Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Seemannssprache, Lenguaje Marinero, Langage des Marins, Llinguaggio Marinaresco, Seamans Language, (esper.) maristo lingvo

A

aboutsailing.de
Ein Wörterbuch der Segelbegriffe in verschiedenen Sprachen
DE-ES-FR-NL-UK

(E?)(L?) http://www.aboutsailing.de/

Jeder Sport hat seine eigene Sprache, die man als Neuling erst einmal lernen muss. Da gibt es beim Segeln so ungewöhnliche Wortschöpfungen wie "Lümmelbeschlag", "laufendes Gut" oder auch "Verkehrstrennungsgebiet", die man bestenfalls in seiner eigenen, aber nicht noch in einer Fremdsprache beherrscht. Aber wer mit dem Boot im Ausland unterwegs ist, kommt durchaus in die Lage, die eine oder andere Vokabel zu benötigen, z.B. im Geschäft für Bootszubehör, in der Werft oder bei der Bootsübergabe vom Vercharterer.

Diese Seite bietet Euch daher eine Übersicht der wichtigsten Begriffe aus dem Segelsport übersetzt von Deutsch nach Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch und umgekehrt.


Erstellt: 2010-02

Abstecher (W3)

Ein dt. "Abstecher" (span. "dar una vuelta", "hacer una escapada", frz. "faire un crochet", ital. "fare una puntata", engl. "detour", "excursion", "quick trip") ist ein "kleiner Ausflug zu einem abseits der Reiseroute liegenden Ziel". Diese Bezeichnung entstammt der Seemannssprache und bezeichnete dort eine kurze Fahrt mit dem Beiboot, das man durch "Staken", also das "Abstechen" im seichten Gewässer bewegte.

Es gibt aber auch einen Hinweis, der den "Abstecher" auf das "Abstecken" einer Route mit dem Zirkel auf einer Seekarte in Verbindung bringt.

Martin Walser, Schriftsteller (24.03.1927 (Wasserburg (Bodensee) - ???), Georg-Büchner-Preis 1981, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1998, Werke:

(E?)(L?) http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/br-klassik/mp3-download-podcast-was-heute-geschah.shtml

Lord Nelson besucht Eisenstadt - 07.09.2016

07.09.1800: Lord Nelson und seine Geliebte besuchen Wien und machen einen Abstecher nach Eisenstadt, wo sie Joseph Haydn kennenlernen.

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(E?)(L?) http://www.dw.com/de/ein-abstecher-nach-faustopia/av-18235974

Sprachbar: Ein Abstecher nach „Faustopia“

Sie kann geballt werden, man kann sie im Nacken spüren oder jemanden spüren lassen und mit ihr auf den Tisch hauen: die Faust. Beide Fäuste können manchmal auch fliegen - nur in „Faustopia“ nicht …
...


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Besteck", das.

1. Der Entwurf, der genaue Plan eines zu bauenden Schiffes; auch eines zu bauenden Hauses. Ein ähnliches Wort wie "Riß" von "ritzen" (Runen ritzen, "writan", to "write", "schreiben"); ein Plan, der nicht umrissen, sondern mit Stichen bezeichnet, mit Stecknadeln abgesteckt ist.

2. Das Mittagsbesteck oder überhaupt die Bezeichnung der Stelle, wo sich nach genauer Berechnung, wenn es aber nicht anders sein kann, auch nach Gissung, das Schiff zu einer bestimmten Zeit befindet, der Punkt, wo Länge und Breite sich schneiden (s. absetzen), ein Punkt, an welchem die Spitze des Zirkels ein kleines Loch in das Papier [60] der Seekarte sticht. In der weiteren Entwicklung des Begriffes "Besteck" = "Plan", "Maß", ist Besteck auch schlechthin zu "Maß" geworden; ein Maß von Torf. Groningen: „alles noa bestek hebben?, alles so haben, wie es sich gehört. Auch gleichbedeutend mit "Regel", "Ordnung", "Zeiteinteilung". Ostfriesland: „wat hebben dei menschen 'n roar bestek, zy eten om vier uur.?

Ein "Abstecher" ist demnach eine Abweichung von dem ursprünglichen Reiseplan und -Wege.

Daß „Besteck? in der Tat von dem „Stich? des Zirkels in das Papier der Seekarte den Namen hat, geht aus einer Stelle bei Waghenaer, „Spiegel der Zeevaerdt?, „Amstelredam? 1588, hervor: „Soo sal hy alsdann nemen twee Passers, (Zirkel) met d' een de mylen metende die hy ghist ghezeylt te hebben. Ende met den anderen Passer lancxt Compasse stryckende de Cours die hy ghezeylt heefd tot dat de voeten van de Passers aen den anderen comen, daer weder een sticke met eenen scherpen Passer oft plompe naelde settende, soo datment met cryt wederom wt doen cän?.


(E?)(L?) http://www.textlog.de/tucholsky-abstecher.html

Kurt Tucholsky: "Abstecher nach München"


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12910?query=Abstecher

Kluge, Friedrich: Seemannssprache

1. "stechen" besonders in der Verbindung "in See stechen" "in See gehen" Röding II 545; dazu "seewarts einstechen" "seinen Kurs nach der See zu nehmen" Röding I 527. Wohl verwandt mit "Abstecher" (nl. "afsteken" "abfahren" Nl. Wb. I 1556: s. auch "abstechen" oben S. 8). Belege:
...
2. "stechen" in der Verbindung "ein Tan stechen oder stecken" "das Ankertau oder sonst ein Tau fieren oder aus den Klüsen gehen lassen" Röding II 697 = stecken "ein Tau oder eiue Kette von Bord aus nachlassen, so das der außenbords befindliche Teil sich verlängert" (auch "ausstecken" genannt) Stenzel 1904. Dazu "Kette stecken" oben S. 439 und "ausstechen" oben S. 48.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Abstecher_nach_Paris

Ein Abstecher nach Paris (engl. Ashenden. Or the British Agent) versammelt Erzählungen von William Somerset Maugham, die 1928 bei Heinemann in London und im selben Jahr bei Doubleday Doran in New York City erschienen. Die Übertragung ins Deutsche kam 1967 heraus.

Geschildert werden Episoden aus dem Leben des Schriftstellers Mr. Ashenden um 1916. Während des Krieges beteiligt sich der britische Geheimagent Ashenden am Kampf der „alliierten Nationen“ gegen die Mittelmächte. Von der neutralen Schweiz aus schickt der Agent seine ihm unterstellten Agenten zum Beispiel nach Deutschland und entlohnt sie für herbeigeschaffte Informationen.
...


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

ABSTECHER, m.

"abstecher", m. "excursus", was sonst abschweif, abschub, abstreifer: hab ich einen abstecher gemacht nach Gent. Schiller 321.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/GWB/

"Abstecher" A. nach Petersburg B42,71,13 Zelter 2.3.27 A. in’s Berner Oberland Tgb 3.10.17


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Wander, Karl Friedrich Wilhelm - Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Abstecher: Einen kleinen Abstecher machen.


(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/

Cross-Abstecher


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Abstecher
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Abstecher" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2017-04

Ahoi (W3)

"Ahoi", engl. "ahoy", dient als Signalwort, um ein Schiff oder Boot anzurufen, und entstammt der deutschen Seemannssprache. Über die Herkunft dieses Ausrufs ist nichts bekannt. Möglich wäre eine Erweiterungsbildung des in vielen Sprachen gebräuchlichen Ausrufs "hoi", "hoy".

(E?)(L?) http://www.ahoi-marie.com/

Über Ahoi Marie

"Ahoi Marie", das Hanseatische Design Kontor mit „Meerwert“, inspiriert mit maritimen, handgefertigten Geschenkideen im unverwechselbaren blau-weiß Look - ein Muss für Fans von der Reeperbahn nachts um halb eins, Ankertatoos, Pin-Ups und Matrosen. Ahoi Marie wurde 2006 von Alexandra Knopp und Hauke Neumann zunächst als reiner T-Shirt Online-Shop gegründet. Mittlerweile wurde das Angebot um Schifferporzellan, Wohnaccessoires und Notizblöcke auf Seekarten (lizensiertes Bildmaterial vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) erweitert. In Zusammenarbeit mit regionalen Partnern entstehen maritime Produkte vom Feinsten: Handgemachtes Design, hochwertige sorgfältig ausgewählte Materialien, bedruckt mit verschiedenen Techniken, verleihen den Produkten ihre ganz eigene Handschrift.


(E?)(L?) http://ahoipolloi.blogger.de/

Ahoi Polloi


(E1)(L1) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/ahoi

ahoi


(E?)(L?) http://www.etymonline.com/index.php?term=ahoy

"ahoy": 1751, from "a" + "hoy", a nautical call used in hauling. The original form of the greeting seems to have been "ho, the ship ahoy!".


(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=A

Ahoi, Pacific Lady (D 1975)


(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=S

Schiff ahoi! (USA 1964-1965)


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

"Ahoi": früher gebräuchlicher Anruf eines Schiffes ( z.B. "Schiff ahoi", "Boot ahoi").


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Ahoi!" Der Ruf mit dem ein Schiff oder ein Boot angerufen wird, "Schiff ahoi!", "Boot ahoi!" Man muß sich hüten tiefere Bedeutungen suchen zu wollen wo keine sind. Das Wort ist eine einfache Interjektion, weiter nichts, gebildet und gewählt von dem Bedürfnis weithin gehört zu werden. Im Englischen heißt es "to hail a ship". Das hat man wohl übersetzt: einem Schiffe Heil zurufen; ist aber auch nur eine Interjektion und hat mit Heil nichts zu schaffen. Niederdeutsch "halen", "anhalen"; es ist im Grunde dasselbe Wort wie das im Hochdeutschen so häufig gebrauchte "holen". Das heißt niederdeutsch auch "halen". Die Bedeutung der zu Grunde liegenden Wurzel ist: einen Ton oder Laut von sich geben; tönen, rauschen, lauten, schreien, rufen, "hallen", "Hallo machen", durch Halloschreien jemanden herbeirufen, näher kommen machen, also herbeiholen, man könnte sagen: einen herbeihalloen. — Auch der Ruf Gut Heil! oder All Heil! hat mit Heil nichts zu tun, sondern ist eben nur ein Ruf, ein Zuruf, ein Gruß, eine Interjektion. Ebenso der alte Schlachtruf der freien Friesen: "Eala fria Fresena!" Auch hier hat man "eala" mit "Heil" übersetzen wollen, da es doch nur eine Interjektion ist, wie die angelsächsische Übersetzung von Luc. VII. 14: "Jüngling, ich sage dir, stehe auf!" mit "eala geonge aris!" beweist. — Wird bei Dunkelheit ein auf ein Kriegsschiff zukommendes Boot mit "ahoi!" angerufen und die Antwort lautet "nein! nein!" so ist kein Offizier im Boot; "ja! ja!" so ist ein Offizier oder im Offizierrang Stehender darinnen; wird der Name des Schiffes geantwortet, so ist der Kommandant im Boot; heißt es: "Flagge" so kommt ein Flaggoffizier (Admiral).


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

"ahoi" "toeroep om schip te praaien" - Duits "ahoi" "groet bij ontmoeten van schip" (uit Nl of Engels); Zweeds "ohoj"; "hoj" "groet bij ontmoeten van schip" (uit Nl of Engels); Fins "ohoi" "uitroep" [via Zweeds]; Tsjechisch "ahoj" "algemene groet in de spreektaal, hoi" (uit Nl of Duits); Slowaaks "ahoj" "algemene groet in de spreektaal, hoi" (uit Nl of Duits).


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/a.php

Ahoi!


(E?)(L?) http://www.scinexx.de/dossier-68-1.html

Eisberg ahoi! - Vergängliche Kolosse der Polarmeere


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Ahoi" "Ruf, mit dem ein Schiff oder ein Boot angerufen wird" Godel 1902; vgl. Gerstacker, Flußpiraten S. 379 "Boot ahoi!" schrie da plotzlich der gebundene Steuermann. Laverrenz, Auf der Back S. 49 Plötzlich erscholl vom Steuerbord Fallreep her der Ruf des Postens: "Boot Ahoi!". Moderne Nachahmung des seit dem 18. Jahrh, bezeugten engl. "ahoy".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Ahoi
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Ahoi" taucht in der Literatur um das Jahr 1820 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

Ahoi - Rose


00 Hinweis: ----------------------------------- Hinweis: --------------------------------------------------------------
01 Hinweis: Bild Platzhalter
02 Hinweis: Bemerkung
03 Hinweis: Literatur
10 Name: -------------------------------------- Name: -----------------------------------------------------------------
11 Name: Sortier Name
12 Name: Exhibition Name
13 Name: Registration Name
14 Name: Synonyme
15 Name: Auszeichnungen / Awards
20 Genealogie: -------------------------------- Genealogie: -----------------------------------------------------------
21 Genealogie: Gattung / Sektion / Art Floribunda, Low Shrub, edibles, shrubs
22 Genealogie: Elternrosen / Herkunft / Parentage
23 Genealogie: Kinderrosen / Nachkommen
24 Genealogie: Sports / Mutationen
25 Genealogie: Verwendung / Utilisation / Gebruik / Use Can be used for beds and borders, container rose, cut flower or garden
26 Genealogie: Erscheinungsjahr / DOB (Date of Birth) 1964, 1951 - 1965
27 Genealogie: Züchter / Entdecker / Breeder / Hybridizer Mathias Tantau, Jr. (1912 - 2006) (1964)
30 Blüte: ------------------------------------- Blüte: ----------------------------------------------------------------
31 Blüte: Farbe / Bloemkleur / Flower Colour orange, orange-red
32 Blüte: Duft / Fragrance / Geurend / Scent Strength fragrant, Slight or No Scent
33 Blüte: Eigenschaften / Flowering Habit Repeat Flowering
34 Blüte: Blütenblätter-Anzahl / Petals 17-25 petals
35 Blüte: Form / Forme de la fleur / Bloom Shape
36 Blüte: Größe / Bloem / Bloom Size
37 Blüte: Typ / Bloom Type Fully Double, cluster-flowered
38 Blüte: Zeit / Floraison / Bloeitijd / Flowering Period Early Spring to Late Summer
39 Blüte: Bienenfreundlichkeit
40 Pflanze: ----------------------------------- Pflanze: --------------------------------------------------------------
41 Pflanze: Blätter, Laub / Feuillage / Foliage dark green, green, medium leaves
42 Pflanze: Dornen / Stacheln / Thornyness
43 Pflanze: Hagebutten / Hips / Hip Colour / Hip Shape Urn shaped buds
44 Pflanze: Knospen / Buds
45 Pflanze: Stiele / Stems
50 Wuchs: ------------------------------------- Wuchs: ----------------------------------------------------------------
51 Wuchs: Form / Vorm / Growth Habit Short, bushy
52 Wuchs: Abstand / Dist. de plantation
53 Wuchs: Höhe / Taille / Height / Hauteur 0.75 m
54 Wuchs: Weite / Width 0.75 m
60 Gesundheit: -------------------------------- Gesundheit: -----------------------------------------------------------
61 Gesundheit: Bodenansprüche / Cultivation Sandy Loam to Some Clay
62 Gesundheit: Bakterien, Pilze, Viren
63 Gesundheit: Tierische Schädlinge
64 Gesundheit: Hitze
65 Gesundheit: Kälte Zone: 4 to 9
66 Gesundheit: Nässe
67 Gesundheit: Trockenheit
68 Gesundheit: Schatten Sun to Full Sun
99 -------------------------------------------- -----------------------------------------------------------------------



(E?)(L?) http://www.backyardgardener.com/plantname/pda_a976.html

Rosa ( Ahoi Rose )


(E?)(L?) http://www.helpmefind.com/gardening/l.php?l=2.21177

Ahoi


Erstellt: 2015-10

aufgeschmissen (W3)

Ein "aufgeschmissenes" Schiff ist eines, das von den Wellen, vom Sturm ans Ufer geschmissen wurde, also gestrandet ist.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=aufgeschmissen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "aufgeschmissen" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

auftakeln
uffgedackeld (W3)

"Aufgetakelte" Frauen (oder Männer) müssen zwar nicht unbedingt eine Kreuzfahrt antreten aber die Bezeichnung "auftakeln" kommt aus der Seemannssprache. Das Vorbereiten der Schiffe zum Auslaufen, das Aufziehen der "Takelage" (Segelausstattung, Masten, Segel, ...) wurde im Matrosen-Jargon im 18. Jahrhundert als "auftakeln" bezeichnet.

Die saarländische Variante "uffgedackeld" hat also nichts mit einer Hunderasse zu tun.

Bei Adelung findet man:


Das "Takel", des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in der Schifffahrt übliches Wort.

1. Dasjenige Hebezeug zu bezeichnen, welches man auf dem festen Lande den Seil und Kloben oder den Flaschenzug nennet.

2. Werden auch alle Schiffsseile, alles Tauwerk auf einem Schiffe collective so wohl im Singular "das Takel", als auch im Plural "die Takel", noch häufiger aber das "Takelwerk" genannt. Engl. "Tacle", Holländ. "Takel", Schwed. "Tackel". Ihre leitet es von dem Wallis. "tacclu", "zieren", "ausrüsten" her; allein es scheinet vielmehr von "ziehen", Nieders. "tehen", "ducere", herzustammen, und mit unserm "Tau", Schwed. "Tog", Eines Geschlechtes zu seyn. Das Nieders. "Takel", Lumpengesindel ist vermuthlich eine Figur davon.

Der "Takelmeister", des -s, plur. ut nom. sing. im Schiffsbaue, derjenige, welcher das Takelwerk an einem neuen Schiffe besorget.

"Takeln", verb. reg. eben daselbst, ein Schiff mit dem nöthigen Takelwerke versehen. Engl. to "tacle", wofür auch wohl die Zusammensetzungen "betakeln" und "auftakeln" gebraucht werden. Daher ein Schiff abtakeln, das sämmtliche Takelwerk von einem Schiffe nehmen, damit es nicht verderbe.

Das "Takelwerk", des -es, plur. inus. ein Collectivum, die sämmtlichen Schiffstaue oder Schiffsseile zu bezeichnen, wofür man in den Niederdeutschen Gegenden auch nur das Wort "Takel" gebraucht.


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

auftakeln


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

auftakeln, aufriggen


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Auftakeln". "Mit der Takelage versehen", "ein Schiff seemännisch zurüsten". Auch in übertragenem Sinne: "aufputzen", nicht nur im Munde der Seeleute, Immermann im „Münchhausen? spricht von einem "ganz blümerant aufgetakelten" Fräulein. Man erzählt sich einen Scherz, der von keiner geringeren Stelle als von der allerhöchsten stammen soll. "Warum ist im Englischen Schiff stets weiblich und auch im Deutschen ein männlicher Schiffsname weiblich gebraucht ("die Moltke")?" - "Weil es so viel kostet es aufzutakeln".


(E?)(L?) http://wortschaetze.klugi.com/begriffsdatenbank-sportive-wortschatze/

auftakeln


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/a.php

sich auftakeln


(E?)(L?) http://www.sprichwoerter-redewendungen.de/sprichworter-redewendungen-von-a-bis-z/

Sich auftakeln


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Auftakeln" entspringt natürlich der Seemannssprache: Der "Takel", gegen Ende des 16. Jahrhunderts dem Niederdeutschen entnommen, war ursprünglich das Tauwerk des Segelschiffes, wurde ab Ende des 18. Jahrhunderts aber als Begriff für die komplette Segelausstattung samt Masten verwendet. "Auftakeln", (ndt. uptakeln) ist das Einrichten des Schiffs bis zum Segelsetzen, "Abtakeln" meint entsprechend das Fortschaffen der beweglichen Takelage oder das Ausmustern eines Schiffs. Erwähnt wurde die Wendung u.a. 1925 von Kurt Tucholsky (1890-1935) in einer Theaterkritik über Marcel Achards Komödie "Marlborough s'en va-t-en guerre" (Marlborough zieht in den Krieg) mit dem Satz: "Herr General Marlborough kommt heraus, herrlich bunt anzusehen und aufgetakelt wie ein Pfingstochse: weinrotes Seidentuch, dito Höflingshöschen, weiße Strümpfe, schwarze Escarpins und güldene Ringellocken. Er ist kupferrot im Gesicht vor lauter kriegerischem Mut und schielt".


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

AUFTAKELN


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Auftakeln


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=auftakeln
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "auftakeln" taucht in der Literatur um das Jahr 1840 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

ausbooten (W3)

Das aus der Seefahrt stammende dt. "ausbooten" bezeichnete ursprünglich ohne negative Konnotation dt. "Passagiere mit Booten vom Schiff ans Land bringen". Der pejorative Gebrauch in der Umgangssprache dürfte darauf zurück gehen, dass gelegentlich auch unliebsame Besatzungsmitglieder - bei Meutereien, auch der Kapitän und die Offiziere - auf Offener See, ohne deren Einwilligung, ausgebootet wurden.

Diese unfreiwille "Entfernen aus einer Gemeinschaft" dürfte zur heutigen Bedeutung "jemanden aus seiner Stellung entfernen", "jemanden verdrängen", geführt haben.

(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz

ausbooten


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

ausbooten


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/a.php

jemanden ausbooten


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Ausbooten" heißt umgangssprachlich, daß wir jemanden übertrumpfen oder ausstechen, in einem - mehr oder weniger fairen - Kräftemessen ausscheiden lassen, seine (weitere) Teilnahme verhindern. In der Schiffahrt, aus der dieser Begriff ursprünglich stammt, bedeutet "jemanden ausbooten", daß die Passagiere großer Schiffe mit kleinen offenen Booten zur Landungsbrücke gebracht werden.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=ausbooten
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "ausbooten" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 / 1900 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

B

Backbord (W3)

"(Die) Steuer" geht gemeinsam mit "(das) Steuer" auf eine Bedeutung dt. "Stütze", "Pfahl" zurück und weiter mit dt. "stauen" auf eine Grundbedeutung dt. "stehen machen", "(auf)stellen". Während diese Bedeutung für "die Steuer" noch nachvollziehbar ist, ist sie für "das Steuer" nicht mehr direkt zu erkenen. Aber schon ein Blick auf die Schifffahrt lässt uns im "Steuer" einen direkten Nachfahren der langen "Stangen" erkennen, die in seichten Binnengewässern sowohl zum (stützenden) Antrieb als auch zum "Steuern" dienten.

Und da man diese "Stakserei" hauptsächlich auf der rechten Seite des Bootes stehend betrieb und demzufolge auch das "Steuerruder" dort anbrachte, wurde die rechte Seite zum "Steuerbord" (engl. "starboard") und die dazu rückwärtige Seite zum "Backbord" (engl. "back" = dt. "Rücken", "Rückseite", "Hinter-", "Rück-", "hinter-", "rückwärtig", "zurück", "rückwärts").



(E?)(L?) http://www.farbimpulse.de/Warum-backbord-rot-und-steuerbord-gruen-ist.236.0.html

09.08.2006 - » Warum backbord rot und steuerbord grün ist - Bei der Frage nach den Positionslichtern bei Schiffen gibt es viel Seemannsgarn und wenig historische Belege
...
Es hätte also auch ganz anders kommen können, oder zumindest gibt die Überlieferung keinen eindeutigen Aufschluss über die Beweggründe für die Farbzuordnung. Das hindert den Schiffer, der ja bekanntermaßen ein Freund des Seemannsgarns ist, jedoch nicht am Spekulieren. So lässt sich beispielsweise argumentieren, dass die Farbwahl, die sich am Ende durchgesetzt hat, angesichts der gängigen Vorfahrtsregeln auf See durchaus sinnvoll erscheint.
...


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

Backbord (backbord) | Backbordhalsen


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Backbord | Backbord-Bug


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

4. "Backbord", die linke Seite des Schiffes von hinten aus gesehen und gerechnet, und zwar die ganze linke Seite von hinten bis ganze vorne, nicht etwa nur wie Weigand zuerst fälschlich gemeint hat, „die linke hintere Seite des Schiffes.? So genau der treffliche Mann in seiner geliebten Wetterau Bescheid wußte, so fern lag ihm die See. Lebte er doch in einer Zeit, in der eine Denkschrift über eine zu gründende preussische Kriegsflotte die denkwürdigen Worte gelassen aussprechen konnte: „Da das Wasser bekanntlich nicht unser Element ist.? ... Es ist auch leicht zu verstehen und demgemäß zu verzeihen, daß dieser Irrtum entstanden ist. Offenbar hatte ein Kundiger ganz richtig gesagt: „Backbord ist die linke Seite von hinten gesehen? und daraus konnte ein Fernstehender leicht „linke hintere Seite? machen.
...
Zu 4. "Backbord" ist ein sehr wichtiges und viel gebrauchtes Wort, namentlich darum weil das ganze Schiff nach seiner Längsrichtung in zwei große Hälften eingeteilt wird, die mit "Steuerbord" und "Backbord" bezeichnet werden, und weil alles an und auf dem Schiffe was sich doppelt, auf der einen und auf der anderen Seite, findet nach "Steuerbord" oder nach "Backbord" unterschieden wird: "Steuerbord-Bordwand", "Backbord-Bordwand"; "Steuerbord-Anker", "Backbord-Anker"; "Steuerbord-Kutter", "Backbord-Kutter"; "Steuerbord-Nock", "Backbord-Nock"; ja sogar "Steuerbord-Wache" und "Backbord-Wache" mit entsprechenden Abzeichen auf der rechten oder linken Schulter. Und dann das wichtige Kommando für den Mann am Ruder: "Backbord!" Wir müssen daher fragen, was das Wort bedeutet und wie es aufgekommen ist.

Ein holländischer Sprachforscher hat behauptet: "De stuurman heeft de roerpen aan de regterzyde en, derwaarts gekeert, heeft hy dus hes linkerboord achter den rug, vandaar stuur = en bakboord." Darauf antwortet aber ein anderer treffend: "Neen, de sturman heft de roerpen, nu aan de regter- dan aan de linkerzyde, al naar dat de wind van dezen of genen kant invalt, en bakboord blyft niet te min onverandert bakboord en gevolgelyk ook stuurboord, stuurboord." So weit ist das richtig. Aber im Weiteren irrt auch er. "Volgens eene vry algemeene overlevering is de vorsprong van de spreekwyse stuurboord en bakbord de volgende. De stuurlieden hadden vorheen hun verblyf in hutten, aan de regterzyde van het schip; de matroozen daarentegen in bakken (om by bepalde getale te schaften) afgedeeld aan de linkerzyde, en van daar stuur- en bakboord." Ein dritter aber stellte sich die Sache so vor: "Een stuurman met de regterhand aan het roer, en ter linkerzyde den schaftbak, om onder de hand te kunnen eten." Man braucht sich das Bild nur auszumalen um die Erklärung immer abenteuerlicher zu finden. Auch die Unterscheidung zwischen Steuerleuten und Matrosen ist willkürlich und die Behauptung, jene hätten in Hütten an Steuerbord, diese hätten ohne Hütten in Backschaften abgeteilt an Backbord logiert, ist völlig unhaltbar; als ob die Steuerleute nicht auch in Backschaften abgeteilt gewesen wären! Nein — , sondern wer einmal ein altes Vikingerfahrzeug sich angesehen und mit einiger Aufmerksamkeit auf dem Boden des Museums Vaterländischer Altertümer in Kiel geweilt hat, dem kann die Entstehung des Ausdruckes nicht mehr zweifelhaft sein. Der Steuermann saß in alten Tagen hinten im Boot rechts und steuerte mit einem pagaienartigen Riemen, den er in beiden Händen hielt, also daß beide Arme über das Dollbord hinausragten. Dabei mußte sich der Leib, — nicht der Kopf, denn der war mit dem Gesicht auf den Bug gerichtet, — ganz dem Bord, über den gesteuert ward, zudrehen und demgemäß war der "Back", der "Rücken" des Steuernden, dem entgegengesetzten Bord zugewandt. Bei dieser Erklärung kommt auch die zweite Silbe in "Backbord" zu ihrem Rechte; der Steurer war ja fest an die Bordwand angelehnt.

Zuerst kommt das Wort in der Form "bacbort", "backbort" im Seebuch (1400) vor. "Unde sal so insegelen, dat he twedeel van dem watere schal hebben an backbort van eme". — Der 1475 in Cleve erschienene „Teuthonista? hat nur "bak" im Sinne von Gefäß, capisterium, "eyn muede oder eyn trog, do die pherde *uss essent." — Cornelius Kilianus Duffläus im Dictionarium teutonico-latinum von 1548 hat "backbord" zwar, gibt aber eine kindliche Erklärung: "navigii sinistra pars, pars navigii quae furnum et focum continet", also am Backbord sei der Backofen und der Herd gewesen. — Nicht unbemerkt soll bleiben, daß eine alte pommersche Übersetzung des 23. Psalms den fünften Vers (Luther: „Du schenkest mir voll ein?) wiedergibt mit: "Du givst mi een ganz bak vul."


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd
...
"bakboord" "linkerzijde van een schip" - Schots "babord", "baburd" [via Frans]; Duits "Backbord" (uit Nl of Nederduits); Deens "bagbord" (uit Nl of Nederduits); Noors "babord"; Zweeds "babord"; Fins "baaburi", "paapuuri" [via Zweeds]; Ests "pakpoord" (uit Nl of Nederduits); Frans "babord"; Italiaans "babordo" [via Frans]; Spaans "babor" [via Frans]; Portugees "bombordo" [via Frans]; Roemeens "babord" [via Frans]; Baskisch "ababor" [via Spaans]; Pools "bakburta" [via Nederduits]; Macedonisch "bakbord"; Russisch "bakbort"; Bulgaars "bakbort" [via Russisch]; Lets "bakborts"; Litouws "bakbortas"; Esperanto "babordo" [via Frans]; Papiaments "bakbort".


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Backbord" vom niederdt. "back" (Rücken) ist darauf zurückzuführen, daß der Steuermann eines Schiffes mit der rechten oder auch beiden Händen die Ruderpinne bediente und dabei der linken Schiffsseite den Rücken zuwandte.


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Backbord

PDF-Version mit 336 MB

"Backbord" "linke Seite des Schiffs" (wenn man in demselben das Gesicht nach vorne zu gerichtet hat) Noding I 224. Im 17. und 18. Jahrh. allgemein gebucht; seit Richey 1755 auch in den ud. Wbb. Entsprechend nl. "bakboord". Zufrühst bezeugt angls. "baebord". Die Benennung erklärt sich daher, dass in der Urzeit das Steuer auf der rechten Seite des Schiffes war, so dass "Backbord" die dem Steuernden im Rücken liegende Schiffsseite war. Belege: ...
...



(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-k-b.htm#backbord


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-seem.htm

Backbord


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

Backbord


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Backbord


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html

Backbord / Steuerbord


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Backbord
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Backbord" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 / 1820 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Blanker Hans (W3)

Dt. "Blanker Hans" für die "Tobende Nordsee" enthält das ndl. "blank" = dt. "weiß" und bezieht sich auf die weiße Gicht. Der "Hans" ist die Kurzform für "Johannes" (von Nepomuk) der zur Abwehr angerufen wurde. In der Kurzbezeichnung "Blanker Hans" wurde aus dem Beschützer der Unheilbringer. Vielleicht hat er einfach nur zu selten geholfen.

"Johannes (von) Nepomuk", tschech. "Jan Nepomucký" (um 1345 (Pomuk, heute Nepomuk (bei Pilsen)) - 20.03.1393 (Prag)) war/ist der Landespatron von Böhmen. Im Jahr 1389 wurde er Generalvikar des Erzbistums Prag. Im Jahr 1393 wurde er von König Wenzel gefangen genommen und am 20. März 1393 nach Folterung in der Moldau ertränkt. Seine Karriere als Brückenheiliger begann im Jahr mit einem Standbild auf der Prager Karlsbrücke. Dies führte zu Nachbildungen auf vielen Brücken und verschafften ihm so eine wichtige Aufgabe. Der 16. Mai wurde ihm (in Deutschland, Salzburg, Bozen-Brixen und der Slowakei) als Gedenktag gewidmet. Der 20. März wurde zu seinem katholischen Gedenktag.

Der Name "Johannes" ist die griechische Form von hebr. "yohanan" = dt. "Jahwe hat Gnade erwiesen".

(E?)(L1) http://www.geschichte-s-h.de/vonabiszindex.htm


(E?)(L?) http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/blankerhans.htm
Hier findet man die Deutung:


...
Die Nordsee wird bildhaft auch "Blanker Hans" genannt. Der Begriff steht dem Wortsinn nach für einen "nackten, ärmlichen Menschen".
...


(E1)(L1) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=331


(E?)(L1) http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes_Nepomuk.htm


(E?)(L?) http://www.wispor.de/kat-olle.htm


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-k-b.htm


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Blanker Hans
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Blanker Hans" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2013-09

bugsieren (W3)

Dt. "bugsieren" = dt. "etwas mühevoll irgendwohin bringen", kommt aus der Seemannssprache und bedeutet ursprünglich "ein Schiff ins Schlepptau nehmen und zu einem bestimmten Ziel befördern". Zu Grunde liegt lat. "pulsare" = dt. "stoßen", "forttreiben", das über port. "puxar" = dt. "ziehen", "schleppen" und ndl. "boegseren", "boechseerden", "boesjaren", das sich dann auf dem Wasserweg ausbreitete.

Gustav Goedel deutet in seinem "Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache" die Herkunft von "bugsieren" als Zusammensetzung von "Bug" und ndl. "sjoren" = dt. "festmachen" bzw. ostfries. "sjuren" = dt. "ziehen", "schleppen".

Bei Adelung findet man:


"Treideln", verb. reg. act. welches nur in der Schifffahrt auf Flüssen einiger Gegenden üblich ist, und so viel als ziehen bedeutet. Ein Schiff treideln, es mit Seilen fortziehen. Geschiehet solches auf der See durch kleinere Fahrzeuge und Ruder, so wird es "bugsieren" genannt. Im Nieders. "treueln", im Holländ. "treylen". Es ist von "trecken", von "tragen", so fern es ehedem auch "ziehen" bedeutete, und von "trahere", nur im Endlaute verschieden. In einigen Gegenden ist daher "Treil", ein "Ziehseil", und "Treiler", der ein Schiff am Seile fortziehet.


(E?)(L?) http://www.deutsches-jagd-lexikon.de/index.php?title=Bugsieren

"Bugsieren" historische Jagdmethode, dabei wurde der Wolf, Fuchs, Hase, selten Elch zu Pferde gehetzt, jedoch ohne den Einsatz von Hunden (Parforcejagd).


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

bugsieren - Schlepper


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Bugsieren", "ein Schiff durch ein anderes schleppen", in dem der schleppende Dampfer die schleppende Troß, die an seinem Heck belegt ist, am Bug des zu schleppenden Schiffes festmacht. Wenn das "s" nicht wäre, so könnte man annehmen, das "ieren" sei einfache Endung, so aber muß an eine Zusammensetzung gedacht werden. Diese ergibt sich aus dem Holländischen und Ostfriesischen, wo "sjoren", "festmachen", "sjuren", "ziehen", "schleppen" bedeutet. Man hat also die Wahl, anzunehmen daß "bugsieren" vom holländischen "sjoren" kommt und von "Bug", so daß also das Wort hieße: "ein Tau am Bug festmachen" oder vom ostfriesischen "sjuren" und "Bug", so daß es hieße: "ein Schiff an seinem Bug ziehen", "schleppen"; vielleicht haben auch beide Bedeutungen in einander gespielt. — Eine eigenartige Form hat der Übersetzer der "Durchlauchtigsten Seehelden" Sulzbach 1681, dem Worte gegeben. Er beschreibt die Seeschlacht bei Lepanto und gibt an, daß die Nachhut der Christen unter dem Marquis de Santa Cruz Alvaro Bacciano hauptsächlich aus Galeazzen bestanden habe, "von denen jedwede sechs und fünfftzig grosse Stück-Geschütz, zwölffe in den Vordertheil, zwölffe in den Hindertheil, und sechzehn an jedweder Seite, und sechs hundert Fuß-Knechte auf hatten, ... und weil sie so schwer waren, hat man, damit sie nicht dahinten bleiben sollten, sie nahe an den Feind büchsiren oder fortziehen lassen, daher sie auch die ersten waren, welche auf den Feind ohne Verhinderung der andern Galeyen zu schießen begunten."


(E?)(L?) http://www.kicktionary.de/LUs/Shot/LU_1577.html

bugsieren


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

"boegseren" "met sloepen voorttrekken" - Fries "boechsearje"; Duits "bugsieren" "een schip op sleeptouw nemen en naar een bepaald doel brengen"; (omgangstaal) "iemand of iets met moeite ergens heen brengen", "loodsen"; Oost-Jiddisch "boeksiern" "slepen", "op sleeptouw nemen"; "sleepboot" [via Russisch]; Deens "bugsere" "een vaartuig met een touw trekken of slepen"; Noors "buksere"; Zweeds "bogsera" "slepen (bijv. vaartuig of voertuig)" (uit Nl of Nederduits); Fins "pukseerata" [via Zweeds]; Ests "puksiir" "een vaartuig met een touw trekken of slepen" [via Fins]; Kroatisch "buksirati"; Servisch "bugzirati" "op sleeptouw nemen van een schip" [via Duits]; Russisch "buksirovat'" "met sloepen voorttrekken, op sleeptouw nemen"; Bulgaars "buksiram", "buksuva" "op sleeptouw nemen van een schip" [via Russisch]; Oekraiens "buksirovat'" "met sloepen voorttrekken", "op sleeptouw nemen" [via Russisch]; Wit-Russisch "buksavac'" [via Russisch]; Lets "buksieris" "een vaartuig met een touw trekken of slepen"; Litouws "buksyras" "schip om vaartuigen te slepen"; "sleeptouw"; Litouws "buksuoti" "glijden en draaien op een plek (van wielen van een voertuig)" [via Duits].


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H

hineinbugsieren | hineinbugsiert


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"bugsieren" "ein Schiff durch ein anderes schleppen" (nl. "boegseeren", dän. "bugsere", schwed. "bogsera", russ. "buksirovat", dafur engl. "to tow", frz. "remorquer", ital. "rimurchiare", span. "remolcar", port. "rebocar"). Von der neugerm. Wortsippe tritt zunachst im 16. und 17. Jahrh. das nl. Wort auf in den Schreibungen "boechseerden", "boechtseerden", "boeghzaarden", "boucksarden", "boucheren", "bouscheerden", "boegsjaarden". Die Deutung der verschiedenen Wortformen ist noch nicht endgültig gefunden, der Anktang an "Bug" braucht nicht ursprünglich zu sein. Die deutschen Quellen des 17. Jahrh. zeigen unser Wort erst sehr selten, die alten Belege bei Decker 1629 Diurual S. 42. 56 zeigen die auch im Nl. des 17. Jahrh. mogliche Schreibung mit ch. Die Schreibung des deutschen Wortes schwankt zwischen "büchsiren" 1681, "bouxiren 1702, "bucksieren" 1716, "boogsiren" 1778; uber diese hollandisierenden Schreibungen erhebt sich im 19. Jahrh. "bugsieren". Für die nd. Mnndarten der Seeküste wird unser Wort schon im 18. Jahrh. gebucht: Richey 1755 Hamb. Idiot. S. 32 "buxeren" "ein groses Schiff durch vorgespannte kleine Fahrzeuge mit Rudern fortschleppen" = 1767 Brem. Wb. I 107 "boogseeren" "ein großes Schiff an ein kleineres befestigen und also im Wasser hinter sich her schleppen" = Schutze 1800 Holst. Idiot. I 121 "bogseeren" "ein Schiff bei gänzlichem Mangel des Windes oder andrer Ursachen wegen durch das Boot oder die Schaluppe, in welcher gerudert wird, fortziehen".

Belege:
...
Zusammensetzungen:

"Bugsierboot" vgl. Gerstäcker 1847 Reise um d. Welt IV 104 dem breitgespreizten "Bugsirboot", das sie im Schlepptau hat, konnte es auch nichts schaden, wenn ihm die Leinwand ein bischen angefeuchtet würde.

"Bugsierdampfer" vgl. Reinhardt 1888 D. fünfte Mai (2. Aufl.) II 43 Hinter die Schiffsreihe hatten sich einige kleine Bugsirdampfer geflüchtet, die wie Schachteln auf das Ufer geschoben wurden. - Parlow 1902 Kaptaube S. 282 Grundsee von der schlimmsten Art; die reißt uns nach der Küste, als ob wir einen Bugsierdampfer vorhätten.

"Bugsiergeld" vgl. Volckens 1895 Neumühlen u. Ovelgönne S. 149 Anno 1745 damit die Lade auch einigen Zuschuss zu geniessen habe, so ist beschlossen worden, dass ein Bruder von jedem Marck Buxier-Geld einen halben Schilling abgebe.

"Bugsiergewerbe" vgl. 1866 Verordn. betr. den Betrieb des Bugsirgewerbes mit Dampfschiffen.

"Bugsiertau" "Tau, vorn an das Bugspriet und Hinten an das Boot befestigt, um das Schiff zu bugsieren" Roding 1794. Vgl. Heims 1890 Rauschen d. Wogen S. 37 da plötzlich ein Krachen: das Bugsiertau war gebrochen - 1897 Wasserkante S. 20 das Bugsirtau brach - und der Orkan brach los mit furchtbarer Wuth, daß die Arcona sich zum Kentern legte. - Parlow 1902 Kaptaube S. 288 Wenn jedoch das Bugsiertau festgemacht wird, wird dann nicht das Heck der Saga nach unten gedrückt.


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/


(E?)(L?) http://reime.woxikon.de/search.php


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=bugsieren
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "bugsieren" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 / 1870 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

C

code-knacker.de
Seemannssprache

(E1)(L1) http://www.code-knacker.de/seemannssprache.htm

SEEMANNSPRACHE

Hierbei handelt es sich um eine Sondersprache mit stark norddeutschen Gepräge und vielen englischen Lehnwörtern. Sie gehört neben der Bergmannssprache zu den ältesten deutschen Berufssprachen.

Und wenn man als Landratte von einem alten Seemann aufgefordert wird das Kielschwein zu füttern, dann sollten Sie keinesfalls danach fragen, womit oder wo das Futter zu finden ist.

abmustern | achtern | achteraus segeln | Achterschiff | der Alte | die Alte | anheuern, anmustern | Assi | aufklaren | Back | Backbord | Backschaft | Bananenjäger | Beaufort (Bft) | beidrehen, beilegen | belegen | Bergfahrt | Bilge | Blau | Blitz | Bootsmann | Brücke | Buddel | Bug | Bulk Carrier, Bulker | Bullauge | Bunker | bunkern | Charter | Chief | Crew | Dampfer | Deck | Decksmann | DGzRS | Dock | Dockschwalbe | drei Eisheiligen | Etmal | Evaporator | Fallreep | Fender | Feuer | fieren | Flaggenalphabet | Freibord | Freiwache | Gangway | gieren | glasen | Heck | heißen, hissen | Heuer | Heuerbaas | Heuerschein | Heuerstall | hieven | Himmelslotse | Hundewache | Jakobsleiter | Jockel | Kabelgat | Kajüte | Kaleu | kappen | Kaventsmann | kentern | Kiel | Kielschwein | Kimm | Klabautermann | klarieren | Knoten (kn) | Kochsmaat | Koje | Kombüse | Krähennest | Krängung | Kümo | Landratte | längsseits | laschen | Lee | lenzen | löschen | Logis | Lo/Lo | Luv | maritim | Matrose | Mehrzweckeinsatz | Messe | Messesteward | Mettwurst | Michel | Moses | MS | Nase | Nautik | Ostfriesennerz | Pier | Poller | Poop | pullen | purren | Pütz | Reeder | Reep | Riemen | rollen | Ro/Ro | SBG | schlingern | Schott | Schmierer | Seefahrtbuch | Seelenverkäufer | Seemeile | Smut, Smutje | Speigatt | Spill | stampfen | Steuerbord | Steuermann | Steward | Storekeeper | streichen | Strich | Talje | Tampen | Tide | Tramp-Fahrt | Trockendock | verholen | Wache | Winsch | Winkeralphabet | Zutörnen |

Und wenn ein Urologe eine "Hafenrundfahrt" unternimmt, dann ist im Volksmund damit die ungeliebte bisweilen auch peinliche Prostataabtastung (DRU) im Rahmen einer Krebs-Vorsorgeuntersuchung mit dem Finger durch den Enddarm beim Mann gemeint.

Notzeichen

1. Die folgenden Signale, die zusammen oder einzeln verwendet oder gezeigt werden, bedeuten Not und die Notwendigkeit der Hilfe:
...


Erstellt: 2016-01

D

duden.de - SsA
Seemannssprachliche Ausdrücke

(E3)(L1) http://www.duden.de/sprachwissen/newsletter/duden-newsletter-vom-04-05-07

Sprachliche Klippen zu umschiffen, die mit der Seefahrt verbunden sind, ist manchmal nicht nur für Landratten recht schwierig. Doch keine Angst: In der ersten Rubrik werden Sie sicher durch sämtliche Untiefen gelotst.

Mit voller Kraft voraus steuern wir dann andere Gewässer an und widmen uns der Flussschifffahrt sowie anderen Zusammensetzungen mit Schiff.

Wissenswertes zur Herkunft seemannssprachlicher Ausdrücke wie Lotse oder halbmast haben wir zu guter Letzt für Sie nachgeschlagen.

Viel Spaß beim Lesen und stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Ihnen

Ihre Duden-Sprachberatung


Erstellt: 2016-01

dümpeln
dump
dimple
Dumping-Preise (W3)

Manche Worte sind so wie sie heissen. Dt. "dümpeln" ist so ein Wort. Es dümpelt so vor sich hin, wird ab und zu mal benützt, und dann ruht es wieder im Hintergrund der Gehirnwindungen. In den Nachschlagewerken ist nur zu finden, dass es aus der Seemannssprache kommt und "leicht schlingern" bedeutet.

Da es ja auch den Begriff dt. "Tümpel" = dt. "kleiner Teich", "Wasserpfütze" gibt, kann ich nur vermuten, dass Seemänner einen geringen Wellengang mit einem Wassertümpel assoziierten und die Schiffsbewegungen entsprechend benannten.

Allerdings führt dieses unspektakuläre Wort zu einem interessanten Widerspruch. "Tümpel" gehört in die selbe Wortgruppe wie "tief" und der engl. "dump" kann auch ein "tiefes, mit Wasser gefülltes Loch" sein. Die Vorstellung von extremer Tiefe ist auch in den "Dumping-Preisen" zu erkennen.

Und was hat nun dieser Tiefgang mit einer kleinen Pfütze zu tun. - Wohl als Verkleinerungsform "Tümpel" = "Tiefchen".

Aber noch ein anderes Wort taucht hier aus der Tiefe auf, das engl. "dimple". Ich habe mich immer gefragt, warum denn ein berühmter Whiskey gerade "Dimple" heisst. Vermutlich hat es einen Grund, den ich im Moment noch nicht kenne, und der vielleicht etwas mit dem Herstellungsprozess zu tun hat. Schön wäre aber die Vorstellung, dass ein solch gutes Gläschen, bei manchen Zeitgenossen "Wangengrübchen" entstehen lässt (so die Bedeutung des engl. "dimple"). Hier schliesst sich nun aber der Kreis - "dimple" kann auch sich "kräuselndes (Wasser)" sein (- und das findet man eher auf kleineren Gewässern).

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

dümpeln


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H

herumdümpeln | hindümpeln


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/h.php

vor sich hindümpeln


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

dümpeln | bedümpeln | eindümpeln | verdümpeln


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Oewerdümpeln


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=dümpeln
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "dümpeln" taucht in der Literatur um das Jahr 1670 / 1930 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

E

Entern (W3)

Das "Entern", also das unberechtigte betreten und Übernehmen eines Schiffes, geht zurück auf span. "entrar" und lat. "intrare" = dt. "eintreten".

Adelung schreibt dazu:


"Entern", verb. reg. act. in der Schifffahrt, ein feindliches Schiff mit Haken an sich ziehen, selbiges zu ersteigen. Ein Schiff entern. Der Feind versuchte zu entern. Man kam so nahe, daß man entern konnte. Daher die "Enterung", die Handlung des Enterns, und der "Enterhaken", ein eiserner Haken mit vier bis fünf Klauen, der an einem Taue befestiget ist, und in das feindliche Schiff geworfen wird, dasselbe an sich zu ziehen.

Anm. Im Nieders. und Holländ. lautet dieses Wort gleichfalls entern, im Dän. entre, im Engl. enter. Es ist ohne Zweifel aus dem Franz. entrer, eingehen, hinein gehen, gebildet.


(E?)(L?) http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern1/mp3-download-podcast-neun-vor-neun.shtml

Operation Primel (09.05.1941) - 09.05.2011

Wasserbomben zwingen am 9. Mai 1941 südlich von Island das deutsche U-Boot U-110 zum Auftauchen. Das Boot hatte einen britischen Schiffskonvoy angegriffen. Jetzt ist es schwer beschädigt und wird sinken, die Mannschaft gibt das Kriegsschiff auf und geht von Bord. 32 deutsche Marinesoldaten werden gefangen genommen, 15 sind umgekommen. Aber die Deutschen haben sich geirrt - das U-Boot geht nicht sofort unter. Gelegenheit für die "Operation Primel", eines der größten britischen Geheimnisse im Zweiten Weltkrieg: Matrosen Ihrer Majestät "entern" das U-Boot und finden ein Exemplar der Chiffriermaschine "Enigma", und - noch wichtiger - Dokumente über einen bisher unbekannten Reservecode.

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(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz

entern [hat]


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

"entern", Kampfesweise zur Zeit der Segelschiffahrt: stürmen eines feindlichen Schiffes; im weiteren Sinne "klettern", "klimmen" - die Mannschaft entert in die Takelage auf ("aufentern").


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1




(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"abentern" s. "entern".

"Aufentern", s. "entern".

"borden", ungefähr gleichbedeutend mit "entern" (s. d.), auch "anborden", "sich an jemandes Bord mit seinem Borde legen", "Schiff an Schiff (Bord an Bord) liegen", namentlich im Nahekampfe einer Seeschlacht. Von einem anderen mittelalterlichen, ebenfalls in der Zeit der Hansa viel gebrauchten "borderen", welches "Zweikampf", "Turnier", bedeutet (und von "Buhurt" kommt) wohl zu unterscheiden. Je niedriger ein Schiff ist, desto mehr ist es im Kampfe gegen ein hochbordiges im Nachteil. In einem Hansa-Receß von 1440 lesen wir: ... „unde hadden nicht so vele skepe to huss alse dar do injegen behoff was, unde de skepe de gi hadden, se weren ok nicht so grote, dat se myt den Hollenders skepe borden konden, wente se hadden grote Spansche schepe.

"entern", "ein feindliches Schiff in der Seeschlacht mit "Enterdreggen" (s. "Dragge") an sich ziehen um dasselbe zu ersteigen und zu erobern"; dabei wurde eine säbelartige Waffe geschwungen, die in der Marine noch als "Entermesser" bekannt ist. Vom spanischen "entrar", lateinisch "intrare", "hineingehen", welches bereits auch die Bedeutung "eindringen", "hineindringen", "angreifen" hatte, die unserm "entern" eigen ist. Das englische "to enter" wird in den allerverschiedensten Bedeutungen auch seemännisch gebraucht, "to enter into a harbour", "to enter a ship at the custom-house", aber nicht im Sinne von "entern", das heißt "board" = "to go on board a vessel; specifically, to enter a vessel by force in combat". Das Gleiche gilt für das Französische; da kommt "entrer" oft genug vor, unser "entern" aber heißt "aborder", und das Substantivum "abordage", zugleich ein "Übersegeln", "Rammen". Kilianus kennt das Wort noch nicht, er hat wohl ein "endteren", aber das bedeutet bei ihm "schnattern wie eine Ente". Auch Leonhard Frohnsperger 1565 gebraucht das Wort nicht an einer Stelle, wo er es hätte gebrauchen müssen, wenn es ihm bekannt gewesen wäre, und es wäre doch gerade bei ihm am ehesten zu vermuten, da er unter Carl V. gedient hat und mit seiner ganzen Seemannschaft stark dem Spanischen zuneigt; vergl. das Kapitel seines berühmten Buches "Von Kayserlichen Kriegßrechten etc. etc.": "Von dem Meer, See, Schiff oder Wasser krigen, fahren und ziehen, sampt dero nottürftigen gebräuch, an Kriegßvolck zu Roß und Fuß, Geschütz und Munition, in lust, schimpff oder ernst, gegen Freunden oder Feinden, zu halten und zu gebrauchen." MDLXV Kluge: "seit Stielers Zeitungslust 1695 verzeichnet; schon bei Chyträus Kap. 36 bezeugt".

In der bisher behandelten Bedeutung ist aber das Wort angesichts der neuzeitlichen artilleristischen Seekriegsführung so gut wie veraltet, da wohl kaum je mehr ein Schiff wird geentert werden. Desto mehr Bedeutung hat aber das Wort und wird es behalten in einem anderen Sinne. In Anlehnung an den Begriff "hinüberklettern", "hinaufklettern", der in "Entern" liegt, hat man durchgängig in der Seemannssprache das Wort "entern" für "klettern" in Gebrauch genommen, und zwar nicht nur für das "Hinaufsteigen", was ja dem eigentlichen Sinne noch entsprechen würde, sondern auch für das demselben entsprechende "Wiederhinabsteigen": "aufentern", "niederentern". Kommandos: "enter auf!" "enter nieder!" — Im "Durchläuchtigsten Seehelden" 1681 wird das Wort "entern" im eigentlichen Sinne gebraucht: "Als sie (Admiral Heyn und seine Leute) auf die Spanischen ankamen, wollten diese sich zur Wehr stellen, aber nach dem ein paar mal die Musqueten auf sie gelöset wurden, entfiel ihnen der Mut. Als sie an den Boord kamen, funden sie kein Mittel wegen der Höhe der Schiffe hinauf zu kommen und zu entern. Ohngefehr hieng ein Schiff-Seil herauß, woran ein Matrose hinauf stieg, und da er droben war, rund herum nach Seilen und Stricken suchte, solche feste zu machen, und den andern, so darunter waren, zuzuwerffen, welches sie mit guter Gemächlichkeit täten, daß die Spanier zusahen, und gantz keine gegen Wehr darwider täten. Als nun inzwischen die andern Schiffe enterten, riefen die Teutschen Buen guerra, gut Quartier, darauf die Spanier alle hinunter lieffen." Doch vermeidet dasselbe Buch an anderer Stelle das Wort "entern", wo man es erwarten sollte. "Hierauf fuhren sie fort, den Caca fuego zu verfolgen, und versprach Drack dem ersten, der dasselbige ersehen wurde, eine guldene Ketten zum Boten-Brod. Nun geschah, daß Johann Drak eins hinauf stiege, und ohngefehr umb drey Uhr nach Mittags, dasselbige ins Gesicht bekam, umb sechs Uhr waren sie schon darbey, da nun Drak ihnen drey Schüsse gegeben und ihre Segel-Stange herunter gestossen, legte er ihnen an Bord, und sein Volck sprang hinein und funden allda einen großen Reichtum" ...


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"enteren" "een vijandig schip beklimmen"


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12384?query=entern

...
"entern"

1. engl, "to enter", frz. "entrer" "in einen Hafen einlaufen"; nur im Seebuch (15. Jahrh.) in der Bildung "entringe" bezeugt für Häfen romanischer Länder und Englands: V & 6 in den entringe van der haven up dat hoge lant stat an elke syde ene kerke - § 9 in den entringe van der haven myddes licht ene rutze - IX 9 unde licht in de entringe van sunte Lucas.

2. "ein feindliches Schiff besteigen, um es zu überwältigen". Seit Stielers "Zeitungs Lust" 1697 von den Fremdwörterbuchern und den allgem. deutschen Wbb. oft verzeichnet; ebenso nd. "enteren" bei Chytraeus, Nomencl. S. 241 und 1767 Brem. Wb. I 310. Vgl. nl. "enteren" "oovervallen en ooverspringen in een ander mans Schip, om dat te vermeesteren" Winschooten 1681 Seeman S. 57. Lehnwort aus frz. "entrer" (ital. "entrare" = tat."intrare").

Belege:
...
Hierher gehören folgende Znsammensetzungen:

"Enterbeil" "beim Entern gebrauchte Kampfwaffe". Vgl. Röding I 271 "Enter-Beil" "Art Beil, dessen Eisen an der einen Seite scharf oder wie ein gewöhnliches Beil gestaltet ist, an der andern aber eine 3 Zoll lange Spitze hat" (man bedient sich dessen, wenn man ein feindliches Schiff entert, um Taue zu kappen und die Feinde zu töten).

Belege:
...
"Enterdreg" "Kleiner Anker, den man in das Tauwerk eines feindlichen Schiffes wirft, um dasselbe an sich zu ziehen und zu entern". Bei Jablonski-Schwabe 1767 I 410 und Röding I 85 gebucht. S. Dragge.

"Enterhaken" "Enterdreg"; im 18. Jahrh, öfters gebucht z. B. Eggers 1757 Kriegs-Lex. I 765.

Belege:
...
"Enterluken" "kleine Luken auf der Back, Schanze und Hütte, durch welche sich die Mannschaft unters Deck retiriert, wenn sie nach geschehener Enterung an diesen Stellen in die Enge getrieben worden" Röding 1794.

"Entermesser" vgl. Möllhausen 1887 Loggbuch) I 1 Doch nicht mit Pieke und Entermesser, nicht mit Karronade und Drehbasse verfolgen diese ihre Opfer.

"Enternetz" vgl. Biernatzki 1853 Land u. Meer S. 141 Ich träumte von Schiffbrüchen, Seegefechten und Enternetzen. - 1864 Preus. Exped. I 236 Die Dschunke ... selbst sah höchst verdächtig aus, ein alter verwetterter Kasten mit geflickten Segeln und zerfressenen Borden, auf allen Seiten mit Netzen dicht behängt, die man wohl fur Enternetze ansehen konnte.

"Enterpike" vgl. Werner 1898 Buch v. d. deutschen Flotte S. 486 die Matrosen werden mit Enterpiken und Beilen zum Aufspießen von Riesenschlangen und Fallen von Urbäumen armiert.

"Entersäbel" Vgl. 1864 Preus. Exped. I 235 Die Matrosen stürzen sich auf die Büchsen, Revolver und Entersäbel in der Batterie. - 1900 Gedenkblätter der k. u. k. Kriegs-Marine III 59 In den unteren Schiffsräumen hatte der Blitz keinerlei Schaden verursacht, sondern nur die Scheide und die Klinge eines Entersäbels durchbohrt.

3. "an Wanten, Tauen, Stagen usw. klettern" (besonders in der Verbindung auf- und niederentern); vgl. Döring 1904 Seemann und sein Beruf S. 88 "Hinaufklettern in der Takelage" (auf den Wanten).

Belege:
...


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

ENTERN


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Entern
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Entern" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2017-05

F

flau
Flaute (W3)

Die dt. "Flaute" = dt. "Windstille" und adj. dt. "flau" = dt. "matt", "schwach", "kraftlos", krank" stammen aus der mndl. und mdt. Seemannssprache. Über den Seehandel gelangte die "Flaute" in die Kaufmanns- und Wirtschaftssprache zur Bezeichnung einer "schwachen Konjunktur", "schwache Nachfrage".

Zur weiteren herkunft von dt. "flau" (18. Jh., ndt.) = dt. "schal", "kraftlos", mndt. "flau" = dt. "matt", "schwach", "krank" läßt sich nicht viel sagen. Man kann dt. "flau" noch zurück verfolgen bis zu mndl. "flau", ndl. "flauw", aber dann verliert sich die Spur.

Im 18. Jh. findet man ndt. "flau" bereits in der Kaufmannssprache und Börsensprache, mit der Bedeutung dt. "lustlos", "ohne Nachfrage". In der Seemannssprache bedeutete es "schwacher Wind".

Heute bezeichnet dt. "flau" auch als "jemandem ist flau" = dt. "jemandem ist schlecht".

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=880

Flaute: Windstille, sehr schwacher Wind.


(E?)(L?) http://wortschaetze.klugi.com/begriffsdatenbank-sportive-wortschatze/

Flaute


(E?)(L?) http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101.html

"Flaute" (Rheiderland / Ostfriesland) = "Ohnmacht"


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Sommerflaute | Stahlflaute | Sturmflaute


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

"flaute", f. tibia transversaria, gewöhnlich flöte, querflöte, it. flauto m., fr. flûte f., nnl. fluit, nd. fleit, fleidûs für fleut Danneil 83, auch böhm. flauta, flautraver, poln. flet, flotrowers:
...


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

Flaute I | Flaute II | Flaute III | Flaute IV | Flaute V | flauterig | flautig | Flaute VI | Flauten-krämer | Flauten-krämer | Flautenmacher | Flautenpitter | Flautenschisser | Flautes | flautes


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Flaute
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Flaute" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

Flunki (W3)

In Hamburg bezeichnet "Flunki" einen "Schiffssteward", aber auch - in pejorativem Gebrauch - eine etwas zwielichtige Person.

Engl. "flunky", "flunkey" bezeichnet einen "Lakai", "Handlanger" und ebenfalls pejorativ "Radfahrer", "Kriecher", "Speichellecker". Entsprechend bezeichnet engl. "flunkyism" = dt. "Speichelleckerei".

Es gehört nicht viel Phantasie dazu, gedanklich den Weg von engl. "flunky", "flunkey" über den Seeweg nach Hamburg nachzuvollziehen. - Aber woher kommt engl. "flunky", "flunkey"?

Eine Deutung sieht die Herkunft in einer schottischen Verkleinerungsform des engl. "flanker", der sein Dasein als Begleiter von Kutschen fristen mußte. Er lief neben der Kutsche her, um ständig für Aufträge zur Verfügung zu stehen. Damit kommt man zu dt. "flankieren" und dt. "Flanke" (16./17. Jh.). Dieses geht wiederum zurück auf frz. "flanc", das als militärischer Fachausdruck die "Seite eines Festungswerks" oder "die Seite eines in Schlachtordnung aufgestellten Heeres" bezeichnete. Zu Grunde liegt wiederum die Bedeutung "Hüfte", "Lende", "Weiche" als ursprüngliche Körperteilbezeichnung. Ein weiterer Schritt führt zu altfränk. "*hlanka", ahdt. "hlanka", "lanka", das man auch in dt. "Gelenk" wiederfinden kann.

Als weiteres Familienmitglied findet man natürlich dt. "flankieren" = dt. "von der Seite decken", "in die Mitte nehmen". Im Fußballsport findet man das Familienmitglied dt. "flanken" = dt. "einen Ball von der Seite eines Spielfeldes in die Mitte schlagen".

Natürlich darf man auch frz. "flanquer" = dt. "mit Seitenbefestigungen versehen" nicht vergessen.

Die Abbiegung dt. "Gelenk" bietet noch ein paar weitere interessante Verbindungen. So bezeichnete das auf mhdt. "lanke", ahdt. "[h]lanca" = dt. "Hüfte", "Lende", "Weiche" zurückgehende mhdt. "gelenke" ursprünglich dt. "Taille". Dahinter stand die Vorstellung eines "biegsamen Körperteils" und so wurde es auch auf andere biegsame Körperteile - eben die "Gelenke" - übertragen. Als weiterer Verwandter kommt man dann zu altengl. "hlence" = dt. "Glied einer Kette". Althdt. "hlanc", woraus dt. "schlank" hervorging, bedeutete ursprünglich dt. "biegsam". Ein weiterer alter Verwandter ist altisl. "hlykkr" = dt. "Krümmung".

Nicht unterschlagen sollte man auch dt. "lenken", dessen ursprüngliche Bedeutung dt. "biegen" war. Und eine heute noch aktuelle Verbindung zur ursprünglichen Bedeutung findet man in dt. "gelenkig" (17. Jh.) und dem dazu gebildeten dt. "Gelenkigkeit", das eben wörtlich "Biegsamkeit" bedeutet.

Und schließlich kommt man auf die Wurzel ide. "*kleng-" = dt. "biegen", "winden".

Nach dieser kleinen Wanderung durch verschiedene Landessprachen und Sondersprachen dürfte also die Grundbedeutung von hamb. "Flunki" in etwa dt. "der (kleine) Flankierende", "der (kleine) Bereitstehende" und dabei "der (kleine) Anpassungsfähige" sein.

Für einen "Steward" sind das ja durchaus nützliche Eigenschaften. Allerdings sollte man bedenken, dass dieser ursprünglich ein "Verwalter", "Aufwärter" war, und auf altengl. "stig-weard" = dt. "Hauswart" zurück geht. Und mit dem "Torwart" könnte man nun wieder die Biegung zum Fußballspiel herstellen. Aber damit sind wir nun doch schon weit vom rechten Weg abgebogen.

(E?)(L?) http://www.etymonline.com/index.php?term=flunky

"flunky" (n.): also "flunkey", 1782, Scottish dialect, "footman", "liveried servant", of uncertain origin, perhaps a diminutive variant of "flanker" (in reference to servants running alongside coaches; compare "footman"). Sense of "flatterer", "toady" first recorded 1855. "Recent in literature, but prob. much older in colloquial speech" [Century Dictionary].


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Flunki": scherzhafte Bezeichnung des "Stewards" (modern) nach dem gleichbedeutenden engl, (seit 1883) "flunkey".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Flunki
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Flunki" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2015-10

G

glasen (W3)

"glasen" findet man mehrmals in der Welt der Wörter.

So wird zunächst ein germ. "*glasen" postuliert mit der Bedeutung dt. "glänzen". Dazu findet man eine postulierte Wurzel ide. "*ghel-", "*ghele-", "*ghle-", "*ghlo-", "*ghle-", mit der Grundbedeutung dt. "glänzend", "gelblich", "grünlich", "bläulich", "schimmernd", "blank".

Dann trifft man ein mengl. "glasen" an, das sich zu engl. "glaze" = dt. "verglasen", "mit Glasscheiben versehen", aber auch "polieren", "glätten" entwickelte. Auch ein aktuelles - allerdings selten zu hörendes - Verb dt. "glasen" bedeutet dt. "eine Glasscheibe [in einen Rahmen] einsetzen".

Neben dem seltenen dt. "glasen" trifft man etwas öfter auf das verb dt. "verglasen" (18. Jh.). Außerdem kann man gelegentlich das Verb dt. "glasieren" (15. Jh.) = dt. "mit einem glasartigen Überzug versehen" antreffen. Unf die dt. "Glasur" (16. Jh.) = dt. "glasartiger Überzug" bezeichnet heute neben einem Überzug z.B. auf Vasen oder anderen keramischen Gegenständen auch einen vollkommen undurchsichtigen (aber glänzenden) Schokoladenguss auf Kuchen.

Desweiteren findet man ein Adjektiv altengl. "glæsen", "glasen" mit der Bedeutung "glas-farbig", das etwa einer leichten grünlichen oder bläulichen Färbung entsprach, und insbesondere zur Beschreibung von Augenfarben diente. Die Assoziierung von "glasfarbig" mit grün/blau war der leichten Tönung von einfachen Gläsern im Mittelalter geschuldet.

Das aus dem niederländischen übernommene dt. "glasen" (16. Jh.), um das es hier jedoch geht, bezeichnet in der Seemannssprache dt. "die halbe Stunde für die Schiffswache schlagen", "das Läuten der Schiffsglocke zu jeder halben Stunde".

Das "Glasen" begann um 00:30h mit einem Glockenschlag, um 01:00h zwei Glockenschläge bis 04:00h mit 8 Glockenschlägen. Dann begann es wieder von vorn (also 04:30h ein Glockenschlag bis 08:00h mit 8 Glockenschlägen).

Mangels einer Uhr benutzte man zum Abmessen der Zeit eine Sanduhr, die neben dem Kompass stand. Diese Sanduhr war aus "Glas" und wurde auch "Stundenglas" genannt. (Eigentlich hätte sie ja "Halbstundenglas" heissen müssen.) Jedenfalls wurde eine halbe Stunde richtig als "ein Glas" bezeichnet und das Drehen des Stundenglases und dann auch das Läuten der Schiffsglocke als "glasen".

Das dabei benutzte "Glas" war eine "Sanduhr" (aus Glas), die kurz "Glas" genannt wurde - ähnlich wie ein "Glas" in anderem Kontext auch "Trinkglas" oder etwa auch "Fernglas" oder sogar "Brille" bedeuten kann.

Seemännisch bezeichnete dt. "Glas" folgerichtig auch "halbe Stunde", da das Durchlaufen der Sandfüllung auf diese Zeitspanne eingestellt war.

"Glas" kannten die Germanen nicht. Als es die Römer einführten, übertrugen sie (die Germanen) die damalige Bezeichnung für den Bernstein auch auf diesen unbekannten Stoff ("glesum"). Später übertrug sich der Stoffname dann auch auf das aus Glas hergestellte "Trink-Glas". Oder auch auf das "Stunden-Glas" mit dem man die Stunden mass, woraus dann wieder "glasen" hervorging, das halbstündige Läuten der Schiffsglocke wenn das (Halb-)Stundenglas wieder umgedreht wurde.

Bei Adelung findet man


"Verglasen", verb. reg. act.

1. "In Glas verwandeln". Sand und Kiesel verglasen sich, vermittelst eines alkalischen Zusatzes, sehr leicht. Die Vererdung eines metallischen Körpers ist der Weg zu seiner Verglasung, Henk.

2. "Mit Glas überziehen". Geschirre verglasen, wofür doch "glasuren" üblicher ist, im Oberd. "verglesten". Auf der Oberfläche "verglaset" werden.

3. "Mit Glas versehen", in einigen Fällen. So auch die "Verglasung".

"Verglasieren" oder "Verglasuren", verb. reg. act. "mit Glasur überziehen", im gemeinen Leben, wofür doch "glasieren" und "glasuren" üblicher sind.


(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz

überglasen | verglasen


(E?)(L?) http://www.dieglasstrasse.de/

Die Glasstraße - die bedeutendste Glasregion in Deutschland

Wer Sinn für das Schöne, für Harmonie und Sinnlichkeit hat, wird im Bayerischen und Oberpfälzer Wald fündig.

Die Glasstraße in Ostbayern ist mit etwa 250 Kilometern eine der schönsten Ferienstraßen Deutschlands.

Sie führt von Neustadt an der Waldnaab quer durch den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald bis nach Passau.
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(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=terms&eid=1<r=G

Glas, glasen
glasen


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Glasen", nennt man das "Anschlagen der halben Stunden an der Schiffsglocke". Noch vor hundert Jahren wurde von den Leuten am Ruder die Zeit nicht nach der Uhr, sondern nach dem (Stunden- oder vielmehr Halbstunden-) Glas gemessen. Wenn eine neue Wache aufzog, fing eine neue Rechnung an und der Steuermann drehte das Glas um. War es abgelaufen, also war eine halbe Stunde vorbei, so ward gemeldet: „ein Glas!? und ein Schlag an die Glocke getan und das Glas aufs Neue gedreht, war es wieder abgelaufen, so erfolgte die Meldung: „zwei Glas,? es wurde zweimal angeschlagen und das Glas abermals gedreht, und so fort bis die vierstündige Wache vorbei war, also bis das Glas achtmal abgelaufen, bis acht Glas an der Glocke angeschlagen waren. Dann zog eine neue Wache auf und die Rechnung begann wieder von vorne. Hieran hat sich in der Neuzeit wenig geändert, nämlich nur das, daß man an Stelle der Gläser Uhren hat, aber die alte Benennung ist geblieben und die Mehrzahl von Glas bildet der Seemann auch heute noch nicht "Gläser" sondern "Glasen", oder vielmehr er gebraucht das Wort nur in der Einzahl: „acht Glas?; hierin dem deutschen Zecher oberdeutscher Zunge gleich, der auch nicht acht Gläser, sondern acht Glas Bier trinkt. — Nach dem Gesagten könnte ein jeder Nichtseemann sich eigentlich leicht ausrechnen, daß „fünf Glas? entweder morgens halb sieben, oder vormittags halb elf, oder nachmittags halb drei, oder abends halb sieben, oder spät abends halb elf, oder nachts halb drei sein muß. Es soll aber Leute geben die das niemals lernen. Jedenfalls wirkt diese Rechnung zunächst befremdend auf den, der die Planken eines Schiffes betritt, soll auch, wie erzählt wird, so auf den General von Caprivi als er Chef der Admiralität geworden war, gewirkt haben.


(E?)(L?) http://www1.ku-eichstaett.de/SLF/EngluVglSW/OnOn-Total.pdf

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3. Iconym: "glass-colored"

OE "glæsen" "shiny pale blue"

Motivation of formation: The adjectival derivation of OE "glæs" "glass" literally means "made of glass" and is cited only once in its color sense, in rendering L "glaucus...oculus" "bluish" / "greenish-gray eye" into OE "glæseneage". The technical term is probably contextually restricted to eyes, referring also to their glassy and glazed appearance (Biggam 1997: 111). In contrast to the present-day material, cheap glass of the Middle Ages exhibited a different shade of color, often greenblue, a fact that easily explains its motivation.
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5. Iconym: "glass"

OE "glæsen" "pale shiny gray"

Motivation of formation: As mentioned before, this glossary entry, which represents an adjectival derivation of OE "glæs" "glass", refers to the glassy appearance of eyes.
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(E?)(L2) http://www.mittelalter-lexikon.de/


(E?)(L2) http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Sanduhr

glasen (Naut.) - Sanduhr
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Große Sanduhren mit halbstündiger Ablaufzeit erlangten besondere Bedeutung in der Seefahrt, wo Gewichts-Räderuhren wegen der Schiffsbewegungen nicht zu gebrauchen waren. Von der Bezeichnung "Glas" für "Sanduhr" kam in der Seemannssprache das Wort "glasen" für das Läuten oder Aussingen der halben Stunden einer vierstündigen Wache. (Das Wort wurde im 16. Jh. aus dem Niederländischen ins Deutsche übernommen).
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(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12482?query=glasen

"Glas" (Pl. "Glasen", auch "Gläser") "Zeitraum einer halben Stunde" als gewöhnliches seemännisches Zeitmass. Vgl. Roding 1794 'gewöhnlich versteht man unter "Glas" ein halbes Stundenglas, nach welchem die Zeit auf Schiffen geordnet wird' (der Tag wird in 48 halbe Stunden eingeteilt, und jedesmal, wenn eine halbe Stunde verflossen ist, wird solches mit der Glocke angezeigt). Ähnliche Erklärung bei Smidt 1828 Seegemälde S. 63 jede Schiffswache halt 4 Stunden; bei dem Kompasse befindet sich ein halbes Stundenglas, welches beim Beginn der Wache umgedreht wird; sowie es das erste Mal ausgelaufen ist, wird es durch einen Schlag an die Schiffsglocke kundgegeben, beim zweiten Male fallen 2 Schläge, beim dritten 3 usf.; diese Schläge nennt man "Glasen"; acht Glasen bezeichnen das Ende der Schiffswache Reuleaux 1892 S. 247 die Wachzeit von je vier Stunden ist in 8 Glasen eingeteilt; die früher gebräuchlichen Sandgläser liefen eine halbe Stunde; die Glasen ertonen halbstündig durch die Schiffsglocken. Schon gebucht bei Bischer 1720 Rob. Crusoe II 396 die halben Stunden heißen auf den Schiffen "Glaasen" ("Gläser"), weil man sie an dem Sanduhrglas bemerkt. Dazu die Verbindung "Glasen schlagen" 'die seit Beginn der vierstündigen Wache abgelaufene Anzahl halber Stunden durch Glockenschläge bezeichnen' Friedrichfon 1879. Entsprechend nl. "glas" 'een Sandlooper of Uurglas, besonder een Sandlooper van een half uur' (als dan gesegt werd, dat de Vlooten of Scheepen soo of soo veel Glaasen teegen den andere hebben geslaagen, verstaa dan, dat het sijn soo veel halve uuren) Winschooten 1681 Seeman S. 69.

Belege:
...
In der Beschrivinge van der Kunst der Seefahrt von Horst 1673 begegnet unser Wort nur erst für die Sanduhr, noch nicht als Zeitmass: I 20 Wen gy van ein Land na dat ander segelen willen, und gy alsden juw Gissing willen maken, so möht gy erst den Huck offt Ort des Landes, dewars van juw aff pegelen, ehr und bevor gy de Glese kehren - I 22 Dit nu int Warck tho bringen, so lath juw ein Glass maken, dat hundert mahl in ein Uier uthlopet, offt etwas minder, und gewehnet juw dat gy in de Tydt, dat dat Glass ut löpt, alletydt even veel tellen könen . I 69 Noch im Julio pegel ick de Sünn O.N.O. sind 5 uhren 10 Minuten, und so vordan, men mag ock wol des morgens Achtinge hebben, wen ehr dat de Siinn ryst, dat men se alssden affpegele, und so men den gude correcte Glese liesst.

Dazu das Ztw. "glasen" vgl. Heims 1890 Rauschen d. Wogen (Vorwort) Es glast nicht mehr an Deck - S. 339 zum letzten Male glast es mit zwei hellen Schlägen - 1897 Wasserkante S. 129 plötzlich, wie's acht Uhr glast, hüllen sich alle Schiffe auf einmal in Sekundenfrist in ihren herrlichen bunten Flaggenschmuck. - Poeck 1907 Ellernbucht S. 410 De Namiddag wull un wull nich hingahn, aber toletzt glas dat fif, un wi gungen to 'n Backen un Banken.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Verglasen | Verglasung


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

GLASEN, v. | gläsen, v. | GLASEN, v. | gläs(s)en, v. | GLASEN, adj. | gläsen, adj.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

glasen | ver-glasen | glasenig


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=glasen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "glasen" taucht in der Literatur um das Jahr 1770 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

grosse-seefahrt.de
Grosse Seefahrt

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/

Fachportal für Seefahrt und Seeleute

Willkommen an Bord bei GROSSE-SEEFAHRT.de - dem Informations-Portal für jeden, der der Seefahrt sehr verbunden ist. Besonders natürlich für Seeleute in der gewerblichen~ bzw. Handelsschifffahrt. Interessant sein sollte diese Seite auch für andere, die mit Handels-/Kauffahrteischiffen zu tun haben, aber auch Hobby-Hochseesegler, Freizeit-Skipper, Yacht-Besitzer, die graue Marine, Binnenschiffer und wer sich sonst noch auf oder dicht am Wasser aufhält.

Die Macher und die Gemeinschaft auf dieser Seite bieten u.a.:


(E?)(L?) https://www.grosse-seefahrt.de/lexikon/

In diesem Nachschlagewerk gibt es über 5.800 Definitionen für Begriffe und Abkürzungen von allen Fachbereichen der Seefahrt.




Erstellt: 2013-06

gutenberg.org
Goedel, Gustav
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Kiel und Leipzig.
Verlag von Lipsius & Tischer.
1902.
...


Erstellt: 2015-10

H

I

J

Jacht (W3)

Als "Jacht" oder "Yacht" werden Schiffe mit weniger oder mehr Komfortausstattung genannt. Besonders luxuriös ausgestattete Yachte werden sicherheitshalber "Luxusyachten" genannt.

Dt. "Jacht" (16. Jh.), dt.-seem., engl. "Yacht" = dt. "Sportschiff", "Vergnügungsschiff" geht zurück auf ndl. "jacht". Ndl. "jacht", "jaght", "jaghte" ist seinerseits eine Verkürzung von mndl. "jageschip" = dt. "schnelles Schiff", wörtlich "Jagdschiff", ("Jachtschiff", "Jagtschiff", "Jageschiff", "Jagschiff", "Schnellschiff", "Verfolgungsschiff"). Manchmal werden allerdings auch "Segelboote" als "Jacht" bezeichnet, die aber wohl weniger als "Jagdschiffe" gelten können.

Die Bezeichnung "Jacht" geht zurück auf "Jachtschiff" = "Jagdschiff". Zu Grunde liegt ndl. "jacht", "jaght", norw. "jaght", mndt. "jacht", althd. "jagon", germ. "*jagojanan", Kurzform von "jachtschip" ("chasse", "poursuite", "vitesse"). Die Schreibung "Yacht" beruht auf der Anlehnung an die englische Schreibweise. "Jacht" wird seit dem 16. Jh. im Französischen und Englischen (1557, "yeaghe") gesichtet und dürfte seit der gleichen Zeit auch im Deutschen zu finden sein. Zunächst bezeichnete "Jacht" jedoch ein schnelles Schiff - was den Namen erklärt - wurde dann aber von England ausgehend zur Bezeichnung eines besser ausgestatteten Schiffes.

Kluge: Im 16. Jahrh. uberwiegt in deutschen Quellen "Jachtschiff" uud "Jageschiff". Seit etwa 1600 wird einfaches "Jacht" allgemein üblich.

Dass man schon sehr früh die Bezeichnung "Jacht" nicht wörtlich als "Jagdschiff" verstand, zeigen auch Begriffe wie "Hochseejacht", "Binnenjacht", "Motorjacht", "Dampfjacht", "Segeljacht", "Schwertjacht", "Kieljacht", Kielschwertjacht", "Rennjacht", "Sportjacht", "Vergnügungsjacht".



In Hamburg kennt man auch das Verb "jachtern", das in etwa mit dt. "toben" (von Kindern), "schnell rennen" (beim Fußball), (sich) "abhetzen", gleichgesetzt werden kann.

2. März 2000

Zum zweiten Mal in Folge gewinnt eine neuseeländische Jacht beim Segel-Klassiker "America's Cup". Damit gelingt es erstmals in der 149jährigen Geschichte des Wettbewerbs einer anderen Nation als den USA, die älteste und begehrteste Segeltrophäe der Welt zu verteidigen. Der zweite Pokalgewinn versetzt die ohnehin "segel-verrückten" Neuseeländer in einen Freudentaumel: Rund 70.000 Menschen feiern in Auckland die Mannschaft der "Black Magic" mit Sirenen, Feuerwerk und ganzen LKW-Ladungen von Sekt.

30. August 2002

Fürst Rainier hat den aus allen Nähten platzenden Jachthafen von Monaco erweitern lassen - mit dem größten Schwimmdock der Welt. Das im spanischen Algericas mit 160.000 Tonnen Beton gebaute, 251 Millionen Euro teure Ungetüm wiegt viermal soviel wie ein moderner Flugzeugträger, ist knapp 30 Meter breit und mit 350 Metern fast so lang wie das New Yorker Empire State Building hoch ist. Durch das Super-Dock wurde die Hafenfläche der Zwei-Quadratkilometer-Monarchie über Nacht um 40 Hektar vergrößert, und weil der Port de la Contamine nun doppelt so groß wie vorher ist, können künftig sogar Kreuzfahrtschiffe anlegen.

Bei Adelung findet man:


Die "Advis-Jacht", S. Jacht.

Der "Avis-Brief", des -es, plur. die -e, aus dem Französ. "Avis", in der Handlung, eine schriftliche Nachricht von dem, was in Handelssachen vorgehet. Besonders die Schriftliche Nachricht des Trassanten an den Remittenten von dem auf ihn gezogenen Wechsel. So auch das "Avis-Schiff", des -es, plur. die -e, oder die "Avis-Jacht", plur. die -en, ein kleines Schiff, Nachrichten zu überbringen.

Die "Jacht", plur. die -en, eine Art verdeckter Schiffe mit einem Gabelmaste, einer Focke, einem kleinen Bogspriete und einem Stagsegel, welches wenig Wasser braucht, sehr gut steuert und geschwinde segelt, daher es gemeiniglich zur Überbringung geschwinder Nachrichten gebraucht wird, da es denn eine "Courier-Jacht" genannt wird; ein "Jachtschiff", "Rennschiff", Lat. "Celox". Die "Advis-Jacht", oder "Avis-Jacht", eine kleine Jacht bey Flotten, den andern groben Schiffen Befehle zu überbringen, zu recognosciren u. s. f. Die "Spiel-Jacht", eine zu Spazierfahrten bestimmte Jacht.

Anm. Die Jachten sind in den Niederdeutschen und Nordischen Gewässern am üblichsten, daher man auch die Schreibart ihres Nahmens aus dem Holländ. "Jacht" oder "Yacht" auch im Hochdeutschen beybehalten hat; Engl. "Yacht", Dän. "Jagt". Es kann so wohl von "Jagd" und "jagen" abgeleitet werden, als auch unmittelbar von "gach", "jach", "jähe", "schnell". darum die letztere Ableitung die wahrscheinlichste zu seyn scheinet, das "a" auch kürzer lautet, als es in "Jagd" ausgesprochen wird, so verdienet "Jacht" den Vorzug. Auch im mittlern Lateine kommt "Jocha" von einem schnellen Schiffe, einer "Jacht", vor, welches diese Ableitung bestätiget. S. "Jagd".

Das "Jagdschiff", des -es, plur. die -e, S. "Jacht".

Die "Spieljacht", plur. die -en, in den Seestädten, eine zu Spazierfahrten bestimmte "Jacht", S. "Jacht".


(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/bibliography/13457

Title: De jacht met de camera; met 20 illustratiën naar foto's (natur-opnamen). Related Titles: Series: Eerste serie By: Tepe, Richard. Genre: Book Publication info: Nijmegen :Boeken kunstdrukkerij P.A. Geurts,[pref. 1909] Subjects: Birds, Pictorial works DOI: http://dx.doi.org/10.5962/bhl.title.13457


(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/item/48024

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(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Jacht, Yacht | Kieljacht | Kielschwertjacht


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Jacht", die, eigentlich nur ein einmastiges aber schnellsegelndes kleines Schiff. Holländisch "jagt": „een jagtschip voor den pronk en het gemak. Van "jagen", omdat het snel zeilt, of schielyk voortgetrokken wordt; "avysjagt", "oorlogsjagt", "speeljagt", "trekjagt", "Zeiljagt" enz.? In Ostfriesland ist "jachtje" ein Fuhrwerk, Pferd und Wagen zusammen, so wie es sich auf der Landstraße zeigt. Auf Wangerooge "jacht", mit einem Mast. Kilian: "jaght" = Liburnica, (Liburnen hießen die von den Illyriern erfundenen Schnellsegler) celox navis praedatoria piratica, myoparo, piraticus myoparo, navis triremis forma, incredibilis celeritatis. Die Seeräuber haben von jeher gehabt und mußten der Natur der Sache nach haben die schnellsten Schiffe.
...
Bemerkenswert ist, daß schon vor zweihundert Jahren das Wort französisch "Yacht" geschrieben wurde und daß auch damals in Holland neben "Jacht", "Jagt", die Form "Yacht" gebräuchlich war. Diese ist also nicht etwa englisch, sondern die Engländer haben den Namen mitsamt der Sache aus Holland bekommen. Daß sie sowohl, wie die Franzosen, "Yacht" und nicht "Jacht" wählten, geschah aus Gründen der Aussprache, wie hätten die Engländer, wie vollends die Franzosen "Jacht" aussprechen sollen?

In unserem gegenwärtigen neuhochdeutsch-seemännischen Sprachgebrauch wird das Wort — "Jacht" geschrieben und leider noch immer oft "Jot" gesprochen — kaum anders als in diesem Sinne gebraucht: "a light and elegantly fitted up vessel, used either for pleasure trips or racing, or as a vessel of state [214] to convey kings, princes etc. etc. from one place to another by sea. There are two distinct species of yacht: the mere racer with enormous spars and sails and deeply-ballasted hull, with fine lines, but sacrificing everything to speed; and the elegant, commodious, well-proportioned travelling-yacht, often with steam propelling machinery, fit for a voyage round the world."

Daß aber diese Art Schiffe und ihr Name aus den Niederlanden nach England kamen, beweist eine Stelle aus dem berühmten Diary des Evelyn, der unter König Karl II. von England lebte und schrieb: "I sail'd this morning with his majesty in one of his yachts, (or pleasure-boats), vessels not known us till the Dutch E. India Company presented that curious piece to the king", dessen Nichte Maria mit Wilhelm III. von Oranien sich verheiratete und mit ihrem Gemahl später (1689) den englischen Thron bestieg.

Roeding (1794) beschreibt Bauart und Takelage der Jachten und fügt dann hinzu: "Man gebraucht die Jachten, die sehr schnell segeln, auch Nachrichten, Paquete und Briefe von einem Ort zum andern zu bringen, und solche nennt man "Advisjachten" und "Postjachten". Etliche Städte und große Herren unterhalten auch Jachten zu ihrer Belustigung, die man "Herrenjachten" oder "Spieljachten" nennt."

Es ist bei der Erklärung festzuhalten, daß "jagen" zunächst nicht "auf die Jagd gehen" bedeutete, sondern "sich schnell vorwärts bewegen", "eilen", "rasch laufen", wie es ja auch heute noch gebraucht wird; daher "jach", "jäh", "jählings". Graff vermutet, das althochdeutsche "jagon" könne eine aspirirte Form von "agan" sein, was dann mit dem gotischen "ogan", "timere", und "agian", "terrere", verwandt wäre, sowie mit dem althochdeutschen "egi", "timor". Dann wäre "Aegir" ("Oegir"), der Meergott, ein Jäger, einer der die Elemente Wasser und Luft im Sturm vor sich herjagt. — Früher gab es im Niederdeutschen auch die Form "jageschip" für "schnelles Seeräuberschiff"; "seerovers mit klenen jageschepen".
...


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"jacht" "het bejagen van dieren" - Noors "jakt" (uit Nl of Nederduits); Fins "jahti"; Ests "jaht" (uit Nl of Duits); Zuid-Afrikaans-Engels "jag" [via Afrikaans]; Zoeloe "umjaho" [via Afrikaans]; Negerhollands "jaak", "jak".

"jacht" "vaartuig" - Engels "yacht"; Duits "Jacht", "Yacht" (oorspr.) "klein schip met twee masten zonder ra's"; (modern) "schip voor recreatie, voortgedreven met zeil of motor" (uit Nl of Duits); Oost-Jiddisch "jachtn", "jachtes" "zeiljacht", "motorjacht", "plezierjacht" [via Duits of Russisch]; Deens "jagt"; Deens "yacht" "plezierboot" [via Engels]; Noors "jakt"; Noors "yacht" [via Engels]; Zweeds "yacht" [via Engels]; Zweeds "jakt" (uit Nl of Nederduits); Fins "jahti" "snelle plezierboot", "wedstrijdboot" [via Zweeds]; Ests "jaht" [via Duits]; Frans "yacht" "plezierboot" [via Engels]; Italiaans "yacht" [via Engels]; Spaans "yate" "(zeil)jacht" [via Engels]; Portugees "iate" "klein schip met twee masten zonder ra's"; "pleziervaartuig"; Roemeens "iaht"; Tsjechisch "jachta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie" [via Engels]; Slowaaks "jachta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie" [via Engels]; Pools "jacht" [via Duits]; Kroatisch "jahta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie" [via Duits]; Macedonisch "jahta" [via Duits]; Servisch "jahta" "vaartuig geschikt voor recreatie en toerisme" [via Duits]; Sloveens "jahta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie"; Russisch "jachta" "eenmastig snelzeilend vaartuig"; Bulgaars "jachta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie" [via Russisch]; Oekraiens "jachta" "eenmastig snelzeilend vaartuig" [via Russisch]; Wit-Russisch "jachta" "eenmastig snelzeilend vaartuig" [via Russisch]; Azeri "yaxta" [via Russisch]; Lets "jahta" "vaartuig geschikt voor sport en recreatie" [via Duits]; Litouws "jachta" [via Duits]; Hongaars "jacht" [via Duits]; Grieks "giot" /"jot"/ [via Engels]; Maltees "jott" [via Engels]; Esperanto "jakto" "lichte zeilboot", "pleziervaartuig" [via Duits]; Turks "yat" [via Engels]; Koerdisch "yat" [via Engels]; Arabisch (MSA) "yaxt" [via Engels]; Arabisch (Egyptisch) "yaxt" [via Engels].

"jachtlust" "zin in jagen, vaak gebruikt als plaatsnaam" - Surinaams-Javaans "Ngaklus" "plaatsnaam aan de Surinamerivier".


(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm

Bedeutungsverengung: "Jacht"


(E?)(L?) http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101_abc-D.html

"Driefjacht" Kreis Pinneberg "Treibjagd"


(E?)(L?) http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101_abc-J.html




(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H

Hochseejacht


(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/55253

Jacht


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Segeljacht


(E?)(L?) http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=\data\ie\germet&first=1


(E?)(L?) http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=\data\ie\germet&first=581

Proto-Germanic: "*jagon-" vb., "*jag-"
Meaning: drive

IE etymology: IE etymology

Proto-IE: "*yag(')h-"
Meaning: to "drive"
Tokharian: A yoke, B yoko (PT "*yokai-") "thirst", "desire" (Adams 510)
Old Indian: "yáhu-", "yahvá-" "restless", "swift", "active"; (pra-)yáksati" "to be quick", "speed on"
Germanic: "*jag-o-" vb., "*jag-"
Russ. meaning: "???"
References: WP 195 f
Comments: Cf. "*ig'h-"

Old Frisian: "jagia" vb. Middle Dutch: "jaghen" "jagen", "vervolgen", "drijven", "ten uitvoer brengen", "haast maken", "jacht", "jaghet", "jachte"
Dutch: "jagen"; "jacht" f.
Middle Low German: "jagen"; "jacht" "Jagd"
Old High German: "jagon" "treiben", "verfilgen", "hastig eilen", "in die Furcht schlagen", "auf der Jagd sein"; "jagod" (11.Jh.)
Middle High German: "jagen" wk. "verfolgen", "jagen", "treiben"; "in die flucht schlagen"; "jaget", "jeit" (-d-) st. n., f., "jagede", "jeide" st. n., f. "jagd" {"jacht", "jait" "Jagd"}
German: "jagen"; "Jagd" f.


(E?)(L?) http://encyclopedie.uchicago.edu/node/175

JAC, ou JACHT, NA, [Navy; Marine; Marine.]


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Seemannssprache

Kluge, Friedrich
Seemannssprache
PDF-Version mit 336 MB


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Jacht" F. (im 17. Jahrh, auch N.) Name verschiedener schnellfahrender Schiffe entlehnt aus nl. "jagt", woher auch das gleichbedeutende engl. "yacht". Die veraltete Schreibung "Yacht" ist eine ungehörige Anlehnung an die englische Schreibung. Im 16. Jahrh. uberwiegt in deutschen Quellen "Jachtschiff" uud "Jageschiff". Seit etwa 1600 wird einfaches "Jacht" allgemein üblich.

l. einmastiges Küstenfahrzeug von 5-100 Tonnen (meist 20-40 Tonnen) Reuleaux 1892 S. 248; ...

Zusammensetzungen: "Avisjacht", "Advisjacht", "Advisjagt", ...
"Dampfjacht" ...
"Eisjacht" ...
"Elbjacht" ...
"Fischerjacht" ...
"Hukerjacht" ...
"Kreuzerjacht" ...
"Motorjacht" ...
"Postjacht" ...
"Ruderjacht" ...
"Segeljacht" ...
"Stationsjacht" ...
"Zolljacht" ...

2. Bezeichnung für eine Klasse von Kriegsschiffen, welche mit nur wenig Artillerie ausgerüstet und hauptsächlich fur Reifen des Staatsoberhauptes bestimmt ist' (z. B. die kaiserliche Jacht Hohenzollern) ...
3. In neuerer Zeit 'elegant eingerichtetes Vergnügungsfahrzeug (Segelschiff oder Dampfer), das verschiedenartig, jedoch meistens als Gaffelschoner oder Kutter getakelt ist' ...
4. In allerjüngster Zeit 'kleinere schnellsegelnde Fahrzeuge des Nennsports auch Nennjachten genannt; ...


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/

abjacht


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Häring, (Jacht-) | Jacht | Spieljacht


(E?)(L1) http://www.vaartips.nl/

Adviesjacht | Fries jacht | Jacht | Statenjacht | Speeljacht


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

jacht, f. | jachtaufe | jachtern, verb. | jachtschiff, n.


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html

Jacht


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Jacht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Jacht" taucht in der Literatur um das Jahr 1700 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Janmaat (W3)

Der aus dem Niederländischen übernommene "Janmaat", die scherzhafte Bezeichnung für einen Matrosen, geht zurück auf "Jan" für "Johannes" und ndl. "maat", "mat", "mate" = dt. "Kamerad", dt. "Maat" = dt. "Matrose".

Dem "Maat" (18. Jh.) = dt. "Schiffsunteroffizier", mnd. "mat", "mate" = dt. "Kamerad", "Geselle", liegt die Bedeutung dt. "Speisegenosse", "Essensgenosse" zu Grunde. Als Vorläufer findet man mhdt. "gemazze", ahdt. "gimazzo" = dt. "Tischgenosse", "Mitesser", mit "*mat-", "*mati-" = dt. "Speise". Als Verwandte findet man auch dt. "Mast", "Mastdarm", "mästen", "Mettwurst", "Messer", "Maßliebchen" (= "Esslust"), "Mus".

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Jan Maat, Janmaat


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

"janmaat" "matroos" - Duits "Jan Maat", "Janmaat" (schertsend) "matroos".


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-seem.htm


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Janmaat
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Janmaat" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 / 1920 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Jantje (W3)

Hamb. "Jantje" = dt. "Matrose", "Sailor", findet man auch als ndl. "jantje". "Jantje" findet man auch als weiblichen Vornamen friesischer Herkunft. Vielfach wird "Jantje" aber wohl auch als Verkleinerung zum männlichen Vornamen "Jan", einer Verkürzung von "Johannes", gebraucht, die man im Niederdeutschen, Friesischen, Niederländischen, Schwedischen, Polnischen und Tschechischen findet.

Der Name "Johannes" geht wiederum zurück auf den biblischen Namen griech "Johanan", der weiter auf hebr. "yohanan" = dt. "Jahwe hat Gnade erwiesen" zurück geht.

Aus "Johannes" wurden der weibliche Vorname "Johanna" und die Verkürzungen dt. "Johann", engl. "John" und dt. "Hans" abgeleitet.

Und ähnlich wie dt. "Hans" bzw. die Verkleinerungsform "Hänschen" mußte der der niederländische "Jantje" für vieles herhalten, ja "Jantje" war sogar die allgemeine Bezeichnung für in Deutschland lebende Niederländer.

Und so mußte der "Hansdampf in allen Gassen" auch als Bezeichnung für einen "Matrosen" herhalten.

"Johanna", "Jantje" - Deutsch, Niederdeutsch, Friesisch

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=1228

"Jantje": wie Jan Maat


(E1)(L1) http://anw.inl.nl/article/jantje

jantje


(E?)(L?) http://www.mamalisa.com/?p=971&t=ec&c=139


(E?)(L?) http://www.mamalisa.com/?t=es&p=3142

De fiets van ons Jantje


(E?)(L?) http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101.html

Jantje saacht in't Liev - Likör ut swatte Eibeijen
Rheiderland / Ostfriesland
Likör (Frauengetränk)


(E1)(L1) https://onzetaal.nl/taaladvies/advies/je-ergens-met-een-jantje-van-leiden-vanaf-maken

Je ergens met een jantje-van-leiden van afmaken


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Jantje

"Jantje" (holl.), Kurzform für "Hänschen" bzw. "Jan", auch gebraucht für "Kellner" oder "Aufwärter", war im 19. Jahrhundert der heute in Vergessenheit geratene Spitzname oder Nationalallegorie der Niederländer im deutschen Sprachraum. Der entscheidende Unterschied zum Diminutiv Fritzchen, das hauptsächlich als Personifikation in deutschsprachigen Witzen auftaucht, ist derjenige, dass es sich dabei um eine Nationalallegorie handelt. "Jantje" ist auch ein alt-friesischer Vorname für Mädchen.
...


(E?)(L?) https://nl.wikipedia.org/wiki/Jantje

"Jantje" is de verkleinvorm van de naam "Jan". Deze naam is kort en eenvoudig en komt in Nederlandstalige gebieden erg veel voor. In moppen is iemand met de naam "Jantje" vaak een onschuldig maar pienter jongetje, die in zijn kinderlijke onbevangenheid taboedoorbrekende en vaak seksueel getinte vragen stelt of opmerkingen maakt.

De naam "Jantje" was vroeger ook gebruikelijk als meisjesnaam. In enkele plaatsen waar men sterk aan tradities hecht krijgen meisjes bij de geboorte nog wel deze naam.
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Jantje
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Jantje" taucht in der Literatur um das Jahr 1860 / 1900 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

K

Kai (W3)

Österr., dt. "Kai" (17. Jh.), norddt. "Kaje", franz., niederl. "Kai", frz. "quai", engl. "quay" = dt. "befestigtes Hafenufer", "durch Mauern befestigtes Ufer zum Beladen und Löschen von Schiffen" geht zurück auf ndl. "kaai", frz. "quai", altfrz. "cai" = dt. "Hafendamm", "Anlegeplatz", und weiter auf gall. "caio" = dt. "Gehege", "Umwallung", "Zaun".

Die keltische Urform kymr. (walisisch) "cae" = dt. "Gehege", mittelbretonisch "kae" = dt. "Dornenhecke", "Zaun", ist mit dt. "Hag" verwandt.

Ein kleines unscheinbares keltisches Wort kymr. "cae" = dt. "Gehege", mittelbret. "kae" = dt. "Dornenhecke", "Zaun", nahm über gall. "caio" = dt. "Umwallung", "Gehege", "Zaun", span. "cayo", altfrz. "cai", frz. "quai" = dt. "Hafendamm", "Anlegestelle", engl. "quay" und mndl. "caye", ndl. "kaai" den Weg in die deutsche Sprache. Dort im 17. Jh. angekommen wurde es in Deutschland und Österreich zu dt. "Kai" (17. Jh.) (auch dt. "Kaje") = dt. "Anlegestelle", "befestigtes Hafenufer" (zum Beladen und Löschen von Schiffen) und in der Schweiz zu schweiz. "Quai" = dt. "Kai", "Uferstrasse".

In die große Wortfamilie gehört auch dt. "Hag".

Als Wurzel findet man ide. "*kagh-" = dt. "fangen", "ergreifen", "packen", "fassen" und der weiteren Bedeutung dt. "Barriere", "Beschränkung", "Schranke", und der Erweiterung zu dt. "Riff", "Sandbank", "Klippe".

Als Kai-Zunge oder Pier wird ein, ins Wasser vorgebauter, mehrseitig vom Wasser umgebener, Kai genannt.

In der englischen Sprache findet man es wieder als engl. "key" (1690) = dt. "niedrige Insel", Riff", "Korallenriff", "Korallenbank" (nicht zu verwechseln mit engl. "key" = dt. "Schlüssel").

Bei Adelung findet man:


Der "Kai", des -es, plur. die -e, ein nur in den Niederdeutschen Seestädten übliches Wort, so wohl eine Küste überhaupt, als auch ein bekleidetes mit Mauerwerk eingefaßtes Ufer zu bezeichnen, einen gemauerten und oben gepflasterten Platz an dem Ufer; Die Bühne. Französ. "Quai". Holländ. "Kaai". Auch ein kleiner Deich, welcher vor der beschädigten Stelle eines größern aufgeführet wird, heißt in den Niedersächsischen Marschländern ein "Kai" oder eine "Kaje", ein "Kaideich". In beyden Fällen vermuthlich auch von dem alten "kau", einschließen. S. "Kane".

Der "Kaimeister", des -s, plur. ut nom. sing. der Aufseher über einen solchen Kai, welcher in kleinen Seestädten das Amt eines Hafenmeisters verwaltet; der Kakmeister, Bühnenmeister.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Kai | KAI | KAI-/BORDEMPFANGSSCHEIN | KAI-ANLIEFERUNGSANTRAG | KAI-ANNAHMESCHEIN | KAI-AUSLIEFERUNGSANTRAG | KAI-RECEIPT | KAIBETRIEBSORDNUNG | Kaigeld | KAISCHUPPEN | KAITARIF | KAITEILSCHEIN | KAIUMSCHLAGSENTGELT | KAIUMSCHLAGSGEBUEHR | UNMITTELBARER KAIUMSCHLAG


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Kaien". Die Rahen nach der Länge des Schiffes, also parallel mit dem Kiel brassen und zugleich auftoppen; ein Manöver das auf Kriegsschiffen hauptsächlich beim Andecknehmen der Rahen ausgeführt wird, bei Handelsschiffen aber, die oft eng zusammen in einem Hafen liegen, vorgenommen wird, damit die Rahen andern Schiffen nicht im Wege sind. Weiland: "Kaaijen een seewoord, ook toppen genannt" geschieht "waneer het schip te veel slingert, of door eene engte moet."

Die nächste Bedeutung ist also die: Ein Schiff in Bezug auf seine Rahen in den Stand bringen in dem es für sich und andere am bequemsten an der "Kaje" liegen kann. Von dieser ersten Bedeutung (nicht nach der Zeit, sondern nach der seemännischen Schätzung ersten) kommt dann der Begriff: eine Rahe aus einer Lage in die andere bringen, auch wenn das Schiff nicht an der "Kaje" liegt oder durch eine Enge hindurch will, also bei dem vorher erwähnten Manöver, oder in dem Sinne wie 1699 das holländische "Kaayen" mit changer l'artimon übersetzt und mit "de besaan doorkaijen, of van d'eene sy tot d'andere brengen." — Die weitere Bedeutung von "Kajen" ist aber — und hierbei kommt der eigentliche Sinn von "Kaje" als Schutzding zur Geltung — "schließen", "dämmen", "einschließen", "eindämmen", "mit einem Damm umgeben", "abschließen", ostfriesisch "inkajen", "bekajen", "ofkajen", "umkajen". — Mittelniederländisch "kaeijen", "appelere", "intrare portum" (also erste Bedeutung) altfriesisch aber "kaya", "schließen" (zweite Bedeutung), wovon "kay", "Schlüssel" ("mith fif keien te undslutane"); englisch "key".


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Kaje" ("Kai"), die. Nicht bloß eine Küste oder ein Gestade, auch nicht bloß Ufer und Ladeplatz an sich, sondern eine von Menschenhand durch ein Bollwerk oder eine Mauer befestigte und für seemännische Zwecke bequem gemachte Wasserkante. — Spanisch "cayo", altfrz. "caye", französisch "quai", "Damm an Flüssen", "Deich". Niederländisch "kaai", englisch "kay", niederdeutsch "Kaje", welche Form als die beste, bequemste und brauchbarste wieder eingeführt zu werden verdiente, wenn nicht überhaupt "der Staden" (s. d.) den Vorzug verdient. Das "Bremer Wörterbuch" gebraucht ausschließlich die Form "Kaje", sie ist also vor hundert Jahren schriftdeutsch gewesen, und aus dem Munde unserer Seeleute ist sie ohnehin nie durch "Quai" verdrängt worden. Kilian hat die ähnliche Form, in der Aussprache aber wie "Kaje" lautend, "Kaeye" = "litus", "ora"; es ist also ein altes, gutes, deutsches Wort. Wenn es auch aus dem Keltischen stammt, so ist es doch unserem Seemann schon vor unvordenklichen Zeiten in Fleisch und Blut übergegangen. Dietz nimmt an das kymrische Wort "cae", "Zaun", "Umzäunung", bretonisch "kae", auch "Deich", sei die Grundbedeutung, und Diefenbach (Celtica 116) bestätigt das. Und zwar kommt das Wort von einem keltischen Namen, der ursprünglich "Jagd" bedeutet (daher italienisch und rätisch "caccia", spanisch, portugiesisch "caça", französisch "chasse"), dann "Jagdgehege", hernach überhaupt einen "durch einen Zaun eingeschlossenen Raum", einen "Haag"; bald auch "Zaun" überhaupt; so im Kymrischen "cae" = "hedge", im Breizonek "kae" = "Haag". Daraus wird dann im Breizonek "Wallmauer", also schon ganz unser Fall. "Kaje" war also anfangs keine Mauer, sondern ein "Zaun", der nach und nach von immer stärkeren Pfählen gebildet wurde, bis allmählich unser "Bollwerk" daraus wurde. Daß eine Mauer nicht notwendig zu einer "Kaje" gehört wird bewiesen dadurch, daß man ausdrücklich von einer "Kai-Mauer" spricht, wenn man eine solche bezeichnen will. — Der Übersetzer der "Durchlauchtigsten Seehelden" 1681 hat im Hochdeutschen durchgängig die Form "die Kay", z. B. wo er von der mißlungenen Unternehmung der Franzosen auf Ostende spricht (1628): "In dieser Gestalt kamen sie an die "Kay", ausserhalb der Stadt, allda stiegen sie über die Fehr und andere Schiffe, die in den Haven lagen" ...


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"bekaien" (nl. "bekaaien" von unklarem Ursprung) in folg. zwei Verwendungen:

1. "bekait Schiff" nennt man in etlichen Häfen ein Schiff, welches von der Sonnenhitze viel gelitten hat oder ausgetrocknet ist, und dessen Nähte auseinander gewichen sind' Nodiug 1794.

2. "bekait" liegt ein Schiff in Windstille, so daß die Segel schlaff hängen, Reuleaux 1892 S. 246. - Dazu wohl auch Besnier (auf Schmacken, Jachten, Kuffeu) 'Brassen der Begienraa, welche nach dem Vorderteil des Schiffs fahren'. Roding 1794; auch noch bei Steuzel 1904 verzeichnet. Entsprechend nl. "bekaaier" ("pegaaier") Nl. Wb. II 1561.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Deich, (Kai-) | Kai | KaiDeich | KaiGeld | KaiMeister


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Kai

1. Zwischen Kai und Schiff geht viel verloren.

1) Fluss- oder Seeufer, zum Landen, Ein- und Ausladen eingerichtet. In den norddeutschen Marschländern heisst "Kai", "Kaje", "Kaideich", ein Deich, der hinter einer beschädigten Stelle einstweilen aufgeführt ist, also Damm. (Grimm, V, 35.)

Holl.: Tusschen de kaai en het schip gaat er veel verloren. (Harrebomée, I, 369a.)

2. Er (es) ist zwischen Kai und Schiff gefallen.

Holl.: Het is tusschen kaai en schip gevallen. (Harrebomée I, 369a.)


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kai
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kai" taucht in der Literatur um das Jahr 1740 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Kajüte (W3)

Das dt. "Kajüte", mnd. "kajute", bezeichnet einen "Wohnraum an Bord eines Schiffes".

Dt. "Kajüte" ist die seemännische Bezeichnung für den Schlaf- und Wohnraum des Schiffskommandanten und höherer Befehlshaber an Bord.

Dt. "Kajüte" (span. "camarote", frz. "cabine", ital. "cabina", engl. "cabin") geht zurück auf mniederdt. "kajute". Danach verliert sich seine Spur in den Weiten des Ozeans.

In der australischen Seemannssprache bezeichnet "Coach", oder "Couch" die Kapitänskajüte. Möglicherweise geht diese Bezeichnung auch auf das aus dem Niederdeutschen stammende "Kajüte" zurück oder ist damit verwandt.

Vielleicht kam es dabei auch zu Assoziationen mit engl., dt. "Couch" = "Liege", "Sofa", "Lager".

Es könnte allerdings auch eine Verbindung zu engl. "coach" = "Kutsche" und sich daraus entwickelnd engl. "coach" = "Eisenbahnkabine" bestehen.

Die "Kajüte" bzw. nddt., nndl. "kajute" könnte auf eine kürzere Form "Kute", "Küte", "Kaute" = dt. "Loch", "Höhle" zurück gehen.

Bei Adelung findet man:


"Cajüte", S. "Kajüte".

Die "Kajüte", plur. die -n, eine Kammer auf den Schiffen, zum Aufenthalte für den Schiffer und Capitän. Aus dem Nieders. und Holländ. "Kajuyte", im Schwed. "Kajuta", im Dän. "Kahyt", im Franz. "Cahutte"; woraus erhellet, daß dieses Wort aus "Ka", "Kaue", Nieders. "Koje", ein mit Bretern abgeschlagenes Behältniß, und Hütte zusammen gesetzet ist. Im Schwedischen bedeutete "Kajuta" ehedem ein kleines Haus, und im mittlern Lat. kommen "Cohua" und "Cohuta" im 13ten Jahrh. mehrmahls von einer Kaufmannshalle vor. S. "Kaue".


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Kajüte", die, der Raum, in dem der Kapitän haust, auf Passagierschiffen der gemeinschaftliche Raum der Kajütspassagiere. Mit "Kambüse", "Kabine", "Koje" und "Kampanje" verwandt, ähnlich wie "Kambüse" tautologische Zusammensetzung, nämlich vom keltischen "cab" = "Bretterverschlag", und "Hütte", vielleicht unter dem Einfluß des französischen "cahute" entstanden. Schon bei Kilian: "kaiute", "kaiuyte", "cubile naucleri", "cubiculum nauarchi", aber auch "locus in navi ubi remi et gubernacula reponuntur". Im Dänischen hat sich das "h" von "Hütte" noch erhalten: "kahyt". — Das Wort "Hütte" ist auch für sich allein in seemännischem Gebrauch, s. s. v.


(E?)(L?) http://www.monumente-online.de/archiv/register/alle_orte.php


(E?)(L?) http://www.monumente-online.de/05/05/streiflicht/08_Potsdam.php

Potsdam, Schloss Cecilienhof, September 2005 - Auf Hoher See im märkischen Sand: - Eine Kajüte im Schloss Cecilienhof


(E?)(L?) http://southseas.nla.gov.au/refs/falc/0342.html

COACH, or COUCH


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/

kajüte, f. | kajütenfenster, n.


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Kajüte


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kajüte
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kajüte" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

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Erstellt: 2015-11

Kanthaken (W3)

Der "Kanthaken" verdankt seinen Namen nicht einem Kanten am Haken sondern dem Einsatz des Hakens zum "Umkanten" schwerer Lasten, insbesondere von Holzstämmen.

Der Ausdruck "Jemanden beim Kanthaken kriegen" stammt aus der Seemannssprache, und bedeutet etwa "jemanden beim Kragen oder Schlafittchen packen".

Aber genau diese Erklärung soll - nach mehreren Quellen - falsch sein. Sowohl Adelung als auch Rolf-Bernhard Essig verweisen auf einen alten Ausdruck "Kamm" für dt. "Nacken". Und beim Metzger kann man eine "Nackenstück" als "Kamm des Schweines oder Rindes" erhalten und einfach z.B. "ein Pfund Kamm" verlangen. Demnach lautete die Redewendung ursprünglich wohl "jemandem beim Kammhaken kriegen", mit der Bedeutung "Jemanden in den Schwitzkasten nehmen", das dann nachdem der "Kamm" nicht mehr ganz verständlich war zu "Kant" umgedeutet wurde.

Die ursprüngliche Bezeichnung "Kamm" für "Nacken" kann man auch in dem Ausdruck "jemandem schwillt der Kamm" erkennen. Dass der "Nacken" als "Kamm" bezeichnet wurde ist wohl darauf zurück zu führen, dass z.B. Pferde, Schweine, Hähne und andere Tiere die Mähne am Nacken haben. Außerdem spricht man auch von einem "Berggamm". Und spielt damit immer auf eine kammartige Struktur an.

dt. "am Kanthaken nehmen" = engl. "by the scruff of one's neck"

Adelung schreibt dazu:


Der "Kanthaken", des -s, plur. ut nom. sing. ein eiserner Haken, Körper, welche man "kanten" will, damit an einer andern Kante anzugreifen; dergleichen Kanthaken die Abläder an einem Stricke am Gurte führen, die Ballen und Fässer damit umzukanten. In der niedrigen Redensart "jemand bey dem Kanthaken anpacken", d. i. "bey dem Nacken", ist es vermuthlich aus "Kammhaken" verderbt. S. 3. Kamm 3.

Der "Wendehaken", des -s, plur. ut nom. sing. ein eiserner Haken mit einem Ringe, Bauhölzer und andere Lasten damit zu wenden; in einigen Gegenden der "Kanthaken", "Wendering".


(E?)(L?) http://www.deutschlandradiokultur.de/jemanden-uebers-ohr-hauen.1306.de.html?dram:article_id=193535

"Jemanden an den Kanthaken nehmen"

Die Redensart bedeutet ja "jemanden mitnehmen", "jemanden abschleppen", "mit jemandem weggehen". Sie hat mit dem "Schauermannshaken" nichts zu tun, obwohl der auch "Kanthaken" heißt. Vielmehr gibt es ein altes Wort für "Genick", das "Kammhaken" heißt und gegen Ende des 18. Jahrhunderts schon belegt ist. Dazu gehörte damals der Ausdruck "jemanden beim Kammhaken nehmen" in der Bedeutung "kraftvoll zugreifen", "zupacken", "jemandem beim Schlafittchen fassen". Das Wort, das übrigens wohl auch für den "Hahnenkamm" Gebrauch fand, verstand man im Laufe der Zeit immer weniger, weshalb sich das gebräuchlichere "Kanthaken" anbot, mit dem man ja erst recht kraftvoll anpackte, Waren in Säcken beispielsweise.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=1444

Kanthaken


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Haken", der, ist in der Seemannschaft wie in vielen anderen Zweigen menschlicher Tätigkeit ein vielgebrauchtes unentbehrliches Ding und kommt in unzähligen Fällen zur Anwendung. Sprachlich bedürfen indessen kaum zwei oder drei ein Wort der Erklärung.

Etwa "Kenterhaken"; ein Haken mit einer Stange daran, dazu dienend Balken zu kentern, d. h. durch umkanten weiter fort zu bewegen.

"Enterhaken" wurden, als überhaupt noch geentert wurde, zum Heranholen und Festhalten des feindlichen Schiffes verwandt.

"Bootshaken" ist der Haken mit längerer, dünner Stange daran, mit dem ein abfahrendes Boot abgesetzt, ein landendes angelegt, d. h. ans Schiff, ans Bollwerk, an die Treppe herangeholt wird.

Für "Kenterhaken" hört man eben so oft "Kanthaken".

"Kentern"

1. Einen Balken mit der Hand oder mit einem sogenannten "Kanthaken" so bewegen, daß er sich um seine Kante dreht und auf die andere Seite zu liegen kommt. Wenn das mehrere Male geschieht, so bewegt sich dadurch der Balken von seiner Stelle und man kann in dieser Hinsicht das Kentern als eine Art von Fortbewegungsmittel ansehen. Was den "Kanthaken" betrifft, so gebraucht der Seemann das Wort auch in übertragener Bedeutung; "jemanden am Kanthaken kriegen" heißt ihn gehörig fassen und vornehmen.

2. Ein Schiff oder ein Boot "kentert", wenn es sich unter allzugroßem Druck auf die Segel oder sonstigem Zusammentreffen widriger Umstände so auf die Seite legt, daß es seinen Schwerpunkt verliert und "über Kante" geht, so daß die Seite die bisher oben war und immer oben sein soll nach unten zu liegen kommt; das Wort müßte eigentlich "käntern" heißen.

3. Der Strom kentert wenn Ebbestrom gewesen ist und nun Flutstrom einsetzt, der Strom also von der andern Seite oder Kante kommt.

4. Der Anker kentert, indem er sich auf die Seite legt. "Kante" ist überhaupt ein in seemännischem Munde häufig gehörtes Wort, wo das Hochdeutsche Seite sagen würde, daher die berühmte Zusammensetzung "waterkant" für "Küste", "Seeseite".


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/k.php

jemanden am / beim Kanthaken nehmen / kriegen


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Beim Kanthaken nehmen" vor allem Norddeutsche jemanden, den sie bei etwas Unlauterem erwischen, dafür verantwortlich machen, zur Rede stellen - aber auch etwas Schwieriges, das sie bewältigen, richtig anpacken:

Der "Kanthaken" - ein stabiler eiserner Haken, oft mit einem Ring, durch den ein Hebel hohe Kräfte überträgt - wurde früher eigentlich von Holzfällern zum Bewegen der Stämme und beim Beladen von Schiffen für schwere Fässer und Kisten verwendet. Wahrscheinlich geht die Redensart im 17. Jahrhundert auf eine Entstellung von "Kamm" (früher: Nacken, Genick) zurück.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

KantHaken


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

kanthaken


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Kanthaken


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kanthaken
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kanthaken" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

Kaventsmann (W3)

Ein "Kaventsmann" (19. Jh.) ("Kawenzmann") ist ein Schreckgespenst der Seeleute. Die Matrosen bezeichneten damit auch einen hohen Wellenberg.

Heute kann "Kaventsmann" auf alles Grosse (z.B. schwere Gegenstände oder Tiere) angewendet werden; z.B. kann auch ein "Doppelwhopper" (ich glaube so schreibt man das) als "Kaventsmann" bezeichnet werden (allerdings eher umgangssprachlich).

Der lat. "cavens" ist ein "Bürgender", ein "Gwährsmann" (lat. "cavere" = "bürgen"). Je einflussreicher dieser ist umso hilfreicher kann ein gutes Wort von ihm sein. Landschaftlich wird auch ein beleibter, begüterter Mann als "Kaventsmann" bezeichnet. ("begütert", "einflussreich und wohlgenährt").

Man kann auch die herleitung von "Konventsmann" für "Mönch" finden, den man sich als "dickleibigen Mann" vorstellen muß, aber die erstgenannte Deutung klingt schlüssiger.

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=3007

Kaventsmann


(E?)(L?) http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/woerterbuch101.html

Kaventsmann


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/k.php


(E?)(L?) http://www.deutschlandfunk.de/kaventsmann-weisse-wand-und-drei-schwestern.740.de.html?dram:article_id=111215

Kaventsmann, weiße Wand und drei Schwestern

Forscher fahnden nach Riesenwellen

Seit Jahrhunderten kursieren in Hafenkneipen und Seemannsheimen haarsträubende Geschichten von Riesenwellen, die Schiffe verschlingen und mit Mann und Maus in die Tiefe reißen. Die seriöse Wissenschaft hielt diese "Freak Waves" oder Kaventsmänner lange für ausgemachtes Seemannsgarn. Doch mittlerweile nehmen die Experten die Riesenwellen ernst. Durchschnittlich zehn Schiffe der 200-Meter-Klasse gehen jährlich durch Seeschlag verloren - einige davon höchstwahrscheinlich erfasst von einer Monsterwelle.

Frank Grotelüschen
...


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Kaventsmann"

Der Ausdruck, der allgemein für ein großes Tier oder einen großen Gegenstand steht, bezeichnet in der Seefahrt besonders große Monsterwellen, die aus unterschiedlichen Richtungen auf ein Schiff treffen und es gefährlich in die Zange nehmen. In der frühen Rechtsprechung war der Kaventsmann (von lateinisch "cavere" - Beistand leisten) ein Mächtiger, der für einen Angeklagten bürgte. Nach anderen geht das Wort auf den "Mann des (kirchlichen) Konvents", einen Mönch, zurück. Beleibtheit und körperliche Größe wurde mit Macht und Wohlstand gleichgesetzt.


(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-seem.htm

Kaventsmann


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Kaventsmann
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kaventsmann" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Klabautermann (W3)

"Klabautermann" (auch "Klabåtersmänneken", "Klabtermänneken", "Kalfatermann", "Klabattermann" (v. ndt. "klabastern", "lärmen", "poltern" bzw. v. "kalfatern", "abdichten")).

Nach der mündlichen Überlieferung aus Seemannskreisen ist der "Klabautermann" ein guter Schiffsgeist, der sein Schiff erst verläßt, wenn es untergeht.

Ein meistens unsichtbarer Kobold, der dem Schiffsführer nahesteht und ihn bei Gefahren warnt. Er hilft beim Bau des Schiffes, unter anderen beim Dichten des Schiffsdecks, dem sogenannten "Kalfatern" und wird auch als "Kalfatermann" bezeichnet.

Er ist von kleiner Gestalt, trägt Seemannskleidung, führt einen Hammer und eine Tabakpfeife bei sich und gerne Schabernack treibt.

Er macht sich an Bord durch Poltergeräusche bemerkbar: wenn er klopft, bleibt er; wenn er hobelt, geht er.

Die Bezeichnung dt. "Klabautermann" ist erst seit Anfang des 19. Jh. bezeugt. Es wird vermutet, dass der niederdeutsche Ausdruck auf das Verb dt. "kalfatern" = dt. "abdichten" zurück geht. So findet man etwa auch die Bezeichnung "Klafatersmann" und sowohl "Klafat" als auch "Kalfat" für dt. "Schiffszimmermann", und "Klabatershammer" = dt. "Dichthammer". Allgemein bedeutet dt. "kalfatern" = dt. "dichten". Da das Abdichten von Schiffen mit Klopfgeräuschen verbunden war erhielt das Verb "kalfatern" auch die Bedeutung dt. "poltern", "klappern", "lärmen". Das dt. "klabastern" wurde wohl lautnachahmend aus "kalfatern" abgeleitet. Und daraus wurde wiederum der "Klabastermann", "Klabautermann" abgeleitet.

Entsprechend dieser Herkunft macht der koboldartige "Klabautermann" durch Klopfen gegen die Schiffswand auf schadhafte Stellen in der hölzernen Schiffswand aufmerksam. Neben dieser postiven Eigenschaft wird ihm auch die negative Eigenschaft zugeschrieben, durch Klopfen den Untergang eines Schiffes anzukündigen.

Bis hierhin scheint der "Klabautermann" ein niederdeutscher Kobold zu sein. Verfolgt man jedoch die Herkunft von dt. "kalfatern" so gelangt man auf dem Weg über niederl. "kalfateren" zu frz. "calfater", ital. "calafatare", span. "calafatear", altprovenzal. "calafatar", griech. "kalphatein" und schließlich zu arab. "qalfata" mit der Bedeutung "die Fugen von Holzschiffen mit Werg und Teer oder Kitt abdichten". Zu Grunde liegt dem Verb das Substantiv arab. "qafr" = dt. "Asphalt".

Gustav Goedel sieht in seinem Werk "Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache" den "Klabautermann" allerdings als Zusammensetzung von dt. "Kobold" und "Mann".

(E?)(L?) http://www.blueprints.de/gehirnjogging/raetselhafte-mythen/wer-oder-was-ist-ein-klabautermann.html

Wer oder was ist ein Klabautermann?


(E?)(L?) http://www.dw.com/de/matratzenhorchen-und-andere-arabische-worte/a-2339594

Klabautermann: Nicht nur bekannt an der Waterkant
...
Der "Klabautermann", jenes Fabelwesen, das oben im Mastkorb der großen Segler hockt oder den Kapitän vor drohenden Gefahren warnt, auch dieser "Klabautermann" hat arabische Vorfahren.
...


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=1324

Klabautermann


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

"Klabautermann", der, kommt von dem mittelhochdeutschen "Kobold" (und "Mann", "Koboldermann"), lächerliche aus Holz oder Wachs gebildete Figur eines neckischen Hausgeistes (ursprünglich Götzenbild, Bildnis eines Hausgeistes, das über dem Herde angebracht wurde. Nachher in der christlichen Zeit wurden dergleichen Bilder nur noch zum Scherz oder zur Zierde auf den Kaminsims gestellt, aber ursprünglich hatten sie tiefere, religiöse Bedeutung, Simrock, Mythologie S. 450, 6. Aufl. Bonn 1887). Griechisch "Kobalos", verschnittener Possenreißer, mittelniederländisch "coubout", neuniederländisch "Kabout", flämisch "Kabot", [249] "Kabotermanneken". In dem immer mehr verschwindenden Aberglauben der Seeleute ein guter Schiffsgeist, der unten und oben, im Schiff und in der Takelage sein munteres Wesen treibt.

"klabastern", eigentlich "klabautern", wie man auf Wangeroog sagt, („dat is 'n ewig klabautern?, wenn lange gekreuzt werden muß). Es heißt "schlagen", "purzeln", "polternd laufen", "neckend jemand nachlaufen", sich dabei überstürzen („Kobold schießen?) wie ein Kobold. Da dieses Wort zum Scherz herausfordert, so ist "klabastern" offenbar auch eine scherzhaft gebildete Form für "klabautern". Um das Holländische als einen ans Lächerliche grenzenden deutschen Dialekt darzustellen behaupten Unkundige immer wieder, es heiße „und seine Jünger folgten ihm nach? in der holländischen Bibel „en sijne jongelingen klabasterten achter hem naa?; das ist eine böswillige Herabsetzung der kräftigen, klangvollen, für die öffentliche Rede wie für die zarte Lyrik gleich geeigneten holländischen Sprache, in der es kein Zeitwort "klabastern" gibt und in der die Jünger Jesu "discipelen" genannt werden. Wohl gibt es ein Zeitwort "klauteren" = "klimmen", "klettern", aber das könnte auch von "klaauw" = "Klaue" kommen, käme es aber auch von "Klabautermann", so hat es dennoch nichts Lächerliches an sich.


(E?)(L?) http://www.klabautermann.de/


(E6)(L?) http://www.labbe.de/lesekorb/index.asp?themakatid=7&themaid=130&titelid=1724

Der Klabautermann


(E?)(L?) http://www.udoklinger.de/Deutsch/Sagen/S27.htm

Der Klabautermann
...
Der Klabautermann ist kein so schlimmer Gesell, wie du glaubst. Ich habe Beispiele genug gehört, daß er Schiffer und Fischer sogar beschützt hat."
...


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12613?query=Klabautermann

"Klabautermann" Bezeichnung eines bestimmten Schiffskobolds bei den nd. Seeleuten; erst im 19. Jahrh, mit diesem Namen bezeugt. Belege: Heine 1826 Reisebilder, Nordsee (Elster III 100) Als ich nnn fragte: wer der Klabotermann sei? antwortete der Erzahler sehr ernsthaft: Das ist der gute, unsichtbare Schutzpatron der Schiffe, der da verhütet, das den treuen und ordentlichen Schiffern Unglück begegne, der da überall selbst nachsieht und sowohl für die Ordnung wie für die gute Fahrt sorgt [hierauf folgt eilte eingehende Darstellung vom Tun und Treiben des Kobolds]. Smidt 1828 Seegemalde S. 157 Dem habe ich, sagte dieser, aber nur so lange, als es Gott und dem Klabautermann gefallt. S. 164 Yater Sym begann: Klabautermann, das ist der Name des Schutzgeistes, der sowohl das Schiff, als auch die Schiffenden beschützt, und wo er sich an Bord befindet, da darf man nicht befürchten, daß dem Schiffe irgendein Unheil widerfahre, denn er hält seine schützende Hand uber alle. Gerstacker, Klabautermann S. 520 Fragt einmal einen der alten Matrosen, ob er sich auf einem Fahrzeug einschiffen mochte, das der Klabautermann und die Ratten verlassen haben, nicht fur zwanzig Thaler den Monat. Smidt 1849 Seemanns-Sagen S. 111 Alles geht gut, sagte der lange Klaus, so lange der Klabautermann bei ihnen aushält; wenn der aber das Schiff verläßt, ist weder an Glück noch an Segen zu denken. Storm 1870 Halligfahrt S. 25 Ebenso unsicher bin ich, ob der Klabautermann an Bord gewesen ist. Engel 1905 Hann Kluth S. 92 Nur unten, wo der Strom um die Brücke gurgelte, da sah Malljohann, der zur selben Zeit nachdenklich auf dem Dach seiner Kajüte hockte und zu dem Mond hin aus murmelte, wie sich vorsichtig ein winziges Männchen aus dem Wasser hob, lind wie es in die Hande klatschte und in ein scharfes Kichern ausbrach; das war nichts Menschliches; und Malljohann wußte recht gut, so lachte nur der Klabautermann.

Anmerkung 1: da der "Klabautermann" nach Heines Bericht mit dem "Kalsathammer" außen am Schiff hämmert, um den Zimmermann zu ermahnen, schadhafte Stellen auszubessern, so heißt er bei Stemme, Volkssagen aus Pommern n. Rugen S. 300 auch "Kalfater" neben "Klabatermann". Beide Benennungen sind im Grunde eins, wie denn "klavaten" eine seltenere Nebenform fur das gewöhnlichere "kalfatern" ist. "Klabautermann" also eigentl, nur "Kalfaterer". Sekundäre Lautform "Klaboltermann" bei Johansen, Nordfries. Sprache S. 10.

Anmerkung 2: wenn der "Klabautermann" mit seinem modernen Namen erst im 19. Jahrh, auftritt, wird die Vorstellung doch viel weiter zurückreichen können. G, Gundermann erinnert daran, daß im mhd. Ortnit V. 230 Alberich bei der Meerfahrt von Messina aus zum Heidenkonig Machorel oben auf dem Mastbaum sitzt, keinem sichtbar, als wer den Ring am Finger hatte. Über verwandte Vorstellungen aus dem Bereich des frühen Mittelalters in dem Gebiet des Mittelländischen Meeres vgl. den Aufsatz uber Lt. Pliokas von Prof. L. Rademacher im Archiv f. Religionswissenschaft VII 445.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

klabautermann


(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/klabautermann

klabautermann


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Klabautermann
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Klabautermann" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

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Erstellt: 2015-11

Koje (W3)

Die dt. "Koje" (um 1600) ist ein seitlich in der Schiffskajüte eingebautes schmales Bett, also allgemein eine schmale Schlafstelle auf einem Schiff. Umgangssprachlich bzw. scherzhaft bezeichnet dt. "Koje" auch ein normales Bett. Die "Koje" geht über ndl. "kooi", mittelndl. "coye" = dt. "enger Verschlag", "Stall", zurück auf lat. "cavea" = dt. "Käfig", "Behältnis". Auf lat. "cavea" geht auch dt. "Käfig" zurück.

dt. "Schlafkoje" = engl. "bunk"

Adelung schreibt dazu:


Die "Koje", plur. die -n, in den gemeinen Mundarten, besonders Niedersachsens. 1) Eine mit Bretern umschlossene Schlafstelle der Bauern auf dem Lande; Holländ. "Kooy". 2) Besonders auf den Schiffen, eine kleine Kammer von Bretern, im Hintertheile des Schiffes oder längst den Seiten desselben, worin die Schiffleute liegen; Franz. "Cabane". Im Dän. ist "Koy" und im Schwed. "Koite" ein Hangebett selbst, so wie es in solchen Schlafstellen auf den Schiffen üblich ist, welches letztere mit dem Griech. "???" ein Bett, zu deutlich überein kommt, als daß man hier die allgemeine Verwandtschaft der Sprachen sollte verkennen können. "Koje" ist von "Kaue" nur in der weichen schmelzenden Aussprache unterschieden, S. dasselbe.

Die "Kajüte", plur. die -n, eine Kammer auf den Schiffen, zum Aufenthalte für den Schiffer und Capitän. Aus dem Nieders. und Holländ. "Kajuyte", im Schwed. "Kajuta", im Dän. "Kahyt", im Franz. "Cahutte"; woraus erhellet, daß dieses Wort aus "Ka", "Kaue", Nieders. "Koje", ein mit Bretern abgeschlagenes Behältniß, und Hütte zusammen gesetzet ist. Im Schwedischen bedeutete "Kajuta" ehedem ein kleines Haus, und im mittlern Lat. kommen "Cohua" und "Cohuta" im 13ten Jahrh. mehrmahls von einer Kaufmannshalle vor. S. "Kaue".


(E?)(L?) http://german.about.com/library/blwort_wtINDEX.htm

Koje


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

Koje


(E?)(L1) http://www.fremdwoerter.de/

Koje


(E?)(L1) http://www.geschichte-s-h.de/vonabiszindex.htm

Vogelkojen


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Hand gegen Koje | Hundekoje | Koje | KOJE | Schlingerkoje | Segelkoje


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Koje", die. Im Sprachgebrauch der Kriegsmarine nur "Bett", niemals "Kammer", wiewohl es mit "Kabine", "Kambüse" und "Kajüte" verwandt ist. Die bei Erklärung dieser Worte angeführte Stammsilbe "kab" heißt niederdeutsch nicht nur "kave", sondern auch "kove" und "kowe". Da damit immer nur ein sehr bescheidener Raum bezeichnet wurde so lag es nahe, dem "kowe" die Diminutivendung je anzuhängen; bei der Aussprache fiel dann das "w" von selbst aus und "Koje" war gebildet. Derselbe Vorgang wäre anzunehmen, wenn man etwa das Wort vom lateinischen "cuba", "Schlafgemach", ableiten wollte. Das wäre nur noch etwas umständlicher und weitläufiger; und warum in die Ferne schweifen? Beachtenswert ist, daß schon zu Kilians Zeiten "Koje" nicht "Kammer" sondern "Bett" hieß. „Koye int schip: cubile nauticum, lectulus nautae.? — Eine einfache hölzerne Bettstelle, wie sie an Bord gebraucht wird, führte früher den Namen "Setkoje", "Setzkoje", weil sie — im Gegensatz zu fest eingebauten Kojen — beweglich ist und von einem Ort an den anderen gesetzt werden kann. Zwei von dieser Art haben dem Verfasser der „Beschriving van der Kunst der Seefahrt? im J. 1647 das Leben gerettet (s. Schönfahrsegel und Luv am Ende): „Mir war auch unter dem Wasser nicht allzuwol zu muthe, so, daß ich bald wieder oben kann, fühlete auch indem neue Krafft, und kam eine See die hub mich auff, so, daß ich biß unter die Arme aus dem Wasser kam, mir lieff auch kein Wasser über das Haupt wie zuvor geschehen, so, daß ich etwas von mir sehen konte, ward auch indem zwo Setkoyen oder kleine Betsteten, so man auff Schiffen gebrauchet gewahr, die von der See alsobald zu mir geworfen worden, also legte ich auff jeder Koje einen Arm und hing so in der Mitte, biß die Türken kamen und holten mich aus dem Wasser.?


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

kooi "hok", "stal"; "slaapvertrek op schip" - Engels "coy" "eendenval"; "kreeft enfuik"; "lokeend"; Engels "decoy" "eendenval"; "val(strik)"; "lokvogel"; "lokmiddel"; Schots "coy", "cwe" "slaapvertrek op schip"; Duits "Koje" "bed op schip"; "ruim voor de opslag van zeilen"; "tentoonstellingsstand"; Deens "koje" "slaapvertrek op schip"; Noors "koye" "vast ingebouwd bed op schip, in vakantiehut e.d." (uit Nl of Nederduits); Zweeds "koja" "hut", "klein verblijf" (uit Nl of Nederduits); Zweeds "koj" "slaapplaats op schip"; Fins "koija" [via Zweeds]; Ests "koiku" "slaapvertrek op schip" [via Russisch]; Spaans "coy" "slaapvertrek op schip", "hangmat"; Tsjechisch "koje" "slaapvertrek op schip"; "hok"; "tentoonstellingsstand" [via Duits]; Slowaaks "koja" "slaapvertrek op een schip"; "hok"; "tentoonstellingsstand" [via Duits]; Pools "koja" "hok", "stal" (uit Nl of Duits); Sloveens "koja" "slaapvertrek op schip" [via Duits]; Russisch "kojka" "hangmat"; "bed", "plank", "slaapbank"; (jongerentaal) "seksueel contact"; Bulgaars "kojka" "slaapvertrek op schip" [via Russisch]; Azeri "koyka" "bed in het ziekenhuis", "gevangenis of op schip" [via Russisch]; Lets "koja" "slaapvertrek op schip"; Ambons-Maleis "koi" "bed"; Kupang-Maleis "koi" "ledikant"; Makassaars "koi" "houten bed"; Menadonees "koi" "ledikant"; Ternataans-Maleis "koi" "ledikant"; Negerhollands "kooi" "bed", "slaapvertrek"; Papiaments "kouchi" (ouder: "kouwtsje") "hok"; Papiaments "koi" "hut op schip"; Sranantongo "koi" "hok", "stal"; Sarnami "koi" "hok", "stal".


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Schlafkoje


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Seemannssprache

Kluge, Friedrich
Seemannssprache
PDF-Version mit 336 MB


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Koje" lautlich dem hd. "Kaue" entsprechend, das in verschiedenen Mundarten begegnet und besonders bergmännisch ist in der Bedeutung "Hütte über dem Schacht", "Schachthäuschen". Schon mhd. "kouwe" geht durch ein got. "kaujo" anf lat. "cavea" zuruck. Diesem entspricht nl. "kooi" mit den Bedeutungen "Bretterverschlag", "Stall", "Hühnersteige", "Vogelbauer". Das nl. Wort hat früh die nautische Bedeutung, schon bei Kilian 1599 "koye int schip" "cubile nauticum", "lectulus nautae". Sodann auch in der nd. Seemannssprache: "Kojen" "Schlafstellen für das Schiffsvolk' (vor der Kajüte für die Matrosen und an den Seiten der Kajüte fur die Schiffsoffiziere) Rodiug 1794. Die Belege fur das Wort beginnen in unsern Quellen seit etwa 1650.
...
Dazu die scherzhafte Verbindung "Wacht" zur "Koje" "Schlaf- oder Ruhezeit"; vgl. Gerstäcker, Verhängnisse S. 52 Der that seine Arbeit, um sich keinen Roheiten auszusetzen., konnte aber sonst, wenn er die Wacht zur Koje oder Ruhezeit hatte, stundenlang vorn am Bug des Fahrzeugs sitzen. Werke II 4 531 Wie ich also die Wache zur Koje hatte und der Heidenlarm dadrinnen erst recht losging, denn schlafen konnt' ich ja doch nicht dabei, schlich ich mich leise an die Thür. S. 542 Die andere Wache war aber ebenfalls nicht zu Koje gegangen. Red 1908 Fohrenstied S. 13 Van acht bet tvvolf harr ick Wacht to Koje hart un slapen as'n Boom. Hierher auch die adverbiale Verbindung zu Koje gehen; vgl. Gerstäcker, Werke IV 264 Ich denke, sie sind jetzt wohl zu Koje gegangen, sagte der Zimmermann. Parlow 1902 Kaptaube S. 54 Wenn Schaffenszeit war oder wenn die Steuerbordwache zu Koje ging, pflegten wir mit der Mowe zu signalisieren. Poeck 1906 Barkenbusch S. 56 Ben Dag ober schull een Mann mit'n Revolver op de Kampanjetrepp Posten foten, de tweete dor de Kajütsfinster Utkiek lioolen un de drüdde to Kooj golm. 1909 Hamb. Corresp. (Abeudbl.) 2. Jan. Als Salzwedel um 4 Uhr zur Koje ging, ahnte er keine besondere Gefahr. In den folgenden Zusammensetzungen zeigt Koje noch mehrfach die einfache und ursprüngliche Bedeutung "Verschlag", "abgesonderter Raum":

"Brotkoje" "Aufbewahrungsort des Brotes" Reuleaux 1892 S. 246. Vgl. Reinicke 907 Schiffsjungendienst S.3 Junge, fix hole Brot von achtern, d. h. von hinten, sagt der Koch, aus der Brotkoje.

"Langskoje" vgl. 1891 Erlas v. 12. Mai Zur Erleichterung des Besteigens der Langskojen sind Gänge von mindestens 0,60 m Breite anzubringen.

"Oberkoje" vgl. Smidt 1855 Seegeschichten I 164 In der dritten Oberkoje zu Backbord ist Nachmittag um zwei Uhr die alte Frau Moje aus Ulm gestorben.

"Schlafkoje" vgl. Nettelbeck 1821 Lebensbeschr. 164 Unsre Schiffsleute verfuhren auch so unbarmherzig mit uns, das sie uns nicht in ihre Schlafkojen aufnehmen wollten. . Gerstäcker, Flußpiraten S. 369 Nach und nach wurde es ruhiger an Deck, die Leute waren meistens in ihre Schlafkojen hinabgegangen. 1864 Preus. Expedition 1 203 Die im Gefolge des Gesandten auf dem Ueberlandwege Gekommenen hatten ihre Kammern auf den Kriegsschiffen einzurichten, in denen sie nichts als eine Schlafcoje und eine Kommode fanden. I 244 Jede dieser Kammern war acht Fuss breit und zwölf Fuss lang; die eine schmale Seite nahmen zwei übereinandergebaute Schlafcojen ein.

"Segelkoje" "Abteilung im Schiff oder Kammer, Wo die vorrätigen Segel aufbewahrt werden" (bei Kauffahrern ist solche gewöhnlich vor oder auch unter der Kajüte) Roding I 891 = "Verschlag zum Aufbewahren der Segel" Reuleaux l892 S. 252. Belege: Kirchhof 1766 Schutzreden in peinl. Fällen II 449 Er entwendet darauf aus einer Leinenkiste 25 Stück Leinewand und versteckt dieselbe in die Seegel-Koye. 1870 Zweite deutsche Nordpolar-Exped. S. 30 Die freundlichen Kajüten der Officiere und Gelehrten liegen unmittelbar vor und innerhalb des Broviantraumes und der anschliesenden Segelkojen. Holleben, Aus d. Meer hinaus S. 25 Die Segel, welche man nun allgemach aus der Segelkoje herausholte, machten keinen erfreulichen Eindruck. Sperling 1906 Loggbuch @.41 An Deck werden nun die zum schlafen benutzten Sonnensegel aufgerollt und in der Segelkoje verstaut. Heinicke 1907 Schiff s jungendienst S. 2 Die älteren Matrosen gehen mit dem Segelmacher nach der Segelkoje, dem Aufbewahrungsorte der Segel. 1909 Hamb. Corresp. (Abendbl.) 12. Juli Admiral Haigan hatte am 13. Marz Feuer in der Segelkoje.

"Setkoje" vgl. Horst 1673 Beschriviug ll 16 ward auch indem zwo Setkojen oder kleine Betsteten, so man auff Schiffen gebrauchet, gewahr.

"Kojengut" vgl. Barchewitz 1730 Ostind. Reisebeschr. S. 607 Ich hatte einen kleinen Verdrus von diesen Vögeln, indem sie raein Koy-Guth nicht wolten passiren lassen. S. 652 Unser Bootsmann gieng zu ihnen und hielt im Nahmen des gesamten Schiff-Volckes um Erlaubnis an, unser Koy Gutli mit vom Schiffe zu nehmen, welches uns auch zugestanden wurde. S. 656 Hier verkauffte ich meinen Kasten mit dem Thee, wie auch mein Koy Guth, darinnen gleichfals 2 Knasters Thee und Spanische Rohre befindlich.

"Kojensack" "Bettsack"; vgl. Segebarth 1886 Seemannsreis' S. 28 Nu kumm min Sahn, dat is ne Lust, Ick gew Di mit de dickste "VVust, De steckst Di in Din Kojensack. Dafür auch einfach Koje: Manski 1803 Leben, Reise u. Schicksale S. 139 den andern Tag erhielten wir Koyen (eine Art Sacke, welche zum Schlafen ausgebreitet angehangen werden).

Kojenzeug" vgl. Fos 1901 Marine-Kunde S. 528 Den Seekadetten und Fähnrichen zur See werden an Bord Handtücher und das erforderliche Kojenzeug (Bettzeug) aus Schiffsbestanden geliefert. 1906 Leitfaden f. b. Dienst-Unterricht in d. aktiven Schlachtflotte S. 57 Unter "Kojenzeug" versteht man die Hängematte mit Nitzeln und Hängemattensteerten, Matratzen, Matratzenbezug und im Sommer einer, im Winter zwei wollenen Decken.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Koje | Segelkoje


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

koje, f.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Koje
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Koje" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

L

lavieren (W3)

Dieses Wort erfordert etwas "Lavieren". Man findet es im Alltag um ein geschicktes Umgehen mit Schwierigkeiten zu bezeichnen. Diese Bedeutung hat man aus der Seemannssprache übertragen, wo "lavieren" das "(Zickzack-)Kreuzen gegen den Wind" bezeichnete. Und dann gibt es noch die malenden und zeichnenden Künstler, die Werke "lavieren".

Das seemännische dt. "lavieren", frz. "louvoyer" = dt. "kreuzen" (gegen den Wind) geht zurück auf mnddt. "laveren", mndl. "laveeren", "laveren", "loveren" und bedeutete ursprünglich "die Windseite abgewinnen". Eng verwandt damit ist dt. "Luv", der seemännischen Bezeichnung für die "Windseite" - "die dem Wind zugekehrte Seite".

Dt. "Luv" wanderte bereits im 17. Jh. in die Alltagssprache. Über die niederdeutsche Seemannssprache führt die Spur zu ndl. "loef" = dt. "Luv" und ndl. "loefzijde" = dt. "Luvseite". Die ursprüngliche Bedeutung von ndl. "loef" war dt. "Ruder". (Von hier führt sicherlich eine Spur zu engl. "leaf" = dt. "Blatt", "Türblatt", "Flügel".) Die "Luvseite" eines Schiffes ist jedenfalls benannt nach einem flachen Hilfsruder, das gegen den Wind ausgesetzt wurde und das dazu diente, den Schiffssteven, die Verlängerung des Kiels, gegen den Wind zu halten.

Beim weiteren "Lavieren" gelangt man von ndl. "loef", mndt. "lov" zu got. "lofa" und aisl. "lofi" = dt. "flache Hand". Diese Bedeutung findet man auch noch in ahdt. "laffa", "lappo" = dt. "flache Hand", "Ruderblatt". Heutige Reste findet man noch in der Bezeichnung "Bärlapp", der zu den Farnpflanzen gehört.

Als Wurzel wurde ide. "*lep-" = dt. "Fläche", "Handfläche", "Sohle", "Fußsohle", "Blatt", "Schulterblatt", "Ruderblatt" postuliert. Eng verwandt ist u.a. auch russ. "lapa" = dt. "Tatze", "Pfote", russ. "lopata" = dt. "Schaufel", russ. "lopatina" = dt. "Steuerruder".

Kurz: "lavieren" bezeichnet eigentlich ein "(geschichtes) Rudern" bzw. den "(geschickten) Umgang mit einem (Hilfssteuer-)Ruder".

Neben diesem seemännischen "lavieren" gibt es allerdings auch noch ein "lavieren" in der Malerei. Auch dort hat es etwas mit Wasser zu tun. Es bezeichnet das Verwischen von Konturen einer Tuschzeichnung mit einem wassergefüllten Pinsel, oder allgemein das Arbeiten mit verlaufenden Farbflächen.

Dieses "lavieren" geht jedoch zurück auf ital. "lavare" = dt. "waschen" und weiter auf lat. "lavare" = dt. "waschen", "sich waschen", "baden", "benetzen", "begießen", "befeuchten", "bespülen", "wegwaschen", "wegspülen".

Nach lat. "lavare" wurde übrigens auch der dt. "Lavendel" benannt, der über mhdt. "lavendele", "lavendel" auf ital. "lavendola", ital. "lavanda" und mlat. "lavandula" zurück geht. Diese Bezeichnung der Pflanze beruht auf der Verwendung beim Waschen und Baden".

Und dt. "laben" = dt. "erquicken", das über mhdt. "laben", ahdt. "labon", ndl. "laven", altengl. "lafian" (aller Wahrscheinlichkeit nach) ebenfalls auf lat. "lavare" = dt. "waschen", "baden", "benetzen" zurück geht. Das Waschen und Tränken stellte und stellt heute immer noch durchaus ein "Labsal" (mhdt. "labesal"), eine "Erquickung" dar.

Ein weiteres Familienmitglied ist die etwas abseits stehende dt. "Latrine" (16. Jh.) = dt. "Abtritt", "Senkgrube" (eigentlich "Waschraum", "Baderaum"). Diese wurde von der lat. "latrina" entlehnt, die aus einem postulierten frühen lat. "*lavatrina" reduziert wurde und damit eine enge Verwandtschaft zu lat. "lavare" hat.

Man muß also etwas auf der Hut sein, wenn das Wort "lavieren" fällt. Allerdings dürfte sowohl das seemännische als auch das künstlerische "Lavieren" im Alltag kaum in Erscheinung treten. Mit der übertragenen Bedeutung "sich durch Schwierigkeiten kämpfen" schwingt das seemännische "Lavieren" jedoch immer mit.

Bei Adelung findet man:


"Laviren", verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte "haben", welches eigentlich in der Seefahrt üblich ist, und diejenige Art zu segeln bezeichnet, da man bey widrigem Winde bald nach der einen bald nach der andern Seite zu segelt, und also zwar sehr wenig in der Länge fortrückt, aber doch den Cours behält. Im gemeinen Leben auch wohl figürlich, in Erwartung bequemer Gelegenheit sich leidentlich verhalten. Nieders. und Holländ. "laveren", Franz. "louvoyer", Engl. to "laveer", Dän. "lovere". Vielleicht von "lau", "flau", so fern es in einigen Gegenden auch "matt", "kraftlos" bedeutet.


(E2)(L1) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_l_1.html

Lavieren | Lavierung


(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz

lavieren


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm




(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

lavieren


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd




(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H

herumlavieren | hindurchlavieren


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/d.php

sich durchlavieren


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Herumlavieren"

Jemand will sich nicht festlegen, äußert mal kurz eine Meinung, mal eine andere, spielt auf Zeit - was gerade bei Politikern so beliebt ist, stammt eigentlich aus dem Schachspiel: "Lavieren" ist eine Taktik, um eine starke Verteidigung unter Druck zu setzen. Man greift mal hier, mal dort an, um den Verteidiger zu schwächen und zu ermüden.


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

Kluge, Friedrich: Seemannssprache, S.522f

"lavieren": "kreuzen", "im Zickzack gegen den Wind ansegeln": von den techn. Wbb. des 18./19. Jahrhs. regelmäßig verzeichnet, aber auch schon dem 16. und 17. Jahrh. durchaus geläufig. Als ndt. "laveren" "obliquare cursum" schon bei Chytraeus 1582 Nomencl. Kap. 33 S. 234 gebucht und als hdt. "laviren" schon bei Wallhausen 1616 Kriegsmanual S. 213. Stammt mit dem entsprechenden nld. "laveeren" (mnl. "loveren") aus frz. "louvoyer", das seinerseits mit "Luv" zusammenhangt.

Belege:
...


Dazu "auslavieren" "bet ungünstigem Wind den Strom aufwärts segeln, indem man gegen den Wind in einer schrägen Zickzacklinie aufwärts dringt" Friedrichson 1879 S. 47; vgl. Hesse 1687 Ostind. Reisebeschr. S. 347 Den 27. dito giengen wir wiederum unter Seegel, lavirten also in dem Wind den Elbstrohm auf. - Eschels 1835 Lebensbeschr. S. 309 Es war ein groses Schneegestöber, als wir nach dem Hafen [v. Cuxhaven] auflavirten, so das wir keine halbe Kabellänge vor uns sehen konnten.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Lavieren


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

lavieren, verb.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/GWB/

lavieren | hinlavieren


(E?)(L?) http://www.wortmuseum.com/Sammlung-3.34.0.html

07.lavieren


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=lavieren
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "lavieren" taucht in der Literatur um das Jahr 1810 / 1870 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

linguistik-online - SS
Kramer, Undine
Seewesen, Segeln, Seemannssprache, seemännisch, Schifffahrt, Schiffbau und Sport
oder
Besondere Lexik im allgemeinen einsprachigen Wörterbuch
Seemannssprache als Gegenstand lexikographischen Interesses

(E?)(L?) https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/1036/1700

Linguistik online 3, 2/99

"Seew., Segeln, Seemannssp., seem., Schifffahrt, Schiffbau und Sport"
oder
‘Besondere’ Lexik im allgemeinen einsprachigen Wörterbuch

Undine Kramer (Berlin)
...


(E?)(L?) https://bop.unibe.ch/linguistik-online/issue/view/227


(E?)(L?) https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/1036/1700

1 Vorbemerkungen

Seew., Segeln, Seemannssp., seem., Schifffahrt, Schiffbau und Sportfinden sich allesamt in einem aktuellen und prototypischen Vertreter des Wörterbuchtyps "Allgemeines einsprachiges Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache", nämlich dem "DUDEN. Deutsches Universalwörterbuch A-Z". Dort sind sie einesteils - wie "segeln", "Schifffahrt" und "Schiffbau" - lemmatisiert, dienen andernteils jedoch in der wie im Titel dieses Beitrags angegebenen Schreibweise der Markierung ausgewählter fach- bzw. sondersprachlicher Wörter, die "für die Allgemeinheit von Bedeutung sind" und neben dem "zentralen Wortschatz der deutschen Sprache" zum Inventar dieses modernen Gebrauchswörterbuchs2 gehören (cf. DUWel 1996: Zusätze).

Die Aufnahme 'besonderer' Lexik in allgemeine einsprachige Wörterbücher hat eine lange Tradition. Sie dokumentiert in besonderer Weise die gegenseitige Einflußnahme von allgemeinem, universellem Wortschatz, der in den verschiedensten Lebensbereichen anwendbar ist und speziellem Wortschatz, der z.B. aus abgegrenzten sozialen Räumen stammt. Zudem reflektiert die Kodifikation gruppensprachlicher Lexik die Heterogenität und Vitalität der Gesamtsprache als einem offenen und anpassungsfähigem System. Das allgemeine einsprachige Wörterbuch ist offensichtlich ein geeignetes Medium, dies zu spiegeln und dabei eine Art lexikologisch-lexikographische Schnittstelle zwischen allgemeinem und gruppensprachlichem Wissen zu sein3.

Im Folgenden soll am Beispiel einer 'besonderen' Sprache - der sog. "Seemannssprache" - auf einige Aspekte der Aufnahme gruppensprachlicher Lexik im allgemeinen einsprachigen Wörterbuch eingegangen werden. Dazu wird in einem kurzen historischen Exkurs zunächst die Kodifizierung seemannssprachlicher Lexik seit dem 16. Jahrhundert beleuchtet und daran anschließend - immer in engem Bezug zu den Besonderheiten der ausgewählten Gruppensprache - ihre Integration in allgemeine einsprachige Wörterbücher der deutschen Gegenwartssprache betrachtet. Dabei geht es u.a. um die Frage, ob und wie das allgemeine einsprachige Wörterbuch auf (soziale) Statusmodifikationen und (lexikalische) Inventarschwankungen - also qualitative wie quantitative Veränderungen - einer historisch gewachsenen Gruppensprache reagiert, sowie darum, ob Wörterbücher dieses Typs den Erwartungen eines jetzigen potentiellen Nutzers genügen, der aus einem aktuellen Informationsbedürfnis zur Schließung sprachlicher und/oder sachlicher Kompetenzlücken zu einem Wörterbuch besagten Typs greift.
...
Dabei sollte auch bedacht werden, daß es den Seemann als prototypischen Träger der "Seemannssprache" möglicherweise nicht einmal in der Anfangsphase ihres Bestehens gegeben hat. Heute ist "Seemannssprache" eine tradierte Bezeichnung für ein gruppensprachliches Konglomerat und nicht einfach gleichzusetzen mit der Berufssprache der Seefahrt, dem Wortschatz des (Freizeit-)Segelns, dem Jargon von Marinesoldaten oder der Fachsprache der Nautik. "Seemannssprache" ist - entsprechend der unterschiedlichen Gruppen und Intentionen ihrer Träger und Benutzer - als eine Mehrkomponentensprache ein neuer Typ von Gruppensprache.
...
2 Seemannssprache als Gegenstand lexikographischen Interesses
...


Erstellt: 2016-01

M

macklich (W3)

Dt., hamb. "macklich" = dt. "gemütlich", "behaglich dasitzen", "sich entspannen" entstammt der Seemannssprache und bedeutet dt. "ruhig im Wasser liegend" (wie etwa beieiner Flaute bei gerefften Segeln mit der Angelrute in der Hand).

In hamb. "macklich" klingt recht deutlich dt. "gemächlich" an, das man auch als mhdt. "gemechlich", ahdt. "gimahlih" findet.

Das zu Grunde liegende dt. "gemach" ist eine Adjektivbildung zu dt. "machen" und bedeutete ursprünglich "passend", "geeignet", "bequem", als etwa "(wie gemacht) gemacht für". Im ahdt. "gimah", und dem mhdt. "gemach" = dt. "bequem", "ruhig", "langsam" findet man bereits dt. "gemächlich" (mhdt. "gemechlich", ahdt. "gimahlih") = dt. "ruhig", "langsam", "bedächtig". Daraus wurde später auch dt. "Gemächlichkeit" (16. Jh.) und auch dt. "allmählich" abgeleitet.

Letztlich steckt also in hamb. "macklich" das Verb dt. "machen" und ein Anklang zu engl. "make" und eine kürzere Variante von dt. "gemächlich".

(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"macklig", richtiger "macklich", denn es kommt von "machen", niederdeutsch "maken" und bedeutet etwas, das so gemacht ist wie es gemacht sein muß um recht gemacht zu sein und damit man etwas Rechtes damit machen kann; also etwas "Zweckentsprechendes", "Brauchbares", "Bequemes", "Handliches" wird man "macklich" nennen. „Der Hammer ist macklich?, d. h. er liegt gut in der Hand, man kann bequem damit arbeiten, "der Riemen ist macklich", man kann bequem damit rudern. "Macklich" ist besonders im seemännischen Sinne auch das "was seemännisch gut gehalten ist", vor dem Auge eines Seemannes Gnade findet. Ein echtes, rechtes nach Salzwasser riechendes Seemannswort, das aber bei neumodischen Seeleuten anfängt zu veralten. Vielleicht vom althochdeutschen Substantivum "gimah" (= "Gemach", "Bequemlichkeit", "Annehmlichkeit", "Behaglichkeit", "Gemächlichkeit", "Ruhe", "Pflege", "häusliche Bequemlichkeit", "wohnliche Räumlichkeit", "Zimmer wo man sichs bequem macht") oder vielmehr vom niederdeutschen "gemak", im gleichen Sinne, vergl. das Sprichwort: "frejen (freien) under en dak, is'n grot gemak" abgeleitetes, jedenfalls aber von "maken" = "machen" abstammendes Adjectivum.


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12725?query=macklich

"macklig": "bequem" (in Beziehung auf die Bewegung des Schiffs) Tecklenborg 1870 S. 456 = "macklich" "bequem" Reuleaux 1892 S. 250. Vgl. mnd. "makelig" "gemächlich", "ruhig", "bequem".


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=macklich
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "macklich" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

Matrose (W3)

Da Deutschland anscheinend nie wirklich gross zur See gefahren ist, hat der niederländische "Mattengenosse", ndl. "matroos", mndl. "mattenoot" = dt. "Mattengenosse" erst einmal einen Umweg über Frankreich gemacht. Dort wurde er zum frz. "matelot", altfr. "matenot" (und ist es immer noch). Und von da kam er dann (möglicherweise auf dem Landweg) als dt. "Matrose" nach Deutschland. Korrekterweise sollte man anmerken, dass dieser Werdegang wahrscheinlich, aber nicht wirklich gesichert, ist.

Ein vielen bekannter Matrose ist Popeye, der sich in brenzligen Situationen einfach eine Dose Spinat in den Schlund kippt, woraufhin ihm die Muskeln sprießen.



Adelung schreibt:


Der "Bothsmann", des -es, plur. die -männer, noch mehr aber Bothsleute, Arbeiter, welche auf einem Schiffe bey dem Tau- und Segelwerke gebraucht werden, und unter dem Steuermanne stehen; Nieders. "Boosmann", und collective auch wohl "Boosvolk". Indessen kommt dieses Wort doch immer mehr in Abgang, seitdem "Matrose" üblicher geworden ist. Bey den Schiffen auf Flüssen und Canälen werden die Arbeitsleute nur "Schiffleute" genannt, ungeachtet ihnen der Nahme der "Bothsleute", nach der heutigen Bedeutung des Wortes "Both", mit allem Rechte zukommt.

"Britschen", oder "Pritschen", verb. reg. act. mit der Britsche schlagen. Einen britschen. Auch in weiterer Bedeutung für schlagen überhaupt. So werden auf den Schiffen die Matrosen gebritschet, wenn sie mit Stricken an dem Mastbaume gepeitschet werden. Nieders. "britzen". Das Engl. "to breech" bedeutet gleichfalls "schlagen".

Die "Galeote", plur. die -n, aus dem Ital. "Galeotta", eine Art kleiner Galeeren mit einem Maste, und 16 bis 20 Rudern, an deren jedem zwey Mann befindlich sind. Sie werden in dem mittelländischen Meere zum Kapern gebraucht, daher auch die Matrosen insgesammt Soldaten sind. S. "Galliote".

2. Die "Helle", plur. die -n, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, ein verborgener, geheimer Ort. Am häufigsten ist es von dem meisten Theils etwas verborgenen Raume zwischen dem Ofen und der Wand, in den Häusern der gemeinen Leute üblich, wo es aus Mißverstand oft "Hölle" geschrieben und gesprochen wird. Auf den Schiffen ist das "Hell", im ungewissen Geschlechte, ein Verhältniß unter dem Verdecke am Vordertheile, wo Taue, Segelwerk, und andere zur Ausrüstung des Schiffes gehörige Bedürfnisse verwahret werden. Derjenige Matrose, welcher die Aufsicht darüber hat, wird daher der "Hellbewahrer" genannt. Es gehöret mit dem Hauptworte "Höhle" unstreitig zu dem Zeitworte "hehlen".

Der "Hochbothsmann", des -es, plur. die -männer, ein Schiffsbedienter, welcher nach dem Obersteuermanne das Commando über die Bothsleute oder Matrosen hat, der "Oberbothsmann"; zum Untetrschiede von dem "Unterbothsmann".

Der "Leinenschießer", des -s, plur. ut nom. sing. bey dem Wallfischfange, ein Matrose, welcher dazu bestellt ist, die Leine an der geschlossenen Harpune schießen zu lassen.

Der "Matrose", des -n, plur. die -n, einer von den gemeinen Arbeitsleuten auf einem Schiffe, welche das Schiff führen und regieren helfen; ein "Bothsmann" oder "Bothsknecht", im Nieders. "Schiffgast", "Schiffsmat". Die sämmtlichen Matrosen eines Schiffes zusammen genommen werden die "Matschaft" genannt. S. dieses Wort.

Anm. Im Dän. "Matros", im Franz. "Matelot". Die erste Hälfte dieses Wortes ist vermuthlich das Niederdeutsche "Mat", ein "Kamerad", "Gesell", (S. "Matschaft".) Nur die letzte Hälfte ist noch dunkel. Bey den ältesten Lateinern wurden die Troßbuben und Lohnknechte "Metelli" genannt, welches das Diminut. von "Metus" ist, das mit diesem "Mat" genau überein kommt. Sollte dieses etwa das Stammwort des Franz. "Matelot" und unseres "Matrose" seyn? Das "e" am Ende ist das "e euphonicum", ohne welches das gelinde seinen harten Laut haben würde. Härtere Mundarten schreiben und sprechen "Matros".

Der "Schiffjunge", des -n, plur. die -n, auf den Schiffen, junge Leute, welche den Matrosendienst erlernen. Schiffsjunge beziehet sich auf ein bestimmtes Schiff.

Der "Schiffknecht", des -es, plur. die -e, Personen niedern Standes, welche auf Schiffen die geringste und schwerste Arbeit verrichten, und welche man im gemeinen Leben "Matrosen" und "Bothsknechte" zu nennen pflegt, Ezech. 27, 29. "Schiffsknecht" bezeichnet sich auf ein bestimmtes Schiff.

Der "Seelenverkäufer", des -s, plur. ut nom. sing. von Seele, Person, Mensch, ein Rahme, welchen man in Holland denenjenigen Leuten gibt, welche Matrosen für die Schiffe in voraus annehmen, sie bis zur Abfahrt unterhalten, und sie bey der Abfahrt nothdürftig ausrüsten, worauf sie sich denn von ihrem künftigen Solde bezahlt machen. Es sind eigentlich Matrosen-Mäkler, die aber wegen ihrer wucherlichen Kunstgriffe den obigen verhaßten Nahmen bekommen haben; Holländ. Zielverkoper. Daß dieses Wort, wie einige wollen, aus "Zedelkoper" verderbt worden, weil sie die "Zettel", welche die Ostindische Compagnie denenjenigen gibt, welche in ihre Dienste treten, an sich kaufen, hat wenig Wahrscheinlichkeit. In weiterer Bedeutung werden in Niederdeutschland auch diejenigen "Seelenverkäufer" genannt, welche andere durch List oder Verrätherey zu Kriegs- oder andern schweren Diensten verkaufen.

Der "Speckkönig", des -es, plur. die -e, im Wallfischfange, der jüngste und unerfahrenste Matrose, welcher den Speck einpacken muß. S. König.




Manfred Bieler, Schriftsteller, (03.07.1934 (Zerbst (Anhalt)) - 23.04.2002 (München)), Gryphius-Preis 1969, Werke:

Samuel Taylor Coleridge, Schriftsteller (21.10.1722 (Ottery Sint Mary (Devonshire)) - 25.07.1834 (London)), Werke:

Marguerite Duras, Eigentlicher Name: Marguerite Donnadieu, Schriftstellerin (04.04.1914 (Gia Dinh (Vorort von Saigon)) - 03.03.1996 (Paris)), Goldene Palme von Cannes 1960, Grand Prix du Théâtre de l'Académie Française 1983, Prix Goncourt (für "Der Liebhaber") 1984, Werke:

(E?)(L?) http://www.berufskunde.com/chd/ausbildungsberufe-a-bis-z/matrose-fahrgastschifffahrt

Matrose/-in Fahrgastschifffahrt (Binnenschifffahrt)


(E?)(L?) http://www.berufskunde.com/chd/ausbildungsberufe-a-bis-z/matrose-der-binnenschifffahrt

Matrose/-in in der Binnenschifffahrt EFZ


(E?)(L?) http://www.cocktaildreams.de/cooldrinks/allrecipes.php

Leichtmatrose | Schwermatrose


(E?)(L?) http://www.dhm.de/fileadmin/lemo/suche/search/index.php?a=bestand&b=suche&q=Matrosen

Matrosen


(E?)(L?) http://home.foni.net/~herumstreifer/fahnenflucht.htm

Fahnenflüchtige Matrosen 118 Steckbriefe von 1880 bis 1914


(E1)(L?) http://www.fragenohneantwort.de/fragen/26/donald/

Donald Duck - Warum trägt Donald einen Matrosenanzug?


(E?)(L?) http://www.geschichte-s-h.de/?s=Matrose&submit.x=10&submit.y=11

Matrosenaufstand | Kieler (Matrosen-)Anzug | Kieler Matrosenaufstand Matrosenaufstand | Matrosenaufstand | Novemberrevolution Matrosenaufstand | Revolution Matrosenaufstand


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Kuhmatrosen | Leichtmatrose | Matrose | Matrosenkuchen | Vollmatrose


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Matrose", der, ein befahrener Seemann. Vordem hieß ein solcher "Schiffsknecht", "Schiffsknabe", "Schiffskind", im Gegensatz zum Kapitän, dem Schiffer oder Schiffsherrn. Die Gesamtheit der Matrosen hieß Schiffskinder oder Schiffsvolk; ihre Kleidungsstücke und sonstigen Sachen Schiffskindergut.

Das Wort "Matrose" ist erst im 17. Jahrhundert ins Hochdeutsche gekommen, und zwar aus dem Niederländischen; "matroos" hieß und heißt es da. Und dieses "matroos" geht wieder auf das Französische zurück, wo uns im 13. Jahrhundert die Formen "mathelot", "matelot", "matenot" begegnen. Es fragt sich aber: woher stammen diese? Und was ist die Bedeutung? — Es liegen nicht weniger als vier verschiedene Deutungen vor.

1. Hat man an das altniederländische "maatgenot", "Maatgenosse" gedacht; aber wenn man sich auch — zumal "maatgeselle" vorkommt — über die Tautologie hinwegsetzen kann, so erregt der Umstand doch Bedenken, daß weder "maat" für sich noch "genot" für sich im Französischen Aufnahme gefunden haben, die Verbindung beider kann also keinesfalls in dieser Sprache sich vollzogen haben.

2. Hat man versucht, das Wort mit "Mast" in Verbindung zu bringen, so daß ein "Matrose" als ein Mann zu denken wäre, der am Mast seine Hauptarbeit hat. Ein an sich anziehender Gedanke, aber schon Dietz hat darauf aufmerksam gemacht, daß dann im Französischen des 13. Jahrhunderts "mastelot" stehen müßte. Darum ist Dietz

3. auf das lateinische "matta" = "Binsenmatte" verfallen und erklärt das Wort aus "mattarius", was einen "Mattenmann" bedeuten soll, einen der mit einem anderen auf oder unter einer Matte schläft, oder einen der sich überhaupt auf einer Matte sein Lager zurecht macht. Hier müßte vor allen Dingen der Gedanke an eine Hängematte ausgeschieden werden, die einmal gar keine Matte ist und die es überdies erst seit der Entdeckung Amerikas gibt. Die Erklärung hat dann insofern etwas Verlockendes als man annehmen könnte, das auf dem Wege vom Mittellateinischen ins Französische verloren gegangene "r" sei auf dem Wege vom Französischen ins Niederländische, vielleicht in Folge einer alten Erinnerung, wieder zu seinem Rechte gelangt. Ob aber das Schlafen auf einer Matte etwas dem Seemann so Eigentümliches ist, daß er davon sollte den Namen empfangen haben? Es schlafen sicher an den Küsten des Mittelmeers noch andere Leute auf Matten, wie sollte gerade der Seemann ein besonderer Mattenmensch sein?

4. Müllenhoff ist der Meinung, der alten französischen Form liege das altnordische "mötunautr" zu Grunde, auch "matunautr". Ihm stimmt Kluge bei unter Annahme normannischer Vermittelung. Das käme dem Sinne nach auf Nr. 1 hinaus, nur daß dann die Verbindung geschehen war, ehe die Nordmänner das Wort nach Frankreich getragen haben, so daß auf diese Weise die unter 1. erwähnte Schwierigkeit beseitigt wäre. "Matunautr" heißt ins Niederländische übersetzt allerdings "maatgenot" und bedeutet, "maat" in seinem ursprünglichen Sinne (von "gimazo") genommen, "Eßgenosse"; eigentlich "Tischgesellschaftsgenosse". Der dreifache Ausdruck desselben Gedankens darf dabei nicht stören, ein solcher kann eintreten, wenn einer der drei nicht mehr als solcher empfunden wird oder gar, wie hier, wo das "gi" (= "cum") von "gimazo" bereits geschwunden war, für das Sprachgefühl des Volkes gar nicht mehr in Betracht kommt. (So steckt z. B. auch in dem alten kymryschen Namen für Ostsee "morimarusa" ein dreifacher Pleonasmus, "Meermeersee", wobei "sa" nicht als "See", sondern wohl nur als Endung empfunden ward.) "Matunautr" ist offenbar die Form aus der "matenot" entstanden ist, welche Form sich, wie erwähnt, bereits im 13. Jahrhundert in "matelot" umgebildet hatte. Welche Einflüsse nun bei der Übernahme ins Niederländische die Verschiebung in "matroos" verursacht oder gefördert haben ist unschwer zu erkennen. Man hat zunächst an den Plural "matelots" zu denken und daran, daß die Holländer heute noch gerne das stumme Schluß-s der Franzosen mit aussprechen. So war "matlos" gegeben; "l" und "r" aber wechseln so häufig mit einander, daß ganze Völkerschaften gar nicht wissen, ob sie "l" oder "r" sagen. So war die Form "matros", "matroos" ein Plural, was aber bald vergessen ward, so daß schon im Niederländischen und erst recht bei der Aufnahme ins Deutsche ein neuer Plural auf "en" gebildet werden konnte. — Daß aber eher vom gemeinsamen Essen der Name kommen konnte als vom gemeinsamen Schlafen, ist — trotz Kamerad und Geselle — dem nicht zweifelhaft, der bedenkt, eine wie große Rolle das Essen überhaupt im Leben — man denke an "Genosse", "Kumpan", "Kompagnie", "Maat" und "Messe" — so auch besonders im Bordleben spielt, und der weiß, daß an Bord heute noch die Leute in Backschaften d. h. Eßgenossenschaften eingeteilt sind. So ist es unzweifelhaft, daß auch auf den Schiffen der Nordmänner die Männer in "mötuneyti", in "Eßgenossenschaften", besser in "Genossenschaften" eingeteilt waren. Ein solcher "Genosse" hieß "matunautr", "Backsgenosse", "Backskamerad". — Im 17. Jahrhundert wurde zwar schon "Matrose" gesagt, aber daneben auch noch von "Bootsleuten" und "Bootsgesellen" in ganz gleicher Bedeutung gesprochen. Zu einer Flotte Piet Heyn's gehörte z. B. nach den "Durchläuchtigsten Seehelden" II. 71: "das Schiff Harlem, von zweyhundert und achtzig Lasten, mit zwey Metallinen, zwey und zwanzig eisernen, und acht Steinstücken, und achtzig Bootsleuten bemannt; das Schiff Leiden zweyhundert und dreyssig Last groß, worauf zwey Metallene und zwey und zwantzig eiserne und 8 Steinstücken und fünff und siebenzig Matrosen; der schwarze Löw, hundert und achtzig Last groß, mit vier und zwantzig Stücken Geschütz (oder Götelingen) vier Stein Stücken, und siebentzig Bootsgesellen." Bemerkenswert ist, daß nach Halbertsma im Friesischen der "Matrose" auch "siler" heißt (englisch "sailor"). — Ein altes gutes deutsches Wort für "Matrose", ja noch besser und bedeutungsvoller als dieses ist "Seemann". Es deutet mehr den dauernden seemännischen (Lebens-)Beruf an. Wenn ein Binnenländer freiwillig bei der Marine eintritt und von dieser zum Kriegsdienst an Bord ausgebildet wird, so heißt er zwar auch "Matrose", aber "Seemann" ist er darum doch noch nicht, das ist nur der, der auch in seinem Zivilverhältniß die Seefahrt als Beruf betreibt.


(E?)(L?) http://www.kinowelt.de/trailer.php

Dick & Doof - Als Matrosen / Gehen vor Anker u. a.


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"matroos" "gewoon schepeling" - Engels "matross" "artillerist"; Duits "Matrose"; Oost-Jiddisch "matroosn", "matroozn" [via Russisch]; Deens "matros"; Noors "matros"; Zweeds "matros" (uit Nl of Frans); Fins "matruusi" "ervaren zeeman" [via Zweeds]; Ests "madrus" (uit Nl of Duits); Tsjechisch "matroz" [via Russisch]; Pools "matros" (uit Nl of Duits); Kroatisch "matroz"; Servisch "matroz" "zeeman", "gewoon schepeling" [via Duits]; Sloveens "matroz" [via Duits]; Russisch "matros"; Bulgaars "matros"; Oekraiens "matros" [via Russisch]; Wit-Russisch "matros" [via Russisch]; Azeri "matros" [via Russisch]; Lets "matrozis" (uit Nl of Duits); Litouws "matrosas"; Hongaars "matroz" [via Duits]; Esperanto "matroso" [via Russisch]; Indonesisch "matros", "menteros"; Atjehnees "mantroih"; Boeginees "mataroso"; Jakartaans-Maleis "matros"; Javaans "mantrus", "matrus"; Keiees "manteros"; Letinees "martroosa"; Madoerees "mattros", "mattrus"; Makassaars "mantaros", "mantaroso"; Soendanees "matros"; Japans "madorosu" "gewoon schepeling"; ook: "domkop", "domoor"; Koreaans "madorosu", "matturosu" [via Japans]; Papiaments "matros" (ouder: "matroos"); Sranantongo "matrosi"; Arowaks "matoroso"; Surinaams-Javaans "matrus".


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERM.pdf

Matrose


(E?)(L?) http://www.lieder-archiv.de/lieder/list_vl.php?initial=F




(E?)(L?) http://www.lieder-archiv.de/lieder/list_vl.php?initial=K




(E?)(L?) http://www.lieder-archiv.de/lieder/list_vl.php?initial=T




(E?)(L?) http://www.mathe-spass.de/dm199x/dm97_auf.htm#dm97_08k

1997 - 08 Matrosen teilen Nüsse Folgen und Reihen


(E2)(L1) http://www.mundmische.de/

Matrosenbraut
Matrosen am Mast


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Süßwassermatrose


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/s.php

ein Süsswassermatrose


(E6)(L?) http://www.stofflexikon.com/matrosensatin/733/matrosensatin.html

Matrosensatin


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Matrosen am Mast" nennt der Volksmund die sexuell übertragbaren "Filzläuse" (Phthirus pubis), die einen starken Juckreiz vor allem in der Schambehaarung auslösen. Aus der christlichen Seefahrt wird berichtet, daß hartgesottene Matrosen einst in jedem Hafen eine (wohl zumeist käufliche) Geliebte gehabt haben sollen - bei der die fiesen kleinen Plagegeister natürlich auf jedem Landgang leicht akquiriert werden konnten. Ohne die entsprechenden Gegenmittel waren die "Sackratten" allerdings auch anhänglich wie ein Matrose, der sich, um bei Sturm nicht über Bord gespült zu werden, am Mast (diese bildliche Übertragung muß wohl nicht näher erläutert werden) festgebunden hatte.


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Seemannssprache

PDF-Version mit 336 MB


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Matrose" befahrener (ausgelernter) Seemann des niederen Schiffsdienstes' (dafür im 16. und 17. Jahrh, meist "Bootsgeselle" und "Bootsknecht"). Ganz am Ende des 16. Jahrhs. in Niederdeutschland entlehnt aus dem gleichbedeut, nl. "matroos", das seinerseits aus frz. "matelot" "Matrose" oder genauer desseu Plur. "matelots" entstammt; die älteste altfrz. Form "matenot" deutet auf Entlehnung aus altnord. "motunautr" "Speisegenosse", "Tischgenosse" (vgl. das verwandte "Maat"). Belege:
...
Röding 1796 unterscheidet befahrene, halbbefahrene und unbefahrene Matrosen, je nachdem sie völlig, halb oder gar nicht geübt sind (vgl. oben S. 77 unterbefahren). Hierzu einige Zusammensetzungen des 19. Jahrhs.: Matrosenstall
Matrosenklavier
Matrosenkuchen


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Mäkler (Matrosen-) | Matrose | Matrosengeld | Matrosenhospital | Matrosenkleid | Matrosenleinwand | Matrosenmäkler | Matrosenpressen | Tanz (Matrosen-)


(E?)(L?) http://www.wasistwas.de/archiv-technik-details/welche-ausbildung-muss-ein-matrose-absolvieren-um-auf-einem-u-boot-zu-arbeiten.html

Welche Ausbildung muss ein Matrose absolvieren, um auf einem U-Boot zu arbeiten?


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

| matrose, m. | matrosenamber | matrosenbasz, m. | matrosenbrauch, m. | matrosengeld, n. | matrosengeschwader, n. | matrosenhabit, m. n. | matrosenhose, f. | matrosenhut, m. | matrosenkappe, f. | matrosenkleid, n. | matrosenmesser, n. | matrosenmütze | matrosenschritt, m. | matrosensitte, f. | matrosenwache, f.


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

Gossenmatrose


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Matrose


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Matrose
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Matrose" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Matschaft (W3)

Sämmtlichen Matrosen eines Schiffes zusammen genommen werden die "Matschaft" genannt. Die erste Hälfte dieses Wortes, "Mat", ist vermuthlich das Niederdeutsche "Mat", ein "Kamerad", "Gesell".

Der dt. "Maat" (Anfang des 18. Jh.) = dt. "Schiffsunteroffizier", "Gehilfe des Steuermanns", "Gehilfe des Bootsmanns" geht ebenfalls zurück auf mnd. "mat", "mate" = dt. "Kamerad", "Geselle". Das mhdt. "ge-mazze", ahdt. "gi-mazzo" = dt. "Tischgenosse" wird mit germ. "*mat-", "*mati-" = dt. "Essen", "Speise" in Verbindung gebracht.

Adelung bringt "Mat" mit einer großen Wortfamilie in Verbindung zu der engl. "mat" = dt. "Matte", und als Verb = dt. "verflechten", "verfilzen" gehört. Die Grundbedeutung "verbinden", "verschlingen" kann man auch in den verwandten Wörtern erkennen wie etwa: Ob diese Worte wirklich in eine Familie gehören müßte allerdings noch detailliert geklärt werden. So findet man etwa für dt. "Materie" auch die Verbindung zu lat. "mater" = dt. "Mutter".

Bei Adelung findet man:


Die "Masche", plur. die -n, Diminut. das Mäschchen, Oberd. Mäschlein, ein Wort, welches überhaupt den Begriff der Verbindung, und besonders der Verschlingung hat, aber nur in einigen Fällen üblich ist. 1. * Ein Ring, besonders so fern derselbe zur Verbindung mit einem andern Ringe oder mit einem andern Dinge dienete; eine veraltete Bedeutung, in welcher ehedem nicht nur die Glieder einer Kette, sondern auch die Ringe an einem Harnische, die Schuppen, aus welchen ein Panzer bestand u. s. f. "Masen", "Maschen", "Musen", und im mittlern Lat. "Maculae" genannt wurden. 2. Eine Schlinge, in welchem Verstande die von den Vogelstellern aufgestellten Schlingen von Pferdehaaren gleichfalls "Maschen" genannt werden, da sie sonst auch "Dohnen", "Laufel", "Schleifen" u. s. f. heißen. 3. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, eine im Stricken vermittelst zweyer Stricknadeln gemachte Schlinge, die Schlingen, woraus ein jedes Strickwerk bestehet. 1) Eigentlich. Mit engen, weiten Maschen stricken. Die Maschen in den Netzen und Garnen werden mit Knoten befestiget, in den Strümpfen und andern Strickwerke aber nicht, daher in den letztern zuweilen eine Masche aufgehet, da sie denn wieder aufgenommen oder aufgefasset wird. Nieders. "Maske", Dän. "Maske", Engl. "Mesh", "Mash", Franz. "Mache", im Schwed. "Maska", im Isländ. "Möskne", im Angels. "Maesce". Im Deutschen pflegt man in vielen Gegenden noch den gewöhnlichen Zischlaut vorzusetzen, da es denn "Schmasche", "Schmosche", "Schmase", lautet, in welchem Falle das "a" zugleich gedehnt wird, das es in "Masche" am häufigsten geschärft ist. 2) Figürlich, ein aus solchen Maschen bestehendes Werk; ein gestricktes Werk; doch nur in einigen Fällen. So wird die Außenwand an den Fischergarnen auf dem Rheine die "Ledermasche" genannt. In der Lausitz ist "Maschel" oder "Muschel" ein kleiner von Bast geflochtener Sack, welcher wie ein Handkorb am Arme getragen wird, wo es aber auch zu einem andern Stamme gehören kann. (S. "Maß") Im Angels. ist "Max" ein Netz. 4. Ein verschlungenes Band, eine Schleife von Band oder Schnüren, im gemeinen Leben; Franz. "Coquarde". Eine weiße Masche auf dem Hute. Kein Band war ihr zu lieb, sie schenkt ihm manche Masche Bald auf den Festagshut, bald auf die Hirtentasche, Rost.

Anm. Es gehöret zu dem veralteten "Maß", Nieders. "Mat", "Verbindung", (S. "Gliedmaß", "Maskopey" und "Matschaft") und mit diesen Wörtern zu dem Geschlechte der Wörter "mit", "mischen" u. s. f. In andern Fällen und Sprachen gehet der Zischlaut in den verwandten Hauchlaut "ch" über, daher auch "machen" ehedem "verbinden" bedeutete, (S. "Gemahl") Daher stammen denn das Lat. "Macula", das Ital. "Maglia", das Wallis. "Magl", das Franz. "Maille", "Macle", das Engl. "Mail", das Schwed. "Malja", das Finnländ. "Malja", und Span. "Malia"; alle in der Bedeutung einer "Masche" im Stricken, und zuweilen auch eines Ringes, einer Schnalle.

Die "Maskopey", plur. die -en, ein nur in den Niedersächsischen Handelsstädten übliches Wort, eine "Gesellschaft", und besonders eine "Handelsgesellschaft" zu bezeichnen, welche sich zu gleichem Gewinn und Verluste verbunden hat. Maskopey machen, eine Gesellschaft errichten, sich zu einem gewissen Endzwecke verbinden. In engerer Bedeutung und verächtlichem Verstande ist die Maskopey eine zum Schaden anderer heimlich errichtete Verbindung.

Anm. Im Nieders. "Maskuppije", "Matskuppije", im Schwed. "Matskopi". Es stammet von "Matschaft", "Verbindung" mehrerer zu einem gemeinschaftlichen Endzwecke, "Gesellschaft", ab, Nieders. "Maatskup" und "Maskup". S. "Matschaft".

Die "Matschaft", plur. inus. ein nur in den Niederdeutschen Mundarten übliches Collectivum, die "Kameradschaft", mehrere zu einer gemeinschaftlichen Absicht verbundene Personen, und deren Verhältniß gegen einander zu bezeichnen. Daher ist im Nieders. und Holländ. die "Matskup", "Maskup", "Matskuppije", eine "Handelsgesellschaft", (S. "Maskopey") Besonders wird in der Seefahrt das gesammte Schiffsvolk unter dem Nahmen der "Matschaft" begriffen. "Mat" und "Matse" ist ein im Niederdeutschen sehr übliches Wort, einen Kameraden, Gesellen, zu bezeichnen, Engl. "Mate", Schwed. und Isländ. "Mat", im weiblichen Geschlechte "Maatske"; welches zu dem zahlreichen Geschlechte der Wörter "mit", "mischen" u. s. f. gehöret, und überhaupt eine "Verbindung" bedeutet, (S. auch das Hochdeutsche "Gliedmaß") Mit veränderter Endsylbe gehöret auch das Angels. "Mace", Schwed. "Make", ein "Kamerad", "Gesell", "Genoß", unser "Gemahl", und das Zeitwort "machen", so fern es "verbinden" bedeutet, hierher, S. "Gemahl".

4. Die "Matte", plur. inus. oder die Matten, sing. inus. ein Wort, welches der Begriff der Consistenz, der dichten Verbindung der Theile, der "Masse", hat. Man gebraucht es nur noch im gemeinen Leben vieler Gegenden, wo die geronnene oder gekäsete Milch, so wie sie zum Käsemachen gebraucht wird, die "Matte", oder im Plural die "Matten", "Käsematten" heißt. Holländ. "Matte", im Lotharing. "Matton". In Meißen wird die Milch "mattig", wenn sie gerinnet. (S. auch 1. "Matz") Es gehöret zu dem Geschlechte der Wörter "Masse", "Materie", und stammet mit denselben von "Mat", "socius", (S. "Matschaft", "mit", "mischen" u. s. f.) ab. Bey dem Petron ist "Mattea" eine gewisse leckere Speise, Griech. "???", bey dem Sneton, "Mactea"; um Dombes in Frankreich ist "Matte", ein Bündel Hanf, und im Lotharing. "Maitte" die "Materie", der "Stoff".

Das "Mautherz", des -es, plur. doch nur von mehrern Arten; die -e, ein Erz, welches nicht, in Gängen, sondern stockweise oder nierenweise bricht. Vermuthlich von "Miethe", ein "Haufen", als ein Geschlechtsverwandter von "Mat", ein "Geselle", (S. "Matschaft", "Mit", "Matte", in der Bedeutung einer "Masse" u. s. f.) Im Schwed. ist "Mot" der Ort, oder Punct, wo mehrere Dinge zusammen kommen, wo das "t" in dem zusammen gesetzten "Gliedmaß" in den verwandten Zischlaut übergegangen ist, S. dasselbe ingleichen "Meuterey".

Die "Meuterey", plur. die -en, ein Wort, welches nur noch in engerer Bedeutung gebraucht wird, eine unerlaubte Verbindung mehrerer, besonders wider ihre Obern zu bezeichnen, ein Complott, wo es mehr von leichtsinnigen, vorübergehenden Verbindungen dieser Art gebraucht wird; dagegen Verschwörung den Begriff der festern, feyerlichern Verbindung mit sich führet. Eine Meuterey machen.

Anm. Im Schwed. "Myteri", im Dän. "Mytterie", im Engl. "Mutiny". Es ist im Hochdeutschen nur ein Überbleibsel eines zahlreichern Geschlechtes, wohin die veralteten "Meute", eine solche Verbindung, und das Zeitwort "meuten", "meuteniren", sie "erregen", "anstiften", gehören; Franz. "mutiner", Ital. "mutinare", "ammutinarsi", Span. "amounarse". Es gehöret zu dem Geschlechte der Wörter "Masse", "Materie", 4. "Matte", "Mat", "locius", in "Matschaft", 4. "Mag" und "Mit", und bezeichnet überhaupt eine "Verbindung". Der Begriff des Aufstandes ist nicht nothwendig damit verbunden, kann aber dabey Statt finden, da denn auch das Lat. "Motus" mit zur Verwandtschaft gehöret.

"Miethen", verb. reg. act. welches jetzt nur noch in einer gedoppelten Bedeutung üblich ist. 1) Um Lohn dingen; wo man es nur noch von dem Gesinde gebraucht, wenn man es gegen einen bestimmten Lohn auf gewisse Zeit zu seinem Dienste dinget. Einen Knecht, eine Magd, einen Bedienten miethen, diesen Vertrag errichten, welches durch beyderseitiges Versprechen und durch eine gewisse Angabe von Seiten der Herrschaft geschiehet, welche daher das "Miethgeld", der "Miethgroschen" genannt wird. Von andern Personen wird es nicht mehr gebraucht. Andere Arbeiter, Tagelöhner u. s. f. werden nicht gemiethet, sondern gedungen, oder bestellet; ob es gleich noch Matth. 20, 1 heißt, Arbeiter zu miethen in seinen Weinberg; wo es schon in dem Basel 1523 gedruckten N. T. als ein unverständliches Wort, durch bestellen, dingen, erkläret wird. Wohl aber gebraucht man es noch im verächtlichen Verstande, von Personen, welche man durch Belohnung zu seinen Absichten beweget. Ein gemietheter Lobredner. 2) Zum Gebrauche auf eine gewisse Zeit gegen eine bestimmte Bezahlung erhalten; wo es, wie Stosch ganz richtig bemerkt, nur von solchen Dingen üblich ist, welche man ohne weitere Bearbeitung gebrauchen kann, zum Unterschiede von dem pachten. Man miethet einen Garten, wenn man ihn, so wie er da ist, zu seinem Vergnügen gebrauchen will; dagegen der Gärtner, welcher den Ertrag benutzen will, und ihn also erst bearbeiten muß, denselben pachtet. Indessen ist es auch hier durch den Gebrauch eingeschränket worden. Man miethet zwar ein Haus, eine Wohnung, eine Stube, eine Kammer, einen Keller, einen Laden, einen Stall u. s. f. ingleichen ein Schiff, einen Kahn, eine Kutsche, einen Wagen, ein Pferd, Meublen u. s. f. dagegen man von Büchern u. s. f. dieses Zeitwort nicht gebraucht, wenn man gleich für ihren auf gewisse Zeit bedungenen Gebrauch bezahlet. In weiterm Verstande kommt es in einigen Zusammensetzungen auch von geringen Personen vor, welche man auf kurze Zeit zu seinem Dienste verpflichtet. So wird ein Lehn- oder Lohnlackey, ein Lehn- oder Lohnknecht, welchen man nicht jahrweise, sondern auf kurze Zeit in seinem Dienste hat, auch ein "Miethlackey", ein "Miethknecht" genannt. So auch die "Miethung".

Anm. Schon bey dem Ottfried in der ersten Bedeutung "miattun", bey dem Kero in der zweyten "mietan", im Nieders. "meden", "meen", wo es aber nur allein in der ersten Bedeutung von dem Gesinde gebraucht wird, dagegen in der zweyten Bedeutung heuern üblich ist. Die Abstammung ist ungewiß, weil mehrere Stämme mit gleichem Rechte darauf Anspruch haben. Da "miethen" alle Mahl einen Vertrag, eine Verbindung voraus setzt, so scheinet es zu "mit", "Mat", "socius", (S. "Matschaft") 4. "Matte", und andern dieses Geschlechtes zu gehören. Indessen kann es auch von "Miethe", "Lohn", abstammen. S. 3. "Miethe".

"Mischen", verb. reg. act. welches überhaupt zwey oder mehrere Dinge unter einander thun bedeutet. 1. Im weitesten Verstande, ohne Rücksicht auf die Art und Weise der Verbindung, wo es auch von trocknen Dingen gebraucht wird, besonders, wenn sie ohne bestimmte Ordnung unter einander gethan werden; für "mengen". 1) Eigentlich; wo es am gewöhnlichsten nur in einigen bestimmten Fällen üblich ist. Die Karten "mischen", wofür man auch "mengen" gebraucht, die Blätter unter einander stoßen. Besonders wenn nach dieser Vermischung ein gewisses drittes Ding entstehet. Ein gemischter Zeug wo seidene und wollene oder leinene Fäden unter einander gewebet sind, der also weder ein seidener, noch ein leinener, noch ein wollener Zeug allein ist. Gemischtes Futter, welches von mehrern unter einander gethanen Futterarten entstehet. Gemischtes Korn oder Getreide, von mehrern mit einander vermengten, oder unter einander gesäeten Getreidearten, welches im Nieders. "Mangkorn", "Gemangkorn", im Hoch- und Oberdeutschen aber "Mischelkorn", "Mischkorn", "Mischgetreide" heißt. Gemischtes Obst, Äpfel und Birnen unter einander. Es ist sehr gemischt, es ist Gutes und Schlechtes unter einander. Das Wetter war trübe oder doch gemischt. Mischt Blumen, die der offnen Erd entsteigen, Und frische Blüthe drein, Raml. (S. auch "Vermischen") 2) In weiterer und figürlicher Bedeutung, so wie "mengen". (a) Sich in etwas mischen, Theil daran nehmen. Sich in alle Händel mischen. Ich will nicht mit in diese Sache gemischt seyn. Jemanden mit in das Spiel mischen. (b) Wenn wir uns Gott denken wollen, so mischt sich gemeiniglich etwas Bildliches mit in unsere Vorstellung ein. 2. In engerer Bedeutung, zwey oder mehrere Dinge so unter einander mengen, daß die Kennzeichen aufgehoben und verwechselt werden, welches besonders geschiehet, wenn man flüssige Körper mit flüssigen, oder gewisse trockne Körper mit flüssigen vermenget. Den Wein mit Wasser mischen. Ein gemischtes Metall, wo mehrere Metalle unter einander geschmelzet worden. Gift mischen, andere durch beygebrachtes Gift hinrichten; entweder es durch die Mischung zubereiten, oder auch so fern es gemeiniglich unter die Speise oder unter das Getränk gemischet wird, (S. "Giftmischer") Die Farben mischen, bey den Mahlern. So auch die Mischung, welches nicht nur die Handlung des Mischens, sondern auch einen gemischten Körper bedeutet; in welchem Falle es auch den Plural leidet.

Anm. Schon bey dem Kero "misken", bey dem Notker "mischen", im Westphäl. "misgen", im Engl. "to masn", "mix". im Böhm. "zmichati", "smisseti", bey den Krain. Wenden "meisham", im Pohln. "mieszam", ich mische, im Lat. "miscere", im Griech. "???", und schon im Hebr. "???". Es ist ein Geschlechtsverwandter von "Masse", "Materie", 4. "Matte", 2. und 4. "Matz", dem Niederdeutschen "Mat", "socius", (S. "Matschaft") der letzten Hälfte des Wortes "Gliedmaß", "Messing", dem Vorworte "mit", und den Zeitwörtern "mengen" und "machen", so fern das letzte ehedem verbinden bedeutete, (S. "Gemahl") welche größten Theils nur in den Ableitungslauten verschieden sind. Es druckt, so wie das nur in der Mundart verschiedene "meischen", zunächst die Bewegung des Rührens, des Schüttelns u. s. f. aus, welches mit dem "Mischen" gemeiniglich verbunden ist.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Matschaft


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Matschaft
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Matschaft" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

mit allen Wassern gewaschen (W3)

Die Redensart dt. "mit allen Wassern gewaschen sein" geht auf Matrosen zurück, die alle sieben Weltmeere bereist haben und denen deshalb niemand etwas vormachen kann.

(E?)(L?) http://kollokationen.bbaw.de/htm/idioms.html

mit allen Wassern gewaschen: 1. Lesart 2. Lesart


(E?)(L?) http://kollokationen.bbaw.de/cgi-bin/view.pl?id=186


(E?)(L?) http://kollokationen.bbaw.de/cgi-bin/view.pl?id=1626


(E?)(L?) http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/essigsessenzen/868862/

Sendung vom 31.10.2008
Ein Kesseltreiben veranstalten …
Diesmal geht es um die Redensarten: Ein Kesseltreiben veranstalten, Ein Brett vor dem Kopf haben, Mit allen Wassern gewaschen sein, Mit jemandem etwas am Hut haben, Da hast du mit Zitronen gehandelt u.a.


(E?)(L?) http://www.ettinger-phraseologie.de/pages/deutsche-redewendungen/alphabetischer-index.php


(E?)(L?) http://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/c/c.18.php#18

mit allen Wassern gewaschen sein (ugs.) C.18,18


(E?)(L?) http://www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/deutsch

Mit allen Wassern gewaschen


(E?)(L?) http://www.phraseo.de/phrase/mit-allen-wassern-gewaschen-sein/

Mit allen Wassern gewaschen


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/g.php

mit allen Wassern gewaschen sein


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Mit allen Wassern gewaschen" sind Menschen, die sehr gewitzt, durchtrieben und abgebrüht sind: "Alle Wasser" meint dabei die 7 Weltmeere, welche die Seemänner auf ihren Schiffen überquerten. Das Leben eines Seefahrers galt als spektakulär, durften sie doch immer neue Länder, Kulturen und Schätze entdecken. Dabei lernten sie, sich in einer fremden Welt zu behaupten - sie waren eben "mit allen Wassern der Welt" gewaschen.


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen




(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=mit allen Wassern gewaschen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "mit allen Wassern gewaschen" taucht in der Literatur um das Jahr 1850 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

Moses (W3)

"Moses" wird in der Seefahrt das jüngste Besatzungsmitglied genannt. Nun gibt es einerseits die Variante, dass "Moses" auf die in Italien bzw. Frankreich gebrauchte ital. "mozzo" oder frz. "mousse" zurück geht. Es scheint jedoch weitestgehend Einigkeit zu bestehen, dass "Moses" auf den Autor der "fünf Bücher Mose", auch "Pentateuch" genannt, zurück geht. Dieser sollte als Säugling - der Legende nach - auf Anordnung des Pharaos getötet werden, wie auch alle anderen Jungen des hebräischen Volkes. Seine Mutter setzte ihn jedoch in einem kleinen Körbchen auf dem Nil aus. Damit wurde Moses zum jüngsten Seefahrer der Geschichte.

Auch das kleinste Beiboot eines Schiffes erhielt den Namen "Moses".

Der Name "Mose" geht auf ägyptische Wurzel zurück und bedeutet dt. "geboren von". Man findet "Mose" als Bestandteil in vielen Namen. Er entspricht ziemlich genau dem griech. "genes". Als Beispiele findet man griech. "Diogenes" = ägypt. "Amunmose" = dt. "Gottgeboren" oder griech. "Hermogenes" = ägypt. "Thutmose" = dt. "der von Hermes gezeugte", der von "Thut gezeugte".

Hinweis:

Der ägyptische Gott "Amun", "Amon", "Ammon" war zunächst nur der Stadtgott von Theben. Mit dem Aufstieg von Theben wurde er zum ägyptischen. Später wurde er von den Griechen und Römern mit Zeus beziehungsweise Jupiter gleichgesetzt.

(E1)(L1) http://www.besserwisserseite.de/begrifflichkeiten.phtml

Moses


(E?)(L?) http://www.bibel-online.net/buch/02.2-mose/2.html#2,1

...
Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind darein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers. Aber seine Schwester stand von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es ihm gehen würde. Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm eine Pauke in ihre Hand, und alle Weiber folgten ihr nach hinaus mit Pauken im Reigen. Und die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen.
...


(E?)(L?) http://www.etymonline.com/index.php?term=Moses

"Moses", masc. proper name, name of the Hebrew prophet and lawgiver, Middle English "Moises", from Latin, from Greek "Mouses", from Hebrew "Mosheh", which is of unknown origin.

Most scholars see in it the Hebraization of Egyptian "mes", "mesu" = "child", "son", which is often used in theophorous names. According to this derivation the words of Pharaoh's daughter in Ex. 2:10, "For out of the water I drew him" are not the explanation of the Hebrew name "Mosheh", but express the idea that the Egyptian name given by Pharaoh's daughter resembles in sound, and therefore, reminds us of, the Hebrew verb "mashah" = "he drew out", which is suggestive of the words spoken by Pharaoh's daughter. [Ernest Klein, "A Comprehensive Etymological Dictionary of the English Language"]

As an "expletive" or oath, "Oh, Moses", 1840; "Holy Moses" is attested by 1877.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Moses Historische Bezeichnung fuer das juengste Mannschaftsmitglied der Deckbesatzung eines Schiffes


(E?)(L?) https://www.perlentaucher.de/essay/monotheismus-und-gewalt.html?highlight=#8

...
[8] "Mose" ist ein unendlich häufiger ägyptischer Namensbestandteil und heißt "geboren von", meist in Verbindung mit einem Gottesnamen, so wie griechisch "genes" in Diogenes (=äg. Amunmose) oder Hermogenes (äg. Thutmose), kommt aber auch ohne Gottesnamen, als "Mose" vor.
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Moses
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Moses" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1740 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

N

O

oppisworld.de
Auf hoher See

(E?)(L1) http://www.oppisworld.de/philo/see.html




Erstellt: 2016-01

P

Pegel (W3)

Der dt. "Pegel" wurde im 18. Jh. aus dem Niederdeutschen, mndt. "pegel" = dt. "Wasserstandsmesser", "Merkzeichen an Gefäßen", "Eichstrich", ins Hochdeutsche übernommen. Zu beachten ist dass "Pegel" für das "Zeichen" steht - nicht für den "Pegelstand". "Pegel" darf also nicht mit dem "Wasserstand" gleich gesetzt werden.

Als Ableitung von dt. "Pegel" findet man das Verb mndt. "pegelen" = dt. "die Wassertiefe messen", "eine Flüssigkeitsmenge bestimmen".

Zur Herleitung von dt. "Pegel" gibt es unterschiedliche Hinweise. Am naheliegendsten finde ich den Bezug zu lat. "baculum" = dt. "Stab", "Stock". Die Assoziation der Bedeutung dt. "Balken" bzw. als Verkleinerungsform dt. "Bälkchen" mit dt. "Markierung", "Markierungszeichen", kann man auch heute noch gelegentlich antreffen. Eine entsprechende Verbindung hat sich sogar in dt. "Balkendiagramm" manifestiert.

Vorausgesetzt diese Verwandtschaft ist die richtige - wäre dt. "Pegel" auch verwandt mit dt. "Bazillus" (zu lat. "bacillus" = dt. "Stäbchen", zu lat. "baculum" = dt. "Stock", "Stab" und weiter zu griech. "báktron" = dt. "Stock").

Als Wurzel wäre dann ide. "bak-" = dt. "Stock", "Stab als Stütze", "schlagen", "stoßen", "stechen" anzusetzen.

Neben dt. "peilen" wurde auch dt. "picheln" ("Trinken nach bzw. bis zum Eichstrich") von dt. "Pegel" abgeleitet.

"Pegel" kommt auch als Familienname vor. Vielleicht war der erste Namensträger jemand, der den Wasserstand an Flüssen überprüfte - oder es war jemand, der seine Trinkfestigkeit unter Beweis stellte.



(E?)(L?) http://www.archive.org/stream/Lateinisches-etymologisches-woerterbuch/Walde-LateinischesEtymologischesWrterbuch_djvu.txt


(E?)(L?) https://archive.org/details/Lateinisches-etymologisches-woerterbuch

"baculum" "Stab", "Stock", Demin. "baacillum" {"baccillum hic illic in codd.", Thes.), "imbecillus" "schwach" (= "ungestützt"; die Erklärung "imbecillis quasi sine baculo" schon in den Leidener Juvenalscholien zu III, 28, s. Rönsch Collect, phil. 147 f., Niedermann lA. XVIII, 75): gr. "???", "???" "Stock", "Stab", "Stütze", "???" Hes. (Ascoli Studi crit. II, 106 ff., Fick BB. VIII, 330 f., XVII, 320), mengl. "pegge", engl. "peg" "Pinne", "Pflock", ndd. "pegel" "Pfahl" (Uhlenbeck PBrP, XVIII, 242), air. "bacc", nir. "bac" "Haken", "Krummstab" (Zupitza KZ. XXXVI, 234); vielleicht auch gr. "???" "ruhig", "sanft" (ursprgl. "schwach"?) und ähnliche, s. Bezzenberger BB. XXVII, 143 f., wo auch gegen Ficks BB. XVII, 320, Wb. I4 398 Heranziehung von ahd. "chegil" "Kegel". Wz. "*bak-" "Stab als Stütze" oder dgl. - Lat. "imbecillus" fordert keine Hochstufe "*bek-" sondern ist als "im-baccillus" mit "bac(c)illum baculum" aus "*bac-{c)lom" (älter wohl "*bak-tlom") bildungsgleich (Duvau Mem. soc. lingu. VIII, 185 ff.); die Entwicklung von "-bec-" (nicht "-bec-") aus "-bacc-" (nicht wortanlautend, gegenüber z, B. "mamilla" aus "*mammilla") ist wohl dureh ältern Quantitätsumtausch zur Vermeidung langer Konsonanten in zwei aufeinanderfolgenden Silben zu erklären.

Unrichtig sieht Vanicek 73, Ceci Rendic. d. R. Ace, d. Lincei, ser, V, t. III (1894), 310 ff. in "baculum" einen Verwandten von Wz. "*gua-", "*gue-" "gehn" (s. "venio"); auch "???". "???" Hes. (vgl. zur Bed, "???" "stützen", "aufstemmen" und "niederstürzen") stützt dies trotz Fick BB. XXIX, 196 nicht, da sein Anklang an "???" nicht etymologische Verwandtscbaft erweist. Nichts für sich hat Johanssons Beitr. z. gr. Sprachk. 70 f. (m. Lit.) Anknüpfung an "baeto".

pegel ndd. : baculum


(E?)(L?) http://app.auva.at/Lexikon/topic/Index?lang=de




(E?)(L?) http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern1/mp3-download-podcast-neun-vor-neun.shtml

Sturmflut in Hamburg (17.02.1962) - 17.02.2011

Plötzlich steht die Nordsee 1, 80 m hoch in Hamburger Wohnungen. An über 50 Stellen waren Deiche gebrochen. Der Orkan "Vincinette" lässt den Pegel der Nordsee fast fünf Meter über Normal ansteigen. Menschen klettern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durchnässt auf die Dächer und warten auf Rettung. Etwa ein Fünftel der Stadt Hamburg wird überschwemmt, über 300 Menschen kommen um.

Audio abspielen - Audio runterladen - [Audio]-Infos


(E?)(L?) http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Vorhersagen/Gezeiten/index.jsp

Hier finden Sie die Hoch- und Niedrigwasserzeiten für sieben Tage für eine Auswahl von Pegelorten.


(E?)(L?) http://personensuche.dastelefonbuch.de/Nachnamen-P.html

Pegel


(E?)(L?) http://www.deutsche-biographie.de/




(E?)(L?) http://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=102248&lv3=102452

Schneepegel

Die Ermittlung der Schneehöhe zum Morgentermin (Klimatermin 06 UTC) erfolgt durch einen Schneepegel. Dabei handelt es sich um einen Stab, der mit einer Zentimetereinteilung versehen ist. Die Messung erfolgt, indem der Schneepegel lotrecht bis auf den Boden aufgesetzt wird. In schneereichen Gebieten wird ein Standpegel (siehe Bild) zur Ermittlung der Schneehöhe eingesetzt.
...


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/pegel1

"pegel" (ijskegel; gulden)

"pegel" zn. "ijskegel", "stalactiet van ijs"

Nnl. "pegel" "ijskegel" [1805; iWNT].

Hetzelfde woord als "peil", mnl. "peghel", "peyl" "merkteken", "vloeistofniveau". Beide vormen hebben lange tijd naast elkaar bestaan.

Pas in de 19e eeuw kreeg "pegel" de betekenis "ijskegel" en raakte de oude betekenis verouderd, zodat "peil" en "pegel" twee verschillende woorden werden.

De betekenis "ijskegel" ontstond wrsch. door invloed van twee woorden. Het eerste woord is "kegel", dat tot in de 19e eeuw ook "ijspegel" kon betekenen, maar die betekenis verloor toen "pegel" die had gekregen. Het tweede is "ijspil", "pil", "-pill", "-pingel" "ijspegel", een woord uit Oost-Nederlandse en Nederduitse dialecten dat wrsch. verwant is met "pingel" "klein ding", "iets kleins", "pinkel" "dun puntig houtje", "houten tapje" en dan wrsch. ook met "pink". Volgens WNT heeft "pegel" in West-Vlaanderen steeds de oorspr. betekenis "puntig voorwerp" behouden, maar in naslagwerken over het West-Vlaams is die niet te vinden.

Het woord "kegel" in de betekenis "ijspegel" is wrsch. oorspr. niet hetzelfde woord als "kegel" "kei", "wig", "conus"; het verschijnt in het Middelnederlands als "kekele" [14e eeuw; MNW "kekel"], "keeckel" [1477; Teuth.] en ook Kiliaan [1599] geeft "kekel" "ijspegel", met als variant "keghel" (met de aantekening “Vlaams”). In het Oudhoogduits verschijnt dit woord als "kichilla"; het gaat vermoedelijk terug op pgm. "*kakila-", dat staat naast pgm. "*jekila-", "*jekula-" in de Scandinavische talen, waaruit IJslands "jökull" "gletsjer"; over de verdere herkomst is niets bekend.

Lit.: E. Rooth (1961), Zu den Bezeichnungen für den ‘Eiszapfen’ in den germanischen Sprachen, Stockholm

"pegel"* "gulden" 1906 [WNT]

"pegel"1* [staaf] {1369} hetzelfde woord als "peil".

"pegel"2* [gulden] {1901-1925} is hetzelfde woord als "pegel"1 ["peil", "maat", "merkteken"].

"pegel", "peil", znw., mnl. "peghel", "peil" m, "peile" v. "knopje als merkteken in maten voor vloeistoffen"; "merkteken van de waterstand"; "merkteken voor de diepte van een scheepslading", mnd. "pegel" "pegel", "peil", "maat", nnd. "pegel" "paal", oe. "pægel" "koelvat" (ne. "pail") > grondvorm "*pagila-". Daarnaast staat de vorm "*pagjo-" in "pegge" "blok", "tussenklamp", van klompenmakerij (dial. Enter), Teuth. "pegge", "peg", nnl. dial. ne. "peg" "houten pin" (misschien - mnl. "pegge"; het treedt eerst sedert 1440 op, vgl. Bense 271). — Mogelijk te verbinden met lat. "baculum" "staf", "stok", gr. "báktron" "stok", lit. "bàksteleti" "stoten", "duwen" (oiers "bacc" "haak", "kromstaf" gaat echter op lat. "baculum" terug) (IEW93). — > nhd. "pegel" "waterstandteken" eerst in de 18de eeuw (Kluge, Seemannssprache 610).

Het grondwoord "peg", vgl. ook noordfri. me. "pegge" wil H. Kuhn ZfdMa 28, 1961, 4 uit een onbekende idg. substraattaal afleiden en dan met onverschoven labiaal verbinden met gr. "pássalos" "pin" en lat. "palus" "paal". Gewaagde verklaring. — De samenstelling "ijspegel" staat naast "ijskegel", vgl. mnl. "kekele", "kekel", maar ook ijsdacke vgl. nnd. istakken en verwante woorden in de nnd. dialecten; zie de uitvoerige behandeling in E. Rooth, Zu den bezeichnungen für "Eiszapfen" in den germanischen Sprachen, Stockholm 1961.

"pegel", "peil" znww., mnl. "peghel", "peil" m. ("peile" v.) "knopje als merkteeken in maten voor vloeistoffen" (nnl. "pegel"), "merkteeken voor den waterstand" (nnl. "peil"), merkteeken hoe diep een schip geladen mag worden, graad van sterkte van bier (nnl. "peil").” De mnl. vorm met "ei" is holl.; hij wordt ook door Kil. zoo genoemd. Grondvorm "*pagila-". Buiten het Ndl. nog mnd. "pegel" m. "pegel", "peil", "een maat", nnd. "pegel" "paal", ags. "pægel" "koelvat" (eng. "pail"). Hiernaast "*pagjô-", "*pagjôn-" in Teuth. "peg", "pegge", ndl. dial. en eng. "peg" "houten pin". Wsch. zijn lat. "baculum", gr. "báktron" "stok", "staf" verwant: de basis "bak-k" of "bak-q") kan "recht zijn" beteekend hebben. Ook ier. "bacc" "haak", "kromme stok" heeft men gecombineerd; dan zou de basis-bet. een andere moeten zijn, bijv. "stevig zijn": zie echter achterbaks.

"pegel", "peil". Waarschijnlijk is met een vanouds germ. woord, dat o.a. op grond van Teuth. "peg", "pegge", eng. "peg". enz. aan te nemen is, een aan mlat. "pagella" "maat voor vloeistoffen" ontleend woord dooreengelopen. — Uit het Ndd. hd. "pegel" m.

"pegel" m., Mnl. "peghel" = "knopje", "pinnetje als merkteeken" + Ndd. "pegel": dimin. van "peg". Hieruit Mlat. "pagella" en Hgd. "pegel". Niet verwant is Eng. "piggin", wel "pail" = emmer.

"Pegel" (of "peil"), verkleinw. van "peg" = "knop", "pin"; dus "pegel" is het knopje of pinnetje op een maatstok of in een vochtmaat: „Ik zal je zes oude Amsterdamsche tonnen gouds tot aan de pegel volmeten”. Ook samengetrokken tot "Peil", evenals "dwegel" tot "dweil"; megid tot meid, enz.


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/pegelen

ndl. "pegelen" = ndl. "peilen" (ijken)


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/peil

Mnd. "pegel" "peil", "maat" (waaruit nhd. "Pegel"); oe. "pægel" "koelvat" (ne. "pail"); - pgm. "*pagila-" "merkteken". Wrsch. een afleiding met verkleiningsachtervoegsel "*-ila-" van de wortel "*pag-". Hierbij hoort ook de afleiding pgm. "*pagjo-", waaruit: mnl. "pegge", "peg" "blok", "tussenklamp" zoals in en holten "peg" [1477; Teuth.] (nnl. "peg" en door ontlening ne. "peg" "pin").

Verdere herkomst onduidelijk. Mogelijk behorend bij: Latijn "baculum" "staf", "stok"; Grieks "báktron" "stok"; Litouws "bàksteleti" "stoten", "duwen". Indo-Europese herkomst van deze woorden (- pie. "*bak-" (IEW 93)?) is twijfelachtig. Kuhn (1961) verklaart de Germaanse woorden uit een substraattaal met een onverschoven "p-" en vergelijkt dan Latijn "palus" "paal", zie "paal".

De oorspr. betekenis is "merkteken", dat men, gezien de verwantschap met "peg" "pin", "spie", zal hebben aangegeven met een pin of staafje. Hieruit ontstond bij overdracht de betekenis "vloeistofniveau", meer in het bijzonder "vastgesteld vloeistofniveau" en bij uitbreiding "vastgestelde maat", "richtlijn". Zie ook "pegel".
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"pegel", "peil" znww., mnl. "peghel", "peil" m. ("peile" v.) "knopje als merkteeken in maten voor vloeistoffen" (nnl. "pegel"), "merkteeken voor den waterstand" (nnl. "peil"), "merkteeken hoe diep een schip geladen mag worden", "graad van sterkte van bier" (nnl. "peil"). De mnl. vorm met "ei" is holl.; hij wordt ook door Kil. zoo genoemd. Grondvorm "*pagila-". Buiten het Ndl. nog mnd. "pegel" m. "pegel", "peil", "een maat", nnd. "pegel" "paal", ags. "pægel" "koelvat" (eng. "pail"). Hiernaast "*pagjô(n)-" in Teuth. "peg(ge)", ndl. dial. en eng. "peg" "houten pin". Wsch. zijn lat. "baculum", gr. "báktron" "stok", "staf" verwant: de basis "bak-(k of q) kan "recht zijn" beteekend hebben. Ook ier. "bacc" "haak", "kromme stok" heeft men gecombineerd; dan zou de basis-bet. een andere moeten zijn, bijv. "stevig zijn": zie echter achterbaks.
...
"Pegel" (of "peil"), verkleinw. van "peg" = "knop", "pin"; dus pegel is het knopje of pinnetje op een maatstok of in een vochtmaat: „Ik zal je zes oude Amsterdamsche tonnen gouds tot aan de pegel volmeten”. Ook samengetrokken tot Peil, evenals dwegel tot dweil; megid tot meid, enz.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1




(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Nullpunkt", der, Dick und Kretschmer I. 232: „Die Pegel der Hafenplätze beziehen sich auf das mittlere örtliche Niedrigwasser. Werden die Nullpunkte jedoch in Verbindung gebracht mit dem Normal-Null, gleich dem Amsterdamer Null oder dem mittleren Wasserstande der Ostsee, gleich 37 m unter dem Normalhöhenpunkte der Sternwarte in Berlin, dann ergibt sich das Folgende: Der Nullpunkt des Pegels liegt unter Normal-Null


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Pegel", der. Maß zum Messen des Wasserstandes bei Meeren, Seen, Flüssen. Es bedeutet im Mittelalter ganz besonders ein "Maß zum Messen von Getränken", wobei die messende Skala an der inneren Wand des Trinkgefäßes angebracht war. Das von einigen Gelehrten Ende des 18. Jahrhunderts herausgegebene "Bremer Wörterbuch" bemerkt hierzu:

„Vor Zeiten bedeutete Pegel ein gewisses Maß flüssiger Sachen. Nächstdem nannte man hier auch also einen inwendigen Ring einer Kanne, der zum Abmessen des Trunkes bei den Gelagen diente. Unter den Meisterstücken der hiesigen Zinngießer ist noch jetzt eine Kanne mit Pegeln gebräuchlich. Da eine solche Kanne mit verschiedenen dergleichen Ringen versehen gewesen, so hatte ehedem ein jeder der Saufbrüder grade bis auf einen solchen Ring, ohne abzusetzen, trinken müssen. Hatte er diesen verfehlt, so war er genötigt, zur Strafe auf den folgenden zu trinken. Wobei der ziemlich unhöfliche Zuruf gewöhnlich gewesen: "Suup up den Pegel, du Flegel!" Daher sagt man auch noch: "enen goden Pegel supen", "einen guten Trunk verstehen können", "ein großer Säufer sein"."

Daher also stammt der Ausdruck "picheln" für "Trinken". Man sieht, die Deutschen befleißigten sich von jeher des Trunkes nach allen Regeln der Kunst. Doch tat der Pegel gute Dienste beim Einschenken, indem man, wie bei den Kindersaugflaschen, durch die Striche an der Wand genau den Inhalt des Gefäßes sehen konnte. So konnte jeder wissen, ob er für sein Geld auch sein rechtes Maß bekam.

"Sed to, ys dat recht getappet? Is dar doch ein gantz pegel weggeschnappet", beklagte sich im Mittelalter ein Mecklenburger beim Wirt. Ebendaher stammt auch der Vers: "Is it ein mester, moet man en firen, so moet he am ersten sinen pegel utliren." Der alte Kilianus Duffläus erklärt "peghel" mit "capacitas sive mensura vasis"; "peghelen" mit "metiri", "mensurare" und sagt auch schon öfters "peylen" anstatt "peghelen" (s. "peilen").

Nordfriesisch heißt "Pegel" nicht nur ein Maß an oder in einem Trinkgefäß, es kommt der Ausdruck auch beim Kornmessen vor. Also ist die Bedeutung ganz allgemein die eines Maßes. Die Verwandtschaft mit "Beil" ist wahrscheinlich. "Beil" hieß altnordisch "biegel", althochdeutsch "pigil" und heißt in Bayern heute noch "Beichel". Man hat sich also die Sache so zu denken, daß ursprünglich die Maße am Rande des (hölzernen) Gefäßes "Einschnitte oder Kerben, mit einem Beile gehauen", waren.


(E?)(L?) http://anw.inl.nl/article/ijspegel

"ijspegel": neerwaarts hangende kegel, gevormd door ijs; neerhangende pegel van ijs


(E?)(L?) http://anw.inl.nl/article/pegel

"pegel": "neerwaarts hangende kegel", gevormd door een bevroren of gestolde stof, zoals ijs, kaarsvet, snot enz.


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

ndl. "ijspegel" "kegel, gevormd door het bevriezen van afdruipend water" ["Eiszapfen"]

ndl. "peil", "pegel" "merk of teken ter aanduiding van de waterhoogte"


(E?)(L?) http://www.lateinlexikon.com/lexicon_latinum_hodiernum_03_fgh.pdf

"Gezeitenpegel", m "marimetrum", i, n [NLL p.158,1] {instrumentum maritimis aestibus metiendis [NLL p.158,1]}


(E?)(L?) http://www.mare.de/index.php?article_id=545

Wussten Sie, dass ... ...


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H




(E?)(L?) http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=\data\ie\germet&first=1001

Proto-Germanic: "*pig-"
Meaning: "pin", "peg"
Proto-IE: "*bak-"
Meaning: "pointed stick", "peg"
Old Greek: "báktro-n" n. "Stock", "Knüppel", "baktería" f. "Stock", "Stab", "Szepter" (als Wahrzeichen der Richter)
Germanic: "*pig-"
Latin: "baculum", "baculi" n. "Stab", "Stock", dem. "bacillum"
Celtic: OIr "bacc", Ir "bac" "Haken", "Krummstab"; Cymr "bach" "Haken", Bret "bac'h" "Hacke", "Stab"
Russ. meaning: "???"


Root: "bak-"
English meaning: "stick", "to hit"
German meaning: "Stab als Stütze", auch "stechen", "stoßen", "schlagen"?
Material: Lat. "baculum" "Stab", "Stock" aus "*bac-(c)lom", älter "*bak-tlom"; Spuren des "-cc-" im Demin. "bacillum", wofür mehrfach "baccillum" überliefert, vgl. auch "imbecillus" ("ohne Stütze") "schwach", "gebrechlich" aus "-baccillos". Pisani (REtIE. 3, 53) stellt "baculum" als "*bat-lo-m" zu "battuo", das er als osk.-urnbr. Lw. (aus "*bakt-") ansieht.
Gr. "???", "???", "???" "Stock", "Stab", "???" Hes. (Gegensatz von "imbecillus"), wohl auch "???" Hes.
Gr. "???" (d. i. "Prügelstock") Hes., sonst "Keule", "Knüttel", "Stock", ist wohl aus dem Lat. entlehnt.
Mengl. "pegge", engl. "peg" "Pinne", "Pflock", nhd. "pegel" "Pfahl"; aber mnd. "pegel" "Zeichen an einem Gefäß für Flüssigkeiten (aus einem Ring oder kleinen Zapfen bestehend)", ags. "pægel" m. "Weinkanne", engl. "pail" "Eimer" aus mlat. "pagella" "Spalte", "Maßstab".
Lit. "bàksteleti "stoßen", "puffen", lett. "bakstit" "stochern" (oder zum Schallwort lit. "bàkst"?).
Dagegen air. "bacc" (nir. "bac") "Haken", "Krummstab", cymr. "bach" "Ecke", "Haken", bret. "bac'h" "Hacke", "Stab" (aus "Griff", "Krücke des Stockes"), sind im Inselkeltischen oder schon im Latein erfolgte Rückbildungen aus "baculum".

Middle English: "pegge" "Pinne", "Pflock"
English: "peg"
Middle Low German: "pegel" "Zeichen an einem Gefäss für Flüssigkeiten (aus einem Ring oder kleinen Zapfen bestehend)"
Low German: "pegel" "Pfahl"


(E?)(L?) http://help.sap.com/saphelp_glossary/de/index.htm

"Pegelstab" (IS-OIL-DS-MRN)

Marketing-Vertriebsnetz (IS-OIL-DS-MRN)

Mit einem Pegelstab wird gemessen, wieviel Material (Flüssigkeit) ein Tank enthält.


(E?)(L?) https://www.schule.at/thema/detail/laerm.html

Lärm wird auch in Bildungseinrichtungen zu einem immer größeren Problem. Nicht genug damit, dass das Gehör geschädigt wird, beeinträchtigt ein überhöhter Lärmpegel auch das Konzentrations- und Lernvermögen der Schülerinnen und Schüler.
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(E?)(L?) https://www.schule.at/thema/detail/konfliktkultur.html

Immer häufiger wird der konstruktive und faire Umgang in Konfliktsituationen - eine gewaltfreie Kommunikation - auch zu einem schulischen Thema. An aktuellen Beispielen ist zu erkennen, dass der Aggressionspegel steigt und gleichzeitig die Hemmschwelle sinkt.
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(E?)(L?) http://masematte.susisoft.de/masfram.htm

Masematte "pegelbeschickert" = dt. "volltrunken"


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12772?query=peilen

"Pegel" "ein an Flüssen, Seen, Häfen und Schleusen angebrachter Wasserstandsmesser"; zufrühst gebucht bei Jacobsson, Technol. Wb. III 222 als "Pegel" im Wasserbau "das eingehauene Merkzeichen an einer Brücke oder Schleuse, welches für die Schiffer die Beschaffenheit der Wasserhöhe anzeigt". Weitere Zeugnisse fur das 18. Jahrh. fehlen in dieser Bedeutung; aber das Wort ist identisch mit nd. "pegel" "ein gewisses Maß flüssiger Sachen" 1768 Brem. Wb. III 302 und angls. pägel "Eimer", womit weiterhin die unter deu folg. Worten besprochene Sippe zusammenhängt.

1. peilen (den Grund resp. die Tiefe des Wassers) "mit dem Senkblei untersuchen" Röding 1796

"auspeilen" "die Wassertiefe und die Beschaffenheit des Grundes mit dem Lot untersuchen" Reuleaux 1892 S. 245. Belege:
...
Dazu "Peilboot" "kleines gedecktes Dampfboot für den Küstenvermessungsdienst" Stenzel 1904; Vgl. 1907 Hamb. Corresp. (Morgenbl.) 27. Febr. Die Vermessungsarbeiten in den heimischen Gewässern sollen außerdem einige "Peilboote" unterstützen, die zum Teil den Küstenbezirksämtern unterstellt worden sind.

2. "peilen" (bie Pumpe) "mit dem Peilholz untersuchen, wie hoch das Wasser in der Pumpe steht" Röding 1796 = "die Tiefe eingedrungenen Wassers messen" Döring 1904 Seemann u. sein Beruf S. 90. Belege:
...
Dazu "Peilholz", "Peilstock" "eiserner, in Zentimeter eingeteilter Maßstab, den man an einer Leine durch das "Peilrohr" hinabläßt, um die Tiefe des Wasserstandes festzustellen". Vgl. Smidt 1848 Ruiter III 42 Der Capitain ließ den Peilstock in die Pumpen hinab; dieser und die ersten Zolle der Leine waren vom Wasser feucht, das durch die Lecke eindrang. Parlow 1902 Kaptaube S. 104 Am Großmast kam ihm der Bootsmann mit dem Peilstock in der Hand entgegen.

3. "peilen" (die Sonne, das Land) "die Richtung oder Lage irgend eines entfernten Gegenstandes mittels eines Kompasses bestimmen" Paasch 1901 S. 417; von den techn. Wbb. seit Handbuch 1795 S. 168 und Röding 1796 regelmäßig verzeichnet. Entsprechend ul. "peilen" de hoogte der son en sterren Winschooten 1681 Seemann S. 187. Belege:
...
Dazu "Kreuzpeilung" "Bestimmung des Schiffsortes durch zwei einander möglichst im rechten Winkel kreuzende Peilungen" Stenzel 1904. Vgl. 1839 Schiffsjournal (Hamburg, Seewarte) Nach dieser Kreuzpeilung steht unser Besteck auf S. B. 25°.

"Peilstuhl" "dreibeiniger Bock oder Art Stuhl, worauf beim Peilen der Peilkompaß gesetzt wird" Röding III 41.


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/

pegel | pegeln | pegelung | pegler

Pegel, m., Peil, m., f., n.,

pegeln, v., peilen, v.

Pegelung, f.

(Pegler), m.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

"Pegel", heißt im Wasserbaue und in der Schifffahrt das Maß, nach welchem man die Höhe des Wasserstandes beurtheilt. Es besteht gewöhnlich in Merkzeichen, welche an Brücken oder Schleusen eingehauen werden. Daher "pegeln", "die Tiefe eines Stromes messen".

"Pegelrecht", das Recht, oder die Vorschrift, welche bey kleineren Flüssen die Höhe des Mahlwassers, bey größeren, wie auch bey Seen und Meeren, die Höhe der Deiche bestimmt. Die einer solchen Vorschrift gemäße Höhe des Wassers, heißt "pegelmäßig".

"Peil", ist mit "Pegel", im Grunde einerley; es ist nähmlich ein Maß, nach welchem man die Höhe des Wassers beurtheilt. Ein solcher "Peil" besteht aus einem Pfahle, den man da, wo man wegen Anlegung der Dämme, Deiche und anderer Wasserbaue, Wassermessungen anstellen will, einschlägt, und daran die Höhe der Fluth bemerkt.

Solche Pfähle sind auch bey schiffbaren Ströhmen von großem Nutzen, damit der Schiffer wisse, mit was für einer Ladung er bey jeder Wasserhöhe, ohne zu stranden, fortkommen könne. Zu diesem Ende pflegt man an Pfähle, oder an die Eingänge der Schleusen, oder an die Brückenpfeiler, Nummern und Striche auszuhauen. Der unterste Strich zeigt das beobachtete niedrigste Wasser an, und wird mit einer Null bemerkt. Hierauf folgt in der Entfernung eines rheinländischen Fußes Nummer I, dann in gleicher Entfernung Nummer II, und so weiter bis zum möglichst höchsten Wasserstande. Zwischen jeder Nummer werden noch vier Linien eingehauen, um die halben und viertel Schuhe anzudeuten. Dieses ist der "Hauptpegel" oder "Hauptpeil". In einiger Entfernung von diesem, etwa gegen über, wird der Peil der nächstfolgenden, oder auch wohl der letzten Schleuse des Canals, und wenn keine Schleuse vorhanden, der Pegel des nächsten Handelsortes in Beziehung auf den Hauptpegel abgezeichnet, damit der Schiffer sogleich sehen könne, wie hoch das Wasser an demjenigen Orte stehe, wo er hinfahren und abladen will.

Silberschlag's ausführliche Abhandlung der Hydrotechnik. Th. 2, §. 778 fl.

"Peilcompaß", ein Compaß, vermittelst welches die Abweichung der Magnetnadel zu bemerken ist. S. im Art. Compaß, Th. 8, S. 294. Er ist mit Visiren versehen, durch die man die Sonne oder einen andern Gegenstand sieht, und dabey bemerkt, gegen welchen Strich solche stehen.

"Peilen", in der deutschen Seemannssprache, die Lage eines entfernten Ortes mit dem Compasse beobachten, und darnach bestimmen, wie weit vom Schiffe, und nach welchem Compaßstriche er liegt.

"Peilketafel", eigentlich "Beilketafel", eine lange schmahle Tafel mit einem Rande, auf welcher man mit einer Art eiserner Kugeln spielt; aber nur noch bey den Landleuten in einigen Gegenden. Die erste Hälfte dieses Wortes stammt von "Ball", eine Kugel ab.

"Peilstock", s. "Visirstab".

"Verpeilen", im Wasserbaue, die Tiefe des Grundes unter Wasser messen. Dieses Wort kommt von dem Holländischen "Verpeelen" her, weil man sich gewöhnlicherweise der Pfähle und Stangen bedient, um den Grund aufzusuchen, und die Tiefe des Flusses zu messen. Kann man den Grund mit der Stange nicht erreichen, so bedient man sich des Senkbleyes. So auch die "Verpeilung".


(E?)(L?) http://lexikon.wasser.de/index.pl?begriff=Pegel&job=te

Ein "Pegel" dient der Messung des aktuellen Wasserstandes.

An einem Gewässer oder in einem Behälter wird eine Messlatte angebracht. Anhand des aktuellen Höhenstandes des Pegels kann die Wasserhöhe abgelesen werden. Neben der Pegellatte werden die Pegelstände elektronisch aufgezeichnet und können vielfach per Telefon abgefragt werden.

Der Pegel wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Höhenstände von Wasserhochbehälter werden damit überwacht.

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes überwacht mit den Pegeln die Schifffahrtsstraßen. Bei Niedrigwasser können dann einzelne Abschnitte für den Schiffsverkehr gesperrt werden. Ebenso wichtig ist der Hochwasserschutz. Anhand der Pegelstände kann ein Hochwasser vorhergesagt werden.

Die Messung des Tiefganges eines Schiffes kann ebenso mit einem Pegel überwacht werden.

Ein schönes Beispiel für einen Pegel ist der Pegelturm am Rheinufer in Köln. Ein Schwimmkörper im Pegelturm überträgt ständig den aktuellen Wasserstand des Rheins auf die am Turm angebrachte Pegeluhr und gleichzeitig werden die Daten elektronisch aufgezeichnet.

Der Pegel wurde so definiert, dass beim Pegelstand "Null" in einer Fahrrinne von mindestens 150 m Breite noch mindestens ein Meter Wassertiefe gewährleistet ist.


(E?)(L?) http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/iuv_abwasserlexikon_l.htm

"Pegellatte", "Lattenpegel" (level indicator)

Festinstallierte, kalibrierte Skala, mit dem der Pegel und damit der Wasserstand in einem Gewässer abgelesen werden kann. Moderne Anlagen verfügen über automatische Messeinrichtungen.


(E?)(L?) http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/p/pegel.htm

"Pegel" (level) Messeinrichtung, mit der der Wasserstand in einem Gewässer gemessen wird

"Pegelort" (level place, level location) Ort , an dem eine Pegel bestimmt wird und eine Gezeitenvorausberechnung erfolgt. Die Angabe für z.B. Hochwasser muss vollständigerweise für einen Pegelort erfolgen.


(E?)(L?) http://www.wein-plus.eu/de/Pegelwein_3.0.2649.html

"Pegelwein": Bezeichnung (auch Eichwein, Richtwein) für einen Wein bei einer Weinbewertung, mittels dem der Pegel bestimmt wird, an dem sich die Bewertung aller anderen zu verkostenden Weine orientiert.
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(E?)(L?) http://www.wetter.com/home/wetterlexikon/

Ein "Pegel" ist ein Messgerät zur Feststellung des Wasserstandes z. B. in Flüssen. Dabei wird im Volksmund fälschlicherweise oft der "Pegel" mit dem "Wasserstand" gleich gesetzt. Am "Pegel" wird der "Pegelstand" gemessen, aus dem sich der "Wasserstand" ableiten lässt. Die Messung selber wurde früher anhand von "Pegellatten" oder "Pegeluhren" vollzogen. Heute werden dafür größtenteils elektronische Messgeräte verwendet. Ausnahmen sind dabei Hochwasser oder Stromausfälle, bei denen auf die herkömmlichen Meßmethoden zurückgegriffen wird.


(E?)(L?) http://www.wetterbote.de/wetterlexikon/Pegel

"Pegel": Maßstab, an dem der Wasserstand eines Gewässers gemessen wird. Häufig ist ein "Pegel" als "Schwimmpegel" direkt mit einem Schreibgerät gekoppelt. Die "Pegelstände" der Flüsse lassen bei drohendem Hochwasser recht genaue Vorhersagen über Zeitpunkt und Ausmaß des Hochwassers zu. Bei kleinen Flüssen steigen und sinken die "Pegel" schneller, wie z.B. an der Sauer, als nach vergleichbaren Niederschlägen bei breiteren Flüssen, wie z.B. dem Rhein.


(E?)(L?) http://www.wetteronline.de/pegelstaende

Flusspegel Deutschland

Flüsse:


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/RhWB/

Deichpegel


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Wander, Karl Friedrich Wilhelm - Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Pegel Pegeln


(E?)(L?) http://www.pegelonline.wsv.de/

PEGELONLINE publiziert mit verschiedenen Diensten tagesaktuelle Rohwerte unterschiedlicher gewässerkundlicher Parameter (z.B. Wasserstand) von Binnen- und Küstenpegeln der Wasserstraßen des Bundes bis maximal 30 Tage rückwirkend.

Alle aktuellen Wasserstände werden ungeprüft und ohne Gewähr auf deren Genauigkeit von den fachlich zuständigen Wasser- und Schifffahrtsämtern bzw. Direktionen zur Verfügung gestellt.


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html

"GlW": "Gleichlautender Wasserstand". Bezugspunkt der Pegelmessung im Binnenbereich, ab dem der Pegel gemessen wird. Der Wasserstand, der in den letzten Jahren als niedrigster Wasserstand durchschnittlich festgestellt wurde. Er wird amtlich bekannt gemacht.

Pegel

Wasserstand: Siehe unter TIPS: Wasserstandsberechnung anhand des Pegels

Der Wasserstand kann anhand der täglich erscheinenden Pegelstände in den Wasserstandsmeldungen berechnet werden. Er ist keinesfalls identisch mit den Pegelständen in den Meldungen.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Pegel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Pegel" taucht in der Literatur um das Jahr 1780 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-08

peilen (W3)

Dt. "peilen" wurde aus der ndt. Seemannssprache übernommen, wo es "die Wassertiefe bestimmen", "die Himmelsrichtung bestimmen" bezeichnete. Es ist eng verwandt mit bzw. geht zurück auf mndt. "pegelen" = dt. "die Wassertiefe messen", "eine Flüssigkeitsmenge bestimmen". Zu Grunde liegt das Substantiv mndt. "pegel" = dt. "Wasserstandsmesser", "Merkzeichen an Gefäßen", "Eichstrich".

Der dt. "Pegel" wurde im 18. Jh. aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche übernommen.

Neben dt. "peilen" wurde auch dt. "picheln" ("Trinken nach bzw. bis zum Eichstrich") von dt. "Pegel" abgeleitet.

(E?)(L?) http://www.20min.ch/news/ausland/Slang_glossar.pdf

"peilen" - "verstehen"


(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/index.php?begin=a&end=zzzzz




(E?)(L?) http://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/g/g.7.php#4

4. [etwas] "über den Daumen peilen" / "schätzen" (ugs.) - Die Variante "etwas über den Daumen peilen" ist im Internet wesentlich häufiger belegt als die Variante "etwas über den Daumen schätzen".

(etwas) nur ungefähr schätzen (Duden - Redewendungen, ³2008)
...


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/peil

"peil" ((merkteken voor een) vloeistofniveau, vastgestelde maat)

"peil" zn. ‘(merkteken voor een) vloeistofniveau, vastgestelde maat’

Mnl. "peghel", "peyl" ‘(merkteken voor een) vloeistofniveau’
...
Oorspr. een Hollandse nevenvorm van mnl. "peghel", ontstaan door Noordzee-Germaanse samentrekking van onl. "-egi-" > "-ei-", zoals ook in ? dweil.

Mnd. "pegel" "peil", "maat" (waaruit nhd. "Pegel"); oe. "pægel" "koelvat" (ne. "pail"); - pgm. "*pagila-" "merkteken". Wrsch. een afleiding met verkleiningsachtervoegsel "*-ila-" van de wortel "*pag-". Hierbij hoort ook de afleiding pgm. "*pagjo-", waaruit: mnl. "pegge", "peg" "blok", "tussenklamp" zoals in en holten "peg" [1477; Teuth.] (nnl. "peg" en door ontlening ne. "peg" "pin").

Verdere herkomst onduidelijk. Mogelijk behorend bij: Latijn "baculum" "staf", "stok"; Grieks "báktron" "stok"; Litouws "bàksteleti" "stoten", "duwen". Indo-Europese herkomst van deze woorden (- pie. "*bak-" (IEW 93)?) is twijfelachtig. Kuhn (1961) verklaart de Germaanse woorden uit een substraattaal met een onverschoven "p-" en vergelijkt dan Latijn "palus" "paal", zie "paal".

De oorspr. betekenis is "merkteken", dat men, gezien de verwantschap met "peg" "pin", "spie", zal hebben aangegeven met een pin of staafje. Hieruit ontstond bij overdracht de betekenis "vloeistofniveau", meer in het bijzonder "vastgesteld vloeistofniveau" en bij uitbreiding "vastgestelde maat", "richtlijn". Zie ook "pegel".

1 "peil" s.nw.

1. Merkteken vir die hoogte van 'n vloeistof. 2. Kwaliteit, maatstaf, standaard.

Uit Ndl. "peil" (al Mnl. in bet. 1, 1655 in bet. 2). Mnl. "peil" is 'n wisselvorm van "pegel", met lg. van "pegge" "houtpen". Oorspr. is 'n pen as merkteken ingeslaan om aan te toon hoe hoog 'n vat gevul moet word, waaruit bet. 1 ontwikkel het. "Pegel" is nog in gewestelike Ndl. bekend, terwyl "peil" die alg. vorm is.

D. "Pegel", Eng. "pail", "peg".

Vgl. 2 "peil".

"peil"* watermerk 1476-1500 [MNW]

"peil"* [watermerk, niveau] {"peil", "peile" ["knopje in maten voor drinkwaren", "hoogtemerk voor waterstanden", "ladingmerk van vaartuigen"] 1476-1500} naast "pegel"1 met de normale overgang van "ege" > "ei", zoals ook in "dwegel" > "dweil", van middelnederlands "pegge" ["houten pen", "tap", "stop"], middelnederduits "pegel"; mogelijk verwant zijn latijn "baculum" ["stok"], grieks "baktron" [idem], oudiers "bacc" ["kromstaf"]. De uitdrukking er is geen peil op te trekken [geen staat op te maken] wil in de scheepvaart zeggen, dat een peiling op twee vaste voorwerpen, waaruit men via het kompas zijn positie bij benadering kan kennen, uitgesloten is.

"Peil": Normaal Surinaams "Peil" (het), vergelijkingsvlak gelegen op 8 m boven Surinaams Peil* (2). - Zie ook: Spoorbaanpeil*.
...
"pegel", "peil" znww., mnl. "peghel", "peil" m. ("peile" v.) "knopje als merkteeken in maten voor vloeistoffen" (nnl. "pegel"), "merkteeken voor den waterstand" (nnl. "peil"), "merkteeken hoe diep een schip geladen mag worden", "graad van sterkte van bier" (nnl. "peil"). De mnl. vorm met "ei" is holl.; hij wordt ook door Kil. zoo genoemd. Grondvorm "*pagila-". Buiten het Ndl. nog mnd. "pegel" m. "pegel", "peil", "een maat", nnd. "pegel" "paal", ags. "pægel" "koelvat" (eng. "pail"). Hiernaast "*pagjô(n)-" in Teuth. "peg(ge)", ndl. dial. en eng. "peg" "houten pin". Wsch. zijn lat. "baculum", gr. "báktron" "stok", "staf" verwant: de basis "bak-(k of q) kan "recht zijn" beteekend hebben. Ook ier. "bacc" "haak", "kromme stok" heeft men gecombineerd; dan zou de basis-bet. een andere moeten zijn, bijv. "stevig zijn": zie echter achterbaks.

"peil" o., door iotaseering der "g" uit "pegel".

1792. Peil trekken op iemand of iets,

d.i. staat maken op, gewoonlijk met de ontkenning op iemand (of iets) geen peil kunnen trekken, op iemand of iets geen staat kunnen maken, geen gissing kunnen maken; 17de eeuw: er niet op kunnen glozen.

De zegswijze is ontleend aan het zeewezen, waar men onder "peilen" verstaat het door middel van een "peiltoestel", dat op het kompas in het horizontale vlak beweegbaar is, bepalen van de plaats, waar men zich op zee bevindt. Voor die "peiling" richt men zich op een vast punt, eene plaats, die met zekerheid bekend is (bijv. een vuurtoren), het "peil" genoemd. Men noemt dit "in de peiling nemen" (vgl. B.B. 10: Iederen keer als hij naar het kompas keek en het vuur van Hilligermond in de peiling nam). Iets peilen, iets in de peiling nemen, peil trekken op iets beteekent zijn bestek maken; zijne raming, gissing, berekening maken op iets; zoo kan men een vuurtoren peilen, den hoek bepalen; de kust peilen, waarnemen en bepalen hoever zij van een schip is verwijderd en in welke richting zij ligt; vandaar overdrachtelijk: geen peil kunnen trekken op iemand, geen berekening kunnen maken op iemand, niet op iemand af kunnen gaan, niet op iemand kunnen vertrouwen, geen staat kunnen maken op iemand. In dezen zin komt de uitdr. in de 18de eeuw voor in het Boere-krakeel, 136: Daer op is nog gien peil te trekken; zie ook Harreb. II, 182 a; Nest, 29; Nederland, 1914, II, 8; Ndl. Wdb. XII, 930; Molema, 316: d'r is gijn pail op te trekken; Villiers, 97.

1793. In de peiling (of in peil) hebben (of krijgen),

d.w.z. in de gaten hebben of krijgen, zien, bemerken, bevroeden. Vooral bij W. Buning; vgl. B.B. 01: Ik had het wel in de peiling, als dat hij van binnen kapot was; Menschen zooals er meer zijn, bl. 110: En als die rooie kajuitsjongen van me, als die achteruit moest naar de kajuit, en Stuur kreeg het in de peiling, dan riep hij hem eerst bij zich; bl. 134: Dat was eerst een heele beweging en drukte, om iedereen op zijn plaats te krijgen, want dat had ik wel in de peiling, ieder had zijn eigen plaats; bl. 139: Ze kregen de koningin in de peiling. Voor de verklaring zie no. 1792 en vgl. Ndl. Wdb. XII, 953.

"Pegel" (of "peil"), verkleinw. van "peg" = "knop", "pin"; dus pegel is het knopje of pinnetje op een maatstok of in een vochtmaat: „Ik zal je zes oude Amsterdamsche tonnen gouds tot aan de pegel volmeten”. Ook samengetrokken tot Peil, evenals dwegel tot dweil; megid tot meid, enz.


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/peilen

"peilen"

"peil" ww.

1. Diepte of hoogte meet. 2. Deurgrond, ondersoek, verstaan.

Uit Ndl. "peilen" (al Mnl. in bet. 1, 1630 in bet. 2). Mnl. "peilen" is 'n wisselvorm van "pegelen".

D. "peilen".

Vgl. 1 "peil".

"pegelen"* ["peilen", "ijken"] {1433} van "pegel"1 [staaf om gaten in de grond te prikken].

"peilen" ww., mnl. "pegelen" "merken", "ijken"; "hoogte waterstand onderzoeken"; "het gehalte onderzoeken", mnd. "pegelen" is een afl. van "pegel". — > nhd. "peilen" (sedert 1657 peyelen, vgl. Kluge, Seemannssprache 610).

"pegelen", "peilen" ww., mnl. "peghelen", "peilen" "pegelen", "merken (van maten voor vloeistoffen)", "peilen", "diepgang of laadruimte onderzoeken", "’t gehalte onderzoeken". = mnd. "pegelen" "pegelen", "peilen".


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/peiling

ndl. "peiling" [dt. "Peilung"]


(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

"peilen", "anvisieren eines Objektes", z. B. behufs Festlegung der Schiffsposition durch Rückwärtseinschneiden. Hiezu bedient man sich zumeist eines eigenen Instrumentes, der "Peilscheibe" oder des Kompasses.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1




(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"peilen", "etwas abmessen", "untersuchen", "beobachten", "messen", "feststellen", "bestimmen".

Die Sonne peilen, sie mit einem Peil-oder Azimutal-Kompaß beobachten, in welcher Himmelsgegend sie steht. Den Grund peilen, die Tiefe desselben mit dem Senkblei, welches daher das "Peillot" genannt wird, untersuchen; das Land peilen oder die Lage desselben mit dem Peilkompaß bestimmen, wie weit vom Schiffe und nach welchem Kompaßstriche es liegt. Die Pumpe peilen oder mit dem Peilholz untersuchen, wie hoch das Wasser in der Pumpe steht.

"Peilen" ist zusammengezogen aus "pegelen", indem das "g" der größeren Bequemlichkeit wegen ausfiel und aus den beiden dann zusammengetroffenen "e" der Diphthong "ei" wurde. "Pegelen" aber kommt von "Pegel" (s. d.). Was heute "Peilkompaß" heißt, nannte der Verfasser der "Beschriving van der Kunst der Seefahrt?", 1673, noch durchgängig "Pegel-Compaß".

"Tho Pegelinge averst der Landen, Torens, Huken und Baken, imgeliken der Sünnen up und underganck, is nichts bequemeres, den ein recht Pegel-Kompaß, wil se averst mennigen tho dür sin (dar doch offt Schip, Man und Gut angelegen is) so werender ock weinig by der See gefunden, de se gebrucken offt bei sik föhren, behelpen sick, in Platz von dessen, mit ein Kompaß mit ein Pin, dar man sik ok thor Noth wohl mit behelpen kan, wen man wet dat de Drat unter de Rose Süden und Norden gelecht is. Dat seckerste holde ick awerst vor best."


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"peilen" "(zeevaart) positie bepalen"; "diepte van water meten"; "proberen te doorgronden"


(E?)(L?) http://www.mundmische.de/bedeutung/775-peilen

"peilen" - "etwas verstehen"


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/v.php




(E?)(L?) http://masematte.susisoft.de/masfram.htm

"peilen" - "erblicken", "verstehen" ("begreifen")


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

Die Lage peilen

Diese Redensart, herausfinden, suchen, wie die Dinge stehen, kommt aus der Seemannssprache: Die Lage der Sterne und die Wassertiefe werden durch peilen bestimmt. So kann man erschließen, wo genau sich ein Schiff befindet, ob es auf Kurs ist, oder eine Kurskorrektur nötig ist.

s.a.


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12772?query=peilen

"Pegel" "ein an Flüssen, Seen, Häfen und Schleusen angebrachter Wasserstandsmesser"; zufrühst gebucht bei Jacobsson, Technol. Wb. III 222 als "Pegel" im Wasserbau "das eingehauene Merkzeichen an einer Brücke oder Schleuse, welches für die Schiffer die Beschaffenheit der Wasserhöhe anzeigt". Weitere Zeugnisse fur das 18. Jahrh. fehlen in dieser Bedeutung; aber das Wort ist identisch mit nd. "pegel" "ein gewisses Maß flüssiger Sachen" 1768 Brem. Wb. III 302 und angls. pägel "Eimer", womit weiterhin die unter deu folg. Worten besprochene Sippe zusammenhängt.

1. peilen (den Grund resp. die Tiefe des Wassers) "mit dem Senkblei untersuchen" Röding 1796

"auspeilen" "die Wassertiefe und die Beschaffenheit des Grundes mit dem Lot untersuchen" Reuleaux 1892 S. 245. Belege:
...
Dazu "Peilboot" "kleines gedecktes Dampfboot für den Küstenvermessungsdienst" Stenzel 1904; Vgl. 1907 Hamb. Corresp. (Morgenbl.) 27. Febr. Die Vermessungsarbeiten in den heimischen Gewässern sollen außerdem einige "Peilboote" unterstützen, die zum Teil den Küstenbezirksämtern unterstellt worden sind.

2. "peilen" (bie Pumpe) "mit dem Peilholz untersuchen, wie hoch das Wasser in der Pumpe steht" Röding 1796 = "die Tiefe eingedrungenen Wassers messen" Döring 1904 Seemann u. sein Beruf S. 90. Belege:
...
Dazu "Peilholz", "Peilstock" "eiserner, in Zentimeter eingeteilter Maßstab, den man an einer Leine durch das "Peilrohr" hinabläßt, um die Tiefe des Wasserstandes festzustellen". Vgl. Smidt 1848 Ruiter III 42 Der Capitain ließ den Peilstock in die Pumpen hinab; dieser und die ersten Zolle der Leine waren vom Wasser feucht, das durch die Lecke eindrang. Parlow 1902 Kaptaube S. 104 Am Großmast kam ihm der Bootsmann mit dem Peilstock in der Hand entgegen.

3. "peilen" (die Sonne, das Land) "die Richtung oder Lage irgend eines entfernten Gegenstandes mittels eines Kompasses bestimmen" Paasch 1901 S. 417; von den techn. Wbb. seit Handbuch 1795 S. 168 und Röding 1796 regelmäßig verzeichnet. Entsprechend ul. "peilen" de hoogte der son en sterren Winschooten 1681 Seemann S. 187. Belege:
...
Dazu "Kreuzpeilung" "Bestimmung des Schiffsortes durch zwei einander möglichst im rechten Winkel kreuzende Peilungen" Stenzel 1904. Vgl. 1839 Schiffsjournal (Hamburg, Seewarte) Nach dieser Kreuzpeilung steht unser Besteck auf S. B. 25°.

"Peilstuhl" "dreibeiniger Bock oder Art Stuhl, worauf beim Peilen der Peilkompaß gesetzt wird" Röding III 41.


(E?)(L?) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?term=peil&index=lemmata

"Pegel", m., "Peil", m., f., n.,
...
...

"pegeln", v., "peilen", v.
...


(Peilstock), m.
wie Pegel (VIII)
...


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

"Pegel", heißt im Wasserbaue und in der Schifffahrt das Maß, nach welchem man die Höhe des Wasserstandes beurtheilt. Es besteht gewöhnlich in Merkzeichen, welche an Brücken oder Schleusen eingehauen werden. Daher "pegeln", "die Tiefe eines Stromes messen".

"Pegelrecht", das Recht, oder die Vorschrift, welche bey kleineren Flüssen die Höhe des Mahlwassers, bey größeren, wie auch bey Seen und Meeren, die Höhe der Deiche bestimmt. Die einer solchen Vorschrift gemäße Höhe des Wassers, heißt "pegelmäßig".

"Peil", ist mit "Pegel", im Grunde einerley; es ist nähmlich ein Maß, nach welchem man die Höhe des Wassers beurtheilt. Ein solcher "Peil" besteht aus einem Pfahle, den man da, wo man wegen Anlegung der Dämme, Deiche und anderer Wasserbaue, Wassermessungen anstellen will, einschlägt, und daran die Höhe der Fluth bemerkt.

Solche Pfähle sind auch bey schiffbaren Ströhmen von großem Nutzen, damit der Schiffer wisse, mit was für einer Ladung er bey jeder Wasserhöhe, ohne zu stranden, fortkommen könne. Zu diesem Ende pflegt man an Pfähle, oder an die Eingänge der Schleusen, oder an die Brückenpfeiler, Nummern und Striche auszuhauen. Der unterste Strich zeigt das beobachtete niedrigste Wasser an, und wird mit einer Null bemerkt. Hierauf folgt in der Entfernung eines rheinländischen Fußes Nummer I, dann in gleicher Entfernung Nummer II, und so weiter bis zum möglichst höchsten Wasserstande. Zwischen jeder Nummer werden noch vier Linien eingehauen, um die halben und viertel Schuhe anzudeuten. Dieses ist der "Hauptpegel" oder "Hauptpeil". In einiger Entfernung von diesem, etwa gegen über, wird der Peil der nächstfolgenden, oder auch wohl der letzten Schleuse des Canals, und wenn keine Schleuse vorhanden, der Pegel des nächsten Handelsortes in Beziehung auf den Hauptpegel abgezeichnet, damit der Schiffer sogleich sehen könne, wie hoch das Wasser an demjenigen Orte stehe, wo er hinfahren und abladen will.

Silberschlag's ausführliche Abhandlung der Hydrotechnik. Th. 2, §. 778 fl.

"Peilcompaß", ein Compaß, vermittelst welches die Abweichung der Magnetnadel zu bemerken ist. S. im Art. Compaß, Th. 8, S. 294. Er ist mit Visiren versehen, durch die man die Sonne oder einen andern Gegenstand sieht, und dabey bemerkt, gegen welchen Strich solche stehen.

"Peilen", in der deutschen Seemannssprache, die Lage eines entfernten Ortes mit dem Compasse beobachten, und darnach bestimmen, wie weit vom Schiffe, und nach welchem Compaßstriche er liegt.

"Peilketafel", eigentlich "Beilketafel", eine lange schmahle Tafel mit einem Rande, auf welcher man mit einer Art eiserner Kugeln spielt; aber nur noch bey den Landleuten in einigen Gegenden. Die erste Hälfte dieses Wortes stammt von "Ball", eine Kugel ab.

"Peilstock", s. "Visirstab".

"Verpeilen", im Wasserbaue, die Tiefe des Grundes unter Wasser messen. Dieses Wort kommt von dem Holländischen "Verpeelen" her, weil man sich gewöhnlicherweise der Pfähle und Stangen bedient, um den Grund aufzusuchen, und die Tiefe des Flusses zu messen. Kann man den Grund mit der Stange nicht erreichen, so bedient man sich des Senkbleyes. So auch die "Verpeilung".


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander

Wander, Karl Friedrich Wilhelm - Deutsches Sprichwörter-Lexikon

"Peilen"

Er hat seinen Grund gepeilt.

Hat untersucht, ist hinter jemands Absichten gekommen. Der Seemann peilt, wenn er die Tiefe des Wassers misst.


(E?)(L?) http://www.woordspot.nl/

2013 juni: "peilen"
...
"peilen" betekent: "onderzoeken", "analyseren", "vragen wat mensen vinden"
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=peilen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "peilen" taucht in der Literatur um das Jahr 1790 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-06

Pirat (W3)

Dt. "Pirat" (15. Jh.) geht über ital., lat. "pirata" zurück auf griech. "peirates" = dt. "Seeräuber" und griech. "peirãn" = dt. "wagen", "unternehmen".

Synonyme zu "Pirat" sind dt. "Freibeuter", "Kaperer", "Korsar", "Vitalienbrüder" und engl. "Buccaneer" (dt. "Bukanier"). Wie der altgriechische Ursprung des Namens andeutet, waren Piraten auch in der antiken Welt nicht unbekannt.


(E?)(L?) http://www.gartentechnik.de/News/2008/09/29/maerchenwelt_piratenhort_abenteuerland/

Märchenwelt, Piratenhort, Abenteuerland


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Pirat | Piraterie


(E?)(L1) http://www.piratenausstellung.de/
In der empfehlenswerten Piratenausstellung findet man u.a. die "Schurkengalerie" mit folgenden Piraten:


Mithridates | Eustachius | Störtebeker | Balthasar von Esens | Horuk und Cheireddin Barbarossa | Murat Rais | Sir Francis Drake | Sir Henry Morgan | William Kidd | Blackbeard | Anne Bonney | Bartholomew Roberts | Zheng Yi Sao | Emilio Changeo


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Pirat
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Pirat" taucht in der Literatur um das Jahr 1800 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Q

R

ramponieren (W3)

Die dt. "Rampe", "Laderampe" geht zurück auf frz. "ramper" = dt. "klettern", "kriechen". Im Grunde handelt es sich um einen germanischen Reimport und geht wohl auf das afränk. "*rampon" = "sich zusammenkrampfen" ("*rampa" = dt. "Haken", "Kralle") zurück. Im Französischen ist es als altfrz. "ramposner" = dt. "hart anfassen", frz. "ramponeau", "ramponneau" = dt. "Stoß", "Schubs", "Puff", zu finden. Vermutlich kam es über die Seemannssprache etwas ramponiert in die allgemeine Umgangssprache.

Diese Bedeutung ist noch in dt. "rümpfen" und dt. "ramponieren" zu erkennen.

Im Französischen bezeichnete es eine "schiefe Ebene" zur Überbrückung von Höhenunterschieden z.B. auf der Bühne aber auch beim Verladen von Waren aus einem Lager auf ein Fahrzeug. Und als solches kam die "Rampe" dann wieder zurück ins Deutsche.

(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"ramp" "onheil" - Fries "ramp".

"rampeneren" "vernielen" - Duits "ramponieren" "vernielen", "beschadigen" [via Nederduits]; Deens "ramponere" (uit Nl of Duits); Sranantongo "rampaner".


(E?)(L?) http://reime.woxikon.de/search.php

ramponieren


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=ramponieren
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "ramponieren" taucht in der Literatur um das Jahr 1900 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

S

Seekiste (W3)

Die "Seekiste" diente den Matrose als Kleiderschrank, Aufbewahrungskommode und Sitzgelegenheit.

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=2312

"Seekiste": (früher) Koffer des Seemannes für seine Ausrüstung, Kleidung und Papiere.


(E?)(L?) http://www.monumente-online.de/15/03/sonderthema/Seekisten.php

Von Seekisten und Seeleuten

In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.

Sie wurde "wie eine Braut gehalten, nur, dass man sie nicht mit zur Koje nehmen konnte", erinnerte sich ein alter Seemann an sein wichtigstes Möbelstück. "Freude und Kummer, alles trautest Du einer Seekiste an. Ach, wenn eine Seekiste reden könnte! Auf ihr sitzt Du, wenn Dich Heimweh plagt. Hier liest Du den Brief aus der Heimat."
...
Erstmals erwähnt werden die "Seemannskisten" im "Jütischen Recht", einer Gesetzesordnung des dänischen Königs Waldemar II. von 1241. Die ältesten Beispiele sind aus der "Mary Rose" überliefert: Das riesige Kriegsschiff des englischen Königs Heinrich VIII. war 1545 gesunken, das Wrack konnte 1982 gehoben werden.
...
Fast alle Exemplare haben an der Schmalseite ein kleines Ablagefach: die sogenannte "Beilade", manchmal auch weitere Schubfächer für Papiere und Wertgegenstände. Das schmale Bord an der hinteren Innenseite wird, ähnlich wie bei Aussteuertruhen, volkstümlich als "hohe Kante" bezeichnet. Die Redewendung "etwas auf der hohen Kante haben" könnte vielleicht darauf zurückgehen. Die Kisten der Kapitäne und Steuerleute verfügten oft über ein großes Fach, das durch eine hölzerne Trennwand "abgeschottet" war und die nautischen Instrumente barg. Lange Fächer nahmen Okulare oder gerollte Seekarten auf. Darüber hinaus gab es spezielle Schiffszimmermanns- oder Apothekenkisten.
...


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Seekiste


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12612?query=Seekiste


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Seemannssprache

"Kiste" ("Schiffskiste", seltener "Seekiste") "kleine, gewöhnlich viereckige Kiste, welche jeder Matrose zur Aufbewahrung seiner Kleidungsstucke bei sich führt" Noding 1794 = "Seekiste", "Matrosenkiste" "starker, hölzerner Koffer, in welchem Seelente ihre Kleidungsftücke aufbewahren" Paasch 1901 S. 373; entsprechend nl. "kist", "sclieepskist" "een bootsgesels kist, of in het gemeen een kist, die men te scheep van nooden heeft" Winschooten 1681 Seeman S. 225. Belege:
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seekiste
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seekiste" taucht in der Literatur um das Jahr 1840 / 1900 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-10

Seemann (W3)

Der dt. "Seemann" erblickte anscheinend im 17. Jh. das Licht der Welt.

Adelung schreibt dazu:


Der "Seemann", des -es, plur. die -männer, und von geringen Personen, die -leute, eine Person männlichen Geschlechtes, welche die Schifffahrt verstehet. Daher die "Seemannskunst", plur. car. die Kunst, ein Schiff sicher und geschwinde an einen Ort zu bringen, wovon die Steuermannskunst ein Theil ist; die Schifffahrt.

"Meermann" bezeichnet ganz etwas anders, S. "Meerfrau".


(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=S




(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERS.pdf

"Seemann", M., "Matrose", 17. Jh., älter mnl. "seeman", M., "Seemann", s. "See", "Mann".


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Seemann | seemännisch | Seemannsamt | Seemannsart | Seemannsbrauch | Seemannsbraut | Seemannschaft | Seemannschor | Seemannsehe | Seemannsfrau | Seemannsgang | Seemannsgrab | Seemannsheim | Seemannskiste | Seemannsleben | Seemannslied | Seemannsmission | Seemannspastor | Seemannsschule | Seemannstod


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/h.php

Das haut den stärksten Seemann um / von den Planken!


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Seemann | Seemannsfuß


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_geflügelter_Worte/D

44 Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemann
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemann" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

Seemannsgarn (W3)

Das "Seemannsgarn" = "abenteuerliche, phantasievolle, von einem Seemann erzählte Geschichte" wird auch als "Seemannslatein" bezeichnet. Wie beim "Anglerlatein", "Jägerlatein" soll ausgedrückt werden, dass ein nicht-Seemann nichts davon versteht. Damit wird auch noch an Zeiten erinnert in denen in den Kirchen Latein gepredigt wurde und die Bibel nur in lateinischer Sprache verbreitet wurde.

Das "Seemansgarn" wurde folgendermassen gesponnen: Das Takelwerk der Schiffe war ja einer ständigen Beanspruchung ausgesetzt. Um die Matrosen auf ihren langen Fahrten zu beschäftigen und natürlich auch um das Material wiederzuverwerten mussten sie aus dem aufgelösten Takelwerk neues Garn wickeln. Dabei vertrieben sie sich die Zeit mit dem Erzählen von Erlebnissen. Natürlich wollte keiner Hinten anstehen. Und so nahm sich der eine oder andere gewisse erzählerische Freiheiten heraus. Und manche "sponnen" ganz abenteuerliche Geschichten. Und das war eben das "Seemannsgarn" ("abenteuerliche, phantasievolle, von einem Seemann erzählte Geschichte"; auch "Seemannslatein").

(E2)(L2) http://www.blueprints.de/wortschatz/

Die Wendung "Seemannsgarn spinnen" entstammt natürlich der Seemannssprache. Da die Matrosen auf See in ihrer Freizeit häufig aus aufgelöstem altem Tau- und Takelwerk neues Garn herstellen mussten, erzählten sie bei dieser stupiden, langwierigen Arbeit ihre Abenteuer. Genau wie bei den Anglern neigte man zu Übertreibungen und manch phantastischer Erzählung.

Im Niederdeutschen sagt man auch: "Du häs mien Garn vertüddelt, nu häbb ick den Faden (beim Erzählen) verloan!"

Wenn wir heute zu jemandem sagen, er würde "Seemannsgarn spinnen", dann halten wir die Geschichte für unglaubwürdig bzw. für etwas übertrieben.

(© blueprints Team)


(E?)(L?) http://www.dw.com/de/seemannsgarn/a-5415615

Seemannsgarn - Seeleute erzählen gerne Geschichten. Sie spinnen ihr Garn. Viele Ausdrücke und Bilder aus der Seemannssprache sind zu festen Redewendungen in der deutschen Sprache geworden. Lassen Sie sich treiben. Schiff ahoi!
...
"Seemannsgarn" ist also die seemännische Version vom "Jägerlatein" der Waidmänner.
...


(E?)(L?) http://www.farbimpulse.de/Warum-backbord-rot-und-steuerbord-gruen-ist.236.0.html

09.08.2006 - » Warum backbord rot und steuerbord grün ist - Bei der Frage nach den Positionslichtern bei Schiffen gibt es viel Seemannsgarn und wenig historische Belege
...
Es hätte also auch ganz anders kommen können, oder zumindest gibt die Überlieferung keinen eindeutigen Aufschluss über die Beweggründe für die Farbzuordnung. Das hindert den Schiffer, der ja bekanntermaßen ein Freund des Seemannsgarns ist, jedoch nicht am Spekulieren. So lässt sich beispielsweise argumentieren, dass die Farbwahl, die sich am Ende durchgesetzt hat, angesichts der gängigen Vorfahrtsregeln auf See durchaus sinnvoll erscheint.
...


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=2323

"Seemannsgarn": abenteuerliche, phantasievolle, von einem Seemann erzählte Geschichten; auch "Seemannslatein".


(E?)(L?) http://www.kaeptn-blaubaer.de/
Dass Käpt'n Blaubär nur Seemannsgarn spinnt, weiss ja jedes Kind.

Der Link führt zu "Käpt'n Blaubär, der "Seemannsgarn" spinnenden Figur von Walter Moers.

(E?)(L?) http://www.monumente-online.de/15/03/sonderthema/Seekisten.php

Was auf der hohen Kante lag - Von Seekisten und Seeleuten

In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
...


(E2)(L2) https://www.nextz.de/glossen/seemannsgarn.htm

Seemannsgarn


(E?)(L?) http://www.oppisworld.de/index2.htm

Das Philososchiff - Spaß und Wissen rund ums Meer: Seemannsgarn, Fotos, Gedichte, Reisen, Entdecker, Bücher, Filme, Kombüse...


(E?)(L?) http://www.oppisworld.de/philo/garn.html

Seemannsgarn: Gedichte und Geschichten von Seebären und Landratten




(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/244462?module=ctx.all&pos=13

Seemannsgarn


(E?)(L?) http://www.phraseo.de/phrase/4815103/

"Seemannsgarn spinnen": Flunkern, schwindeln, fabulieren.


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/s.php

Seemannsgarn spinnen


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Seemannsgarn" entstammt - wie könnte es anders sein - natürlich der Seemannssprache: Da Matrosen auf See in ihrer Freizeit häufig aus aufgelöstem altem Tau- und Takelwerk neues "Schiemannsgarn" zum Umwickeln von Leinen und Trossen herstellen mußten, erzählten sie bei dieser ebenso stupiden wie langwierigen Arbeit ihre Abenteuer, Sagen und Schwänke. Genau wie die Angler neigte man zu Übertreibungen und manch phantastischer Erzählung im Grenzbereich zwischen Dichtung und Wahrheit - das wurde irgendwann zur Hauptsache, die Arbeit nebensächlich, und so bekam das "Schiemannsgarn spinnen" mit der Zeit eine ganz neue Bedeutung.


(E1)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Garn
0

Heute wird vielfach "Faden" synonym zu "Garn" verwendet. Der Begriff "Garn" wird in diesem Zusammenhang jedoch länger verwendet. Er stand ursprünglich für eine "aus getrockneten Därmen bestehende Schnur".

Eine Bedeutung im übertragenen Sinne erhielt der Begriff durch Seeleute, die sich beim Spinnen von Garn aus altem Tauwerk unwahre oder übertriebene Geschichten erzählten. siehe auch "Seemannsgarn".


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/J%c3%a4gersprache

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"Jägerlatein"

Was dem Angler das "Anglerlatein", ist dem Waidmann das "Jägerlatein". Hier wird eine übertriebene Erlebnisgeschichte dargestellt, in der sich der Erzähler meist einer Sprache bedient, die der "Jägersprache" ähnelt, von dieser aber wohl zu unterscheiden ist. Meist verwendet der Jäger das "Jägerlatein" in übertreibender Weise, ähnlich wie der Seemann das "Seemannsgarn", und zum Scherz, um den Unkundigen in die Irre zu führen oder Geschichten mit geringem Wahrheitsgehalt zu erzählen, bzw. um zu prahlen. So entstehen denn auch seltsame Wildarten wie unter anderem der Rasselbock oder der Wolpertinger.
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(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen

Seemannsgarn spinnen — phantastische, erdichtete oder unwahre Geschichten. Aus der Seemannssprache, wo während der Reparaturarbeiten am Reep manche Schrulle zum besten gegeben wurde


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemannsgarn
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemannsgarn" taucht in der Literatur um das Jahr 1900 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Seemannsknoten (W3)

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=2325

"Seemannsknoten": festgezogene Verschlingung von Fäden, Schnüren, Tauen u.a. speziell in der Schifffahrt verwendete auf bestimmte Art geknüpfte, nicht durch Ziehen lösbare Knoten werden auch als "Schifferknoten" oder "Steks" bezeichnet.


(E?)(L?) http://www.klabautermann.de/
Unter "Knoten und Steke" findet man Animationen zu Seemannsknoten (Überhandknoten, Kreuzknoten, Palstek, Schotstek, doppelter Schotstek, Fischerknoten, Trompete, Trossenstek, Achtknoten, Rollstek) und unter "Krawatten" findet man Animationen zu Krawattenknoten (einfacher Knoten, Windsorknoten).

(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

Seemannsknoten


(E?)(L?) http://www.seemannsknoten.info/

Die seemännischen Knoten und Steke sind Ergebnisse der jahrhundertelanger Erfahrungen der Seefahrt. Sie halten, wenn sie halten sollen, und lassen sich leicht lösen, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben. Dabei sind sie von genialer Einfachheit und Zweckmäßigkeit. Schließlich wirken beim Bootssport große Kräfte; der Knoten sollte deshalb stets gut halten und sich zum rechten Zeitpunkt aber schnell lösen lassen.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemannsknoten
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemannsknoten" taucht in der Literatur um das Jahr 1940 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

seemannsknoten.info
Seemannsknoten

(E?)(L?) http://www.seemannsknoten.info/




Erstellt: 2015-11

Seemannslatein (W3)

Das "Seemannsgarn" = "abenteuerliche, phantasievolle, von einem Seemann erzählte Geschichte" wird auch als "Seemannslatein" bezeichnet. Wie beim "Anglerlatein", "Jägerlatein" soll ausgedrückt werden, dass ein nicht-Seemann nichts davon versteht. Damit wird auch noch an Zeiten erinnert in denen in den Kirchen Latein gepredigt wurde und die Bibel nur in lateinischer Sprache verbreitet wurde.

(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemannslatein
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemannslatein" taucht in der Literatur um das Jahr 1880 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Seemannssprache (W3)

Im Unterschied zum "Seemannsgarn" bzw. "Seemannslatein" bezeichnet "Seemannssprache" eine berufsbezogene Gruppensprache, also eine Standessprache mit einem großen Anteil an eigenem Wortschatz.

Neben der "Seemannssprache" gibt es weitere ernstzunehmende Berufssprachen wie die "Bergmannssprache", die "Druckersprache", die "Jägersprache", die "Kaufmannssprache", die "Soldatensprache", die "Studentensprache".

Die Basis der (deutschen) Seemannssprache ist die niederdeutsche und niederländische Regionalsprache. Dazu kommen englische Einflüsse wie "Flagge", "Log", "Steward", aber auch Einflüsse aus weiteren Sprachen.

(E3)(L1) http://www.duden.de/rechtschreibung/Seemannssprache

Bedeutungsübersicht: Fach- und Berufssprache der Seeleute


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=content&tid=2328

Seemannssprache: eine Standessprache beruht auf niederdeutsch-niederländischer Grundlage. Fremde Einflüsse kamen besonders aus dem Englischen ("Flagge", "Log", "Steward" u.a.). .


(E?)(L?) http://www.owid.de/nav/gehezu/Seemannssprache?module=ctx.all

Seemannssprache | seemannssprachlich


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemannssprache
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemannssprache" taucht in der Literatur um das Jahr 1820 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

Seemannstreu (W3)

Die "Seemannstreu" spielt wohl nicht auf die "Treue der Seemänner" an - die anscheinend eh selten war. Die Bezeichnung "Seemannstreu", für die in Meeresnähe wachsende Pflanze, ist (vermutlich) in Anlehnung an die Bezeichnung "Mannstreu" für eine verwandte Pflanze gebildet worden. Die Bezeichnung "Mannstreu" spielt wohl ebenfalls nicht auf die "Treue der Männer" an. Vielmehr wird der Pflanze eine heilende Wirkung ihrer Wurzel nachgesagt. Damit erwies sich diese distelähnliche Doldenblütlerpflanze als treue Helferin des Mannes, dem sie bei Erkrankung oder Verletzung Heilung versprach. Möglich wäre auch ein erotischer Bezug auf die Stärkung der sogenannten Manneskraft. Dies ist aber nicht explizit nachvollziehbar.

Adelung schreibt:


Die "Seemannstreu", plur. car. von "Mannstreu" und See, eine Art der "Mannstreu", welche an dem Seeufer wächset; Eryngium maritimum Linn.


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

"Seemannstreu", Eryngium maritimum Linn.; s. unter "Mannstreu", Th. 83, S. 768.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Seemannstreu
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Seemannstreu" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

Steuerbord (W3)

"(Die) Steuer" geht gemeinsam mit "(das) Steuer" auf eine Bedeutung dt. "Stütze", "Pfahl" zurück und weiter mit dt. "stauen" auf eine Grundbedeutung dt. "stehen machen", "(auf)stellen". Während diese Bedeutung für "die Steuer" noch nachvollziehbar ist, ist sie für "das Steuer" nicht mehr direkt zu erkenen. Aber schon ein Blick auf die Schifffahrt lässt uns im "Steuer" einen direkten Nachfahren der langen "Stangen" erkennen, die in seichten Binnengewässern sowohl zum (stützenden) Antrieb als auch zum "Steuern" dienten.

Und da man diese "Stakserei" hauptsächlich auf der rechten Seite des Bootes stehend betrieb und demzufolge auch das "Steuerruder" dort anbrachte, wurde die rechte Seite zum "Steuerbord" (engl. "starboard") und die dazu rückwärtige Seite zum "Backbord".

(E?)(L?) http://www.farbimpulse.de/Warum-backbord-rot-und-steuerbord-gruen-ist.236.0.html

09.08.2006 - » Warum backbord rot und steuerbord grün ist - Bei der Frage nach den Positionslichtern bei Schiffen gibt es viel Seemannsgarn und wenig historische Belege
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Es hätte also auch ganz anders kommen können, oder zumindest gibt die Überlieferung keinen eindeutigen Aufschluss über die Beweggründe für die Farbzuordnung. Das hindert den Schiffer, der ja bekanntermaßen ein Freund des Seemannsgarns ist, jedoch nicht am Spekulieren. So lässt sich beispielsweise argumentieren, dass die Farbwahl, die sich am Ende durchgesetzt hat, angesichts der gängigen Vorfahrtsregeln auf See durchaus sinnvoll erscheint.
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(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

Steuerbord (steuerbord) | Steuerbordhalsen


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

steuerbord(s)


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Steuerbord", die rechte Seite des Schiffes von vorn bis hinten, die ganze rechte Seite und zwar von hinten aus gesehen, in der Richtung der Fahrt betrachtet. Es ist der Bord über den in alter Zeit gesteuert wurde als dies noch mit einem Riemen oder einer Pagaie geschah. Vergl. "Backbord". "Steuerbord" heißt in Holland "stuurboord", sprich "stürboord". Von da haben es die Franzosen übernommen mit der Aussprache "stirbord" und haben daraus durch Umstellung (Metathesis nennen [462] es die Schriftgelehrten) "stribord" gemacht. Weil nun "stribord" die rechte Schiffsseite ist, so haben es nachher etliche aus dem Lateinischen deuten wollen, als ob es eine Abkürzung von "dextribord" wäre, und "dextribord" hat es auch eine Zeit lang auf französisch geheißen, bis man sich besann und wieder zu "stribord" zurückkehrte; da man ja in der französischen Seemannssprache schon so viele deutsche Seemannswörter hatte, kam es auf eins mehr auch nicht an. — Mittelniederdeutsch "sturbord"; Seebuch (1400): „De dar wil segelen to Kalkesorde de sal laten dat twedeel van dem watere an backbort van eme unde dat dorde deel an sturbort.? — Lucas Jansson Waghenaer, 1588 im „Spiegel der Zeevaerdt? hat stuyerboort: „... so sietmen aen stuyerboort een cleyn Eylant daer een Kercxken op staet.?


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd
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"stuurboord", "stierboord" "van achteren naar voren gezien de rechterzijde van het schip" - Duits "Steuerbord" (uit Nl of Nederduits); Deens "styrbord" (uit Nl of Nederduits); Noors "styrbord" (uit Nl of Nederduits); Zweeds "styrbord" (uit Nl of Nederduits); Fins "tyyrpuuri" [via Zweeds]; Ests "tuurpoord" (uit Nl of Nederduits); Frans "tribord"; Italiaans "tribordo" [via Frans]; Spaans "estribor" [via Frans]; Portugees "estibordo" [via Frans]; Roemeens "tribord" [via Frans]; Baskisch "istribor" [via Spaans]; Pools "sterburta" (uit Nl of Duits); Russisch "tirbort", "tirbord"; Esperanto "tribordo" [via Frans]; Papiaments "stirbort", "sturbort".


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=S

steuerbord | Steuerbord | steuerbords | Steuerbordseite


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/12146?name=Seemannssprache


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Starbord" "Steuerbord": in der zweiten Halfte des 19. Jahrhs. nach engl. "starboard" (dieses lautlich identisch mit angls. "steorbord" = nhdt. "Steuerbord"). Belege: ...


(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl

Steuerbord


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/Wander/?sigle=Wander&mode=Vernetzung&lemid=WS02980#XWS02980

Steuerbord


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html

Backbord / Steuerbord


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Steuerbord
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Steuerbord" taucht in der Literatur um das Jahr 1820 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

T

Takelage (W3)

Der seemännische Ausdruck "Takel" (16. Jh.) für "Segelwerk" stammt aus der niederdeutschen Seemannssprache. Seine Herkunft läßt sich über mndt. "takel" zurückverfolgen auf ndl. "takel" = dt. "Takelage" und engl. "tackle" = dt. "Ausrüstung", "Zubehör". Danach verliert sich seine Spur.

Möglich wäre allerdings (wie von Friedrich Kluge in "Seemannssprache" aufgeführt) eine Verwandtschaft mit engl. "take" = dt. "einnehmen", "aufnehmen" über altnord. "taka" = dt. "nehmen", "greifen", mnld. "taken" = dt. "antasten". Die "Takelage" dient ja dazu, die Segel zu setzen ("hochzunehmen") und zu tragen.

Als Nachfolger findet man allerdings das Verb dt. "takeln" (16. Jh.) = dt. "mit Takelage versehen", das Verb dt. "abtakeln" = dt. "die Takelage von einem Schiff entfernen", das Adjektiv "abgetakelt" (Anfang 19. Jh.) = dt. "ausgedient", "heruntergekommen", und dt. "auftakeln" = dt. "mit Tagelage versehen", das umgangssprachlich auch pejorativ für dt. "sich sehr auffällig kleiden", "zurechtmachen" benutzt wird.

Für dt. "Takelage" (18. Jh.) wurde dt. "Takel" mit einer französierenden Endung "aufgetakelt" um die "Gesamtheit der Vorrichtungen auf einem Schiff zum Setzen der Segel" zu bezeichnen.



(E?)(L?) http://www.faro.at/ub_ausstellg/wb_marwes.htm

"Volltakelage", Takelage, die sich aus Vollmasten zusammensetzt.


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Takel", das, ein "Flaschenzug", Windezeug aus zwei oder mehreren Blöcken (s. d.). Niederländisch, dänisch und schwedisch "takel", englisch "tackle", französisch "palan à itague", "etague", "itacle", "itagle", "itaque". Von einem Stamme mit "Tau". Früher die "Gesamtheit aller Taue, überhaupt des ganzen Segelwerkes", wie aus der Zusammenstellung "Vor Top und Takel" hervorgeht.

Kilianus Duffl hat "Takel" in dreierlei Bedeutung

1. "tackel" = trajectus, transenna, funis latus in utraque fluminis ripa alligatus, ut pontonem dirigat et provehat.

2. "tackel sax": trosse, remulcus.

3. "taekel" = hofd-touwe = funis nauticus major, also Gien.

Es liegt nahe, an das gotische "tagl" = "Haar" zu denken, althochdeutsch "zagil", angelsächsisch "tägel", englisch "tail", altnordisch "tagl", "cauda", besonders "equina", da man ja wohl von je her Taue aus Pferdehaar gekannt hat und die Frauen in Syrien in schwerer Kriegszeit sogar ihre Haare abschnitten zu Schiffstauen, vergl. jedoch "Tau", s. a. "Gut". Über die Zusammenstellung "Takel und Mantel" s. "Mantel". — Das Takel wird erst durch das [475] Hinzukommen des Mantels ein Takel; ohne Mantel ist es eine "Talje" (s. d.).

"Takelage", die, die Gesamtheit alles dessen das zum Segeln gehört. Das Wort hieß mittelniederdeutsch "takelaghe" und wird damals kaum "takelasche" ausgesprochen worden sein, wiewohl diese Bezeichnung eines Sammelbegriffes, die im Mittelniederdeutschen oft vorkommt, kaum anders als unter französischem Einfluß entstanden sein wird. Hätte es auf dem Wege seiner ferneren Entwickelung das "h" behalten, dann wäre überhaupt kaum jemand auf den Gedanken gekommen, es Takelasche auszusprechen. Übrigens ist die Form des Sammelbegriffes in diesem Falle ganz überflüssig, da "Takel" ursprünglich für sich allein schon ein solcher Begriff war. — Im 18. Jahrhundert, in der Zeit der Fremdländerei, scheint sich erst die Aussprache "asche" festgesetzt zu haben. Wenigstens finden wir da erst "Segelasche" und, was dasselbe, "Seilasche" gedruckt. Der moderne Sprachgebrauch hat an der Endung solches Wohlgefallen gefunden, daß er sogar "Stellasche", "Kledasche" und — "Fressasche" spricht. Kilian hat die Form "taekelinghe"; "Takelung" (s. d.) ist aber jetzt etwas anderes. — In Ostfriesland wird heute noch nicht "Takelasche", sondern "Takelasje" gesagt, wie denn überhaupt alle die zahlreichen Wörter mit der Sammelendung "-age" so ausgesprochen werden.

"Takeln", "betakeln", "auftakeln", "abtakeln", "Takelung" s. "Takler".

"Takler", der. Jeder rechte Seemann muß ein Takler sein, d. h. die Arbeit des Takelns verrichten, eine Takelung herstellen, ein Ende betakeln und beim Auf- oder Abtakeln eines Schiffes seinen Mann stellen können. Alle diese Wörter kommen ja schließlich auf eines hinaus: seemännisches Vermögen mit dem Tauwerk richtig umgehen zu können und ihm die Gestalt und Beschaffenheit zu verleihen, in der es an seinem Orte und zu seiner Bestimmung gebraucht wird. — Insonderheit heißt "betakeln" das abgeschnittene Ende eines Taues so mit einem Bändsel befestigen, daß die Kardeele nicht aufgehen. "Takeln" überhaupt heißt "splissen" und "knoten" und dergl. Will man eine derartige Arbeit ganz allgemein bezeichnen, so nennt man sie eine "Takelung". Wird ein Schiff in Dienst gestellt und es bekommt seine Segel und sein Tauwerk und es wird alles an seiner richtigen Stelle gesetzt und geschoren, so heißt das "auftakeln", das Gegenteil [476] davon aber "abtakeln". — Auf der Werft hat man eigene Takler und eine besondere Werkstatt für sie. — Ein Frauenzimmer, das sich sehr geputzt hat ist "mächtig aufgetakelt"; doch sagt man auch ohne Vorwurf "fein aufgetakelt", s. "Takel".

"Top und Takel". Vor Top und Takel segeln heißt, ohne jegliches Segel zu setzen sich dem Sturme preisgeben, so daß also lediglich das Schiff selbst und seine Takelage dem Sturme eine Angriffsfläche bietet. Es liegt auf der Hand, daß das äußerste Gefahr bedeutet und auf Leben oder Sterben geht. Darum heißt französisch das "aller à mats et à cordes" auch "aller à la dérive, aller à Dieu et au tems" (Aubin, 1702). Dänisch: "med top og tavl", "ganz und gar", "mit Kopf und Schwanz", "mit Haut und Haaren". In Holland, überhaupt bei allen seefahrenden Völkern sind ähnliche Redewendungen in Gebrauch; "over Gods genaade drijven"; "sig aan het geweldt der winden en baaren (Wellen) overgeven".


(E?)(L?) http://depot.knaw.nl/10253/1/Nww_compleet_archief.pdf

Nederlandse woorden wereldwijd

"bovenbramtakelage" "tuigage van het bovenbramzeil" - Russisch - "bombramtakela".

"bramtakelage" "tuigage van het bramzeil" - Russisch "bramtakela".

"lijzeilstakelage" "touwwerk dat deel uitmaakt van het tuig van een schip, zowel het staand als het lopend touwwerk" - Russisch . "lisel'takela".

"takel" "hijswerktuig" - Engels "tackle" "hijswerktuig", "tuigage"; "benodigdheden", "gerei"; beweging om de bal van de tegenstander af te pakken (voetbal)"; Duits "Takel" (uit Nl of Nederduits); Deens "takkel" (uit Nl of Nederduits); Noors "takkel" "takelage"; "hijswerktuig" (uit Nl of Nederduits); Zweeds "tackel" (uit Nl of Nederduits); Fins "takila" [via Zweeds]; Frans dial. "takene", "takene", "tankene"; Frans dial. "toke" "dik touw; groot touw, dat men over een karrenvracht hooi heen slaat"; Pools "takelunek", "takielunek" (uit Nl of Duits); Russisch "takel" "touwwerk en heft uig van een schip"; Esperanto "takelo" [via Duits]; Indonesisch "takal"; Atjehnees "takay" "hijswerktuig, katrol"; Javaans "takal" "hijsblok"; Madoerees "takal"; Makassaars "takala" "katrol boven aan de mast (waarmee zeil wordt opgehesen)"; Minangkabaus "taka"; Papiaments "taker".

"takelage" "staand en lopend want" - Duits "Takelage" "touwwerk op een zeilschip" (uit Nl of Nederduits); Deens "takkelage" (uit Nl of Nederduits); Noors "takkelasje" (uit Nl of Nederduits); Zweeds "tacklage" (uit Nl of Nederduits); Ests "taglas" "touwwerk en heft uig van een schip" (uit Nl of Nederduits); Pools "takielaz". "takelwerk"; Kroatisch "takelaza" "touwwerk op een zeilschip" [via Duits]; Macedonisch "takelaza" "touwwerk op een zeilschip" [via Russisch]; Servisch "takelaza" "touwwerk op een zeilschip" [via Duits]; Sloveens takela.a "touwwerk op een zeilschip" [via Duits]; Russisch "katalazka" "(Bargoens) gevangenis"; Russisch "takelaz" "takelwerk; (boeventaal) gewicht"; Bulgaars "takelaz" "touwwerk en heft uig van een schip" [via Russisch]; Oekraiens "takelaz" "touwwerk" [via Russisch]; Azeri "takelaj" "touwwerk en heft uig van een schip" [via Russisch]; Lets "takelaza" "touwwerk en heft uig van een schip" [via Duits]; Litouws "takelazas" "touwwerk en heft uig van een schip".

"takelagemeester" "persoon die toezicht houdt bij de takelloods van de admiraliteit" - Russisch "takelazmejster", "takelazemejster".

"takelblok" "blok aan een takel" - Russisch "takelzblok".

"takelen" "een zeilschip optuigen; met een takel ophijsen" - Deens "takle" "een zeilschip optuigen; touw met garen omwikkelen om rafelen te voorkomen; (ironisch) overdreven uitrusten" (uit Nl of Nederduits); Noors "takle" "een zeilschip optuigen" (uit Nl of Nederduits); Pools "taklowaz" "een zeilschip optuigen"; Atjehnees "takay" "ophijsen"; Papiaments "tak", "takel" "met een takel ophijsen".

"takelgaren" "garen dat dient om uiteinde van touw te omwinden, zodat het niet uiteen rafelt" - Zweeds "tackelgarn" (uit Nl of Duits); Russisch "takelzgarn".


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

"Grundtakelage" "alles Tauwerk, welches zum Ankern und Festmachen des Schiffs dient" (alle Arten Ankertaue, Landfestungen und Bojereepen) Roding 1794. Vgl. Muller 1791 Schiffbaukunst S. 174 Die Grundtackelasche, oder das Ankergeräth, ist nebst den vorräthigen Seegein und Tauwerk das, was den mehresten Raum einnimmt.

"Takel" ein ndt. Wort, das in mndt. Zeit (nach Walther-Lnbben, Handwb. S. 398) "jede Ausrüstung, so die Waffen des Kriegers, das Ackergerät des Landmanns" bezeichnen kann: verwandt mit altnord. "taka" "nehmen", "greifen" = mnl. "taken" "antasten".

In folg. zwei techn. Bedeutungen:

1. "Tauwerk eines Schiffes" Frischbier 1883 Preus. Wb. II 392 = "sämtliches Tauwerk, das zur Haltung und zur Befestigung der Masten und Segel eines Schiffes dient oder die Gesamttakelage" Doornkaat 1884 Ostfries. Wb. III 386; oft in der Verbindung "Takel und Tau" Schutze 1806 Holst. Idiot. IV 245. Entsprechend nl. "taeckel" "armamenta navium ut funes, anchorae, vela" Kilian 1599 Dietion. S. 547 und engl, "tackle" N. E. Dict. IX 20.

Belege:
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2. "Art Windezeug, das aus verschiedeneu Blöcken und Tauen zusammengesetzt ist, um schwere Lasteu auf dem Schiffe ein- und auszuladen" Friedrichson 1879 - " Windezeug, so aus zwei oder mehreren Blöcken und einem durch dieselben geschorenen Tau, welches ein Läufer genannt wird, besteht, um Lasten aufzuwinden" Röding 1796; von den nd. Wbb. verzeichnet 1869 das Brem. Wb. VI 360 "takel" "Blockrolle, womit man Waren ins Schiff und aus demselben bringt"; ähnlich Doornkaat 1884 Ostfries. Wb. III 386; die frühesten Belege als "Windtakel" bei Schiller-Lubben V 735. Entsprechend nl. "taakel" "dun slag van een touw, waar meede de goederen in en uit het schip gehijsd werden" Winschooten 1681 Seeman S. 307 und engl. "tackle", das schon im 16. Jahrh. in dieser Bedeutung auftritt.

Belege:
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Zu dieser 2. Bedeutung fügen sich folg. Zusammensetzungen:

"Bootstakel": Petersen 1880 Lebens-Gesch. S. 103 Die Bootstakel hakten wir an die Ringbolzen, aber nur mit großer Gefahr und genauer Aufpassung seitens der Bootsmannschaft wurde das Boot glücklich aufgehißt.

"Fischtakel": Reinicke 1907 Schiffsjungendienst S. 89 Ist das Anker vor die Klüse gehievt, so wird es gekattet und gefischt, d. h. mit schweren fünf- und sechsscheibigen Flaschenzügen, der Katt und dem Fischtakel hochgewunden und an den Rüsten neben dem Bug des Schiffes aufgehängt.

"Lauftatel": Frischbier 1883 Prens. Wb. II 13.

"Nocktakel" "Takel an der Nock einer Unterrah zum Aussetzen der Decksboote" Stenzel 1904. Vgl. Roding 1796 Wb. d. Marine II 766 Auch an den Nocken der Raaen befindet sich ein Takel, welches das Nocktakel genannt wird und hauptsächlich zum Aus- und Einsetzen des Boots und der Schlupen dient. - Eschels 1835 Lebensbeschr. S. 107 Wir setzten die Takels in die Jolle ein, sowie zwei Nocktakels von der großen und Fock-Rah, und als wir drei uns hineingesetzt, ließen wir, als das Schiff nach außen schlenkerte, die Seitentakels los und schwenkten dann an die Nocktakeis nach außen. - Gerstäcker 1847 Reise um d. Welt I (Einleitung) XV Man kann die Geerden auch aushacken und als Nocktakel gebrauchen, ein Boot daran auszusetzen. - Heims 1890 Rauschen d. Wogen S. 341 König Wilhelm und Kaiser führen die hohlen eisernen Untermasten bloß noch zur Ventilation und die Großraa nur noch dazu, um das Nocktakel anzuschlagen zum Aussetzen der schweren Boote.

"Rahtakel": Dick-Kretschmer 1899 Handbuch d. Seemannschaft II 120 Die Raatakel, welche während der Indiensthaltang zum Streichen und Wiederaufbringen der Unterraaen dienen sollen, bestehen aus je einem zweischeibigen Flachblock, je zwei einscheibigen Flachblöcken und je einem starken langen Ende als Läufer.

"Segeltakel" "Takel auf Kriegsschiffen zum Heißen der Marssegel und der Marsrahen beim Ausbringen und Wechseln" Stenzel 1904. Vgl. Dick-Kretschmer 1899 Handbuch d. Seemannschaft II 380 Aldann berge man das Vormarssegel, falls dasselbe steht, streiche die Vorbramstange und stutze die Vormarsstange durch ein nach der Back fahrendes "Segeltakel.

"Seitentakel" "Takel an der Seite des Mastes" Tecklenborg 1870 S. 477. Beleg s. oben unter "Nocktakel".

"Topptakel": Petersen 1880 Lebens-Gesch. S. 36 Hieraus wurden die schweren Toptakel aufgebracht, dann die Bark gekielholt, um den Schiffsboden zu kupfern.

"Takelage"

1. "Tauwerk, welches zur Regierung der Segel und Haltung der Masten dient, mit Inbegriff des Rundholzes, wie auch der Segel und Blöcke selbst" (die Ankertaue aber und Anker werden nicht mit zur Takelage gerechnet) Röding 1796 - "alles Tauwerk, welches teils dazu dient, die Masten, Stengen und Rahen zu halten, teils die Segel anszuspannen, einzunehmen oder nach dem Wind zu stellen" (oft versteht man auch darunter im weitern Sinne alle zum Schiff gehörigen Segel, Blöcke, Taljen usw.) 1795 Handbuch S. 257 = "alles was zum Schiff gehört an Masten, Stengen, Rahen, Ruten" Schütze 1806 Holst. Idiot. IV 245. Auch für die Binnenschiffahrt bezeugt z.B. bei Weber 1871 Elbschiffahrt S. 125. Ableitung zu Takel 1.

Belege:
...
Von hierher gehörigen Zusammensetzungen nennen wir nach Dabovich 1883 S. 1071 Fock-, Gros-, Kreuz-, Not- nnd Stengetakelage. Abweichend bedeutet "Grundtakelage" "alles Tauwerk, welches zum Ankern nnd Festmachen des Schiffes dient" (Ankertaue, Laudfestungen und Bojereepen) Röding I 674 (s. oben S. 338).

2. "Art, wie ein Schiff getakelt ist"; nach Dabovich 1883 in Znsammensetzungen wie Bark-, Boots-, Brigg-, Fregatten-, Gaffel-, Kutter-, Latein-, Lugger-, Schoner- nnd Vollschiffstakelage.

Belege:
...
"Takelgarn" "starkes, geteertes Segelgarn, das hauptsächlich zum Bindseln und Betakeln dient" Röding I 635. Vgl. 1908 Hamb. Corresp. (Morgenbl.) 14. Dez. 1070 kg Bindfaden und 310 kg Takelgarn, zu liefern im April 1909, sollen am 16. Dezember 1908, vormittags ll 1/2 Uhr, verdungen werden.

"takeln" "ein Fahrzeug zum Abgehen fertig machen" Reuleaux 1892 S. 253 "das Tauwerk auf dem Schiff in Ordnung bringen" Dähnert 1781 Pomm. Wb. S. 483; auch 1771 Brem. Wb. V 6: seit Ludwig 1716 Teutsch-Engl. Lex. S. 1933 oft gebucht. Entsprechend nl. "taeckelen" "naves rudentibus armare" Kilian 1599 Diction. S. 547 und engl. (seit 1400) "tackle". Belege: Moubach 1723 Zorgdragers Grönl. Fischerei S. 413 hernach bekömmet ein jeder Harpunier seine eigene Chaloupe und darzu gehöriges Volk durch das Los und fänget an, dieselbe mit seiner Mannschaft zu takelen oder zu der Fischerei fertig zu machen. - Ernst 1899 Hamborger Schippergeschichten S. 150 Dat Deckboot weur good tokelt un seedüchdi. - 1909 Hamb. Corresp. (Abendbl.) 18. Jan. Der Segler Neustral ist als Viermastbark getakelt und im Jahre 1901 in Nantes erbaut - 1910 (Morgenbl.) 25. Marz Der Dampfer Ulysses, von Amsterdam, passierte am 18. Februar auf 53 Gr. N 3 Gr. 0 ein vollgetakeltes, hell gemaltes, norwegisches Schiff. - Ofters bezeugt in folg. Zusammensetzungen:

"abtakeln"
...
"Auftakeln", "betakeln", "zutakeln"
...
"Takelung" identisch mit "Takelage"; vgl. 1864 Preuß. Expedition I 240 Dort sass eine gestrandete Brig, die kurz zuvor aufgelaufen sein musste, denn Masten und Takelung schienen noch in gutem Zustande. - Den unter Takelage 2. angeführten Zusammensetzungen entsprechen auch hier Bark-, Brigg-, Schoner- und Vollschiffstakelung Stenzel 1904.

"Takelwerk" identisch mit "Takelage" und "Takelung" im kollektivischen Sinne: seit Ludwig 1716 Teutsch-Engl. Lex. S. 1933 oft gebucht.

Belege:
...
"Takler"

1. "Handwerker, welcher die Schiffe auftakelt oder sie mit Masten, Rahen, Segeln und allein dazu erforderlichen Tauwerk versieht" (man findet in jedem Seehafen solche Leute, die vou der Anordnung der Takelage zu verschiedenen Arten Schiffen genaue Kenntnisse haben und diese Arbeit verrichten) Röding 1796. Vgl. Dambrowski, Seekadett S. 12 Auf dem Deck und in allen Raumen arbeitete noch ein Schwarm von Tischlern, Taklern, Segelmachern und tausend andern Branchen von Handwerkern.

2. (auf modernen Kriegsschiffen) "zur Bedienung und Instandhaltung oder Ausbesserung eines Kriegsschiffes im Gefecht abgeteilte Seeleute" Stenzel 1904. Vgl. Foß 1901 Marine-Kunde S. 308 Die Bedienung der Takelage erfolgte durch ein auserlesenes Corps von Seeleuten, die Takler, und die Geschützmannschaften der Oberdecksbatterie. - Holleben, Auf d. Meer hinaus S. 100 Horn und Trommel riefen die Matrosen in die Batterie, während die Takler und Mastschützen in die Masten kletterten.


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html#takelage

"Takelage": Alles stehende und laufende Gut auf Bord, auch Rigg genannt


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Takelage
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Takelage" taucht in der Literatur um das Jahr 1780 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

triezen (W3)

Im Saarland kann man statt dt. "ärgern" oder auch dt. "schlecht behandeln" oft auch den Ausdruck dt. "triezen" hören. Da können Kinder ihre Mutter "triezen" oder der Trainer die Fussballmannschaft. Allgemein bedeutet dt. "jemanden driezen", "jemanden triezen" = dt. "jemanden ärgern", "jemanden quälen", "jemanden schikanieren", "jemanden stark belasten", "jemanden schinden".

Seinen Ursprung hat dieser Ausdruck evtl. in der Seemannssprache (aber wie kommt es dann ins Saarland?). Jedenfalls kommt das Wort vom nddt. "tritzen" = dt. "an Seilen (hoch- und runter-)ziehen"; dieses geht wiederum auf die dt. "Tritze" = dt. "Winde", "Rolle" zurück.

Als weitere Verwandte findet man dt. "driessen", "verdrießen", "verdrossen" = dt. "mürrisch", "lustlos", "Verdrossenheit", "unverdrossen" = dt. "unermüdlich" und den "Verdruß", sowie dt. "Verdrießlichkeit", "überdrüssig" und "Überdruß". Als Vorläufer findet man mhdt. "driezen" = dt. "drängen", "treiben", "drohen".

Als Wurzel findet man ide. "*treud" = dt. "quetschen", "stossen", "drücken". Sarauf gehen weitere Abkömmlinge zurück wie nld. "verdrieten", schwed. "tryta" = dt. "mangeln", "fehlen", "ausgehen", lat. "trudere" = dt. "stossen", "drängen" und russ. "trud" = dt. "Mühe", "Arbeit".

(E?)(L?) http://conjd.cactus2000.de/showverb.php?verb=triezen

triezen


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/t.php

jemanden triezen


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=triezen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "triezen" taucht in der Literatur um das Jahr 1840 / 1950 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

U

uibk.ac.at
Kluge, Friedrich
Seemannssprache
Wortgeschichtliches Handbuch deutscher Schifferausdrücke älterer und neuerer Zeit

(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148
Das eingescannte Werk kann seitenweise durchblättert werden.

Erstellt: 2015-10

V

Verklicker (W3)

Der "Verklicker" "verklickert" dem Seemann die Windrichtung. Ob nun die Bezeichnung "Verklicker" das Verb "verklickern" hervorbrachte, oder umgekehrt, konnte ich nicht eindeutig klären.

Die Grundbedeutung von dt. "Verklicker" wird jedenfalls mit "Verräter" und "Angeber" angegeben.

(E?)(L?) http://www.digitale-bibliothek.de/band115.htm

Pierer's Universal-Lexikon, Bd. 18, S. 484

"Verklicker", ein Stab mit einem oben angebundenen Faden, auf dem von Weite zu Weite kleine Korkscheiben aufgezogen sind, welche auf ihrem Umkreise eingesteckte Federn haben. Man stellt den Verklicker auf den Bord des Schiffes, an der Luvseite vor das Steuerrad, damit die Steuerleute u. die Offiziere, welche die Wache haben, die Richtung des Windes sehen, wenn die Flügel auf den Spitzen der Masten ihnen durch die Stellung der Segel verdeckt werden.


(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Verklicker


(E?)(L?) http://www.gutenberg.org/files/39762/39762-h/39762-h.htm

Gustav Goedel: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache

"Verklicker", der, ist eine leicht vom Winde zu bewegende, sich also nach jedem Luftzug richtende und daher die Windrichtung genau anzeigende Vorrichtung aus Kork mit Federn, meist aber, namentlich auf Kriegsschiffen, ein "Windstander aus leichtem Flaggentuch. Er wird an einer Stelle angebracht, wo ihn der wachhabende Offizier gut sehen kann und wo er unbeeinflußt ist von dem Winde der etwa durch ein Segel aus seiner Bahn gelenkt sein könnte. — Was ein Seemann ist, der kann zwar ohne dergleichen Hilfsmittel mit der Nase oder den Ohren die Richtung des Windes genau angeben, aber der Sicherheit wegen und um einen Vergleich zu haben hat er einen Verklicker. Man würde in Versuchung stehn ihn "Verglieker", "Vergleicher", zu nennen, wenn es nicht ein altes niederdeutsches Wort "verglicker" gäbe, das der Teuthonista mit "scrutator", "catascopus", "circulator" übersetzt und von dem das "Bremer Wörterbuch" schreibt: "verklicken" "jemandes Vergehen angeben", "verraten", "verklicker" "ein Angeber", "Verräter". In Ostfriesland heißt der Spiegel vor dem Fenster, den man sonst in Deutschland "Spion" nennt, "Verklicker". Wie neugierige Frauen in diesem Verglicker sehen, wer auf der Straße geht, so sieht der wachhabende Offizier an seinem Verklicker, woher der Wind weht; der "Verklicker" ist ihm in der Tat ein "Verräter" und "Angeber", der die Windrichtung angibt und verrät.


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/wikiling/?query=klicker&f=zgw&mod=0

mnd. "klickære", "klicker" = dt. "Maurer", "Verleumder"


(E?)(L1) http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/verklickern.html

verklickern


(E?)(L?) http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/pageview/12148

Kluge, Friedrich: Seemannssprache

"Verklicker"

1. "Windstander" Dabovich 1883 "kleine Windfahne oder Lappen Flaggentuch, der oberhalb des Decks an einer Luopardune usw. befestigt wird, um die Richtung des Windes anzuzeigen" Paasch 1901 S. 397. Vgl. 1909 Uber Land u. Meer S. 912 die Handhabung der Steuerpinne, die Lage des Großbaums und, oben an der Spitze, das kleine nervöse Windfähnchen, der Verklicker, nimmt die Aufmerksamkeit in Anspruch.

2. 'eine leicht vom Winde zu bewegende, sich also nach jedem Luftzug richtende und daher die Windrichtung genau anzeigende Vorrichtung aus Kork mit Federn' Goedel 1902; nach Röding II 835 besteht der Verklicker aus einem Stab, woran oben ein Faden gebunden ist und auf diesen Faden sind von Weite zu Weite kleine Korkscheiben aufgezogen und befestigt, in deren Umkreis Federn gesteckt werden, und man stellt diesen Verklicker auf den Bord des Schiffs an der Luvseite vor dem Steuerrad, damit die Ruderbesteurer und die Offiziere, welche die Wache haben, die Richtung des Windes beständig sehen konnen.

Das Wort bedeutet eigtl. "Verräter", "Angeber" (nämlich des Windes) wegen mnd. "verklicken" "angeben", "verraten".


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html#verklicker

"Verklicker": Windrichtungsanzeiger auf dem Mast. Oft kaputt oder vergessen, oder zeigt falsch.


(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Verklicker

Als Verklicker wird im Seglerjargon ein Windanzeiger auf einem Sport- oder Freizeit-Segelboot bezeichnet, der die Richtung des scheinbaren Windes angibt.

Der Begriff ist schon für das 19. Jahrhundert belegt und entstammt vermutlich der Seemannssprache. Er bezeichnet ursprünglich nur die an der Mastspitze (dem Masttopp) befestigten Wimpel, Fähnchen bzw. (Vereins-) Stander, die Seeleuten und Freizeitseglern die Richtung des Bordwinds „verklickerten“, also deutlich machten. Heute werden oft auch technisch aufwendigere Windanzeiger in anderer Bauform Verklicker genannt.
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Verklicker
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Verklicker" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

verklickern (W3)

Der "Verklicker" "verklickert" dem Seemann die Windrichtung. Ob nun die Bezeichnung "Verklicker" das Verb "verklickern" hervorbrachte, oder umgekehrt, konnte ich nicht eindeutig klären.

(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

"Verklickern" müssen wir umgangssprachlich manchmal jemandem etwas, der besonders begriffsstutzig ist und einfach nicht versteht, was man ihm beibringen, erklären will.

Der schon im 19. Jahrhundert belegte Ausdruck kommt wahrscheinlich aus dem Rotwelschen und bezeichnet im Seglerjargon einen an der obersten Mastspitze von Sport- oder Freizeitbooten befestigten Wimpel oder ein Fähnchen, das den Seglern - ähnlich wie ein "Wetterhahn" auf dem Kirchturm - die Windrichtung "verklickert", anzeigt, deutlich macht.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=verklickern
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "verklickern" taucht in der Literatur um das Jahr 1930 / 1950 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-01

W

wispor.de
Seemannssprache

(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-seem.htm

Achtersteven | Baar | | Backfisch | Barre | Bratspill | Brüllende Vierziger | Brave Vierziger | Dalben | Dingi | Emdentiefe | Eselshaupt | Etmal | Balge | Feuerhemd | Fleute | Flibustier | Flunke | Fulbraß | Gig | Helling | | | Klüse |


Erstellt: 2015-10

X

Y

Yacht (W3)

Als "Jacht" oder "Yacht" werden Schiffe mit weniger oder mehr Komfortausstattung genannt. Besonders luxuriös ausgestattete Yachte werden sicherheitshalber "Luxusyachten" genannt.

Dt. "Jacht" (16. Jh.), dt.-seem., engl. "Yacht" = dt. "Sportschiff", "Vergnügungsschiff" geht zurück auf ndl. "jacht". Ndl. "jacht", "jaght", "jaghte" ist seinerseits eine Verkürzung von mndl. "jageschip" = dt. "schnelles Schiff", wörtlich "Jagdschiff", ("Jachtschiff", "Jagtschiff", "Jageschiff", "Jagschiff", "Schnellschiff", "Verfolgungsschiff"). Manchmal werden allerdings auch "Segelboote" als "Jacht" bezeichnet, die aber wohl weniger als "Jagdschiffe" gelten können.

Die Bezeichnung "Jacht" geht zurück auf "Jachtschiff" = "Jagdschiff". Zu Grunde liegt ndl. "jacht", "jaght", norw. "jaght", mndt. "jacht", althd. "jagon", germ. "*jagojanan", Kurzform von "jachtschip" ("chasse", "poursuite", "vitesse"). Die Schreibung "Yacht" beruht auf der Anlehnung an die englische Schreibweise. "Jacht" wird seit dem 16. Jh. im Französischen und Englischen (1557, "yeaghe") gesichtet und dürfte seit der gleichen Zeit auch im Deutschen zu finden sein. Zunächst bezeichnete "Jacht" jedoch ein schnelles Schiff - was den Namen erklärt - wurde dann aber von England ausgehend zur Bezeichnung eines besser ausgestatteten Schiffes.

Kluge: Im 16. Jahrh. uberwiegt in deutschen Quellen "Jachtschiff" uud "Jageschiff". Seit etwa 1600 wird einfaches "Jacht" allgemein üblich.

(E?)(L?) http://www.grosse-seefahrt.de/modules.php?name=Encyclopedia&op=list_content&eid=1

Yacht | Yachtheck | Yachtie, der


(E?)(L?) http://luxus.welt.de/motor/yachten

Yachten


(E?)(L?) http://www.mallorca-panorama.de/orte/palma

"Palma de Mallorca" ist die größte Stadt der Balearen und gleichzeitig das Zentrum der Insel Mallorca.
...
Panoramen: "Palma de Mallorca"


(E?)(L?) http://www.owid.de/pls/db/p4_suche_elex.Stichw_alpha?v_Buchst=H

Hochseeyacht | Segelyacht


(E?)(L?) http://www.seemannsknoten.info/yachtcharter.htm

Yachtcharter


(E?)(L?) http://structurae.de/suche/?search=Yacht




(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html

"Yacht": Boot, das ausschließlich Sport- und Vergnügungszwecken dient. Auch "Jacht".


(E?)(L?) http://www.ypscollection.de/

Maxiyachten | Segelyachten | Motoryachten | Yachthafen


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Yacht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Yacht" taucht in der Literatur um das Jahr 1790 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2015-11

yachtschule-spittler
Maritimes Lexikon
Schiffiges Wörterbuch

(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/lexikon/lindexlexi.html


(E?)(L?) http://www.yachtschule-spittler.de/6_download/lexikon/lexikon.html




Erstellt: 2015-11

ypscollection.de
Fotografien von Peter Neumann
Maritime Fotos

(E?)(L?) http://www.ypscollection.de/




Erstellt: 2015-11

Z

Bücher zur Kategorie:

Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Seemannssprache, Lenguaje Marinero, Langage des Marins, Llinguaggio Marinaresco, Seamans Language, (esper.) maristo lingvo

A

Ashley, Clifford W.
Das Ashley-Buch der Knoten

Das Buch enthält auch einige Hinweise zum Hintergrund der Benennung von Knoten. Diese entstammen hauptsächlich der Schifffahrt, aber auch anderen Lebensbereichen.

allerdings:


...
In der holperigen deutschen Übersetzung bekomme ich das Gefühl: hier sind nur Insider erwünscht. Knotennamen werden willkürlich ins Deutsche übertragen und sind im Register nicht aufgeführt.
...


Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe - 614 Seiten - Edition Maritim
Erscheinungsdatum: Januar 2006
Auflage: 1


Das Standardwerk über Knoten.

Gesammelt und beschrieben sind in diesem einmaligen Werk über 3.800 verschiedene Knoten, Steke, Schmuckknoten und Fancywork mit allen Anwendungen und Variationen, die im Laufe der Jahrhunderte entwickelt worden sind.


(E?)(L?) http://www.humanitas-book.de/

Ob »Doppelter Fußpferdknoten«, »Palstek« oder »Seemannsaugspleiße« - in diesem Standardwerk finden Sie über 3.800 Knoten, Steke, Spleiße und Schmuckknoten! Über 7.000 Zeichnungen zeigen, wie sie aussehen, und erklären Schritt für Schritt, wie sie gemacht werden. Lesen Sie wozu die verschiedenen Knoten gebraucht werden und ...
Artikelnummer: 6008461


B

Bartz, Dietmar
Tampen, Pütz und Wanten
Die Seemannssprache
Von Tampen, Pütz und Wanten
Seemannssprache

Gebundene Ausgabe: 300 Seiten
Verlag: Delius Klasing; Auflage: 1 (Juni 2007)
Sprache: Deutsch


Die Etymologie (Geschichte und Herkunft von Wörtern) ist der heimliche Renner unter den Zweigen der Sprachwissenschaft, und der Wassersport bietet eine Vielzahl von Begriffen, die erklärungsbedürftig sind. Da liegt es nahe, die beiden Bereiche zusammenzubringen. So entstand die Idee für dieses Buch.Woher kommt das Wort Kapitän, und woher Smutje ? Solche Fragen beantwortet Dietmar Bartz in der Seemannssprache . Der Autor wendet sich an alle Sprachinteressierten Seeleute und Landratten, Freizeitskipper und Meeresfreunde. Er erklärt die Herkunft von ca. 500 Begriffen aus Seefahrt und Schiffbau, Meereskunde und Segelsport. Viele Begriffe sind längst im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen: von Admiral bis Yacht, von Albatros bis zurren, von Atlantik bis Zyklon . Andere sind eher dem Fachpublikum vertraut: Pütz und Helgen, Winsch und Want, Stropp und Tampen .Jeder Begriff wird zunächst kurz definiert, dann folgt die sprachwissenschaftliche Entwicklung des Wortes, von den Wurzeln bis zur Gegenwart. Den Abschluss bilden sorgfältig ausgesuchte historische Zitate, die das Stichwort im Originalton der letzten Jahrhunderte vorstellen. Zahlreiche Zeichnungen, Karten und Grafiken veranschaulichen die Begriffe. Auf germanistische Terminologie und auf die verwirrenden sprachgeschichtlichen Abkürzungen wurde bewusst verzichtet, um das Buch für den interessierten Laien verständlich zu halten.


(E?)(L?) http://www.kohlibri.de/xtcommerce/product_info.php/products_id/13298


(E?)(L?) http://www.marixverlag.de/Lexika/Dietmar_Bartz-Tampen_Puetz_und_Wanten-EAN:9783865393449.html

ca. 320 S., zahlr. histor. Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag, 15,1 x 22,7 cm.
ET: 20.02.2014
EAN: 978-3-86539-344-9

Inhalt

Aus Friedrich Kluges monumentaler Seemannssprache sind für das vorliegende Buch die Stichwörter ausgewählt, die in der deutschen Umgangssprache und im Segelsport auch heute noch gebräuchlich sind. Hinzu kommen moderne Bezeichnungen von der »Genua« bis zum »Surfen« und vom »Radar« bis zum »Trimaran«. Dietmar Bartz erklärt die Herkunft von mehr als 500 maritimen Begriffen wie »Smutje«, »Admiral« oder „Want“. In die hier vorliegende 3. erweiterte Auflage wurde der Essay »Ahoi« aufgenommen.

Autorenportrait

Dietmar Bartz, geb. 1957, war mehrere Jahre Chef vom Dienst der Meereszeitschrift mare, arbeitete für die taz, Wochenpost, Le Monde diplomatique, Vanity Fair und Interview und ist Autor von Nachschlagewerken und Atlanten.


Erstellt: 2014-01

Bunk, Lutz
50 Klassiker
Schiffe
Von der Arche Noah bis zur Cap Anamur

Broschiert: 263 Seiten
Verlag: Gerstenberg Verlag; Auflage: 1 (Februar 2008)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Mit Schiffen wurden fremde Welten erkundet, Handelswege erschlossen und kriegs-entscheidende Schlachten geschlagen. Forscher und Abenteurer haben auf legendären Schiffen den Gefahren des Meeres immer wieder getrotzt und mit ihren Entdeckungen unser Weltbild verändert. Ob Santa Maria, Mayflower oder Victory, Titanic oder Pamir - die Beschäftigung mit diesen Schiffen ist eine spannende Bildungsreise durch die Geschichte der Menschheit. Lutz Bunk beschreibt 50 Schiffe, die eine besondere historische Bedeutung erlangt haben, und schildert ganz nebenbei sehr anschaulich die Entwicklung des Schiffbaus. 50 Klassiker Schiffe stellt von der Arche Noah bis zur Cap Anamur berühmte Schiffe vor. Jeder Kurzessay erzählt die oft abenteuerliche Geschichte eines Schiffes, erläutert seine geschichtliche Rolle und geht auf Eigentümlichkeiten des jeweiligen Schiffstyps ein. Die Faktenseiten bieten einen Überblick über Daten und Fakten zum jeweiligen Schiff, Biographien der Kapitäne und weitere Zusatzinf ormationen, zahlreiche Besichtigungstipps sowie Film-, Hör- und Leseempfehlungen. Ein umfangreiches Glossar und ein ausführliches Personen- und Ortsregister runden das Buch ab.


(E?)(L?) http://www.gerstenberg-verlag.de/index.php?action=detail&url_ISBN=9783836925488

Mit Schiffen wurden fremde Welten erkundet, Handelswege erschlossen und kriegsentscheidende Schlachten geschlagen. Forscher und Abenteurer haben auf legendären Schiffen den Gefahren des Meeres immer wieder getrotzt und mit ihren Entdeckungen unser Weltbild verändert. Ob Santa Maria, Mayflower oder Victory, Titanic oder Pamir - die Beschäftigung mit diesen Schiffen ist eine spannende Bildungsreise durch die Geschichte der Menschheit. Lutz Bunk beschreibt 50 Schiffe, die eine besondere historische Bedeutung erlangt haben, und schildert ganz nebenbei sehr anschaulich die Entwicklung des Schiffbaus.

50 Klassiker Schiffe stellt von der Arche Noah bis zur Cap Anamur berühmte Schiffe vor. Jeder Kurzessay erzählt die oft abenteuerliche Geschichte eines Schiffes, erläutert seine geschichtliche Rolle und geht auf Eigentümlichkeiten des jeweiligen Schiffstyps ein. Die Faktenseiten bieten einen Überblick über Daten und Fakten zum jeweiligen Schiff, Biografien der Kapitäne und weitere Zusatzinformationen, zahlreiche Besichtigungstipps sowie Film-, Hör- und Leseempfehlungen. Ein umfangreiches Glossar und ein ausführliches Personen- und Ortsregister runden das Buch ab.

»Dieses Buch bietet nicht nur eine spannende Bildungsreise durch die Geschichte der Menschheit, sondern schildert auch die Entwicklung des Schiffsbaus.« PM Magazin

Lutz Bunk, geboren 1953, studierte Kommunikationswissenschaft, Politologie und Germanistik in Berlin. Er ist seit vielen Jahren in der Erwachsenenbildung tätig und arbeitet seit 1994 als freier Autor für Rundfunk und Zeitschriften. Er lebt in Berlin und ist begeisterter Segler.


C

D

E

Essig, Rolf-Bernhard (Autor)
Papan (Illustrator)
Butter bei die Fische
Wie das Meer in unsere Sprache floss
Sprichwörter und Redewendungen gesammelt und erklärt

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Mareverlag (27. Juli 2010)
Sprache: Deutsch


Spinnen Sie kein Seemannsgarn - dieser Sprichwort-Ratgeber ist mit allen Wassern gewaschen! Im Wörtermeer der Alltagssprache schwimmen - oft unbemerkt - zahlreiche maritime Ausdrücke herum. Wenn z. B. ein Freund aufkreuzt, der in seiner Rede "Abstecher" liebt und keinen "roten Faden" findet, dann streicht man besser die Segel, bevor er "bis zum bitteren Ende" gekommen ist. Rolf-Bernhard Essig, der "Indiana Jones der Sprachschätze" (Nürnberger Zeitung), erzählt in seinem Buch die kuriosen und spannenden Geschichten, die sich hinter diesen und vielen weiteren Redewendungen verbergen. Dabei erfährt der Leser, warum jemand "herumlaviert" oder etwas "volle Pulle" macht, was die "Arche Noah" mit Sprache und Wort oder das "Torpedieren von Projekten" mit dem "Zitterrochen" zu tun hat. Kongenial - denn, genau: "Wie das Schiff, so die Segel" - hat Papan eine Vielzahl der von Rolf-Bernhard Essig gesammelten Meeressprichwörter illustriert - mit Tiefgang, versteht sich.


(E?)(L?) http://www.mare.de/index.php?article_id=2213&setCookie=1

"Der Bamberger Autor nimmt Redewendungen und Sprichwörter unter die Lupe. Er tut das aus pädagogischen Gründen, damit der Sprücheklopfer in uns auch weiß, wovon er spricht. Er tut das aber auch aus Lust an der Sprache und dem kreativen Spiel mit ihr. Und er tut es vor allem auf sehr unterhaltsame Weise, die niemals belehrend ist, sondern immer inspirierend wirkt."
Bayerischer Rundfunk.

Autor Rolf-Bernhard Essig

Rolf-Bernhard Essig, 1963 in Hamburg geboren, wurde einem breiten Publikum mit seiner Sprichwörter-Sendung Essigs Essenzen auf Deutschlandradio Kultur bekannt. Der promovierte Germanist und Historiker lebt in Bamberg. Er arbeitet als Autor, Kritiker und Moderator u. a. für den WDR, SWR, NDR und Die Zeit. Seine Sprichwörterberatungen vor Publikum erfreuen sich größter Beliebtheit.

Illustrator Papan

Papan, 1941 geboren, gelernter Buchhändler, war Requisiteur am Theater und zeichnete 20 Jahre für den stern, aber auch für Die Zeit, Süddeutsche und Brigitte. Er illustriert und schreibt Kinderbücher und Hörbücher. Für mare illustrierte er 2009 Die wundersamen Irrfahrten des William Lithgow (herausgegeben von Roger Willemsen).


Erstellt: 2010-08

(E?)(L?) http://www.mare.de/index.php?article_id=2344&clang=0

Wenn Sie immer schon wissen wollten, was selbst einen Seemann erschüttert: fragen Sie Rolf-Bernhard Essig!

Im Wörtermeer der Alltagssprache schwimmen zahlreiche maritime Ausdrücke herum. Wenn z.B. ein Freund aufkreuzt, der in seiner Rede Abstecher liebt, dann streicht man besser die Segel, bevor er bis zum bitteren Ende gekommen ist. Rolf-Bernhard Essig erzählt die Geschichten hinter diesen und vielen weiteren Redewendungen. Kongenial hat Papan eine Vielzahl der Meeressprichwörter illustriert - mit Tiefgang, versteht sich. weitere Infos Sie haben den roten Faden verloren? Und absolut keine Peilung? Alles läuft volle Pulle aus dem Ruder? - Keine Panik, Land in Sicht!


Weitere Beispiele:

Erstellt: 2010-09

Essig, Rolf-Bernhard
Ein Meer ist eine See ist ein Ozean
Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen

(E?)(L?) http://www.mare.de/index.php?article_id=3861

Rotes Meer, Gelbes Meer, Weißes Meer, Schwarzes Meer. Und kein blaues?

Rolf-Bernhard Essig, 1963 in Hamburg geboren, lebt als freier Autor, Kritiker und Moderator in Bamberg. In seinen Büchern und in Programmen für Fernsehen, Radio und Bühne geht der "Indiana Jones der Sprachschätze" (Nürnberger Zeitung) der Frage nach, was hinter unseren Wörtern steckt; so auch in dem bei mare erschienenen Buch über Meeresredensarten: Butter bei die Fische: Wie das Meer in unsere Sprache floss (2010), welches namengebend für seine tägliche Rundfunkkolumne beim SWR1 wurde: Und jetzt mal Butter bei die Fische! weitere Infos

Westlich der Ostsee liegt die Nordsee, die Südsee dagegen auf der anderen Seite der Erde als Teil des Pazifiks, der trotz seines friedlichen Namens ein recht stürmisches Gewässer ist. Ein Blick in den Atlas, und schon beginnt man sich zu fragen: Warum heißt es mal Meer, mal See? In welcher Mitte liegt das Mittelmeer? Gibt es Leben im Toten Meer? Unter welchen Umständen heißt die Nordsee Blanker Hans? Und wie viele Meere gibt es überhaupt? Sieben (wie in den Piratenfilmen)? Vier (wie bei den Chinesen)? Oder sechsundsechzig (laut IHO)?

Ob Kaps, Bodden, Buchten, Haffs oder Lagunen, Flautenzonen oder Seeströmungen: Sie alle haben Namen, die oft eine Geschichte erzählen - eine überraschender als die andere. Bereichernd und von Papan witzreich illustriert ist dieses Buch u¨ber die Namen der Meere, das nicht nur glänzend unterhält, sondern auch wichtige Wahrheiten ans Licht bringt. Oder wissen Sie, was den Malstrom mit dem Bermuda-Dreieck verbindet?

ISBN 978-3-86648-189-3
256 Seiten mit zahlreichen Illustrationen von Papan,
bedruckter Einband mit Lesebändchen


Erstellt: 2014-04

Exquemelin, Alexander
Das Piraten-Tagebuch

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland; Auflage: 1., Aufl. (12. März 2009)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Dieses ungewöhnliche Buch erzählt die Geschichte der berühmtesten Piraten der Karibik. Es waren wilde Zeiten und verwegene Männer, für die es keine Gesetze gab, außer ihre eigenen. Sie beherrschten das Meer zwischen Barbados und Hispaniola, Martinique, Guadeloupe und Panama. NATIONAL GEOGRAPHIC zeigt anhand dieser einzigartigen historischen Quelle, wie eng Piraterie und Politik, Kolonisation und Handel miteinander verwoben waren. Vor allem aber beschreibt das Buch detailliert und liebevoll die Lebensgewohnheiten der Männer mit der Augenklappe. Der Leser macht eine Reise in die Vergangenheit, in die Karibik des 17. Jahrhunderts, in eine Welt, geprägt von Meutereien, Flauten, erschreckende Rohheit und dem unstillbaren Durst nach Freiheit.


(E?)(L?) http://www.nationalgeographic-shop.de/


(E?)(L?) http://www.presseportal.de/story.htx?nr=1383619

07.04.2009 | 09:50 Uhr
Hamburg (ots)
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND legt in diesem Frühjahr einen Klassiker der Freibeuterliteratur neu auf: "Das Piraten-Tagebuch" von Alexander Exquemelin. Der Franzose begleitete als Wundarzt berühmte Piraten wie Henry Morgan und Francois L'Olonnais auf hoher See und schildert als Augenzeuge den Alltag der Seeräuber. Sein Buch erschien erstmals 1678 und wurde seitdem in mehreren Ausgaben herausgebracht. Die Aufzeichnungen Exquemelins sind bis heute die wichtigste Vorlage für die Klischees vom Charakter und Handeln der Seeräuber und inspirierten zahlreiche Autoren zu Erzählungen und Romanen über das wilde Leben der Männer mit der Augenklappe. Erstmals präsentiert NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND das historische Tagebuch zusammen mit zahlreichen zeitgenössischen Zeichnungen, Karten, Schriftstücken und Bildern. Weitere Informationen über das Leben der Piraten, ihre Kampftaktiken, Waffen und die von ihnen erbeuteten Schätze ergänzen den spannenden Augenzeugenbericht und machen den Alltag der Piraten lebendig. "Das Piraten-Tagebuch - Aus dem abenteuerlichen Leben des größten Freibeuters der Karibik" von NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND hat 192 Seiten und bringt 200 Fotos und Abbildungen.

Exquemelin begab sich im Jahr 1669 als mittelloser Schiffsarzt unter das Kommando des legendären Kapitäns Henry Morgan und nahm an dessen Expeditionen nach Maracaibo an der Küste Venezuelas und nach Panama teil. Morgan war der am meisten gefürchtete Pirat der Karibik, seine Eroberung Panamas ist legendär. Panama war damals die größte und wohlhabendste Stadt Spanisch-Amerikas. Obwohl Morgans Männer zahlenmäßig unterlegen waren, konnten sie die spanische Streitmacht in die Flucht schlagen, nachdem sie sie mit einen Angriff über den Landweg überrascht hatten. Morgan plünderte die Stadt, brannte sie vollständig nieder und machte sich mit großer Beute davon. Auf diesen und anderen Raubzügen folterten er und seine Gefolgsleute auf brutale Weise zahllose Menschen, um Informationen über verborgene Schätze zu erpressen und möglichst viele Gefangene zu machen.

Die Aufzeichnungen und Beobachtungen Exquemelins zeigen ein schonungsloses Bild vom wilden Leben der Piraten. Ihre Gewalttätigkeiten gegenüber Gefangenen lassen den Leser erschaudern. Die Schilderungen zeigen auch, dass die Seeleute häufig der Trunksucht verfallen waren und ihren Kapitänen vor allem folgten, um Geld für Alkohol und Mätressen herbeizuschaffen. Die Kapitäne wurden von ihnen verehrt, und diese mussten ihre Führerschaft mit Heldentaten sowie list- und erfolgreichen Angriffen unter Beweis stellen. Mit zahlreichen Illustrationen, vielen historischen Karten, auf denen die Seewege der Piratenschiffe verfolgt werden können, und eindrucksvollen Bildern zeichnet das Buch von NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND ein authentisches Bild der Piraterie in der Karibik des 17. Jahrhunderts und nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit.


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Gebauer, Jürgen (Autor)
Krenz, Egon (Autor)
Marine Enzyklopädie

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Siegler; Auflage: 4., überarbeitete Auflage (30. November 2007)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Mit mehr als 2.500 Stichworten bietet dieses Nachschlagewerk Wissen aus nahezu zweieinhalb Jahrtausenden.
Das Spektrum reicht von der Seekriegsgeschichte bis zur Meereskunde, von Bewaffnung und Taktik bis zur Militärpolitik der Seemächte, von Schiffsklassen bis zum Signal- und Funkwesen, vom Leben an Bord bis zum Brauchtum, von Nautik und Navigation bis zur Segelpraxis.

Über den Autor
Egon Krenz, geboren 1937, Schlosserlehre und Lehrerausbildung. Nach Besuch der Parteihochschule in Moskau von 1964 bis 1967 wurde er Vorsitzender der Pionierorganisation und war von 1974 bis 1983 FDJ-Chef. Im Herbst 1989 wurde er Nachfolger Erich Honeckers als Generalsekretär des ZK der SED und Staatsratsvorsitzender. 1997 wurde er wegen der Todesschüsse an der deutsch-deutschen Grenze zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Heute lebt er in Dierhagen.


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Kramer, Undine
Spezielle Wortschätze und ihre Kodifizierung in deutschen Wörterbüchern
Specific Vocabularies and Their Codification in German Dictionaries
Tradition, Konstanz und Wandel

(E?)(L?) http://www.degruyter.com/view/product/174007

Reihe: Lexicographica. Series Maior 139

Dokumentiert wird die über 200-jährige Tradition der Aufnahme sonder-, fach- und gruppensprachlicher Lexik in allgemeinen einsprachigen Wörterbüchern des Deutschen. Im Fokus stehen die maßgeblichen synchronischen Wörterbücher des 18.-20. Jhs.: Adelung; Campe; Sanders; Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache; Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Erweitert wird der zeitliche Rahmen durch den Ausgriff auf die spezielles Wortgut erfassenden Glossare und Wörterbücher des 16. Jhs., die Thematisierung der Kunstwörter im Programmdiskurs des 17. Jhs. und das Teutsch-Lateinische Wörter-Buch (1741) als Voraussetzungen und Einflussfaktoren für die nachfolgende Kodifizierungspraxis.

Basierend auf singulären und vergleichenden Analysen der o.a. Wörterbücher werden die Herausbildung eines differenzierten metasprachlichen Begriffsinventars zur diatechnischen Markierung und die Etablierung einer für die allgemeine Sprachlexikographie charakteristischen Kodifizierungspraxis beschrieben sowie umfassende Daten über Domänen gewonnen, deren Wortschätze lexikographisch bearbeitet und tradiert werden.

Die Befunde zu Konstanz und Wandel der Kodifizierung spezieller Lexik verifiziert eine exemplarische Studie zur Seemannssprache.

Flankierend zur lexikographischen Traditionslinie und zum metasprachlichen Diskurs werden terminologische, gegenstandsbezogene und referentielle Aspekte spezieller Wortschätze erörtert und in einen breiten Überblick zur Sondersprachenforschung eingebettet: So zeigt sich, dass es seit Ende des 19. Jhs. unter ethnologisch-anthropologischen, kulturhistorischen, fachlich-pragmatischen und sprachwissenschaftlichen Schwerpunktsetzungen eine intensive Beschäftigung mit dem Gegenstand „spezielle Wortschätze“ gibt und dass - quasi parallel zum proklamierten Ziel ihrer lexikographischen Erfassung - eine ungebrochene Tradition zur Reflexion der Differenzierung und Spezialisierung des sozialen Lebens besteht.


Erstellt: 2015-08

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Obenaus, Andreas (Hg.)
Pfister, Eugen (Hg.)
Tremml, Birgit (Hg.)
Schrecken der Händler und Herrscher
Piratengemeinschaften in der Geschichte

Broschiert: 270 Seiten
Verlag: Mandelbaum; Auflage: 1 (Oktober 2012)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Von der Antike bis weit in die Neuzeit löste der Begriff Pirat Angst und Schrecken bei Seehändlern und Küstenbewohnern aus und selbst heute sind manche Regionen der Welt vor Piraterie nicht sicher. Wer im Laufe der Zeit als Pirat bezeichnet wurde, hing vom Blickwinkel des Betrachters ab. So zählten für die meisten Staatsgefüge all jene Personen dazu, die den Seehandel und die Seeherrschaft in den von diesen Reichen beanspruchten Meeren und Küstenzonen störten. Speziell ab der frühen Neuzeit wird Piraterie auch als Mittel der (See-)Kriegsführung gegen konkurrierende Mächte eingesetzt. Als Freibeuter bzw. Kaperfahrer überfielen Private im Auftrag oder mit Duldung eines Staatsgefüges Schiffe und Hafenstädte des Gegners, was sie für die eine Seite zu Seehelden und für die andere zu Piraten und Verbrechern machte. In diesem Sammelband nähern sich die AutorInnen dem Thema Piraterie in seinen unterschiedlichsten Facetten von der Antike bis heute.

Über den Autor
Andreas Obenaus, AHS-Lehrer für Mathematik und Geschichte sowie externer Lektor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Arbeitet im Bereich der Frühphase der europäischen Atlantikexpansion sowie der mittelalterlichen Seefahrtsgeschichte.


(E?)(L?) http://www.heise.de/tp/artikel/38/38090/1.html


Erstellt: 2012-12

P

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Richey, Werner (Hrsg.)
Parczyk, Hans (Illustr.)
Seefahren ist kein Zuckerlecken
Sprichwörter und Redensarten über Seefahrt, Seemann, Schiff und Meer

(E?)(L1) https://www.hinstorff.de/maritimes/39/seefahren-ist-kein-zuckerlecken-9783356012026.html
Broschiert: 143 Seiten
Verlag: Hinstorff; Auflage: 1., Aufl. (24. Juli 2007)
Sprache: Deutsch


Wer den Koch kritisiert, muss die Kombüse verlassen", „Zum Meer gehören auch die Ufer", „Niemand ist Herr auf See" - Sprichwörter gehören zu den über die Jahrhunderte hinweg überlieferten Erfahrungen und ungeschriebenen Gesetzen der Seefahrer.

Werner Richey hat in diesem Büchlein an die 1000 Sprichwörter und Redensarten aus der maritimen Lebenswelt zusammengestellt. Sie handeln vom Reisen zu Wasser, vom Arbeitsleben an Bord der Schiffe, von der Seemannsliebe, von Fischen und Fischern, von Schiffbruch und Untergang und vielem mehr.


Erstellt: 2016-01

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Schröter, Lorenz (Autor)
Das kulinarische Kielschwein
Ein Sammelsurium rund um die Kombüse

Broschiert: 168 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1 (7. Juli 2009)
Sprache: Deutsch


Wie backt man mit Ahoj-Brause? - Wer ist Käpt'n Iglo? - Welches ist die beste Fischvergiftung? - Warum fangen Frauen die größten Fische? - Wo gibt es Fugu-Restaurants?

Das kleine Kielschwein hat unterhaltsame, tiefgründige und informative Antworten auf Fragen, die Sie sich vielleicht noch nie gestellt haben. Wollten Sie nicht auch immer schon mal wissen, wie man Möwenwein macht, warum der Hering Bismarckhering heißt, welches das beste Meersalz ist, oder wie Marzipan beim Fischkochen hilft? »Das kulinarische Kielschwein« ist für die Gourmets unter den Maritim-Fans. Auch dieses charmante kleine Nachschlagewerk enthält wieder wunderbare Antworten auf Fragen, die Sie sich vielleicht noch nie gestellt haben, nützliche Tipps rund ums Meeresgetier, und nicht zuletzt viele appetitanregende Rezepte.

Über den Autor
Lorenz Schröter, 48, radelte um die Welt, besuchte 113 Länder, bestieg 2 hohe Berge und zog mit 1 Esel durch Deutschland. Er schrieb 2 Opern und 12 Bücher.


Erstellt: 2010-04

Stenzel, Alfred (Hrsg.)
Deutsches Seemännisches Wörterbuch

(E?)(L?) http://www.rhenania-buchversand.de/appDE/nav_product.php?product=934034

Reprint der Originalausgabe von 1904

Dieses äußerst hilfreiche Lexikon enthält 24.000 Ausdrücke, die im Dienst auf deutschen Kriegs- und Handelsschiffen und auf Küsten- sowie Fischerei-Fahrzeugen gebräuchlich, sowie diejenigen, die zum Verständnis der Seekriegsgeschichte erforderlich sind. Alle bekannten und unbekannten Ausdrücke sind darin aufzufinden, werden fachmännisch erklärt und bilden eine Grundlage für die deutsche Seemannssprache.

(SA) 512 S., 15 Tafeln und 33 Textabbildungen, 17 x 24 cm, geb. (o. A.)


Erstellt: 2015-10

T

Thies, Völker
Lexikon berühmter Schiffe
Spektakuläre Abenteuer von der Arche Noah bis zur Titanic

PIPER
512 Seiten


Kurzbeschreibung
Wie hieß das Schiff, das 1917 die Oktoberrevolution in Rußland auslöste? Was hat es mit der vom Unglück verfolgten Achille Lauro auf sich? Welche tragischen Ereignisse spielten sich auf dem Sklavenschiff Amistad ab, das Steven Spielberg als Vorlage für seinen Film nahm? Welche dunkle Spionagegeschichte verbirgt sich hinter dem wohlklingenden Schiffsnamen Dulcibella? Wie kam es auf der Bounty zur berühmtesten Meuterei der Geschichte? Und was geschah mit der Schiffsbesatzung nach dem Sturz des Kapitäns? Aber auch: Wie sieht ein Theaterschiff aus? Wie groß war die Arche Noah? Warum halten die Basler immer noch an ihren geliebten anachronistischen Beförderungsmitteln, den Rheinfähren, fest?

Diese und mehr Fragen beantwortet diese umfangreiche, spannende Sammlung von Thies Völker: alphabetisch geordnet, werden die berühmtesten Schiffe in der Geschichte der Seefahrt unter die Lupe genommen, gut recherchiert, mit wissenschaftlichen Daten und politischen Hintergrundinformationen. Faszinierend und voller Überraschungen - nicht nur für Liebhaber der Seefahrtsgeschichte.

Über den Autor
Thies Völker, Jahrgang 1956,geboren und aufgewachsen in St. Michaelisdonn, heute wohnhaft in Hamburg, Studium Jura und Geschichte, langjährige Berufstätigkeit als Bankangestellter. Seit einigen Jahren Auftragsbiograph für nichtprominente, aber deshalb nicht weniger einzigartige Menschen und Sachbuchautor mit dem Schwerpunkt populäre Lexika.


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