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acht (W3)
Das Zahlwort dt. "acht", engl. "eight", frz. "huit" geht über ahd. "ahto" gemeinsam mit got. "ahtau", lat. "octo" und altgriech. "okto" zurück auf ein postuliertes ide. "*okto", "*oktow-" = "acht".
Aus der Regelhaftigkeit des Lautwandels lassen sich allgemein Verwandtschaftliche Beziehungen von Worten verschiedener Sprachen ableiten. So findet man den Lautwandel von lat. "octo" bzw. des indoeuropäischen Stammes zu dt. "acht", frz. "huit", ital. "otto" auch in lat. "noctem" zu dt. "Nacht", frz. "nuit" und ital. "notte". In beiden - und auch in weiteren Fällen - findet man den Wandel von lat. "oct" zu dt. "acht", frz. "uit" und ital. "ott". Selbst wenn in einigen Fällen zwischenstufen unbekannt sind läßt aus dieser Regelmäßigkeit auch Verwandtschaftliche Beziehungen in anderen Fällen ableiten.
Die Herkunft des Zahlwortes "acht" scheint recht unsicher zu sein. In der Literatur wird zwar auf die Möglichkeit einer Dualform von "vier" verwiesen - Spitzenreihe der vier Knöchel einer Faust - und weiter auf "ok" = "spitzig". Ein anderer Deutungsansatz verweist auf die Handfläche mit der Breite von vier Fingern, aber all dies scheinen nur Vermutungen zu sein.
Bei der Erklärungsvariante mit der doppelten Knöchelzahl wird auch ein Zusammenhang mit "auch" vermutet, das demnach auf die Bedeutung "zusätzlich", "zweifach" zurückgeht.
(E?)(L?) http://www.christianlehmann.eu/ling/wandel/Ursprache.html
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Früher hat man geglaubt, die Etymologie eines Wortes einer indoeuropäischen Sprache bestehe darin, daß man das urindogermanische Wort angibt, dessen Fortsetzer es ist. Z.B. wäre die Etymologie von dt. "acht" ide. "*okto", "*oktow" = "acht". Eine solche Etymologie reduziert sich aber auf die Wortgeschichte und entbehrt die wesentliche Komponente der Motivation durch Angabe der Bildungsweise. In diesem und zahlreichen anderen Fällen läßt sich allerdings nicht mehr herausbekommen.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=acht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "acht" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1650 auf.
Erstellt: 2011-11