Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
BG Bulgarien, Bulgaria, Bulgarie, Bulgaria, Bulgaria, (esper.) Bulgarujo
Sprachperioden und Sondersprachen
Altbulgarisch, Altkirchenslawisch, Altslawisch, Antiguo eslavo eclesiástico, Vieux-slave, Lingua slava ecclesiastica antica, Old Church Slavonic (860-11Jh.)

A

Altbulgarisch (W3)

"Altbulgarisch", auch "Kirchenslawisch", "Altkirchenslawisch", "Altslawisch", ursprünglich die Sprache der biblischen und liturgischen Bücher der orthodoxen Slawen, in zwei Schriftformen: der älteren "Glagoliza" und der "Kyrilliza". Die älteste Form des "Kirchenslawisch" ("Altkirchenslawisch" oder "Altbulgarisch") geht auf die Übersetzungen der Slawenapostel Kyrillos und Methodios zurück und beruht auf deren Heimatdialekt (Umgebung von Saloniki). Unter dem Einfluss der einzelnen Volkssprachen nahm das "Kirchenslawisch" seit dem 12. Jahrhundert verschiedene Färbungen an ("Bulgarisch-Kirchenslawisch" oder "Mittelbulgarisch", "Serbisch-Kirchenslawisch", "Russisch-Kirchenslawisch"), sie hielten sich jahrhundertelang als Literatursprachen.



(E?)(L?) https://www.grin.com/document/287957

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Im rumänischen Kernland nördlich der Donau hingegen assimilierten sich im 6. und 7. Jh. eingewanderte slawische Völker und übernahmen die Sprache der dort bereits ansässigen Romanen. Die Slawen siedelten sich auch südlich der Donau auf der Balkanhalbinsel an und traten zum orthodoxen Christentum über. In der Folgezeit erstarkte südlich der Donau das "Altbulgarische" ("Altkirchenslawische") als Sprache der orthodoxen Kirche, und hatte damit ebenso großen Einfluss auf die nördlich der Donau beheimatete Sprache der orthodoxen Rumänen.
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Die Rumänen sind das einzige romanische Volk, das sich zum orthodoxen Christentum bekennt. Die Sprache der orthodoxen Kirche war im Mittelalter und der Renaissance nicht wie im katholischen Westen das Latein, sondern zunächst das byzantinische Griechisch und später "Altkirchenslawisch" ("Altbulgarisch"). Predigten und Bibelübersetzungen trugen dazu bei, dass Termini aus dem Bereich der Kirche in die rumänische Volkssprache übernommen wurden.
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(E?)(L?) https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/2wo/sprachen/noah/japhet/slaw/slaw-s.htm
Die Website ist nicht mehr erreichbar.


altbulgarisch (Beispiele)


(E?)(L?) https://www.linguist.de/Deutsch/gds0.htm#0

Jan Wohlgemuth

Geschichte der deutschen Sprache
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Im Zeitalter der Romantik, Anfang des 19. Jahrhunderts, im Zusammenhang einer allgemeinen Rückwärtsgewandtheit erkannte man die Zusammenhänge und die Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen. Dies war der Ursprung der (historisch-)vergleichenden Linguistik, aus der später die allgemeine Linguistik hervorging. Moderne (synchrone) Sprachwissenschaft im heutigen Sinne beginnt mit Ferdinand de Saussures Werk "Cours de linguistique générale" (1916), das in deutscher Sprache 1931 als "Grundfragen der Allgemeinen Sprachwissenschaft" erschien.

Ähnlich wie vor ihm Hermann Paul in "Prinzipien der Sprachgeschichte" (1880), fordert Saussure, daß vor dem diachronen Vergleich eine synchrone Beschreibung der unterschiedlichen Sprachstufen zu erfolgen hat; nach dem diachronen Vergleich der Sprachstufen kann dann eine Aussage über die historische Entwicklung einer Sprache getroffen werden.

0.2 Übersicht: Die Indogermanischen Sprachen

Auch indoeuropäische Sprachen genannt, umfassen folgende Gruppen (in Klammern: wichtige historische Sprachen und Nachfolger):

Indisch (Sanskrit, Vedisch), Iranisch (Avestisch, Altpersisch), Armenisch (Altarmenisch), Tocharisch†, Hethitisch†, Lykisch†, Lydisch†, Phrygisch†, Thrakisch†, Griechisch (Altgriechisch), Pelasgisch†, Albanisch, Makedonisch†, Illyrisch†, Italisch (Latino-Faliskisch > Latein > Romania, Venetisch†, Oskisch-Umbrisch†), Keltisch, Germanisch (Gotisch), Baltisch, Slawisch ("Altbulgarisch", "Altkirchenslawisch")

Einige der ausgestorbenen Sprachfamilien / Sprachen sind nur durch Inschriften und Glossen oder indirekt durch Lehnwörter in anderen Sprachen überliefert; bei anderen Sprachen wiederum gibt es eine lange schriftliche Tradition, die umfangreiche Belege für die verschiedenen Sprachstufen liefert, wie beispielsweise das Griechische (seit ca. 8. Jh. v.Chr.) oder das Sanskrit mit einer seit ca. 4000 Jahren andauernden schriftlichen Überlieferung.

Zum Vergleich: Das Deutsche ist seit dem 8. Jh. n.Chr. schriftlich überliefert; Albanisch erst seit dem späten 15. Jh.
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(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/271134

altbulgarisch


(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/russisch.html

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Geschichte der russischen Sprache

Bis zum 14. Jahrhundert wird das "Altostslawische" als gemeinsame Grundlage für das "Russische", "Ukrainische" und "Weißrussische" angenommen. Die ersten schriftlichen Zeugnisse in russischer Sprache gehen auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurück, nachdem die slawischen Völker zum Christentum übergetreten waren. Als Literatursprache wurde das "Altkirchenslawische" (auch "Altbulgarisch" oder "Altslawisch") verwendet, das die Missionare ins Land gebracht hatten, und das den Ostslawen unmittelbar verständlich war.
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(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Bulgarische_Sprache

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Altbulgarische Periode (9.–11. Jahrhundert)

Die Periode der altbulgarischen Sprache umfasst die Zeit zwischen der Übernahme der slawischen Sprache als offizielle Sprache im Ersten Bulgarischen Reich und dessen Fall 1018 unter byzantinische Herrschaft. Einige Linguisten sehen jedoch den Anfang der Periode mit der Erschaffung des ersten slawischen Alphabets, der "Glagoliza" im Jahre 862 durch "Kyrill" Philosoph. In diese Periode des Goldenen Zeitalters der bulgarischen Kultur fällt auch die Entstehung des "kyrillischen Alphabets" am Hofe der bulgarischen Zaren in Preslaw. Ein weiteres Zentrum bildete Ohrid, das sich zu jener Zeit im westlichen Teil des bulgarischen Reiches befand und einen Großteil der altbulgarischen Literatur hervorbrachte.

Das "Altbulgarische" wurde damit in den zwei Schriftformen des mittelalterlichen Bulgarischen Reiches überliefert, dem älteren "glagolitischen Alphabet" und dem jüngeren "kyrillischen Alphabet". Während die altbulgarischen Denkmäler wie die Bitola-Inschrift, Samuil-Inschrift, Mostisch-Inschrift sich datieren und inhaltlich klassifizieren lassen, sind die überlieferten Handschriften undatiert und können sich nur schwer klassifizieren. Zu den glagolitischen Handschriften des Altbulgarischen zählen zum Beispiel der Codex Zographensis, Codex Marianus, Glagolita Clozianus, Codex Assemanianus, Psalterium Sinaiticum, Euchologium Sinaiticum, zu den kyrillisch geschriebenen Sava-Evangelium oder der Codex Suprasliensis.

Wegen der Verbreitung der altbulgarischen Sprache und Kultur auf die anderen slawischen Völker spricht man von dem „Ersten Südslawischen Einfluss“. Dabei nahm das Altbulgarische bei der Christianisierung der Slawen eine zentrale Rolle ein und wurde zur Liturgiesprache, weswegen vor allem russische und jugoslawische Sprachwissenschaftler von der "altkirchenslawischen" Sprache sprechen.
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(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers&lemid=A03500

"Altbulgarisch", s. "Kirchenslawisch".

"Kirchenslawisch", die Sprache des Gottesdienstes, der Bibel und der andern kirchlichen Bücher bei den griechisch-katholischen Slawen (Russen, Serben, Bulgaren).

Lange Zeit war das "Kirchenslawisch" bei den genannten Völkern sogar die allgemeine Schriftsprache, bei den Russen bis in den Anfang des 18. Jahrh., in Serbien noch länger. Welches Volk diese Sprache ursprünglich gesprochen hat, läßt sich mit Bestimmtheit bis jetzt nicht angeben, wenn auch bei weitem die meisten Gelehrten der Ansicht sind, daß das "Kirchenslawisch" in seiner ältesten uns bekannten Form die Sprache der Bulgaren des 9. Jahrh. repräsentiert, und es daher auch als "Altbulgarisch" bezeichnen.

Um die Mitte des 9. Jahrh. übersetzten nämlich Methodius und Cyrillus (s. d. 3) für die zum Christentum bekehrten und noch zu bekehrenden Slawen, und zwar zunächst für die Mähren, die Bibel und andre kirchliche Schriften in eine slawische Sprache. Die wahrscheinlichste Annahme ist, daß diese Sprache das den beiden Slawenaposteln von ihrer Vaterstadt Thessalonich her bekannte "Bulgarisch" gewesen sei.

Miklosich (s. d.) dagegen erklärte das "Kirchenslawisch" für die Sprache der im 9. Jahrh. in Pannonien seßhaften Slowenen, deren Wohnsitze sich nach seiner Ansicht bis nach Mähren hinein erstreckten, und nannte es daher "Altslowenisch" (oder speziell "Pannonisch-Slowenisch").

888 wurden infolge der Ränke der bayrischen Geistlichkeit die Schüler und Nachfolger Methods (gest. 885) aus Mähren vertrieben und kehrten nach Bulgarien zurück, wo sich die "Kirchenslawische" ("altbulgarische") Literatur alsbald zu hoher Blüte entfaltete. Die ältesten uns erhaltenen kirchenslawischen Handschriften gehören dem Ende des 10. und dem Anfang des 11. Jahrh. an. Nach der Schriftart, in der sie abgefaßt sind, unterscheidet man "glagolitische" und "cyrillische" Denkmäler (s. "Glagolica" und "Cyrillica").

Gegen Ende des 10. Jahrh. kam von Bulgarien aus das Christentum zu den Russen, mindestens ebenso früh zu den Kroaten und Serben, mit dem Christentum zugleich aber die Bibel und die andern kirchlichen Bücher und in ihnen die "Kirchenslawische" ("altbulgarische") Sprache. Zum Unterschied von der Form, die im Laufe der Zeit das "Kirchenslawisch" bei diesen letzten Völkern annahm (dem russischen "Kirchenslawisch", dem serbischen "Kirchenslawisch" etc.), pflegt man das ursprüngliche reine, unvermischte "Kirchenslawisch" als "Altkirchenslawisch" zu bezeichnen. Ihrem Gegenstande nach ist die "altkirchenslawische" Literatur fast ausschließlich eine Literatur von Übersetzungen meist griechischer Originale, nämlich der einzelnen Teile der Bibel, von Werken der Kirchenväter, Homilien, Legenden etc.

Die Hauptforscher auf dem Gebiete des "Kirchenslawischen" waren Dobrowsky, Kopitar, Wostokow, Miklosich, Schleicher, Jagic und Leskien (s. d.). Das beste Hilfsmittel für die Erlernung des Kirchenslawischen, das infolge seiner Altertümlichkeit die Grundlage für das Studium und die Erforschung der slawischen Sprachen überhaupt bildet, ist das "Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslawischen) Sprache" von Leskien (Grammatik, Texte und Glossar, 4. Aufl., Weim. 1905); ferner Vondrák, "Altkirchenslawische Grammatik" (Berl. 1900). /Bd. 11, S. 54/


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Altbulgarisch
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Altbulgarisch" taucht in der Literatur um das Jahr 1860 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2024-06

Altkirchenslawisch (W3)

"Altbulgarisch", auch "Kirchenslawisch", "Altkirchenslawisch", "Altslawisch", (engl. "OSlav.", "Old Slavic", "Old Church Slavonic"))ursprünglich die Sprache der biblischen und liturgischen Bücher der orthodoxen Slawen, in zwei Schriftformen: der älteren "Glagoliza" und der "Kyrilliza". Die älteste Form des "Kirchenslawisch" ("Altkirchenslawisch" oder "Altbulgarisch") geht auf die Übersetzungen der Slawenapostel Kyrillos und Methodios zurück und beruht auf deren Heimatdialekt (Umgebung von Saloniki). Unter dem Einfluss der einzelnen Volkssprachen nahm das "Kirchenslawisch" seit dem 12. Jahrhundert verschiedene Färbungen an ("Bulgarisch-Kirchenslawisch" oder "Mittelbulgarisch", "Serbisch-Kirchenslawisch", "Russisch-Kirchenslawisch"), sie hielten sich jahrhundertelang als Literatursprachen.

Sprachgeschichtlich bedeutsam und ein wichtiger Schwerpunkt im Studium der "Slawistik" ist das "Altkirchenslawische". Dabei handelt es sich um die älteste belegte slawische Schriftsprache.

akirchenslaw. Altkirchenslavisch, auch Altbulgarisch mit nachfolgendem Mittelbulgarisch (mbulg.) und Neubulgarisch (nbulg.)
akirchslaw. Altkirchenslavisch
aks. Altkirchenslavisch
aksl. Altkirchenslavisch
akslaw. Altkirchenslavisch
altkirchenslaw. Altkirchenslavisch
altkslav. Altkirchenslavisch


Einige Namen basieren auf altkirchenslawischen Formen:

(E?)(L?) https://www.grin.com/document/287957

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Aufgrund ihres Glaubens verwendeten die Rumänen das heilige kyrillische Alphabet, welches zur Verschriftlichung des "Altkirchenslawischen" erfunden worden war, lange Zeit auch zum Schreiben in ihrer Volkssprache, ähnlich wie die orthodoxen Slawen. Erst die Bemühungen der Siebenbürger Schule (Scoala Ardealeana) und die damit einsetzende Rückbesinnung auf die Romanität des Rumänischen führten im 19. Jh. zur offiziellen Einführung der Lateinschrift (1860 in der Walachei, 1863 in Moldawien) (vgl. Sala 1997b: 8; Haarmann 2002: 317).
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Die Entwicklung des "Bulgarischen" ist für die Romanistik insofern von großem Interesse, als die Sprache den direkten Nachfolger der Kultursprache "Altkirchenslawisch" darstellt. Ebenso wie die romanischen Sprachen aus dem Lateinischen ist auch das Bulgarische als ‚stark vereinfachte‘ Volkssprache mit weitaus weniger grammatischen Formen aus dem "Altkirchenslawischen" hervorgegangen. Das Bulgarische schöpfte im Laufe seiner Geschichte immer wieder aus dem reichen Wortschatz dieser slawischen Kultursprache, ebenso wie die romanischen Sprachen aus dem Latein.
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(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Mittellatein-HP/VorwortMlat-HP.htm

"Pomerania", mlat., nhd. "Pommern"; mnd. "Pomeren";

Etymologie: aus dem slaw., "po more" = dt. "am Meer"; s. aksl. "morje" = dt. "Meer"; idg. "*mori" = dt. "Meer", "See".


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd_p.html

"Pomeren", "Pomern", "Pamern", "Pameren", "Pomerene", "Pommern", "Pommerenen", "Pommerenen", mnd., nhd. "Land am Meer", "Pommern"; lat. "pomerania"; aus dem slaw. "po more" = dt. "am Meer"; altkirchenslawisch "morje" = dt. "Meer"; idg. "*mori" = dt. "Meer", "See", nhd. "Pommern".

Literaturhinweise: MndHwb 2, 1623 ("Pomeren", "Pomern"); "Pomerene" und "Pommern" sowie "Pommerenen" örtlich beschränkt


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/zwerg/zwerg8/zwerg8_2022-04-25.htm

"Petschaft" (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – 1296 [Urkunde] in EDEL – und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1296 [WienRQ. 101] und in Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache und in Google belegt sowie ab dem 13. Jahrhundert aus dem Slawischen aufgenommen und vielleicht mit einem altkirchenslawischen Verb für "braten" verbindbar, N., s. Google) "Siegel", "Stempel"


(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/Slawische-sprachen.html

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Besonders stark ist der Einfluß des Altkirchenslawischen auf das Russische. Das noch heute (!) im orthodoxen Gottesdienst verwendete Kirchenslawische ist eine stark russifizierte Form des Altkirchenslawischen.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/russisch.html

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Geschichte der russischen Sprache

Bis zum 14. Jahrhundert wird das "Altostslawische" als gemeinsame Grundlage für das "Russische", "Ukrainische" und "Weißrussische" angenommen. Die ersten schriftlichen Zeugnisse in russischer Sprache gehen auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurück, nachdem die slawischen Völker zum Christentum übergetreten waren. Als Literatursprache wurde das "Altkirchenslawische" (auch "Altbulgarisch" oder "Altslawisch") verwendet, das die Missionare ins Land gebracht hatten, und das den Ostslawen unmittelbar verständlich war.

Im Laufe der Zeit wuchsen jedoch die Unterschiede zwischen der gesprochenen altrussischen und der geschriebenen Sprache, da die gesprochene Sprache einige Vereinfachungen auf phonologischer (lautlicher) und morphologischer (in der Wortbildung) Ebene durchlief. "Altkirchenslawisch" wurde bis Ende des 17. Jahrhunderts als Literatursprache verwendet. Nur in Verwaltungs- und Gerichtsschriften war die Schriftsprache vollkommen frei von altkirchenslawischen Einflüssen.

Die Verweltlichung und Verwestlichung der Kultur in der Regierungszeit Peters des Großen im 18. Jahrhundert (die so genannte "Europäisierung Russlands") verursachte einschneidende Veränderungen im Bereich der Sprache. Die alte Schriftsprache, sowohl das liturgische "Altkirchenslawisch" als auch die weltliche Verwaltungssprache, war nicht in der Lage, die vielen wissenschaftlichen, technischen, kulturellen und politischen Vorstellungen zu transportieren, die ins Land kamen.

Nach der Reformierung des russischen Schriftsystems durch Peter den Großen schwand der Einfluß des "Griechischen", "Polnischen" und "Kirchenslawischen" auf die russische Sprache. Im Jahr 1708 wurde das erste Buch in der neuen russischen Schrift gedruckt. Das Russische weist seit dem 18. Jahrhundert viele Lehnwörter aus dem Niederländischen, Deutschen, Französischen, Englischen und Italienischen auf. Viele Vertreter der russischen Oberschicht orientierten sich an westlicher, vor allem französischer Kultur. Daneben entwickelte sich eine Schriftsprache, die eine regelrechte Stilmischung aus dem "Altkirchenslawisch", der Umgangssprache und kürzlich entlehnten, westlichen Sprachelementen war.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/ausfuehrliches-beispiel.html

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Aus dem Litauischen "sniegas" und dem Altkirchenslawisch "sneg?" ("Schnee") wird erkennbar, daß lat. und griech. "n-" auf "*sn-" zurückgehen. Hierfür gibt es auch literarische Belege aus dem Griech, z.B. "???" ("viel Schnee habend"). Das ursprüngliche "*sn" (Litauisch und Altslawisch) hat sich somit im Wege der Assimilation zu einem "nn" entwickelt (episches griech.) und ist anschließend zu einem "n" verschmolzen (altgriech. und lat.).
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(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_639:c



639-3 639-1 639-2B Sprache ISO-Sprach­bezeichnung Scope/ Type Sprachenfamilie
chu cu chu Altkirchenslawisch, Kirchenslawisch Old Church Slavonic I/A Südslawische Sprachen



(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Altkirchenslawisch
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Altkirchenslawisch" taucht in der Literatur um das Jahr 1890 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2024-06

Altslawisch (W3)





Einige Namen basieren auf altslawischen Formen:

(E?)(L?) http://www.besserwisserseite.de/themaderwoche/parlament_russland.phtml

Das Wort "Duma" kommt vom altslawischen "dumati" für "denken".


(E?)(L?) http://www.bulgarien-web.de/reise-und-tourismus/informationen/sprache.html

Sprache

Die offizielle Sprache ist "Bulgarisch". Es wird das kyrillische Alphabet benutzt. Englisch, Deutsch und Russisch werden in den großen Kurorten und Hotels gesprochen. Verkehrshinweise an den internationalen Straßen, auf Flughäfen und in Kurorten sind auch in lateinischer Schrift angegeben.

"Bulgarisch" ist eine slawische Sprache und gehört dabei zum südslawischen Zweig der (indogermanischen) slawischen Sprachfamilie. Die "altslawische" Substantiv- und Adjektivdeklination hat das Bulgarische aufgegeben, dafür aber die reichhaltige alte Verbalflexion beibehalten und sogar noch ausgebaut.

Die ersten (gesicherten und systematischen) Aufzeichnungen der bulgarischen Sprache wurden von den beiden heiligen Brüdern Konstantin und Metodij angefertigt. Dabei hatte Konstantin um ca. 860 n.Chr. eine eigene Schrift für das Bulgarische geschaffen: die "Glagolica" oder "glagolitische Schrift". Diese hat sich aber letztendlich nicht durchgesetzt, sondern eine von der damaligen griechischen Schrift abgeleitete und mit einigen aus der älteren Glagolica übernommenen Zeichen für die speziell slawischen Laute bereicherte Schrift: die "Kyrillica" oder "kyrillische Schrift". Sie wird heute noch in Bulgarien als einzige Schrift für das Bulgarische verwendet.

Mit dieser in Bulgarien geschaffenen kyrillische Schrift wurden erstmalig systematisch slawische Texte aufgezeichnet und andere Texte ins Bulgarische übersetzt. Und von Bulgarien gingen diese Texte dann weiter nach Serbien, Russland und sogar bis Mitteleuropa. Das bedeutet, dass die früheste Aufzeichnung slawischer Texte überhaupt in Bulgarien stattfand und Bulgarien deshalb als die Wiege aller slawisch-orthodoxen Kultur bezeichnet werden kann.


(E?)(L?) https://www.grin.com/document/287957

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[9] „Der große Anteil "altslawischer" Elemente am rumänischen Wortschatz hat nicht die [grundlegend] lateinische Struktur desselben beeinträchtigt, auch wenn die rumänische Sprache sich durch ebendiese Wörter stark von den anderen neulateinischen Idiomen unterscheidet“ (Übers. P. R.).
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(E?)(L?) https://www.grin.com/document/99793

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Beeindruckend sind die Entlehnungen aus der slawischen Sprache. Eines der ältesten Lehnwörter aus dem Slawischen ist "Zobel". Es gelangte durch den Pelzhandel der Karolinger (8. und 9. Jahrhundert) in die deutsche Sprache. Andere Entlehnungen gehören späterer Zeit an. Sie beziehen sich auf Gegenstände aus der Umwelt des Bauern. Die Ursache dafür ist das Nebeneinanderleben deutscher und slawischer Bevölkerung in den von den Deutschen seit dem 12. Jahrhundert besetzten Gebieten. Der Vermittler des neuen Wortgutes ist der Bauer und dies erklärt die Art des übernommenen Wortgutes. Es ist schwer zu sagen, wie lange diese Wörter in Gebrauch waren, bevor sie geschrieben worden. Denn bis diese sogenannte "Bauernsprache" als würdig galt, verging viel mehr Zeit als bei den „feineren“ Wörtern aus der Sprache des Adels. Die wichtigsten slawischen Entlehnungen sind:
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(E?)(L?) https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/2wo/sprachen/noah/japhet/slaw/slaw-a.htm#Kirchenslawisch

Altslawisch, Kirchenslawisch


(E?)(L?) https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/2wo/sprachen/noah/japhet/slaw/slaw-a.htm

Altslawisch, kirchenslawisch

Vorslawisch Urslawisch


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

"Fatzke", nhd., M., (19. Jh.): nhd. "Fatzke", "eitler Geck"; ne. "bighead", "squirt";

Quellen: 19. Jh.;

I.: poln. Lw.?;

Etymologie: wohl vom poln. "Wacek" gebildet; Kurzform poln. "Waclaw", "Wenzel"; tschech. "Václav", "Wenzel"; „Ruhmgekrönter“; aus dem Altslawischen; vielleicht auch noch ein Einfluss von fnhd. "fatzen", "zum Narren halten";

Literaturhinweise: Kluge s. u. "Fatzke", EWD s. u. "Fatzke", Duden s. u. "Fatzke", Bluhme s. u. "Fatzke";

GB.: seit der späteren Neuzeit Bezeichnung für einen eitlen und angeberischen Mann;


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/GOLD-HP/Gold.htm

"Döhlau"?, 12. Jh. (1165), bei Saaz in Böhmen, F1-758 (falsch zu DUDE) "Dudlebei", "Dudlebei" (1165), "Dudelive" (1184), s. Mitt. des böhmischen Exkursionsklubs 15 (1892), 154, F2-1523 slawisch, zu einem altslawischen Volksnamen unbestimmter Bedeutung, Mitt. des böhmischen Exkursionsklubs nach F2-1523 eine recht trübe Quelle

"GLIND" ("Zaun"), 10. Jh., nach F1-1067 teils ("Glinde") zu altslawisch "glina", Sb., "Lehm", im Übrigen zu "glint", "glind", mnd., N., M., "Einzäunung", "Lattenzaun", "Einfriedung"

"Ihlau "(F.), 9. Jh., ein Fluss "Ihlau" und ein Ort "Eula" bei Querfurt, F1-1553 (IL1?) "Ilawa" (1), "Ilawa" Hersf. (9. Jh.) Abschrift 11. Jh., "Hilova" Grs.10 S. 8 (1060), "Ylawe" Dob. 1 Nr. 831 (1061), "Yeloen" bzw. "Yloen" Anh. Nr. 500 (1166), nach F2-1551 sind "Ilawa" mit "Ihlem-Erila" (!), "Eila" und "Ilow" altslawisch, s. ilu, jil, tschech., Sb., "Lehm", "Letten", Deutsche Erde 1908 134, "Ilow" Meckl. Urk. 1171 "antiqua Slowe", 1211 "antiqua Slowe", 1224 "castrum Slowe", Helmold 1 87 "Ilinburg" neben "Slowe", um 1250 "castrum Gilow" (statt "Jilow") (a crassitudine terrae dicitur), vom zähen Lehmboden, Landschaft "Ilow" 1171 "Slowe", 1178 "Ilowe", 1186 "Slowe", 1189 (terra que) "Ilou" (nuncupatur) u. s. w., das alles weist nach F2-1551 auf das Adjektiv "ilovu", "jilový" in femininer oder neutraler Form und schließt einen Zweifel an dem slawischen Ursprung der genannten Orte aus, was sich auch von den anderen Ortsnamen an der oben erwähnten Stelle behaupten lässt, zu denen noch die Flurnamen in der Oberlausitz die "Ilen" oder "Ihlen" (dreimal) kommen, F1-1553 nach Grs. und Hey bei Ziegelhöfer S. 117 vielleicht zu "jilu", slaw., Sb., "Lehm", "Ton" (M.) (1)?

"Leibnitz", 9. Jh. (861), in der Steiermark, F1-757 (falsch zu DUDE) "Dudleipin", "Dudleipin" P. 13 12 Gesta archiepisc. Salisb.), "Dudleipa" J. S. 117 (891), "Dudleipin" J. S. 95 (861), 114 (890), 202 (978), 207 (982), "Tudeleipin" MDd. 2 (984), nach F1-757 der zweite Teil slawisch?, F2-1523 fraglich ob "Dudleipin" "Leibnitz" ist, s. Österreich 2 105, zu altslawischem Volksnamen unbestimmter Bedeutung?, Donb357, (Stadt und Polizeibezirk,) rund 8000 Einwohner, westlich Leibnitzs lag die unter Kaiser Vespasian gegründete römische Stadt "Flavia Solva", von der mehr als hundert Steine des 2. bis 4. Jh.s in dem Innenhof des Schlosses Seggau auf der Erhebuung östlich Leibnitzs eingemauert sind, (civitas) "Lipnizza" (970) Original, kurz vor 1170 Gründung des neuen Marktes Leibnitz durch den Erzbischof Salzburgs, 1178 forum, "Leibnitz" (1302), 1532 von den Türken zerstört, 1913 Stadt, s. lipa, urslaw., F., "Linde", "Lindenort", s. Mader, s. ANB

"Luckenwalde", 13. Jh., an der Nuthe südwestlich Berlins bei Brandenburg, F1-709 DIK (Deich) Dica (3), Dike Mülv. 1 Nr. 1533 1173 Original, Dyke Anh. Nr. 545 1174, as., Donb377, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 21000 Einwohner, altslawischer Burgwall in slawischem Siedlungsgebiet, "Lukenwalde" bzw. "Lukenwolde" (1217) Original, (oppidum et castrum) "Luckenwalde" (1285), "Luckenwolde" (1381), 1680 mit dem Herzogtum Magdeburg zu Brandenburg bzw. später Preußen, 1684 Gründung einer Faktorei und dann Ansiedlung von Webern aus Sachsen, "Luckenwalde" (1861), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, schwierig, vielleicht zu "luk", slaw., Sb., "Lauch", s. "walt" (2), mnd., M., "Wald", s. SNB, s. BNB7

"Nossen", 12. Jh., an dem Südrand des mittelsächsischen Hügellands in dem Vorerzgebirge in dem Tale und an den Hängen der Freiberger Mulde, Donb460, (Stadt in dem Landkreis Meißen,) rund 7000 Einwohner, slawische Wallburg den dem Rande des altslawischen Siedlungsgebiets in dem Gau Daleminze bzw. der Pflege Lommatzsch, seit dem 12. Jh. deutsche Burg mit Burgsiedlung nahe dem Kloster Altzella, (de) "Nozin" bzw. "Nozzin" (1198), "Nozzin2 (1224), in dem 13. Jh. Städtchen, "Nuzzin" (1263), "Nossin" (1432), 1664 Stadtrecht, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. "*nos", asorb., Sb., "Nase", für die steil vorspringende Felszunge an der Freiberger Mulde, Suffix "in", s. HONS2, s. SNB

"Poel", 12. Jh. (1163), Insel (Poel) in Mecklenburg, F2-490 ### "Pole", "Pole" Hasse 112 (1163), (nach F2-490) zu "polje", altslawisch, Sb., "Feld", "Fläche"

"Pritzwalk", 13. Jh., in der Dömnitzniederung nordwestlich Berlins, Donb498, (Stadt in dem Landkreis Prignitz,) rund 13000 Einwohner, altslawisches Dorf, mit deutscher Zuwanderung allmählich Marktflecken, nach 1200 Stadtanlage durch die Herren von Putlitz, 1256 Stadtrecht durch den Markgrafen von Brandenburg, "Pritzwalk" (1256), "Prizcewalc" (1300) Original, "Pristualke" (1373), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, schwierig, wohl zu "prestati", slaw., V., "aufhören", "volk", slaw., M., "Wolf"?, oder zu "prez", slaw., Präp., "durch", "über", "volk", slaw., Sb., "Landzunge zwischen Flüssen", "Schleifstelle"?, s. BNB6, s. SNB, s. Witkowski T. Die Namen des Kreises Greifswald 1978

"Rathenow", 13. Jh., an dem Ostufer der unteren Havel nordwestlich Brandenburgs, Donb510, (Kreisstadt in dem Landkreis Havelland,) rund 26000 Einwohner, altslawischer Burgwall mit Burgsiedlung an einem Übergang über die Havel, Burg der Markgrafen von Brandenburg mit Burgflecken, "Ratenowe" (1216) Original, "Ratenow" (1288) Original, planmäßige Stadtanlage, 1288 civitas, in dem 18. Jh. Neustadt, Stadtmauerreste mit Stumpf eines Rundturms, barocke Häuser an dem Schleusenplatz, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. "Raten", Suffix "ov", zu "rat", apolab., Sb., "Kampf", s. BNB4, s. SNB, „Ratenisches“

"Templin", 13. Jh., nördlich Berlins an einer alten Straße an das Oderhaff, Donb627, (Stadt in dem Landkreis Uckermark,) rund 17000 Einwohner, altslawische Fischersiedlung, "Templyn" (1270), Stadtgründung durch den Markgrafen von Brandenburg, "Templyn" (1308) stad, "Templin" (1320), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. "Tapla" bzw. "Tapl", zu "tap-", apolab., Adj., "stumpf", "stumpfsinnig", Suffix "in", s. BNB9, s. SNB

"Trebbin", 13. Jh., an der Nutheniederung südwestlich Berlins, Donb635, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 9000 Einwohner, altslawische Siedlung, um 1200 Bau einer deutschen Burg, (Arnoldus de) "Trebin" (1213), "Trebin" (1216) burgwardium, 13./14. Jh. Städtchen, "Trebyn" (1373) oppidum, "Trebbin" (um 1500), um 1740 Pfarrkirche Sankt Marien, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, schwierig, s. PN slaw. "Treba", zu "*terb-", urslaw., V., "nötig sein"?, oder zu "trebiti", slaw., V., "roden"?, s. Landbuch, s. BNB3

"Warin", 12. Jh., an zwei Seeen südöstlich Wismars, Donb439 (Neukloster-Warin,) altslawisches Fischerdorf, "Warin" (1178) Abschrift 14. Jh., (in) "Waryn" (1229), 1233 deutsches Kirchdorf, kurzzeitig Sitz des Bischofs von Schwerin, 1648 an den Herzog von Mecklenburg, später an Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern, 2004 Zusammenschluss mit Warin zu dem Amte Neukloster-Warin, schwierig, zu einem PN apolab. mit einem ungedeuteten "*Var"?, oder zu "*Varina" bzw. "*Varin", zu "*variti", apolab., V., "kochen", Suffix "in", "Ort mit wallendem Wasser"?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. OSE

"Werder" (Werder Havel), 14. Jh., westlich Potsdams, Donb683, (Stadt in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 23000 Einwohner, altslawischer Burgwall auf einer Havelinsel, Burg der Markgrafen von Brandenburg mit Burgflecken, "Werder" (1317) oppidum bzw. Städtchen, "Werder" (1375), im frühen 19. Jh. ausgedehnte Gutsanlage, Schloss mit Wirtschaftsgebäuden durch P. J. Lenné, Ausflugsziel für Berlin, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. "werder" (1), "werder", mnd.?, M., N., "Werder", "Insel", "Halbinsel", wegen der Lage an der Havel, s. BNB, s. OBB

"Wriezen", 13. Jh., an dem Westrand des Oderbruchs, Donb706, (Stadt in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 8000 Einwohner, altslawische Siedlung "Altwriezen" an dem Übergang in den (bzw. das) Oderbruch, dabei Stadtanlage durch den Markgrafen von Brandenburg, 1247 oppidum, "Wrecne" (1247), "Wricenne" bzw. "Wricna" (1300), 1303 civitas (Burg), "Wrycen" (1343) Original, "Wrietzen" (1656), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. "*Vres’na", slaw./apolab., zu "vres", apolab., Sb., "Heidekraut", s. BNB5

"Zehdenick", 13. Jh., an der oberen Havel an einem Havelübergang nördlich Berlins, Donb713, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 14000 Einwohner, altslawische Burg, Anlage einer Stadt durch den Markgrafen von Brandenburg, "Cedenik" (1216) Original, 1249 Zisterzienserkloster, 1251 civitas, "Cedenik" (1257), Schloss, "Zehdenick" (1653), seit dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Klosterruine, wohl zu "*cediti", urslaw., V., "seihen", "rinnen", "sickern", vielleicht wegen der Lage an der Havel, s. BNB9, s. Rymut NMP


(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/122588

altslawisch


(E?)(L?) http://www.sprachlog.de/2016/08/10/das-erbe-des-arbeitsroboters/

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Das tschechische "robota" beinhaltet den Leibeigenen "rabu", und der hieß zuvor, im Altslawischen, wohl "*orbu-". (Vokal und "r" haben also später die Plätze getauscht, eine sog. "Metathese".) Das wiederum geht auf die indogermanische Wurzel "*orbh-" = "verwaist", "Waise" zurück — was einiges über den damaligen Status elternloser Kinder aussagt, die sich das Überleben durch saure Arbeit verdienen mussten.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/Slawische-sprachen.html

Slawische Sprachen
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Die einzelnen Sprachen hatten sich im 9. Jahrhundert noch nicht herausgebildet. Das "Altslawische" wurde damals (Einführung des kyrillischen Alphabets: seit 864) noch von allen Slawen verstanden. Die Aufgliederungen auf die Einzelsprachen kann somit noch nicht erfolgt bzw. nicht allzu weit fortgeschritten gewesen sein.

Auch nach der Entwicklung der Einzelsprachen wurde das "Altslawische" besonders von der Kirche gepflegt und gewann durch die Bestrebungen der Ost- und Südslawen, es als gemeinsame Schriftsprache zumindest im kirchlichen Bereich zu erhalten, einen großen Einfluß auf die sich seit dem 11. Jahrhundert allmählich bildenden slawischen Nationalsprachen.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/russisch.html

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Geschichte der russischen Sprache

Bis zum 14. Jahrhundert wird das "Altostslawische" als gemeinsame Grundlage für das "Russische", "Ukrainische" und "Weißrussische" angenommen. Die ersten schriftlichen Zeugnisse in russischer Sprache gehen auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurück, nachdem die slawischen Völker zum Christentum übergetreten waren. Als Literatursprache wurde das "Altkirchenslawische" (auch "Altbulgarisch" oder "Altslawisch") verwendet, das die Missionare ins Land gebracht hatten, und das den Ostslawen unmittelbar verständlich war.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/polnisch.html

Polnisch
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Polnisch verfügt über ein gut ausgebautes Formensystem und hat das "altslawische" Kasussystem bewahrt: sechs Kasus für Nomen, Pronomen und Adjektive und ein siebter Kasus, der Vokativ (der in der direkten Anrede gebraucht wird) für Nomen und Pronomen.
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(E?)(L?) https://www.welt-der-sprache.info/ausfuehrliches-beispiel.html

Ausführliches Beispiel
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Aus dem Litauischen "sniegas" und dem Altkirchenslawisch "sneg?" ("Schnee") wird erkennbar, daß lat. und griech. "n-" auf "*sn-" zurückgehen. Hierfür gibt es auch literarische Belege aus dem Griech, z.B. "a??-???f??" ("viel Schnee habend"). Das ursprüngliche "*sn" (Litauisch und Altslawisch) hat sich somit im Wege der Assimilation zu einem "nn" entwickelt (episches griech.) und ist anschließend zu ein "n" verschmolzen (altgriech. und lat.).
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(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Lehn-_und_Fremdw%C3%B6rter_im_Deutschen

Ursprung: Caesar

Bedeutung des Ursprungs: Caesar (als Titel)

Begriff im Deutschen: Kaiser (L), Zar (Slawismus), Kaiserschnitt

Anmerkungen: Nach einer bereits von Plinius d. Ä. vertretenen Theorie leitet "Caesar" sich von "caedere" ab, siehe aber in "Caesar, Ursprung" zu weiteren Deutungen.

Dieses dürfte das bekannteste Beispiel für den Lautwandel von "K" zu "Z" vor "E-Lauten" und "I-Lauten" sein: frühe Entlehnung als "Kaiser" (zugleich "ai" für "ae"), spätere Entlehnung im Slawischen als "Zar" (bzw. altslawisch "zesar"; Übernahme in das Deutsche aus dem Russischen).


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB#0

"kyrillisch-altslawisch", subst, als verdeutlichende pleonastische Bildung

Fern sey es zu wähnen, daß in dem Umfang . des "Cyrillisch-altslavischen2 die ganze Fülle der "altslavischen" Zunge enthalten seyn könne WA 412,453,7 KuARheinMain Plp

1) Zitat aus ‘Wuk’s Stephanowitsch kleine Serbische Grammatik verdeutscht und mit einer Vorrede von Jacob Grimm’, 1824 - Almuth Vierhufe


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#0

"Altslawische Sprache" (oder "urslawische Sprache"), die nicht überlieferte Mutter der slawischen Sprachen (s. d.); früher wurde vielfach fälschlich das Kirchenslawische (s. d.) dafür gehalten und auch so genannt.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Altslawisch
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Altslawisch" taucht in der Literatur um das Jahr 1830 auf.

(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/


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(E?)(L?) https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00056190_00001.html

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(E?)(L?) https://library.oapen.org/bitstream/id/dc99b7d9-c149-4af6-942d-11462215f352/1003863.pdf

Henrik Birnbaum, Jos Schaeken

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(E?)(L?) https://www.peterlang.com/document/1067018

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Leskien, August
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Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache

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11., vollst. neu erstellte Aufl. 2002. 264 S. (Indogerman. Bibl. 1), Kt 25,. .978-3-8253-1401-9.

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Miklosich, Franz
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(E?)(L?) https://opacplus.bsb-muenchen.de/discovery/search?query=any,contains,BV010336572&tab=LibraryCatalog&search_scope=MyInstitution&vid=49BVB_BSB:VU1

Radices linguae Slovenicae veteris dialecti

Miklosich, Franz, 1813-1891.


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