Neue Artikel im Etymologie-Portal 2002




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Etymologie-Newsletter 2002-12

Linktipps

Als Linktipp möchte ich heute auf eine Vorlesungsreihe aufmerksam machen:

eki

(E1)(L1) http://www.eki.ee/knn/lingid2.htm
mit wirklich vielen Links zum Thema "Geographische Namen"
Estonia
Other countries
United Nations
Geographical names of the World
International
Links on links

Buchtipps

Etymologie und Wortgeschichte in sprachhistorischer Lexikographie

(E?)(L?) http://home.arcor-online.de/carsten.brettschneider/works/etymologie.htm
Eine gute Abhandlung zum Thema 'Etymologie' mit dem Titel "Etymologie und Wortgeschichte in sprachhistorischer Lexikographie" gibt es von Carsten Brettschneider im Netz. Daraus ist folgender Auszug zur Buchbesprechung entnommen.
Schlussbetrachtung zur Untersuchung der 4 Etymologischen Wörterbücher

Grimm, Jacob und Wilhelm

Deutsches Wörterbuch
Leipzig 1854ff. (33 Bde.)

Kluge, Friedrich
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache,23. Auflage, Berlin 1995.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. [1883].
gerade (2002-11) kommt die Auflage 24 in den Handel (mit CD-ROM)

Paul, Hermann
Deutsches Wörterbuch

Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatze
10., überarbeitete und erweiterte Auflage von Helmut Henne, Heidrun Kämper und Georg Objartel
Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 2002

Pfeifer, Wolfgang
Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Berlin 1993
Erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer

Der Wörterbuchvergleich macht deutlich, dass sich Etymologie und Wortgeschichte nur schwer voneinander trennen lassen. Dem Kluge gelingt dies zwar konzeptionell, aber nur, da er erst gar nicht versucht, jene wortgeschichtlichen Fragen zu beantworten, die sich dem Rezipienten bei der Lektüre stellen. Wie am Pfeifer deutlich wird, macht es jedoch auch keinen Sinn, in erster Linie Etymologie liefern zu wollen und die Wortgeschichte nur peripher zu streifen. Umgekehrt können es sich die wortgeschichtlich orientierten Nachschlagewerke nicht leisten, auf periphere Angaben zur Etymologie eines Wortes zu verzichten, da für die weitere diachrone Betrachtung der Einzelbedeutungen und des Bedeutungswandels des Lemmas die Beschreibung des Ursprungspunktes von grundlegender Bedeutung ist.

Insgesamt wird deutlich, dass es bei der Konzeption eines diachronen Wörterbuches sinnvoll ist, Schwerpunkte zu setzen. In diesem Sinne erfüllen der Paul und der Kluge ihre Aufgabe am adäquatesten, da sie sich für jeweils eine der Betrachtungsweisen entschieden haben und somit hier auch ihre Stärken entwickeln, während der Pfeifer versucht, den Mittelweg zu gehen, doch sowohl bezüglich Etymologie und Wortgeschichte weder dem Paul noch dem Kluge viel entgegensetzen kann. Dass man nicht alles bieten kann, ohne letztlich an Übersichtlichkeit und Handlichkeit einzubüßen, wird vor allem auch am Grimm deutlich, der seinem eigentlichen Ziel, ein Hausbuch der deutschen Sprache zu sein, allein schon aufgrund seiner enormen Größe nicht entsprechen kann (vgl. Kirkness et al, xxiii).

Ein ideales etymologisch-wortgeschichtliches Wörterbuch wird es, zumindest für die deutsche Sprache, nicht geben können. Die Benutzung eines der vier behandelten Wörterbücher hängt ist immer stets gekoppelt mit der Frage, die der Rezipient beantwortet haben möchte. Wenngleich sich der Paul für wortgeschichtliche und der Kluge für etymologische Fragen am besten eignen, so wird man in vielen Fällen - insbesondere bei seltenen Wörtern oder unsicheren etymologischen Herleitungen - nicht um die Konsultation anderer Nachschlagewerke herumkommen können.

Suchbegriffe der Woche 2002-11-10 - 2002-11-17
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Schnittstelle

(E?)(L?) http://www.t0.or.at/~tissa/media/medusa.html
... Das Problem aller dieser Wörter kommt nicht daher, dass es Anglizismen sind, sondern weil sie zu einem bestimmten Fachwortschatz gehören. Wichtig ist nun, wie man Begriffe aus einem Fachwortschatz erklären kann. Die Fremdwörtbücher, die nur einzelne Wörter erklären (oder auch nicht), können die Fachsprache nicht in den Griff bekommen. Sinnvoller ist es daher Bücher zu schreiben, die auch den Verwendungszweck der Wörter behandeln. Man gelangt so wenigstens zu einer vagen Vorstellung, um was es sich handelt. Und Erklärungen - auch aus Spezialbereichen - können immer wieder benötigt werden; z. B. wenn jemand seinen Computer ausbauen will, und im Geschäft nach der Art der Schnittstelle befragt wird (Stichwörter USB-Schnittstelle, Bus); also in einer Alltagssituation. Das bloße Verdeutschen genügt aber nicht. Zum wirklichen Erfassen des Sinns ist eine Beschreibung, basierend auf dem alltagssprachlichen Verhalten, von Nöten.

und

Schnittstelle

In der Film- bzw. Kinoindustrie handelt es sich wirklich um eine 'Schnittstelle' = engl. 'cut'. In der Computerei spricht man auch von 'Interface' = 'Verbindungsstelle zwischen Funktionseinheiten eines Datenverarbeitungs- oder -übertragungssystems, an der der Austausch von Daten oder Steuersignalen erfolgt'.
Am passendsten wäre vielleicht noch 'Nahtstelle' = 'Stelle, an der zwei verschiedene Dinge, Bereiche aufeinander treffen'.

Wortgeschichten

Ich möchte die Reihe der untergegangenen bzw. evtl. im Untergehen begriffenen Worte noch etwas fortführen.

In der Rubrik 'untergehende bzw. untergegangene' Wörter bin ich wieder Fündig (oder 'findig') geworden. Ich setze die Serie also fort mit 'knusen' und 'pönen'.

knusen

= "zerdrücken, mit den Zähnen zermalmen" - Die Bedeutung von "knusen" geht also auf "verdauen" zurück; und wenn man eine Sache (auch im übertragenen Sinne) nicht richtig "verdauen" kann, dann kann man sie eben nicht "verknusen".
Beim Verdauen entsteht übrigens auch ein ziemlicher "Knust" (ein "zerdrückter" Verdauungsbrei).
Der "Knast" geht allerdings auf jid. "Knast" = "Geldstrafe" zurück. Vermutlich ging die Bezeichnung auf die "zwangsweise Einquartierung" über, da diese ersatzweise (bei fehlenden finanziellen Mitteln) verordnet wurde.

pönen - verpönen

'pönen' habe ich noch nicht frei vorkommen gesehen. Es tritt normalerweise in der Form 'verpönen, verpönt' auf. Es geht jedenfalls zurück auf die Bedeutung 'Strafe', was noch erkennbar ist in 'Pein', lat. 'poena' = 'Buße, Sühnegeld', engl. 'pain' = 'Schmerz, Qual, Sorge'. 'Verpönt' ist also etwas, das 'bei Strafe verboten' bzw. etwas abgemildert 'verrufen, missbilligt, abgelehnt' ist/wird.

Buchtipps

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

(E?)(L?) http://home.arcor-online.de/carsten.brettschneider/works/etymologie.htm
Erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer
Berlin 1993
dtv

Eine gute Abhandlung zum Thema 'Etymologie' mit dem Titel "Etymologie und Wortgeschichte in sprachhistorischer Lexikographie" gibt es von Carsten Brettschneider im Netz. Daraus ist folgender Auszug zur Buchbesprechung entnommen.

Das Etymologische Wörterbuch des Deutschen von Pfeifer ist in einem Zeitraum von 9 1/2-Jahren am Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer erarbeitet worden. 1989 zunächst in drei Bänden erschienen, wurde es 1992 in leicht bearbeiteter Fassung in zwei Bänden wiederveröffentlicht. Des Etymologische Wörterbuch des Deutschen versteht sich als ein Wörterbuch, dass sowohl über die Entstehung wie auch der Verwandtschaft und der Entwicklung der Wörter Auskunft geben will, insofern Etymologie mit Wortgeschichte verbinden möchte(vgl. Pfeifer, v).
Bezüglich der etymologischen Angaben kann es mit dem Kluge zwar mithalten - es nennt Grundwort, Benennungsmotiv, Bildungstyp - ihn jedoch nicht gänzlich ersetzen. Wenngleich es im Gegensatz zum Kluge auch den slawischen Wortschatz mitberücksichtigt, liefert es insgesamt weniger etymologische Belege. Des weiteren werden nur in äußerst seltenen Fällen wissenschaftliche Quellenbelege zu den etymologischen Herleitungen genannt.
Mehr dazu unter der angegebenen Adresse.

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Suchbegriffe der Woche 2002-09-22 - 2002-09-29

Wortgeschichten

Hege, hegen

(E?)(L?) http://www.hag.de/historie/f_historie.html
"Hag", der Name des (zumindest ehemals) bekannten Schonkaffees lässt leicht eine gedankliche Verbindung zu 'hegen und Pflegen' zu. Dennoch ist der Name ganz banal die Abkürzung von 'Handels-Aktien-Gesellschaft', die im Jahre 1906 das Patent für das Entcoffeinierungsverfahren erteilt bekam. Ludwig Roselius gründete die erste Gesellschaft der Welt, die entcoffeinierten Kaffee auf den Markt brachte.

Zusätzlich gibt es heute noch die Hinweise zu einer "Besucheranfrage":
"Wissen sie die Herkunft des Begriffes "Meister Lampe" für Hasen und ähnliche?"

Hierzu findet man:

Meister Lampe

(E?)(L?) http://www.das-tierlexikon.de/echte_hasen.htm
Der "Kluge" leitet die Bezeichnung "Lampe" (der Name des Hasen in der Tiersage) auf die Kurzform des Eigennamens "Lamprecht" zurück. Und verweist darauf, dass auch andere Tiernamen der Tierfabel von menschlichen Eigennamen übernommen sind. Im "Bühlow" werden "Lampert", "Lamprecht" und "Lambert" auf "Landbesitzer" zurückgeführt und im "Reclam Namenbuch" steht dann kurz '"Lambert" (ahd. "lant beraht" = "(im Besitz von) Land", "glänzend"'

Im o.g. Link findet man noch folgenden Hinweis.

Die Bezeichnung 'Meister Lampe' für den Feldhasen stammt aus dem "Jägerlatein". Im folgenden Ausschnitt aus dem "Tierlexikon" sind einige weitere Begriffe erwähnt.

Lampe

Der "Beleuchtungskörper" ist eine Entlehnung aus dem Französischen und geht zurück auf lat. "lampada" = "Fackel" bzw. griech. "lampo" = "ich leuchte".
Auch die "Ampel" (in der das "L" nicht von rot nach grün sondern von vorn nach hinten springt) und der "Lampion" gehören hier hin.

Nun bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie im Hasen - wegen seines schnellen Laufs - eher den "Landbeherrscher" sehen wollen oder ihn eher an seinem 'leuchtenden' Schwanzstummel erkennen wollen.

Den letzten Erklärungszusammenhang muss ein Berufener formulieren.

Linktipps


chemie-master

(E2)(L1) http://www.chemie-master.de/pse/start_IE.html
Das Periodensystem der Elemente für den Schulgebrauch (Hinweis: Die chemischen Elemente im Periodensystem anklicken!)
Mit Hinweisen zur Herkunft der Namen der chemischen Elemente.
Als Beispiel: 'Cobalt': Name Von »Kobold«, da man die Cobalt-Erze früher für verzaubert hielt.

Zum Aufruf auf die chemischen Elemente im Periodensystem klicken.

Kluge, Friedrich
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. [1883]

23. erw. Aufl. Berlin; New York 1999

Das Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache von Friedrich Kluge in der mittlerweilen leicht redigierten 23. Auflage stellt eine komplette Neubearbeitung der 21./22. Auflage dar. Zu seinem Vorgänger unterscheidet es sich vor allem in einer stärkeren Systematisierung des Artikelaufbaus, sowie einer Straffung der Kernartikel auf die etymologische Kerninformationen. Der neue Kluge verzichtet somit im Vergleich zu seinen früheren Auflagen gänzlich auf die Erörterung wortgeschichtlicher Fragen, bezüglich der es im Vorwort auf das Deutsche Wörterbuch von Paul verweist, und will sich somit als ein rein für "Etymologie im Sinne der Herkunft der Wörter" konzipiertes Nachschlagewerk verstanden sehen.Dementsprechend entfaltet es auch auf diesem Gebiet seine Stärken.
So schreitet der Kluge bei Erbwörtern weitaus konsequenter vom Mittelhochdeutschen auf die älteren germanischen und indoeuropäischen Vorstufen zurück, und bietet auch bei weitem mehr Vergleichsformen und Parallelen sowohl im Indogermanischen wie auch in den anderen vormodernen und modernen germanischen Sprachen.Des weiteren datiert es als einziges Nachschlagewerk der hier vorgestellten Wörterbucher sämtliche Lemmata bezüglich ihres Entstehungszeitpunktes vollständig.
Mehr dazu unter der angegebenen Adresse.

In der Woche 2002-09-15 bis 2002-09-22 wurden folgende Begriffe gesucht:

In der Woche 2002-09-08 bis 2002-09-15 wurden folgende Begriffe gesucht:

In der Woche 2002-09-01 bis 2002-09-08 wurden folgende Begriffe gesucht:

In der Woche 2002-08-25 bis 2002-09-01 wurden folgende Begriffe gesucht: In der Woche 2002-08-18 bis 2002-08-25 wurden folgende Begriffe gesucht:

Wortgeschichten

Ich möchte die Reihe der Untergegangenen bzw. evtl. im Untergehen begriffenen Worte noch etwas fortführen.

erkiesen (W3)

"erkiesen" scheint wirklich komplett ausgestorben zu sein. Ich habe es auch nur in einem Nachschlagewerk gefunden. Und dennoch haben Sie fast alle eine Vergangenheitsform dieses Verbs schon 'mal benutzt. Lebendig ist es noch in Aussagen wie "Er hat sie auserkoren". - Ja - es ist die Präsenzform von "erkoren".

Der "Grimm" führt "kiesen" zurück auf eine Bedeutung "sehen". Deutlich wird das in der synonymen Aussage "Er hat sie ausersehen".

Textstellen finden sich z.B. bei Jean Paul, Fouqué, Liliencron.

(E?)(L?) http://www.logoslibrary.eu/
Die Suche nach: liefert:


Context information for: kiesen
Match N. 1
Author: Ibsen Henrik
Title: Catilina
Source: http://gutenberg.aol.de/autoren/ibsen.htm
Subject: GERMAN FICTION (833)
... AMBIORIX. Und mit gutem Grund. Voll Eifersucht ist Rom auf seine Macht. Und wisse wohl, daß diesem stolzen Weltreich Nicht Häuptlinge gebieten, wie bei uns. Daheim befiehlt der Weise oder Krieger; Im Rat den obersten, im Streit den größten, Ihn kiesen wir zum Führer unsres Stamms, Zum Richter und zum Herrscher unsres Volks. Doch hier CATILINA (ruft ihnen von oben zu:) - hier herrscht Gewalt und Eigennutz; Durch List und Ränke wird man Herrscher hier! OLLOVICO. O weh uns, Brüder, er behorchte

Match N. 2
Author: Straßburg Gottfried Von
Title: Tristan
Source: http://gutenberg.aol.de/autneu.htm
Subject: POETRY (811)
... sô nenne wir in Tristan. « nu heizet triste triure, und von der âventiure sô wart daz kint Tristan genant, Tristan getoufet al zehant. von triste Tristan was sîn nam. der name was ime gevallesam und alle wîs gebaere. daz kiesen an dem maere. sehen wir trûreclîch ez was, dâ sîn sîn muoter genas. sehen wie vruo im arbeit und nôt ze rucke wart geleit. sehen wie trûreclîch ein leben ime ze lebene wart gegeben. sehen an den trûreclîchen tôt, der

Match N. 3
Author: Wagner Richard
Title: Die Walküre
Subject: DRAMA (812)
... Aug'' erschaute, was tief im Busen das Herz zu heil''gem Beben mir traf. Scheu und staunend stand ich in Scham. Ihm nur zu dienen konnt'' ich noch denken: Sieg oder Tod mit Siegmund zu teilen: dies nur erkannt'' ich zu kiesen als Los! Der diese Liebe mir ins Herz gehaucht, dem Willen, der dem Wälsung mich gesellt, ihm innig vertraut, trotzt'' ich deinem Gebot. Wotan So tatest du. Was so gern zu tun ich begehrt, doch was nicht zu tun die

Match N. 4
Author: Wagner Richard
Title: Die Walküre
Subject: DRAMA (812)
... Frau, noch für ihres Schosses Frucht! Brünnhilde Sie wahret das Schwert, das du Siegmund schufest. Wotan Und das ich ihm in Stücken schlug! Nicht streb, o Maid, den Mut mir zu stören; erwarte dein Los, wie sich''s dir wirft; nicht kiesen kann ich es dir! Doch fort muss ich jetzt, fern mich verziehn; zuviel schon zögert'' ich hier; von der Abwendigen wend ich mich ab; nicht wissen darf ich, was sie sich wünscht; die Strafe nur muss vollstreckt ich sehn! Brünnhilde

Match N. 5
Author: Wieland Christoph Martin
Title: Oberon
Source: http://gutenberg.aol.de/wieland/oberon/oberon.htm
Subject: GERMAN FICTION (833)
... 10 Doch, wenn ihr etwa lieber schwört In seinen Eisenthurm geraden Wegs zu dringen, Und meine Angela allein zurück zu bringen, So habt ihr freye Wahl, und seyd noch Dankes werth. Prinz, sprach der Paladin, was braucht's hier erst zu kiesen? Genug, daß ihr die Ehre mir erwiesen! Kommt, einen Ritt mit euch und eurer ganzen Zahl, Vom übrigen ein andermahl! 11 Der schöne Ritter stutzt, doch läßt er sich's gefallen: Sie reiten, die Trompeten schallen, Und, kurz, Herr Hüon legt

Match N. 6
Author: Morgenstern Christian
Title: In Phanta's Schloß
Source: http://gutenberg.aol.de/morgenst/phanta/phanta.htm
Subject: GERMAN SATIRE & HUMOR (837)
... Dämmer keine Muße. Denksam saß ich. Moose stach ich aus des Waldgrunds braunem Tuch. Und der frische Erdgeruch tat mir wohl, und heiter sprach ich: Wahrlich, ich vergleich euch Riesen unerbittlichen Gedanken, die sich ohne weichlich Wanken Höhenluft der Wahrheit kiesen. Philosophin Mutter Erde hat euch klar und schlicht gedacht, jeglichem zu Lehr und Acht, wie man teil des Lichtes werde. Stolz aus lauem Dämmer flüchten, Rast und Abweg herb verachten, nur das eine Ziel ertrachten also muß der Geist sich

Match N. 7
Author: Arndt Ernst Moritz
Title: Märchen und Sagen
Source: http://gutenberg.aol.de/autoren/arndt.htm
Subject: POETRY (811)
... allen Minschen recht to dhon: denn to schellen un to brümmeln giwt et jümmer watt, solang de Welt steit. Un nu spitzt de Uhren un markt up, Jungs! De Deerde weren eenes Dags uneenig unner sich, wen se tom Köning kiesen schullen. De olde Löwe was dood, un eenen Löwen wullen se nich wedder; denn se seden: De hett scharpe Tänen un eenen Buk as een Oss un frett in Eenem furt, un man schall et sich noch as eene Gnad

Match N. 8
Author: Straßburg Gottfried Von
Title: Tristan
Source: http://gutenberg.aol.de/autneu.htm
Subject: POETRY (811)
... sîner bettemaere mit ir pflac, er leite ir aber mit vrâge sîne stricke und sîne lâge unde betrouc si aber dar în. « seht « sprach er « vrouwe künigîn, ich waene, es muoz uns nôt geschehen. nu lât mich kiesen unde sehen, wie vrouwen kunnen lant bewarn. vrouwe, ich muoz von dem lande varn, und ir hie derbî bestân bî mînen vriunden, die ich hân. ez sî der mâc, ez sî der man, der mir dekeines guotes gan, der muoz


Bill (W3)

kommt vor z.B. in 'Unbill' = 'Unrecht' und 'Unbilden' = '(sehr) schlechtes Wetter'.
Wahrscheinlich gehen beide auf mhd. 'unbil' = 'ungemäß' zurück (vgl. 'das ist mir 'billig', 'billigen'). Dahinter steht das Bild des 'Bildes'. Ein Bild, das einem 'gemäß' ist kann man durchaus 'billigen'. Und ein 'Bild', das einem nicht 'gemäß' ist, tut einem 'Unrecht' evtl. in Form von 'Unförmigkeit'.
'billig' heisst also 'im Wert angemessen sein'. Heute hat dieses Wort allerdings eine negative Bedeutung erhalten: "Was billig ist kann ja nichts Wert sein." heißt aber genau genommen: "Etwas was seinem Wert entsprechend verkauft wird, kann nichts Wert sein." Man kann sagen, das Wort 'billig' ist so 'entwertet' worden, dass man heute geradezu von 'Unbilligkeit' sprechen müsste.
Ja und 'bill' (nicht zu vergessen) ist also etwa das 'Gebilde'.

ziemen (W3)

geht zurück auf '(zusammen)fügen, bauen' und hängt mit 'Zimmer' zusammen (vgl. 'zimmern'). Und demnach ist etwas, das 'sich ziemt', etwas, was 'sich fügt, (an)passt'. Das sich daraus entwickelnde 'ziemlich' kann wiederum etwas sein, was gar nicht passend ist, sondern z.b. übermässig gross ist, wenn es 'ziemlich' gross ist.
Auf 'ziemen' geht auch die 'Zunft' zurück, und da kann es durchaus auch einmal ganz 'zünftig' zugehen. Und wenn es zu vorgerückter Stunde zu 'zünftig' zugeht, muss man die Gemüter auch einmal 'zähmen'.

chambrieren (W3)

Bisher habe ich nur Links mit Schulnoten bewertet. 'chambrieren' ist nun das erste Wort, das ein (W1) von mir erhält. - Warum? - Nun: Dieses Wort ist ein "Quadratwort". (Diese Bezeichnung habe ich gerade aktuell kreiert.) - Aber nun zur Sache:
'chambrieren' kommt zunächst einmal ganz unspektakulär vom fr. 'chambre' = 'Zimmer' und bedeutet 'den Wein (oder auch Käse) auf Zimmertemperatur bringen'. Nun gehört aber 'Zimmer' zu dem an anderer Stelle behandelten 'ziemen' = 'zusammenfügen, passend machen'. Das 'Zimmer' ist also das durch Anpassung (der verschiedenen Baumaterialien - vgl. engl. 'timber' = 'Bauholz') Geschaffene.
Und darin findet nun ein weiterer Anpassungsprozess statt.
Es handelt sich also um eine 'Anpassung' im 'Angepassten'.
Ich hoffe, Sie können meinen Gedankengängen folgen, die von meiner mathematischen Ausbildung geprägt sind. Und entsprechend könnte man auch von einer rekursiven Funktion sprechen.
Jetzt denken Sie wahrscheinlich, dass das 'ziemlich' weit hergeholt ist.
Interessieren würde mich allerdings brennend, ob bei der Bildung des Wortes 'chambrieren' die ursprüngliche Bedeutung eine Rolle gespielt hat, oder ob lediglich die Zielvorgabe "'Zimmer'temperatur" ausschlaggebend war.

Linktipps

Als Linktipp habe ich heute etwas für alle Frankophilen:

inalf

(E?)(L?) http://www.inalf.fr/tlfi/
Für alle, die an etymologischen Hinweisen zur französischen Sprache interessiert, sind hier ein ausgezeichnetes Angebot der atilf (= "Analyse et Traitement Informatique de la Langue Francaise"). Leider ist die Bedienung sehr komplex und damit umständlich. Ohne den Hinweis in der "écoute" (09/2002) hätte ich den tieferen Wert dieser Site gar nicht erkannt. Man muss Geduld haben, um diesen 'Trésor de la langue francaise' zu erschliessen.
100.000 Wörter mit ihrer Historie, 200.000 Definitionen, 430.000 Beispiele.
"Mais ce n'est pas tout. Il est également possible, de trouver tous les mots francais qui se termine en '-able'; d'identifier tous les mots d'origine espagnole, russe ou arabe; ou encore de connaître le nombre de citations comprenant le mot 'manière' dans l'oeuvre de Victor Hugo etc."

Also seien Sie hartnäckig um alle diese Funktionen auszutesten; und schauen Sie zuerst unter "Aide" nach. Leider ist mir die Nutzbarmachung dieses Schatzes noch nicht ganz gelungen; z.B. habe ich noch nicht herausgefunden, wie man alle Worte einer entsprechenden Herkunft (espagnole, russe ou arabe) herausfiltern kann.

Wenn es irgendjemand gelingt: Teilen Sie mir bitte mit, wie es geht!!!

Buchtipps

Gutknecht, Christoph
Lauter böhmische Dörfer
Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen

Nach der kleinen Vorstellungsreihe der Bücher von Klaus Bartels werde ich Ihnen als weiteren Autor von Wortgeschichten Christoph Gutknecht vorstellen, dessen Bücher ich Ihnen in einer kleinen Reihe empfehlen möchte.

In dem Taschenbuch aus der Beck'schen Reihe sind folgende Kapitel zu finden:
Affengeil - Sprache im Wandel
Schwarz auf Weiss - Wortzauber und Sprachbilder
Das ist ja Wahnsinn - Herkunft und Bedeutung
Böhmische Dörfer - Sind Namen Schall und Rauch?
Kaichnichzustimmen - Was ist ein Wort?
Four-letter words - Tabus und Schönrednerei
Reiberdatschi - Dialekte - "Atem der Seele"?
Tacheles reden - Jiddisch und Yinglish
I like Fremdwörter - "Eindringlinge" oder "Internationalismus"?
A:schwarz, E:weiss, I:rot - Poeten und die Sprache
Die Rehlein beten zur Nacht - Ironisches und Parodistisches
Das Verzeichnis der aufgeführten Wörter geht über 13 Seiten.

Paul, Hermann
Deutsches Wörterbuch

Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatze
10., überarbeitete und erweiterte Auflage von Helmut Henne, Heidrun Kämper und Georg Objartel
Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 2002

Eine gute Abhandlung zum Thema 'Etymologie' mit dem Titel "Etymologie und Wortgeschichte in sprachhistorischer Lexikographie" gibt es von Carsten Brettschneider im Netz. Daraus ist folgender Auszug zur Buchbesprechung entnommen.

Hermann Paul, Deutsches Wörterbuch, Tübingen 1992.
In Hermann Pauls Konzeption des Deutschen Wörterbuches, das als ein "historisches Bedeutungs- und Belegwörterbuch" angelegt ist und die Darstellung des semantischen Wandels des deutschen Wortschatzes beabsichtigt, spiegelt sich seine eigene Auffassung von den Aufgaben der Wortforschung wider, mit der auch eine kritische Haltung gegenüber dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm verbunden ist.
Statt die Stichwörter streng alphabetisch aufzulisten, werden etymologisch-semantisch zusammenhängende Wörter, sowohl rechtserweiternde wie linkserweiternde, zusammen in einem Artikel aufgelistet.
Etymologische Information sind, wie im Grimm, meist unmittelbar am Anfang eines des Wörterbuchartikels gegeben. Sie sind in den überwiegenden Fällen knapp gehalten und nennen neben Herkunft und Bildungsweise in der Regel auch das Benennungsmotiv. Eine explizite Datierung der Stichwörter wird jedoch erst ab der frühneuhochdeutschen Zeit vorgenommen. Bei älteren Wortformen geben lediglich die Angabe der sprachhistorischen Stufe und die Datierung der Quellenbelege Auskunft über das zeitliche Auftreten der Wortform.
Mehr dazu unter der angegebenen Adresse.

In der Woche 2002-08-11 bis 2002-08-18 wurden folgende Begriffe gesucht: In der Woche 2002-08-04 bis 2002-08-11 wurden folgende Begriffe gesucht: In der Woche 2002-07-28 bis 2002-08-04 wurden folgende Begriffe gesucht: In der Woche 2002-07-21 bis 2002-07-28 wurden folgende Begriffe gesucht:

Wortgeschichten

Nachdem ich im "nullten" Newsletter im Juli auf das gar nicht so harmlose Wörtchen 'Hehl' aufmerksam gemacht habe, möchte ich heute auf zwei weitere Worte aufmerksam machen, die alleinstehend kaum anzutreffen sind und eventuell dem Untergang geweihte Archaismen sind.

Harm (W3)

'Harm' gehört auch zu den Begriffen, die ich noch nicht alleinstehend gesehen habe. Es ist anzutreffen in Verbindungen wie 'harmlos' oder 'abgehärmt'.
'Harm' wird auf eine Wurzel mit der Bedeutung 'Kränkung, Kummer, Qual, Scham, Schande, Schmach' zurückgeführt. Demnach steht 'harmlos' für 'ohne Qual, ohne Leid' und hat wohl über 'keinen Kummer bereitend' mittlerweile den Bedeutungsinhalt 'unschädlich, ungefährlich' angenommen.

Und nun finde ich doch im Kluge den Hinweis, dass 'Harm' auf Grund von Sprachvergleichen mit 'p' angelautet haben muss, und schließlich die Wurzel ide. "*pek" = "die Haare raufen" sein könnte. (Ich kann mir zwar noch vorstellen, dass man von '*pek' auf 'pectere' und dann auf 'fuchteln' kommt; aber wie man von'*pek' auf 'Harm' kommt kann ich nicht ganz nachvollziehen. Aber die professionellen Etymologen werden sich etwas dabei gedacht haben.) Jetzt wäre es doch wirklich interessant, die sprachliche Entwicklung von '*pek' in einem Schnelldurchlauf wiederholen zu können und zu beobachten wann und wo die Gabelung in 'Fuchtel' und 'Harm' erfolgte, aber es ist wirklich 'zum Haare raufen' - diese Gelegenheit werden wir nicht mehr bekommen.

Buchtipps

Bartels, Klaus
Wie der Steuermann im Cyberspace landete
77 neue Wortgeschichten

176S., Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998

Folgende Wörter läßt der Autor sprechen: (und sie haben viel und Interessantes zu erzählen)
Affäre und Skandal, Agenda, Amateur und Dilletant, Amüsement, Anekdote, Auto, Autorität, Belletristik, Börse und Bursche, Bravo!, Castor, Chance, Cyberspace, Demokratie, Diner, Dinosaurier, Direktor, Droge, Effizienz, Eventuell, Experte, Fasten, Fest- und Feiertage, Glas, Gratis, Grill, Grippe, Grotesk, His Story, Hybrid, Individuum, Infotainment, Installation, Investition, Kalender, Katastrophe, Kavalier, Klischee, Klonen, Kolumne, Kompost, Kontakt, Kostüm, Kritik, Labor, Manager, Mobing, Multimedia, Nano-, Panik, Pauschal, Pause, Pavillon, Pedant, Philologie, Pille, Proaktiv, Profit und Defizit, Proliferation, Prominent, Qualifikation, Quote, Radar, Raffiniert, Rap, Rivalen, Sekretär und Sekretärin, Service, Skizze und Stegreif, Spargel, Sparte, Stil, Symposion, Synergie, Tresor, Visionen, Zins

Grimm, Jacob und Wilhelm

Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854ff. (33 Bde.)
Eine gute Abhandlung zum Thema 'Etymologie' mit dem Titel "Etymologie und Wortgeschichte in sprachhistorischer Lexikographie" gibt es von Carsten Brettschneider im Netz. Daraus ist folgender Auszug zur Buchbesprechung entnommen.

Von seinen Begründern als "philologisch orientiertes Belegwörterbuch mit sprachhistorischer Ausrichtung" konzipiert und die "vollere, lebendige" Sammlung aller deutschen Wörter anstrebend, gilt es heutzutage als "worthistorisches Grundlagenwerk für die deutsche Sprache." Wenngleich es kein rein auf etymologische oder wortgeschichtliche Ansprüche konzipiertes Wörterbuch darstellt, darf es hier dennoch nicht fehlen.
Das Deutsche Wörterbuch von Grimm strebt, wie in der Neubearbeitung formuliert, an, ein Verzeichnis des hochdeutschen, schriftsprachlichen Wortbestand von der Mitte des 15. Jahrhunderts, dem Beginn des Buchdrucks, bis zur Gegenwart zu liefern, wobei es sich, wie oben schon angedeutet, auf den im älteren Neuhochdeutschen gebräuchlichen Wortschatz beschränkt.
Nach "Grimm" ist Etymologie "das Salz, die Würze des Wörterbuches", "ohne deren Zuthat seine Speise noch ungeschmack bliebe."
Die Neubearbeitung des Grimm, die 1958 auf zehn Bände angelegt wurde, wartet vor allem mit einer klareren Gliederung und einer stärkeren Straffung der Wörterbuchartikel auf. Längere Wörterbuchartikel verfügen so zum Beispiel über einen Einleitungsteil, in dem neben etymologischen Informationen auch gesondert phonologische, sowie bei Bedarf grammatische und wortgeographische Informationen gegeben werden. In Ausnahmefällen wird auch eine Übersicht der nachfolgenden Bedeutungsgliederung gegeben. Des weiteren wurde auf eine stärkere Vernetzung des Wortschatzes geachtet. Lemmata, Zitate, Nummern und Erläuterung werden durch unterschiedliche Zeichensatzattribuierungen entsprechend hervorgehoben. Insgesamt ist die Neubearbeitung des Grimm übersichtlicher und systematisch durchdachter als die alte Ausgabe, wovon vor allem die wortgeschichtliche Darstellung profitiert, während die etymologischen Angaben in erster Linie auf den aktuellen Stand gebracht worden sind.
Mehr dazu unter den angegebenen Link-Adressen.

Wer kennt das Wort

Und wer kennt seine Geschichte?

Folgende Ausdrücke kenne ich aus einem teils umgangssprachlichen Kontext. Wenn Sie diese Worte kennen und eine Erklärung zu ihrer Herkunft haben, lassen Sie es mich wissen!!!

BegriffBedeutung
Bierernstkann jemand erklären, wo der Ausdruck 'Bierernst' herkommt und was er genau zu bedeuten hat?
bosselnetwas basteln, in Ruhe, qualitativ eher wertfrei
faselnetwas ungeordnet reden
petzenetwas verraten


In der Woche 2002-07-21 bis 2002-07-28 wurden folgende Begriffe gesucht:

Begrüßung

(a few english words soon)

Liebe Etymologie-Amateure (und Profis),

ich begrüße Sie zum neuen Etymologie-Newsletter.

Dies ist der 'nullte' Etymologie-Newsletter. Das heißt, es ist zunächst einmal als Testlauf gedacht.

Am Freitag 2002-07-12 habe ich die ISSN für den "Etymologie-Newsletter" erhalten. Vielen Dank an die Miterbeiterinnen der Deutschen Bibliothek, die mehrmals auf meine E-Mails eingingen.

Diese ISSN ist (meines Wissens) zwar nicht unbedingt notwendig für die Veröffentlichung eines Newsletters, aber erhält dadurch doch etwas mehr Seriosität. Und seriös soll dieser Newsletter sein. Zwar nicht im Sinne verkrampfter Ernsthaftigkeit, aber im Sinne von Anständigkeit. Damit meine ich Regelmäßigkeit( soweit es meine Zeit erlaubt), keine Werbung (es sei denn für andere Websites bzw. Bücher, die mit dem Thema zusammen hängen), keine SPAM (abgesehen von dieser "nullten" Ausgabe). Und natürlich, dass alle Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen gemacht werden.

Einleitung

(E?)(L?) http://www.americandialect.org/
Vor einigen Monaten habe ich Zugang zur Mailingliste der 'American Society of Dialect' gefunden. Dies ist eine wirklich aktive Mailingliste mit täglich bis zu 30 Beiträgen. Bis jetzt ist es mir jedoch noch nicht gelungen, eine ähnliche Mailingliste im "deutschsprachigen Internet" zu finden. Generell habe ich bei meinen Surftouren im Netz den Eindruck gewonnen, dass es im "englischsprachigen Web" und auch im "französischesprachigen Web" wesentlich mehr Aktivitäten rund um die Sprache und die Etymologie gibt als im "deutschsprachigen Web".
Wenn dies ein falscher Eindruck ist, teilen Sie mir Ihre Linkempfehlungen mit!
Wenn es ein richtiger Eindruck ist, tragen Sie dazu bei, dies zu ändern.

Dabei gibt es doch durchaus eine große Anzahl von Etymologen und Linguisten. - Wo sind nur all die Germanistikstudenten und -Professoren, die "Griechen" und "Lateiner" die die besten Voraussetzungen haben, eine Diskussionsrunde rund um die Geschichte von Wörtern im Netz zu betreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier wirklich Funkstille herrscht! Nur - wo ist der Eingang zu dieser Welt - zur Welt der etymologischen Forschung?
(Wer sich etwas auf meiner Internetseite http://www.etymologie.info/ umsieht, der wird mir sicherlich zugestehen, daß ich mich redlich bemüht habe, einen Einstieg zu finden.)
Vielleicht habe ich auch wirklich eine Marktlücke entdeckt (nicht im kommerziellen Sinn). Dann würde ich mich wirklich freuen, viele kompetente - oder auch "nur" Interessierte wie mich - Sprachamateure und Sprachprofis für die Teilnahme an der Etymologie-Mailingliste zu begeistern (siehe Impressum).
Ich würde mich freuen, wenn es mir gelänge, eine lebhafte Diskussionsrunde ähnlich der ADS für den deutschsprachigen Raum zu etablieren, in dem sich Amateure und Profis zusammenfinden, um auf unverkrampfte Art und Weise die Begeisterung für die Geschichte von Wörtern zu fördern.

A few words in english

A few words specially for the members of the American Dialect Society: I hope you will excuse me that I used all your e-mail-addresses I could get. But perhaps some of you are interested in joining the "Etymologie-Mailingliste" or the "Etymologie-Newsletter" in the future. And as far as I know , there are some members who know German and are ialso interested in "German words". So, please feel free to join. This will be the only "Etymologie-Newsletter" you will get without request.

Doch nun geht's langsam zur Sache

Wissen Sie übrigens, was eine kritische Masse ist?
Über das griech. 'kritikós' = 'zur entscheidenden Beurteilung gehörig, entscheidend' geht das Wort zurück auf ide. '*(s)ker' = 'schneiden'. (Auch die 'Krise' ist eine Situation, in der etwas auf Messers 'Schneide' steht.) Die 'Masse', die sowohl einen 'Klumpen, einen ungestalteten Stoff' als auch einen 'Haufen, große Menge' bezeichnen kann, geht zurück auf griech. 'mássein' = 'kneten, pressen, drücken, streichen, wischen' das gemeinsam mit 'machen' auf das ide. "*mag" = "kneten" zurückgeführt wird.

Die kritische Masse ist also die Menge an der die Wende einsetzt von der Situation, daß keiner etwas 'macht' weil keiner etwas 'macht' zur Situation, daß viele etwas 'machen', weil viele etwas 'machen'.
Helfen Sie mir bitte, eine 'kritische Masse' 'kritischer Macher' zu erreichen um viele interessante Wortgeschichten auszutauschen.

Feedback / Korrekturen

Der 'nullte' Etymologie-Newsletter ist sicherlich noch mit einigen Fehlern inhaltlicher oder formaler Art behaftet. Falls Ihnen etwas auffällt, zögern Sie bitte nicht, mir eine entsprechende Rückmeldung zu geben.

Wortgeschichte 1

Etymologie ist die Lehre von der Herkunft und Entwicklung der Wörter. Es geht also um die historisch-vergleichende Wortforschung. Es leitet sich her von griech. "étymos" = "wahrhaft", "wirklich" und griech. "logikós" = "das Wort", "die Vernunft", "das Denken betreffend".

Hinter dem griech. "toó étymon" = "der wahre Sinn eines Wortes" steckt noch die mittelalterliche Vorstellung, dass man über die Erschließung der ursprünglichen Wortbedeutung auch Zugang zum Wesen der bezeichneten Sache erhalten könnte.

Der Begriff der Etymologie ist also noch von der Vorstellung geprägt, dass es eine den Worten innewohnende Wahrheit oder Bedeutung gibt. Diese Betrachtungsweise ist mittlerweile der Untersuchung der Wortherkunft bzw. der Wortgeschichte gewichen. Nach meiner Vorstellung ist auch die Suche nach der Wortherkunft äußerst fragwürdig. Sind wir doch immer nur in der Lage, die Worte bis zu einem gewissen Entwicklungsstand zurück zu verfolgen. Und die Angaben der ide. Wortwurzel sind in der Literatur immer mit einem "*" versehen, was besagt, dass es sich um eine konstruierte Wurzel handelt. (Und selbst wenn wir Aussprache, Betonung und Schreibweise dieser Worte kennen würden: es bliebe die Frage nach dem "Woher". Aus welchen Grunzlauten sind diese Artikulationen erwachsen?)

Ich denke seriöserweise kann man immer nur von einer Wortgeschichte sprechen. Man nimmt ein Wort in einem bestimmten - noch nachvollziehbaren - Stadium auf und verfolgt seine weitere Entwicklung bis zum heutigen Stand. Aber schon diese "eingeschränkte" Möglichkeit eröffnet oftmals faszinierende Einblicke in Vorstellungswelten, die mit den Worten in den verschiedenen Entwicklungsstufen verknüpft waren. Und die verwandtschaftlichen Beziehungen von Worten sind manchmal wirklich überraschend.

In diesem Zusammenhang ist vielleicht noch die Theorie erwähnenswert, wonach alle Worte aller Sprachen über maximal 6 Zwischenschritte miteinander in Beziehung stehen.

Wortgeschichten-Link

Wissen Sie, was ein Hehl ist? - nein? - Dennoch haben Sie es sicherlich schon benutzt. Z.B. wenn Sie kein Hehl daraus machen, dieses nicht zu wissen. 'Hehl' hat eine riesige Verwandtschaft, die Sie mit Sicherheit kennen. Allerdings werden Sie bis jetzt die wenigsten als solche Verwandte vermuten.
Schauen Sie nach unter: ../d_/de-unterg.html#Hehl

Linktipp

(E?)(L?) http://www.miskatonic.org/slang.html
Twists, Slugs and Roscoes: A Glossary of Hardboiled Slang
This is the language spoken by Philip Marlowe, Sam Spade, Mike Hammer and the Continental Op. When Cagney, Bogart, Robinson and Raft got in a turf war, this is how they talked.
Also: Slang der Humphrey Bogart Krimis
Die Wortliste ist eine Seite mit etwa 34.000Bytes.

Buchtipp

Dies ist das Buch mit dem für mich die Begeisterung für die Etymologie anfing.

Bartels, Klaus
Wie Berenike auf die Vernissage kam
77 Wortgeschichten

190S., Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1996

Folgende Wörter läßt der Autor sprechen: (und sie haben viel und Interessantes zu erzählen)

Akademiker, Amethyst, Arzt, Asphalt und Beton, Atelier, Automat, Bilanz, Bits und Bytes, Bürokratie, Charakter, Charme und Charm, Clown, Code, Computer, Diamant, Digital, Diskette, Dosis, ECU, Elektronisch, Embargo, Energie, Esoterik, EURO-, Fachidiot und Laie, Fax, Finanzen, Frenetischer Beifall, Frugal, Gastronomie, Giro, Herzinfarkt, Industrie, Information, Kader, Kanal, Kanzler, Karat - Talent - Skrupel, Karikatur, Kassette, Kater, Kontamination, Kosmos und Kosmetik, Kran, Krater, Leitfaden, Mappe, Maschine, Ökumene, Palaver, Paragraph, Penicillin, Pilot und Pirat, Porzellan, Profil, Protokoll, Rakete, Rekord, Schule, Sport, Stadion, Statistik, Strolch, Symbol, Sympathie, Takt, Techno, Tempo, Termin, Themen - Thesen - Infotheken, Theorie, Tourist, Uran, Vernissage, Zoll, Zyniker

Gerade noch rechtzeitig, um es in diesen Newsletter aufzunehmen habe ich gestern den Band 9 aus der Reihe "Phraseologie und Parömiologie" erhalten

Hartmann, Dietrich / Wirrer, Jan - Wer A sägt, muss auch B sägen

Beiträge zur Phraseologie und Sprichwortforschung aus dem Westfälischen Arbeitskreis
Schneider Verlag Hohengeren GmbH, 450S., 29,80EURO

Aus der Vorbemerkung der Herausgeber:
"Der Westfälische Arbeitskreis kann im Jahr 2001 auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Die Tagungsergebnisse sind in einer mittlerweile stattlichen Anzahl von Bändern dokumentiert. Seit 1991 fördert er durch seine alljährlichen Arbeitstreffen mit Teilnehmer(inne)n aus dem westfälischen, aber auch aus dem gesamten europäischen Raum die Erforschung der festen Wendungen (Phraseologismen) in den europäischen Sprachen von den Begrüßungsformeln wie beispielsweise "Guten Tag" über Idiome wie "sich sein Brötchen verdienen" bis hin zu Redensarten und Sprichwörtern wie beispielsweise "Wer A sagt, muss auch B sagen".
Einen Pressetext finden Sie im Internet (Prof. Dietrich Hartmann, Germanistisches Institut, Ruhr-Universität Bochum)

(E?)(L?) http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen-2002/msg00189.html


In der Woche 2002-06-30 bis 2002-07-07 wurden folgende Begriffe gesucht:

In der Woche 2002-06-23 bis 2002-06-30 wurden folgende Begriffe gesucht:

In eigener Sache

1) Ich benutze ganz allgemein die 'männliche Ansprache' weil es leichter zu schreiben und zu lesen ist. Ich hoffe, dass mir dies keine allzu großen Anfeindungen verschafft.

2) Ich benutze ganz allgemein das 'Sie' weil ich auch im 'normalen' Leben nicht gleich jeden mit 'Du' anrede. Und die Verwendung von Du/Sie-Formulierungen ist ebenfalls schwer zu schreiben und zu lesen.

3) Ich bin noch neu im Newsletter-Geschäft. Es kann deshalb zu Darstellungsproblemen kommen. Wenn Sie solche feststellen und/oder wenn Sie Vorschläge haben, wie ich diese verbessern kann, nehme ich Ihre Tipps gerne entgegen.


             ´´~``
            ( o o )
-------.oooO--(_)--Oooo.--------
        .oooO
        (   )      Oooo.
-------- \ ( ----- (   )--------
          \_)       ) /
                   (_/



♔ ♕ ♖
♗ ♘ ♙
♚ ♛ ♜
♝ ♞ ♟

⚀ ⚁ ⚂ ⚃ ⚄ ⚅

🀀 🀁 🀂 🀃 🀄
🀅 🀆 🀇 🀈 🀉
🀊 🀋 🀌 🀍 🀎
🀏 🀐 🀑 🀒 🀓
🀔 🀕 🀖 🀗 🀘
🀙 🀚 🀛 🀜 🀝
🀞 🀟 🀠 🀡 🀢
🀣 🀤 🀥 🀦 🀧
🀨 🀩 🀪 🀫

🀱 🀲 🀳 🀴 🀵 🀶 🀷
🀸 🀹 🀺 🀻 🀼 🀽 🀾
🀿 🁀 🁁 🁂 🁃 🁄 🁅
🁆 🁇 🁈 🁉 🁊 🁋 🁌
🁍 🁎 🁏 🁐 🁑 🁒 🁓
🁔 🁕 🁖 🁗 🁘 🁙 🁚
🁛 🁜 🁝 🁞 🁟 🁠 🁡

🁣 🁤 🁥 🁦 🁧 🁨 🁩
🁪 🁫 🁬 🁭 🁮 🁯 🁰
🁱 🁲 🁳 🁴 🁵 🁶 🁷
🁸 🁹 🁺 🁻 🁼 🁽 🁾
🁿 🂀 🂁 🂂 🂃 🂄 🂅
🂆 🂇 🂈 🂉 🂊 🂋 🂌
🂍 🂎 🂏 🂐 🂑 🂒 🂓

🂡 🂢 🂣 🂤 🂥 🂦 🂧
🂨 🂩 🂪 🂫 🂬 🂭 🂮
🂱 🂲 🂳 🂴 🂵 🂶 🂷
🂸 🂹 🂺 🂻 🂼 🂽 🂾
🃁 🃂 🃃 🃄 🃅 🃆 🃇
🃈 🃉 🃊 🃋 🃌 🃍 🃎
🃑 🃒 🃓 🃔 🃕 🃖 🃗
🃘 🃙 🃚 🃛 🃜 🃝 🃞





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