Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Agronomie, Agronomía, Agronomie, Agronomia, Agronomy, (esper.) agronomio

A

Acker (W3)

Der dt. "Acker" geht zurück auf lat. "ager" = "Acker".

Agrarwende (W3)

(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html

...
Das Wort stammt aus dem Wahlprogramm der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus dem Jahre 2002. Es sollte eine Erneuerung der Landwirtschaftspolitik (Agrarpolitik) eingeleitet werden, eine Wende sozusagen. Die Bewirtschaftung des Landes sollte sich in Zukunft nicht an Erträgen und Gewinn, sondern stärker am Umwelt- und Tierschutz ausrichten, ohne dass die Natur dabei zerstört würde.
...


agrilexikon
Agrilexikon

(E?)(L?) http://www.agrilexikon.de/
(E?)(L?) https://www.ima-agrar.de/wissen/agrilexikon





Das Wiki-Agrar-Lexikon versteht sich als eine Wissensdatenbank aus dem landwirtschaftlichen Bereich, die sich speziell an Verbraucher, Lehrer und Schüler richtet. Grundlage sind das „Agrilexikon“, das seit mehr als 30 Jahren vom information.medien.agrar (i.m.a) e.V. herausgegeben wird, sowie das Landwirtschaftslexikon der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL).

In Gegensatz zu vielen anderen Enzyklopädien handelt es um keine „freie“ Datenbank. Vielmehr werden die Inhalte von einem Redaktionsteam erstellt und betreut. Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Volker Nitzschke für sein außerordenliches Engagement.




Erstellt: 2012-12

Agronomie (W3)

(E3)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Agronomie


(E1)(L1) http://agora.qc.ca/mot.nsf/Dossiers/Agronomie
= "Lehre vom Ackerbau"; von griech. "agrós" = "Acker" und "nómos" = "Gesetz".

agrar

(E?)(L1) http://www.agrar.de/


(E?)(L?) http://www.agranet.de/
Die Bezeichnung, für alles, was mit Landwirtschaft zu tun hat geht zurück auf lat. "agrarius" = "Acker(bau) betreffend" und dieses weiter auf lat. "ager" = "Acker".

Der Link führt zu weiteren Links und Adressen aus Landwirtschaft, Natur und Umweltschutz.

AID (W3)

"AID" steht für "Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten".

Man findet hier verschiedene Informationen wie etwa:

(E?)(L?) http://www.aid.de/landwirtschaft/tierspecial/schafrassen/
Schaf- und Ziegenrassen in Deutschland: Beschreibungen mit Bildern (Merino, Ziegen)

(E?)(L?) http://www.aid.de/ernaehrung/fragenundantworten/fragenundantworten.html
Fragen und Antworten rund um eine gesunde Ernährung.

Ausnahme (W3)

Dt. "Ausnahme" ist eine Lehnübersetzung von frz. "exception" (zu lat. "capio" = dt. "anfassen", "ergreifen", "nehmen", "aufnehmen").

Interessant ist dabei wohl, dass es dt. "Ausnahme" bereits gab, allerdings zur Bezeichnung dessen "was sich der Bauer bei der Abtretung eines Hofes zurückbehält, herausnimmt".



Adelung schreibt dazu:


Die "Ausnahme", plur. die -n, das Abstractum des Verbi "ausnehmen", in der ersten figürlichen Bedeutung zuweilen auch dasjenige, was auf solche Art ausgenommen wird. Die Ausnahme von der Regel, die Abweichung von einer herrschenden Ähnlichkeit, und was von den derselben abweicht. Eine Ausnahme machen. Etwas ohne Ausnahme behaupten. Mit gewissen Ausnahmen. Ich gehorche ihnen ohne alle Ausnahme. Ehedem bedeutete dieses Wort, besonders in den rechten, auch so viel als "Ausflucht", in nachtheiligen Verstande, welche Bedeutung noch zuweilen im gemeinen Leben gehöret wird.


(E?)(L1) http://www.aphorismen.de/

Ausnahme


(E?)(L?) http://www.europeana.eu/portal/record/03486/urn_resolver_pl_urn_urn_nbn_de_bvb_12_bsb00043364_7.html

Pisani, Vittore: Die Etymologie: Geschichte, Fragen, Methode

S.78


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/der/DERA.pdf

Ausnahme | Ausnahmegericht | Ausnahmezustand

"Ausnahme", F., "Abweichung von einer allgemeinen Regelung", "Vorbehalt" 1696, "Vorrecht" 1726, "Ausgabe" 1721, Lüt. lat. "exceptio", F., "Ausnahme"?, s. "aus", "nehmen".


(E?)(L?) http://help.sap.com/saphelp_glossary/de/index.htm

| Ausnahme (BC-ABA) | Ausnahme (BC-BMT-WFM) | Ausnahme (EHS) | Ausnahme zur Tagesart | Ausnahmeaktivität | Ausnahmearbeitsplan | Ausnahmebedingung zur Anerkennung als Sicherheit erfüllt | Ausnahmebehandlung | ausnahmefreier Horizont | Ausnahmegruppe | Ausnahmekategorie | Ausnahmeklasse | Ausnahmekostenart | Ausnahmeliste | Ausnahmeliste für Kunden | Ausnahmemeldung | Ausnahmenauswahl und -steuerung | Ausnahmenbasisprofil | Ausnahmenummer | Ausnahmenvorlage | Ausnahmeobjekt | Ausnahmestufe | Ausnahmetext | Ausnahmewert


(E?)(L?) http://www.textlog.de/tucholsky-eine-ausnahme.html

Tucholsky: Eine Ausnahme


(E?)(L?) http://linguistik.uni-regensburg.de:8080/lido/Lido




(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/

ausnahme | ausnahmfall | ausnahmguetel | ausnahmhaeusel | ausnahmstoeckel | ausnamen | ausnamsen | ausnehmen | ausnehmenheit | ausnehmer | ausnehmerstube | ausnehmnis | ausnehmung


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Ausnahme
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Ausnahme" taucht in der Literatur um das Jahr 1640 / 1700 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2014-04

B

Bauer, Mauer, Nachbar, neighbour, Bure (W2)

Der "Bauer" ist ein germ. Erbwort, während "Mauer" aus lat. "murus" entlehnt wurde.

Dieser Begriff passt auch in die Rubrik "Falsche Freunde". Denn der Bauer leitet sich nicht (direkt) von "bauen" ab.
Der westgermanische "gabura" war der "Mitbewohner (der Dorfgemeinschaft)" ("bur" = "Wohnort"). Der Zusammenhang ist noch ersichtlich im "Nachbar" und im englischen "neighbour" dem "nahebei Wohnenden".

Die Bezeichnung "Bure" für die europäischen Einwanderer in Südafrika steht ebenfalls hiermit in Zusammenhang.

Bauernhof
Hof (W3)

(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/
Im "Deutschen Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm" findet man:

BAUERNHOF, m. "villa rustica". Simpl. 1, 495; NIEBUHR kl. schr. 1, 5; von der erhaltung der bauernhöfe und der adlichen güter in massen hängt die erhaltung eines tüchtigen standes von landbewohnern ab. denkschr. des freih. VON STEIN 186.


Im Quellenverzeichnis ist für den "Simplicissimus 1" die Jahreszahl 1713 angegeben; für "Niebuhr 1828 und für "Stein" 1848.

Demnach könnte "Bauernhof" also im 17.Jh. als Lehnübersetzung von lat. "villa rustica" aufgekommen sein.

Dass der "Bauer" ein "Beiwohnender" ist, wird oben schon erklärt.

Der "Hof" könnte, lt. "Kluge", auf die Bedeutung "Höhle des Hauses", "Holzumfriedung" aber auch auf "Hochgelegenes" zurückgehen. (In Frankreich sind mir schon öfters neue Häuser aufgefallen, die auf einem kleinen künstlichen 1-2m hohen "Hügel" stehen.)

Der "Bauernhof" ist also so etwas wie der "Nachbarhügel".

bauernhof
Landwirtschaft-Lexikon
Pflanzenbau-Lexikon
Kuh-Lexikon
Schweine-Lexikon

(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/
Die folgende Wortliste stammt vom 21.12.2003:

(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/lexikon/

Die kleine Enzyklopädie vom Bauernhof


(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/lexikon/kpl.htm
Die kleine Enzyklopädie vom Bauernhof



(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/lexikon/pfl.htm
Die kleine Enzyklopädie von Feld und Flur -



(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/lexikon/kuh.htm
Die kleine Enzyklopädie vom Rindvieh



(E?)(L?) http://www.bauernhof.net/lexikon/swi.htm
Die kleine Enzyklopädie vom Borstentier



Bauernregeln (W3)

(E2)(L2) http://www.blueprints.de/wortschatz/
Bauernregeln sind meist in Form von Reimen dargebotene volkstümliche Regeln. Sie betreffen verschiedene Bereiche des bäuerlichen Lebens, so etwa das Wetter, die Ernte, Krankheiten der Tiere u.ä.

Die Ursprünge der Bauernregeln lassen sich bis weit vor Christus zurückverfolgen. Die meisten Regeln und Sprüche, wie z.B. "Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut", stammen aus dem Zeitraum 13. - 14. Jahrhundert.

Bauernregeln beruhen zum Teil auf Aberglauben, aber auch auf Beobachtungen und Erfahrungen, die im Laufe der Zeit gesammelt wurden.

(© blueprints Team)

(E?)(L?) http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Bauernregeln.htm
Überblick über die wichtigsten Bauernregeln.

bauernregeln.net
Bauernregeln

(E?)(L?) http://www.bauernregeln.net/



Bauern waren schon immer besonders abhängig vom Wetter und haben es deshalb genau beobachtet. Dabei fielen ihnen gewisse Regelmäßigkeiten auf, etwa in den Wetterabläufen oder in der Entwicklung von Obst und Getreide. Bei bauernregeln.net finden Sie Bauernregeln, Wetterregeln, Lostage und Bauernweisheiten zu allen Gelegenheiten. Eigene Wetterbeobachtungen machen Sie einfach mit Ihrer selbstgebauten Wetterstation. Die aktuellen Mondphasen, Mond- und Sonnenfinsternis finden Sie in unserem immerwährenden Bauernkalender.

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Bauernregeln - Aberglaube oder Wissenschaft?

Bauernschläue

Der Begriff "bauernschlau" ist bei "Lutz Röhrich" zu finden. Er bezeichnet die Fähigkeit, in Alltagssituationen auf eine pfiffige Weise seinen Vorteil geltend zu machen.
Diese Seite des Bauern wurde gerne in Schwänken in den Vordergrund gerückt. (Beispiele sind bei "Lutz Röhrich" zu finden.) Dies sollte wohl dazu dienen, das Selbstwertgefühl der ansonsten als rohe und ungebildete Menschen angesehenen Bauern zu fördern.
Ein eigener interessanter etymologischer Aspekt ist dem Begriff nicht abzugewinnen. Allerdings möchte ich auf die einzelnen Begriffe "Bauer" und "schlau" hinweisen.

C

D

Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln (W3)

Diese Redewendung bringt folgende ökonomische Erkenntnis auf den Punkt:
"Der Umfang der subterritorialen Knollengewächse steht in reziprokem Verhältnis zum Intellekt des Agrarökonoms."

(E?)(L?) http://www.linguist.de/sprichwort.html

Sprichwörter und Redewendungen - parodiert und verballhornt
oder:
Warum die dicksten Bauern die dümmsten Kartoffeln haben.

Inhalt


(E2)(L2) https://www.nextz.de/glossen/kartoffel.htm

...
Wer die "größten Kartoffeln" hat, ist vielleicht ein einflussreicher Mensch, ironischerweise aber auch der dümmste Bauer.
...


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/b.php
Der dümmste Bauer erntet die grössten Kartoffeln
Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln

Dreschdere (W3)

(E?)(L?) http://omnibus.uni-freiburg.de/~post/gabsh_mu/
Die "Dreschdere" ist nicht die "Dreschtüre" sondern die Bezeichnung für "Preßrückstände von der Kelter", "Trestern", wobei "Trester" "Hefe", "Bodensatz" bedeutet und sprachlich mit "treiben" zusammenhängt.

Dreschderwai, Dreschderwain (W3)

(E?)(L?) http://omnibus.uni-freiburg.de/~post/gabsh_mu/
minderwertiger Wein aus Trestern

Dresche (W3)

(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/d.php#Dr


(E?)(L?) http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/dresche.html


dreschen
abgedroschen
Stroh
leeres Stroh dreschen

(E?)(L?) http://www.politik-digital.de/archiv/fun/phrasendrescher/


(E3)(L1) http://www.redensarten-index.de/
Das Getreide wurde "gedroschen", bis alle Körner herausgelöst waren und nur noch leeres "Stroh" = "Aus-, Hingestreutes" übrigblieb. Und manche Reden oder Aussagen sind so "abgedroschen", dass ihnen jedes Körnchen Wahrheit und Weisheit abhanden gekommen ist, werden aber immer wieder "unters Volk gestreut".

Das Wort "dreschen" gehört wohl eher zu den sehr alten Worten. Es wird zurückgeführt bis auf indoeuropäische, gotische Formen mit der Bedeutungsvielfalt "schlagen", "reiben", "stampfen", "mahlen", "quetschen", "pressen", "melken", "zerkleinern", "kauen", "trampeln". Sprachlich und inhaltlich scheint mir noch "drücken" am naheliegensten zu sein.

Erstellt: 2003-07

Drescher
Trescher (W3)

Die Familiennamen "Drescher" und "Trescher" gehen auf Vorfahren zurück, die "mit dem Dreschflegel Gedreide ausdroschen". Als Berufsbezeichnungen scheinen sie um 1300 aufgekommen zu sein "Trescher" (um 1284), "Drescher" (um 1398).

(E?)(L?) http://www.deutsches-rechtswoerterbuch.de/

Dresch | dreschen | Drescher | Dreschergeld | Drescherhebe | Drescherlohn | Drescherspesen | Dreschgärtner | Dreschgeld | Dreschgut | Dreschpfennig | Dreschtag


E

F

FiBL (W3)

"FiBL" steht für "Forschungsinstitut für biologischen Landbau".

(E6)(L?) http://www.fibl.org/

Das seit 1973 bestehende FiBL Frick ist weltweit die grösste Forschungseinrichtung für Biolandbau. Die enge Verzahnung verschiedener Forschungsgebiete und der rasche Wissenstransfer von der Forschung zur Beratung und in die Praxis sind die Stärken des FiBL. FiBL Frick beschäftigt mit einem Betriebsertrag von zirka 9.3 Millionen € im Jahr 2004 über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2001 wurde FiBL Deutschland, 2004 FiBL Österreich gegründet.


(E?)(L1) http://www.fibl.org/forschung/index.php


G

garten-literatur.de
Bauern - und Wetterregeln
Bauernkalender, Naturkalender, Naturweisheiten

(E?)(L?) http://www.garten-literatur.de/Kalender/bauern.htm

Wetterregeln, Witterungsregeln, Bauernregeln, Bauernweisheiten, Jahresregeln, Tagesregeln, Weisheitsregeln, Tierregeln, Pflanzenregeln, Ernteregeln, Lostage, Namenstage
Erfahrung und Wissen überliefern sich in den alten Bauernregeln! Generationen von Landwirten und Gärtnern haben alleine durch kundige Beobachtung der Natur ein immenses Wissen zusammengetragen, daß hier zugänglich gemacht wird. "Die Bauernregel muß nicht zutreffender sein als der Wetterbericht, aber sie ist unterhaltsamer" (Quelle: Computerbild 6/2000)

Bücher zum Thema Bauernregeln


gartenwelt-natur
Bauernregeln u.a.

(E?)(L?) http://www.gartenwelt-natur.de/index_bauernregeln_a.html

Bauernregeln


H

Heu (W3)

"Heu" wird nicht gemäht. "Heu" wird "abgehauen", ahd. "houewi" = "hauen" bezeichnet nämlich schon abgemähte und luftgetrocknete Futterpflanzen von Wiesen und Mähweiden. "Heumonat", "Heumond", "Heuert" bzw. "Heuet" sind alte deutsche Namen für den Monat "Juli".

I

J

K

Kultur
Agrarkultur
Acker
Kult
Kulturbanause
Banause (W3)

(E?)(L?) http://www.forumromanum.org/literature/cato_agriculture.html


(E?)(L?) http://www.judithmathes.de/rom/republik/cato_censorius.htm
Die "Kultur" ist ein Beispiel eines Wortes, das seine bodenständige Herkunft verleugnet. Wer denkt bei diesem Wort schon an die Mühen des Menschen, seine Ernährungsgrundlage zu schaffen. Und dennoch bedeutete das lat. "cultura" soviel wie "Landbau". Von der "Pflege" des Landes kam man dann zur "Esskultur" und damit zur "Pflege" von Körper und Geist. Und nachdem die Lebensgrundlage sichergestellt war, entwickelte sich daraus dann die Bezeichnung für den schöngeistigen Überbau der Gesellschaft. So wurde die "Kultur" "kultiviert".

In Begriffen wie "Zellkultur" oder "Bodenkultur" (auch "Kulturboden") ist die ursprüngliche Bedeutung "colere" = "bebauen", "pflegen" noch zu erkennen.


Die Agrarkultur (von lat. "agrarius" = "den Acker betreffend", lat. "ager" = "Acker") ist demnach worthistorisch gesehen ein "weisser Schimmel". Aber bereits der Römer "Marci Porcii Catonis Censoris" gab einem seiner Werke den Titel "De Agri Cultura" ("Von der Landwirtschaft").

Interessant ist, dass der Wortteil "kul" auch im russ. "kulak" = "Großbauer" (im zaristischen Russland) vorkommt.

Denkbar wäre auch, dass der indische "Kuli", der "Lastträger", der auf den Namen eines Volksstammes zurückgeht, eigentlich "Bauernvolk" oder dergleichen bedeutete. (Allerdings habe ich dazu keinen Hinweis gefunden.)

Anerkannt ist dagegen die Herkunft von "kulinarisch" von lat. "culina" = "Küche", die ja auch zur Esskultur gehört.

Auch in der Religion ging es nicht ohne "Pflege". Schliesslich mussten die Götter und die religiösen Bräuche "gepflegt" werden. Die übertriebene "Pflege" bestimmter Rituale wird demnach auch als "Kult" bezeichnet. (Allerdings kommt es immer auf den Standpunkt an, was man als "Kult" und was man als "Religion" bezeichnet.)

Eine geschichtliche Ungerechtigkeit ist meines Erachtens dem "Kulturbanausen" widerfahren. War doch der griech. "bánausos" der "Handwerker", der auch seinen Teil zur Entwicklung und Pflege der menschlichen "Kultur" beigetragen hat. Und dennoch ist er heute ein Synonym für einen Menschen ohne "kulturelle" Ambitionen. Da mangelt es heute etwas an "Erinnerungskultur".

Die Agrarkultur hat also sprachlich gesehen einen gesellschaftlichen Aufstieg erfahren, während der Handwerker einen gesellschaftlichen Abstieg hinnehemen musste.

Erstellt: 2004-01

L

Landwirtschaft (W3)

(E3)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaft


M

mähen (W2)

Das Wort "mähen" wird zurückgeführt auf germanische und griechische Wurzeln mit der Bedeutung "schneiden", "ernten", "herausreissen" und hängt möglicherweise auch mit griech. "amálla" = "Garbe" und lat. "ampla" = "Griff", "Handvoll" zusammen und evtl. auch mit lat. "manus" = "Hand".

Mist - auf jemandes Mist gewachsen sein (W2)

(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/m.php
If you missed the mist - here it is: dt. "Mist" = "das Dampfende", engl. "mist" = "der Nebel", frz. le "fumier" = "der Rauchende".

Im Deutschen ist der Zusammenhang zwischen "Mist" und "Nebel", "Dampf" nicht mehr zu erkennen. Im Englischen findet man jedoch engl. "mist" = "Nebel", "feuchter Dunst". Das frz. "fumier" bedeutet ja ebenfalls "der Dampfende" (Misthaufen).

Im ahd. "mist" = "Harn", ("Kot") steht auch noch der flüssige Anteil im Vordergrund und läßt die ursprüngliche Bedeutung "harnen" erahnen.

Erst später wurde aus dem flüssig-flüchtigen "(Harn-)Mist" der festere Mist als Mischung aus Stroh, Kot und Harn. Und diese Mischung war vor der Zeit des Kunstdüngers ein begehrter Rohstoff. Und so konnte ein Bauer froh sein, wenn seine Ernte komplett "auf dem eigenen Mist gewachsen" war. Das deutete einerseits auf einen grösseren Tierbestand hin und andererseits musste er keinen Mist dazu erwerben.

Heute schwankt dieser Ausdruck zwischen positiv und negativ hin und her. In der Frage "Ist das etwa auf deinem Mist gewachsen?" wird das Ergebnis eher negativ bewertet und als "stinkend" abgetan.
In der "negativen" Frage "Das kann ja wohl nicht auf deinem Mist gewachsen sein?" hingegen wird das Ergebnis als so gut angesehen, dass man es dem Angesprochenen nicht zutraut. Diese letztere Variante kommt jedenfalls der ursprünglichen Bedeutung am nächsten.

mykuhtube.de
Kühe im Video

(E?)(L?) http://www.mykuhtube.de/

My KuhTube - mit kuhlen Videos aus niedersächsischen Kuhställen

Auf My KuhTube kannst du niedersächsische Milch-Bauern bei ihrer Arbeit begleiten. 16 „filmemachende“ Milcherzeuger haben sich auf den Weg gemacht, um auf ihren Höfen Videos für My KuhTube zu produzieren. Wöchentlich gibt es zwei neue Videos, die dir die Welt rund um den Kuhstall erklären. Hier erfährst du, warum Kühe trocken stehen müssen, welche Futtermischungen perfekt sind und wie aufregend eine Kälbergeburt sein kann.
...


Erstellt: 2014-03

N

O

P

Q

R

Remise

(E?)(L?) http://www.lok-remise.ch/
Zu diesem Stichwort erhielt ich am 27.01.2003 eine E-Mail mit folgendem Hilfeschrei:

"es geht um eine kleine Wette. Woher stammt das Wort Remise? Ein Kollege behauptet, es stamme ursprünglich aus dem Eisenbahnbereich (Lokschuppen). Meiner Auffassung nach ist das Wort jedoch älter als das Eisenbahnwesen. Ich vermute, daß Geräteschuppen in der Landwirtschaft oder auch Unterstände für Tiere damit bezeichnet wurden."


Das Lexikon gibt für "Remise" zwei Bedeutungen an.
Da ist zunächst der "Wagen-, Geräte- oder Abstellschuppen" und dann auch die weidmännische Bezeichnung für "natürliche oder künstlich angelegte Feldgehölze, die vor allem dem kleinen Niederwild als Deckung und Unterschlupf dienen."
"Remise" ist die weibliche Substantivierung von frz. "remis" und dieses wieder das Part.Perf. von frz. "remettre" = "wiederherstellen", "zurückstellen". Im Schach bezeichnet "Remis" ein "Unentschieden", sozusagen die Wiederherstellung des Ausgangszustandes (mit gleichen Chancen) bzw. "Zurückstellung der Entscheidung" bis zur nächsten Schachpartie.
Auf lat. "remittere" gehen auch die "Remittenden", die "zurückgehenden" Exemplare von Zeitungen zurück.
Da einige Bezeichnung des Eisenbahnzeitalters (z.B. "perron" = "Bahnsteig" - in Deutschland veraltet, aber in der Schweiz noch benutzt) aus dem Französischen entlehnt wurden, war es auch naheliegend, die Wartungshallen, in denen die Loks "zurückgestellt" und "wiederhergestellt" (repariert) wurden auch mit dem frz. "Remise" zu bezeichnen.
Diese Bezeichnung wird - zumindest im Französischen - allerdings auch für andere Geräteschuppen verwendet. "Banal gesehen" ist es eine "Abstellkammer".

Meiner Meinung nach bezeichnete "Remise" also schon vor dem Eisenbahnzeitalter z.B. die Gebäudeteile alter Schlösser, in denen die Pferdekutschen abgestellt wurden.

rustikal (W3)

In dt. "rustikal" steckt lat. "rus" = "Land" und lat. "rusticus" = "ländlich", "bäurisch".

Dt. "rustikal" geht zurück auf lat. "rusticalis", lat. "rusticus" = "ländlich", "schlicht", "bäurisch", lat. "rus" = "Land".

Erstellt: 2010-10

S

säen (W3)

Dt. "säen" gilt als altes germanisches Verb, das man als mhdt. "sæjen", "sæn", ahdt. "saen", got. "saian", engl. "to sow", schwed. "så" findet. Als Wurzel wird postuliert ide. "*se-", "*sei-" = dt. "schleudern", "werfen", "ausstreuen", "streuen", "fallen lassen", worauf auch dt. "Saat" und "Same" zurückgeführt wird. Als Verwandte findet man lat. "serere" ("sevi", "satum") = dt. "säen", lat. "satio" = dt. "das Säen", "das Aussäen", "Saat", worauf frz., dt. "Saison" zurückgeführt wird. Desweiteren gehören zur Familie lat. "semen" = dt. "Samen", das auch in dt. "Seminar" steckt. Dazu gesellt sich auch russ. "sejat" = dt. "säen", altind. "sayaka-h", "sayaka--m" = dt. "Wurfgeschoss", "Pfeil", altind. "prá-siti-h" = dt. "das Dahinschießen", "Ansturm", "Schuss", "Wurf", "Geschoss".

Die Bedeutung dt. "säen" entwickelte sich über "Korn, Samen werfen", "ausstreuen". Eine weitere Entwicklung verlief über die Bedeutung "werfen", "fallen lassen" zu "loslassen", "nachlassen", "ermatten", "säumen" zu dt. "seit" mit der einstigen Bedeutung "später", "später als" und dt. "Seite" mit der einstigen Bedeutung "schlaff Herabhängendes", "Flanke". Hierzu findet man auch die Ahnen wie got. "sainjan" = dt. "säumen", "zögern", altisl. "seim" = dt. "langsam", "spät", mhdt. "seine" = dt. "langsam", "träge" und lat. "sinere" = dt. "lassen", lat. "serus" = dt. "spät".

Den dazugehörigen dt. "Sämann" findet man seit dem 15. Jh.

Bei "Adelung" findet man folgenden Artikel zu "säen":


"Säen", verb. reg. act.

1) Überhaupt, mit vollen Händen ausstreuen. Salz säen, Geld säen.

2) In engerer Bedeutung, den Samen ausstreuen. Möhren, Rüben, Gerste, Hafer, Weizen säen. Das Kraut säet sich selbst. Figürlich, in einigen Fällen, im Passivo, beysammen da seyn. Die Dörfer sind hier sehr dünne gesäet. Die Vorzüge sind bey ihm sehr dünne gesäet. Daher das Säen. So auch die Saat.

Anm. Bey dem Notker "sahen", im Tatian "sauuen", im Nieders. "saden", "säen", "saien", bey dem Ulphilas "sajan", im Angels. "sawan", im Engl. "to sow", im Schwed. "så" und "såda", im Pohln. "sieie", wo "Siew" die "Saat" ist, im Böhm. "syti", bey den Krainerischen Wenden "sejem", bey den ältern Lateinern "sao" und "seo", "ich säe", wovon noch "sevi" in "serere" ist, daher "Seia", die Göttinn der Saat. Es ahmet den Laut genau nach, welcher mit der Ausstreuung des Samens und ähnlicher Dinge verbunden ist, daher man sich nicht wundern darf, daß man dieses Wort und seine Verwandten fast in allen Sprachen wider findet. Im Oberdeutschen ist dafür, wenigstens in vielen Fällen, auch "samen" üblich; "besamen" für "besäen", und Lohenstein gebraucht "einsämen" für "einsäen".


(E?)(L?) https://www.bauernhof.net/enzyklopaedie/aussaat/

AUSSAAT

Ausbringen des Saatgutes in den Boden. Das geschieht mit Hilfe spezieller Sämaschinen, damit das Saatgut in der richtigen Menge und in die jeweils richtige Bodentiefe gelangt. Man unterscheidet verschiedene Saatverfahren:

Drillsaat, das häufigste Verfahren: Kornablage in schmalen Saatfurchen in Reihen

Bandsaat: Ablage des Saatguts in Bändern von etwa 3 bis 8 cm Breite im Abstand von 10 bis 12 cm

Breitsaat: breitflächige Kornablage, also nicht in Reihen

Einzelkornsaat: Saat mit exakter Einhaltung der gleichen Kornabstände in der Reihe und zwischen den Reihen. Bringt gegenüber den anderen Verfahren einige Prozent höhere Erträge, aber die dafür nötigen Maschinen sind sehr teuer. Nur im Mais- und Rübenanbau arbeitet man auf diese Art.

Während des Säens kann man gleichzeitig Mineraldünger neben oder unter dem Saatgut platzieren.


(E?)(L?) https://conjd.cactus2000.de/showverb.php?verb=saeen

Konjugationstabelle "säen"


(E?)(L?) https://www.ima-agrar.de/wissen/agrilexikon/saeen

"Säen" - siehe "Aussaat", Synonyme: "Säen"


(E?)(L?) https://www.ima-agrar.de/wissen/agrilexikon/aussaat

Aussaat

Das Ausbringen von Saatgut (z.B. Getreide Raps Mais) mithilfe spezieller Agrartechnik.

Man unterscheidet zwischen Winteraussaat im Herbst (z.B. Winterweizen oder -roggen) und Frühjahrsaussaat (z.B. Hafer oder Zuckerrüben).

Durchgesetzt hat sich in der praktischen Landwirtschaft die Saat-Kombination die mehrere Arbeitsgänge wie Eggen Saatablage Walzen gleichzeitig maschinell erledigt. Häufig wird das Saatgut einer speziellen Vorbehandlung (Beizen) unterzogen um z.B. Fäulnis oder Schädlingsfraß zu unterbinden.

Saatzeitpunkte:

Herbst: Im September-Oktober werden die Wintergetreidearten gesät; diese benötigen als kleine überwinternde Pflanzen die Frosteinwirkung auf dem Acker zwecks Vernalisation - die Voraussetzung des Schossens des Getreides im folgenden Frühjahr. Auch Raps wird heute im Herbst gesät.

Winter: Die Schneesaat ist ein altes Saatverfahren bei Birken. Das Saatgut wird hierbei im Winter auf dem Schnee ausgebracht. Eine Bodenbearbeitung ist hierbei nicht nötig.

Frühling: Der Monat März ist der Säzeitpunkt für die Sommergetreidearten im April folgen Rüben Kartoffeln Mais und die Freilandaussaat vieler Gemüsearten oder Kräuter wie Erbsen Rettich Radieschen Bohnen Salat Spinat Petersilie Dill und viele mehr. Da die Bodentemperatur im Freiland für die Keimung bestimmter Pflanzenarten nicht ausreicht werden diese nicht im Freiland ausgesät sondern im Gewächshaus (Tomaten Gurken Zucchini und Paprika) vorgezogen und dann in das Freiland ausgepflanzt.

Für Aussaat in Reihen wird heute meist die Drillmaschine verwendet. Saatkörner gelangen aus einem Saatkasten durch ein Rohr zu einer Säschare die die einzelnen Körner in gleichem Abstand und gleicher Tiefe in einer Rinne im Saatbett ablegt. Die Drillmaschine hat ihren Namen wegen der drehenden (Drill) Zuführung der Körner zur Säschare.

Bei der Mulchsaat soll durch Säen in Mulch Erosion durch vorherige Bodenbearbeitung wie Pflügen verhindert werden.

Mit Einzelkornsämaschinen werden vor allem Rüben gesät.


(E?)(L?) http://www.mittelalter-lexikon.de/

"Saat" (mhd., ahd. "sat" = "die Aussaat", "das Saatgut"). Als "Saatgut" gelten "Samen" (z.B. von Erbsen oder Mohn), Früchte (z.B. Getreidekörner) und Fruchtstände bzw. Teile davon (z.B. Rübenknäuel). In dem karolingischen "Capitulare de villis", einer Anweisung zur Domänenverwaltung, wird von "Saatgut" nur gesagt, dass es "gut" sein solle, was wohl so viel wie gesund und keimfähig bedeutet. Sortenreines Getreide gab es schon im FMA., daneben wurde weiterhin "Mengekorn" zur Aussaat von Mischgetreide verwendet (etwa ein Gemenge aus Emmer, Einkorn und Gerste). Das Verhältnis von Saatgut zu Ertrag betrug etwa 1 : 3 (heute ca. 1 : 20).

Die Aussaat von Feldfrüchten war streng reglementiert und nach folgendem Schema an Lostagen - meist Heiligen-Jahrestagen - festgemacht, mit denen Prognosen für die zu erwartende Ernte verknüpft waren: (s.a. Ackerbau, Ernteertrag, Lichtmess, Nadelwaldsaat s. Waldschutzbestimmungen)


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/403221?pos=2

"säen": 2 Belege


(E?)(L?) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl



"Säen", regelmäßiges thätiges Zeitwort.

1) Mit vollen Händen ausstreuen. Salz säen, Geld säen.

2) In engerer Bedeutung, den Samen ausstreuen. Rocken, Gerste, Hafer, Weizen säen. Das Kraut säet sich selbst. In einigen Fällen, im Passivo, wird es figürlich für beisammen da seyn gebraucht. Die Dörfer sind hier sehr dünne gesäet. Die Vorzüge sind bei ihm sehr dünne gesäet.

Das Säen der Getreidearten auf dem dazu bestimmten Acker ist schon im Art. Saat, Th. 129, S. 225 u. f. abgehandelt worden; es bleibt hier nur noch das Säen der übrigen Feld= und Gartengewächse und der Obst= und Waldbäume im Allgemeinen zu beschreiben übrig, weil bei der Beschreibung jeder einzelnen Pflanze unter ihrem Namen in der Encyklopädie schon das Nöthige wegen des Säens derselben gesagt worden.

Im Allgemeinen gelten die Regeln, welche beim Säen des Getreides gegeben worden, auch hier beim Säen der Gartensämereien und der Obst= und Waldbäume. Zuerst muß man beim Säen der mannigfaltigen Sämereien, letztere berücksichtigen, ob solche auch zum Aufgehen reif, kraftvoll und stark genug sind. Dieses untersucht ein geübtes und scharfes Auge sehr bald; wenn man nämlich den Samen in die Hand nimmt und derselbe die gehörige Größe, Gestalt, Farbe und Glanz hat, fest beim Anfühlen ist und sich nicht leicht abhülset. Außer diesem untrüglichen Zeichen, welches jedem Gärtner hinreichend ist, um von der Güte seines Samens überzeugt zu sein, hat man noch einige andere Methoden, den von Samenhändlern angekauften Feld= und Gartensamen, zu probiren, ob er auch noch zum Aufgehen tauglich ist.
...


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/

"SÄEN", verb. "samen auswerfen", "serere". eine ableitung aus der europäischen wurzel "sê" gleicher bedeutung, die selbst wol nur aus indogerm. "sê" "loslassen" (gr. "???" u. a.) abgesondert ist. dieselbe bildung, europ. "sêyô", liegt vor in lit. "seju" und altslav. "sèja" "säe"; vgl. ferner lat. "sevi", "Seja", die saatgottheit, cambr. "heu" "säen", altir. "síl" "same". Fick4 1, 563. innerhalb des germanischen ist sie vertreten durch goth. "saian", altn. "sá", dän. "saae", schwed. "sa", ags. "sâwan", mittelengl. "sowen", engl. "sow", altfries. "sea", alts. "sâian", mnd. "segen", "seien", neund. "seien", holl. "zaaien", ahd. "sâjan", mhd. "sæjen". aus dem germ. stammt auch lapp. "sajet", "säen". Thomson 168. die formen des deutschen wortes zeigen starkes schwanken: das "j" hat sich theils als spirans erhalten, gewöhnlich in der schreibung "g", theils mit dem vorausgehenden vocal zum diphthong "ai", "ei" verbunden, und dies ist in heutigen mundarten die häufigste form; daneben kommt ausfall vor und übergang in andere spiranten, nämlich "w" (vgl. ags. "sâwan") und "h". alles dieses schon im ahd. Graff 6, 54 belegt die formen: "sâjan" ("saiin"), "sâan", "sâwan" (zi sauuenne, sauuiu), "sâhen" (sahenne). mhd. begegnen "sæjen", "sægen", "sêgen", "sâgen", "saigen", "seigen", "saien", "seien", "sæn", "sæwen", "seuwen", "sæhen", md. noch "sêen", "sêwen", "sêhen", s. Lexer handwb. 2, 574. ebenso im ältern nhd. "serere", hd. "sewen", "sehen", "seen" ... "seyen", "sewen", "segen". Dief. gloss. 529b; "semen", "sementis" ... das "sehwen", oder die zeit zu sehwen. Alberus dict. Ji 3b; circumsemino ich sehwe umbher. ebenda; obsero ich ubersehe ebenda; dasz zum "sewen" gehort ebenda; ager sationalis, den mann sehwet 4a; "sayen" Maaler 341a; ackern, "sêen", mäen. Aventinus chron. 1, 202, 32; gersten soll man auff trockene acker säyen. Sebiz 23;
...
Stieler 1661 hat "säen" und so meist nach ihm, Schottel 1414 "seen". denselben formenreichthum zeigen die neueren hd. mundarten: "saia" Tobler 375b, "säje" Hunziker 215, "säije" Seiler 247, "saien", "seien", "seigen" Schmid 445, "sá'n" Schm. 2, 197; "sân", "sânen" Lexer 211, "segen", "seien" Frischbier 2, 336. in den nd. mundarten nur "saien" und "segen": "saien" brem. wb. 4, 569. Schütze 4, 4; "seien" oder "saien" ten Doornkaat Koolman 3, 169b, "sei'n" Danneil 191a, "sejen", "seien" Schambach 189b, "saigen" Woeste 222b, "seien", "saien" 235a. die flexion ist ursprünglich reduplicierend, vgl. lat. "sero", das wol aus dem alten perf. stammt. so goth. "saiso", altn. "seri", "sori", im heutigen isländ. durch "sáði" ersetzt, ags. "seów", engl. "sew", wofür jetzt "sowed" eingetreten ist, während das starke part. "sown" fortbesteht. den einzigen rest dieser flexion im deutschen bietet der Heliand (Cott.):
...
sonst stets in schwacher bildung: alts. "sâida", mnd. "segede", "seyede", ahd. "sâta", mhd. "sâte" und mit angleichung an den vocal des präs. "sæte", md. auch "sêwete": und seweten mit getruwer hant. pass. 92, 33 Köpke.
...


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/GWB/




(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/LothWB/

säen, tr. v.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=säen
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "säen" taucht in der Literatur um das Jahr 1650 / 1750 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2020-12

Samen (W3)

Dt. "Samen" ist verwandt mit "säen", das ursprünglich die Bedeutung "schleudern", "werfen", "streuen" hatte.

Scheunendrescher - essen wie ein Scheunendrescher
Schaierdrescher, Schaeinerdrescher (W3)

(E?)(L?) http://omnibus.uni-freiburg.de/~post/gabsh_mu/
Zu diesem Ausdruck habe ich keinen Hinweis in der Literatur gefunden.
Ich gehe aber davon aus, dass man hier gar nicht lange suchen muss: Das Dreschen (in einer Scheune) war eine außerst anstrengende Tätigkeit. Und nach getaner Arbeit hatten diese armen Bauern oder deren Tagelöhner mit Sicherheit einen grossen Hunger. Dementsprechend war eben ihr Appetit.

In einigen Gegenden wird der "Scheunendrescher" auch "Schaierdrescher" oder "Schäinerdrescher" genannt.

Schlag (W3)

In der Landwirtschaft wird mit "Schlag" ein "zusammenhängendes Stück Ackerland" bezeichnet, auf dem nur eine Art von Pflanzen angebaut wird.
Einen etymologischen Hinweis dazu habe ich nicht gefunden. Ich kann nur spekulieren, dass dieser Begriff noch von der Rodung, dem Kahlschlag, herrührt, um in früheren Zeiten ein Stück Land zum Ackerland umzuwandeln.

Strohmann (W3)

In früheren Zeiten baute man "Strohpuppen", um die Saat bzw. die Ernte auf den Feldern vor Vögeln zu schutzen. Dieser "Strohmann" hatte also eine stellvertretende Aufgabe, da es niemandem zuzumuten war - und auch nicht möglich war - alle Felder permanent zu "verteidigen".

Heute schickt man "Strohmänner" nicht nur auf die bestellten Felder, sondern auch zu Vertragsabschlüssen, an die Börse oder in die Politik.

T

Tölpel
Clown (W3)

Im "Tölpel" findet man eine sprachlich manifestierte Diskriminierung.

Dt. "Tölpel" geht zurück auf ahdt. "dörper" = dt. "Dörfler" zu "dorp" = dt. "Dorf" und ist eine Lehnübersetzung zu afrz. "vilain" = dt. "Bauer", ital. "villano" = dt. "Bauer" zu lat. "villa" = dt. "Landhaus", "Landgut", "Dorf", "Stadt".

(E?)(L?) http://www.europeana.eu/portal/record/03486/urn_resolver_pl_urn_urn_nbn_de_bvb_12_bsb00043364_7.html

Pisani, Vittore: Die Etymologie: Geschichte, Fragen, Methode

S.79


(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/b.php
Bauerntölpel (fast schon ein weisser Schimmel) | Tölpel

(E?)(L?) https://www.projekt-gutenberg.org/


(E6)(L?) http://gutenberg.spiegel.de/autoren/andersen.htm
Tölpel-Hans

(E?)(L?) http://www.weiz.com/Inhalt/WeizerZeitung/News/newseinzeln.asp?ID=5764

...
Aus dem "Dörper" dem "Dorfbewohner" wurde das abwertende "Tölpel". Im Englischen wird die Nähe zum Narren noch deutlicher, aus "colonus" dem lateinischen Ausdruck für "Bauer", wurde schließlich die Bezeichnung "Clown".
...


(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/
Auswärtstölpel

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Tölpel
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Tölpel" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 auf.

Erstellt: 2013-10

Traktor (W3)

Dt. "Traktor" geht zurück auf lat. "trahor" ("traxi", "tractum") = "ziehen", "schleppen".

U

Urlaub auf dem Bauernhof (W3)

(E?)(L?) http://www.bauernhofurlaub.de/


(E?)(L?) http://www.bauernhofurlaub-deutschland.de/


(E?)(L?) http://www.bauernverband.de/


(E?)(L?) http://www.dlg.org/de/landwirtschaft/landtourismus/
Nun erhielt ich am 17.12.2003 folgende Anfrage:

Ich bin M. T. und studiere Fremdsprachen und Wirtschaft an der Universität in Brescia "Italien". Ich werde mein Studium in Kürze abschliessen. Des Weiteren verfasse ich eine Dissertation über das Marketing des Agriturismus in Italien und die entsprechenden Bauernhofe in Deutschland.

Ich möchte wissen in welchem Zeitalter sich die Vokabel "Bauernhof" mit der touristischen Konnotation angereichert hat. Oder besser, wenn Sie über eine Datenbank verfügen, wann, in der Geschichte, der Ausdruck "Urlaub auf dem Bauernhof" zum ersten Mal erschienen ist.
Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen im voraus.
(A: mato)

Wie also wurde aus dem "Bauernhof" ein "Hotelbetrieb"? Und wann tauchte der Begriff "Urlaub auf dem Bauernhof" auf?

Auf den angegebenen Sites konnte ich leider keine Hinweise auf diese Fragen finden. Immerhin gibt es folgenden Anhaltspunkt:

Die Bundesarbeitsgemeinschaft wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, den "Urlaub auf dem Bauernhof" zu fördern und bekannter zu machen, die politischen Interessen der Urlaubsbauernhöfe zu vertreten und die Landesarbeitsgemeinschaften bei ihren Marketingaktivitäten zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die interne Zusammenarbeit in Fragen der Qualitätsverbesserung.


Ich vermute, dass es diese Urlaubsform (frz. "vacances à la ferme") schon lange gegeben hat. Schon die reichen Römer dürften die stinkende Kloake, "Rom" genannt, verlassen haben, um sich auf dem Land zu erholen. Dort hatten Sie entweder einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb, oder sie wurden von reichen Bekannten eingeladen. Die "ville rustica" wurde von Sklaven bewirtschaftet die von einem Verwalter beaufsichtigt wurden.
Etwa 2000 Jahre später dürften die ersten grösseren Urlaubswanderungen Richtung Land aufgetreten sein.
Das Auftreten als Massenphänomen und insbesondere der Werbeslogan" "Urlaub auf dem Bauernhof" könnte aufgetreten sein, als sich viele Bauernhöfe nicht mehr tragen konnten und nach Nebenerwerbsmöglichkeiten suchten. Auf jeden Fall ist der Begriff vor 1991 entstanden.

Ich habe die Frage an die obigen Site-Betreiber gesendet. Vielleicht erhalte ich ja eine Rückmeldung.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich betreibe eine kleine private Homepage, die sich mit der Herkunft und der Geschichte von Worten und Begriffen befasst. Ich erhielt nun die Anfrage nach dem ersten Auftreten des Begriffs und der kommerziellen Vermarktung von "Urlaub auf dem Bauernhof". Folgenden Beutrag habe ich dazu verfasst. Leider fehlen mir jedoch exakte Jahresangaben und Hinweise, in welchen Publikationen der Begriff nachweislich zum ersten Mal in Erscheinung trat.
Ich würdemich freuen, wenn Sie mir weiter helfen könnten.

V

W

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Bücher zur Kategorie:

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Eisbrenner, Rudolph
Das große Buch der Bauernregeln und Sprichwörter

(E?)(L1) http://www.froelichundkaufmann.de

629618


Erstellt: 2013-10

F

G

Gay, Jutta
Menkhoff, Inga
Das große Buch der Landwirtschaft

(E?)(L?) http://www.jokers.de/3/18003171-2/buch/das-grosse-buch-der-landwirtschaft.html

Landwirtschaft - dazu gehören endlose Weizenfelder, grasende Kühe auf sattgrünen Weiden, im Sand scharrende Hühner, der Bauer auf seinem riesigen Mähdrescher. Soweit die idyllischen Vorstellungen vieler - doch wie sieht die Realität aus? In diesem umfangreichen Bildband wird dargestellt, unter welchen Bedingungen landwirtschaftliche Produkte produziert werden, sowohl in der Geschichte als auch in der industrialisierten wie der ökologischen Landwirtschaft. Abgerundet durch Themen wie Grüne Gentechnik oder Aspekte der Welternährung ergibt sich ein neues, ein aktuelles Bild der Landwirtschaft und damit gleichzeitig ein Appell an unsere Verantwortung für die Erzeugung unserer Nahrung. Dieses beeindruckende Porträt des wohl ältesten Wirtschaftszweiges des Menschen besticht durch faszinierende Farbfotografien und eine fundierte, umfassende Darstellung - realistisch, kritisch, zukunftsorientiert und mit einem Plädoyer für eine bewusste Wende hin zu einer ökologisch orientierten Landwirtschaft.

Autoren-Porträt

Jutta Gay, Jg. 1971, ist Germanistin und geht seit Jahren auf Expeditionen. Sie entdeckt Flüsse und Städte, beobachtet Tiere und Pflanzen und schreibt als freie Autorin darüber Bücher und Artikel für verschiedene Verlage und Medien. Nicht weit reisen muss sie, um auf ihre Bienen achtzugeben: In einem Vorort Kölns kümmert sie sich seit Jahren um einen Bienenstock. Hier kann sie die Insekten bei der Brutpflege, beim Sammeln und Einbringen von Pollen und Nektar beobachten und sich jedes Jahr über reiche Erträge an Honig freuen.

Inga Menkhoff, Jg. 1972, ist Germanistin und geht seit Jahren auf Expeditionen. Sie entdeckt Flüsse und Städte, beobachtet Tiere und Pflanzen und schreibt als freie Autorin darüber Bücher und Artikel für verschiedene Verlage und Medien. Nicht weit reisen muss sie, um auf ihre Bienen achtzugeben: In einem Vorort Kölns kümmert sie sich seit Jahren um einen Bienenstock. Hier kann sie die Insekten bei der Brutpflege, beim Sammeln und Einbringen von Pollen und Nektar beobachten und sich jedes Jahr über reiche Erträge an Honig freuen.

2013, 320 Seiten, 400 farbige Abbildungen, teilweise Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 24,5 x 28,7 cm, Gebunden, Deutsch


Erstellt: 2014-09

Gebhardt, Wolfgang H.
Deutsche Traktoren seit 1907

Gebundene Ausgabe: 700 Seiten
Verlag: Motorbuch Verlag; Auflage: 1 (Dezember 2003)
Sprache: Deutsch


Pressestimmen
"Ein Werk, das seinesgleichen sucht und eine Informationsfülle bietet, die sich kaum übertreffen lässt!" (Der Schlepperfreund, Februar 2004)

Baumaschinendienst, März 2005
»ein umfassendes, kompetentes Lexikon des deutschen Traktorenbaus«


H

I

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Lüning, Jens (Autor)
Deutsche Agrargeschichte
Vor- und Frühgeschichte

Taschenbuch
Verlag: Ulmer (Eugen) (1997)
Sprache: Deutsch


Kurzbeschreibung
Als weiterer Band in der von Friedrich-Wilhelm Henning neu herausgegebenen Deutschen Agrargeschichte liegt nun der völlig neu konzipierte Teilband zur Vor- und Frühgeschte vor. Er berücksichtigt die gerade in den letzten Jahren gewonnenen umfangreichen neuen archäologischen Forschungsergebnisse.


(E?)(L?) http://www.humanitas-book.de/websale7/?shopid=humanitas&asubshopid=01-aa&act=product&prod_index=6008794

Lüning / Jockenhövel u. a.:
Artikelnummer: 6008794
Artikelbeschreibung:
6.300 Jahre Landwirtschaft in Mitteleuropa: Die Autoren schildern die Entstehung und den Wandel bäuerlicher Wirtschaft und Kultur in Deutschland von der Jungsteinzeit (ca. 5500 v. Chr.) über die Bronzezeit und Vorrömische Eisenzeit (ab 2200 v. Chr.)bis zur Römischen Zeit (bis 500 n. Chr.) und zu Karl dem Großen (bis 800 n. Chr.). Sie gehen dabei sowohl darauf ein, was über Jahrhunderte gleichgeblieben ist, als auch auf die zahlreichen Neuerungen wie Pflugbau, Grünlandwirtschaft, Stallhaltung und Düngung. 1997. 479 S., 80 s/w-Abb. u. Karten, Quellen, Literaturverz., kart. Ulmer.


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