Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Ismus, Ismo, Isme, Ismo, Ism, (esper.) ismoj

IL-Ismen

A


alles paletti (W3)

Die Redewendung "alles paletti" steht für dt. "alles in Ordnung", "alles (ordnungsgemäß) erledigt", "alles klar", "alles in Butter". Anscheinend ist sie um das Jahr 1980 aufgekommen. Frühe Belege in der Literatur finden sich u. a. im Jahr 1978 in Volker Ludwigs Jugendstück "Ein Fest bei Papadakis" und im Jahr 1980 in Svende Merians feministischem Bestseller "Der Tod des Märchenprinzen", einer wahren Fundgrube des damaligen Szenejargons.

Die Herkunft der Redewendung dt. "alles paletti" ist allerdings ungewiss. Es gibt anscheinend keinerlei schriftliche Belege, die Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschicht zulassen. Immerhin gibt es einige Mutmaßungen, wie die Redewendung dt. "alles paletti" entstanden sein könnte.

Nach neueren Forschungen soll er aus dem Hebräischen stammen. Dort gibt es eine Wurzel hebr. "plt", "pallett", die dt. "retten", "in Sicherheit bringen", "bewahren" bedeutet und über kaufmännische Kontakte in die deutsche Sprache eingegangen sein soll. Auf derselben Wurzel basiert wohl auch hebr. "peletä" = dt. "Flucht", "Rettung", das über jidd. "pleto" = dt. "Flucht", "Entrinnen", "Bankrott" zu dt. "Pleite" wurde. In direktem Bezug zur ursprünglichen Bedeutung "Rettung" oder in ironischem Bezug zur Bedeutung "Bankrott" könnte es durchaus zur umgangssprachlichen Beschreibung "alles paletti" gekommen sein.

Die damit zusammenhängende "Pleite" hat dabei eine Bedeutungsumkehrung erfahren. War es ursprünglich die Bezeichnung für "Rettung vor der Gefängnisstrafe bei einem Konkurs", so wird heute nur noch der "Konkurs" selbst (und andere Niederlagen) als "Pleite" verstanden.

So könnte z.B. die in der Logistik verwendeten Paletten (zu lat. "pala" = dt. "Schaufel", "Spaten") eine Rolle gespielt haben: "es ist alles verladefertig palettiert".

Ein anderer Weg führt nach Italien. Dort hat sich das lat. "pala" erhalten als ital. "pala" = dt. "Schaufel", "Ruderblatt", "Schieber", aber auch als ital. "paletta" = dt. "Tortenheber", "Maurerkelle" und weiterhin als ital. "Paletto" = dt. "Riegel", "Pflock", "Schieber", "Hering". Mit diesen Gegenständen hat man immer alles im Griff.

Dann gibt es noch einen Herleitungsversuch zu frz. "paletot" = dt. "Mantel", "Jacke", "Umhang". Damit kann es ja auch etwas kälter werden, und auch ein leichter regen ist damit zu ertragen.

Ein weiterer Weg führt ebenfalls nach Frankreich zu frz. "Paillette" = dt. "Plättchen" (zur Verzierung der Kleidung). Sie dienen zu einem glänzenden Auftritt.

Zum Zeitraum des Aufkommens der Redewendung dt. "alles paletti" könnte auch der Name des italienischen Automobilrennfahrers "Riccardo Paletti" passen, der von 1958 bis 1982 lebte und nach dem die Rennstrecke "Autodromo Riccardo Paletti" bei Varano dei Melegari benannt wurde.

Und noch ein Weg führt nach Italien. Dort ist ital. "paletto", Mehrzal "paletti" die Bezeichnung für die in der Landvermessung verwendeten rot-weißen Fluchtstäbe, die beim Vermessen in einer Reihe aufgestellt werden. Und wenn alles sauber ausgerichtet ist ist "alles im Lot" und warum nicht auch "alles paletti"?

Und heute morgen habe ich noch etwas über "Paletten" = dt. "flache Metallnägel" gelesen, die bei der Konstruktion von Pendeluhren eine wichtige Rolle spielten, um die Zeit exakt zu messen. Die Zeit der Pendeluhren ist jedoch schon lange vorbei, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es erst um 1980 zur Formulierung "alles paletti" gekommen ist. (James Burke: Gutenbergs Irrtum und Einsteins Traum - Eine Zeitreise durch das Netzwerk menschlichen Wissens, S.136f)

(E?)(L?) https://www.bedeutungonline.de/alles-paletti/

Was bedeutet „alles paletti“? Bedeutung, Herkunft


(E?)(L?) https://www.deutschlandfunkkultur.de/etwas-ist-in-trockenen-tuechern.1306.de.html?dram:article_id=193518
Auf meine Anfrage antwortete Herr Essig (am 18.04.2008) exakt mit der noch unter diesem Link zu findenden Erklärung:


Alles paletti

Der beliebte Spruch wirkt so südlich heiter, dass man auf Italien als Herkunftsland tippt, doch stattdessen geht er wohl aufs Hebräische zurück. Dort gibt es eine Wurzel "plt", die "retten", "in Sicherheit bringen" bedeutet und noch heute in Ifrit vorkommt als "pallet", was "Rettung" bedeutet. Es könnten jüdische Kaufleute gewesen sein, die den Ausdruck in Umlauf brachten. Sie verwendeten ihn, wenn sie ihren Besitz bei einer "Pleite" gerettet hatten. Die "Pleite" hängt übrigens ebenfalls damit zusammen, denn ursprünglich ging es um die Rettung vor der drohenden Gefängnisstrafe bei einem Konkurs, wenn man Pleite ging. Der so oft karikierte "Pleitegeier" ist auch eigentlich kein Vogel, sondern ein "Pleitegeher". Jedenfalls wurde aus "palett" oder "paletti" für "Rettung" in der Umgangssprache in der Erweiterung mit "alles" der allgemeine Begriff für "alles in Ordnung".


(E?)(L?) https://www.fernsehserien.de/alles-paletti

Alles Paletti, D 1990, 8 Folgen in 1 Staffel

Deutsche Erstausstrahlung: 15.07.1990 Das Erste

Mit Witz, Intelligenz und Kreativität kämpfen Oscar Leo Stoll, der Chef der Wirtschaftsdetektei „Prokura“, uns eine vier Mitarbeiter Hansi, Laura, Peterich und Gabi gegen Wirtschaftsganoven. (Text: Hörzu 28/1990)


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/130200?pos=9

paletti


(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Alles%20paletti&suchspalte%5B%5D=rart_ou

...
umgangssprachlich; Die Herkunft von "paletti" ist nicht bekannt, es gibt aber nachträgliche Deutungsversuche:

Nahe liegt eine Ableitung aus "Palette". Rolf Wilhelm Brednich z. B. erzählt die Geschichte von einem deutschen Lademeister in Köln, der türkische Arbeiter beim Packen zu überwachen hatte. "Alles paletti" bedeutete demnach, dass alle Teile auf Palette gepackt und somit für den Transport bereit sind.

Eine Umfrage in der Fachzeitschrift "Der Sprachdienst" im Jahr 1984 brachte einige interessante Zuschriften mit Deutungsversuchen, die sich auf die Herleitung aus anderen Sprachen bezogen. So wurde eine Ableitung aus französisch "Paillette" vorgeschlagen. Das sind glänzende Metall- oder Kunststoffplättchen, die zur Verzierung von Kleidern dienen und in unserer Redensart als 'alles blendend, glänzend' zu deuten wären.

Denkbar ist auch eine Herleitung aus dem Jiddischen. Der hebräische Wortstamm "plt" bedeutet "in Sicherheit bringen, retten" (dieselbe Wurzel, die auch in "Pleite" vorhanden ist; in der "Pleite" liegen Flucht und Rettung). Weiter heißt es: "Im Hebräischen der Mischna (2. Jahrhundert n. Chr.) wurde 'pallet' im Sinne von 'gerettet, bewahrt' sowohl für Personen als auch für Sachen verwendet, z. B. im Falle der Rettung von Besitz bei Katastrophen aller Art. (...) 'Alles palletti' bedeutete demnach in der Tat zunächst nichts anderes als 'alles gerettet, bewahrt' und dürfte besonders gern in Verbindung mit Besitztümern gebraucht worden sein, zunächst wohl vor allem mit Bezug auf das bei der 'Pleite' gerettete Gut. (...) Umgangssprachlich wurde später die Bedeutung von 'alles palletti' verallgemeinert und ausgedehnt in Richtung auf 'in Ordnung, o. k.'"

Weitere Deutungsversuche beziehen sich auf das Italienische. Der erste schriftliche Beleg stammt wohl aus dem "Spiegel" von 1972. Das Blatt zitiert dort einen Pelzhändler, der Schlägertrupps beauftragt und anschließend zu einem Geschädigten gesagt haben soll: "Nimm den Strafantrag (wegen Körperverletzung) zurück, und alles ist paletti".

Die Redewendung soll bereits in den 1960er Jahren in der Jugendsprache geläufig gewesen sein.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Riccardo_Paletti

Riccardo Paletti (* 15. Juni 1958 in Mailand; † 13. Juni 1982 in Montreal, Kanada) war ein italienischer Automobilrennfahrer.
...


(E?)(L?) https://de.wiktionary.org/wiki/alles_paletti

...
Herkunft:

Die Wendung ist seit dem 20. Jahrhundert bezeugt. Die Herkunft des Wortes »paletti« ist unsicher. Weder Erklärungen aus dem Italienischen noch aus dem Hebräischen können einen plausiblen Weg ins Deutsche namhaft machen.
...


(E?)(L?) https://www.wortbedeutung.info/alles_paletti/

...
Begriffsursprung:

Die Wendung ist seit dem 20. Jahrhundert bezeugt. Die Herkunft des Wortes »paletti« ist unsicher. Weder Erklärungen aus dem Italienischen noch aus dem Hebräischen können einen plausiblen Weg ins Deutsche namhaft machen.
...


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=alles paletti
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "alles paletti" taucht in der Literatur um das Jahr 1980 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2021-06

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

nicht alle Tassen im Schrank haben (W3)

Die Redewendung dt. "nicht alle Tassen im Schrank haben" weist nicht auf eine volle Geschirrspülmaschine hin. Die "Tassen" um die es hier geht, leiten sich von jidd. "Toshia" = dt. "Klugheit" ab. So spricht man etwa auch von einer dt. "trüben Tasse" wenn der Verstand gtrübt ist. Und der "Sprung in der Tasse" weist auf unzusammenhängende "Gedanken-Sprünge" hin. Und wer dt. "nicht alle Tassen im Schrank haben" hat, bei dem fehlt es an Verstand und Klugheit.

Die "Tasse", die zum Trinken dient geht zurück auf arab. "tas" = dt. "Schälchen".

Bei "etymologie.tantalosz.de" findet man allerdings auch eine andere Deutung mit Bezug auf die fünf Sinne "Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten". Aber auch dabei liegt jidd. "toshia" = dt. "Verstand" zu Grunde.

(E?)(L?) https://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/c/c.9.php#10

10. nicht alle Tassen im Schrank haben (ugs.)

nicht recht bei Verstand sein


(E?)(L?) https://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/c/c.12.php#8

8. eine trübe Tasse sein (ugs.)

ein langweiliger, temperamentloser, dummer Mensch sein


(E?)(L?) https://www.phraseo.de/phrase/4935804/

Nicht alle Tassen im Schrank haben

Nicht ganz bei Verstand sein; nicht recht bei Verstand sein.

Saloppe Redensart.


(E?)(L?) https://www.redensarten.net/tassen-im-schrank/

...
Herkunft

Wenn Sie sprichwörtlich nicht alle Tassen im Schrank haben, wird es nichts bringen, Ihr Geschirr auf Verluste zu überprüfen. Die hier gemeinten Tassen kann man auch nur schwerlich in den Schrank stellen, da sie sich angeblich vom jiddischen Wort "toshia" (= "Verstand") herleiten. Diesen Ursprung teilen auch Wendungen wie "eine trübe Tasse sein" oder "einen Sprung in der Tasse haben".
...


(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/

nicht (mehr) alle Tassen im Schrank haben

einen Sprung in der Schuessel / Tasse haben

"eine trübe Tasse" - ein dummer Mensch / begriffsstutziger Mensch / langsamer Mensch / langweiliger Mensch - umgangssprachlich, Schimpfwort


(E?)(L?) http://etymologie.tantalosz.de/

Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank, Latten am Zaun, Kekse in der Dose, Nadeln an der Tanne, ...

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, mit der wir gelegentlich jemanden recht harsch anfahren, der wirres Zeug redet, etwas Unverständliches tut, offenbar nicht ganz bei Verstand, verwirrt oder gar verrückt ist: Ursprünglich bezweifelten wir wohl ganz klassisch, daß derjenige seine fünf Sinne "Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten" nicht ganz beisammen hatte.

"Nicht alle Tassen im Schrank" hat jemand, den man für verrückt hält und meint übertragen, er hätte seine fünf Sinne nicht beisammen. Unsere Wahrnehmung ist gestört, wenn einer dieser Sinne - hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen - fehlt. Auch in anderen Redewendungen ist die Tasse im Sinne von "Verstand" oder "Gemüt" gebräuchlich: Man spricht bei einem langweiligen Menschen auch von einer "trüben Tasse", die Redewendung, jemandes Tasse habe einen Sprung, ist indes etwas aus der Mode gekommen. In all diesen Wendungen hat die "Tasse" nichts mit dem Trinkgefäß (wie in "Hoch die Tassen") zu tun, sondern leitet sich vom jiddischen "toshia" = dt. "Verstand" her.


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Redewendungen

"Nicht alle Tassen im Schrank haben" – "geistig nicht normal sein". "Tasse" ist eine Verballhornung von jiddisch "toschia" „Verstand“. Regional auch: "Nicht alle Latten am Zaun haben".


(E?)(L?) https://de.wiktionary.org/wiki/nicht_alle_Tassen_im_Schrank_haben

nicht alle Tassen im Schrank haben


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=alle Tassen im Schrank
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "alle Tassen im Schrank" taucht in der Literatur um das Jahr 1940 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-07

O

P

Q

R

S

T

Tassen
Tassen im Schrank
trübe Tasse
Sprung in der Tasse (W3)

Im Deutschen gibt es verschiedene Ausdrücke, in denen es um die "Tasse" geht. So kann man etwa "nicht alle Tassen im Schrank" haben, eine "trübe Tasse" sein, oder "einen Sprung in der Tasse" haben.

In all diesen Ausdrücken soll "Tasse" eine Verballhornung des jidd. "toshia" = dt. "Verstand" sein. Die Ausdrücke bedeuten also sinngemäß: "nicht bei vollem Verstand" sein, einen "trüben Verstand" haben, oder "einen defekten Verstand" haben (unzusammenhängende "Gedanken-Sprünge" hervorbringen).

(E?)(L?) https://www.dw.com/de/alle-tassen-im-schrank/a-15051624

Alle Tassen im Schrank?

Es gibt sie in verschiedenen Größen, Farben, mit oder ohne Sinnspruch. Mancher hat "nicht alle im Schrank" oder einen Sprung in ihnen. Die trübe Form mag niemand so recht. Eine besondere Ausfertigung füllt den Magen.
...
Das Wort ["Tasse"] selbst kommt ursprünglich aus dem Persischen: "täšt" steht für eine Schale zum Trinken. Das deutsche Wort ist entlehnt aus dem Französischen beziehungsweise Italienischen: "tasse", "tazza".
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Denn sagt zum Beispiel Ihr bester Freund zu Ihnen "Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank", dann meint er damit, dass Sie unsinniges Zeug reden oder tun, nicht ganz bei Verstand sind, oder gar einen Sprung in der Tasse haben.
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Auch der Ausdruck "trübe Tasse" ist nicht wörtlich zu nehmen. Als trübe Tassen werden Menschen bezeichnet, die langweilig sind. Wenn andere feiern gehen, sitzen sie lieber daheim.
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In allen diesen Redewendungen hat "Tasse" jedoch einen anderen Wortstamm. Es leitet sich her vom jiddischen Wort "toshia", was so viel bedeutet wie "Verstand".
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(E?)(L?) https://www.redensarten.net/tassen-im-schrank/

Nicht alle Tassen im Schrank haben

Bedeutung: verrückt sein; etwas Idiotisches/Unsinniges gesagt/vorgeschlagen/getan haben bzw. tun wollen/vorhaben

Herkunft

Wenn Sie sprichwörtlich "nicht alle Tassen im Schrank" haben, wird es nichts bringen, Ihr Geschirr auf Verluste zu überprüfen. Die hier gemeinten Tassen kann man auch nur schwerlich in den Schrank stellen, da sie sich angeblich vom jiddischen Wort "toshia", "toschia" (= "Klugheit", "Verstand") herleiten. Diesen Ursprung teilen auch Wendungen wie "eine trübe Tasse sein" oder "einen Sprung in der Tasse haben".
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(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/

"nicht (mehr) alle Tassen im Schrank haben"
...
Die Herkunft der Redensart ist nicht geklärt.

Zunächst könnte man vermuten, dass hier die "Tassen im Schrank" metaphorisch für die Voraussetzungen stehen, die man für vernünftiges Handeln braucht - wenn sie fehlen, handelt man eben nicht vernünftig.

Eine weitere Deutung bezieht sich auf das jiddische Wort "toschia", was "Verstand", "Klugheit" bedeutet und volksetymologisch zur "Tasse" wurde; der Schrank als Behältnis für die Tassen würde hier für den Kopf als Behältnis für den Verstand stehen.

Manche schreiben die Redensart dem Schauspieler Heinrich George zu, der diese Redensart 1940 geprägt haben soll.

Eine weitere Variante lieferte die Schriftstellerin Christa Reinig (1926-2008), wonach die Wendung in ihrer Anwesenheit in einer Küche während der Zeit des Zweiten Weltkrieges entstanden ist: "Aus dem Gespräch entwickelte sich alsbald ein Streit, Schimpfworte wechselten hinüber und herüber. Das übliche 'verrückt', 'bekloppt' war bald vertan. Es kamen die anspruchsvollen intellektuellen Schöpfungen der goldenen Zwanziger zur Sprache: 'Du hast wohl nicht alle Antennen am Sender', 'Deine Verstärkerröhre is jeplatzt'. Dann ging uns die Munition aus. Ich ließ meine Augen umherschweifen und ergriff, was ich gerade sah: Ich nannte Vera einen 'von Mäusen angeknabberten Küchenstuhl', eine 'eingeweichte Tüllgardine', eine 'einzinkige Gabel'. Sie durchschaute das System meiner Geheimwaffe und baute es nach, sie bedachte die Feindseite, mich und Elfriede, als 'einjährigen Abreißkalender', 'von der Wand gefallene Geburtstagskarte' und fing an, das Geschirr in den Schrank zu räumen. Da überbrüllte uns Elfriede und gabs ihr: 'Du hast ja nicht alle Tassen im Schrank!' Was dann geschah, das weiß ich genau, ich sehe sogar noch die mobilen Gegenstände von Veras Küche vor mir, die wir im Übermut durch die Luft warfen und die wunderbarerweise nicht entzweigingen. Wir lachten eine unaufhörliche dreifache Narrenlache".
...


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Nicht_alle_Tassen_im_Schrank_haben

Nicht alle Tassen im Schrank haben

Von jemandem, den man für verrückt hält, sagt man, dass er "nicht alle Tassen im Schrank" habe. Auch in weiteren Redewendungen ist "Tasse" im Sinne von "Verstand" oder auch "Gemüt" gebräuchlich. Man spricht bei einem langweiligen Menschen auch davon, er sei eine "trübe Tasse". Die Redewendung, dass jemandes Tasse einen Sprung (genauer gesagt: "einen Sprung in der Schüssel") habe, ist heute nur noch wenig gebräuchlich. In all diesen Wendungen hat der Ausdruck "Tasse" nichts mit dem homonymen Wort "Tasse" als Trinkgefäß zu tun, wie beispielsweise in der Wendung: "Hoch die Tassen"; vielmehr leitet sich die Wendung von dem jiddischen Wort "toshia" her, das so viel wie "Verstand" bedeutet.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Tassen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Tassen" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2020-08

U

Uni Wien
Wörter aus dem Hebräischen

(E?)(L?) web.archive.org/web/20050404064959/http://www.unet.univie.ac.at/~a9902976/Sommer00/fwnetz.htm

...
Im 17., 18., auch noch 19. und 20. Jh. werden Wörter aus dem Hebräischen (über das Jiddische) entlehnt. Sie finden v. a. Eingang in die Sprache der Landstreicher, Hausierer, Rechtlosen und der Kriminellen. Die Gaunersprache "Rotwelsch" besteht z. T. aus hebr. Wörtern. Bsp.: ...


Erstellt: 2020-05

V

W

wikipedia.org - Entl
Entlehnungen aus der jiddischen Sprache

(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Lehnwort

...
Entlehnungen im Deutschen
...
Jiddische Sprache – Jiddismus: siehe Liste deutscher Wörter aus dem Hebräischen.


Erstellt: 2021-12

wikipedia.org - LdWadH
Liste deutscher Wörter aus dem Hebräischen und Jiddischen

(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_W%C3%B6rter_aus_dem_Hebr%C3%A4ischen_und_Jiddischen

Die deutsche Sprache hat viele Ausdrücke aus dem Hebräischen ("Hebraismen") entlehnt, die meisten davon über die Vermittlung des Jiddischen; viele dieser "Jiddismen" gelangten wiederum über das Rotwelsche ins Deutsche, also die mit vielen jiddischen Wörtern gespickte, aber auf dem Deutschen basierende Geheim- bzw. Sondersprache der Fahrenden.

Aus dem Jiddischen entlehnte deutsche Wörter

Im Folgenden sind auch einige jiddische Wörter aufgeführt, die nicht auf das Hebräische zurückgehen. Dass die meisten jiddischen Lehnwörter im Deutschen hebräischen Ursprungs sind, obwohl hebräische Wörter im Jiddischen selbst allenfalls 15 % des Wortschatzes ausmachen, liegt an der engen Verwandtschaft des Deutschen und Jiddischen: mehr als zwei Drittel des jiddischen Wortschatzes sind aus dem Mittelhochdeutschen ererbt und finden sich – mutatis mutandis – auch im Neuhochdeutschen wieder; eine Entlehnung aus dem ohnehin gemeinsamen Vokabular erübrigt sich selbstredend.

Deutsch Jiddisch Hebräisch Anmerkungen
abzocken s. u. zocken s. u. zocken jemanden übervorteilen, ausnehmen; auch: beim (Glücks- oder Computerspiel) jem. deutlich besiegen - es leitet sich vom westjiddischen zchoke ("lachen") her, welches seinerseits dem hebräischen Lexem sehoq (für "spielen", eigentlich "lachen") entstammt und vom Rotwelschen entlehnt wurde.
ausgekocht raffiniert, klug; aus dt. aus-, -ge- und hebräisch chacham, chochem, "weise, klug"
Bammel vielleicht über das Jiddische (furchtsamer Mensch) aus dem hebräischen baal emoh "Furchtsamer", aus baal = Herr und ema = Angst.
Beisel, Beize, Beiz, Boazn Kneipe; vom hebräischen bajit über das Jiddische bajis (beide Haus) ins Deutsche übernommen, insbesondere im süddeutschen Sprachbereich. Im Wienerischen werden Kneipen als "Beisl" bezeichnet.
beseibeln seiwel, seibel "Mist, Kot" betrügen, wörtl. "bescheißen"
betucht betuch "sicher, vertrauenswürdig" ba?ua?, batuach "vertrauenswert, von batach "vertrauen" Im heutigen, deutschen Sprachgebrauch im Sinne von "wohlhabend"; entgegen dem Sprachgefühl nicht von Tuch abgeleitet
blau (~ sein, machen) be-lo "mit nichts, ohne" betrunken, faul, nichts leistend; siehe aber auch Blaumachen
Bohei (dt.) bzw. Pahöll (österr.) paihe "Lärm" Streit, Aufregung, Krawall, Getöse
Chuzpe Chuzpe Chuz'pa Frechheit, Dreistigkeit
dufte, tofte; (österr.) toffe toff "gut" "gut" über die Gaunersprache ins Berlinische
einseifen (jdn. ~) sewel (Hebr.) "Mist, Kot" Die ursprüngliche Bedeutung z. B. in "einseifen beim Rasieren". Die übertragene Bedeutung "betrügen, jdm. etw. einreden" möglicherweise durch Anpassung an Rotwelsch "beseiwelen" aus Westjiddisch "sewel" = "Dreck"
Eizes oder Ejzes, Ezzes (Pl.) Ratschlag Tipps, Ratschläge
flöten gehen plejta "entrinnen, entkommen" Möglicherweise über Jiddisch und Rotwelsch aus derselben Quelle wie Pleite
Ganove gannaw, "stehlen"
Gauner jawan "Griechenland" aus dem rotwelschen Juonner "Falschspieler", das seinerseits wohl über das Jiddische auf hebräisch "Griechenland" (eigentlich "Ionien") zurückgehen dürfte. Das Wort kam nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Türken 1453 auf, nach der viele heimatlose griechische Exilanten durch Europa irrten.
geschlaucht schlacha "zu Boden werfen" erschöpft
großkotzig prahlerisch; aus dt. groß und hebr. kozin "vornehm, reich" oder qazin "Anführer"
Haberer chaver (= Freund, Kumpel), plural: chaverim (= Freunde) Die in Österreich, vor allem im mittelbairischen Sprachgebiet nördlich der Alpen gebräuchliche "Haberer" oder "Hawara" bedeutet zumeist Freund oder Kumpel, wird aber auch synonym zu "Mann" (nicht im ehelichen Sinn) oder Liebhaber - hier auch verniedlicht "Habschi" oder in Vorarlberg "Habi" - gebraucht. Das Adjektiv verhabert und die Verhaberung klingt wenig wertschätzend für verbunden in "Seilschaft" und Freunderlwirtschaft.
Hals- und Beinbruch Hassloche uWroche Hazlacha uWracha, Hals- und Beinbruch ist eine Verballhornung und stammt aus dem hebräischen hazlacha uwracha (= "Erfolg und Segen"). Dieser Glückwunsch wurde von Juden beim Abschluss eines Geschäfts in der jiddischen Form hazloche und broche ausgesprochen und von deutschsprachigen Zuhörern als Hals- und Beinbruch verstanden.
Hechtsuppe "Es zieht wie Hechtsuppe" kommt möglicherweise aus dem jiddischen hech supha und bedeutet "starker Wind". Allerdings ist diese Etymologie noch unglaubwürdiger als "Guter Rutsch": a) Es gibt keinen einzigen Textbeleg in der (älteren wie modernen) jiddischen Literatur (für "Hechtsuppe" ebenso wenig wie für hech supha). b) Es kann einen solchen Beleg nicht geben, denn "hech supha" ist mit vollem Endvokal im Jiddischen nicht möglich; dort herrscht eine - der germanischen Entwicklung angeglichene - Endsilbenabschwächung nach Betonung der vorletzten Silbe im Wort. Bereits die Transkription mit /ph/ statt /f/ zeigt, dass "supha" ein Wort nichtjiddischer Herkunft ist.
Ische Ischa - Frau umgangssprachlich; aus der Sicht eines Jungen, eines jungen Mannes: Mädchen, junge Frau
Kaff Das im Deutschen in manchen Regionen gebräuchliche Wort für "unbedeutendes, kleines Dorf, in dem nichts los ist" kommt über das Jiddische vom hebräischen Wort kafar (= "Dorf"). Im etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache (EWD) wird der Ausdruck allerdings auf Gav (Romani für "Dorf") zurückgeführt.
kapores (gehen, sein) kapores kaparot jiddisch bzw. als Wendung shluggen kapores. Nach einem jüdischen Brauch zu Jom Kippur, bei dem Hühner als "Sühneopfer" stellvertretend für die Sünden einer Person dargebracht werden.
Kassiber, kassibern jidd. kesive "Brief, Geschriebenes" ke?iva(h), "(das) Schreiben" genaue Grundform strittig
kess "frech", "schneidig", "flott", nach der jidd. Aussprache des Buchstabens Chet, der für Weisheit (Chochma) steht
Kies kiss Kies im Sinne von Geld geht auf das Wort kis (= "Geldbeutel") zurück.
Kluft "Schale, Rinde" im Sinne von Kleidung, über das Rotwelsche
Kohl reden, verkohlen kol "Gerücht"
koscher Kascher koscher bedeutet ursprünglich "tauglich, gesund" (im modernen Hebräisch bedeutet cheder kosher Fitnessraum). Mit Koscher bezeichnen die Juden Speisen, die nach der Tora erlaubt sind.
kotzen "Ekel" speien

(Kann auch spätmittelhochdeutscher Herkunft sein.)
Maloche Schwerstarbeit Das hebräische Ausgangswort hat die Bedeutung "Arbeit". Gebräuchlich vor allem im Ruhrdeutschen und Berlinerischen.
Massel Masal mazel (= Glück). Sprichwort: Massel wie a Goi (Nichtjude).
Masen, Masel Masal mazel (= Glück). Sprichwort: "a Mas'n hom" oder "a Mas'l hom" (Glück haben), in Bayern und Österreich gebräuchlich
mauscheln moischele "Moses" mosche "Moses" oder maschal "Gleichnisrede; Spruch; Stichelrede" hinter vorgehaltener Hand flüstern; intrigieren, kungeln, mogeln
meschugge (Meschugge) (Meschugga) Das jiddische Wort für "verrückt" geht auf das hebräische meschuga zurück, das verrückt, wahnsinnig bedeutet.
Mezíe/Mezzie (fem., End-e p) Gelegenheitskauf, Schnäppchen.
mies mis "schlecht, widerlich" "schlecht, verächtlich" im 19. Jahrhundert aus dem Rotwelschen ins Berlinische gelangt
Mischpoke, Mischpoche Mischpoche Mischpacha Familie, Gesellschaft, Bande
Pleite, Pleitegeier (plejte) "Flucht" (pele?a), "Flucht, Entkommen, Entrinnen aus einer Notlage" Die jiddische Redensart plejte gejen bezeichnete zunächst nicht die Zahlungsunfähigkeit an sich, sondern die Flucht eines Schuldners, der sich seinen Gläubigern oder der Schuldhaft zu entziehen sucht; im Deutschen wurde ein solcher plejte gejer zum "Pleitegeier" verballhornt. Auf denselben Ursprung geht möglicherweise auch die Redensart "flöten gehen" (s. o.) zurück.
Ramsch rama'ut "Betrug" wertloses Zeug

(Kann auch mittelhochdeutscher Herkunft sein.)
Reibach Rewach, Das Wort Reibach kommt von rewah und bedeutet "Gewinn". Heute meist im Sinne von "hohem" Gewinn verwendet. In Ostösterreich auch als "Rewag" im Sinn von "Nutzen, Vorteil" gebräuchlich: "Das hat keinen Rewag". Ugs. auch: Rebbach.
Risches risches risch'ut "Bosheit" im Jiddischen umgangssprachlich für Antisemitismus
schachern sakar "Lohn" unlauteren Handel treiben
schächten (schachat)"schlachten" rituell richtig schlachten
Schamass Schund, wertloser Kram.
Schickse (šeqe?), "Unreines, Abscheu" Im Jiddischen hieß Schickse oder Schiksa dann "Christenmädchen" und wurde oft als Schimpfwort verwendet.
schicker, angeschickert, beschickern, beschickert shiker šik?r angetrunken, betrunken
Schlamassel (Schlimasel) Unglück; Gegenstück zu "Massel"; "Schlamassel ham" - bedrückende Sorgen haben; "in einem Schlamassel stecken" - sich in einer recht aussichtslosen Situation befinden. Siehe auch Schlemihl, So ein Schlamassel und Schönes Schlamassel
schleimen, einschleimen schelem "Erstattung; Dank" od. schalmon
Bestechungsgabe schmeicheln
Schmiere Schmiere (= Wache) stehen von shmíra (= Wache). Schmiere wurde als Bezeichnung für "Polizei" ins Rotwelsche übernommen.
Schmieren- (Gesang) Schmiere(-ntheater, -nkomödie) im Sinn einer Schauspielbühne
Schmock dummer oder unbeliebter Mensch; abgeleitet aus Schmoo (also jemand der "Mist baut/macht").
Schmonzes Unsinn, abgeleitet aus Schmoo
Schmonzette rührseliges, dramatisch wertloses Stück; aus Schmonzes
Schmoo, Schmu Begriff für Schmuck im Sinne von Tand bzw. Tinnef, z. B. auch in Variante: "Schmu machen" = "Mist bauen"; besser "etwas abzweigen"; als "Mist bauen" kenne ich es nicht
schmusen mit jemandem zärtlich sein, jemandem schmeicheln; über das Rotwelsche in der Bedeutung "schwatzen" oder "schmeicheln", aus dem jiddischen schmuo (Plural schmuoss), "Gerücht, Erzählung, Geschwätz"
Schnorrer Da Bettelmusikanten oft mit Lärminstrumenten wie der Schnarre durch die Lande zogen, wurde die jiddische Nebenform Schnorre des Instrumentennamens auf die Musikanten übertragen.
schofel schophol "niedrig" š?f?l "niedrig" über das Rotwelsche ins Deutsche gelangt
Shaygets sheqetz nichtjüdischer Junge oder nichtjüdischer junger Mann (unsauberes Tier, ekelhafte Kreatur, Scheusal, Lump, widerspenstiger Bursche, nichtjüdischer Bursche lt. Megiddo)
Shiksa weibliche Form von Shaygets, bedeutet auch Flittchen, leichtes Mädchen. Siehe Schickse
Stuss schtus "Unsinn, Narrheit" šêtû? "Unsinn, Narrheit"
Tacheles reden tachles "Zweck, zweckmäßiges Handeln" tachlit offen und deutlich reden, Klartext, mit einem Sinn oder Ziel
Techtelmechtel Techtelmechtel ist ein Reimwort, indem das Wort tachti (= "heimlich") um ein l erweitert (techtl) in leichter Variation (mechtl) wiederholt wird.
Tinnef tinnef ?innûf "Kot, Schmutz" Tinnef im Sinne von "nutzlose Ware" kam im 19. Jahrhundert aus der Gaunersprache ins Deutsche.
unbetamt taam "Geschmack, Nuance, Charme, Schliff" ungeschickt
zocken zchocken "spielen" "lachen" spielen, Glücksspiele machen
Zoff sa'af Streit, Zank oder Unfrieden.
Zores zores "Sorgen" zarot "Sorgen, Kummer" Ärger, Streit, Durcheinander

Kommt auch vor in der Wendung "(gib ihm) Saures"
Zossen zosse(n), suss "Pferd" sûs "Pferd" (altes) Pferd


Wörter aus der Bibel

Deutsch Hebräisch IPA (hebräische Aussprache) Anmerkungen
Amen (amen) "So sei es." Das Schlusswort beim Gebet kommt über die griechische Sprache aus dem Hebräischen und drückt das Einverständnis des Betenden mit dem soeben Gesprochenen aus. Das Wort ist verwandt mit emunah = "Vertrauen".
Halleluja (hallelu jah) "Preiset Jah!"
Jubel (jobel) "Schall des Widderhorns" Das Widderhorn wurde u. a. zum alle 49 Jahre eintretenden Halljahr geblasen, in dem Felder und Weingärten nicht bebaut werden durften. In der Vulgata mischte sich die lat. Wiedergabe des hebr. Wortes mit dem vlat. jubilum "das Jauchzen" aus lat. iubilare "jauchzen", aus dieser Vermischung entstanden annus iubilaeus, daraus Jubeljahr, iubilaeum, daraus Jubiläum, und iubilarius, daraus Jubilar. Von diesen Bedeutungen zu unterscheiden sind das gleichlautende Jubel "Jauchzen, Frohlocken" und das zugehörige Verb jubilieren, das bereits in mhd. Zeit aus lat. iubilare entlehnt wurde.
Messias (maschiach) "Gesalbter" abgeleitet vom Verb m?ša? "salben". Im Griechischen wurde daraus wörtlich übersetzt christos, daraus lat. christus.
Rabbiner/Rabbi (rabbí) "mein Lehrer", davon jiddisch rebbe über Griechisch und Kirchenlateinisch vom hebräischen Ehrentitel rabbi, eigtl. "mein Lehrer"
guten Rutsch (rosch) "Kopf, Anfang" "Guten Rutsch" bedeutet eigentlich "Guter (Jahres-)Anfang".

Herkunft ist umstritten. Siehe auch Artikel zu guter Rutsch.
Sabbat (schabbat) "Ruhepause" Aus dem hebräischen Schabbat wurde über das volksgriechische Sambaton der deutsche Samstag.
Schibboleth (schibboleth) "Getreideähre" Kennwort der sozialen oder regionalen Herkunft, aus Ri 12,5-6 EU: "Bist du ein Ephraimiter? Wenn er nein sagte, forderten sie ihn auf: Sag doch einmal "Schibboleth". Sagte er dann "Sibboleth", weil er es nicht richtig aussprechen konnte, ergriffen sie ihn und machten ihn dort an den Fluten des Jordan nieder."
Tohuwabohu (tohu wabohu) "wüst und wirr" übernommen aus Gen 1,2 EU


Lehnwörter aus dem Neuhebräischen (Ivrit)

Deutsch Hebräisch Anmerkungen
Schoah, auch Schoa, Shoah oder Shoa hebräisch ha'Schoah "die Katastrophe", "das große Unglück/Unheil" Schoah ist der im Ivrit, also dem in Israel gesprochenen Neuhebräisch, übliche Begriff für den deutschen Völkermord an den europäischen Juden. Er wird zunehmend auch im Deutschen gebraucht, üblicher ist hier aber noch die englische Bezeichnung Holocaust, die ihrerseits auf griechisch "holókaustos" = "vollständig verbrannt" zurückgeht.
Uzi hebräisch Die "Uzi" ist eine 1949 von Uzi Gal für die israelischen Streitkräfte entwickelte Maschinenpistole. Sie ist die heute wohl bekannteste Schusswaffe in diesem Segment, sodass "Uzi" mittlerweile nicht nur im Deutschen als Über- bzw. Sammelbegriff für Maschinenpistolen gebraucht wird.


Aus Drittsprachen entlehnte Jiddismen und Hebraismen

Einige Jiddismen und Hebraismen wurden durch die Vermittlung von Drittsprachen aus dem Hebräischen über das Jiddische ins Deutsche entlehnt, also etwa aus dem Niederländischen oder Englischen.

Deutsch Gebersprache Jiddisch/Hebräisch Anmerkungen
Gabber, auch Gabba Niederländisch gabber, "Kerl, Typ" jidd., chawwer, zu hebr. ??v?r, "Freund" Gabber ist eine Spielart des Techno, die in den 1990er Jahren zunächst in den Niederlanden und bald in ganz Europa populär wurde.



Erstellt: 2021-12

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Bücher zur Kategorie:

Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Ismus, Ismo, Isme, Ismo, Ism, (esper.) ismoj

IL-Ismen

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Althaus, Hans Peter
Chuzpe, Schmus & Tacheles
Jiddische Wortgeschichten

(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Althaus-Peter-Chuzpe-Schmus-Tacheles/productview.aspx?product=14480

2., durchgesehene Auflage 2006. 176 S.: Paperback
ISBN 978-3-406-51065-6

Jiddische Wörter sind heutzutage ein kleiner, aber sehr farbiger und wirkungsmächtiger Bestandteil der deutschen Sprache. In Presse und Öffentlichkeit kommen einige sehr häufig vor, andere hört man dagegen kaum noch - obwohl sie früher weitbekannt waren. Ihr einzigartiger sozial- und kulturgeschichtlicher Hintergrund umgibt jedes Wort mit einer besonderen Aura. Hans Peter Althaus erzählt ebenso prägnant wie unterhaltsam mehr als hundert Wortgeschichten von Ausdrücken wie "Reibach" und "Pleite", "Massel" und "Schlamassel", "Macke" und "Maloche", "Schtetl" und "Schul". Er erläutert, was diese Wörter im Jiddischen bedeuteten, welchen Nebensinn man oft aus ihnen heraushörte und wie sie Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben. Dabei zeigen sich oftmals Polemik und Diffamierung, mehr noch aber überlegener Witz und feine Ironie.




Im Register findet man die Wörter:

Arbekanfes | auf Nile gehen | aus Daffke | Barthel | Barmizwe | benebbicht | beschickert | betucht | bleede gehen | Bonames | Bonum | Brismile | Broche | Bruch und Dalles | Bruch, Dalles & Co. | Chanukka | Chawwer | Chochem | Chuzpe | Cochem | Daffke | D.L.G. | Dalles | damit ist's Essig | Der Narr hot's Massel | Dietrich Schofelschreck | dufte | dufte Düfte | Eeljes Rachmones | Eezes, Eizes, Ezzes | Egel | Ehme, Eime | eine Meise haben | es zieht wie Hechtsuppe | Essig | flöten gehen | frisch, gesund und meschugge | für lau | G.m.b.H. | G.N. | Gasse | Gedibber | Geschäker | Geschichtelach | Geschmuse | Golus | Gut Pessach | Gut Schabbes | Guten Rutsch | Hals- und Beinbruch | Hechtsuppe | hoch | ja kuchen | ja Kuchen, nicht London | Judenschul | jüdische Chutzpe | kapores | kess | Kippe | knorke ist dreimal so dufte wie schnafte | kochem | kodesch, kaudesch | kommen wie die Srores und gehen wie die Maurer | könnt man den Schabbes anbinden | koscher, kauscher | koscher gekochter Kitsch | koscher Küche | koschere Redensarten | koschern | Koscherwurst | Kuchen | Laotselachs | lau | leschono tauwo | Levkoie | London | Lozelach | Lozelach-Stiftsdame | mach Schabbes davon | Macke | Maisse, Maase, Masse, Meiße | Maloche, Meloche | Massel | Massel tow | Massel und Broche | Massematten | mechulle, machulle | Mechulle | Medinegeier | meschugge | meschuggener Fisch | Mesummen | Mezie | mies, miese Sachen | mieser Baldower | mieses Schwein | Miesmacher | mit die Juden ist gut nach Schul gehn | Mitte | Moos | More, Maure, Moire | Mores | Moschel | Moser | Most | naß | Nassauer | nebbich | Nebbich | Nebbich - Mein Kampf | nicht ganz koscher | Nile | Oser sagt Schiller | pattersch | Pejes, Pajes | Peschore | Pg. | plete, pleite | pleite machen | pleite gehen | pleitene Drecksau | Pleite | Pleitegeier | Purim | Rachmones | Rebbach | Rebbes | Reibach | Sasserer | Saures geben | Schabbes | Schabbesdeckel | Schacher | schautig | Scheitel | schicker | schicker ist der Goi | Schlamassel | Schlamassel auf Wachstuch | Schmiere stehen | Schmu | Schmue | Schmus | schofel | Schofel | Schofelarchiv | Schofelschreck | Schofeltat | Schofelwerke | Schore | Schote | Schtetl | Schul | Schulklopfer | Schuttef | Sechel, Seichel | Srores | stikum | Stuss | supermies | Tacheles | Tachlis, Tachles | taff | Tallis, Talles | Tefillen | Tinnef | toff | toffte | trefe, treeif | trefe fallen | treifener Hals | Trefe, der Gerichtsdiener | trübe Tasse | Weihnukka | wissen, wo Barthel den Most holt | zeigen, was eine Harke ist | Zizzes | zureden wie einem lahmen Gaul

(E?)(L?) http://www.humanitas-book.de/

Jiddische Wörter sind ein kleiner, aber sehr farbiger Bestandteil der deutschen Sprache. Hans Peter Althaus erzählt hier mehr als 100 kurzweilige Wortgeschichten von Ausdrücken wie Reibach, Pleite, Massel, Macke, Maloche, Schtetl und Schul. Er erläutert, was diese Wörter im Jiddischen bedeuteten und wie sie Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben. 3. Aufl. 2015. 175 Seiten, Lit., Register, kart. Beck.


(E?)(L?) http://www.perlentaucher.de/autoren/12214.html

Hans Peter Althaus ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Trier und einer der führenden Experten für den jiddischen Wortschatz im Deutschen.


Erstellt: 2014-11

Althaus, Hans Peter
Deutsche Wörter jiddischer Herkunft

(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Althaus-Peter-Deutsche-Woerter-jiddischer-Herkunft/productview.aspx?product=28102

2009. 216 S.: Paperback
ISBN 978-3-406-59217-1

Wörter aus dem Jiddischen werden heute von jedermann gebraucht, ohne daß man sich dessen immer bewußt ist. Sie waren bis ins vorige Jahrhundert Zeichen der jüdischen Familiensprache und wurden dann im Journalismus als außergewöhnliches Stilmittel verwendet. Seit dem 18. Jahrhundert kommen sie in größerer Zahl in der deutschen Literatur vor. Sie gehören teilweise zu historischen Geheimsprachen wie dem Rotwelschen und der Studentensprache und sind noch immer in vielen Mundarten verbreitet. Heute sind sie auch Bestandteil eines modischen Jargons, der Insiderwissen mit weltläufiger Kennerschaft verbindet.

Das Lexikon stellt diesen besonderen Wortschatz der deutschen Verkehrssprache in seinen signifikanten Erscheinungen vor. Dabei werden nicht nur allgemein bekannte Ausdrücke wie "dufte", "Macke", "Maloche", "mies", "Pleite", "Schlamassel", "Schmu", "Schmus", "Tacheles" oder "Zoff" erklärt, sondern auch weniger bekannte Wörter wie "Chuzpe", "Eizes", "Geseires", "Goi", "Katzoff", "Melech", "Mischpoke", "nebbich", "Reibach", "Schabbes", "Schammes", "Schickse" oder "Zores". Es werden Wege der Entlehnung ins Deutsche, Besonderheiten des Gebrauchs, Probleme des historischen Mißbrauchs, Verwendungsweisen und stilistische Aspekte aufgezeigt.


Erstellt: 2014-11

Althaus, Hans Peter
Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft

(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Althaus-Peter-Kleines-Lexikon-deutscher-Woerter-jiddischer-Herkunft/productview.aspx?product=5723050

3., durchgesehene Auflage 2010. 216 S.: Paperback
ISBN 978-3-406-60677-9

Wörter aus dem Jiddischen werden heute von jedermann gebraucht, ohne daß man sich dessen immer bewußt ist. Sie waren bis ins vorige Jahrhundert Zeichen der jüdischen Familiensprache und wurden dann im Journalismus als außergewöhnliches Stilmittel verwendet. Seit dem 18. Jahrhundert kommen sie in größerer Zahl in der deutschen Literatur vor. Das kleine Lexikon stellt diesen besonderen Wortschatz der deutschen Verkehrssprache in seinen signifikanten Erscheinungen vor. Dabei werden nicht nur allgemein bekannte Ausdrücke wie "dufte", "Macke", "mies", "Pleite", "Schlamassel", "Schmu", "Tacheles" oder "Zoff" erklärt, sondern auch weniger bekannte Wörter wie "Eizes", "Geseires", "Goi", "Katzoff", "Melech", "nebbich", "Schabbes", "Schammes", "Schickse" oder "Zores". Es werden Wege der Entlehnung ins Deutsche, Besonderheiten des Gebrauchs, Probleme des historischen Mißbrauchs, Verwendungsweisen und stilistische Aspekte aufgezeigt.


Erstellt: 2014-11

Althaus, Hans Peter
Mauscheln - Ein Wort als Waffe

2002. 20,5 x 13,5 cm. 507 Seiten. 7 Abbildungen. Broschur.
Euro [D] 29,95 / sFr 48,- / approx. US$ 30.00

(E?)(L?) http://www.degruyter.de/highlights/althaus.html


Althaus, Hans Peter
Zocker, Zoff & Zores
Jiddische Wörter im Deutschen

(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Zocker-Zoff-Zores/productview.aspx?product=13695152

4. Auflage 2014. 159 S.: Broschiert
ISBN 978-3-406-66912-5

Jedem sind jiddische Wörter wie "Chuzpe", "Stuß" und "Tacheles", "malochen", "meschugge" und "schmusen" geläufig. Nachdem sie in antisemitischem Kontext mißbraucht und deshalb nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Tabu belegt worden waren, sind sie seit den siebziger Jahren in die Verkehrssprache zurückgekehrt. Heute gehören sie in vielen Fällen zu den Kennwörtern eines modischen Jargons, den Börsenmakler ebenso pflegen wie Politiker oder Sportler. Hans Peter Althaus erklärt in diesem Buch auf anschauliche und unterhaltsame Weise den Gebrauch der jiddischen Wörter im heutigen Deutsch und beschreibt den kultur- und sozialgeschichtlichen Hintergrund ihres Weges in die deutsche Sprache. Ein Glossar bietet einen Überblick über häufig gebrauchte jiddische Wörter und ihre Bedeutung.


Einen grossen Teil der im Index aufgeführten Begriffe kenne ich aus meinem persönlichen Alltag (Wovon ich einen kleineren Teil sogar selbst gelegentlich aktiv benutze). Einen anderen Teil kenne ich, ohne ihre wahre Bedeutung wahrzunehmen, wie etwas "Hals und Beinbruch" oder "einen guten Rutsch ins neue Jahr" (was allerdings in diesem Buch nicht aufgeführt ist). Ein letztes Drittel der aufgeführten Begriffe ist mir bisher unbekannt geblieben und empfinde ich nicht als Teil meines aktiven oder passiven Wortschatzes.

Einigen der im Index aufgeführten Begriffe ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Darin geht der Autor genauer auf die Verbreitungsgeschichte einzelner Begriffe ein und leuchtet mit Hilfe vieler Literatur- bzw. Zeitschriftenhinweise die Nuancen aus. Dabei wird deutlich, dass die Begriffe sowohl in den zurückliegenden Jahren einen Bedeutungswandel erfahren haben können, als auch dass sie heute in ganz unterschiedlichen Situationen eine grosse Bedeutungsverschiebung erfahren haben.

Interessant sind z.B. auch die Hinweise auf die geschichtlichen Hintergründe unter der Überschrift "Erklärung der Jiddismen". Demnach sind viele Jiddismen im 18.Jh. ins Deutsche übernommen wurden, um den Handel zu vereinfachen. Einerseits auf dem Weg der steuerlichen Wirtschaftsprüfung, andererseits zur Verständigung auf den Viehmärkten, an dem wohl viele jüdische Händler beteiligt waren.

An einem Beispiel sei auch ein Hinweis auf die "Produktivität" von Jiddismen erwähnt:

Aus "zocken" und "Zocker" sind abgeleitet: Zockerin | Zocken | Zockerei | Abzockerei | Freizeitzocker | Profizocker | Zocker-Kundschaft | Zocker-Maschinen | Zockermentalität | Zockermilieu | Zockerqualitäten

Man findet auch Beispiele ("mies") für Jiddismen, die von Nationalsozialisten - in sprachlicher Unkenntnis - in offiziellen Verlautbrungen benutzt wurden.

Und hier nun die Begriffe, die in dem Buch mehr (mit einem eigenen Artikel) oder weniger (mit einem kurzen Hinweis auf die Bedeutung) erklärt werden.



Erstellt: 2014-11

B

Baader, Fritz Henning
Wortkunde der Bibel
und Etymologie über die hebräische Herkunft der europäischen Sprachen

(E?)(L?) http://www.grieser-verlag.com/begriffserklaerung_bibel.html


2000, 1163 Seiten, 21,5 × 15 cm, 1428g, gebunden
€ 45,- [D] CHF 70,- ISBN 3-933455-04-9


Erscheinungsdatum: 2. Februar 2002
Auflage: 1. Aufl.
ISBN: 3933455049

Begriffserklärungen biblischer Wörter mit theologisch, etymologisch, semantisch und philologisch begründeten Definitionen; alphabetisch geordnet.

Dabei wird zusätzlich die Sprachverwandtschaft zwischen Hebräisch, Griechisch und den übrigen europäischen Sprachen bzw. ihre Herkunft aus der hebräischen Sprache aufgezeigt.

Ausführliche Stichwortverzeichnisse über die erklärten Begriffe, die hebräischen, aramäischen, hellenischen und lateinischen Wörter, die indogermanischen Wortwurzeln und über die Sprachbegriffe bzw. Sprachentwicklungen.

Biblische Wörter und Begriffe, allgemein verständlich erklärt: Aufzeigen der Sprachverwandtschaft Ausführliche Stichwortverzeichnisse:

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Duden - JW
Neuberg, Simon
Lötzsch, Ronald
Duden - Jiddisches Wörterbuch
Mit Hinweisen zur Schreibung, Grammatik und Aussprache

(E?)(L?) https://shop.duden.de/products/duden-jiddisches-worterbuch

Sie lieben Ihre "mischpoche" und haben immer den "durchkuk"? Viele Wörter aus dem Jiddischen sind auch heute noch im Deutschen erhalten und bereichern es.

Im Jiddischen Wörterbuch finden Sie rund 8000 davon, in lateinischer Schrift und versehen mit Hinweisen zu ihrer Schreibung und Angaben zu ihrer Aussprache. Ergänzt wird der alphabetische Teil durch die Erklärung des hebräischen Alphabets und einen kurzen Einblick in die jiddische Grammatik.

Reihe: Spezialwörterbücher, ISBN: 978-3-411-06243-0, Format: 12,6 x 19,0 cm, Seiten: 200, Marke: Duden, Erscheinungsjahr: 2018


Erstellt: 2020-11

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Klepsch, Alfred - WW
Westjiddisches Wörterbuch
Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken

(E?)(L?) https://buchfindr.de/buecher/westjiddisches-woerterbuch/

Westjiddisch war bis vor 150 Jahren die Alltagssprache der Juden in Deutschland. Es stand mit den Dialekten der Christen in intensivem Kontakt. Die Struktur des Westjiddischen ähnelt stark derjenigen deutscher Dialekte, insbesondere auf der phonologischen Ebene. Andererseits haben die Dialekte zahlreiche hebräische Lehnwörter aus dem Jiddischen aufgenommen. Dies geschah im direkten Kontakt zwischen Sprechern des Westjiddischen und christlichen Dialektsprechern, aber auch über die Vermittlung durch Sondersprachen wie das Rotwelsche oder die Viehhändlersprache. In diesen Varietäten blieben Elemente des Jiddischen noch bis ins späte 20. Jahrhundert erhalten.

Das Wörterbuch beruht auf einer Befragung von 108 Gewährsleuten, jüdischen und christlichen Sprechern von Dialekt und Sondersprachen aus dem bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken und auf allen schriftlichen Quellen, die eindeutig in dieser Region lokalisierbar sind. Die Belege werden bezüglich Etymologie, Semantik, Morphologie und Lautung untersucht. Ihrer Verbreitung in anderen Regionen, in den Varietäten des Jiddischen und in den Sondersprachen wird anhand von lexikologischen und wortgeographischen Darstellungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum nachgegangen.

ISBN-10: 3110962128, GTIN-13: 9783110962123


(E?)(L?) http://www.niemeyer.de/mcgi/shop/produkt2.cgi?aref=1291

Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken
Westjiddisch war bis vor 150 Jahren die Alltagssprache der Juden in Deutschland. Es stand mit den Dialekten der Christen in intensivem Kontakt. Die Dialekte haben zahlreiche Lehnwörter aus dem Jiddischen aufgenommen, zum Teil auch über die Vermittlung durch Sondersprachen wie das Rotwelsche. Das Wörterbuch beruht auf einer Befragung von 108 Gewährsleuten und auf schriftlichen Quellen aus dem bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Die Belege werden bezüglich Etymologie, Semantik, Morphologie und Lautung untersucht. Ihrer Verbreitung im Jiddischen und den Sondersprachen wird anhand von Darstellungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum nachgegangen.
ISBN : 3-484-73060-9
2004. 2 Bände mit zus. XXII, 1643 Seiten. Leinen
353,00 €


Erstellt: 2020-11

Khoschlessan, Yaghoub (Autor)
Schlamassel?
Jiddische Wörter in der deutschen Alltagssprache
und ihre Herkunft mit jiddischen Anekdoten

Taschenbuch: 60 Seiten
Verlag: Proske, Monika; Auflage: 1., Aufl. (März 2006)

Erstellt: 2010-10

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Lötzsch, Ronald - JW
Jiddisches Wörterbuch

(E?)(L?) https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/a-lojterer-kop/

Das neue jiddische Wörterbuch des Duden-Verlags ist für jeden fremdsprachenaffinen Leser ein Muss

Dem Duden-Verlag gebührt das Verdienst, ein älteres Jiddisches Wörterbuch von ansprechender Qualität neu vorgelegt zu haben.

Es kommt heutzutage nicht mehr häufig vor, dass ein linguistisches Nachschlagewerk in dritter, überarbeiteter und erweiterter Auflage erscheint. Dem Duden-Verlag gebührt nun das Verdienst, ein älteres Jiddisches Wörterbuch von ansprechender Qualität neu vorgelegt zu haben.

Das vorliegende Werk fußt auf der gleich betitelten Arbeit, die der im Juni 2018 verstorbene Ronald Lötzsch 1990 im Verlag Bibliographisches Institut Leipzig und 1992 in zweiter Auflage als Duden-Taschenbuch in Mannheim publiziert hat. Imponierend ist dabei neben der perfekten drucktechnischen Ausgestaltung die Art der inhaltlichen Präsentation.

Das Buch will dem Leser des Wörterbuchs die ganze Vielschichtigkeit des jiddischen Wortschatzes nahebringen.

SÄCHSISCH

Im nachgedruckten Vorwort zur genannten Zweitauflage formuliert Lötzsch eine Fülle linguistischer Erkenntnisse. Das Jiddische charakterisiert er als »die dem Deutschen nächstverwandte westgermanische Sprache. Es steht unserer Muttersprache ungleich näher als das Englische und selbst das Niederländische. Besonders groß ist die Übereinstimmung mit dem sog. Ostmitteldeutschen, zu dem u.a. das Berlinische und Sächsische gehören«.

Der Verfasser war unzweifelhaft a lojterer kop (ein heller Kopf) – als vielseitiger Lexikograf, der unter anderem Beiträge zu fast allen Sprachen Ost- und Mitteleuropas geschrieben hat. Sein akribisches Bemühen zielte im vorliegenden Fall darauf, dem Benutzer des Wörterbuchs »die ganze Vielschichtigkeit des jiddischen Wortschatzes« nahezubringen.

»Dazu sollen sowohl die Wortauswahl als auch die Gestaltung der Wortartikel dienen«, heißt es in dem Buch. »Um dem Benutzer insbesondere auch das Erkennen der slawischen und semitischen Elemente zu erleichtern, enthalten die jeweiligen Artikel nach der Bedeutungsangabe die Hinweise ‹sl› oder ‹se›. Diese Kürzel bedeuten, dass der Stamm des Stichworts, bei zusammengesetzten Wörtern der Stamm des Grundworts, aus einer slawischen Sprache oder aus dem Hebräisch-Aramäischen entlehnt ist.«

Der 8000 Lexeme umfassende Wörterbuchteil wird durch Wortgeschichten aufgelockert.

WORTSCHATZ

Als großer Gewinn kann es gelten, dass Ronald Lötzsch für die vorliegende Neubearbeitung mit dem Hochschullehrer Simon Neuberg ein hochkompetenter Sprachwissenschaftler zur Seite stand. Neuberg präzisiert die vorgenommenen Ergänzungen unter anderem mit dem Hinweis: »Sie konzentrieren sich auf eine bessere Abbildung des Bedeutungsspektrums einzelner Wörter sowie auf den für Deutschsprachige undurchsichtigen Wortschatz. Dieser stammt vorwiegend aus latinisierten Ausgaben jiddischer Texte.«

Der 8000 Lexeme umfassende Wörterbuchteil von A bis Z wird dadurch aufgelockert, dass in ihn vier kurzweilig und erhellend formulierte Wortgeschichten eingeblendet sind, die der Buchautor, Kritiker und Entertainer Rolf-Bernhard Essig verfasst hat. Eine von ihnen trägt – passend zum Jahreswechsel – die Überschrift: »Hechtsuppe zum guten Rutsch«.

Ronald Lötzsch: »Jiddisches Wörterbuch«. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Duden, Berlin 2018, 224 S.,15 €


Erstellt: 2018-12

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Reershemius, Gertrud
Die Sprache der Auricher Juden
Zur Rekonstruktion westjiddischer Sprachreste in Ostfriesland

(E?)(L?) https://buchfindr.de/buecher/die-sprache-der-auricher-juden/

Westjiddisch, die gesprochene Sprache der traditionellen jüdischen Gesellschaft in Westeuropa, wurde seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von ihren Sprechern zugunsten der dominanten Standardsprachen Deutsch und Niederländisch aufgegeben. Reste der Varietät, die bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet wurden, sind für die südwestlichen Randgebiete des deutschen Sprachraums sowie für Teile der Niederlande und Westfalens belegt.

Aktuelle Quellenfunde zeigen nun, dass auch die ostfriesischen Juden bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Reste des Westjiddischen zur Kommunikation untereinander verwendet haben. Laientheaterstücke, Memoiren und Wortlisten aus einem niedersächsischen Privatarchiv belegen, dass in der ostfriesischen Kleinstadt Aurich um 1900 eine westjiddische Mischmundart in Gebrauch war, die deutliche Spuren von Sprachkontakt mit der in der Region dominanten gesprochenen Sprache Niederdeutsch aufweist.

Die Monographie dokumentiert die Auricher Quellenfunde vor dem Hintergrund der spezifischen historischen und sozialen Gegebenheiten einer jüdischen Landgemeinde in Norddeutschland. Die sprachliche Untersuchung der Quellen analysiert westjiddisch – niederdeutsche Sprachkontaktphänomene sowie Sprachveränderungsprozesse. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, welche Funktion die Varietät in der Alltagskommunikation der Auricher Juden hatte, nachdem sie als dominante gesprochene Sprache vom Niederdeutschen und Standarddeutschen abgelöst worden war.

ISBN-10: 3447056177, GTIN-13: 9783447056175


Erstellt: 2020-11

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Siewert, Klaus - WjGU
Wörterbuch der jüdischen Geschäfts- und Umgangssprache

(E?)(L?) https://buchfindr.de/buecher/woerterbuch-der-juedischen-geschaefts-und-umgangssprache/

Herausgegeben und kommentiert von Klaus Siewert

Das hier im Faksimile vorgelegte „Wörterbuch der jüdischen Geschäfts- und Umgangs-Sprache“ ist bei Feldforschungen zur Viehhändlersprache in Jever gefunden worden. Soweit zu sehen, ist es das einzige erhaltene Exemplar dieses Buches, das vor rund 100 Jahren in Nürnberg gedruckt worden ist. Es steht in der Tradition der sog. Enthüllungsschriften, die vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts den Zweck hatten, die „geheime Geschäftssprache“ zu erlernen und zu verstehen. Nach den wissenschaftlichen Analysen kann es in diese Zusammenhänge näher eingeordnet und in seiner Funktion als eingeschränkt gezeigt werden: Als Instrument der Entschlüsselung der hebräisch geprägten Geheimsprache der Pferde- und Viehhändler war es nur bedingt tauglich. Mit dieser Edition steht das Werk, das ein bedeutendes Dokument der jüdisch-deutschen Sprachgeschichte ist, der Wissenschaft und allen Interessierten nun wieder zur Verfügung.

ISBN-10: 3947218028, GTIN-13: 9783947218028


Erstellt: 2020-11

Stern, Heidi
Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten

Sprache: Deutsch
Broschiert - 250 Seiten - Niemeyer, Tübingen
Erscheinungsdatum: 2000

(E?)(L?) http://www.niemeyer.de/mcgi/shop/produkt2.cgi?aref=3780

Das "Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten" dokumentiert den jiddisch-deutschen Sprachenkontakt, der insbesondere in den Dialekten stattfand. Die Sprachbelege wurden den deutschen Dialektwörterbüchern entnommen, verzettelt, lexikographisch bearbeitet und etymologisch erhellt. Der Wörterbuchvorspann befaßt sich mit den historischen und sprachlichen Integrationsphänomenen, dem Forschungsstand, den verwendeten Quellen sowie der hebräischen und aramäischen Etymologie.
ISBN : 3-484-39102-2
2000. VI, 250 Seiten. Kartoniert
Lexicographica. Series Maior 102
74,00 €


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Wolf, Siegmund Andreas
Jiddisches Wörterbuch

(E?)(L?) https://www.merkheft.de/index.php?cl=details&anid=325848

Hamburg 2020, 15,5 x 23,5 cm, 204 S., geb.

Jiddisch zählt zu den selbstständigen, voll ausgebildeten Umgangs- und Schriftsprachen, die in Osteuropa entstanden sind. Wortschatz, Grammatik und Syntax sind eigenständig, erweisen jedoch sprachgeschichtlich die Herkunft aus dem Deutschen. Über die geschichtliche Entwicklung und die Orthografie gibt die Einleitung einen Überblick. Das Wörterbuch umfasst das wesentlichste, deutsche Wortgut im Jiddischen. Leseproben und Wörterverzeichnis sind in deutschen (lateinischen) Lettern wiedergegeben.


Erstellt: 2020-12

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