden etwas anzuhängen, das heißt, ihm etwas Werthes zu besudeln, oder an seinem Ehrentage Töpfe zu werfen, Hechsel zu streuen, überhaupt irgend etwas zu thun, was weggerieben, weggeschaft, weggewischt, weggefegt etc. werden muß, worin diese Schadenfreude besteht, so scheint diese Ableitung wohl am passendsten zu seyn. Hierher könnte man auch das: "Jemanden ein Rübchen schaben, rechnen". Ich kann mich über eine weitere Erklärung dieses Wortes hier nicht einlassen, weil es die Tendenz dieses Werkes verbietet, indessen glaube ich doch genug gethan zu haben, um Sprachforscher auf diese, bloß von mir vermuthete, Ableitung, aufmerksam zu machen.
Schabernack steht für:Schabernack steht für folgende Orte:
- Streich
Schabernack steht außerdem für:
- Schabernack (Güstrow), Ortsteil der Kreisstadt Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern
- Schabernack (Garz/Rügen), Ortsteil der Stadt Garz/Rügen im Landkreis Vorpommern-Rügen, Mecklenburg-Vorpommern
- Schabernack (Meyenburg), Ortsteil der Stadt Meyenburg im Landkreis Prignitz, Brandenburg
- Schabernack (Schöllkrippen), Einöde im Markt Schöllkrippen im Landkreis Aschaffenburg, Bayern
- Schabernack (Windeck), Ortsteil der Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen
- Schabernack, auch Pommerscher Hof, Wohnplatz in der Woiwodschaft Westpommern in Polen, siehe Polnisch Pomorce
- Schabernack (Film), deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1936
Einen Schabernack spielen = einen Streich spielen, jemanden necken.
Möglicherweise kommt der Begriff von dem alten keltischen Ausdruck für Feldhase: "cornisch scovarnog", was "Schädiger der Feldfrüchte" bedeutet.
Man bezeichnete früher auch eine aus einem Hasenfell erstellte Pelzmütze als "Schabernack" und zurzeit Neithards (wahrscheinlich der Maler: Matthias Grünewald, um 1470/1500) einen im Winter getragenen rauhaarigen Hut als "Schavernac".
Über die Pelzmütze aus dem Hasenfell ist auch die Verbindung zu dem Sprichwort: "Den Schelm im Nacken tragen" wahrscheinlich.
"Schabernack"
- 1. übermütiger Streich; jmdm. einen Schabernack spielen; allerlei Schabernack treiben
- 2. auch: kleines, übermütiges Kind
"Schabernack"
- "Scherz"
- "Streich", "Schelmenstreich", "Schelmenstück", "Schelmerei", "Eulenspiegelei", "Bubenstreich"
"Schabernack": "Neckerei", "Unsinn".
Der Ursprung des Wortes ist unsicher, jedoch wurden verschiedene Vermutungen zur Etymologie geäußert; seit dem 14. Jh. ist mhd. "schabernac" bzw. "schavernac" "grober Winterhut" belegt, im 13. Jh. ist der Begriff auch als mittelrheinischer Flurname zu "Schabernakken" bezeugt; der mhd. Ausdruck "schavernac" bedeutete daneben auch "Beschimpfung", "Spott"; diese Herleitung scheint plausibel, möglich scheint jedoch auch die Verwandtschaft mitgot. "skaban" "scheren", da das Scheren des Hinterkopfes als eine alte Rechtsstrafe praktiziert wurde
Ob das heute zumeist in der Wendung "Schabernack treiben" auftretende Wort "Schabernack" "übermütiger Streich", "Unfug", "Scherz" mit "schaben" und "Nacken" zu tun hat, wird nach wie vor diskutiert. Manche ziehen das mit "schaben" verwandte got. Wort "skaban" "scheren", "rasieren" zur Deutung heran. Das "Scheren des Nackens" bzw. Hinterkopfes, das vor langer Zeit eine gängige Strafe für Rechtsbruch darstellte, verbindet sich auf diese Weise assoziativ mit dem "Schalk im Nacken". Auch an das Wort "necken" ist zu denken, wobei dieses vermutlich eher von "nagen" als von "Nacken" herrührt. Ein anderer Erklärungsversuch führt einen "Winterhut" an, der aus grobem Material gearbeitet war und bis zur "Nackenpartie" reichte, also "den Nacken schabte". In der mhd. Form "schavernac" (bzw. "schabernac") ist dieser Hut seit dem 14. Jahrhundert literarisch nachweisbar.
"schabernack", m. in mehrfacher bedeutung, jetzt wie "hohn", "neckerei". in dieser anwendung schon im 14. jahrh. im böhmischen (vgl. Haupts anmerk. bei Neidhart 162) als lehnwort. die ältesten deutschen belege sind flur- (weinbergs-)namen: ze Shabernakken, weinbergsgut bei Haresheim, mittelrhein. urkundenb. 2, 380 (1200) und Scabernach, flur, hess. urkundenb. 1, 69 (1226). wenig später, fast gleichzeitig zeigen sich belege für schabernac als rauher winterhut:
nû treît man den schavernak für die bluomenhüete. Neidhart 47, 12 Haupt; und sîn rûher schavernac. 54, 13. auch als fremder (italienischer) guter wein: bachbrunnen unde wa??er trunken si für schavernac. wachtelmäre 15.
Ottokar v. Steier und Apollonius führen den "schavernac" unter fremden, meist italienischen weinen auf, bei Apollonius bezeichnet "Schavernac" den ort, wo der wein gewachsen ist. seit dem 14. jh. ist die bedeutung des "schimpfes", "hohns", der schande nachweisbar (s. "schabernacken"): dat ine de keiser einen hunt sande to "schavernake". Leibnitz script. rer. Brunsv. 3, 304; in grôzin schandin und "schabirnacke". Ködiz 50, 28; displicentia "schavernack" (1425), "schabernack" (1482) bei Dief. 186a.
die herkunft des wortes ist unsicher; unter der menge der erklärungsversuche mag der von Frisch (2, 155a), der an das scheren des nackens zum schimpf denkt, immer noch das meiste für sich haben. goth. "skaban" ist tondere, "scheren"; abscheren des haupthaares war im altdeutschen staats- und rechtsleben symbol der absetzung und strafe, wirkte beschimpfend. in ähnlicher bedeutung als schimpf, mit 'schande' verbunden, kommt auch "schabernack" zuerst übertragen vor, erst später mildert sich die bedeutung zu "neckerei"; dieselbe entwickelung findet sich bei "necken" und "schabernacken". als erste stufe des übergangs von beschimpfen zu necken mag [Bd. 14, Sp. 1952]
der allgemeine begriff des vexare gedient haben; der rauhe, "den nacken schabende" winterhut belästigt. der weinname ist vielleicht eine volksetymologische umbildung eines ähnlich klingenden italienischen; das nhd. kennt ihn so wenig mehr als den hutnamen; die bedeutung des schimpfes, hohnes erscheint seit dem 16. jahrh. gemildert zu der des foppenden streiches, der neckerei; nachklang der älteren noch bei Steinbach: "schabernack", laesio clam facta 2, 99; einem etwas zum "schabernack" thun, clam aliquem offendere. ebenda. das wort steht meist mit verben, wie anthun, verüben u. ähnl., auch mit näherer bestimmung: dann sie hätten unserm wirth gern vorlängst einen "schabernack" angethan. Simpl. 1, 351 Kurz; denen reisenden allerlei "schabernack" anzuthun. Jucund. 154; einen "schabernack" zu thun. Ettner hebamme 291; er steckte den brief zu sich, um einen "schabernack" damit zu machen. Nicolai Sebald. Nothanker (1773) 3, 88; da sie vernahm, dasz Rübezahl den "schabernack" verübt hatte, errieth sie leicht die wohlthätige absicht des geistes. Musäus volksm. 1, 53; er betheuerte, wie er niemand lieber als einem solchen männchen "schabernack" anthäte. J. Paul Siebenk. 1, 96; er wollte dem hofschulzen weder seine geldsäcke rauben, noch ihm das haus über dem kopfe anzünden, sondern nur ihm einen "schabernack" anzuthun, übte der feind des reichen eine solche zähe beharrlichkeit. Immermann 4, 15 Boxberger. in anderen fügungen: ein "schabernack" ist wieder mich im werk. Chr. E. v. Kleist 3, 106; und fand noch zeit .. zu vielem "schabernack". J. Paul flegelj. 1, 43; wenn der baas ein stück "schabernack" hat, so kann es mir ganz recht sein, wofern er nur nicht an geld und gut beschädigt wird. Immermann 4, 22 Boxberger; ehe ich meinen koffer packe, möchte ich wohl noch einen menschen glücklich machen — besonders wenn sich ein kräftiger "schabernack" damit verbinden liesze. C. F. Meyer novellen 1, 148; lasz nicht zu das ich mus sein
zu "schabernach".
Melissus R 1a.
die zum necken geneigte stimmung, die gesinnung, aus welcher der schabernack hervorgeht, mehr betonend:
bey wein und schabernack schläft meine laune nimmer.
Gotter 3, 368;
ein springinsfeld, ein wilder lustger bruder
voll possengaukelein und schabernack.
Tieck 2, 81.
adverbial: aus schabernack.
"schabernacken", verb. verhöhnen, schänden, quälen, beschimpfen, parasitari Kilian (vgl. necken theil 7, 515): violare bustum, ein grab "schabernacken" oder berauben. Corvini fons latinit. 1, 757; ir sitzet feste, fraget nicht darnach, ja lachet sein dazu, "schabernackt" und beschedigt mich und meines gleichen. Luther 3, 300a; man helt die jüden für hunde und wer inen leides thut oder sie "schabernacken" kann, der leszt sich dünken, er habe wol gethan. 309b; da Ecolampad der veter sprüche schendet und "schabernackt". 350a; wer aber Christum .. hat creutzigen, "schabernacken" und runtzen helffen. Mathesius fastenpred. 130b; und ob er (Christus) schon vexiert und "geschabernackt" wird, darf er nicht schreien. Syr. 1, 80b; ja wo sie nur künnen jemand "schabernacken", verhöhnen und schaden thun, wenns inen auch selbst nichts nützen solte, so lassen sie es doch nicht. Pape bettel- u. garteteufel (1582) Z 8b; tribuliren ("schabbernacken") und ausmachen (durchziehen) steht den honiplern und lotterbuben zu. Comenius sprachenth. (1648) § 917; dann kan ich sie sonst nicht "schabernacken", so bringe ich sie doch ums geld. Chr. Weise liebesalliance (1708) 215; allerlei bubenstück unsern schulmeister zu "schabernacken". Jucundissimus 53; dasz es allda am hellen lichten tag spückte und die leute mit steinwürfen und allerhand blendungen "schabernackte". avantürier 1, 87. an die alte bedeutung von "necken", stechen (s. DWB "necken" th. 7, 515) anklingend: ihr "schabernackt" mich wie ein thorn. amantes amentes E 5b. substantivierter infinitiv: sie fügte (ihm) viel "schabernackens" zu. Ernst neugerichtete confecttafel (1677) 274.
"schabernackspiel", n.: plötzlich war es, als wolle sich das "schabernackspiel" der nacht wiederholen. Oppermann hundert jahre 2, 238.
"Schabernack" 1. Herr, se hebben em 'nen Schabernack angeduhn, sagte der Bauer, als er einen Kammerherrn mit dem Schlüssel am Rocke sah.
Nach einer Anekdote, die sich in Braun's Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 1, Nr. 24, erzählt findet.
2. Einem einen Schabernack spielen.
In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Chojsik machen. Einen zum besten haben, ihm einen Possenstreich spielen.
3. Einen Schabernack anthun. – Eiselein, 541.
Der Ausdruck scheint von dem schimpflichen Abscheren der Haare, dessen Tacitus bei den Deutschen schon erwähnt, herzurühren, und die höchste Unbill anzudeuten. Nach Jul. Braun (Geschichte der Kunst) soll Hiron, eine sassenidische Residenz, einen Palast, Namens "Chavernak", besessen haben, dessen Erbauer zum Danke für seine Mühe von dem Bauwerke herabgestürzt wurde. Dadurch soll sich der "Schabernack" bis auf uns vererbt haben.
4. Schabernack leiden. – Eiselein, 541.
Sofern Sprachwitze mit Gleichklängen arbeiten, sind sie im strengen Sinn Kalauer. Diese Witze gelten einerseits als „doof“, bringen uns andererseits aber doch zum Lachen. Andere Sprachwitze machen sich Ironie, Übertreibungen, Doppelsinn oder Stilbrüche zunutze. In diesem Band wurden klassische und neue Sprachwitze gesammelt. Ein Nachwort analysiert die grammatisch-rhetorischen Techniken der Witze und versucht, begriffliche Klarheit zu schaffen.
2014. 219 S.: Broschiert
ISBN 978-3-406-65931-7
Erschienen: 08.05.2014
Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe. Vom Kalauer bis zum geistreichen Aperçu reicht das Spektrum der Sprachwitze in diesem Buch. Sprachwitze sind Witze, die aus sprachlichen Gründen witzig sind; es sind witzige Spiele mit der Sprache. Dabei kann ein elaboriertes Instrumentarium rhetorischer Techniken ebenso zum Einsatz kommen wie einfachere Figuren, die zuweilen sprachliche Grobheiten oder Albernheiten sind. Auf jeden Fall appellieren diese Witze immer an unser Sprachbewusstsein, und aus den besseren unter ihnen lässt sich manches lernen.
Hans-Martin Gauger, emeritierter Ordinarius für Romanische Sprachwissenschaft an der Universität Freiburg, ist einer der renommiertesten deutschen Sprachwissenschaftler.
Kurzbeschreibung
Nonsens-Literatur kann auf den berühmten "tieferen Sinn" verzichten, ist wenig nützlich, aber vergnüglich zu lesen! Diese Sammlung beginnt mit der Lügendichtung des 13. Jahrhunderts und den Satiren der Volksbücher, zitiert Wilhelm Busch, die Fliegenden Blätter, Morgenstern, Ringelnatz, Karl Valentin. Schließlich finden sich Sprachkapriolen und Bildgeschichten von Heinz Erhardt oder Robert Gernhardt, F.W. Bernstein und F.K. Wächter.
Im Nonsens steht das Denken Kopf und die Sprache schlägt Purzelbäume. Peter Köhler präsentiert in völlig neu bearbeiteter Form die buntesten Blüten aus zwei Jahrhunderten Mut zum Unsinn.
Inhaltsverzeichnis
- Es werde Frasch!
- Wenn man nachmittags aufwächst
- Bin ich ein Wuschel nur?
- Liebe Anrede!
- Du Baumöl meiner Schmerzen
- Pablo Karobubo, Pablo Mozart u. a.
- Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt
- Die Grützwurst ist frei!
- Ein Messer ohne Klinge, an welchem der Stiel fehlt
- Weltherrscher Flocki von Flossenburg
- Von Bossen und Besen
- Bifzi, bafzi
- Ein Knie geht einsam durch die Welt
- Was beim Schterben schtört