Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Falsche Freunde, Falsos amigos, Faux Amis, False amiche, False Friend, (esper.) falsaj amikoj
Sprachentwicklung
Wenn es alle falsch machen, wird das Falsche zum Richtigen.
A
ABC-Schütze (W3)
Dieser "Schütze" schießt nicht sondern ist ein "Anfänger", "Neuling"; abgeleitet von lat. "tiro" = dt. "Rekrut", "Anfänger". Die Ähnlichkeit mit ital. "tirare" bzw. frz. "tirer" = dt. "schießen" führte dann zu dieser Verbiegung.
Die "Schultüte" ist ein deutscher Brauch, der den ABC-Schützen den Ernst des Lebens versüßen soll.
(E?)(L?) https://www.heinrich-tischner.de/22-sp//9sp-ecke/fragen/200/2004/i-dotz.htm
Frage:
Ich hätte gern die Bedeutung und Herkunft der Ausdrücke "I-Dotz" (I-Dotz-Kaffeeklotz; I-Dötzchen-Kaffeklötzchen) und "ABC-Schütze" gewusst.
Meine Antwort:
"i-Dotz"
..., dass er ursprünglich "i-Tüpfelchen" bedeutet, also etwas Winziges, und den Schulanfänger bezeichnet. Bei uns in Hessen sagt man zu beidem "i-Düppelche".
"Dotz" scheint verwandt zu sein mit Luthers "Tüttel" in derselben Bedeutung. "Tüttel" verhält sich zu "Tüpfel" wie "Knüttel" zu "Knüppel". Zu ahd. "topfo" = "Punkt". Verwandt sind "tupfen" und "stupfen" "leicht mit den Fingern berühren".
"Kaffeeklotz"
ist ein nichts sagendes Reimwort in dem Sportvers, vielleicht in Anlehnung an "Kaffeeklatsch" und "Klotz" "unbearbeitetes Stück Holz". Es wird auch schwer sein, ein sinntragendes Reimwort auf "-otz" zu finden, mit dem man einen Schulanfänger verspotten kann.
Bei uns in Hessen gibt es einen ähnlichen Spottvers mit einem genauso zusammenhanglosen Reimwort: "Erstklässer, Dindefresser, Kinnerschüler, Kaffeemühler" (in Anklang an "Kaffemühle"). Der Bezug zum Kaffee scheint irgendeinen kulturgeschichtlichen Hintergrund aus dem 19er Jahrhundert zu haben, den ich nicht kenne.
Nachtrag:
Frau Irene McDonald (USA) hat in einem Brief von 1892 folgenden Satz gefunden: "Zum Geburtstag hatte Wilhelm von mir eine selbst gearbeitete "Kaffeemütze", einen "Kaffeeklotz", und einen Kuchen bekommen." Danach könnte der "Kaffeeklotz" ein Untersetzer unter der Kaffeekanne gewesen sein.
"Abc-Schütze"
bedeutet ebenfalls "Schulanfänger". Das Wort kommt aus der mittelalterlichen Schülersprache. Lateinisch "tiro" war der militärische "Rekrut" und im weiteren Sinn ein "Anfänger", "Neuling", "unerfahrener Mensch". Dieses Wort hat man fälschlicherweise in Zusammenhang gebracht mit französisch "tirer" "ziehen" ("den Bogen spannen", "den Abzug drücken", daher:) "schießen", das damit nichts zu tun hat und mit deutsch "zerren" verwandt ist. Daher das Wort "Schütze". - Ich glaube nicht, dass die moderne unterste militärische Rangstufe "Schütze" etwas damit zu tun hat. Der moderne "Schütze" ist ein Soldat, der schießen gelernt hat, also kein Neuling mehr ist.
(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/woerterbuch/register/alpha-register
- ABC 1,1
- ABC-Chuz 3,603 - dt. "ABC-Schütze"
- ABC-Bueb 4,929 - dt. "ABC-Schütze"
- ABC-Schlëcker 9,513 - dt. "ABC-Schütze", "Erstklässler"
- ABC-Schueler 8,633 - dt. "ABC-Schütze"
- ABC-Schütz 8,1737 - dt. "ABC-Schütze"
- ABC-Stupfer 11,1188 - dt. "ABC-Schütze"
(E?)(L?) https://www.korrekturen.de/synonyme/Taferlklassler/
"Taferlklassler"
Synonyme
"Erstklässler", "Schulanfänger", "Abc-Schütze" (ugs., veraltend), "i-Dötzchen" (ugs.), "i-Dotz" (ugs.), "i-Männchen" (ugs.), "Taferlklassler" (ugs., österr.)
(E?)(L?) https://www.kunst-worte.de/archaismen/archaismus-12-abcschuetze/
"Abc-Schütze" - "Schulanfänger" nannte man früher "ABC-Schützen". Heute kommt dieses Wort kaum noch vor.
(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsrec/sn/shwb/entry/ABC-Sch%25C3%25BCtze
ABC-Schütze
(E?)(L?) https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Abc-Sch%C3%BCtze
"Abc-Schütze" wurde schon im 15. Jh. ein "Schulanfänger" genannt. Das Wort entstand aus einer Fehlübersetzung des lat. "tiro" = dt. "Neuling" gemäß dem ital. "tirare" und dem frz. "tirer" = dt. "schießen".
(E?)(L?) https://www.openthesaurus.de/synonyme/Abc-Sch%C3%BCtze
Erstklässler · Schulanfänger · Abc-Schütze (ugs., veraltend) · i-Dotz (ugs.) · i-Dötzchen (ugs.) · i-Männchen (ugs.) · Taferlklassler (ugs., österr.)
OBERBEGRIFFE: Schüler | Kind · Abkömmling · Heranwachsender · ...
ASSOZIATIONEN: Elementarschule · Grundschule · Primarschule · ...
(E?)(L?) https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=jemand%20ist%20ein%20Abc%20Schuetze%20Abeceschuetze&bool=relevanz&gawoe=an&sp1=rart_varianten_ou
emand ist ein Abc-Schütze / Abeceschütze
(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Schulanf%C3%A4nger
Ein "Schulanfänger" ist ein Kind, das in das Regelschulsystem eingeschult wird und die erste Klasse der Grundschule besucht, üblicherweise im Alter von fünf bis sieben Jahren. Umgangssprachlich spricht man auch von "Erstklässler", "Erstklässer" (Mittel- und Süddeutschland) bzw. "Erstklassler" (Südostdeutschland, Ostösterreich), "Abc-Schütze" oder "Taferlklassler", auch "Tafelklassler" (Ostösterreich).
...
Andere Bezeichnungen
"i-Dötzchen", "i-Männchen", "Taferlklassler"
Die Bezeichnung "i-Dötzchen" stammt aus dem Rheinland. Ein kleines Kind wird im rheinischen Dialekt als "Dotz" oder "Dötzken" ("Dötzchen") bezeichnet. Die "Erstklässler" werden "i-Dötzchen" genannt, da früher bei der Vermittlung der deutschen Schreibschrift in der Schule zumeist der Buchstabe „I“ als erster gelehrt wurde. Das Wort "Dotz" bezeichnet einen "Punkt", also "i-Dotz" den "i-Punkt".
Das "i-Männchen" ist die westfälische Entsprechung des Schulanfängers.
"Abecedarier" und "Abc-Schütze"
Die veraltete Bezeichnung "Abecedarier" (spätlateinisch: "abecedarius" beziehungsweise "abecedaria") stammt ebenso wie die Bezeichnung "Abc-Schütze" daher, dass der Schüler nun das "Abc" (spätlateinisch: "abecedarium") lernen wird. Der Ursprung des Wortbestandteils "Schütze" ist unklar – etymologisch sind zwei Erklärungen denkbar:
- Im Lateinischen bedeutet "tiro" "Rekrut"/"Anfänger". Dieses Wort wurde fälschlicherweise mit dem lateinischen Wort "tirare" für "schießen" und dem französischen "tirer" für "ziehen", "den Bogen spannen", "schießen" in Verbindung gebracht, das jedoch damit nichts zu tun hat und mit dem deutschen "zerren" verwandt ist. Daher das Wort "Schütze".
- Spottname der im Gefolge der fahrenden Schüler (Scholaren) des 14. und 15. Jahrhunderts herumwandernden Schulknaben, die von jenen auf das "Betteln" und "Stehlen" (in der Burschensprache "Schießen", daher "Schütze") ausgeschickt zu werden pflegten.
(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Asterix_plaudert_aus_der_Schule#ABC-Sch%C3%BCtze_Obelix
...
ABC-Schütze Obelix
Vor dem Eingang des Dorfes trifft Obelix auf den Postboten Rohrpostix. Obelix fragt ihn, ob er, wie üblich, wieder keine Post bekäme. Doch bekommt er überraschenderweise welche. Der aus Condate (Rennes) stammende Brief wurde auf "rosa Marmor" geschrieben und von Falbala geschickt.
Kurz darauf wird Obelix von Asterix gefragt, ob er Lust hätte, mit ihm auf Wildschweinjagd zu gehen. Obelix, der lieber den Brief lesen will, dessen Empfang aber geheim hält, tut so, als ginge es ihm nicht gut und er habe aus diesem Grund keine Lust, mit Asterix auf die Jagd zu gehen. Asterix, der besorgt um seinen Freund ist und es seltsam findet, dass dieser krank ist, da er das zuvor noch nie war, schickt Obelix zum Druiden Miraculix.
Tatsächlich geht der Analphabet Obelix zu ihm, meint allerdings vor Miraculix, er habe Lust, das Lesen zu lernen. Dieser ist zwar zuerst verblüfft, geht schließlich aber doch mit Obelix in seine Hütte und erklärt ihm dort, wie wichtig es sei, lesen zu können. Daraufhin holt er ein altes Buch, in dem ein Objekt oder Lebewesen gezeichnet ist und links daneben der Anfangsbuchstabe, zum Beispiel E wie Esel, steht, heraus. Er erklärt Obelix, dass er ihm so das Lesen und Schreiben beibringen wolle.
Nachdem Obelix glaubt, verstanden zu haben, rennt er mit dem Buch in sein Haus und wird vom Druiden gebeten, mit dem Lehrbuch sorgfältig umzugehen. Glücklich setzt er sich an seinen Tisch und versucht, den Brief zu entziffern. Dabei macht er aber einen entscheidenden Fehler: Statt nur den Buchstaben zu sagen, mit dem das jeweilige Objekt oder Lebewesen beginnt, bezieht er jenes noch mit ein. So sagt er beispielsweise für ein E: E wie Esel.
Obelix versucht die ganze Nacht durch den Brief zu entziffern, schafft es aber nicht. Am nächsten Morgen kommt Asterix zu Obelix, um zu sehen, ob Miraculix’ Heilkünste geholfen hätten. Doch als er ins Haus tritt, findet er nur den verzweifelten Obelix mit dem Brief und dem Buch vor. Asterix überredet seinen Freund, ihm sein wahres Problem zu sagen und als dies geschieht, liest Asterix Obelix den Brief vor: Falbala wünscht Obelix alles Gute zum Geburtstag. Daraufhin rennt Obelix aus dem Haus und wirft das Lehrbuch gegen das Gesicht des Druiden.
...
(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-k-a.htm
ABC-Schützen:
Ein Spottname für umherwandernde Schuljungen (14. - 16. Jh.), die mit älteren fahrenden Schülern, Vaganten (Fahrensleuten) zogen.
Die Kinder wurden zum Betteln und Stehlen von den älteren Schülern etc. regelrecht ausgebildet und bezahlten damit den Unterricht, Ernährung und Unterkunft.
"Schützen" hießen sie deshalb, weil das Betteln und Stehlen in der Burschensprache "Schießen" genannt wurde.
Die Schuljungen wurden auch als "Rekruten", also Auszubildende (Anfänger) bezeichnet.
(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/abc-schuetze
Abc–Schütze - Erstklässler
Die bereits im 15. Jh. gebräuchliche Bezeichnung für Kinder im Leselernalter ist eine Zusammensetzung aus "Abc" und "Schütze" in der nicht mehr gebräuchlichen Bedeutung "Schüler", "Schulanfänger", die Übersetzung von lat. "tiro" "Neuling", "Anfänger" wurde wahrscheinlich einem Irrtum zufolge mit ital. "tirare" und frz. "tirer" "schießen" in Verbindung gebracht.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB#2
"Abc-Schütze" [Bodley an Bacon:] Sollten wir unsre Axiome, Maximen .. abthun .. und nun erst abwarten, daß eine Art und Weise ersonnen werde, welche uns, die wir indeß wieder zu "Abcschützen" ["Abecedarios"] geworden .. zur Erkenntniß .. allgemeiner Sätze hinführen N3,233,9 FlH IV Baco Ver
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#1
"Abcschützen", Spottname der Knaben, die im Gefolge fahrender Schüler ("Vaganten", s. d.) des 14., 15. und 16. Jahrh. wanderten und für diese betteln, auch wohl "stehlen" ("schießen", daher "Schützen") mußten.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#1
"ABC-Schütze", m.: "Lernanfänger", "ABC-schitz" [verbr.]; scherzhaft auch "Idippelche", (s. PfWb "I-tüpfelchen"). RhWb Rhein. I 16; BadWb Bad. I 3.
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=ABC-Schütze
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "ABC-Schütze" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2021-04
about.com
Confusing Word Pairs in German
(E?)(L?) http://german.about.com/library/blconfus_pairs.htm
An annotated German-English Glossary of Confusing Words and Misleading Expressions
- 1. German > Different Genders
- 2. German > Confusing Word Pairs
- 3. German > Different Meanings in English
- 4. English > Different Meanings in German
about.com
Confusing Words in German
(E6)(L?) http://german.about.com/library/blconfuse.htm
about.com
False Friends in German
(E?)(L?) http://german.about.com/library/blfalsef.htm
An annotated German-English Glossary of Common False Cognates and Misleading Expressions
(E?)(L?) http://german.about.com/library/quiz/blqz_falsef1.htm
Falsche Freunde Quiz 1 - German False Cognates Quiz
(E?)(L?) http://german.about.com/library/blflcW01_01.htm
Falsche Freunde Flashcards for German
about.com
Tricky German Words
(E?)(L1) http://german.about.com/library/weekly/aa020204a.htm
German Dictionary Dangers and Confusion
Besonderheiten der deutschen Sprache aus englischer/amerikanischer Sicht; mit Links zu verwandten Seiten bei "about.com":
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Amerikaner (W3)
Ein "Amerikaner" ist nicht nur ein "Bewohner der USA" sondern auch ein "Kuchen".
Die Backwaren namens "Amerikaner" haben nichts mit "Amerika" zu tun. Der Name geht zurück auf die wissenschaftliche Bezeichnung des "Hirschhornsalzes", zur Herbeiführung der typischen Konsistenz dieser Backware. Das "Ammoniumhydrogencarbonat" gab dem Backwerk zunächst den Namen "Ammoniakaner" woraus schließlich "Amerikaner" wurde.
Es gibt allerdings auch Hinweise, wonach die süßen "Amerikaner" tatsächlich aus "Amerika" kommen, und nach ihrer Herkunft benannt wurden.
(E?)(L?) https://pdodswr-a.akamaihd.net/swrfernsehen/kaffee-oder-tee/rezepte/1405512.l.mp4
SWR - Kaffee oder Tee - Amerikaner mit Eierlikörpudding - 12.02.2021
(E?)(L?) http://faql.de/lokalkolorit.html
- Amerikaner (glasierte ebene Seite)
- Amerikaner (unglasierte gerundete Seite)
Ein "Amerikaner" hat die Form einer Kugelkappe, von oben betrachtet kreisrund, auf der einen Seite flach, auf der anderen leicht gewölbt. Sein Teig besteht in erster Linie aus Mehl, Butter und Zucker. Die flache Seite ist typischerweise mit Zitronenzuckerguß, Schokolade oder auch hälftig mit beidem bestrichen. In der DDR wurde für dieses Gebäck im geschäftlichen Sprachgebrauch die Bezeichnung "Ammonplätzchen" forciert, was nicht ganz zum Durchmesser von über 10 Zentimetern paßt.
(E?)(L?) https://h2g2.com/dna/h2g2/alabaster/A9913331
...
You might be forgiven for thinking that it would be more than impolite to take a bite out of an "Amerikaner". Not so - given that it is a round, flattish, iced, cake-like substance. Again, these are an acquired taste. Although nobody can give any good reason for wishing to taste one, it could also be said there's no conclusive argument not to.
...
(E?)(L?) https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/9sp-ecke/artikel/201/2012/12-08-21.htm
...
Amerikaner 'ein Gebäck'
Fremde Sachen nennen wir ja manchmal nach ihrer Heimat: "Amerikaner", englisch "Turkey" 'Truthahn' und "china" 'Porzellan'. Das Gebäck heißt auf Englisch "Black and White Cookies", der "türkische" Puter in der Türkei "Hindi" 'Inder' und das Porzellan auf Chinesisch "cíqì". Am Herkunftsort gebraucht man andere Namen.
...
Leserbrief
Bei den Amerikanern gibt es ja laut Wikipedia unterschiedliche Theorien. Ich finde die, dass der Name auf die Zutat "Ammoniumhydrogencarbonat" zurückgeht, auch ganz schlüssig.
Die Theorie mit dem "Brodie Helm" kann nicht sein. Diese Helme wurden ja hauptsächlich von Briten verwendet.
Meine Antwort:
Bei den "Amerikanern" hatte ich immer gedacht, dass sie aus "Amerika" stammen.
Über die "Ammoniumhydrogenkarbonat"-Erklärung habe ich mich gewundert, denn das ist normales Backpulver, das man auch für andere Rezepte verwendet.
"Ammoniakaner" ist eine gelehrte Erfindung, vielleicht Verwechslung mit den DDR-"Ammonspätzchen". Deren Name soll ein Ersatzwort der DDR sein, kann also nicht volkstümlich zu "Amerikaner" umgestaltet sein, oder weil man den Eindruck vermeiden wollte, es sei "Ammoniak" drin:
Amerikaner zu Ammonplätzchen | Leserbriefe | ZEIT ONLINE
Seniorenforum
In Hessen hat man den "Backpulverkuchen" "Natronkuchen" genannt. Man hat früher zu der Chemikalie "Natron" gesagt, heute heißt sie "Sodium".
Im Kiehnle-Kochbuch aus der Kaiserzeit, (255. Tausend 1955) stehen die absonderlichsten Rezepte, aber keine für "Amerikaner", auch kein "Backpulver...", sondern "Natron..." Das bestärkt meinen Eindruck, dass die "Amerikaner" erst nach dem Krieg durch die Besatzungsmächte bekannt wurden.
(E?)(L?) https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/sn/shwb?q=Amerikaner&submit=LAGIS-Suche
Amerikaner
- 1. ...
- 2. ...
- 3. ...
- 4. ...
(E?)(L?) http://www.lecker-backen.de/kleingebaeck/amerikaner.htm
Amerikaner / Boxer
- Kategorie: Sonstiges/Kleingebäck
- Hauptzutaten: Mehl, Zucker, Milch, Glasuren
- Bemerkung: einfach, schnell
(E?)(L?) http://www.netzine.de/category/a/page/4/
"Amerikaner"
Amerikaner sind platt und geschmacklos, aber mit Zuckerguss. Deshalb sagen viele Menschen: Amerikaner hab‘ ich zum Fressen gern (vgl. Gebäck, Gewalttätigkeit, Engländer, Schwede, Weltpolizist).
(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/12565?pos=13
Amerikaner
Lesart 'Staatsbürger der USA' weiter »
Mit Amerikaner bezeichnet man eine Person, die in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) geboren wurde bzw. die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten von Amerika besitzt.
Spezifizierung 'männlicher Staatsbürger der USA' weiter »
Mit Amerikaner bezeichnet man eine männliche Person, die in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) geboren wurde bzw. die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten von Amerika besitzt.
Lesart 'Gebäckstück' weiter »
Mit Amerikaner bezeichnet man ein rundes Gebäckstück, das mit Zuckerguss oder Schokolade überzogen ist.
Zum Zusammenhang der Lesarten
Die Lesart 'Gebäckstück' steht in keiner semantischen Relation zur Lesart 'Staatsbürger der USA'.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=NRhWB#1
"Amerikaner": RhWb
- 2. b. eine Apfelsorte Bitb-Wiersd. —
- 2. c. Traubensorte (Kaptraube) Kaub. —
- 2. d. ein neuzeitliches Kaffeegebäck Allg.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=PfWB#1
Amerikaner m.:
- 1. 'Bewohner von Amerika' [allg.]. —
- 2. 'nach Amerika Ausgewanderter', besonders so genannt, wenn er zu Besuch in die alte Heimat kommt oder in diese wieder zurückkehrt [allg.]. —
- 3. 'Musikant, der öfter oder länger nach den Vereinigten Staaten reiste, um dort Geld zu verdienen' [KU-Kaulb Kreimb]. —
- 4. eine besondere Hühnerrasse [HB-Kirrbg]. —
- 5. Bezeichnung für (verbotene) Hybridenreben [VPf 1930]. —
- 6. eine besondere Pflugart [KL-Frankst]. —
- 7. ein rundes, etwa handtellergroßes /Bd. 1, Sp. 201/ Gebäck mit Boden aus Zuckerguß [verbr.]. — F.: ameriganer, ameriganer. — RhWb Rhein. I 165; BadWb Bad. I 40; ElsWb Els. I 36.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&bookref=1,165,20#0
"Amerikaner" m.:
- 1. wie nhd. Amerikaner
- 2. Kartoffelsorte Hunsr, Koch.
(E?)(L?) https://www.zeit.de/2003/14/Amerikaner_zu_Ammonplaetzchen
"Amerikaner" zu "Ammonplätzchen"
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Amerikaner
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Amerikaner" taucht in der Literatur um das Jahr 1720 auf.
(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2022-04
Angebot
etwas im Angebot haben (W3)
heisst ja wohl "etwas anbieten". Aber es wird normalerweise mit einem "günstigen", "billigen", "preisreduzierten" Angebot gleichgesetzt.
Antisemitismus (W3)
(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html
...
Der Begriff "Antisemitismus" für "Judenfeindschaft" kam in Deutschland im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts auf. Er hat sich bis heute gehalten, obwohl "Antisemitismus" genau übersetzt eigentlich etwas anderes bedeutet. Die "Semiten" sind eine Volksgruppe, zu der alle Völker gehören, die semitische Sprachen sprechen. Eine semitische Sprache ist zum Beispiel Hebräisch - das ist die Sprache der Juden -, aber dazu gehören auch Aramäisch, Äthiopisch und Arabisch. Weil "anti" "gegen" heißt, müsste sich Antisemitismus also "gegen die Semiten" richten. Tatsächlich bezeichnet der Begriff Antisemitismus aber die "Abneigung oder Feindschaft gegenüber Juden", nicht aber gegenüber den Arabern.
...
Arbeit macht frei (W3)
(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html
...
Der unvorstellbare Menschenhass der Nazis wurde bereits am Eingangstor des Lagers sichtbar. Die Aufschrift "Arbeit macht frei" war menschenverachtend, denn die Arbeit, die die Häftlinge in den Lagern leisten mussten, machte nicht frei, sondern bedeutete für viele Millionen den Tod. Es hat sowohl vor dem Nationalsozialismus als auch danach in vielen Länder der Welt immer wieder Konzentrationslager gegeben, in denen diktatorische Regierungen ihre Gegner gefangen hielten, quälten und töteten.
...
Unter dem Stichwort "Konzentrationslager" findet man eine Karte mit Konzentrationslagern unter der NS-Herrschaft.
Armbrust (W1)
Eigentlich müsste die "Armbrust" ja unter "Militaria" eingeordnet werden. Aber es ist ein wunderschönes Beispiel für einen "falschen Freund".
Naheliegend wäre ja dass die Bezeichnung darauf zurückzuführen ist, dass man die Schleuder beim Spannen des Bogens mit beiden "Armen" fest an die "Brust" drückt.
Aber die "Armbrust" zum Schleudern von Pfeilen (und Kugeln) hat weder etwas mit "Arm" noch etwas mit der "Brust" zu tun. Sie ist eine Umbildung aus dem lat. "arbalista", "arcuballista" = "Bogenschleuder". Dies wiederum setzt sich zusammen aus lat. "arcus" = "Bogen" und "ballista" = "Wurfmaschine".
Die "Armbrust" ist also - ganz anschaulich - eine "Wurfmaschine", bei der die Schleuderkraft mit Hilfe eines (gespannten) "Bogens" erzeugt wird.
ausgepowert (W1)
(E6)(L1) http://www.anglizismenindex.de/
(E?)(L?) http://druck.kleinezeitung.at/kaernten/ARTIKEL?whichone=1251490
(E?)(L?) http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,354538,00.html
(E?)(L?) http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,372394,00.html
kommt vom englischen "power" = "ausgepumpt"? - Ein Klagenfurter Rechtsanwalt hielt dagegen: Er schickte der Kleinen Zeitung Ablichtungen aus drei Duden-Ausgaben von 1926, 1962 und 1983. Eindeutiger Befund: "Auspowern" kommt vom frz. "pauvre" = "arm" und heißt "bis zur Verelendung ausbeuten", "arm machen". Außerdem wird das deutsche "auspowern" auch anders gesprochen, nämlich "auspoohwern". Dieses "power" findet sich sogar im allerneuesten Duden.
Aber selbst der "Verein Deutsche Sprache" hat "ausgepowert" fälschlicherweise in ihrer "VDS-Anglizismenliste 2004" aufgenommen.
authentifizieren, authentisieren (W3)
Die "Authentifizierung", die "Beglaubigung" (z.B. der Identität) geht auf lat. "authenticus" = "echt" und "facere" = "machen", "tun" (vgl. frz. "faire") zurück.
Ebenso geht auch die "Authentisierung" auf das lat. "authenticare" = "glaubwürdig", "rechtsgültig machen" zurück.
In der Praxis werden beide Begriffe oftmals gleichbedeutend verwendet. Nach meinem Sprachverständnis ist allerdings die "Authentifizierung" ein judikativer Vorgang, also die Feststellung der Rechtmässigkeit (Bsp.: Passwortabfrage); die "Authentisierung" ein legislativer Vorgang, also etwas durch Beschluss zu Recht erklären.
B
Backfisch
Wie ein Backfisch (W3)
(E2)(L2) http://www.blueprints.de/wortschatz/
(E?)(L1) http://www.ceryx.de/sprache/wd_backfisch.htm
(E2)(L2) https://www.nextz.de/glossen/backfisch.htm
hat seinen Namen nicht, weil es ein gebackener Fisch ist, sondern weil er - als zu kleiner Fisch - wieder zurück (= back) ins Wasser geworfen wurde.
"Du benimmst Dich wie ein Backfisch": Für ein Mädchen, das weder Kind noch Frau ist. Aus dem englischen "backfish". Das ist der Fisch, der beim einholen der Netze "back", nämlich ins Meer zurückgeworfen wird, weil er zu jung ist und als marktreife Beute noch nicht zählt.
(© blueprints Team)
Die Bezeichnung "Backfisch" für ein halbwüchsiges Mädchen kommt ursprünglich aus dem Englischen. In der Sprache der Fischer ist der "backfish" ein noch zu junger und magerer Fisch, der beim Einholen der Netze zurück (back) ins Meer geworfen wird.
Gemeint ist ein Mädchen, das weder Kind noch Frau ist bzw. junge Mädchen, die noch nicht im heiratsfähigen Alter sind.
Die Sprache der Verbindungsstudenten hat bei der Aufnahme der Gaunersprache (dem sogenannten "Rotwelsche"), hier besonders im 18. und 19. Jh. vermittelnd gewirkt.
Aus dieser Studentensprache sind ebenfalls viele Ausdrücke in die Allgemeinsprache übergegangen, so z. B.:
"Backfisch" (ursprünglich "unerfahrener Student")
Wahrig, Deutsches Wörterbuch, gives the following under "backfisch":
- 1. Gebackener fisch (baked or fried fish)
- 2. halbwuechsiges Mädchen [zu _backen_; unter einfluss von _backalaureus_ "junger Gelehrter" zuerst Bezeichnung für unreife Studenten. Junge Fische, die schon zu gross sind, um wieder ins Wasser geworfen zu werden, eignen sich ihrer jugendlichen Zartheit wegen besser zum Backen als die ausgewachsenen Fische.]
No reference to English.
(A:jaiv, ADSL)
belämmert, belemmert (W2)
(E?)(L?) http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/30/256900.html
...
Eigentlich ist es "belemmert", denn "belämmert" kommt nicht von "Lamm", sondern von dem mnd. "belemmeren" zu "belemen" = "lähmen".
Mit "e" drohen die Verteidiger der Etymologie.
...
"belämmert" = "betreten", "niedergeschlagen", hat nichts mit Lämmern zu tun sondern kommt von ndl. "belemmen" = "lähmen"; (Die richtige Neuschreibung müßte also lauten "belähmert".
Belletristik (W3)
erwähnt; ein Wort, das eigentlich falsch geschrieben wird: frz. "lettres".
Blackbox (W3)
Die "Blackbox" in Flugzeigen ist in Wirklichkeit "orange", da die Signalfarbe hilft, sie schneller zu finden.
(E?)(L?) http://www.hyperkommunikation.ch/lexikon/lexikon_index.htm
Beifuß (W3)
(E?)(L?) http://www.bozen.de/
hat nichts mit dem Fuß zu tun. Aus "bozen" = "schlagen" (vrgl. Amboß) wurde "pipoz" (^= gestossenes Gewürz); daraus wurde dann "bivous" und daraus "Beifuß".
Berliner (W3)
(E?)(L?) http://www.berliner.de/
werden überall Berliner genannt. Nur in Berlin heißen sie Pfannkuchen.
bescheiden (W3)
Bescheiden ist eigentlich gar nicht bescheiden. Bescheidenheit war ursprünglich "Zufriedenheit mit seinem Zustand" also nicht unbedingt "Zurückhaltung" oder "Anspruchslosigkeit". In diesem Sinne ist auch Bill Gates sicherlich bescheiden. Etwas von dieser Bedeutung steckt noch in dem Wort "Bescheid" = "Auskunft", "Nachricht", "Entscheidung". (vgl. auch: "jemandem Bescheid stoßen" = "jemandem den Kopf zurecht setzen")
Bierbauch
ist gar keiner (W3)
(E?)(L?) http://www.aponet.de/nachrichten/2002_12_28/2002_12_28_02.html
Der "Bierbauch" beim Mann ist entgegen landläufiger Ansicht nicht im regelmäßigen Biergenuss begründet: Die Fettverteilung habe vielmehr hormonelle Ursachen, berichtet die in Baierbrunn bei München erscheinende Zeitschrift "Apotheken Umschau" (Ausgabe 11/2002) unter Berufung auf Experten. So lenken die männlichen Androgene das Fett bevorzugt zum Bauch, die weiblichen Östrogene eher auf die Hüften.
Gefährlicher ist allerdings die männliche Variante: Der Kugelbauch erhöhe das Risiko für Fettstoffwechsel-Störungen, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen stärker als der weibliche Hüftspeck oder eine gleichmäßige Fettverteilung.
Blindschleiche in Grimm, Jacob und Wilhelm (W3)
Deutsches Wörterbuch (DWb)
Leipzig 1854ff. (33 Bde.)
Bestandsaufnahme des deutschen Wortschatzes einschließlich der Lehn- und Fremdwörter; dessen geschichtliche Entwicklung; Wort - Bedeutung - lateinisches Äquivalent - etymologische Ableitung (»Etymologie ist das salz oder die würze des wörterbuchs«) - Geschichte des Wortes in der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Zeit;
Berühmt geworden ist die (falsche) Erläuterung für "Blindschleiche": "eine blinde giftige Schlange".
blödes Gesicht (W3)
Heute fasst man "blödes Gesicht" als Beleidigung auf. Liest man es allerdings in der Bibel, so hat es eine ganz andere Bedeutung. Früher bedeutete dt. "blöd" noch dt. "schadhaft" und dt. "Gesicht" konnte auch dt. "Sehkraft bedeuten". Ein "blödes Gesicht" zu haben bedeutete also "schwache Augen" zu haben.
Bei Adelung findet man:
"Blöde", -r, -ste, adj. et adv. welches heut zu Tage noch in einer gedoppelten Bedeutung üblich ist.
1. Für "schwach", im Gegensatze dessen was scharf ist, und in dieser Bedeutung wird es theils von den Augen, theils aber auch figürlich von den Verstande gebraucht.
1) Von den Augen, "blöde Augen" haben, die "nicht gut sehen". Ein "blödes Gesicht". Aber Lea hatte ein "blödes Gesicht", Rahel war hübsch und schön, 1 Mos.
29, 17.
2) Von dem Verstande. Ein blöder, d. i. schwacher, Verstand. Er ist etwas blöden Versandes, Weiße. Den Blöden leuchtet sein Verstand, ebend. Wie oft sah ich mir nicht den blöden Aberglauben, Die Hoffnung und die Ruh des Lebens rauben! ebend. Wie mancher siegt durch eine feine Miene, der blöder ist, als Holz und Stein! Gell.
2. Für "furchtsam", und zwar,
1) * in Ansehung der Gefahr, zaghaft. Rehabeam war jung und eines "blöden Herzens", daß er sich vor ihnen nicht wehrete, 1 Chron. 13, 7. Gott hat mein Herz blöde gemacht, und der Allmächtige hat mich erschrecket, Hiob. 23. 16. Also stehet "das blöde Herz" der Narren in seinem vornehmen wider kein Erschrecken, Sir. 22, 22. Werde nicht blöde, denn du sollt nicht zu Spott werden, Cf. 54, 4. Zähle meine blöden Schritte, Gryph.. In dieser Bedeutung ist es im Hochdeutschen veraltet, wo man es,
2) nur noch von dem zu geringen Zutrauen zu sich selbst im gesellschaftlichen Umgange gebraucht, im Gegensatze des dreist. Der Mensch ist sehr blöde, schüchtern in Gesellschaft. Er thut ein wenig blöde. Der Redner war zu blöde. In dieser Bedeutung gebrauchen auch die Niedersachsen ihr "blöde", "blöe", "bloodhartig". Im Dithmarsischen ist dafür auch "hödel", im Hannöverischen "milern", und im Bremischen "miren" üblich.
Anm. Die Abstammung dieses Wortes ist bisher noch nicht hinlänglich untersucht worden. Schilter lässet es von dem alten "blide" = "fröhlich", "lustig", abstammen. Wachter bleibt bey der Bedeutung der "Furcht" stehen. Nach Frischen ist es so viel als "belöten", "belösen", oder auch als "bloß". Weil "blöd", "blödig", im Schwedischen "furchtsam", "blöt" aber "weich", "feucht" bedeutet, so hält der Herr Ihre beyde für zwey verschiedene Wörter, ohne sie doch genauer zu untersuchen. Im Deutschen ist die Bedeutung der "Furcht" die älteste. "Ploden" bedeutet in den Monseeischen Glossen "sich fürchten"; bey andern Fränkischen und Alemannischen Schriftstellern kommt es nicht vor.
Hingegen ist im Angels. "blithe" = "einfältig", im Isländ. "blaudur" = "furchtsam", und im Schottländischen "bleat" = "verzagt". In einem 1501 zu Rom gedruckten Deutsch-Italiänischen Vocabelbuche wird "debile" durch "ploed" gegeben. Wenn man, wie es wohl scheinet, für die heutigen Bedeutungen dieses Wortes zwey verschiedene Stammwörter annehmen muß, so wird für die Bedeutung der Schwäche und vielleicht auch der Furchtsamkeit das alte lat, wofür die Hoch- und Oberdeutschen jetzt "laß" sagen, eine vielleicht nicht unbequeme Abstammung an die Hand geben. in einigen gemeinen Mundarten ist "lätsch" = "weich", "faul", "träge". Im Schwed. bedeutet "lat", im Isl. "latur", im Angels. "laet", im Dän. "lad", gleichfalls "träge", "faul", "verzagt", bey dem Ulphilas ist "latjan" = "zaubern", und im Nieders. "lad"., im Engl. "late" = "spät". Das "b" ist die verkürzte Partikel "be". So fern aber "blöde" = "schüchtern", "unzeitig schamhaft" bedeutet, gehöret es vermuthlich zu "blühen" in seiner weitesten Bedeutung, und druckt alsdann eigentlich den Begriff der Schamröthe aus. "Erblöden" und "entblöden" haben diese Bedeutung zum Theil noch, und in dem Überbleibsel eines alten Gedichtes auf Carls des Großen Feldzug bey dem Schilter von 1300 bedeutet "erploten" = "vor Zorn roth werden". S. "Blühen" und "Blut".
Der "Maulwurf", des -es, plur. die -würfe, ein fünfzehiges vierfüßiges Thier in der Größe einer Katze, welches über der Erde nicht laufen kann, sondern sich in der Erde aufhält, wo es sich mit seinen zum Graben geschickten flachen und schaufeligen Füssen Gänge gräbt. Er lebt von Regenwürmern und gibt seine Gegenwart nahe an der Oberfläche der Erde durch seine aufgeworfene Erdhügel zu erkennen, welche "Maulwurfshügel" genannt werden. "Talpa L." Er hat kleine Augen und ein "blödes Gesicht", ist aber doch nicht ganz blind, ob man ihn gleich zuweilen zum Sinnbild der moralischen Blindheit gebraucht. Daher der "Maulwurfsfang", plur. die -fänge, so wohl das Fangen dieses Thieres, als auch ein künstliches dazu bereitetes Werkzeug, eine "Maulwurfsfalle"; der "Maulwurfsfänger", der ein Geschäft daraus macht, sie um Lohn wegzufangen u. s. f.
Anm. Der Nahme dieses Thieres hat mit "Maul", "Os", nichts als den zufälligen Klang gemein. Er stammet von "Mahl", "Meil", ein "Haufen", (S. "Meiler") her, oder noch besser von dem noch im Nieders. üblichen "Mull", "Molt", "lockere, zerriebene Erde", und "mullen", "zerreiben", "zermalmen", "wühlen", weil er nicht nur die Erde durchwühlet, sondern auch die von ihm aufgeworfenen Haufen aus sehr lockere Erde bestehen. Die letztern heißen im Nieders. "Multhoop", Holländ. "Mulhoop", Engl. "Molehill", das Thier selbst aber im Nieders. "Mulworp", "Moltworp", "Mulworm", im Holländ. "Mol", "Molworp", "Molworm", im Engl. "Mole", "Molewarp", im Dän. "Muldparpe", im Schwed. "Mullwad", "Mullwaerpel", Sork, "Mullsork", welches seiner letzten Hälfte nach mit dem Lat. "Sorex", Griech. "???", und dem Oberdeutsch. Nahmen "Schärmaus" überein kommt, im Franz. "Mulot"; so daß dieses Wort eigentlich einen "Erd werfer" bedeutet, wie es denn in einigen Niedersächsischen Gegenden auch wirklich "Wöhler", der "Wühler", genannt wird. Übrigens heißt er im Oberdeutschen die "Schärmaus", "Schormaus", "Schurmaus", die "Schäre", von "scharren", im Österreich. die "Wühlmaus", im Nieders. "Windworpe", "Wannaworp", "Hundeworp", "Winworp", auch im Oberdeutschen ehedem "Wond", "Wonne", im Angelsächsischen "Vaut", im Norweg. "Vend", und im Wallis. "Gwadd", welche Wörter Junius von dem alten "Wan", "Mangel", herleitet, und glaubt, daß er diesen Nahmen wegen der ihm von Alters zugeschriebenen Blindheit habe. Richtiger rechnet man sie zu "Wanne", "Wange", "Wanst", "Hund", eine erhabene Fläche, ein Hügel, S. 2. Hund 2).
"Sehen", verb. irreg. ich sehe, du siehest (siehst), er siehet; (sieht) Imperf. ich sahe, Conj. sähe; Mittelw. gesehen; Imperat. siehe (sieh). Es ist in doppelter Gestalt üblich.
I. Als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben.
1. Eine gewisse Gestalt haben, welche durch ein Beywort ausgedruckt wird. Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen, Matth. 6, 16; eine sauere Gesichtsbildung annehmen. Warum siehest du so scheel? Matth. 20, 10. Die Jungfrauen sehen jämmerlich, Kap. 1, 4. So sauer auch die liebe Mutter sah, Gell. Blaß sehen. Er siehet wie Wein. Die Farbe sieht grünlich. Sie sehen ja ganz verdrüslich, Gell. Jetzt sehen sie so sein rothbäckig, wie ein Borstorfer Äpfelchen, Weiße. Man mag gleich stumm und hirnlos seyn. Man seh nur schön, so nimmt man ein, Gell. Es ist in dieser Bedeutung nur im gemeinen Leben und in der vertraulichen Sprechart üblich, besonders in Meißen, obgleich auch dafür aussehen üblich ist. Nur in den R. A. ähnlich sehen, gleich sehen ist es überall gebräuchlich. Er siehet dir sehr ähnlich. Der Tomback sieht dem Golde gleich.
2. Eine gewisse Richtung haben; eine Bedeutung, welche im Oberdeutschen üblicher ist, als im Hochdeutschen. Die Spitzen der Berge sahen am siebenten Tage hervor. 1 Mos. 4, 5. Die Fenster sehen auf die Gasse. Das Land siehet gegen Morgen.
II. Als ein Activum, ob es gleich auch hier oft absolute und in Gestalt eines Neutrius siehet, vermittelst des Auges empfinden, sich das Bild einer Sache vermittelst der Stahlen, die ans derselben in das Auge fallen, vorstellen.
1. Eigentlich. So wohl absolute und in Gestalt eines Neutrius. Ich sehe nicht. Vor dem Nebel kann man nicht sehen. "Er siehet nicht gut", hat ein "blödes Gesicht". Wenn ich anders recht sehe. Meine Augen sehen nicht so weit. Nicht aus den Augen sehen können. Nun sehen sie aus andern Augen, fig. nun haben sie eine ganz andere Gestalt. Durch ein Glas, durch die Brille sehen. Durch die Finger sehen, figürlich, eine Sache mit Wissen ungeahndet lassen. Von der Seite sehen. Als auch in mehr thätiger Gestalt, mit der vierten Endung. Ich sehe nichts. Du sahest alles. Vier Augen sehen mehr als zwey. Von allen gesehen werden. Ich sehe es mit meinen Augen, vor meinen Augen, eine nachdrückliche Art zu reden. Sich an etwas nicht satt sehen können. Ja, wie sie sehen. Es ist was Neues zu sehen. Es gibt hier was zu sehen. Ich will den sehen, der etwas daran zu tadeln findet, d. i. es wird gewiß niemand etwas daran zu tadeln finden. Seine Freude, seine Lust an etwas sehen, eine besondere R. A. es mit Wohlgefallen ansehen; seinen Jammer an etwas sehen, es mit Jammer ansehen. Ingleichen mit allerley Vorwörtern. Auf etwas sehen, die Augen auf etwas richten. Jedermann sahe auf ihn. Ich habe nicht darauf gesehen. Jemanden auf die Finger sehen, seine Handlungen genau beobachten. Eine andere figürliche Bedeutung mit dem Vorwort auf kommt im folgenden vor. Jemanden in das Gesicht sehen. Man kann nicht allen Leuten in das Herz sehen. Jemanden in die Karte sehen. Einen in die Hände sehen müssen, figürlich, seinen Unterhalt sparsam von ihm haben. Geschwind, wie müssen ganz in dieß Geheimniß sehen, Weiße. es zu ergründen suchen. Nach etwas sehen, auch figürlich sehen, ob es nicht etwa Schaden leide. Nach dem Essen, nach dem Kranken sehen. Sehr häufig wird sehen lassen, für zeigen, und sich sehen lassen, für zum Vorschein kommen, erscheinen, sichtbar seyn, gebraucht. Etwas für das Geld sehen lassen. Jemanden seine Schätze sehen lassen. Laß sehn, spricht Galathee, obs auch die meine sey, Gellert. Es läßt sich ein Komet, ein Irrlicht, ein Gespenst sehen. Die Frau hat sich nach ihrem Tode sehen lassen, ist erschienen. In diesem Selbstbetruge wird sie ihnen (besser sie) ihr ganzes Herz sehen lassen, Gell. Da kann ich ihnen (sie) die Geschicklichkeit meiner Frau sehen lassen, eben ders. Laß mich es sehen, nicht mir. Sich den ganzen Tag nicht sehen lassen, nicht unter die Leute kommen. Er darf sich nicht sehen lassen. Der Imperativ siehe wird in der Deutsche Bibel häufig gebraucht, Aufmerksamkeit zu erregen. In diesem Verstande ist er veraltet; aber man gebraucht ihn noch häufig, theils seine eigene Verwunderung auszudrücken, theils solche bey andern zu erwecken, da man ihm denn in der zweyten einfachen Person allemahl ein da zugesellet; siehe da! Ich stand und wartete, und siehe da! er kam nicht. Siehe da, wie übel du gethan hast. In den übrigen imperativen Formen fällt dieses da weg. Man sehe doch, wie sich die Männer so geschwinde ändern können. Seht doch! gleich den Stuhl vor die Thüre gesetzt! Gell. Das Mittelwort sehend kommt so wohl in adverbischer als adjectivischer Gestalt vor, ist aber mehr der vertraulichen und gemeinen Sprechart eigen, als der höhern. Wieder sehend werden, sein Gesicht wieder bekommen. Die Blinden sehend machen, in der Deutschen Bibel. Saul war drey Tage nicht sehend, Apost. 9, 9. Sehende Augen, häufig in der Deutschen Bibel. Mit sehenden Augen blind seyn. Geschenke machen die sehenden blind, 2 Mos 23, 8. Wenn sehen ein Zeitwort ohne daß bey sich hat, so stehet dieses Zeitwort im Infinitiv ohne zu; eine Wortfügung, welche auch bey den Zeitwörtern dürfen, heißen, helfen, hören, lassen, können, lehren, lernen, müssen u. s. f. Statt findet. Ich sahe ihn kommen. Einen Mann von Kenntniß und Geschmack siehet man wohl lächeln, hört ihn aber niemahls lachen. Ich sehe dich leiden, weinen, deine Hände ringen, höre deine Klagen, deine Seufzer alle, Dusch. Da denn in den zusammen gesetzten Zeiten auch sehen sein Augment verlieret. Man hatte mich herum schleichen sehen, Weiße; nicht gesehen. Ich habe ihn in großer Eil' aus dem Hause laufen sehen, Gell. Nur muß man diejenigen Fälle zu vermeiden suchen, wo das andere Zeitwort so wohl einer thätigen als lebenden Bedeutung fähig ist, weil alsdann die Zweydeutigkeit nicht zu vermeiden ist; z. B. ich sahe ihn prügeln, ich habe ihn taufen sehen. Ganz wider diese Regel heißt es bey dem Opitz: So daß man diesen Tod sieht offenbar zu seyn. Zugleich bey Freund und Feind; d. i. daß er Freunden und Feinden bekannt ist. Und an einem andern Orte: Lehrer, die man doch gesehn entblößt zu seyn Von irgend einer Macht.
Zu geschweigen, daß das Zeitwort "seyn" mit "sehen" nicht im Infinitiv verbunden werden kann.
2. Figürlich, von verschiedenen Wirkungen der Seele, welche durch den Sinn des Gesichts veranlaßt werden, und mit demselben verbunden sind.
(1) Unmittelbar empfinden, durch die Sinne erfahren, doch immer zunächst von der Erfahrung oder Empfindung durch den Sinn des Gesichts. Man muß sehen und auch nicht sehen. Ich sehe wohl, daß er mich nur hintergehen will. Ich muß sehen, daß man mich verachtet. Die Gefahr vor Augen sehen. Wie sie sehen, der Handel ist geschlossen. Ich will die Sache geendiget sehen. Er möchte gern jedermann glücklich sehen. Soll ich dich in kurzen an dem Nöthigen Mangel leiden sehen? Etwas gern sehen, herrschende Lust oder Vergnügen daran empfinden. Du wirst hier nicht gern gesehen. Wir sehen täglich, daß Personen sich aus Dingen ein Vergnügen machen, worin alle übrige keines finden. Ich will doch sehen, wie es ablaufen wird. Ich will nur gern sehen, was daraus werden wird. Wenn ich sehe, daß mein Bitten sein Herz nicht rühret. Wer rühmlich handelt, weil er keinen Bessern über sich sehen will, der ist aus der bösesten Neigung, aus Neid, gut, Gell. Wer einsam lebt, hat wenig Gelegenheit das zu sehen, was unter der menschlichen Gesellschaft vorgehet. Wenn dieses Wort in der Deutschen Bibel von Gott gebraucht wird, so bedeutet es, aus unmittelbarer Vorstellung auf anschauende Weise erkennen.
(2) Schließen, urtheilen. Hieraus sehe ich, daß u. s. f. Ich sehe es dir an den Augen an. Man siehets an seinen Kleidern, daß er wenig Geschmack besitzet. Ich sehe nicht, wozu das soll. Er lachte, aber man sahe, daß dieß Lachen nicht aus dem Herzen kam. Ich sehe nur allzuwohl, was dieses zu bedeuten hat. So weit sah keiner noch, als der gesehen hat, Gell.
(3) Versuchen, einen Versuch machen. Wir müssen sehen, wie wir ihn dazu bewegen. Ich will sehen, ob ich etwas ausrichten kann. Sehen sie, daß sie ihn hierher bringen. Laß sehn, wer unter uns am weitsten werfen kann, Kost. Ich will sehen, ob ich nur noch einige Tage Aufschub erhalten kann, Weiße.
(4) Sorge, Fleiß, Mühe anwenden. Wir müssen sehen, daß wir Geld bekommen. Er mag sehen, wie er zurecht kommt, er mag dafür sorgen. Wir wollen sehen, wie wir mit ihr aus einander kommen, Gell. Besonders Vorworte auf, auf etwas sehen, Sorge dafür tragen, es zu erhalten, zu bekommen. Nur auf seinen Nutzen sehen. Er stehet nicht auf das Geld. Wir müssen doch ein wenig auf das Äußerliche sehen. Bey einer guten Erziehung muß vornehmlich darauf gesehen werden, daß junge Leute mit Geschmack und Empfindung lesen lernen, Gell. Ingleichen in Betrachtung ziehen. Sehen sie nicht auf den Werth des Geschenkes, sondern auf mein Herz. So auch das Sehen. Siehe auch das "Gesicht".
Anm. Schon im Isidor, bey dem Kero u. s. f. "sehan", bey dem Ulphilas mit einem starken Hauche, der Gaumenlaut übergehet, "saighan", im Niederdeutschen ohne Hauchlaut "seen", im Engl. "to see", im Angels. "seon", im Schwed. "se", im Isländ. "sia", im Äolischen "???", wofür andere Griechische Mundarten "???" sagen, im Hebr. "???", "???", "???". Die neutrale Bedeutung, "gesehen werden", "eine gewisse Gestalt haben", ist ohne Zweifel die erste und älteste, und da dieses eine Wirkung des Lichtes ist, so erhellet daraus die Verwandtschaft dieses Wortes mit "Schein", Hebr. "???", zumahl da in allen alten morgenländischen Sprachen "???", "glänzen" bedeutet. Das mehr Oberdeutsche "schauen", ist bloß ein Intensivum von "sehen", so wie "suchen", "sehnen" und "zielen", Intensiva in andern Bedeutungen, "zeigen" aber, Engl. "to shew", das Factitivum davon ist. Aus der irregulären Form dieses Zeitwortes erhellet, daß es aus mehrern Mundarten zusammen gesetzet ist, wovon sich in den Provinzen noch häufige Spuren finden. Im Österreichischen gehet das Präsens: "ich siech", "du siechst", "er siecht"; Imperat. "sich"; in andern Oberdeutschen Gegenden, "ich siehe", "du siehest" u. s. f. In noch andern Gegenden gehet es regulär, "ich sehe", "du sehest", "er sehet" ec. Imperf. "ich sehete", Imperat. "sehe". Der Imperat. lautet im Isidor "see" und "seegi", im Tatian, wenn es anders keine falsche Leseart ist, "senu". Im Hochdeutschen ist das "e" in der ersten Sylbe scharf, wie in "gehen"; die Schlesier und einige andere Mundarten sprechen es wie "ä", "sehen".
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=blödes Gesicht
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "blödes Gesicht" taucht in der Literatur um das Jahr 1750 auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2020-07
Bockwurst (W3)
(E?)(L?) http://www.bockwurst.at
ist keine Wurst vom Bock. Sie hat ihren Namen weil sie gerne zum schon erwähnten Bockbier gegessen wurde.
bohnern, Bohnerwachs (W3)
In der französischen Stadt Beaune wurde traditionell aus Traubenkernen, die bei der Weinherstellung anfielen, Wachs gewonnen, das sich hervorragend zur Bodenpflege eignete. In Deutschland wurde ähnliches Wachs unter der Bezeichnung "Beauner Wachs" produziert. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges unter dem Druck des Versailler Vertrages wurde diese Bezeichnung verboten, die Hersteller nannten ihre Ware dann: "Bohnerwachs".
Dieses hat also nicht die Bohne etwas mit "Bohne" zu tun.
Bratwurst (W3)
hat ihren Namen nicht vom Braten.
brate, brato = Fleisch; vgl. Wildbret = Wildfleisch
Bückling (W3)
(E?)(L?) http://www.bueckling.de/
heißt so, weil er roch wie ein Bock
C
cja
Kneipensprache
(E5)(L3) http://www.cja.de/kneipe.htm
Der Verfall der Deutschen Sprache
dargestellt an Beispielen für die inhaltliche Umwertung von Begriffen in der Subkultur einfacher Gasthäuser und Schänken
Ein Milieubericht unseres Beauftragten für Literatur.
In der folgenden Aufstellung wird der jeweils inhaltlich falsch verwendete Begriff mit seiner Übersetzung in korrektes Deutsch vorgestellt.
Dieser Beitrag soll unter anderem dazu dienen, Ihnen eine Hilfestellung zum Verständnis der Mitteilungen in den obengenannten Stätten zu geben, damit Sie auf jene Mitteilungen mit dem angebrachten gehobenem Ausdruck erwidern können.
Sprachliche Äusserungen nach dem Genuss grösserer Mengen Bier.
D
dufte (W3)
Der Ausdruck "dufte" hat nichts mit dem Geruch zu tun. Es geht zurück auf jidd. "taff", "toff", hebr. "tôv" = "gut".
(E?)(L?) https://www.dw.com/de/duft/a-1158868
... Es ist vielmehr aus dem jiddischen Wort "tow" abgeleitet. "Tow" heißt "außerordentlich", "Tadellos", "Sympathisch".
E
einbleuen / einbläuen (W3)
kommt nicht von "blau" sondern ahd. "bliuwan" = "schlagen" (vgl. "Bleuel" = "Schlegel zum Wäscheklopfen" und "Pleuelstange" = "Schlagstange".
"verbleuen" / "verbläuen" und "einbleuen" / "einbläuen" hängen mit der "Pleuelstange" = "Schlagstange" zusammen. Auch wenn es in diesem Zusammenhang zu einem "blauen" Auge kommen kann, ist die Schreibweise "verbläuen" etymologisch falsch.
Eisbein (W3)
(E?)(L?) http://bz.berlin1.de/aktuell/news/021017/eisbein.html
ist kein "Bein aus Eis" sondern ein Röhrenknochen (= "Bein", vgl. "Schienbein") ("Isbei" = frühere Bezeichnung für das Hüftbein der Schweine), den man in Skandinavien gerne zur Herstellung von Schlittschuhkufen verwendete. In Schweden heissen die Schlittschuhe noch heute "isläggor" = "Eisbeine". (vgl. auch engl. "bone" = "Knochen")
"Warum wird zum Beispiel in Berlin und Norddeutschland Eisbein genannt, was in anderen Gegenden Schweineknochen, Schweinsfüße, Knöchle oder Schweinshaxen heißt? Antwort: Im 17. Jahrhundert brachten holländische Einwanderer das Eislaufen nach Berlin. Für die Kufen benutzte man damals häufig Knochen aus den Hinterbeinen der Schweine - eben Eisbeine."
entrüsten
sich entrüsten (W3)
Ein Ausdruck, der so richtig aus dem militärischen Bereich kommen könnte, ist "entrüsten". Aber dann müsste es ja eigentlich in etwa "sich beruhigen" bedeuten ("die Rüstung ablegen") - es bedeutet genau das Gegenteil (bildlich gesprochen "die Rüstung anlegen").
Der Widerspruch klärt sich auf, wenn man sich die Herkunft von "rüsten" näher ansieht. Diese kommt von "Rüste" = "Ruhe", "Rast".
Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass es auch folgende Deutung gibt. Das "Entrüsten" bezog sich demnach auf das Entfernen der Rüstung des Gegners; im übertragenen Sinne also "die Fassung verlieren" (eigentlich also "die Fassung verlieren machen").
Erdbeere (W3)
(E?)(L?) http://www.erdbeer-rezepte.de/
(E?)(L?) http://www.erdbeer-rezepte.de/html/gesunde_fruchte.html
...
Die "Erdbeere" ist "keine echte Beerenart", sondern eine "Scheinfrucht". Die wirklichen Früchte sind die im Fruchtfleisch verteilten Kerne. Die Erdbeere ist die drittwichtigste Schweizer Sommerfrucht. Weil die Wege zum Konsumenten in der Schweiz kurz sind, wird hierzulande beim Züchten weniger auf die Transportfestigkeit geachtet, dafür um so mehr auf den Geschmack.
Erdbeeren stammen ursprünglich aus bewaldeten Bergregionen und eroberten von dort aus die gemässigten Klimazonen Europas. Inzwischen gedeihen sie weltweit in Gebieten mit vergleichbaren klimatischen Verhältnissen.
...
(E?)(L?) http://postman.chefkoch.de/inxmail/url?vl7n0g00000000hxu2a3
(E?)(L?) http://postman.chefkoch.de/inxmail/url?vmdn0g00000000iw62a3
Erkältung (W3)
In dem Buch "Warum fallen schlafende Vögel nicht vom Baum?" des Piper Verlags, wird auf S.222 erläutert, dass die "volkstümliche Erkältung" nicht auf eine kalte Umgebung zurückgeht, sondern dass im Gegenteil, die Erreger eine bestimmte Umgebungstemperatur benötigen, um sich wohl zu fühlen. Dies kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Eine "Erkältung" bekomme ich vor allem, wenn ich mich im Winter in warmen Räumen aufhalte und in den warmen Kleidern schwitze.
Die "Erkältung" sollte also eher "Erwärmung" heißen.
Ethnische Säuberung (W3)
(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html
Einer der schlimmsten Verschleierungsbegriffe ist wohl die "Ethnische Säuberung". Die Mörder machen sich zu Saubermännern.
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In einer Diktatur werden Personen, die politisch anderer Meinung als die Herrschenden sind, oft verfolgt und aus ihren Ämtern vertrieben. Der Staat wird von diesen Menschen "gesäubert", damit keine Kritik oder Störung mehr erfolgt. Dieser Begriff der "Säuberung" ist besonders niederträchtig, weil damit der Eindruck erweckt werden soll, dass diese Menschen einen Staat beschmutzen oder dass sie selbst Schmutz wären.
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Dieses hässliche, menschenverachtende Wort wurde in die Liste der hundert "Unwörter" des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
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Etymogeleien (W3)
(E?)(L?) http://www.christianlehmann.eu/ling/wandel/Ursprache.html
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Etymologie genießt in der gebildeten Welt außerhalb und sogar innerhalb der Sprachwissenschaft einen ambivalenten Status. Einerseits wird sie als unterhaltsam und aha-erlebnisträchtig empfunden. Andererseits spielt sie in der heutigen (historischen Sprach-)Wissenschaft keine prominente Rolle, und viele Gebildete (ob Linguisten oder nicht) halten sie für nicht ganz seriös.
...
Solche "Etymogeleien" haben diese Disziplin von Anfang an gründlich in Mißkredit gebracht. Moderne Etymologie hat aber mit solch freier Assoziation nichts zu tun, sondern ist Bestandteil einer durch wissenschaftliche Methode kontrollierten historischen Sprachwissenschaft.
...
F
falsch (W3)
geht zurück auf lat. "falsus" = "falsch" zu lat. "fallere" = "täuschen". Die "Fistelstimme" ("Falsett") geht auch darauf zurück.
falsche Freunde (W3)
(E?)(L?) http://www.projektmagazin.de/glossar/gl_liste_start.html
(E3)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Freunde
Worte, die auf englisch oder französich (oder in anderen Sprachen) ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen werden, aber eine andere Bedeutung haben als auf deutsch nennt man "falsche Freunde". Die sich anbietende Übersetzung führt in die Irre. Manchmal kann dies eine harmlose Bedeutungsverschiebung sein; es kann aber auch zu massiven Mißverständnissen kommen.
Normalerweise versteht man unter "falschen Freunden" Begriffe, die in zwei Sprachen ähnlich klingen oder ähnlich geschrieben werden, aber dennoch unterschiedliche Bedeutungen haben.
Aber auch innerhalb einer Sprache kann es zu sprachlichen Fehlinterpretationen kommen. Im Laufe der Jahrhunderte hönnen sich Fehldeutungen ergeben, die sich zu sprachlichen Absurditäten summieren.
Aber auch im Deutschen gibt es Wörter - einzeln oder auch nur noch in feststehenden Wendungen vorkommend - die eine bestimmte Bedeutung nahelegen. Bei genauerem Hinsehen ist die Herkunft jedoch auf ganz andere Wurzeln zurückzuführen.
Auch optische oder akkustische Fehlleistungen können zu falschen Interpretationen führen. (Wieviele Namen sind wohl in vergangenen Zeiten falsch ins Geburtsregister eingetragen worden, weil der Verwaltungsbeamte ihn falsch verstanden hat?) Deshalb sind auch ein paar Links zu Seiten mit Beispielen "sinnlicher" Fehlleistungen mit aufgenommen.
Fauxpas (W3)
(E2)(L2) http://www.blueprints.de/wortschatz/
Der "Fauxpas" ist direkt von frz. "falscher Schritt" übernommen worden.
Ein "Fauxpas" bezeichnet ein (gesellschaftliches) Fehlverhalten. Es ist auch ein Synonym für "Fehltritt" bzw. "Taktlosigkeit".
(© blueprints Team)
Federn
raus aus den Federn (W3)
(E?)(L?) http://www.dupont.com/insulations/product/hollofil808.html
Diese Wendung stammt ja wohl aus Zeiten, da die Bettdecken mit Gänsefedern oder auch anderen Federn gefüllt wurden. Obwohl in vielen Betten heute keinerlei Federn mehr enthalten sind - weder in der Decke noch in den Kissen - wird diese Wendung noch oft benutzt.
Hört sich auch komisch an: "Raus aus dem Hollofil".
fehlende Sicherheitsstifte (W3)
In einer Nachrichtensendung vom 18.03.2004 hiess es: "Es wurden fehlende Sicherheitsstifte entdeckt."
Aus dem Zusammenhang war jedoch zu erkennen, dass gemeint war: "Es wurde entdeckt, dass einige Sicherheitsstifte fehlten.".
Fehler
fehlen
verfehlen
fail
faillir
falsch
false (W3)
Es ist nicht sicher, aber es könnte sein, daß der Ursprung dieses Wortes das lateinische "fallere" = "täuschen" oder auch "falsus" = "falsch" ist. Im Mhd. taucht dann ein "vaelen" oder "velen" auf, das sich an das altfrz. "faillir", "falir" anlehnt, was soviel wie "verfehlen", "sich irren" bedeutet. Ursprünglich wurde das Wort hauptsächlich in Verbindung mit dem Schießen verwendet. Ein "Fehler" war somit ein "Schuß daneben". Es wurde jedoch dann auch im übertragenen Sinn zu "Verfehlung" und eben zu unserem "Fehler" als "Mangel", "etwas falsch Gemachtes".
(A: gaed)
Wenn man bös will könnte man sagen, dass der "Fehler" eine Art "Fehlgeburt" ist. Seine heutige Bedeutung "(etwas) Falsches", "Mangel" nahm es im 18.Jh. an. Davor bedeutete das im 15.Jh. aus dem Verb "fehlen" entstandene Wort soviel wie "Fehlschuss" ("mit der Lanze verfehlen"). Das Verb bedeutete auch etwa "verfehlen". Es gelangte über das engl. "fail" = "versagen", "verfehlen" und frz. "faillir" = "(gegen etwas) verstossen", "sich irren" in die deutsche Sprache. Vermutlich gehen alle auf das lat. "fallere" = "täuschen" zurück. Diese Bedeutung steckt noch in "falsch" (das auch "hinterhältig" bedeuten kann) und dem engl. "false", das neben "falsch" auch die Bedeutungen "unrichtig", "treulos", "irreführend", "hinterhältig" haben kann.
Feierabend (W3)
(E1)(L1) http://www.heinrich-tischner.de/anlag/verz/22spra.htm
(E1)(L1) http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/2wo/wort/idg/deutsch/a-h/feirabet.htm
Der "Feierabend", der "arbeitsfreier Abend" ist eine volksetymologische verfälschte Wortbildung. Ursprünglich bedeutete es "Vorabend" (mhd. "virabent" = "Vorabend" (eines Feiertags). Durch die Ähnlichkeit mit "feiern" wurde es entsprechend umgedeutet, wobei der folgende "Feiertag" ja durchaus verleitete.
(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/
Feierabend-Rush-Hour | feierabendbewusst | feierabendbewusst
(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/f.php
Damit ist jetzt Feierabend!
(E?)(L?) http://www.feierabend.com/
Seniorenportal
(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=F
Feierabend mit Polda (CS 1971)
G
gdl-bezirk-mitteldeutschland
LOI -- Lingua Oeconomici Imperii
Manager-Sprech
Wirtschaftliche Unworte
(E?)(L?) www.gdl-bezirk-mitteldeutschland.de/LOI/loi.html
„Man bemühe sich um die Klarheit des Ausdrucks“ (Karl Kraus) - Entgegen diesem Gebot ist jedoch in den derzeitigen Debatten von Politik und Wirtschaft sowie auch in Arbeits- und Tarifverträgen - insbesondere im Bereich der Deutschen Bahn AG - die Tendenz zu verzeichnen, sich durch Verkomplizierung und Anglizisierung einer Sprache zu bedienen, die möglichst keiner mehr versteht.
Geheimrat (W3)
Kommt sinngemäß von "Heim und Herd". Ein "Geheimrat" ist also kein Agent, sondern jemand, der sich um heimische / häusliche Angelegenheiten kümmert.
H
haben
habere (W1)
(E?)(L?) http://pages.unibas.ch/klaphil/idg/texte/orchidee.html
...
Das Beispiel "huit", "otto", "acht" zeigt zugleich, dass grosse lautliche Ähnlichkeit der bezeugten Formen keineswegs eine Voraussetzung für ihre historische Verwandtschaft oder Identität ist. Ja, allzugrosse Ähnlichkeit muss erfahrungsgemäss sogar skeptisch stimmen.
Berühmt-berüchtigt ist etwa der Fall von lat. "habere" und dt. "haben", die trotz perfekter lautlicher, grammatischer und semantischer Übereinstimmung genetisch nicht verwandt sind, auch wenn uns dies in bekannten Unterrichtsmitteln wie Ostia und Kletts Grundwortschatz gepredigt wird.
...
(E1)(L1) http://www.christianlehmann.eu/ling/wandel/index.html
(E?)(L?) http://www.christianlehmann.eu/ling/wandel/rekonstruktion.php
...
Z.B. liegt es nahe, dt. "haben" mit lat. "habere" = "haben" zu vergleichen und daraus eine indoeuropäische Vorform zu rekonstruieren. Wendet man dagegen zunächst den innergermanischen Vergleich auf dt. "haben" an, so kann man ein urgerm. "*haban" = "fassen", "halten" rekonstruieren, welches nach den Gesetzen der ersten Lautverschiebung auf die Wurzel ide. "*kap-" = "fassen" zurückgehen muß. Diese liegt auch im Lateinischen vor, und zwar in dem Verb "capere" = "fassen". Lat. "habere" dagegen geht auf eine Wurzel ide. "*gab-" = "nehmen" zurück.
Dt. "haben" und lat. "habere" haben also außer der Bedeutung nichts miteinander zu tun.
Erstellt: 2005-05
Habseligkeiten (W3)
"Habseligkeiten" wurde im Jahr 2004 zum schönsten Wort des Jahres gewählt. Die Begründung dazu ist zumindest in etymologischer Hinsicht jedoch "armsälig". Es wird dabei tatsächlich Bezug auf "Seligkeit" genommen. Es handelt sich jedoch um "Habsel-igkeiten", so wie etwa bei "trübselig" zu dt. "Trübsal", aber auch in dt. "Rätsel", "Füllsel", "Mitbringsel". Die Endung "-sal" bzw. "-sel" steht dabei für dt. "Zahl", "Menge", "Verbindung", "Gesellschaft", "Besitz".
Bei Adelung findet man:
Die "Habseligkeit", plur. die -en, alles was man hat, oder an beweglichem Vermögen besitzet, die "Habe"; wo es als ein Collectivum so wohl im Singular allein, als im Plural allein gebraucht wird. Seine ganze Habseligkeit, oder alle seine Habseligkeiten verlieren. Im Oberdeutschen auch "Habschaft" und "Habschaften". Das im Hochdeutschen veraltet Bey- und Nebenwort "habselig", "reich", kommt noch zuweilen im Oberdeutschen vor. S. "-Selig".
"-selig", ein Wort, welches mit dem folgenden Bey- und Nebenworte Eines Ursprunges ist, und an Haupt- und Beywörter gehänget wird, andere Bey- und Nebenwörter aus denselben zu bilden. Es bedeutet eine Menge, einen Reichthum derjenigen Sache, welche das Hauptwort bezeichnet. So ist im Isländ. "arsäli", "reich an Getreide", "segersäll", "siegreich", "tockasäll", "gnadenreich". Im Oberdeutschen ist ein "leutseliger Ort", ein "volkreicher, der viele Einwohner hat", "redselig", "gesprächig", "wortreich" u. s. f. Eben diese Bedeutung des Reichthums liegt auch in den im Hochdeutschen noch üblichen Bey- und Nebenwörtern zum Grunde, "glückselig", "leutselig", "mühselig", "saumselig", "trübselig", "armselig", "feindselig", "holdselig" u. s. f. viel Glück, Mühe, Armuth, Feindschaft, Huld u. s. f. habend. In "gottselig" scheinet es eine Ähnlichkeit zu bedeuten, welcher Bedeutung dieses Wort gar wohl fähig ist, ob sie gleich eben nicht die häufigste ist; indessen lässet es sich vermittelst einer Figur auch aus der allgemeinern Bedeutung des Besitzes erklären. Im Oberdeutschen hat man noch mehrere Wörter dieser Art, welche aber im Hochdeutschen fremd sind; z. B. "rathselig", "reich an gutem Rathe"; "friedselig", "reich an friedfertigen Gesinnungen", welches auch von einigen neuern Dichtern im Hochdeutschen gebraucht worden, "bittselig", "eine gute Gabe zu bitten habend", "gnadselig", "gnädig", "gnadenreich", "rachselig", "rachgierig", "habselig", "reich an Habe", daher unser "Habseligkeit", "lobselig", "reich an Lob", und so ferner.
Anm. Im Isländ. lautet dieses Wort "säll". Die Endsylbe "-ig", ist die Ableitungssylbe, daher es hier nur auf die Sylbe "sel" ankommt, welche eine Zahl, Menge, Verbindung, Gesellschaft, Besitz u. s. f. bedeutet. ( S. 1 "Sahl".) Mit der Ableitungssylbe der Hauptwörter "-sal" ist es genau verwandt, ohne eben unmittelbar von demselben abzustammen, daher auch die Schreibart "sälig" für "selig" unnöthig ist, zumahl da für "-sal", in vielen Fällen auch "-sel" üblich ist. Die vermittelst dieses Wortes gemachten Beywörter leiden nicht nur die Comparation, sondern es können auch Hauptwörter auf "-keit" davon gemacht werden; "Mühseligkeit", "Saumseligkeit", "Armseligkeit" u. s. f.
(E?)(L?) http://www.20min.ch/wissen/news/story/Daemlich-kommt-nicht-von-Dame-29966189
"Habseligkeiten"
Dieses Wort wurde in einem vom Deutschen Sprachrat und dem Goethe-Institut veranstalteten Wettbewerb zum schönsten Wort der deutschen Sprache gekürt. In der Begründung hiess es, es verbinde das weltliche "Haben" mit dem unerreichbaren Ziel des menschlichen Glücksstrebens, der "Seligkeit" nämlich. Den Mitgliedern des Deutschen Sprachrats war diese Aussage wohl ziemlich peinlich, denn die dadurch implizierte Etymologie ist leider falsch. «Habseligkeiten» sind nämlich keine «Hab-seligkeiten», sondern «Habsel-igkeiten». So wie aus «Trübsal» «trübselig» und aus «Mühsal» «mühselig» wurde, bildete man aus ursprünglichem «Habsal» «habselig», dass dann mit dem Suffix «-keit» zu «Habseligkeit» erweitert wurde. Die Wahrheit ist manchmal leider sehr prosaisch.
(E?)(L?) http://www.altphilologenverband.de/forumclassicum/pdf/FC2005-3.pdf
ELEISON - Wirkungsgeschichte eines europaischen Kult- und Kulturwortes
Fur Hermann Steinthal zum 80. Geburtstag
Die im vergangenen Jahr geglückte Entdeckung des „schönsten deutschen Wortes“ ("Habseligkeiten") hat in mir die Sorge geweckt, die im Zeitalter des Rankings irgendwann unausweichliche Fahndung nach dem „schönsten europäischen Wort“ oder gar dem „Super-Welt-Wort“ könnte ebenso überraschend vollendete Tatsachen schaffen, bevor ich die Stimme für meinen Favoriten unter den Wörtern erheben konnte, der mich seit meiner Kindheit fasziniert, anfangs wohl nur wegen der wundersamen Klangmischung seiner rätselhaften Vokale und der tönenden Konsonanten, später zunehmend aus anderen Gründen: wegen seines ehrwürdigen Alters, seiner ungebrochenen Wirkung in unserer kulturellen Tradition – und nicht zuletzt seiner humanen Bedeutung wegen.
Es ist das zweite Wort im "Kýrie" des lateinischen Messetextes: "ELÉISON", ein griechischer Imperativ mit der Bedeutung "Hab Mitleid, erbarme dich!" – eines der ältesten Zeugnisse der europäischen Sprach-, Kult- und Kulturgeschichte, aber auch – was vielen wohl weniger bewusst ist – der europäischen Literatur.
...
(E?)(L?) http://www.duden.de/sprachwissen/newsletter/Duden-Newsletter-vom-180113
Für Sie nachgeschlagen
Das schönste deutsche Wort ...
... wurde 2004 im Rahmen eines vom Deutschen Sprachrat initiierten internationalen Wettbewerbes gekürt. Die folgenden Wörter wurden aus 22.838 Einsendungen aus 111 Ländern ausgewählt:
- 1. Habseligkeiten
- 2. Geborgenheit
- 3. lieben
- 4. Augenblick
- 5. Rhabarbermarmelade
Die im Inland wie Ausland am häufigsten genannten Wörter waren "Liebe" - Spitzenreiter in Bulgarien, Österreich, der Schweiz und Slowenien - und "Gemütlichkeit" - auf Platz 1 in den USA. In Finnland und Polen waren es "Vergissmeinnicht", in Frankreich und Italien "Sehnsucht" und in den Niederlanden "Fingerspitzengefühl".
Aus: Duden, Unnützes Sprachwissen. Mannheim 2012.
(E?)(L?) https://www.dw.com/de/sommer/a-1249658
...
"Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon deutsche Touristen da gewesen sind."
(Kurt Tucholsky)
Sprecherin:
"Ja, da hat der Schriftsteller Kurt Tucholsky leider recht, Touristen vergessen im Ausland schon mal sämtliche Benimmregeln. Vor allem, wenn sie als grölende, besoffene Horde auftreten, sind sie unerträglich. Der Ausdruck "Horde" weist darauf hin, dass sie sehr viele sind, so wie eine Horde wilder Tiere. Aber Gott sei Dank verlieren nicht alle beim "Tapetenwechsel" den Verstand. Der bildhafte Ausspruch: Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel bedeutet, dass man mal eine andere Tapete als die des eigenen Heims vor Augen haben möchte, am liebsten die eines Hotels. Dann fährt man "mit Sack und Pack" los, mit großen und kleinen Gepäckstücken. Wer seine "Siebensachen" packt, räumt alle seine "Habseligkeiten" zusammen. "Wasserratten" sind zum einen natürlich die Tiere, zum anderen bezieht sich das Wort aber auch auf Menschen, die so gerne im Wasser sind, dass sie gar nicht mehr rauskommen wollen - wie diese Kinder.
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(E?)(L?) https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=sps-002:1983:39#147
Artikel: "Selige Habseligkeiten" - 142 - Als PDF herunterladen
(E?)(L?) https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=sps-002:1983:39#382
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Weder ein "Mühseliger" noch ein "Trübseliger" hat Ursache, sich "selig" zu preisen. Da muß sich unser Deutsch einen Rösselsprung geleistet haben. In der Tat: Der "Mühselige" erduldet "Mühsal". Der "Trübselige" bläst "Trübsal". "-sal" ist eine Nachsilbe, die, wie "-bold", "-fach", "-lich" und andere, ursprünglich ein selbständiger Begriff war, sich dann aber allmählich abschliff und abschwächte, so daß ihr genauer Sinn heute nicht mehr erkennbar ist. So viel aber steht fest: Das von "Mühsal" abgeleitete Eigenschaftswort müßte "mühsälig", nicht "mühselig" heißen, zu "Trübsal" müßte "trübsälig" gehören. Dasselbe gilt für manches andere, fälschlich an "selig" angelehnte Adjektiv, dessen substantivisches Grundwort verlorengegangen ist. Altes "Feindsal" ergab "feindsälig", "Armsal" ergab "armsälig".
Der Übergang zu den heutigen und irreführenden Formen auf "-selig" beruht auf Analogie: Die "sälig"-Begriffe gerieten in den Sog des etymologisch und lautlich richtigen "selig".
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(E?)(L?) https://faustkultur.de/531-0-Stickel-Woerter-und-Unwoerter.html
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Ich habe jedoch meinen anfänglichen Widerstand aufgegeben, als deutlich wurde, dass es bei den Vorschlägen weniger auf die jeweiligen Wörter als auf deren Begründungen ankommen sollte, also auf Texte. Und die lassen sich nach Originalität, Witz und Formulierung vergleichen und bewerten. Den 1. Platz erhielt dann der Vorschlag "Habseligkeiten", eine Wahl, die bei manchen von uns Verwunderung hervorgerufen hat, weil in der Begründung auch ein Zusammenhang mit Seligkeit suggeriert wurde, der semantisch und sprachgeschichtlich gerade nicht besteht. Zu meinen Favoriten gehört Rhabarbermarmelade, weil dieser Vorschlag besonders witzig begründet wurde. Deshalb zitiere ich auch hier gern die Begründung von Frank Niedermeyer (aus Limbach 2005, 110):
Ich glaube, viele haben diesen Wettbewerb nicht verstanden. Es geht doch nicht darum, die schönste Sache zu wählen, sondern das schönste Wort zu prämieren.
Kinderlachen ist etwas Wunderschönes. Aber was für ein beknacktes Wort! Man stelle sich jemanden vor, der kein Wort Deutsch spricht. Jetzt sagt man zu ihm in einem etwas lauteren Tonfall „Kinderlachen“. Verschreckt wird er das Weite suchen! Auch Liebe, Glück und Heimat sind toll. Die Wörter dazu sind aber eher einfallslos und nicht wirklich schöner als „Hiebe“, „Mücke“ oder „Fahrrad“. Mein derzeitiges Lieblingswort ist "Rhabarbermarmelade". Was für ein Klang! Und welches Wohlgefühl umfängt mich, wenn ich sonntagmorgens zu meinem Schatz sagen kann; „Barbara, reich mir doch bitte die Rhabarbermarmelade.“ Der Tag ist gerettet.
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(E?)(L?) http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/9sp-ecke/artikel/200/2004/04-11-02.htm
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Abgeleitet ist dieses Wort von dem veralteten "habselig", das "reich" bedeutet hat. Die heutige schmälernde Bedeutung erhielt es dadurch, dass wir fast ausschließlich von "ein paar Habseligkeiten" sprechen.
Wieso kann man "selig", glücklich sein, wenn man nur noch wenig besitzt? Das ist hier keine Frage der Lebenskunst (man kann ja tatsächlich mit Wenigem glücklich sein). Denn dieses "-selig" ist abgeleitet von der Endung "-sal" wie in "mühselig", "trübselig" von "Mühsal", "Trübsal". Die Weiterbildung "-selig" hat sich verselbständigt, wie "habselig", "feindselig" zeigen, direkt gebildet aus "haben", "Feind".
Dagegen stammt "glückselig" von "Glück" "günstige Umstände" und "selig" "sich gut fühlend", einer Weiterbildung aus einem germanischen "sêl", das außer "glücklich" auch "tüchtig", "würdig", "klug", "gütig", "gut" bedeuten konnte. Faustregel: Wenn die Bedeutung des Wortes nicht zu "glücklich" passt, kommt "-selig" von "-sal". Die ähnliche Endung "-sel" finden wir zum Beispiel in "Rätsel", "Füllsel", "Mitbringsel". Das Reizvolle an "habselig" ist, dass die Bedeutung nicht eindeutig ist.
...
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm
"Habseligkeit", nhd., F., (17. Jh.): nhd. "Habseligkeit", "Habe"; ne. "possession", "belonging" (N.);
Verweise: -;
Hinweis: s. "haben";
Quellenangaben: 17. Jh.;
Interferenz: Lw. -;
Etymologie: s. "haben", "…sal";
Literaturhinweise:
Kluge s. u. "Habseligkeiten", EWD s. u. "haben", DW 10, 96, Duden s. u. "Habseligkeit";
Sonstiges: meist im Plural verwendet; GB.: seit der mittleren Neuzeit leicht abwertende Bezeichnung für ein persönliches Gut; BM.: "fassen"; F.: "Habseligkeit", "Habseligkeiten"+EW
(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/47118
Habseligkeit
(E?)(L?) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?term=Habseligkeit&index=lemmata
Habseligkeit
(E?)(L?) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
"Habseligkeit", alles was man hat, oder an beweglichem Vermögen besitzet; die "Habe"; wo es als ein Collectivum sowohl im Singular allein, als im Plural allein gebraucht wird. Seine ganze Habseligkeit, oder alle seine Habseligkeiten verlieren. Im Oberdeutschen auch "Habschaft" und "Habschaften".
Das im Hochdeutschen veraltete Bey- und Nebenwort "habselig", "reich", kommt noch zuweilen im Oberdeutschen vor.
(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-ku1b.htm#habseligkeiten
Zum 'schönsten dt. Wort' wurde 2004 gewählt: "Habseligkeiten."
Die Begründung:
Das Wort vereinigt sowohl irdisches (die Habe), als auch überirdisches (Seligkeit). Es erzeugt anrührende Gefühle: Wie etwa die wenigen 'Besitztümer' eines Kindes, an dem dessen 'Seligkeit' hängt. Oder die eines Obdachlosen (die in einer Plastiktüte Platz finden) und der deshalb unser Mitgefühl anspricht.
Dieses Wort ist auch eine 'typisch deutsche' Zusammensetzung und existiert in genau dieser Bedeutung wohl kaum in einer anderen Sprache. Das Wort steht für uns als Stellvertreter für den Bedeutungsreichtum der dt. Sprache.
Ähnliches: Armseligkeit, Saumseligkeit.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#0&mode=Vernetzung&lemid=GH00433#XGH00433
"habseligkeit", f. "opulentia", "habentia" Stieler 1993, "biens", "substance" Frisch teutsch-franz. wb. (1730) 278. bei den neueren wird das wort in mehr ironischem sinne für "geringe, wertarme habe" gebraucht: jedermann, dessen ganze habseligkeit in diesem vermeinten kleinode bestehen möchte. Kant 5, 266; ein gleichmäsziger trieb beseelte sie alle, geschwind raften sie ihre habseligkeiten zusammen. Musäus die deutschen volksm. (1804) 1, 216; er fragte ob die andern auch so glücklich gewesen, ihre habseligkeiten zu retten. Göthe 19, 40, ähnlich 53.
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Habseligkeiten
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Habseligkeit" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2018-07
hänseln (W3)
Der Ausdruck "hänseln" kommt nicht etwa von "Hans" ("hänseln und greteln") sondern aus dem kaufmännischen. Da das Aufnahmeritual für zukünftige "Hansekaufleute" relativ drastisch und peinlich war, wurden es bald schon im Volksmund "hänseln" genannt.
(E2)(L2) https://www.nextz.de/glossen/haenseln.htm
(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/h.php
I
Indianer (W3)
(E?)(L?) http://www.regina-firlus.de/
Die Bezeichnung für die Ureinwohner Amerikas geht wohl zurück auf die vermeintliche Entdeckung des Seeweges nach Indien über den Atlantik. Statt in Indien ging Kolumbus auf einem "neuen" Kontinent an Land.
Auf der Indianer-Site von Regina Firlus gibt es Informationen zu Verschiedene Stämmen, ein paar Worterklärungen, Legenden und Mythen, Vergangene Stimme
J
jetned
Umfrage Etymologie
(E1)(L1) http://www.jetned.de/UCCASSv1.8.0/survey.php?sid=29
Ein sehr interessanter Fragebogen zur Herkunft der Wörter, bei dem es am Ende garantiert eine grosse Überraschung gibt!
Ich bin Studentin an der Universität München und schreibe im Rahmen eines Hauptseminars über Etymologie eine empirische Arbeit. Hierfür führe ich eine Umfrage im deutschsprachigen Raum zum Thema "Volksetymologie und Sprachbewusstsein" durch. Der Fragebogen besteht hauptsächlich aus einer Liste an Wörtern zum Anklicken und nimmt ca. 8 Minuten in Anspruch. Am Ende findet ihr die Auflösung!
Vielen Dank im Voraus!
K
Kakao
Jemand durch den Kakao ziehen (W2)
Diese Redewendung bedeutet "jemand lächerlich machen", "jemand verballhornen".
Bei "Kakao" handelt es sich wahrscheinlich um einen verhüllenden Ausdruck für "Kacke". In einer älteren Redensart hieß es auch "durch die Hechel ("den Dreck") ziehen".
kelsen
(E6)(L2) http://www.kelsen.de/jovalli/jovalli.html
Wahrnehmungstäuschung - Optische Täuschungen
Hier findest du viel Lustiges, etwas Zauberei, ein wenig Nützliches und vielleicht Interessantes.
Unter der Rubrik "Zauberei, optische Täuschungen und Rätsel" gibt es ein paar schöne Beispiele von Sinnestäuschungen.
Knoblauch (W3)
(E?)(L?) http://www.knoblauch.de/
In Schweinfurt soll es Konoblauchwurst geben, in dem gar kein Knoblauch enthalten ist. (Dies muss allerdings noch verifiziert werden.)
Kugelfuhr, giggeln, Giggerlies, giggle, kichern (W3)
(E?)(L?) http://www.digitale-bibliothek.de/band42.htm
Im "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" von Röhrich findet man ein mittlerweile untergegangenes Wort "Kugelfuhr".
Die Ausrufe "So eine Kugelfuhr!", "Was für eine Kugelfuhr!" und die Feststellung "Das war eine schreckliche Kugelfuhr" sind vor allem im Oberdeutschen gebräuchlich und mundartlich schwäbisch, bairisch und schweizerisch bezeugt. In heutiger Anwendung und Bedeutung bezeichnen die Wendungen einen umständlichen, mühevollen Weg, Verzögerungen, Hindernisse und Umstände, also alles, was nicht reibungslos abläuft, was nicht "glattgeht".
Volkstümlich wurde der Ausdruck an "Kugel" angelehnt, obwohl er auf "Gugel" zurückgeht; ein Transport von schweren Kanonenkugeln z.B. war ja früher tatsächlich mühevoll und gefährlich und darum der sprachliche Vergleich naheliegend. Auch eine Poststrecke in Baden-Württemberg, auf der man nicht recht vorankam und Hindernisse bei der Reise zu erwarten hatte, soll diese Bezeichnung getragen haben, Schneckenpost.
Der Ausdruck ist bereits in mittelhochdeutscher Zeit als "gogelvuore" (Anm.: wörtlich etwa "Narrenfuhre", "Narrenfahrt") im Sinne von "mutwilligem Treiben", "lärmender Lustbarkeit", "Narrenpossen" bezeugt, wobei bereits die Bedeutung von "gogel" = "Scherz", "Posse" und "gugel" = "Narrenkappe", eigentlich "Obergewand mit Kapuze", das auf lateinisch "cuculla" zurückgeht, vermischt worden sind. Parallele Ausdrücke dazu wie "Gugelfahrt" und "Gugelfeuer" wurden später gebildet. Johann Fischart läßt im "Bienenkorb" (237a) die häufige Redensart "Gugelfuhr treiben" noch ganz deutlich in dem alten Wortzusammenhang mit "Gugel" und "Kapuze". Es ist gleichsam ein Beweis für die Herleitung der Wendungen, wenn er schreibt: "Und man kan sie darbei underscheiden, dasz sie ein käpplin oder gugelchen auf dem häubtlein haben und daher seltzam gugelfur treiben".
Der Ausdruck begegnet literarisch häufig besonders im 16. Jahrhundert, z.B. bei Hans Sachs (5,60, Bibliothek des Lit. Vereins): "Was habt ir für ein gugelfur?", und gleich mehrmals in der "Zimmerischen Chronik" (1,455, Barack): "Die herzogin wust nit, wer dise gugelfuer anfieng" und (4,89, Barack): "Wiewol er (der geist) nit gesehen worden, hat er den mägten die schlüsel ab der gürtel hinweg gerissen und dergleichen gugelfuren getriben". Auch Paracelsus gebraucht "Gugelfuhr" als Lieblingswort mehrmals in seinen gelehrten Schriften, jedoch in der wechselnden Bedeutung von "Absonderlichkeit", "Narrheit" und "moralisch Verwerflichem". Die Wendungen "Eine Gugelfuhr haben" und "Gugelfuhr anfangen" ("verführen") dienen auch zur Kennzeichnung eines derben Liebesabenteuers. In diesem Sinne heißt es auch in der "Zimmerischen Chronik" (2, 555, Barack): "Ich waisz aber nit, was der maister mit der magt ... für ain schimpf und gugelfur anfieng. Sie wardt schwanger". Ähnlich "Mit einem die Gugelfuhr treiben": "ihn zum Narren haben", "durch derbe Späße necken", aber auch: "geschlechtlich verkehren". Das Wort ist auch im Rotwelschen meist als "Kugelfuhr" reich bezeugt und bezeichnet auch dort "geräuschvolle Späße", "provozierte Streitigkeiten" und "lärmendes Durcheinander" bei Zänkereien und Aufläufen, die man geschickt zu seinem Vorteil nutzen konnte. Die heutige abgewandelte Bedeutung der Redensart ist wohl von daher zu verstehen, denn herausfordernde Zänkereien und Narrenpossen verursachen eben für den Betroffenen Umstände, Schwierigkeiten und Verzögerungen.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Kugelfuhr. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 3569
Das mhd. "gogel" bedeutete "ausgelassen", "lustig", "üppig".
Mir fällt dazu noch das saarl. "giggeln", ("Giggerlies" = "kleines kicherndes Mädchen"), engl. "giggle" = "kichern", "Gekicher", "Kichern" ein. Gemeinsam mit dt. "kichern" ("schrill lachen") soll es sich um lautmalerische Ausdrücke handeln.
kunterbunt (W3)
Die Geschichte von "kunterbunt" ist selbst auch ein wenig "kunterbunt". Seine Herkunft hat jedenfalls nichts mit Farben zu tun. Es stammt ab von dem musikalischen Begriff "Kontrapunkt", der etwa mit "Vielstimmigkeit" wiedergegeben werden kann (mehrere Stimmen werden gleichberechtigt nebeneinander her geführt). Über das mhd. "contrabund" geht er weiter zurück auf lat. "contrapunctum" bzw. "punctus contra punctum" = "Note gegen Note" (lat. "punctus" = "Note"). Irgendwie machten (wahrscheinlich) musikalische Banausen, die dem "Durcheinander" an Stimmen nichts abgewinnen konnten, daraus die Bezeichnung "kunterbunt" für "durcheinander". Und so wurde aus "kontra" "konter" (vergl. "Kontermutter") und schließlich "kunter" und "bunt" passte ja ganz gut dazu.
Adelung:
"Buntscheckig", -er, -ste, adj. et adv. Flecken von mancherley Farben habend, besonders wenn sie ohne Geschmack geordnet sind. S. Scheckig. In Niedersachsen druckt man diesen Begriff durch "kunterbunt" und "kakelbunt" aus.
(E?)(L?) https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/ondemand/weltweit/fsk0/221/2217448/2217448_28028968.mp4
ARD - Kochen mit Martina und Moritz - Paradiesfrüchte: Tomaten - saftig, fruchtig, kunterbunt - 31.07.2021
(E?)(L?) https://pdodswr-a.akamaihd.net/swrfernsehen/landesschau-rp/1412959.l.mp4
ARD - Landesschau Rheinland-Pfalz - Kunterbunte Vogel-Häuschen - 22.02.2021
(E?)(L?) https://pdodswr-a.akamaihd.net/kindernetz/sendungen/tigerenten-club/1401334.l.mp4
ARD - Tigerenten Club - Kunterbunte Faschingsparty und Motocross-Action - 06.02.2021
(E?)(L?) https://tvdownloaddw-a.akamaihd.net/dwtv_video/flv/emd/emd20210508_yinka_sd_sor.mp4
DW - Euromaxx - Großstadtgrau wird kunterbunt – Design von Yinka Ilori - 08.05.2021
(E?)(L?) https://tvdownloaddw-a.akamaihd.net/dwtv_video/flv/emd/emd20181114_lyonHaus_sd_sor.mp4
DW - Euromaxx - Eine "Villa Kunterbunt" in Lyon - 14.11.2018
(E?)(L?) https://pdodswr-a.akamaihd.net/kindernetz/sendungen/tigerenten-club/1401334.l.mp4
KiKA - Tigerenten Club - Traumberuf Motocross und kunterbunte Faschingsparty - 06.02.2021
(E?)(L?) http://www.besserwisserseite.de/deutsche-redewendungen.phtml
Kunterbunt
Das Wort "kunterbunt" stammt aus dem 15. Jahrhundert und kommt eigentlich von "contrabund" also "Kontrapunkt" (Lateinisch "contra" = "gegen"; "punctus" = "Stechen, Punkt"); es bedeutete auch damals schon "vielstimmig".
(E?)(L?) http://www.dahlie.net/dyn/einzel.php?lang=de
DAHLIENVERZEICHNIS
Kunterbunt - Beste Liebhabersorte 1998 (Otto-Bergerhoff-Gedächtnispreis)
(E?)(L?) https://deutschlernerblog.de/21-deutsche-farben-schoene-farben-auf-deutsch-besondere-deutsche-woerter-02/
kunterbunt
(E?)(L?) https://www.duden.de/synonyme/kunterbunt
Synonyme zu "kunterbunt"
Andere Wörter für "kunterbunt": farbenfreudig - farbenfroh - farbenprächtig - farbig - in Farbe - koloriert - mehrfarbig - poppig - scheckig - vielfarbig
UMGANGSSPRACHLICH: knallig
UMGANGSSPRACHLICH EMOTIONAL VERSTÄRKEND: knallbunt
MALEREI, FOTOGRAFIE, BILDENDE KUNST: polychrom
abwechslungsreich - gemischt - reichhaltig - verschiedenartig - verschiedengestaltig - vielfältig - vielförmig - vielgestaltig - vielseitig
GEHOBEN: mannigfaltig
FACHSPRACHE: polymorph
ungeordnet - unordentlich - unüberschaubar - unübersichtlich - wild - wirr - wüst - zusammengewürfelt
(E?)(L?) https://www.dwds.de/wb/Kunterbunt
Kunterbunt, das
Grammatik Substantiv (Neutrum)
Bedeutung: "buntes Vielerlei", "Durcheinander"
(E?)(L?) https://digital.idiotikon.ch/idtkn/id4.htm#!page/41399/mode/1up
kunterbunt 4,1399
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm
"kakelbunt", mnd., Adj.: nhd. "buntscheckig", "bunt durcheinander", "kunterbunt", "so bunt wie ein Hahn";
Etymologie: s. "kakelen", "bunt" (1);
Literaturhinweise: MndHwb 2, 501 ("kakelbunt"), Lü 166b ("kakelbunt");
"kunterbunt", mnd., Adj.: nhd. "kunterbunt", "bunt durcheinander", "verwirrt" (Haar);
Etymologie: s. "bunt" (1); Herkunft unklar; s. Kluge s. v. "kunterbunt";
Literaturhinweise: MndHwb 2, 709 ("kunterbunt");
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm
"kunterbunt", nhd., Adj., (18. Jh.): nhd. "kunterbunt", "sehr bunt", "sehr farbig", "durcheinander verlaufend"; ne. "motley";
Quellenangaben: 18. Jh.;
Interferenz: Lw. -;
Etymologie: s. mnd. "kunterbunt", Adj., "kunterbunt", "bunt durcheinander", "verwirrt" (Haar); Herkunft des Vorderglieds unklar; Hinterglied s. nhd. "bunt";
Literaturhinweise:
Kluge 1. A. s. u. "kunterbunt", Kluge s. u. "kunterbunt", DW 11, 2744, Duden s. u. "kunterbunt"; GB.: seit der mittleren Neuzeit Bezeichnung eines vielfarbigen Zustands; BM.: stecken bzw. bunt gesticktes?; F.: "kunterbunt", kunterbunte, kunterbuntes, kunterbuntem, kunterbunten, kunterbunter + EW; Z.: "kunterbunt"
(E?)(L?) https://www.owid.de/artikel/154076
kunterbunt
(E?)(L?) https://www.textlog.de/kraus/gedichte/worte-in-versen/kunterbunt
Karl Kraus: "Kunterbunt"
Das mag dem lieben Wotan gefallen:
Die Warenhäuser sind Walhallen.
Da macht sich auch der Jehova nichts draus:
Walhalla ist ein Warenhaus.
Wenn man so germanisch den Zeitgeist würzt,
so klingt auch die Edda wie abgekürzt,
die gar jene Bugra noch übertrifft
als die Erste Deutsche Draht-Anschrift.
Bei diesen Götter- und Heldensachen
haben die Feinde bei Gott nichts zu lachen,
denn die Welt ist längst eine wabernde Loh’
dank einem Fenriswolff-Büro.
Drin lassen die Deutschen sich nicht stören;
zu hörig sind sie, um aufzuhören.
Denn was sie mit frischem Mut mal begannen,
das braucht keine Männer, das braucht nur Mannen.
Schwerindustriell ist das Leben gerichtet,
da wird so leicht kein Weltkrieg geschlichtet.
Wie sollten sich die Maschinen empören?
Das Herzblut rinnt durch Mannesmannröhren.
(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/kunterbunt
"kunterbunt": "sehr bunt", "durcheinander" - wohl entstanden aus mundartl. "contrabund", einem Adj. zu "Kontrapunkt", dann volksetymologisch angelehnt an "bunt", zunächst im Sinne von "vielstimmig", dann "verworren", "durcheinander"
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#1
"KUNTERBUNT", verstärktes bunt, zu bunt, grell bunt
1) zeugnisse. es erscheint seit dem 17. jh., ist aber in den wbb. zuerst bei Campe verzeichnet, als ein wort des gemeinen lebens (nach der stelle aus Blumauer unten): wo die gefärbeten und vergüldeten tücher, die kunterbunten fäderbüsche, die wunderseltsamen leibtrachten und neue kleiderahrten im schwange gehn. Zesen Roselieb (1646) 19;
...
2) was ist das "kunter-"?
a) an "kunter" ungethüm zu denken, wie man meistens thut, ist schon darum nicht möglich, weil diesz fast ausschlieszlich oberd. ist, nd. aber gar nicht, "kunterbunt" dagegen völlig, vielleicht urspr. nd.: hamb. "kunterbunt" vielfärbig, von farben die 'unschicklich gegattet sind', daher auch von unordnung, dar geit et kunterbunt her, he maket my dat to kunterbunt. Richey 367 (die erste aufzeichnung des wortes), danach im brem. wb. 2, 898; pommer. bei Dähnert 262b ebenso, übermäszig bunt und verwirrt, z. b. de sake is kunterbunt, ein verworrener handel. auch in der Altmark Danneil 120b, in Osnabrück Strodtm. 365a, im Götting. Schamb. 116b u. s. w., während es die oberd. wbb. nicht haben.
b) "kunter-" wird dasselbe sein, das in "kunterfei" erscheint und das mhd. auch für sich selbst auftritt (wb. 1, 914b), z. b.:
...
c) die brücke zwischen dem "kunterbunt" des 17. jh. und jenem "kunter" des 14. jh. bildet folg., von einer katze:
...
d) erklären wird sich das so, dasz auch das eigentliche "kuntervêch" urspr. zugleich subst. war und wie "vêch" n. (s. u. 1DWb "fech") pelzwerk bezeichnete, d. h. künstlich bunt gemachtes; die katze vorhin trägt an ihrem 'pelze' recht eigentlich "kuntervêch", man brauchte katzenpelz zu falschem pelzwerke (s. z. b. kitzmädern). ebenso ist aber "bunt" urspr. subst., buntes pelzwerk, bes. hermelin, und so wird sich auch ein älteres subst. "kunterbunt" finden und dieselbe bed. haben, falsches, nachgemachtes buntwerk. es wird sich wol aber im mnd. finden, "kuntervêch" war das mhd., "kunterbunt" glaub ich das mnd. wort im handels- und gewerbsleben; "bunt" selbst mag von haus aus nd. sein, woraus sich denn das sonst auffallende "t" in nd. "bunt", nl. "bont" begreift (vgl. 2, 525). Der pelzhandel hatte seit früher zeit ein hauptgebiet an der untern Elbe, im zwischenhandel mit den Slaven, und da nach buntem pelzwerk, das der adel trug, seit dem 14. jh. und früher groszer begehr war, auch bei bürgern und bauern (s. z. b. das "vech" von mäusefellen unter "fech"), so muszte durch nachmachen, "kunter" machen nachgeholfen werden, und das besorgten gewiss die kaufleute selber, die das echte buntwerk hatten. "kunterbunt" könnte eben in Hamburg seinen ausgangspunkt haben, wo es später zuerst verzeichnet wurde. da aber die fälschung nur kurze zeit verborgen bleiben konnte, wurden "kunterbunt" und "kuntervêch" zu geschäftlichen begriffen und ausdrücken (wie in unserer zeit z. b. argentan, talmi-or); in den kunterbunten federbüschen bei Zesen zeigt sich eine erweiterung des geschäftsbegriffes auf das geschäft der federschmücker, in dem "kunterfech" als metall selbst auf das der goldmacher oder wer sonst das bedürfnis nach künstlichem metall befriedigte. erscheint es doch selbst für "kunterfei", abbildung (s. d. 3, c), so nahe lag dem gedanken das pelzwerk "kunterfech".
e) nun begreift sich auch das "kunter" u. b, das nicht, wie die wbb. einfach ansetzen, aus franz. "contre" unmittelbar genommen sein kann, dem diese bed. abgeht. "kuntervêch" und "kunterbunt" wurden offenbar gebildet nach "kunterfeit", woraus sich zugleich ergibt, dasz diesz künstliche nachmachen von echtem schmuck schon damals zu uns aus Frankreich kam. diese drei wörter mit "kunter-", die nebenformen von "kunterfeit" (s. d.) dazu genommen, muszten dem "kunter" das ansehen eines begriffes für sich geben, der dann auch als wort für sich heraustrat; dazu könnte übrigens das heimische "kunter" bei der vielseitigkeit seines gebrauches als beliebtes kraftwort (sp. 2743) recht wol mitgewirkt haben.
3) eine nebenform von "kunterbunt" ist "kauterbunt" (s. das.), schweiz.; ähnlich fries. auf Wangeroge "kôeterbunt" Ehrentraut fries. arch. 1, 96. beides wol veranlaszt durch "kauderwelsch", das auch ostfries. als "kuterwâlsk" erscheint Stürenburg 129b.
4) anders "conterbunt", "contrapunkt", in der schilderung eines vogelconcerts im walde:
...
allerdings ist diesz "durch einander" für den laien auch "kunterbunt", und wenn Wackernagel mit der entstehung von "bunt" aus "punctum" recht hätte (vgl. u. "bunt", bei Ducange "puncta, stragulum acu punctum"), wäre das wunderliche zusammentreffen nicht einmal ein zufall.
"KUNTERBUNTER", n. oder m., ein kunterbuntes durcheinander: um den zug schwärmt .. ein kunterbunter von vermummten dilettanten. illustr. zeit. 1868 s. 127.
"KUNTERBUNTERN", verb. zum vorigen: denn meine poesie ist ein wahres kunterbuntern. Tieck 13, 310.
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=GWB#1
"kunterbunt": "ungeordnet", "verworren", "chaotisch" [allegorische Figur zu Hans Sachs:] Der Natur-Genius .. | Soll dir zeigen alles Leben, | Der Menschen wunderliches Weben, | Ihr Wirren, Suchen, Stoßen und Treiben, | .. Wie kunterbunt die Wirthschaft tollert, | Der Ameishauf durcheinander kollert WA 16,125 HSachsPoetSdg 63
Syn GWb "bunt" GWb "chaotisch" GWb "durcheinander" GWb "konfus" GWb "kraus", "verworren"
(E?)(L?) https://wortschaetze.uni-graz.at/de/wortschaetze/musik/belegdatenbank/k/kunterbunt/
"kunterbunt": durcheinander sein / ein Kunterbunt sein
Umschreibung:
- 1.) verstärktes bunt, zu bunt, grell bunt [Gr]; (emotional): bunt [DUW]
- 2.) ungeordnet, regellos, durcheinander [Kü, S. 16128]
- 3.) das Kunterbunt: (emotional): buntes Vielerlei, Durcheinander [DUW]
Historische Analyse: Das Wort "kunterbunt" war ursprünglich die Adjektivbildung zu "Kontrapunkt" im Sinne von "vielstimmig" und wurde mit Anlehnung an "bunt" seit dem 17. Jahrhundert zur heutigen Bedeutung entwickelt [Kü, S. 16128]. Bereits spätmittelhochdeutsch erscheint es in der Form "contrabund" [vgl. DUW] und ist in den Wörterbüchern zuerst bei CAMPE verzeichnet, als 'ein wort des gemeinen lebens' [vgl. Gr]. Das Ausgangswort "Kontrapunkt" bezeichnet eine Technik des musikalischen Satzes, in der mehrere Stimmen gleichberechtigt nebeneinander her geführt werden [vgl. DUW] und die trotz der strengen Reglementierung der Tonsatzmöglichkeiten beim Laien den Eindruck eines großen Durcheinanders der Stimmen hervorrufen kann. Ausgehend von der Bedeutung "Vielerlei", "Durcheinander" (vgl. Bedeutungsumschreibung 3) wurde das Wort, nachdem der Bezug zur Musik nicht mehr verständlich war, volksetymologisch in Anlehnung an "bunt" umgedeutet zu "sehr bunt", "grell bunt" (vgl. Bedeutungsumschreibung 1).
Durch diese zweifache Umdeutung war es äußerst schwierig, die tatsächliche Etymologie zu ermitteln. Einen Einblick in die verschiedenen Erklärungsversuche gibt Grimm, wo es im entsprechenden Eintrag um die Frage geht 'was ist das kunter-?':
a) an kunter ungethüm zu denken, wie man meistens thut, ist schon darum nicht möglich, weil diesz fast ausschlieszlich oberdeutsch ist, niederdeutsch aber gar nicht, "kunterbunt" dagegen völlig, vielleicht ursprünglich niederdeutsch: hamburgisch kunterbunt vielfärbig, von farben die 'unschicklich gegattet sind', daher auch von unordnung
b) "kunter-" wird dasselbe sein, das in "kunterfei" erscheint und das mittelhochdeutsch auch für sich selbst auftritt (wb. 1, 914b)
d) erklären wird sich das so, dasz auch das eigentliche "kuntervêch" ursprünglich zugleich substantiv war und wie "vêch" n. (siehe unter "fech") pelzwerk bezeichnete, das heißt künstlich bunt gemachtes; die katze vorhin trägt an ihrem 'pelze' recht eigentlich "kuntervêch". "kunterbunt" könnte eben in Hamburg seinen ausgangspunkt haben, wo es später zuerst verzeichnet wurde. da aber die fälschung nur kurze zeit verborgen bleiben konnte, wurden "kunterbunt" und "kuntervêch" zu geschäftlichen begriffen und ausdrücken.
3) eine nebenform von "kunterbunt" ist "kauterbunt" (siehe daselbst), schweizerisch; ähnlich friesisch auf Wangeroge "kôeterbunt" EHRENTRAUT fries. arch. 1, 96. beides wol veranlaszt durch "kauderwelsch", das auch ostfriesisch als "kuterwâlsk" erscheint STÜRENBURG 129b.
4) anders "conterbunt", "contrapunkt", in der schilderung eines vogelconcerts im walde (LENZ Schwabenkr. 1b.) allerdings ist diesz durch einander für den laien auch "kunterbunt", und wenn WACKERNAGEL mit der entstehung von "bunt" aus "punctum" recht hätte (vgl. u. "bunt", bei DUCANGE "puncta", "stragulum acu punctum"), wäre das wunderliche zusammentreffen nicht einmal ein zufall. [Gr] - Entstehungszeit: seit dem 17. Jahrhundert [Gr], [Kü, S. 16128]
(E?)(L?) http://www.zeichentrickserien.de/raw-toonage.htm
RAW TOONAGE - KUNTERBUNTES AUD DER TRICKKISTE, Raw Toonage, USA 1992, 12 Folgen
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=kunterbunt
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "kunterbunt" taucht in der Literatur um das Jahr 1770 / 1820 auf.
(E?)(L?) http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2023-07
L
Lausbube (W1)
(E?)(L2) http://www.newadvent.org/cathen/16041b.htm
(E?)(L?) http://www.catholicculture.org/lit/activities/view.cfm?id=1033
(E?)(L?) http://www.millin.de/downloads/3-935922-52-3/src/lausbub.htm
Naheliegend ist ja, dass die Lausbuben in früheren Zeiten tatsächlich den kleinen Tieren Unterschlupf gewährten. Und so wären die "Lausbuben" eben diejenigen, die im Unterschied zu ihren wohlerzogenen und wohlbehüteten, also in "gutem Haus" aufgewachsenen Altersgenossen mit Läusen ausgestattet waren.
Aber laut einer Sendung des Bayerischen Rundfunks vom 18.04.2005 war die "Laus" im "Lausbuben" gar keine "Laus". Demnach waren die "Lausbuben" ursprünglich "Messdiener", zu deren Pflichten auch das Singen des "Gloria, laus et honor" = "Ruhm Lob und Ehre sei dir Jesus Christus" gehörte. Aber auch die Messdiener waren eben nur normale Jungen. Und so wurden aus den singenden "Hausbuben" eben ringende "Lausbuben". - Das würde zumindest erklären, warum die "Lausbuben" keine wirklich schlimmen Jungs sind.
(lat. "gloria" = "Ruhm", "Herrlichkeit"; "laus" = "Lob", "sieghaftes Lob"; "honor", "honour" = "Ehre")
Leberkäse (W3)
Der dt. "Leberkäse" (engl. "meatloaf") soll seine Bezeichnung dem Umstand verdanken, dass im 16. Jh. während der Fastenzeit Milchprodukte (Käse) wieder zugelassen waren. Die Namensgebung lenkte von dem sehr klein gehackten - und nicht mehr erkennbarem - Fleisch in dem Gericht ab.
(E?)(L?) http://www.dw.de/weißblauer-wortschatz/a-3947752
Lewakas Leberkäse
(E?)(L?) http://www.fragenohneantwort.de/fragen/111/leberkäse/
(E?)(L?) http://wortschaetze.uni-graz.at/de/wortschaetze/nahrung/belegdatenbank/l/leberkaese/
Leberkäse: Leberkäse statt Türen haben
Umschreibung: Kommentar dazu, wenn jemand die Türe nicht schließt [Bi]
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Leberkäse
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Leberkäse" taucht in der Literatur um das Jahr 1870 auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2014-03
M
Mäuseturm (W3)
Im Mäuseturm mag es ja durchaus Mäuse geben, aber sein Name geht auf die Nutzung als Maut-Turm zurück.
Maulaffen
Maulaffen feilhalten, feil, feilhalten (W3)
(E3)(L1) http://www.redensarten-index.de/
(E1)(L1) http://www.besserwisserseite.de/deutsche-redewendungen-3.phtml
Folgender Hinweis kam von einem Leser:
Im Mittelhochdeutschen wurde es schon im heutigen Sinne verwendet und zwar im Ausdruck "moul apen fail halten". Es war gemeint, dass jemand mit seinem Mund öffentlich "feilschte", also zuviel redete.
Letztlich sind die "Maulaffen" die "Maul offen", die "offenen Mäuler". - Mit "Affen" hat das nichts zu tun.
Wie in den "Wissen-Akten" nachzulesen ist, wurden kleine Tonklötze, die oft die Form eines Kopfes mit geöffnetem Mund hatten, benutzt, um Kienspäne zur Beleuchtung zu halten.
Diese Spanhalter sind seit dem 13. Jh. in Österreich als "Maulauf" nachweisbar. Später wurden die Dinger aus Eisen hergestellt und hatten auch eine andere Form, der Name aber blieb.
(Vielleicht wurden die Kopfe auch ab und zu als Affenköpfe dargestellt, so dass volksetymologisch die Verbindung zum "Affenmaul" entstand.)
Bleibt noch die Frage, woher "feil" bzw. "feilhalten" kommt.
Dass "feil" etwas mit "feilschen" zu tun hat ist gerade schon angeklungen. Aber damit ist die weitere Herleitung schon fast erschöpft. Unter den möglichen Herleitungen scheint das griech. "poleo" = "ich verkaufe" noch am wahrscheinlichsten. Es gibt aber auch Hinweise auf ide. "*poi" = "schützen".
Maulwurf (W3)
Der "Maulwurf" wirft nichts mit dem Maul - dazu sind seine Geruchsorgane an seiner Nasenspitze viel zu empfindlich. Sein ehemaliger Name "Moltewurf" verweist auf mhd. "Molte" = "Erde". Dieses Wort findet man noch in "Müll" und "(Torf)mull". Bevor wir begannen Müllberge zu produzieren bestand der Hausmüll im wesentlichen aus "Staub" und "Erde", der durch Wind und schmutzige Schuhe hereingetragen wurde.
Der Maulwurf wirft weder sein Maul noch etwas mit dem Maul. Die Erdhaufen drückt er mit den schaufelartigen Vorderbeinen nach oben.
Interessant ist, dass der Maulwurf sogar mehrfach seinen Namen bzw. die Bedeutung seines Namens geändert hat.
Im 8.Jh. war er als "muwerf" noch ein richtiger "Haufenwerfer" (ahd. "mu" = "Haufen", ahd. "werpan" / "werfan" = dt. "werfen"), ("muga", altengl. "muha", "muwa" = "Kornhaufen"; noch heute heißt "Heuhaufen", "Kornhaufen" bzw. "mähen", engl. "mow" = dt. "Haufen").
Nachdem man im 11.Jh. den Zusammenhang vergessen hatte wurde er als "moltwerf" zum "Erdwerfer", was ja eigentlich noch ganz passend ist (ahd. "molt", "molta" = "Staub", "Erde", "Erdboden"). In einer anderen Form tauchte er auch frei interpretiert als "Müllwerfer", als "mulwerf" auf ("mulle", "mul", "mül" = "lockere Erde"). In früheren Zeiten diente der "Mülleimer" auch zur Aufnahme des Kehrichts, des Hausstaubs, der am Schuhwerk hereingetragenen Erde und weniger den vielen Dingen, die wir heute tagtäglich in die Abfalltonne werfen. (Übrigens hängt auch das Wort "mahlen" mit "Müll" zusammen.)
Nachdem auch der Ursprung dieses Namens in Vergessenhait geriet wurde er im Mittelhochdeutschen zu "mulwerf" (13. Jh.) und damit zum "Maulwurf" ("mula", "mule" = "Maul").
Der durchschnittlich 15 Zentimeter kleine „Erdwerfer“ verfügt zwar über einen ausgeprägten Geruchs-, Hör- und Tastsinn, sieht aber so gut wie nichts.
Maulwurfsfloh
Blindmaulwurf | Eurasischer Maulwurf | Europäischer Maulwurf | Maulwürfe | Maulwurf | Römischer Maulwurf | Südeuropäischer Maulwurf
Bei Adelung findet man:
5. * Das "Mahl", des -es, plur. die Mahle, und die Mähler, ein altes aber großen Theils veraltetes Wort, welches ehedem so wohl den Begriff der "Tiefe", der "Vertiefung" und "Aushöhlung", als auch der "Höhe" hatte; zwey sehr genau mit einander verwandte Bedeutungen, welche sich fast bey allen Wörtern dieser Art beysammen befinden. 1) Der Tiefe, der Vertiefung, wo ehedem verschiedene Arten hohler und tiefer Behältnisse diesen Nahmen führten. Noch Hornegk nennt eine Tasche "Malch" und "Malchen". Bey den Schwäbischen Dichtern ist "Malhe" ein "Koffer", eine "Kiste". Bey dem Ottfried ist "Mal", "Malaha", eine "Reisetasche", ein "Mantelsack", Franz. "Malle", im mittlern Lat. "Mala", in welchem Verstande das Wort "Mallen" noch bey dem Pictorius vorkommt. Das Nieders. "Mule", Holländ. "Muyl", bedeutet einen "Pantoffel", und das Angels. "Mele" eine "Schüssel". So fern hohle Gefäße zum Maße anderer Körper gebraucht wurden, gehöret auch das Schwedische "Mal", das "Maß", und "mala", "messen", hierher. Unter den Deutschen Wörtern sind noch "Maul", "Malter", "Mulde" u. a. m. Zeugen von dieser übrigens veralteten Bedeutung. 2) Der "Höhe", in welchem Verstande es mit dem veralteten "michel", "groß", Griech. "???", "Macht", u. a. verwandt zu seyn scheinet. Dahin gehören nicht nur unser "Meiler" und "Maulwurf", sondern auch das Wendische "Mohl", Pohln. "Mohila", "Mogila", ein "Hügel", das Epirotische "Mal" und Albanische "Malli", ein "Berg", das Latein. "Mala", die "Backe", "Moles", die "Last", und vielleicht auch "Mulus", "Maulesel", eigentlich "Lastesel", "Malus", der "Mastbaum", anderer zu geschweigen.
Der "Maulwurf", des -es, plur. die -würfe, ein fünfzehiges vierfüßiges Thier in der Größe einer Katze, welches über der Erde nicht laufen kann, sondern sich in der Erde aufhält, wo es sich mit seinen zum Graben geschickten flachen und schaufeligen Füssen Gänge gräbt. Er lebt von Regenwürmern und gibt seine Gegenwart nahe an der Oberfläche der Erde durch seine aufgeworfene Erdhügel zu erkennen, welche "Maulwurfshügel" genannt werden. "Talpa L." Er hat kleine Augen und ein "blödes Gesicht", ist aber doch nicht ganz blind, ob man ihn gleich zuweilen zum Sinnbild der moralischen Blindheit gebraucht. Daher der "Maulwurfsfang", plur. die -fänge, so wohl das Fangen dieses Thieres, als auch ein künstliches dazu bereitetes Werkzeug, eine "Maulwurfsfalle"; der "Maulwurfsfänger", der ein Geschäft daraus macht, sie um Lohn wegzufangen u. s. f.
Anm. Der Nahme dieses Thieres hat mit "Maul", "Os", nichts als den zufälligen Klang gemein. Er stammet von "Mahl", "Meil", ein "Haufen", (S. "Meiler") her, oder noch besser von dem noch im Nieders. üblichen "Mull", "Molt", "lockere, zerriebene Erde", und "mullen", "zerreiben", "zermalmen", "wühlen", weil er nicht nur die Erde durchwühlet, sondern auch die von ihm aufgeworfenen Haufen aus sehr lockere Erde bestehen. Die letztern heißen im Nieders. "Multhoop", Holländ. "Mulhoop", Engl. "Molehill", das Thier selbst aber im Nieders. "Mulworp", "Moltworp", "Mulworm", im Holländ. "Mol", "Molworp", "Molworm", im Engl. "Mole", "Molewarp", im Dän. "Muldparpe", im Schwed. "Mullwad", "Mullwaerpel", Sork, "Mullsork", welches seiner letzten Hälfte nach mit dem Lat. "Sorex", Griech. "???", und dem Oberdeutsch. Nahmen "Schärmaus" überein kommt, im Franz. "Mulot"; so daß dieses Wort eigentlich einen "Erd werfer" bedeutet, wie es denn in einigen Niedersächsischen Gegenden auch wirklich "Wöhler", der "Wühler", genannt wird. Übrigens heißt er im Oberdeutschen die "Schärmaus", "Schormaus", "Schurmaus", die "Schäre", von "scharren", im Österreich. die "Wühlmaus", im Nieders. "Windworpe", "Wannaworp", "Hundeworp", "Winworp", auch im Oberdeutschen ehedem "Wond", "Wonne", im Angelsächsischen "Vaut", im Norweg. "Vend", und im Wallis. "Gwadd", welche Wörter Junius von dem alten "Wan", "Mangel", herleitet, und glaubt, daß er diesen Nahmen wegen der ihm von Alters zugeschriebenen Blindheit habe. Richtiger rechnet man sie zu "Wanne", "Wange", "Wanst", "Hund", eine erhabene Fläche, ein Hügel, S. 2. Hund 2).
Der "Meiler", des -s, plur. ut nom. sing. ein altes Wort, welches ehedem einen jeden "Haufen" oder "Hügel" bedeutete, jetzt aber nur den "runden Haufen" auf einander geschichteten Holzes bezeichnet, aus welchem die Kohlenbrenner in den Wäldern die Kohlen brennen. Der "Scheitelmeiler" oder "Scheitmeiler", welcher aus gespaltenen Scheiten aufgesetzet wird; zum Unterschiede von einem "Kleppelmeiler", welcher aus Klöppeln bestehet.
Anm. In dieser eingeschränkten Bedeutung im Nieders. "Miler", im Schwed. "Mila", im Finnländ. "Milu", im Böhm. "Miljr". Es stammet vermittelst der Ableitungssylbe "-er", von einem veralteten Worte "mahl", "meil", ab, so fern solches ehedem "hoch", "groß" bedeutete. Im Franz. ist "Meulon" ein runder "Heuhaufen", im Pohln. "Mogila", im Wend. "Mohl", ein "Hügel", und im Alban. "Mular" ein Haufen. (S. 5. "Mahl", "Malter" und "Maulwurf".) Die Schreibarten "Mäuler" und "Meuler" sind so wohl der guten Aussprache, als auch der häufigsten Gewohnheit zuwider.
Die "Schermaus", plur. die -mäuse, im Oberdeutschen, besonders in Österreich, der Nahme des "Maulwurfes", der daselbst auch wohl "Schar" genannt wird; ohne Zweifel von "scheren", so fern es ehedem auch wühlen bedeutete. S. "Scheren" 3, und 1 "Schar".
* "Schoren", verb. reg. act. welches im Hochdeutschen unbekannt, und nur in einigen andern Provinzen gangbar ist, wo es für "scheuern" und dem Intensivo "scharren" gebraucht wird, wie z. B. im Niedersächsischen, besonders um Hamburg. Bey dem frisch ist "Schoreisen" die "Scharre", der "Pflugschorer" die "Pflugscharre". In andern Gegenden ist es für "scheren", so wohl "radere", als auch "theilen", "absondern", üblich, z. B. in und um Hamburg, daher ist "Schormaus" daselbst der "Maulwurf", Oberd. "Schermaus". Ingleichen für "zerreißen", "zerbrechen", Holländ. "schoren", "scheuren", um Bremen "schoren", Franz. "dechirer", wohin auch das "Ausschoren eines Waldes im Forstwesen gehöret, das "Aushauen", "Auslichten" desselben zu bezeichnen.
(E?)(L?) http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/
(E?)(L1) http://www.bio-gaertner.de/
Maulwürfe | Maulwurf-Schreck
(E?)(L?) https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/
VANDAL Maulwurf- und Wühlmaus-Stopp
(E?)(L?) https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/
Schadorganismus: Maulwurf
(E?)(L?) http://www.fbw-filme.de/filmindex/filmindex.html
Maulwurf, Der (1975ff., KF, K)
(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=A
Abenteuer im Maulwurfsland (J 1986-1987)
(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=K
Der kleine Maulwurf (CS 1956)
(E?)(L?) http://www.fernsehserien.de/index.php?abc=M
Der Maulwurf (D 2000-2001)
(E6)(L?) http://www.gartendatenbank.de/
Maulwurf, Mole
(E?)(L?) http://kiwithek.kidsweb.at/index.php/Maulwurf
(E?)(L?) http://www.kinder-tierlexikon.de/suchliste.htm
(E?)(L1) http://www.lecker-backen.de/rezepte/menue-alle.htm
Maulwurfstorte
(E?)(L?) http://www.maulwurf.de/
(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/index.htm
Volksetymologie Def. auch §_Bedeutungslehnung: Maulwurf
(E6)(L1) http://www.nabu.de/info/00449.html
(E?)(L?) http://www.naturfoto-cz.de/saugetiere.html
Euroasischer Maulwurf - Talpa europaea
(E?)(L?) http://www.ausgabe.natur-lexikon.com/Kategorien.php
Maulwurf, Europäischer (Talpa europaea)
(E?)(L?) http://www.nkjo-legnica.oswiata.org.pl/data/orbis/text/WEISGERBER.htm
- Der Maulwurf ist gleich zweimal einer solchen Umdeutung unterworfen worden. Während der zweite Bestandteil dieses zusammengesetzten Namens (zu werfen) uns bis heute verständlich und geläufig geblieben ist, ist der erste im Laufe der Sprachgeschichte zweimal untergegangen: Ursprünglich steckt darin ein Wort für "Haufen", das in engl. "mow" = "Heuhaufen" oder "Strohhaufen" noch heute weiterlebt. Der ahd. Name "muwerf" bestimmte das Tier also als einen "Haufenwerfer". Nachdem das Bestimmungswort dann in spätalthochdeutscher Zeit untergegangen war, d.h. nicht mehr verstanden wurde, kam es zur ersten volksetymologischen Umdeutung: Der Name wurde an ahd. "molta", mhd. "molt(e)" = "Erde", "Staub" angehängt (zu diesem, aus dem Wortstamm "mahlen" abgeleiteten Wort gehören nhd. "Mühle", "Müll", "Mull", Mehl und Milbe), das Tier also als "Erdwerfer" verstanden. Auch dieses Wort kam außer Gebrauch. Als neuer (volks-)etymologischer Anschluß bot sich mhd. "mul" = nhd. "Maul" an, so daß uns der "Maulwurf" heute als das Tier erscheint, das seine Erdhaufen "mit dem Maul aufwirft".
- Lateinische Ortsnamen bewahren die Erinnerung an römische Heerlager und Städte in Süddeutschland wie am Rhein: Köln - Colonia, Deutz - Divitia, Koblenz - Confluentes, Regensburg - Castra Regina...
- Oft ist in ihnen aber auch älteres keltisches Namengut erhalten; so in "Remagen" (lat. "Rigomagus"), "Andernach" (lat. "Antuniacum"), "Zülpich" (lat. "Tolbiacum") ...
(E?)(L?) http://www.prismenfernglas.de/etymologie.html
(E?)(L?) http://www.prismenfernglas.de/woerter.html
(E3)(L1) http://www.textlog.de/dornblueth.html
Maulwurfstatzen
(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Erbse, (Maulwurf-) | FeldGrille mit Maulwurfsfüßen | Grille, (Maulwurfs-) | Maulwurf | Maulwurf (See-) | Maulwurf | Maulwurfserbsen | Maulwurfsfallen | Maulwurfsfell | Maulwurfsgeschwulst | Maulwurfshaare | Maulwurfshaufen | Maulwurfskraut | Maulwurfspflug | Maulwurfspfote | Maulwurfsratze | Maus (Maulwurfs-) | Pflug (Maulwurfs-) | Sandmaulwurf | Seemaulwurf | Spitzmaus, (Maulwurfs-) | Wassermaulwurf
(E?)(L1) http://www.wasistwas.de/
Sonderpreis für Maulwurf & Co.
(E?)(L?) http://www.wasistwas.de/sport-kultur/alle-artikel.html
Sonderpreis für Maulwurf & Co.
(E?)(L1) http://www.wissenschaft-online.de/page/mk_archiv
Hügel auf dem Golfplatz (01.05.01)
Das kommt dabei heraus, wenn Gentechniker die Pläne des Lebens falsch interpretieren und sich zusammen mit Mathematikern dranmachen, den perfekten Maulwurf zu schaffen. Auf dem Golfplatz der University of Middlesix in Ohio spielt jedenfalls niemand mehr ohne Handicap.
(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/Wander
- Maulwurf
- Maulwurfshaufen
- Maulwurfshäuflein
(E?)(L?) http://www.zvw.de/inhalt.auf-gut-schwaebisch-der-maulwurf-mit-den-vielen-namen.c827ca78-6ad1-4361-80af-52220621ce40.html
Auf gut Schwäbisch
Der Maulwurf mit den vielen Namen
Roland Groner, vom 17.03.2014
"Quadd" und "Hauwerdl" haben es Christa Dietz aus Ötisheim angetan, Siegfried Fetzer aus Mühlacker schließt sich mit "Hauwerdelhaufen" an.
Schauen wir in den bewährten Wörterbüchern nach, dann finden wir "Quatt" als "Larve des Maikäfers", somit als "Engerling". Den Namen dürfte dieser Bodenbewohner aufgrund seines dicken, fülligen Körpers erhalten haben, denn "Quatte", schwäbisch auch "Quätte", bedeutet "fetter, voller Bauch", "Wanst". Im Schwäbischen Wörterbuch von Johann Christoph Schmid wird dies bestätigt. Dort ist auch der "Quättsack" (= "Wanst") erwähnt. Bei Fischer finden wir das Verb "quattlå" mit der Deutung "langsam und schwerfällig gehen", "watscheln" sowie den "Quattle" als dicken Menschen mit watschelndem Gang. Eine interessante Ergänzung: In Holland wird der Engerling "Kwatworm" genannt. Das geschriebene "kw" ist die Sprechform für das "qu", es geht auf den gotischen Doppelkonsonanten "kv" (= "kw") zurück.
...
Damit kommen wir zum "Maulwurf", den Christa Dietz als "Hauwerdl" bezeichnet.
...
Jetzt aber zum "Hauwerdl": In Fischers Wörterbuch läuft dieser Name unter "Auwerder", das ein über ganz Schwaben verbreitetes Wort ist und von dem es mannigfach verschiedene Sprechformen gibt. "Auwerder" selbst ist eine Version von "Mauwerder" bei Wegfall des "m" und kommt als "Auwärfr", "Auwäådl", "Auwädl", "Ãõwäådl", "Houwärt", "Haoädrl" u. a. vor. Eine andere Bezeichnung für "Maulwurf" ist "Bodenwerfer" in den Formen "Bodwärf", "Bodåwärfl" sowie wohl in Ableitung von "Moltwerf" "Modwärfr", "Modwòrfr", "Woldwärf", "Wolwärf", "Wolwärfl" u. a.
Leserin Uschi Breuninger trägt noch "Uädder" bei, womit ihr Großvater den "Maulwurf" bezeichnet hat.
...
Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat
Werner Holzwarth (Autor), Wolf Erlbruch (Illustrator)
Gebundene Ausgabe: 24 Seiten
Verlag: Hammer; Auflage: Pop-Up Ausgabe z. Klappen, Ziehen, Drehen. (13. Februar 2008)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
... und als er es herausgefunden und sich gerächt hatte, verschwand er wieder glücklich und zufrieden in der Erde.
Autorenporträt
Wolf Erlbruch, geboren 1948, lebt mit seiner Frau und seinem Sohn Leonhard in Wuppertal. Er ist Grafiker und Hochschullehrer im Fach Illustration. Als Bilderbuchmacher wurde er mit dem Buch vom "Kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" berühmt.
Die englische Version heißt, "The Story of the Little Mole Who Knew It Was None of His Business".
Erstellt: 2010-08
meine Person
was meine Person betrifft (W3)
Was meine Person betrifft habe ich mir schon vor einigen Jahren diesen Ausdruck verboten. Dennoch kommt es vor, dass ich ihn auch noch benutze.
In geschäftlicher Korrespondenz kommt "meine Person" immer wieder vor. Was will uns der Sprecher damit sagen?
Haben wir eine Person, die uns gehört oder sind wir selbst diese Person, oder bestehen wir aus zwei Peronen - aus uns selbst und unserer Person? Sind wir alle schizophren?
Mesner / Messner (W3)
= "Kirchendiener", "Küstner"
kommt nicht von "Messe" = urspr. "Opferfeier" sondern von lat. "ma(n)sionarius" = "Haushüter".
mundtot (W3)
bezeichnet nicht "jemanden zum Schweigen bringen", sondern "unfähig sein, Rechtshandlungen vorzunehmen". Durch die damit enhergehende Schwierigkeit, sich "Gehör zu verschaffen", liegt die Assoziation mit "Mund" natürlich nahe.
Murmeltier
murmeln
Murmel
marble (W3)
Dass das dt. "Murmeltier" (frz. "marmotte") "murmelt" ist eine Legende. Seinen Namen verdankt es vielmehr der allmählichen Umformung von ahd. "murmunto" oder "murmuntn", das auf das lat. "mus montis" = dt. "Bergmaus" (der Genitiv lautet "muris") zurückgeht. Die Ähnlichkeit zu "murmeln" führte dann zur volkstymlichen Bezeichnung "Murmeltier".
Die Begrüßungspfiffe klingen allerdings nicht nach einem "Murmeln". Das Verb dt. "murmeln" geht auf ein lautmalerisches ahd. "murmulon" zurück.
Das "Murmeltier" heißt zoolog. "Marmota marmota". Daraus wurde volksetymologisch "Murmeltier" abgeleitet, aber auch regional unterschiedlich "Munggen", "Murmel", "Mankei". Das althdt. "murmunto", "murmuntin", geht auf lat. "mus montis" = dt. "Bergmaus" zurück.
"Schlafen wie ein Murmeltier" kann man, weil das "Murmeltier" einen langen Winterschlaf hält. Murmeltiere sind quasi der "Prototyp" des Winterschläfers. Sie fressen sich während der kurzen Sommermonate Fettreserven an und schlafen dann bis zu neun Monate im Jahr durch. Dabei können Darm und Magen um die Hälfte verkleinert werden, die Atmung sinkt auf zwei Züge, der Herzschlag von 200 auf 20 Schläge pro Minute.
Tierarten, wie Bären, Murmeltiere oder der berühmte Siebenschläfer, ziehen sich zum Winterschlaf / zur Winterruhe in unterirdische Höhlen oder warme Nester zurück und bleiben dort bis die kalte Jahreszeit vorüber ist. Um Energie zu sparen, senken sie ihre Körpertemperatur ab, verlangsamen Herzschlag und Atmung. Sie drosseln ihren ganzen Organismus, der Körper läuft sozusagen im Standby-Modus.
Die dt. "Murmel", die ich aus meiner Kindheit, als gefärbte Tonkugeln oder Glaskugeln kenne, waren früher etwas nobler. Das ahd. "murmul" bedeutet dt. "Marmor". Im Englichen heisst die dt. "Murmel" heute noch engl. "marble" = dt. "Marmor".
Glire somnolentior - Schläfriger als ein Murmeltier
Bei Adelung ist zu lesen:
Die "Alpmaus", plur. die -mäuse. S. "Murmelthier".
Die "Bärenmaus", plur. die -mäuse, bey einigen ein Nahme des "Murmelthieres", weil es einige Ähnlichkeit, so wohl mit einem Bären, als einer Maus hat.
Der "Bergdachs", des -es, plur. die -dächse, bey einigen ein Nahme des "Murmelthieres", welches siehe.
Die "Bergratze", plur. die -n,
- 1) Ein Nahme des "Murmelthieres"; "Mus Marmota", L.
- 2) Eine andere Art Ratzen gebirgiger Gegenden, welche auch Springer genannt wird; "Mus Jaculus, L."
Der "Mistbeller", des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Mistbellerchen; Oberd. Mistbellerlein, in einigen Gegenden ein Nahme des "Murmelthieres", ( S.
dieses Wort.) Auch ein Bauerhund, welcher immer auf seinem Miste bellet, führet zuweilen diesen Nahmen.
Das "Murmelthier", des -es, plur. die -e, Diminut. das Murmelthierchen, Oberd. das Murmelthierlein, ein vierfüßiges vierzehiges Nagethier, welches zu dem Geschlechte der "Ratzen" gerechnet wird, die Größe eines Kaninchens erreicht, einen kurzen, fast nackten Schwanz, aufgeblasene Backen, und an jeder Seite sechs Reihen Barthaare hat. Es schläft fast acht Monathe des Jahres, und wohnet auf den Tirolischen, Schweizerischen und Italiänischen Alpen; "Marmota alpina L." Es wird auch "Bergratze", "Bergmaus", "Bergdachs", "Alpmaus", "Alpenmaus", in der Schweiz "Mistbellerle", im Pohln. "Bobaki", und an dem Karpatischen Gebirge "Swiszcz", "Swiszcza" genannt.
Anm. Bey dem Notker lautet dieses Wort "Murmenti", in der Schweiz "Murmentle", im Ital. "Marmota", "Marmontana", im Franz. "Marmotte". Frisch glaubt nicht unwahrscheinlich, daß der Nahme aus "Mure montano" zusammen gezogen worden. Allein, da dieses Thier, wenn es läuft, wirklich ein "Murmeln" von sich hören lässet, so kann auch dieser Umstand gar wohl zu dessen Benennung Anlaß gegeben haben.
Der "Ratz", des -es, plur. die -e, ein Nahme, welcher in den gemeinen Sprecharten verschiedenen Nagethieren beygeleget wird.
1) Dem "Murmelthiere", welches in einigen Gegenden der "Bergratz", "Alpenratz" genannt wird, und bey einigen auch im weiblichen Geschlechte die Ratze heißt.
2) Der "Haselmaus", besonders der eßbaren Art derselben, welche im Oberdeutschen die "Bilchmaus" genannt wird, und bey den ältern Römern "Glis" hieß. Von diesem Thiere, welches seines langen Winterschlafes wegen eben so bekannt, als das "Murmelthier", und daher bey einigen auch der "Siebenschläfer" heißt, stammet unstreitig die im gemeinen Leben übliche R. A. her, "wie ein Ratz schlafen", d. i. sehr viel und fest schlafen, daher man auch einen solchen Menschen einen "Schlafratz" zu nennen pflegt, so wie die Römer "Glire somnolentiorem" nannten. In der Monseeischen Glosse wird "Glis" durch "Crioz" übersetzt, welches auch dieses "Ratz" mit vorgesetztem Gaumenlaute ist.
3) Dem "Iltisse", welcher besonders in Meißen und Obersachsen unter dem Nahmen des Ratzes bekannt ist.
4) Einer großen Art "Hausmäuse", im Oberdeutschen, S. das folgende.
Der "Schlafratz", des -es, plur. die -e, ein Nahme des "Murmelthieres", oder wohl auch der "Haselmaus", welche beyde Thiere wegen ihres langen Winterschlafes bekannt sind; daher man auch wohl einen Menschen, der eine ungewöhnliche Begierde zum Schlafen hat, mit diesem Nahmen zu belegen pflegt. Siehe der "Ratz".
Der "Siebenschläfer", des -s, plur. ut nom. sing. in der Legende des christlichen Alterthumes, sieben Brüder aus der Stadt Ephesns, welche, der Verfolgung unter dem Decius zu entgehen, im I. C. 351 in einer Höhle einschliefen, und nach 1555 Jahren unter dem Kaiser Theodosius wieder erwachten; eine Fabel, welche vielleicht dem heidnischen Alterthume abgeborget ist, wo der Weise Epimenides in seinen jüngern Jahren auf der Insel Creta gleichfalls 57 Jahre in einer Höhle geschlafen haben soll.
Was das Wort betrifft, so heißt eigentlich "die sieben Schläfer", woraus denn die ungeschickte Zusammensetzung die "Siebenschläfer", und endlich gar im Singular "der Siebenschläfer" geworden. Letzteres wird besonders im figürlichen Verstande gebraucht, so wohl eine Art "Ratzen" zu bezeichnen, welche im Winter eben so fest und lange schlafen, als die "Murmelthiere", als auch im Scherze, einem dem Schlafe sehr ergebenen Menschen zu benennen.
Der "Winterschlaf", des -es, plur. car. der Schlaf mancher Thiere den ganzen Winter hindurch als der Bären, "Murmelthiere" u. s. f.
(E?)(L?) http://www.besserwisserseite.de/wildetiere.phtml
Winterschlaf ist ein schlafähnlicher Ruhezustand bei einigen Säugetieren (z.B. Hamster, Igel, "Murmeltier", Ziesel). Gesteuert wird er z.T. durch Hormone, den Tag-Nacht-Rhythmus und die Temperatur.
Während des Winterschlafes sinkt die Körpertemperatur tief unter die Normaltemperatur bis auf eine bestimmte artspezifische Grenztemperatur ab.
Mit der erniedrigten Temperatur sind Herzschlag, Atmung und Stoffwechsel stark verlangsamt, aber die Reflexe bleiben erhalten. Es wird vor allem das Depotfett verwertet.
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/part/75608
Erste Ergebnisse vergleichender Messungen am Schädel des eiszeitlichen, in der Schweiz gefundenen Murmeltiers "Marmota marmota"
- By: Michel, F
- Type: Article
- In: Revue Suisse De Zoologie
- Volume: 71
- Date: 1964
- Page Range: 237--254
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/page/40785087
View Article
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/part/75430
Kolonialterritorien bei Murmeltieren
- By: Bopp, P
- Type: Article
- In: Revue Suisse De Zoologie
- Volume: 62
- Date: 1955
- Page Range: 295--299
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/page/40776839
View Article
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/part/75394
Zur Topographie der Murmeltierterritorien
- By: Bopp, P
- Type: Article
- In: Revue Suisse De Zoologie
- Volume: 61
- Date: 1954
- Page Range: 374--380
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/page/40777942
View Article
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/part/75456
Zur Topographie eines Kolonialterritoriums bei Murmeltieren
- By: Bopp, P
- Type: Article
- In: Revue Suisse De Zoologie
- Volume: 63
- Date: 1956
- Page Range: 255--261
(E?)(L?) http://www.biodiversitylibrary.org/page/40776021
View Article
(E?)(L?) http://www.biologie-schule.de/murmeltier-steckbrief.php
Das Murmeltier - Steckbrief
(E?)(L?) https://www.br.de/mediathek/podcast/das-kalenderblatt/alljaehrlich-gruesst-das-murmeltier/45159
Das Kalenderblatt
Alljährlich grüßt das Murmeltier
Eher unzuverlässige Wettervorhersage - seit 1886. Dafür aber ein Star - unter den Waldmurmeltieren. Und wer kann schon von sich sagen, dass wegen ihm auf den Weltfrieden getrunken wird? Autorin: Prisca Straub
VON: Straub, Prisca, Erstausstrahlung am 2.2.2017
(E?)(L?) https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/das-murmeltier-mit-pfiff-und-dickem-pelz/32430
radioWissen
Das Murmeltier - Mit Pfiff und dickem Pelz
Ein Murmeltierjahr ist kurz und dauert oft nicht einmal sechs Monate. In dieser kurzen Zeit heißt es, Junge zur Welt bringen, säugen, entwöhnen und ihnen und sich selbst schnell zu einer Speckschicht verhelfen.
VON: Anja Mösing
Erstausstrahlung am 7.12.2018
(E?)(L?) https://www.das-tierlexikon.de/?s=Murmeltier
- Vancouver-Murmeltier: Infos und Lebensweise
- Waldmurmeltier: Der lange Winterschläfer im Portrait
- Eisgraues Murmeltier: Infos, Lebensweise & Unterarten
(E?)(L?) https://www.das-tierlexikon.de/eisgraues-murmeltier-marmota-caligata/
...
Zur Gattung der Murmeltiere (Marmota) gehören auch die Arten:
- Graues Murmeltier (Marmota baibacina)
- Steppenmurmeltier (Marmota bobak)
- Alaska-Murmeltier (Marmota broweri)
- Schwarzhutmurmeltier (Marmota camtschatica)
- Langschwänziges Murmeltier, Langschwanzmurmeltier (Marmota caudata)
- Gelbbauchmurmeltier (Marmota flaviventris)
- Himalaya-Murmeltier (Marmota himalayana)
- Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
- Menzbiers Murmeltier (Marmota menzbieri)
- Waldmurmeltier (Marmota monax)
- Olympisches Murmeltier (Marmota olympus)
- Sibirisches Murmeltier (Marmota sibirica)
- Vancouver-Murmeltier (Marmota vancouverensis)
...
(E?)(L?) https://www.dw.com/de/schlaf/a-782742
...
"Schlafen wie ein Murmeltier"
Richtigen Winterschlaf halten zum Beispiel die Bären. Schlafen wie ein Bär heißt tief und fest schlafen. Es darf dabei auch gebrummt werden. Weitere Vorbilder für dauerhaften und tiefen Schlaf, die sich in Redensarten wiederfinden sind die Dachse und die Murmeltiere. Schlaf dient der Erholung, der Entspannung. Das Bewusstsein kommt zur Ruhe und nach dem Aufwachen lässt sich das Tagwerk mit frischer Kraft beginnen. Mit einem Mal weiß man, welche Entscheidung die richtige ist, weil man eine Nacht darüber geschlafen hat.
...
(E?)(L?) https://www.ettinger-phraseologie.de/pages/buchinhalt/b/b.1/b.1.3.php#2
schlafen wie ein Murmeltier (ugs.)
(E?)(L?) https://www.geo.de/geolino/redewendungen/5606-rtkl-redewendung-schlafen-wie-ein-murmeltier
Redewendung: "Schlafen wie ein Murmeltier"
(E?)(L?) https://maps.graubuenden.ch/de/tour/themenweg/murmeltier-lehrpfad-avers-bergalga/23419480/
Murmeltier-Lehrpfad, Avers-Bergalga
(E?)(L?) https://www.idiotikon.ch/
- • Murmeltier 13,1231
- • Murmeltierlischmalz 9,955,? Murmelischmalz
(E?)(L?) https://digital.idiotikon.ch/idtkn/id13.htm#!page/131229/mode/1up
- Murmeltier 13,1231
- Murmeltierlischmalz 9,955
(E?)(L?) http://www.jagd.bz/hochwild/murmeltier.htm
Das Murmeltier
(E?)(L?) http://www.kinder-tierlexikon.de/m/murmeltier.htm
(E?)(L?) https://www.kino.de/se/?searchterm=Murmeltier
- Und täglich grüßt das Murmeltier
- Geheimnis des Murmeltier-Tags endlich geluftet
- Und täglich grüßt das Murmeltier: Die nervigsten Horrorfilmklischees aller Zeiten
- Mortimer, das Murmeltier
- Tatort: Murot und das Murmeltier
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd.html
althdt. "murmenti" 1, ahd., st. M. (ja): nhd. "Murmeltier"; ne. "marmot";
Übersetzungsgleichung: lat. (erinacius) NGl;
Hinweis: s. "murmento"*;
Quellenangaben: NGl (2. Viertel 11. Jh.);
Interferenz: Lw. lat. "murem montis";
Etymologie: s. lat. "murem montis"
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd.html
althdt. "murmento"* 3, "murmunto"*, "muremento"*, ahd., sw. M. (n): nhd. "Murmeltier"; ne. "marmot";
Übersetzungsgleichung: lat. (erinacius) NGl, (glis) (M.) (1) Gl, (lepusculus) Gl;
Hinweis: s. "murmenti";
Quellenangaben: Gl, NGl (2. Viertel 11. Jh.);
Interferenz: Lw. lat. "murem montis";
Etymologie: s. lat. "murem montis", M., "Gebirgsmaus", EWAhd 6, 685; vgl. lat. "mus", M., "Maus", "Mäuschen"; idg. "*mus", "*muHs-", Sb., "Maus", "Muskel", Pokorny 752; lat. "mons", M., "Berg", "Gebirge", "Berggestein", "Felsgestein"; idg. "*men-" (1), V., "ragen", "emporragen", Pokorny 726
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd.html
althdt. "murmuntin"*? 1, ahd., st. N.: nhd. "Murmeltier"; ne. "marmot";
Quellenangaben: Gl (9./10. Jh.);
Etymologie: s. "murmento"*, EWAhd 6, 685;
Literaturhinweise:
Karg-Gasterstädt/Frings, Althochdeutsches-Wörterbuch 6, 917 ("murmuntin");
Sonstiges: eher Form "murmento"*?
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd.html
althdt. "murmunto*, ahd., sw. M.:
Verweise: s. "murmento*"
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd.html
mittelniederdt. "murmelderte", mnd., N.: nhd. "Murmelgetier", "Murmeltier";
Übersetzungsgleichung: lat. "mus alpinus";
Quellenangaben: Chytraeus (1582);
Etymologie: s. "derte";
Literaturhinweise: MndHwb 2, 1040 (murmeldêrte);
Sonstiges: jünger
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html
mittelhdt. "murmeltier", mhd., st. N.: nhd. "Murmeltier";
Hinweis: s. "mürmendin";
Etymologie: s. ahd. "murmento"* 3, "murmunto"*, sw. M. (n), "Murmeltier"; aus einer romanischen Alpensprache, Kluge s. u. "Murmeltier"; mhd. "tier";
Weiterleben: nhd. "Murmeltier", N., "Murmeltier", DW 12, 2722 ("Murmelthier");
Literaturhinweise:
- Lexer 146c ("murmeltier")
- Kluge s. u. "murmeltier"
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html
mittelhdt. "mürmendin", "murmendin", mhd., st. N.: nhd. "Murmeltier";
Hinweis: s. "murmeltier";
Quellenangaben: ReinFu (Ende 13. Jh.);
Etymologie: s. ahd. "murmento"* 3, "murmunto"*, sw. M. (n), "Murmeltier"; aus einer romanischen Alpensprache, Kluge s. u. "Murmeltier";
Weiterleben: vgl. nhd. "Murmeltier", N., "Murmeltier", DW 12, 2722 ("Murmelthier");
Literaturhinweise:
- Lexer 146c ("mürmendin")
- Hennig ("murmendin")
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm
Etymologisches Deutsches Elementarlexikon (EDEL)
dt. "Murmeltier", nhd., N., (9. Jh.): nhd. "Murmeltier", "Murmel", "Schlafmütze"; ne. "marmot";
Quellenangaben: 9. Jh. (Glosse);
Etymologie: mhd. "murmeltier", st. N., "Murmeltier"; mhd. "mürmendin", "murmendin", st. N., "Murmeltier"; ahd. "murmento"*, "murmunto"*, sw. M. (n), "Murmeltier"; aus einer romanischen Alpensprache, Kluge s. u. "Murmeltier"; die Erklärung einer Abstammung von lat. "murem montis", M., "Gebirgsmaus"; ist eine Sekundärmotivation und nicht überzeugend; für die Herkunft des Hinterglieds s. nhd. "Tier";
Literaturhinweise:
- Kluge 1. A. s. u. "Murmeltier"
- Kluge s. u. "Murmeltier"
- EWD s. u. "Murmeltier"
- DW 12, 2722 ("Murmelthier")
- EWAhd 6, 685
- Duden s. u. "Murmeltier";
Sonstiges: vgl. nndl. "marmot", Sb., "Murmeltier"; frz. "marmotte", F., "Murmeltier"; nschw. "mumeldjur", Sb., "Murmetier"; nir. "múrmeldýr", N., "Murmeltier"; GB.: seit dem Frühmittelalter Bezeichnung für ein vormenschliches weltweit im Hochgebirge lebendes Nagetier mit buschigem Schwanz; BM.: ?; F.: "Murmeltier, Murmeltiers, Murmeltieres, Murmeltiere, Murmeltieren" + EW; Z.: "Murmeltier"
(E?)(L?) https://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch/kunst/kuenstler/kunstdruck/jean-antoine-watteau/6738/1/112618/savoyarde-mit-murmeltier/index.htm
"Savoyarde mit Murmeltier" von Jean Antoine Watteau (1684 - 1716), 1716. Öl auf Leinwand, 40,5 x 32,5 cm.!
Dieses Kunstwerk von Watteau ist auch bekannt als: "Savoyarde with Marmot".
(E?)(L?) http://www.lateinlexikon.com/lexicon_latinum_hodiernum_01_ab.pdf
"Alpenmurmeltier", n "marmota" ("marmota"), f [SYS] . "Murmeltier"
(E?)(L?) http://www.lateinlexikon.com/lexicon_latinum_hodiernum_03_fgh.pdf
"Gelbbauchmurmeltier", n "marmota flaviventris", f [SYS] . "Murmeltier"
(E?)(L?) http://www.lateinlexikon.com/lexicon_latinum_hodiernum_05_mnopq.pdf
"Murmeltier", n "marmota", ae, f [LMG p.418,2; SYS: "Marmota marmota"]; "mus Alpinus", m [vet.; LEA p.383; NLL p.259,1; LMG p.418,2]; "mus montanus", m [LEA p.383]; "mus montis", m [WPD: "Murmeltiere"] {animal} . "Alpenmurmeltier" . "Gelbbauchmurmeltier" . "Vancouver-Murmeltier"; "eisgraues Murmeltier", n "marmota caligata", f [SYS]; "graues Murmeltier", n "marmota baibacina", f [SYS]; "Menzbiers Murmeltier", n "marmota menzbieri", f [SYS]
"Murmeltier..." "marmotanus", a, um [2013]
"Murmeltiertag", m "dies marmotana", f [2013] {festum die purificationis Mariae ad praedicedum tempestatem hiemis}
"Murmeltiersyndrom" . "Narkolepsie" . "Schlafkrankheit"
(E?)(L?) http://www.lateinlexikon.com/lexicon_latinum_hodiernum_07_uvwxyz.pdf
Vancouver-Murmeltier, n marmota vancouverensis, f [SYS] . Murmeltier
(E?)(L?) http://www.lernspass-fuer-kinder.de/aktuell/tier-des-monats-murmeltier/
Murmeltier - Pfiffig und zum Knuddeln
(E?)(L?) http://www.linguee.de/downloads/completeDict-latin9.txt
- dt. "Murmeltier" = engl. "marmot"
- dt. "Waldmurmeltier" = engl. "woodchuck"
(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm
Volksetymologie: "Murmeltier"
(E?)(L?) http://www.murmeltier.ch/index.php
Murmeltier-Lehrpfad, Avers-Bergalga
(E?)(L?) https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/lexikon/tiere/saeugetiere/murmeltiere.html
Murmeltiere
Genügsam und gesellig - so überlebt man im Gebirge!
(E?)(L1) http://www.naturfoto-cz.de/alpenmurmeltier-foto-712.html
Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
(E?)(L?) http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/001/00069-Murmeltier/MZ00069-Murmeltier.html
Alpen - Murmeltier (Marmota marmota)
(E?)(L?) https://www.phraseo.de/phrase/schlafen-wie-ein-murmeltier/
Schlafen wie ein Murmeltier
(E3)(L1) https://www.redensarten-index.de/register/m.php
- schlafen wie ein Murmeltier
- Und taeglich gruesst das Murmeltier!
(E?)(L?) https://www.wasistwas.de/archiv-natur-tiere-details/ein-pfiffiges-kerlchen-das-murmeltier.html
Ein PFIFFiges Kerlchen das Murmeltier
Am bekanntesten ist wohl sein Pfeifen, aber der kleine Nager hat wesentlich mehr drauf als man ihm auf den ersten Blick zutrauen würde: Das Murmeltier gräbt Gänge von bis zu 113 Metern Länge und sieben Metern Tiefe, hält es ein Leben lang ohne was zu trinken aus und schafft es während des Winterschlafs seinen Herzschlag auf 20 Schläge in der Minute zu senken.
Das Wort "Murmeltier" hat nichts mit "murmeln" zu tun, sondern kommt aus dem althochdeutschem "murmunto" und das kommt wiederum aus dem lateinischem "mus montis" ("Bergmaus"). Die alten Römer gaben dem niedlichen Tierchen diesen Namen, da es in einem Loch unter der Erde lebt und schrille Laute von sich gibt.
...
(E?)(L?) http://gregor.retti.info/docs/retti1999/3.pdf
- österr. "Manggei" das, -s/-(s), "Mankei" (S, mda.): "Murmeltier"
- österr. "Manggeischmalz", "Mankeischmalz" (S, mda.): "Murmeltierfett" (als Heilmittel)
- österr. "Mankei" [bei "Manggei"]
- österr. "Mankeischmalz" [bei "Manggeischmalz"]
(E?)(L?) https://www.secorvo.de/security-news/secorvo-ssn1203.pdf
Wer hat Angst vorm "Murmeltier"?
Wir schreiben das Jahr 1990. Vor wenigen Jahren hat Apple den Macintosh vorgestellt und damit die IT-Landschaft nachhaltig geprägt. Da stellt Microsoft ein ähnliches Betriebssystem für die Geräte anderer Hersteller vor – und rollt damit den Markt auf. Kurz darauf breitet sich Schadsoftware für diese Systeme aus.
Zurück im Jahr 2012. Vor wenigen Jahren hat Apple das iPhone vorgestellt und damit die IT-Landschaft nachhaltig geprägt. Da stellt Google ein ähnliches Betriebssystem für die Geräte anderer Hersteller vor – und rollt damit den Markt auf. Kurz darauf breitet sich Schadsoftware für diese Systeme aus.
Einmal mehr scheint das "Murmeltier" zu grüßen. Allerdings dieses Mal ein "Murmeltier" mit Reißzähnen und auf Steroiden: Wir sind „always on“ und per Netz angreifbar, Angreifer bewegen sich nicht mehr nur neugierig in fremden Gefilden, sondern haben sich längst ziel- und profitorientiert organisiert und können auf bewährte Angriffsmuster wie Drive-by-Infektionen, Phishing und Trojaner zurück greifen.
Auf Seiten der Verteidiger scheint die Zeit allerdings stehen geblieben zu sein: Anwender nutzen nur selten und widerstrebend ausreichend sichere Passcodes, Hersteller setzen auf die Stabilität ausgelieferter Software und haben die Notwendigkeit eines adäquaten Patch-Managements nicht erkannt, Sicherheitssoftware wird als Komforthindernis und unnützer Kostenfaktor wahrgenommen und nicht selten werden private Geräte an der Unternehmens-IT vorbei genutzt.
Höchste Zeit also, uns klar zu machen, dass das Smartphone von heute eben nicht der Computer von 1990 im Hosentaschenformat ist, auch wenn der Marktinnovator wie vor 28 Jahren noch immer Apple heißt. Sondern genau so sorgfältig geschützt werden muss, wie ein PC (oder Mac) anno 2012. Ehe das "Murmeltier" schmerzhaft zubeißt.
Inhalt
(E?)(L?) http://tierdoku.com/index.php?title=Alpen-Murmeltier
- Alpen-Murmeltier - Marmota marmota - Mammalia
- Eisgraues Murmeltier - Marmota caligata - Mammalia
- Gelbbäuchiges Murmeltier - Marmota flaviventris - Mammalia
- Himalaya-Murmeltier - Marmota himalayana - Mammalia
- Olympisches Murmeltier - Marmota olympus - Mammalia
- Steppenmurmeltier - Marmota bobak - Mammalia
- Vancouver-Murmeltier - Marmota vancouverensis - Mammalia
- Waldmurmeltier - Marmota marmota - Mammalia
(E2)(L1) http://www.kruenitz1.uni-trier.de/cgi-bin/callKruenitz.tcl
Murmelthier | Murmelthier (Alpen-) | Murmelthier (amerikanisches) | Murmelthier (bereiftes) | Murmelthier (canadisches) | Murmelthier (capisches) | Murmelthier (eigentliches) | Murmelthier (polnisches) | Murmelthier (russisches) | Murmelthier (virginisches)
(E?)(L?) https://www.wasistwas.de/archiv-natur-tiere-details/ein-pfiffiges-kerlchen-das-murmeltier.html
Ein PFIFFiges Kerlchen das Murmeltier
Am bekanntesten ist wohl sein Pfeifen, aber der kleine Nager hat wesentlich mehr drauf als man ihm auf den ersten Blick zutrauen würde: Das Murmeltier gräbt Gänge von bis zu 113 Metern Länge und sieben Metern Tiefe, hält es ein Leben lang ohne was zu trinken aus und schafft es während des Winterschlafs seinen Herzschlag auf 20 Schläge in der Minute zu senken.
(E?)(L?) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alpenmurmeltier
Alpenmurmeltier - Art der Gattung Murmeltiere (Marmota)
(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Und_täglich_grüßt_das_Murmeltier
"Und täglich grüßt das Murmeltier" (Originaltitel: "Groundhog Day") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1993. Bill Murray spielt darin einen arroganten, egozentrischen und zynischen Wetteransager, der in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erlebt, bis er als geläuterter Mann sein Leben fortsetzen kann. Regie führte Harold Ramis.
...
(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Jägersprache
...
Die Jägersprache ist im deutschen Sprachraum allgemein gültig. Dazu gibt es oft regionalspezifische Ergänzungen, z. B. im Alpenraum für Murmeltier den Ausdruck „Mankei“ oder „Mungg“ (Deutschschweiz).
...
- Affe, der: Junges des Murmeltiers
- Katz, die (Katze): 1) weibliches Murmeltier, 2) weibliche Wildkatze (Kätzin)[20]
- Rute:
1) Schwanz bei Hunden, allem Haarraubwild, außer Fuchs (Lunte), Dachs und Bär (Bürzel);
2) Penis bei Schalenwild (Brunftrute), Raubwild und Hund (Feucht- oder Fruchtglied), Hase, Kaninchen und "Murmeltier" (Brunftrute)
- Schmalz: Fett des Murmeltieres und des Dachses
- Seher, die: Augen des Haarraubwildes wie Fuchs, sowie von Hase, Kaninchen und Murmeltier[35]
(E?)(L?) https://de.wiktionary.org/wiki/schlafen_wie_ein_Murmeltier
schlafen wie ein Murmeltier
(E?)(L?) http://www.wispor.de/wpx-begr.htm
Mankei - Scherzhafte Bezeichnung für das Murmeltier.
(E?)(L?) https://www.wissen.de/lexikon/alpenmurmeltier
Alpenmurmeltier
(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/murmeltier
"Murmeltier", ein dem Eichhörnchen verwandtes Nagetier - volksetymologische Umdeutung aus ahd. "murmunto", aus lat. "mus montis" "Bergmaus", aus lat. "mus", Gen. "muris", "Maus" und lat. "montis", Gen. von lat. "mons" Berg".
(E?)(L?) https://www.wissen.de/rechtschreibung/murmeltier
"Murmeltier", (u. a. in den Alpen vorkommendes) großes, plumpes, braungraues Nagetier [volksetymolog. Umdeutung zu ahd. "murmunto" - lat. "mus montis" "Bergmaus", - "mus", Gen. "Muris", "Maus" und "montis", Gen. von "mons", "Berg"]
(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=BMZ#0
Mittelhochdeutsches Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke
murmeltier
(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/DWB/
murmelthier
(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=Wander&mode=Vernetzung&lemid=WM01272#XWM01272
"Murmelthier"
Es ist ein altes Murmelthier.
Kritzinger (367b) für die französische Redensart: "C'est une vieille Haha". Im Scherz von einem alten bösen Weibe, wofür er noch: "alter Rumpelkasten", "alte Bassgeige" und "Runkunkel" beifügt.
(E?)(L?) https://www.youtube.com/watch?v=blESZsvJ6LU
Im Reich der Murmeltiere
(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Murmeltier
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Murmeltier" taucht in der Literatur um das Jahr 1870 auf.
(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/
Erstellt: 2019-06
Mystico (W3)
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Irrtümer
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(E?)(L?) http://www.nebelbank.de/
- BITTERERNST: AIDS - "MK-NAOMI" | Uwe Barschel | Bielefeld | Cholesterin | Prinzessin Diana | Echelon | El-Al-Absturz | Elitekommando Ost | Entführungen | Experimente | Adolf Hitler | Karl der Große | John F. Kennedy | MKS | Mondlandung | Roswell | Stromausfälle | Titanic | Querbeet)
- BÜCHERECKE: Bücher zu skurrilen Themen
- DVDS: TV-Serien auf DVD sind der Renner. Immer aktuelle aber auch sehr viele deutsche und amerikanische Klassiker erscheinen auf DVD. Infos über TV-Serien, -Shows und -Dokus auf DVD gibt's bei "TVonDVD.de"
- GEISTERJÄGER: Bereits im Jahre 1973 wurde John Sinclair vom Verlag Bastei-Lübbe für die Reihe "Gespenstergeschichten" ins Leben gerufen. Der kühne Geisterjäger von Jason Dark fand schnell seine Fangemeinde. Im Januar 1978 bekam John Sinclair dann endlich eine eigene Heftserie. Seitdem kämpfte der wackere Held in hunderten Heften und Taschenbüchern gegen das Böse.
- Irrtümer: Hinterher ist man immer schlauer. Denn wer kann heute nicht darüber schmunzeln, wenn IBM-Chef Thomas Watson 1943 prognostizierte: "Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt."
- KLAGEFLUT: Nirgendwo auf der Welt wird so viel geklagt wie in den USA. Und oft geht es bei diesen Klagen nicht um Verbraucherschutz oder wirklich entstandenen Schaden. Für einige Mitmenschen kann schon ein Gefühl oder Mißgeschick für eine millionenschwere Schadensersatzklage reichen.
- KULT: Ein Herz und eine Seele
- KUNST: Keith Haring (galerie I-VI | stahlart I-IV | biografie | bücher | links | e-mail | poster | auktionen | gewinne | sms | index) | Christo
- MIX: Trickuniversum | Bottrop
- POP-ART: Keith Harings Karriere begann mit simplen Zeichnungen in der New Yorker U-Bahn, die er auf zugeklebte Werbeflächen malte. Dann ging's für ihn bis zu seinem tragischen Tod im Jahre 1990 steil bergauf. Seine ikonenhaften Bilder sind auch heute noch ein Augenschmaus.
- QUIZSHOWS: Seit Beginn des TV-Zeitalters sind Quizshows ein Quotenhit. In unzähligen Shows konnten und können Kandidaten und Zuschauer ihr Können beweisen. Richtig Spaß machen allerdings falsche Antworten auf eigentlich leichte Fragen.
- Rettet das Butterbrot: Im dunklen Zeitalter von Brötchen, Baguette, Sandwich und Croissant hat das gute Butterbrot einen schweren Stand. Es ist sozusagen eine bedrohte Spezies und vom Aussterben bedroht.
- Schadensersatzklagen: Nirgendwo auf der Welt wird so viel geklagt wie in den USA. Und oft geht es bei diesen Klagen nicht um Verbraucherschutz oder wirklich entstandenen Schaden. Für einige Mitmenschen kann schon ein Gefühl oder Mißgeschick für eine millionenschwere Schadensersatzklage reichen.
- SPASS: Irrtümer | Quizshows | Schadensersatzklagen | Zungenbrecher | Gesellschaft | Wirtschaft | Wissenschaft | Gesundheit | Netzwelt | Reise | Medien) | Wahnsinn
- Verschwörungstheorien: Es gibt immer mehrere Versionen einer Geschichte: Eine von Regierungen, Politikern, Behörden, Fachleuten, Organisationen, Schulen und Medien verbreitete Version und eine Version, die alles hinterfragt, schwierig ist, andere Sichtweisen zulässt. Kurzum: Es geht um Verschwörungen.
- WAHNSINN: Achtung! Achtung! Im WaHnSiNn gibt´s keine bescheuerten Fotos von mir oder meinem Hund. Im WaHnSiNn auch keine überflüssigen Links zu Websites, die jeder kennt. Im WaHnSiNn regiert der völlig durchgeknallte reale WaHnSiNn
- ZAHLENSALAT: Jeden Tag prasseln in Zeitungen, Magazinen und im TV oder Radio dutzende Zahlen auf uns herein. Wenige Minuten später hat man sie aber meist vergessen. Denn oft handelt es sich bei diesem Zahlenmaterial um sinnloses und unnützes Wissen. Manches aber ist auch sehr interessant ...
- ZUNGENBRECHER: "Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.". Dies ist noch ein eher harmloser Vertreter der Gattung Zungenbrecher. Weitere schöne, witzige und schwierige Zungendreher präsentiert nebelbank.de in diesem Special.
- WEBLOG: azrael74
Negativwachstum (W3)
(E3)(L1) http://www.hanisauland.de/info/allebegriffe.html
Das "Negativwachstum" ist ein ein ähnliches Konstrukt wie die "negative Beschleunigung". Unter Fachleuten mögen solche Formulierungen ja der Verständigung dienen. In der öffentlichen Diskussion dienen sie jedoch eher der Verschleierung.
...
Es ist aber auch möglich, dass die Einnahmen des Staates nicht wachsen, dass die Gewinne der Unternehmen weniger werden als im Jahr davor. Dann ist die Wirtschaft nicht gewachsen, sondern geschrumpft. Sie nimmt ab. Das ist das Gegenteil von Wachstum. Und wenn man das nicht so genau zugeben oder benennen will, erfindet man das Kunstwort "Negativwachstum", das ja eigentlich ein Widerspruch in sich selbst ist.
...
O
Oktoberfest
Theresienwiese
Wiesn (W3)
(E?)(L?) http://www.oktoberfest.de/
Das 16 Tage dauernde Oktoberfest in München endet am ersten Wochenende im Oktober. Das heißt der größte Teil des Festes wir im September gefeiert. - Dennoch heißt es nicht "Septemberfest".
Das Oktoberfest geht zurück auf ein Pferderennen am 17.10.1810. An diesem Tag vermählte sich der spätere König Ludwig I. von Bayern mit Therese von Sachsen-Hildburghausen (*1792, 1854).
Zu Ehren der Braut erhielt der Acker, auf dem das Fest statt fand den Namen "Theresienwiese". Die Bayern kürzten es zu "Wiesn" und meinen damit auch gleichzeitig das Fest selbst.
Sprachhilfe gibt das Wiesn-Lexikon: Aus Audiodateien tönen dialektgetreu bayrische "Fremdwörter" und erleichtern damit auch dem wiesnaffinen Preußen oder japanischen Touristen, das Hendl und die Maß stilecht zu bestellen.
Bei manchen der Begriffe des "Wiesn-Lexikon" findet man vage Hinweise auf die Wortgeschichte.
- arschlings (adj) | aufmandeln (Vb.) | aufmischen (Vb.) | aufstöin (Vb.) | Baaz (n.) | Bappn (n.) | Batzerl (n.) | Bazi (n.) | biddscheen (n.) | Bierdimpfe (n.) | bieseln (Vb.) | Biffe (n.)
- Bifflamott (n.) - Boeuf a la Mode, Rindfleisch in einer süß-sauren Soße gekocht.
- Blaukraut (n.) | Blembe (n.) | Bluads- (adj) | Boandlkramer (n.) | Boazn (n.) | Bock (n.) | Bopperl (n.) | Breigaul (n.) | Breimoaster (n.) | Brezn (n.) | Brotzeit (n.) | Bua (n.) | Busserl (n.) | Cafe Viereck (n.) | Dackl (n.) | daessn (Vb.) | dahoam (adj) | daloawed (adj) | damisch (adj) | Dampf (n.) | Dampfnudl (n.) | dandschig (adj) | dappig (adj) | Datschi (n.) | Deandl, Dirndl (n.) | deia (adj) | Dellafleisch (n.) | Diridari (n.) | Ditschi (n.) | Drahwuam (n.) | drallert (adj)
- Dreiquartlprivatier (n.) - Bezeichnung für Rentner, der sich aus Armutsgründen jeweils nur einen 3/4 l Bier leisten konnte. Nachzulesen in Lion Feuchtwangers "Erfolg".
- duachanand (adj) | duschn (Vb.) | Dusl (n.) | Eha! (in.) | Ehrdog (n.) | Eibrenn (n.) | Eigschnappter (n.) | eihebn (n.) | eikastln (Vb.) | Eisschiaßn (n.) | Emsn (n.) | Erdäpfe (n.) | Fackl (n.) | Feiadog (n.) | Fetzngaudi (n.) | Fetznrausch (n.) | Fingahackln (n.) | Fleischpflanzl (n.) | Flidscherl (n.) | Floßfahrn (n.) | Freind (n.) | froaseln (Vb.) | frotzln (Vb.)
- fuaßln (n.) - oberhalb der Tischplatte wird fingerghakelt, aber wer mit wem unterm Tisch heimlich Fußkontakt aufnimmt, ist manchmal viel interessanter.
- Fuchzga (n.) | Föhn (n.) | Gamsbart (n.)
- Gaudi (n.) | Gaudinockerln (n.) | Gerstl, Gerschtl (n.) | Glustn (n.) | gmiatlich (adj) | Gneedl (n.) | Goaßmaß (n.) | Graddla (n.) | Greazeigs (n.) | greisli (adj) | Grischbal (n.) | Grisinagott (n.) | Großkopfada (n.) | Gschbuusi (n.) | gschead (n.) | Gschwoabats, Gsöff (n.) | Guadnamd (n.) | Haferl (n.) | Harrgoddsa (adj) | Hasal (n.) | Haud scho (n.) | Hawedere! (n.) | Heaft (n.) | Heigaign (n.) | Heisl (n.) | Helles (n.) | Hendl (n.) | hi (adj) | hoam (adj) | Hoggableiba (n.) | Hoiwe (n.) | Hundling (n.) | Hutzlbria (n.) | Irda (n.) | Irxnschmoiz (n.) | Jagatee (n.) | Janker (n.)
- jodeln (Vb.) - kunstvolles, falsettartiges Singen in Tonsilben, wird auf dem Oktoberfest von vielen wenig begabten Jodlern versucht. Beispiel: "Holleiduljö - duljö - duljö - holleridriodrio", berühmt durch den Königsjodler und Loriots "Jodeldiplom". Angeblich lernt man auch als Preiß das Jodeln, wenn man die folgenden Worte endlos singend wiederholt: "Hol a Rührei, hol a Radio."
- Kaasloawe (n.) | Kerndlabosti (n.) | Kipfal (n.) | Kirda (n.) | Knofe (n.) | Kuaze (n.) | Kürwe (n.) | lack (adj) | Lebawurscht, beleidigte (n.) | Lewakaas (n.) | Lüftlmalerei (n.) | Marillen (n.) | Maß (n.) | Maßkruagstemma (n.) | Migga (n.) | Millibitschi, Millibitschn (n.) | Mingga (n.) | miserawi (adj) | Mognschoaß (n.) | Moosbummerl (n.) | Mordsmassl (n.) | Muichkaramöin (n.) | Mägntratzerl (n.) | Namidog (n.) | neamd (ind.pron.) | neibacha (adj) | nimma (adj) | Noagerl (n.) | Noagerlzuzla (n.) | Nosnramme (n.) | Nosn´ (n.) | Nudl (n.) | oabischwoam (n.) | Oachkatzlschwoaf (n.) | obandeln (Vb.) | Obazda (n.) | ogschdocha (adj) | oide Schäsn (n.) | Omd (n.) | ozapfa (Vb.) | Pfannakuacha (n.) | Pratzn (n.) | Prisn (n.) | Prüglhitz (n.) | Quartl (n.) | Radi (n.) | Radler (n.) | Rankn (n.) | Ratschkathl (n.) | Rauschada (n.) | Reiwadatschi (n.) | resch (adj) | Ripperl (n.) | rumstrawanzn (Vb.) | Russ (n.) | schbaad (adj) | schbei'm (Vb.) | Schdamperl (n.) | Schlachtschüssl (n.) | Schmaizler (n.) | Schmarrn (n.) | Schmatzerl (n.) | Schnaggler (n.) | Schoaß (n.) | Schoaß, kloaner (n.) | Schuaplattler (n.) | Sejbbvaschdendli (n.) | Semmegneedl (n.) | Spezi, Spezl (n.) | Spofackl (n.) | Steckerlfisch (n.) |
| Strudl (n.) | Sunntag (n.) | Suri (n.) | Taubnschlog (n.) | Teifi (n.) | trazn (Vb.) | tripstruil (adj) | Träwan (n.) | Uaviech (n.) | umma (adj) | ummalassn (Vb.) | vareckt (Vb.) | varuafa (adj) | Waagscheitl (n.) | Wammerl (n.) | Wampn (n.) | Wapperl (n.) | Wassaschnoizn (n.) | Wastl (n.) | Weckerl (n.) | Wehdam (n.) | Weißbia (n.) | Weißwurscht (n.) | Woikn (n.) | Wolpertinger (n.) | Zamperl (n.) | Ziegarn (n.) | Zsammgsuffana (n.) | zupf de (Vb.) | Zwetschgndatschi (n.) | zwieda (adj) | Zwiefacher (n.)
orbis-linguarum
Bezeichnungen für 'Faux amis' im Deutschen
(E?)(L?) http://www.orbis-linguarum.net/2004/24_04/ernestgote.html
...
Ernest Kuczynski
Lódz
Ein Diskurs zu geschichtlichen, terminologischen und definitorischen Fragen der "falschen Freunde des Übersetzers"*
...
(E?)(L?) http://www.orbis-linguarum.net/2004/24_04/ernestgot.pdf
...
"falsche Freunde des Übersetzers" (Gottlieb), "faux amis", "zwischensprachliche Homonyme", "Inter-Homonyme", "interlinguale Homonyme", "interlinguale Paronyme", "scheinbare Äquivalente", "Pseudointernationalismen", "irreführende Fremdwörter" (Keppler), "Tautonyme" (Lipczuk), "Fallstricke des Wortschatzes" (Pollak), "lexikalische Scheinidentitäten" (Koch/Posor), "Pseudoäquivalente" (Ehegötz), "interlinguale Analogismen" (Gottlieb).
...
P
panoptikum
(E?)(L2) http://www.panoptikum.net/optischetaeuschungen/
Wahrnehmungstäuschung - Optische Täuschungen
mit einigen schönen Beispielen
Platitüde / Plattitüde (W3)
= "leeres Gerede" kommt nicht von "platt" sondern von fr. "plat" = "flach", griech. "platýs" = "weit", "breit", "flach" (sollte also weiterhin mit einem "t" geschrieben werden.)
Q
R
Regenwurm (W3)
Der "Regenwurm" scheint seinen Namen dem "Regen" zu verdanken. Tatsächlich war und ist er jedoch ein "reger Wurm". Und Heinz Erhardt konnte sein Wortspiel mit der ursprünglichen Bedeutung nur deshalb schmunzelwirksam einsetzen, weil dieser Ursprung mittlerweile nicht mehr bekannt ist.
Erstellt: 2011-04
Rosskur (W3)
Die Rosskur ist eine "Kur", also eine "Pflege", die man aber besser nur "Rössern" angedeihen lässt.
S
Schlaraffenland (W3)
(E?)(L?) http://www.schlaraffenland.at
Ein Schlaraffe ist keine Affenart sondern ist ein "das Leben genießender Faulenzer".
Der genaue Ursprung ist nicht nachvollziehbar; eine Deutung besagt, dass es sich um eine Streckform von schlaff handelt. Diese könnte nachträglich an mhd. "slur" und mhd. "affe" angeglichen worden sein.
Siebengebirge (W3)
(E?)(L?) http://www.siebengebirge.de/gesch12.ht
Viele Rheinländer glauben, daß der Name von der Anzahl der deutlich sichtbaren Berge stammt.
Auch die Sage von den sieben Riesen, die hier am Siebengebirge dem Rhein sein Bett gruben und hier die Spaten abklopften, entspricht nach modernen geologischen Untersuchungen wohl nicht der Wahrheit, oder?
Wahrscheinlicher klingt die Verbindung mit "siepen". Das Wort "siepen", "siefen", "seifen" bedeutet feuchte Täler. Hieraus könnte der Name abgeleitet sein. Das Siebengebirge hat nun ja auch genügend feuchte Täler. Die Ableitung des Ursprungs von Namen ist immer sehr spekulativ. Auch die Bedeutung und der Ursprung des Namens der Eifel ist nicht eindeutig geklärt.
Sintflut (W3)
Am 25.03.2011 erhielt ich den Hinweis von Herrn Hermann Kühn:
(E?)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Peiffer_Watenphul
... das beiliegende Fundstück aus "Kölnische Zeitung, (1929) Nr. 26b (14.1.1929, Morgenausgabe)" können Sie sicherlich für Ihre Sammlung nutzen.
Bei dem Verfasser handelt es sich wohl um den Stief-Vater des bekannten deutschen Malers Max Peiffer Watenphul.
...
Der Artikel aus dem Jahre 1929 ist überschrieben mit:
"Aus dem Leben der deutschen Sprache - Volksetymologisches"
Von Dr. Watenphul (Hattingen an der Ruhr)"
Dem Artikel ist zu entnehmen, dass dt. "Sintflut" auf ahd. "sintvluot" zurück geht. Der Wortteil "sint" = dt. "groß" ging in seiner allgemeinen Verwendung verloren. Und so deutete man schließlich ahd. "sintvluot" = dt. "Große Flut" in dt. "Sintflut" = dt. "Sündenflut" um. Diese Umdeutung wurde begünstigt durch den biblischen Kontext in dem die Flut ja tatsächlich wegen des überhandnehmenden sündigen Verhaltens der Menschen über diese hereinbrach.
Als weitere Beispiele volksetymologischer Umdeutung findet man:
- Das jägersprachliche "Kette" = "Schar von Rebhühnern", geht zurück auf "Kutti", "Kütte" = dt. "Herde".
- Mhd. "sich letzen" = dt. "sich verabschieden", "sich gütlich tun", "sich erquicken" geht zurück auf mhd. "letz" = dt. "Abschiedsessen". Den Ausdruck "sich letzen" kenne ich im saarl./rheinlandpf. noch mit den beiden letzteren Bedeutungen. An "Abschiedsessen" denke ich dabei nicht mehr. Dies ist jedoch auch der Grund wieso "zu guter letz" = "zum guten Abschiedsessen" mittlerweise umgedeutet wurde in "zu guter letzt", was ja auf das Abschiedsessen auch zutrifft.
- Interessanterweise wird auch ein Ausdruck "zu Paaren treiben" angeführt, das ich zumindest nicht mehr kenne, das aber 1929 wohl noch allgemein in Gebrauch war. Jedenfalls geht dieser Ausdruck zurück auf ein "zum Barren treiben", womit der letzte Barren im Stall gemeint war. (Ansonsten passten nicht alle Kühe in den Stall.)
- Auch "Geschwüre", "Schwäre" und "schwer" wurden durcheinander gewürfelt. ("Geschwür" geht zurück auf "schwären" = "eitern", "schmerzen".
- Ein Treffen zu einem "anberaumten" Termin findet zwar des öfteren in einem Raum statt, das alte Verb "anberaumen" geht jedoch zurück auf ein älteres "beramen" = "festsetzen" (vgl. "rammen" = "stoßen"). Der "anberaumte" Termin ist also ein "festgesetzter" Termin.
- Der "Friedhof" bezieht sich nicht auf die "Todesruhe" sondern auf den "eingefriedeten" Raum, den ein "Friedhof" bildete. Und so wurden ursprünglich auch zu anderen Zwecken benutzte eingezäunte Flächen als "Friedhof bezeichnet.
- Der "Hagestolz" (heute auch nicht mehr allzu bekannt) geht zurück auf got. "staldan" = dt. "besitzen". Während der erstgeborene Sohn den Hof eines Bauern erbte, mußte sich der Zweite mit einem kleinen eingefriedeten Stück, einem "Hag" zufriedengeben. Der "Hag" war also alles, was der ahd. "hagustalt" = dt. "Hagestolz" "besaß". Und da er mit seinem kleinen Grundstück keine Familie ernähren konnte erhielt "Hagestolz" die Bedeutung "lediger Mann".
- Die "Einöde" geht auf ein altes "einoti" = "Einsamkeit" zurück. Auf "Öde" = "Eintönigkeit gehen sowohl "Kleinod" als auch "Einöde" nicht zurück. Das "-oti" tritt darin als Suffix auf, zu dessen Bedeutung ich jedoch nichts weiter finden konnte (vielleicht entspricht es dem Suffix "-heit"?).
- Der "Streit um Kaisers Bart" war im Ursprung der "Streit im Geißers Bart", also der "Streit um den Bart des Ziegenbocks". (Diese Redewendung soll (als Lehnübersetzung) weiter zurück gehen auf, oder beeinflußt sein durch lat. "de lana caprina rixari" = dt. "um Ziegenwolle streiten". Und da die Ziegenwolle anscheinend nicht hoch angesehen war, bedeutete dies "um etwas Geringes streiten".)
- Dass das "Bockbier" nicht auf den "Ziegenbock" sondern auf die norddeutsche Bierbraustadt "Einbeck" zurück geht ist heute wohl Allgemeinwissen. In München nannte man das Bier der von dort angeworbenen Bierbrauer "Einbeck" und mit der Zeit nur noch "Beck" und schließlich "Bock".
- Der "Lindwurm" lebt nicht auf der "Linde" sondern geht zurück auf ein ahd. "lint" = "Drache".
- Die Erklärung zu "Windhund" und "Windspiel" ist zwar nicht ganz korrekt. Richtig ist jedoch, das die Namen nichts mit "Wind" zu tun haben. Der "Windhund" war ursprünglich ein "wendischer Hund" = "slawischer Hund".
- Ahd. "wer" hatte die Bedeutung "Mann". Da diese Bedeutung (im Allgemeinen) jedoch vergessen wurde werden "Wergeld" und "Werwolf" als "Wehrgeld" und "Wehrwolf" uminterpretiert. Das "Wergeld", war eine Geldsumme, die ein Mörder der Verwandtschaft für einen erschlagenen "Mann" zu zahlen hatte. (Der ahd. "wer" ist verwandt mit lat. "virilis" = "viril", einer Bildung zu lat. "vir" = "Mann".)
- Interessanterweise hat auch der - heute kaum noch anzutreffende - "Gehrock" ein "h" zu viel - und ein "r" zu wenig. Der "Gehrock" ist kein "Rock zum gehen oder ausgehen". In ihm steckt ahd. "gere" = dt. "Schoß". Es ist also "der den Schoß bedeckende Rock" und müßte eigentlich "Gerrock" heißen.
- Passend dazu wird auch interessantes Beispiel aus der Mainzer Gegend angeführt. Dort zog man spätestens seit der französischen Besatzungszeit einen "Scheeserock" an, wenn man mit der "Chaise", der "Halbkutsche" auf Fahrt ging. Der "Scheeserock" geht aber auf den ursprünglich korrekt benannten "Schößerock", "Schoßerock", also den "Gerrock" zurück.
- Hierzu fällt mir noch der saarl. "Schoßegraawe" ein der nun wiederum nichts mit dem "Schoß" zu tun hat, sondern auf frz. "chaussee" = dt. "Straße" zurück geht und also der "Straßengraben" ist.
- Mir gänzlich unbekannt ist der "Bratenrock". Dennoch sei er hier angeführt. Der "Bratenrock" bezeichnet ebenfalls den "Gehrock" und geht zurück auf mhd. "brato", "brate" = dt. "Wade". Der "Bratenrock" mußte also bis zur "Wade" reichen.
- Hier muß man dann auch den "Braten" erwähnen, der nicht auf das Verb "braten" zurück geht sondern ebenfalls auf mhd. "brate", ahd. "brato" = "schieres (unvermischtes) Fleisch", "Weichteile".
- Auf Karl den Großen geht die Bezeichnung des Monats "Mai" als "Wonnemond" ("Wonnemonat") zurück. Auch wenn sich viele Menschen nach dem Winter im Mai wieder wohler fühlen hat der "Wonnemonat" nichts mit "Wonne" zu tun. Darin steckt vielmehr ahd. "wunna" = dt. "Weideland". Und im "Wonnemonat" wurde das Vieh auf die "Weide" getrieben.
- Die "Wetterau" (der Name einer Senke zwischen Vogelsberg und Taunus) bezieht sich nicht auf "Aue" = "flaches Wiesengelände", sondern auf den schon um das Jahr 1000 benutzten Namen "Wettereiba".
- Ein Weg auf dem Kamm des Thüringer Waldes heißt "Rennsteig", "Rennstieg". Seinen Namen verdankt es jedoch nicht irgendwelchen Rennen, die darauf womöglich stattfanden sondern dt. "Rain" = "unbebauter schmaler Streifen Land als Grenze". Der "Rennsteig" bildete die Grenze zwischen Thüringen und Franken und hieß ursprünglich "Rainsteg" ("Steg" geht übrigens auf das Verb "steigen" zurück).
(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Sintflut
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.
Dt. "Sintflut" taucht in der Literatur um das Jahr 1560 / 1730 / 1850 auf.
Erstellt: 2011-03
systems-world
Die Geheimsprache der Personalchefs!
(E?)(L?) http://www.systems-world.de/id/8213/CMEntries_ID/9166/cubesig/39dfbc02e7dadc3c8018d05514d5cc87
Neben den "sprachimmanenten" Fallstricken, gibt es auch Fallstricke, die von Menschen mit Hilfe der Sprache gelegt werden. Ein Bereich, von dem alle betroffen sein können ist das "Leidige Thema Arbeitszeugnisse". Hierzu findet man unter dem angegebenen Link ein paar interessante Übersetzungshilfen.
"Das Thema Arbeitszeugnisse ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer nach wie vor aktuell. Neben der "Geheimsprache der Personalchefs" entwickeln Arbeitgeber in kleinen und mittelständischen Betrieben nicht selten ihre eigene Art, Arbeitszeugnisse zu erstellen. Im festen Glauben, dem Arbeitnehmer ein gutes Zeugnis zu erstellen, können bestimmte Formulierung von anderen Arbeitgebern eindeutig negativ aufgefasst werden. Dabei hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses einen Rechtsanspruch auf eine "faire" und "objektive" Beurteilung seiner Leistungen in Form eines "einfachen" oder "qualifizierten" Zeugnisses.
Die Tatsache, dass 15 bis 20 Prozent aller Arbeitsgerichtsverfahren auf beanstandete Arbeitszeugnissen zurückgehen, zeigt deutlich, dass die Handhabe der diffizilen "Geheimsprache" oft genug zu Missverständnissen führt."
T
Tank (W3)
Das engl. "Tank" = "Panzer" stammt aus dem 1. Weltkrieg. Als die Briten sich daran machten, fronttaugliche Kettenfahrzeuge zu entwickeln, gründeten sie aus Geheimhaltungsgründen den "Ausschuß zur Erprobung beweglicher Wasserbehälter (engl. Tanks!!!!) für die mesopotamische Wüste". Der Begriff "Tanks" blieb hängen.
Tollpatsch (W3)
= "ungeschickter, tapsiger Mensch", "Tölpel" kommt nicht von "toll" sondern von ungar. "Tolbatz" (Neckname für den ungarischen Fußsoldaten) bzw. "talpas" = "breitfüßig", "breiter Fuß", "Infanterist", "Bär" aus ungar. "talp" = "Sohle", "Fuß".
"tolbatz" erscheint 1698 im Deutschen
Totes Meer (W3)
Das "Tote Meer" bietet durchaus noch einigen Lebewesen eine Bleibe. Sowohl einige Mikroorganismen als auch Salzwasserkrabben, bestimmte Fliegenarten und Halophyten (eine Pflanze) kommen mit der salzigen Umgebung zurecht.
U
umwortung
Umwortung
Unworte
(E?)(L1) http://www.umwortung.de/
Es gibt Worte, die sind so verlogen, verletzend oder übertrieben, dass man sie als »Unworte« bezeichnen kann. Aber wann wird aus einem Wort ein »Unwort«?
V
verknallt sein (W3)
verschossene, verknallte Patrone = nicht mehr zu haben sein
verlustig gehen
verlustieren
Lust
Verlust
verlieren (W3)
Gelegentlich findet man den Ausdruck "verlustig gehen". Dieser Ausdruck bedeutet jedoch nicht, dass man Geld oder Besitz "verlustiert", sondern, dass man den "Verlust" einer Sache erleidet.
"Verlustieren" = dt. "sich vergnügen", "amüsieren" geht auf dt. "Lust" zurück (also eigentlich "etwas in Lust umsetzen"). Die Bedeutung des ahdt. "lust" war ursprünglich "Neigung". Die verstärkte Neigung kommt erst in der heutigen "Lust" zum Ausdruck.
Die "Lust" als "Neigung" kann man noch andeutungsweise in der Paarformel "nach Lust und Laune" = "nach Neigung und (Mond-)Stimmung" erkennen.
"Verlust" dagegen geht auf "verlieren" zurück, das ahd. "farliosan" hiess und auf "los" basiert.
Aber vielleicht hängen ja beide Wortgruppen doch miteinander zusammen. Wenn etwas "los(e)" ist besteht doch durchaus die Möglichkeit, dass es sich "neigt".
virtuell (W3)
Unter "virtuell" stellt man sich ja eher etwas Vergeistigtes vor, ja es gibt "Menschen", die assoziieren es mit "verwirrt". Aber das lat. "vir" heisst "Mann" oder sogar "Soldat", und "virtuell" somit etwa "mannhaft", "tüchtig", "kräftig". Das erklärt also, dass Männer doch immer etwas Geistiges haben. - Oder dass sie auch nicht mehr das sind, was sie einmal waren.
Die Erklärung ergibt sich über die Vorstellung, dass der "Vorstellung" eine gewisse "Zeugungskraft" innewohnt.
Volksetymologie (W3)
Die "Volksetymologie" kann sowohl eine falsche Angabe zur Herkunft eines Wortes sein also auch die durch vielfache Verfälschung eines Wortes manisfestierte "falsche Benutzung".
Ein Wort, das durch falsche Benutzung entstand kann seinerseits dann durchaus Gegenstand einer ernsthaften Herkunftsanalyse sein (etwa der "Maulwurf", der keineswegs mit dem "Maul wirft").
(E2)(L1) http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_9476.html
(E?)(L?) http://www.christianlehmann.eu/
(E?)(L?) http://193.175.207.75:8080/lido/Lido
...
- "folk etymology" is std English
- "popular etymology" is non-std English
- "étymologie populaire" is std French
- "Volksetymologie" is std German
- "etimologia popular" is std Portuguese
...
(E?)(L?) http://www.dwds.de/?kompakt=1&qu=Volksetymologie
(E?)(L?) http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/termwb.ansicht?v_app=g&v_id=22
Pseudomotivierung
Thematisch verwandte Bezeichnungen:
- sekundäre Motivierung
- Volksetymologie
...
(E?)(L?) https://www.projekt-gutenberg.org/
(E1)(L1) https://www.projekt-gutenberg.org/paulh/prinzip/paulka11.html
Paul, Hermann - Prinzipien der Sprachgeschichte
Elftes Kapitel. - Bildung neuer Gruppen
Mit vielen Beispielen von Volksetymologien.
...
§ 150.
Durch zufälliges partielles Gleichwerden der Lautgestaltung treten unverwandte Wörter zu stofflichen Gruppen zusammen. Es ist dies die einfachste Art der sogenannten Volksetymologie,
[Fußnote] Vgl. Förstemann, Zschr. f. vgl. Sprachwissenschaft 1, 1. Andresen, Über deutsche Volksetymologie, 6. Aufl., Heilbronn 1899. Palmer, Folk Etymology, a Dictionary of Verbal Corruptions of Words Perverted in Form or Meaning by False Derivation or Mistaken Analogy, London 1882. K. Nyrop, Sprogets vilde skud, Kopenhagen 1882. A. Noreen, Nordisk tidskrift 1882, S. 612. 1887, S. 554 und Spridda Studier, Stockholm 1895. Nyrop und Gaidoz, L'étymologie populaire et le folk-lore (Melusine IV, 505, dazu mehrere kleinere Nachträge in Bd. V) Wundt I, 459. Kjederqvist, Lautlich-begriffliche Wortassimilationen (Beitr. z. Gesch. der deutschen Sprache 27, 409). Thurneysen IF 31, 279.
die sich lediglich auf eine Umdeutung durch das Sprachgefühl beschränkt, ohne dass dadurch die Lautform eine Veränderung erleidet. Vorbedingung dafür ist, dass die wahre Etymologie des einen Wortes verdunkelt ist, so dass es keine andere, berechtigtere Anknüpfung hat.
...
§ 151.
Von den besprochenen Erscheinungen zu sondern ist die kompliziertere Art der "Volksetymologie". Diese besteht in einer lautlichen Umformung, wodurch ein Wort, welches durch zufällige Klangähnlichkeit an ein anderes erinnert, diesem weiter angeglichen wird.
Eine solche Umformung kann absichtlich gemacht werden mit dem Bewusstsein, dass man sich eine Veränderung der richtigen Form gestattet. Derartiger Verdrehungen bedienen sich manche humoristische Schriftsteller, in ausgedehntestem Masse Fischart. Manche pflanzen sich als traditionelle Witze fort, besonders in der Studentensprache. Diese absichtlich witzige Umformung bietet dem Sprachforscher kein Problem. Sie geht ihn nur insofern an, als sie von dem naiven Sinne der Kinder und der Ungebildeten nicht als Verdrehung erkannt, sondern als die eigentliche Form aufgenommen und weiter verbreitet wird.
Es gibt aber zweifellos auch eine absichtslose und unbewusste Umformung, die sich als solche durch die Abwesenheit jedes Witzes zu [221 Volksetymologie.] erkennen gibt.[2]) Derselben unterliegen Fremdwörter, Eigennamen und andere Wörter, deren Etymologie verdunkelt ist, und zwar fast nur Komposita oder solche Wörter, die vermöge ihrer volleren Lautgestalt den Eindruck von Kompositis machen. Hierbei unterliegt entweder nur das erste Element einer Veränderung, vgl.
- "Jubeljahr" (ebräisch "jobel"),
- "Dienstag",
- "Huldreich" aus mhd. "Uolrîch",
- "Maulwurf" aus mhd. "moltwurf",
- lat. "aurichalcum" aus griech. "oreíchalkos";
oder nur das zweite, vgl.
- "hagestolz",
- "Reinhold",
- "Gotthold",
- "Weinhold" etc. aus "-olt" = "walt",[3])
- "abspannen" aus mhd. "spanen" ("locken"),
- "abstreifen" aus mhd. "ströufen",[4])
- "Einöde" aus mhd. "einoete" ("-oete" Suffix);
oder beide, vgl.
- "Armbrust" aus lat. "arcubalista",
- "Liebstöckel" aus lat. "ligusticum",
- "Felleisen" aus franz. "valise",
- "Ehrenhold" aus "Herolt",
- "Pultbrett" (von 16. bis 18. Jahrh. üblich) aus "Pulpet" (lat. "pulpitum"),
- griech. "sunédrion" aus ebräisch "sanhedrin".
Der eine Bestandteil ist umgeformt, der andere nur umgedeutet in
- "Abseite", früher "apside" aus griech. "ápsis";
- "Küssnacht" aus "Cussiniacum";
- wahrscheinlich auch in "Mailand" aus mhd. "Mîlân".
Wie schon aus diesen wenigen Beispielen ersichtlich ist, kann die Angleichung dadurch unterstützt sein, dass sich die Bedeutung des umgeformten Wortes zu der seines Musters in Beziehung bringen liess, aber sie bedarf solcher Unterstützung nicht notwendig. Für die Erklärung des Vorganges werden wir zunächst zu berücksichtigen haben, dass man ganz gewöhnlich die Worte und Sätze, die man hört, ihren Lautbestandteilen nach nicht vollkommen exakt perzipiert, sondern teilweise errät, gewöhnlich durch den nach dem Zusammenhange erwarteten Sinn unterstützt. Dabei rät man natürlich auf Lautkomplexe, die einem schon geläufig sind, und so kann sich gleich beim ersten Hören statt eines für sich sinnlosen Teiles eines grösseren Wortes ein ähnlich klingendes übliches Wort unterschieben.
Ferner aber haftet ein Wortteil, der sonst gar keinen Anhalt in der Sprache hat, auch wenn er richtig perzipiert ist, schlecht im Gedächtnis, und es kann sich daher doch bei dem Versuche der Reproduktion ein als selbständiges Wort geläufiges Element unterschieben. Und wenn erst einmal, sei es beim Hören oder beim Sprechen, eine solche Unterschiebung stattgefunden hat, so hat das Untergeschobene vor dem Echten den Vorteil, dass es sich besser dem Gedächtnis einprägt. Es ist ganz natürlich, dass sich dieser Vorgang im allgemeinen auf längere Worte beschränkt. Denn kürzere sind [222 Elftes Kapitel. Bildung neuer Gruppen.] leichter zu perzipieren und leichter zu behalten. Ausserdem aber ist man es gewohnt, dass eine Anzahl einfacher Wörter isoliert da stehen, wenigstens nur mit den allgemein geläufigen uud beliebig bildbaren Ableitungen gruppiert, während man von einem Worte, welches den Eindruck eines Kompositums macht, auch erwartet, dass die einzelnen Elemente an einfache Wörter anknüpfbar sind.
...
(E?)(L?) http://www.phil.muni.cz/german/mediaev/histsem/nofr-beisp-HS.htm
Volksetymologie (auch Bedeutungslehnung) (Beispiele)
Abseite | Admiral | Amtsschimmel | anrüchig | Armbrust | Assel | Attentäter | Beifuß | Bergfried | betätigen | bigott | bleuen | Bockbier | Dienstag | Duckmäuser | Efeu | Eichhorn | Eidam | Einöde | Erlkönig | | Floh | Galimathias | Gebet | 2_gerade | Geruch | Gerücht | Grasmücke | Grummet | Hagestolz |
| hantieren | Hebamme | Hifthorn | Husar | irritieren | Kapaun | | kostspielig | Leghorn | Leinwand |
| | Liebstöckel | Mandoline | Maut | 2_mosern | mundtot | | Pampelmuse | Petschaft | rächen | Rauhbein | Rebhuhn | Rentier | Reuter | Revolverblatt |
| ruhmredig | Scharbock | scharwenzeln | schimpfieren | Schlafittchen | schurigeln | Seehund | Sinngrün §_Singrün | Skorbut | Sperenzchen | Spickaal | Stüber | Sucht | Sündflut §_Sintflut | Tann | Trauma | trübselig | unverfroren | verbiestern | verhohnepipeln | Vielfraß | Wahnsinn | Wetterleuchten | | Windhund | windschief | Wonnemonat | wüten
(E?)(L?) http://www.textlog.de/31087.html
Volksetymologie | Volksetymologie - Selbstetymologie
(E?)(L?) http://culturitalia.uibk.ac.at/hispanoteca/Lexikon%20der%20Linguistik/Eingangsseite/Lexikon-Linguistik-Eingangsseite.htm
VOLKSETYMOLOGIE Paretimología | Etimología popular
vorbeireden
Kunst des aneinander Vorbeiredens
(E?)(L?) http://www.vorbeireden.de/
Was ist vorbeireden.de?
Auf vorbeireden.de findest Du alles über die Kunst des aneinander Vorbeiredens. Wir veröffentlichen Deine sprachlichen Missverständnisse aus dem Urlaub oder Alltag, mit dem Partner, dem Kellner oder dem Handy, die Dich auch im Nachhinein noch zum Lachen bringen. Die drei Prämissen sind: witzig, lustig, unterhaltsam. Das Ziel ist es, Euch von den ernsten Dingen des Lebens abzuhalten. Ein festgelegtes Thema gibt es nicht, die Auswahl ist somit Querbeet und nie langweilig.
Erstellt: 2012-10
Vormund(schaft) (W3)
geht zurück auf ahd. "foramundo" = "Beschützer", "Fürsprecher". Dabei geht "mund" zurück auf ahd. "munt" = "(Rechts)Schutz", "Schirm" (also nicht auf Mund, obwohl "Fürsprecher" diesen Zusammenhang nahelegen könnte.) Diese Bedeutung ist noch etwas stärker in "Mündel" = "Schützling" und "mündig" = "rechts-/geschäftsfähig sein" zu erkennen.
(Siehe hierzu auch "mundtot" = "unfähig, Rechtshandlungen vorzunehmen".)
W
walzerselig (W3)
ist zwar eine Zusammensetzung von "Walzer" und "selig" aber "mühselig" kommt von mhd. "müesalic" also etwa "mühsalisch".
Wasserfloh (W3)
Der "Wasserfloh" ist kein "Floh" sondern ein kleiner Krebs. Er verdankt seine Bezeichnung seinem "floh-ähnlichen" Hüpfen.
wikibooks
Enzyklopädie der populären Irrtümer
(E6)(L?) http://de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer
aus Wikibooks, der freien Wissensdatenbank
Populäre Irrtümer oder auch Urban legends sind Geschichten und Aussagen, die einen falschen Inhalt haben, aber trotzdem lange Zeit kursieren.
- Kapitel Biologie
- Kapitel Geographie
- Kapitel Geschichte
- Kapitel Kultur
- Kapitel Medizin
- Kapitel Politik
- Kapitel Religion
- Kapitel Sprache
- Kapitel Sport
- Kapitel Technik
- Kapitel Wissenschaft
(E6)(L?) http://de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Geschichte
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Geschichte
- 2 Berliner Mauer: An der Berliner Mauer gab es Minen und Selbstschussanlagen
- 3 Brandt: Willy Brandt hieß schon immer Willy Brandt
- 5 Einstein: Einstein war ein schlechter Schüler
- 6 Eulenspiegel: Eulenspiegel kommt von "Eule" und "Spiegel"
- 7 Gladiatoren (1): Gladiatoren sagten "Die Todgeweihten grüßen dich"
- 8 Gladiatoren (2): Das Publikum bewertete Gladiatoren mit Daumen nach oben oder unten
- 9 Indianer: Verwechslung mit Indien
- 10 Jahr Null: Die Zeitrechnung begann mit dem Jahr Null
- 11 Jahrtausend: Das dritte Jahrtausend hat am 1.1.2000 begonnen
- 12 Lady Diana: Lady Diana hätte Königin von Großbritannien werden können
- 13 Lindbergh: Charles Lindbergh überflog als erster den Atlantik
- 16 Nürnberger Ei: Nürnberger Eier wurden nach ihrer Eiform benannt
- 19 Schinderhannes: Der Schinderhannes war ein Menschenschinder
- 20 Seeler: Uwe Seeler ging nach dem Spiel gegen England mit gesenktem Kopf vom Platz
- 21 Sioux: "Sioux" wird "Siux" ausgesprochen
- 22 Stromausfall: Nach dem Stromausfall in New York stieg die Geburtenrate
(E6)(L?) http://de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Biologie
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Biologie
- 1 Evolution: Die Evolution ist ein reiner Zufallsprozess
- 2 Evolution: Der Mensch stammt vom Affen ab
- 4 Bienen: Bienen sind gelb-schwarz gestreift
- 5 Bisamratte: Die Bisamratte ist eine Ratte
- 6 Blindschleiche (1): Blindschleichen sind blind
- 7 Blindschleiche (2): Die Blindschleiche müsste eigentlich "Blendschleiche" heißen
- 8 Blindschleiche (3): Die Blindschleiche ist eine Schlange
- 9 Büffel (1): Der Büffel ist eine Rinderart
- 10 Büffel (2): In Nordamerika gibt es Büffel
- 11 Cow Tipping: Kühe fallen im Schlaf um
- 12 Eichhörnchen: Das Eichhörnchen hat etwas mit Eichen zu tun
- 13 Hummeln: Dass Hummeln fliegen können, ist physikalisch nicht erklärbar
- 14 Kühe (1): Kühe können nicht schwimmen
- 15 Kühe (2): Großstadtkinder denken, Kühe seien lila
- 16 Mäuse: Mäuse haben eine Vorliebe für Käse
- 17 Spinne: Spinnen in Perücke
- 18 Spitzmaus: Die Spitzmaus ist eine Maus
(E6)(L?) http://de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Medizin
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Medizin
- 1 Abnehmen: Nur bei niedrigem Puls nimmt man ab
- 2 Alimentärer Diabetes Mellitus: Insulin und Tabletten helfen
- 4 Essen (1): Man sollte jeden Tag etwas Warmes essen
- 5 Essen (2): Abends verzehrte Speisen setzen besonders an
- 6 Galle: Die Galle ist ein Organ
- 7 Gewehrkugel: Schwanger durch Schuss
- 8 Haare: Häufiges Schneiden hilft
- 9 Hippokrates: Ärzte schwören den hippokratischen Eid
- 12 Niere: Geklaute Niere
- 13 Platzangst: Die Panik in der Enge
- 14 Plomben: Piloten dürfen keine Zahnplomben haben
- 16 Rheuma: Rheuma ist eine Krankheit
(E6)(L?) http:// de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Kultur
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Kultur
- 1 Brahms: Johannes Brahms hat ein Requiem komponiert
- 2 Dietrich: Marlene Dietrich spielte den Blauen Engel
- 4 Unvollendete: Die Unvollendete war Franz Schuberts letzte Sinfonie
(E6)(L?) http:// de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Religion
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Religion
- 1 Gott: Jesus redete Gott mit "Vater" an
- 2 Heilige drei Könige (1): Die Heiligen drei Könige waren Könige
- 3 Heilige drei Könige (2): Die Heiligen drei Könige waren zu dritt
- 4 Heilige drei Könige (3): Die Heiligen drei Könige hießen Caspar, Melchior und Balthasar
- 5 Paulus: Saulus wandelte sich zum Paulus
- 7 Turiner Grabtuch (1): Das Turiner Grabtuch zeigt den Abdruck eines Menschen
- 8 Turiner Grabtuch (2): Das Turiner Grabtuch ist ein Fotonegativ
(E6)(L?) http:// de.wikibooks.org/wiki/Enzyklopädie_der_populären_Irrtümer/_Wissenschaft
Enzyklopädie der populären Irrtümer/ Wissenschaft
- 1 Augen: Das Lesen im Dunkeln schadet den Augen
- 2 Castor: Bei Castor-Transporten werden Castoren transportiert
- 3 Chinesische Mauer: Vom Mond aus sichtbar
- 4 Hochdeutsch: Hochdeutsch ist ein hochwertiges Deutsch
- 5 Edison: Es werde Licht
- 6 Empire State Building: 10-Cent-Münze tötet bei herabfallen
- 7 Jahreszeiten: Im Winter ist die Sonne weiter weg
- 8 Matt: Schachspiele enden in der Regel mit einem Matt
- 9 Niederlande: Holland ist ein anderer Name für die Niederlande
- 10 Patt: Ein Patt entsteht durch ein Gleichgewicht der Kräfte
- 11 Pythagoras: Der berühmte Satz
- 13 Wasseradern: Wasseradern führen in großer Zahl durch den Erdboden
- 14 Würfel: Ein Würfel hat vier Ecken
wikipedia
Urban legends
(E6)(L?) http://de.wikipedia.org/wiki/Urban_legend
X
Y
Z
Zierat / Zierrat (W3)
ist kein "Rat zum Verzieren" sondern kommt von mhd. "ziere" = "prächtig", "schmuck" und wird mittels "at" zu "Prächtiges", "Schmückendes" (vgl. auch "Heimat", "Armut", "Einöde", "Kleinod").
Zöllner-Illusion (W3)
Die "Zöllner-Illusion" ist benannt nach dem Astronomen Johann Karl Friedrich Zöllner (1834-1882). Er untersuchte zum ersten Mal die optische Täuschung von Fischgrätenmustern auf Kleidungsstoffen. (Parallele Linien, scheinen beim Einfügen von schräg verlaufenden Querlinien zu konvergieren oder divergieren, je nach Richtung der schrägen Linien.
zuschanzen, Schanze (W3)
Man ist geneigt, den Ausdruck "zuschanzen" mit dem "erdwallerstellenden" "schanzen" in Verbindung zu bringen. Aber sowohl dem mhd. Ausdruck "schanzen" (= "Glücksspiel treiben"), als auch dem noch gebräuchlichen Ausdruck "jemandem etwas zuschanzen" (= "jemanden bevorteilen", "jemandem etwas zufallen lassen") und auch dem Ausdruck "sich für jemanden in die Schanze schlagen" = "sein Leben auf's Spiel setzen" wurde die frz. "Chance" zugeschanzt. Schon als mhd. "schanze" kam es von afrz. "cheance" = "Chance" (= "Fall (der Würfel)") in die deutsche Sprache.
Ob allerdings zwischen dem zu Grunde liegenden lat. "cadere" = "fallen" und dem mhd. "schanze" = "Haufen", "Reisigbündel" doch ein tieferer Zusammenhang besteht wäre noch zu klären. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, haben sich die Bedeutungen von "schanzen" = "Schutzwall erstellen" und "schanzen" = (etwa) "Gelegenheit ergreifen" so weit auseinander entwickelt, dass man im Falle von "zuschanzen" ruhigen Gewissens von einem "falschen Freund" sprechen kann.
Bücher zur Kategorie:
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DE Deutschland, Alemania, Allemagne, Germania, Germany, (esper.) Germanujo
Falsche Freunde, Falsos amigos, Faux Amis, False amiche, False Friend, (esper.) falsaj amikoj
A
Andresen, Karl Gustav
Sprachgebrauch im Deutschen
Sprachrichtigkeit im Deutschen
von Karl Gustav Andresen, Franz Söhns
Gebundene Ausgabe - 360 Seiten - Wissenschaftliche Buchges.
Erscheinungsdatum: 1967
Auflage: 12. Aufl.
B
Beck-Bornholdt, Hans-Peter / Dubben, Hans-Hermann
Der Schein der Weisen
Irrtümer und Fehlurteile im täglichen Denken
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 5., Aufl. (1. April 2003)
Sprache: Deutsch
Wer hätte nicht gern einen Meteo-Propheten, der das Wetter zuverlässig vorhersagt? Oder einen Börsen-Crash-Detektor, der vor Kurseinbrüchen warnt? Das und vieles mehr können Sie in dem außergewöhnlichen Buch der beiden Physiker von der Universität Hamburg kennen lernen, die bereits mit Der Hund, der Eier legt Aufsehen erregten. Dieses neue Buch ist fast wie ein Roman geschrieben und behandelt ein schwieriges Thema: Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Tatsächlich hat die Wahrscheinlichkeitsrechnung viel mit unserem Leben zu tun: Mit ihrer Hilfe kann man die Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen ebenso bestimmen wie die Aussagekraft einer Krebsuntersuchung, belastende Indizien in einem Mordfall können sich bei näherem Hinsehen als entlastend herausstellen, und der Mörder muss nicht immer der Gärtner sein.
In vier Teilen mit 22 Kapiteln (mit Titeln wie "Die Tendenz zum Töten -- ein Mann geht über Eichen") schlagen sich der Arzt Thomas Vielgut, die Anwältin Vera Priori und ihre Freunde in Syldavien und in unserer Welt mit zahlreichen Problemen herum: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Beschuss der chinesischen Botschaft im Kosovo-Konflikt ein Zufall war? Wie angelt man mit großer Wahrscheinlichkeit leckere Leckerellen aus einem syldavischen Fluss und nicht widerliche Ekelitzen? Muss man sich Sorgen machen, wenn sich ein sonst pünktlicher Mensch verspätet? Ist es sinnvoll, wie in dem alten Witz über den Betrunkenen, einen verlorenen Schlüssel nachts nur unter den Laternen zu suchen? (Überraschenderweise: ja!) Im letzten Teil zeigen die Autoren, dass die statistische Auswertung heutiger klinischer Untersuchungen erschütternd unzuverlässige Ergebnisse bringt -- und stellen ein alternatives Modell vor: die lernfähige "Never-change-a-winning-team"-Strategie.
Dieses Buch ist hoch informativ, macht Spaß, stellt wundervolle Charaktere vor, ist witzig illustriert und geschrieben. Nach und nach versteht man die Prinzipien der Wahrscheinlichkeitsrechnung, und am Ende jedes Teils hilft eine kurze Zusammenfassung beim Verstehen. Eines der gelungensten populärwissenschaftlichen Bücher auf dem Markt -- von zwei Wissenschaftlern, die nicht umsonst für ihre hervorragenden Lehrleistungen ausgezeichnet wurden.
Gabi Neumayer
Biermann, Kai (Autor)
Haase, Martin (Autor)
Sprachlügen
Unworte und Neusprach
Von Atomruine bis zeitnah
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (13. Dezember 2012)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
entlarvend - vernichtend - schonungslos
Wenn eine Regenhose zur »Schutzwaffe« wird, um friedliche Demonstranten als Bedrohung hinzustellen, der Gefahrenbereich zur »Sicherheitszone« mutiert oder der staatlich sanktionierte Mord zur »gezielten Tötung« wird, um sie notwendig und richtig erscheinen zu lassen - dann steckt eine Absicht dahinter: Verschleiern, was das Zeug hält!
Nirgendwo fliegen mehr Worthülsen und Unworte umher als in der Politik und bei öffentlichen Debatten. Kai Biermann und Martin Haase analysieren diese Sprache der Politiker, hinterfragen die verwendeten Begriffe, beleuchten sprachliche Hintergründe oder Wortverdrehungen und entlarven ideologische Implikationen und Manipulationen. Denn viele Worte, die wir als selbstverständlich hinnehmen, sind bei genauerem Hinsehen nichts anderes als dreiste Sprachlügen.
Über den Autor
Geboren wurde die Idee zum Neusprechblog von Martin Haase, der Ende 2008 beim 25. Kongress des Chaos Computer Clubs einen Vortrag über das Thema sprachliche Umdeutungen und Neuschöpfungen bei Politikern hielt. Gewachsen ist sie in einem Text dazu, den Kai Biermann Anfang 2009 bei ZEIT ONLINE schrieb. Beschlossen, daraus einen gemeinsamen Blog zu machen, wurde es von beiden im Frühjahr 2010 via SMS.
Martin Haase ist Blogger, Professor für Linguistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Mitglied des Chaos Computer Clubs und bekennender Pirat.
Kai Biermann ist diplomierter Psychologe. Er arbeitet seit 1997 als Autor und als Journalist für verschiedene Tageszeitungen und Onlinemedien, seit 2007 als Redakteur und Ressortleiter bei ZEIT ONLINE.
Erstellt: 2013-02
C
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Digitale Bibl. DBSO0004
Krämer, Walter
Krämer, Denis
Trenkler, Götz
Das digitale Lexikon der populären Irrtümer
Über 1.000 Missverständnisse, Vorurteile und Denkfehler von Abendrot bis Zyniker
Plattform: Windows 98 / Me / 2000 / XP
Medium: CD-ROM
Süßstoff macht dünn? Leider nicht! Ein Stück Fleisch löst sich in Cola auf? Unsinn! Unser Haar wächst nach dem Tode weiter? Stimmt nicht! Hitler verdanken wir die Autobahn? Noch nicht mal die! Ketchup kommt aus Amerika? Nein, aus Indien! Man erkältet sich durch Kälte? Mitnichten!
"Das Digitale Lexikon der populären Irrtümer " untersucht und widerlegt über 1.000 Vorstellungen und Ideen, an die nicht wenige Menschen glauben, ohne sich je darüber Gedanken gemacht zu haben. Die digitale Edition ist das Profiwerkzeug für Besserwisser: Anders als die Buchausgaben lässt sie sich gezielt nach Stichwörtern durchsuchen. Und wenn Sie wollen: Suchen, Finden, Kopieren und gleich per E-Mail an den, der es nicht glauben wollte! Zum Inhalt: 1. Das Lexikon der populären Irrtümer 2. Das Neue Lexikon der populären Irrtümer
(E?)(L?) http://www.digitale-bibliothek.de/irrtum.htm
(E?)(L?) http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/ts.dll?mp=/art/1220/
»Für den Rezensenten war das Lexikon der populären Irrtümer das erste Lexikon, das er von A bis Z gelesen hat - und das mit dem größten Vergnügen.« (Die Zeit)
- Croissants kommen aus Frankreich? - Nein, aus Wien!
- Ein Stück Fleisch löst sich in Cola auf? - Unsinn!
- Unser Haar wächst nach dem Tode weiter? - Stimmt nicht!
- Hitler verdanken wir die Autobahn? - Noch nicht mal die!
- Ketchup kommt aus Amerika? - Nein, aus China!
- Man erkältet sich durch Kälte? - Mitnichten!
»Das Digitale Lexikon der populären Irrtümer« untersucht und widerlegt über 1.000 Vorstellungen und Ideen, an die nicht wenige Menschen glauben, ohne sich je darüber Gedanken gemacht zu haben. Die digitale Edition ist das Profiwerkzeug für Besserwisser: Anders als die Buchausgaben lässt sie sich gezielt nach Stichwörtern durchsuchen. Und wenn Sie wollen: Suchen, Finden, Kopieren und gleich per E-Mail an den, der es nicht glauben wollte!
Drösser, Christoph
Rattelschneck (Illustrator)
Stimmt's - Moderne Legenden im Test
Folge 1
Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 7., Aufl. (November 1998)
Sprache: Deutsch
Was wäre die Welt ohne all die Besserwisser, mit ihren festzementierten Vorurteilen: Männer mit Glatzen sind überdurchschnittlich potenter; der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste; Haare und Fingernägel wachsen nach dem Tod weiter und selbstverständlich bleibt Sekt im Kühlschrank mit einem Silberlöffel im Flaschenhals prickelnder als in einer Flasche mit Korken.
"Quatsch" sagen die einen, "stimmt" die anderen, und jeder beruft sich auf eine mehr oder minder angesehene wissenschaftliche Koryphäe, die angeblich für die Richtigkeit der Behauptung einsteht. So wird Märchen um Märchen, Legende um Legende weitergestrickt, gelegentlich so lange, bis vom ursprünglichen Wahrheitskern fast nichts mehr übrigbleibt.
Doch Christoph Drösser, der eine ungewöhnliche Kombination von Studienfächern unter seinem Schädeldach - mit noch sehr vielen Haaren - beherbergt, wollte es genau wissen und stellte all die Alltagsweisheiten, Schilda-Erzählungen, Münchhausen-Geschichten und modernen Legenden auf den Prüfstand. In einer regelmäßigen Kolumne im Zeit-Magazin veröffentlichte er nach und nach seine Recherche-Ergebnisse, die jetzt in einem schmalen Bändchen gesammelt zu finden sind.
Christoph Drösser legt diese Fragwürdigkeiten, bei denen der Durchschnittsmensch mit schüttelndem Kopf ein "Unglaublich!" murmelt, auf den Amboß und zertrümmert dabei manch schöne Mär, die bislang am Stammtisch immer eine Erzählung wert war.
Um einmal richtig Bescheid zu wissen, genau deswegen muß man diese 128 Seiten mit den lustigen Graphiken von Rattelschneck gelesen haben.
Manuela Haselberger
Drösser, Christoph / Rattelschneck (Illustrator)
Stimmt's - Moderne Legenden im Test
Folge 2
Taschenbuch: 143 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 2., Aufl. (Mai 2000)
Sprache: Deutsch
Bevorzugt passiert es wohl sonntags. Man besucht Nachbarn, Schwiegereltern, Onkels und Tanten -- und schon beim ersten Stück Kuchen weiß einer einen Rat. Dass der entkorkte Sekt zum Beispiel tagelang frisch bleibt, wenn man einen Teelöffel stielwärts in den Flaschenhals steckt. Oder dass die Milch deswegen so säuerlich im Kaffee klumpt, weil gestern ein grässliches Gewitter über der Stadt tobte. Stimmt das wohl? So fragt man sich - und erhält nun Antworten von Christoph Drösser, der im Rahmen seiner Zeit-Kolumne bereits seit einigen Jahren "moderne Legenden" der genannten Art auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Erstaunliches und bisweilen Nützliches hat er dabei zu Tage gefördert. So geben Kühe mehr Milch, wenn Ohr und Euter mit Mozarts "Kleiner Nachtmusik" beschallt werden. Die verrucht-rote Farbe verdankt der Campari tatsächlich zermahlenen Läusen. Gut zu wissen auch, dass Oralsex in immerhin 16 Bundesstaaten der USA gesetzlich verboten ist. Und Gebührensünder müssen gottlob nicht damit rechnen, eines Tages durch den Radar-Wagen der GEZ entlarvt zu werden. Große Worte großer Männer, physikalische Phänomene - die Welt ist voller Fragen und Wunder. Das ist ein bisschen wie Sesamstraße. Und macht auch im Erwachsenenalter noch Spaß. Wussten Sie schon, dass Fürze brennen? Können Sie ja nächsten Sonntag mal am Kaffeetisch erzählen...
Anneke Hudalla
Nachschub für "Stimmt's?" mit noch mehr modernen Legenden im Test: Würde die Erde durch einen kollektiven Sprung aller Chinesen vom Küchentisch aus ihrer Umlaufbahn geworfen? Und macht Oboespielen verrückt?Auch im dritten Jahr der ZEIT-Kolumne sind Leserinteresse und Fragebedarf ungebrochen. Die Fragen sind teilweise ein wenig ausgefeilter, und mancher wird sich, so der Autor, "die eine oder andere noch nie gestellt haben". Material zum Schmunzeln, Staunen oder Kopfschütteln ...
Drösser, Christoph / Rattelschneck (Illustrator)
Stimmt's - Moderne Legenden im Test
Folge 3
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: N.-A. (Februar 2004)
Sprache: Deutsch
Einmal mehr nimmt Christoph Drösser eine Vielzahl der Legenden unserer Zeit unter die Lupe und antwortet entweder mit "Stimmt" oder "Stimmt nicht". Fördert Schnaps die Verdauung? Gab es jemals einen weiblichen Papst? Waren die Bilder von feiernden Palästinensern am 11. September eine Fälschung? Ist Muskat ein Rauschgift? Starb der Marlboro-Mann an Krebs? Der Zeit-Redakteur erklärt auf jeweils einer knappen Seite seine Antwort, beschreibt seine Recherche oder nennt seine Quellen. Und da die Welt nicht immer ganz einfach gestrickt ist, lautet die Antwort manchmal auch: "Stimmt teilweise".
Der beliebte Legenden-Test begann 1997 mit einer Kolumne in der Zeit und war zunächst auf etwa zwölf Folgen angelegt. Er löste jedoch eine Fragenflut der Leser aus, die den Mathematiker und Philosophen bis heute in Atem hält. Die Kolumnen wurden bereits mehrmals in Buchform herausgegeben. Nach der ersten Ausgabe - Stimmt's? Moderne Legenden im Test - sind die "neuen Legenden" der nunmehr vierte Band.
Drösser schreibt wie gewohnt witzig und unterhaltsam, doch kommt dabei auch immer wieder die Ernsthaftigkeit seiner Arbeit zum Ausdruck. Sachlich analysiert er, ob es wirklich nötig ist, das Geschirr beim Abwasch nachzuspülen, ob die Werbespots im Fernsehen so laut sind, wie sie uns erscheinen oder ob ein schwerer Knochenbau auf der Waage zu sehen ist. Nicht jedem wird die Antwort schmecken, und nicht jede Frage ist gleichermaßen spannend. Doch die mit Cartoons versehene Kolumnensammlung ist ein sehr unterhaltsames und erhellendes Zeugnis über modernen Aberglauben und das ehrliche Bemühen der Wissenschaft, sich diesem zu stellen.
Birgit Will
Kurzbeschreibung
Gab es einen weiblichen Papst? Machen Querstreifen dick? Finden sich unter Jurastudenten die meisten Langfinger? Fördert Schnaps die Verdauung, und enthält eine Ausgabe der ZEIT so viel Text wie die "Buddenbrooks"?
Ein weiteres Mal steht Christoph Drösser der fragefreudigen "Stimmt`s"-Fangemeinde souverän Rede und Antwort. Die Auswahl trifft er nach dem Lustprinzip und nach dem Motto: Könnte dies eine Frage sein, die sich zwar nicht jeder, aber vielleicht viele schon einmal gestellt haben und die Verzwicktes mit Alltäglichem verbindet? Besonders Schrilles wird auch diesmal wieder von Rattelschneck mit spitzer Feder ins Bild gesetzt.
Drösser, Christoph
Rattelschneck (Illustrator)
Stimmt's - Moderne Legenden im Test
Folge 4
Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 2 (November 2005)
Sprache: Deutsch
Natürlich, all die Tanten, Nachbarinnen und wohlmeinenden Bekannten werden triumphieren: Nicht alles, was Volksmund und Lebenserfahrung an klugen Ratschlägen zu bieten hat, lässt sich so ohne weiteres durch wissenschaftliche Überprüfung widerlegen. Dass ein Silberlöffel im Flaschenhals den Sekt auch nach dem Entkorken für längere Zeit perlend-frisch erhalte - diesen ebenso gerne erteilten wie befolgten Rat hatte Christoph Drösser im zweiten Stimmt's?-Band klar ins Reich der Ammenmärchen verwiesen. Um nun freilich einräumen zu müssen, dass doch was dran sein könnte am prickelnden Flirt zwischen Mumm und Metall. Wie das Ganze funktioniert, dass nämlich der Löffel als Wärmeleiter den Kohlensäuregehalt des Getränks und so weiter, braucht hier nicht wirklich erörtert zu werden. Entscheidend ist vielmehr: Die Bände Stimmt's? Moderne Legenden im Test und Stimmt's? Noch mehr moderne Legenden im Test liegen nun in einer einmaligen Doppel-Sonderausgabe vor - und wieder gibt es allerlei zu staunen und zu diskutieren.
Kann man tatsächlich getrost ein Pils hinunterstürzen, um dann auf Rotwein umzusteigen, während die umgekehrte Reihenfolge unausweichlich zur Übelkeit führt? Hilft ein beherzter Klaps auf den Boden des Konservenglases tatsächlich, den vakuumfixierten Deckel zu lüften? Und führt ein genüssliches Cocktail-Saugen durch den Strohhalm wirklich dazu, dass sich der Rausch schneller einstellt als ohne Trinkhilfe? Das ist allemal gut zu wissen.
Doch nicht nur Heim und Herd werfen Fragen über Fragen auf. Was ist dran an der Mär vom kollektiven Selbstmord der Lemminge? Stimmt es, dass faules Holz im Dunkeln leuchtet? Soll man Glühbirnen aus Gründen des Stromverbrauchs brennen lassen? Und nicht zuletzt die vor allem in Frauenkreisen immer wieder heiß diskutierte Fragen, ob das Rasieren den Haarwuchs nicht erst im wahrsten Sinne des Wortes richtig anstachele. Ergeben Kirschen plus Wasser Bauchschmerzen, ist die Buche bei Gewitter tatsächlich Retter in der Not, was hat es mit dem Schlaf vor Mitternacht auf sich?
Dieser Drösser gehört einfach in jeden Haushalt. Und sei es nur als Anregung, um in Hobbykeller und Selbstversuch das Gegenteil zu beweisen.
Anneke Hudalla
Drösser, Christoph
Stimmt's - Moderne Legenden im Test
Folge 5
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb. (1. Dezember 2007)
Sprache: Deutsch
Schwitzt man auch beim Schwimmen? Müssen Fische trinken? Macht häufiges Waschen die Haut dünner? Auch nach zehn Jahren reißt der Strom der Fragen nicht ab, mit denen die Leser der ZEIT-Kolumne "Stimmt's?" den Autor Christoph Drösser löchern. Und Woche für Woche findet er eine unterhaltsame Antwort.
Christoph Drösser, geb. 1958, ist Redakteur im Ressort Wissen der Wochenzeitung "Die Zeit". Von 2004 bis 2006 entwickelte er als Chefredakteur das Magazin "Zeit Wissen". Bekannt ist er auch durch seine "Zeit"-Kolumne "Stimmt's?", in der er Fragen seiner Leser nach Legenden des Alltags beantwortet. 2005 wurde Christoph Drösser vom Medium-Magazin zum"Wissenschaftsjournalisten des Jahres"gekürt.
Drösser, Christoph (Autor)
Stemm, Antje von (Illustrator)
Stimmt's - Freche Fragen, Lügen und Legenden für clevere Kids
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: Neuausg. (November 2004)
Sprache: Deutsch
Drösser, Christoph
Stimmt's - Wenn die Röcke kürzer werden, wächst die Wirtschaft
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Rowohlt TB-V. Rnb. (1. Juli 2008)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Das Beste aus der beliebten ZEIT-Kolumne!
Über den Autor
Christoph Drösser, geb. 1958, ist Redakteur im Ressort Wissen der Wochenzeitung "Die Zeit". Von 2004 bis 2006 entwickelte er als Chefredakteur das Magazin "Zeit Wissen". Bekannt ist er auch durch seine "Zeit"-Kolumne "Stimmt's?", in der er Fragen seiner Leser nach Legenden des Alltags beantwortet. 2005 wurde Christoph Drösser vom Medium-Magazin zum "Wissenschaftsjournalisten des Jahres" gekürt.
E
F
Fuld, Werner
Das Lexikon der Fälschungen
Fälschungen, Lügen und Verschwörungen aus Kunst, Historie, Wissenschaft und Literatur
Eichborn
309 Seiten
G
Genuchten, Erlijn van
Alles kla(a)r
(E?)(L?) https://onzetaalwebwinkel.nl/boeken/alles-kla-ar
Uitgever: Kemper Conseil Publishing
ISBN: 9789076542744
Valse vrienden tussen het Duits en Nederlands
Woorden met dezelfde vorm maar een verschillende betekenis noem je homoniemen. En als het om woorden uit een andere taal gaat, noem je ze ook wel "valse vrienden". Voor het Duits zijn dat bijvoorbeeld "bellen", "Blut" en "verflucht", die niet "bellen", "blut" en "verflucht" betekenen, maar "blaffen", "bloed" en "vervloekt".
De in Duitsland woonachtige taalkundige Erlijn van Genuchten verzamelde vierhonderd Duitse ‘falsche Freunde’ in haar boek ‘Alles kla(a)r?’ Behalve echte homoniemen zijn hierin ook veel woorden opgenomen die verwarrend veel op elkaar lijken, zoals "peinlich" en "pijnlijk", en "verbrechen" en "verbreken".
Erstellt: 2016-10
Gerstendörfer, Monika
Der verlorene Kampf um die Wörter
Opferfeindliche Sprache bei sexualisierter Gewalt
Ein Plädoyer für eine angemessenere Sprachführung
Mit einem Vorwort von Michaela Huber
Broschiert: 171 Seiten
Verlag: Junfermann; Auflage: 1 (März 2007)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
"Kinderschänder gibt es nicht!" Was für eine provokant klingende und irritierende Aussage! Doch die wahren Provokateure sind wir. Denn wir alle benutzen solche Unwörter wie "Kinderschänder", "Sextouristen", "Triebtäter", "Sexgangster" und damit eine im wahrsten Sinne des Wortes gewalt-tätige Sprache. Wörter, Begriffe und Namenstäfelchen, die Tat und Täter nicht beim Namen nennen und so die wirkliche Problematik nicht erfassen, sondern die Opfer (nochmals) verletzen, die Taten bagatellisieren und die Täter entlasten.
Sprache ist eine perfide Waffe, wenn sie sich gegen die Opfer richtet. Im Problembereich der sexualisierten Gewalt ist das leider die Regel. Die Folgen für Opfer, Täter und die ganze Gesellschaft können so nie ans Tageslicht kommen und einer Problemlösung zugeführt werden. Unsere Sprache spiegelt und schafft Wirklichkeit - eben auch Gewaltwirklichkeit. Und sie verschleiert und bagatellisiert, wenn wir von "Beziehungsdramen" oder "Familienstreitigkeiten" reden, wo es tatsächlich um brutale Morde ging.
Immer an der Wirklichkeit (der Opfer) vorbei ... Diese Wirklichkeit wird im Buch ins Zentrum gerückt. So wird deutlich, dass sich Vieles ändern muss. Eben auch unsere Sprachführung. Wir alle können so zum Kampf gegen Gewalt beitragen, denn Sprache ist - genau wie die Menschen, die sie benutzen - lebendig!
Über den Autor
Monika Gerstendörfer, Jahrgang 1956, Dipl.-Psych., Menschenrechtlerin und freie Autorin, studierte Sprachwissenschaft, Psychologie und Psycholinguistik; arbeitete zunächst in der Wissenschaft und seit nunmehr 15 Jahren aktiv in Menschenrechtsorganisationen (Terre des Femmes e.V., Deutscher Akademikerinnenbund, Forum Menschenrechte, Lobby für Menschenrechte e.V.), im "Observatory against Violence on Women" der Europäischen Frauenlobby, im Europarat und als Sachverständige bei Anhörungen auf EU-, Bundes- und Landesebene. 2005 wurde sie mit den "1000 Women for Peace" für den Friedensnobelpreis nominiert.
(E?)(L?) http://www.gerstendoerfer.de/
Goldenstein, Ferris
Sprachquälers Wörterbuch
Das Lexikon zum schlechten Deutsch
Graupmann, Jürgen
Das Lexikon der Flops und Fehlleistungen
Broschiert
Verlag: Lübbe (1999)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Vom "Turmbau zu Babel", dem Ende des Sozialismus bis hin zum "Elchtest" - viele menschliche Errungenschaften und Visionen, die als Meilensteine des Fortschritts galten, waren zum Scheitern verurteilt. Hier ist das Lexikon der tragischsten und spektakulärsten Mißerfolge - eine Kulturgeschichte der besonderen Art.
H
Hacke, Axel
Der weisse Neger Wumbaba
(E?)(L?) http://www.axelhacke.de/
(E?)(L?) http://www.booking-hh.de/tomprodukt/hacke/
(E?)(L?) http://www.kunstmann.de/k_die_autoren/autoren/hacke.htm
(E?)(L?) http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/literatur/hacke/
von Axel Hacke, Michael Sowa
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe - 64 Seiten - Kunstmann
Erscheinungsdatum: Januar 2006
Auflage: 4., Aufl.
ISBN: 3888973678
Auch so können neue Begriffe und Redewendungen entstehen.
Und der Titel des Buches ist genau einem "Verhören" zuzuschreiben.
Kinder können nicht zuhören. Und wenn sie es tun, dann schlägt ihnen die Phantasie oft ein Schnippchen, das sie - oft bis zum Tod - mit falschen Liedtexten leben lässt. Denn vor allem Kinder sind grausame Verhörer - so wie Frau J. aus Stephanskirchen, die als junges Mädchen felsenfest davon überzeugt war, dass der eigentlich klischeehafte Satz eines mittelmäßigen Seemannslieds ("Stürmisch die Nacht und die See geht hoch") tatsächlich "Stürmisch die Nacht und die Säge tobt" laute. Für den Münchner Autor und Kolumnisten Axel Hacke sind diese Verhörer von teils schrecklicher Schönheit die eigentliche Quelle unerschöpflicher Poesie: "Der Verhörende schafft sich gewissermaßen aus der Unverständlichkeit der Welt heraus einen eigenen Kosmos, ein Beweis für die kindlich-dichterische Kraft, die vielen von uns innewohnt, ohne dass wir eigentlich etwas von ihr ahnen", heißt es in dem von Michael Sowa wieder einmal kongenial illustrierten Buch "Der weiße Neger Wumbaba". Hackes Meinung nach haben Liedtexter gar die Aufgabe, zum Fehlhören zu animieren.
In seiner Kolumne Das beste aus meinem Leben für die Süddeutsche Zeitung erwähnte Hacke einmal einige schöne Exempel für die Freudschen Fehler des Gehörs - mit der Folge, dass ihn immer neue Zuschriften seiner Leser ereilten, darunter die wirklich überzeugende Umdichtung des Evergreens "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius, dessen vertonte Gedichtzeilen "und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar" das Gehirn eines Musikenthusiasten folgendermaßen verwandelte: "und aus den Wiesen steiget / der weiße Neger Wumbaba". Dieses ungleich größere Zitat ziert nun als Titel ein Buch, die Hackes Originalkolumne sowie seine zahlreichen Nachfolger versammelt. Selbst wenn man sich bei manchen der eingesandten Verhörern etwas ohrenreibend fragt, wie das Hirn derlei phonetisch-semantische Kapriolen zustande bringt, so ist "Der weiße Neger Wumbaba" doch der beste Beweis für die im Buch aufgestellte These, "dass die besseren Liedtexte in den Köpfen der Hörer entstehen". Und das ist auf zauberhafte Weise sicher war. - Thomas Köster
Kurzbeschreibung
Ein kleines Handbuch des Verhörens hat Axel Hacke zusammengestellt, in dem wir dem Erdbeerschorsch begegnen und Holger, dem Knaben mit lockigem Haar, in dem Gott, der Herr, sieben Zähne hat und am Tannenbaum die Blätter grinsen. Verhörer, die in Michael Sowas Bildern unvergessliche Gestalt annehmen.
Hacke, Axel
Wortstoffhof
Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
Verlag: Kunstmann, Antje, Verlag (5. März 2008)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
»Sie sehen: Es geht hier um nichts anderes als um den Spaß am Valschen, die Poesie des Irrtuhms, die Freude an der Fehlleistunck um einen Reichtum also, der erst durch menschliche Schwäche entsteht. Von welch anderem Reichtum könnte man dies behaupten?«
Seit Jahren betreibt Axel Hacke einen Wortstoffhof, in dem er Wörter sammelt: falsche, unsinnige, unbrauchbare. Sie sind weder nützlich noch irgendwie verständlich. Sie kommen zum Beispiel aus Speisekarten, Gebrauchsanweisungen, Tourismusprospekten. Aus den Lautsprechern der ICE-Züge gleich in ganzen Sätzen. Selbst in seriösen Zeitungen findet man den schönsten Unsinn. E-mails sind eine einzige Fundgrube. Mancher hingeworfene Politikersatz ist der reine Restmüll, ein anderer dann wieder von rarer Schönheit auch hier gilt es, wie auf dem Wertstoffhof in jeder deutschen Gemeinde, das Verbrauchte von Noch-Brauchbaren zu trennen.
Gerade das Falsche ist das Schöne an der Sprache. Das ist Axel Hackes Credo, und davon erzählt keiner so wie er. Seine wunderbar kuriosen Sprachgeschichten sind in diesem Buch von Äh bis Zeitfenster geordnet. Ein Geschichten-Alphabet, das den Reichtum der deutschen Sprache zeigt und die Welt, wie sie ist und sein könnte.
Über den Autor
Axel Hacke, Journalist und Schriftsteller, lebt in München und ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.
»Man soll Wörter nicht gering achten, man soll sie nicht wegwerfen. Man kann sie vielleicht wieder verwenden, und wenn es nur zum Spaß ist.« Axel Hacke
Hardegen, Paula
Stimmt das denn?
Die beliebtesten Irrtümer aus allen Wissensgebieten
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Editionnova (Juli 2008)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Verraten die Punkte des Marienkäfers sein Alter? Sind Blitze tödlich? Zeigt die Kompassnadel direkt nach Norden? Mit Amüsantem und Erstaunlichem aus vielen Wissensfeldern, wie Natur, Geschichte, Religion, Wirtschaft, Technik, Rechtsprechung, Musik und etlichen weiteren Bereichen.
Harnisch, Rüdiger (Autor)
Prozesse sprachlicher Verstärkung
(Linguistik - Impulse & Tendenzen)
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Gruyter; Auflage: 1 (16. August 2010)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Prozesse, bei denen sprachliche Einheiten formal und in ihrer Bedeutung abgeschwächt werden (Kien-Föhre Kiefer), sind gut untersucht, Verstärkungs-Prozesse, bei denen sprachliche Einheiten erst hergestellt werden (karibisch "hamaca" volksetymologisch "Hängematte") dagegen kaum. Diese Lücke will der Band schließen. Behandelt werden neben normalen Volksetymologien auch subtilere (wie die kindersprachliche Deutung von heiser als Steigerung heis-er zu heis), das Wortwörtlichnehmen von Ausdrücken ("Gastarbeiter" sei falsch, da man Gäste nicht arbeiten lasse) und Wörter, die aus dem Weltwissen mit einer Bedeutung aufgeladen werden, die in der reinen Wortbedeutung nicht enthalten ist (z.B. bei der Unwort-Aktion). Pleonastische Verstärkungen (wie "Hai-Fisch" statt "Hai" allein) runden das Themenspektrum ab.
(E?)(L?) http://www.degruyter.de/cont/fb/sk/detail.cfm?id=IS-9783110223859-1&ad=nld
Prozesse sprachlicher Verstärkung
Typen formaler Resegmentierung und semantischer Remotivierung
Hrsg. v. Harnisch, Rüdiger
2010 | Gebunden | Euro [D] 99,95 / für USA, Kanada, Mexiko US$ 140,-. * ISBN 978-3-11-022385-9
Reihe: Linguistik - Impulse & Tendenzen 37
Produktinfo
Als „Prozesse sprachlicher Verstärkung“ werden Reanalyse-Vorgänge behandelt, bei denen sprachliche Einheiten auf der Skala der Konstruktionsebenen - Phonologie, Morphologie, Lexik - aufsteigen („Degrammatikalisierung“) und sich von synthetisch-intransparenten zu analytisch-transparanten Gebilden entwickeln („Delexikalisierung“) - Prozesse also, die der „Grammatikalisierung“ und „Lexikalisierung“ entgegengerichtet sind.
Ein erster Themenblock versammelt unter dem Motto „Form sucht Bedeutung“ Beiträge zur semantischen Verstärkung formaler Substanz: zu Volksetymologie, Affix- und Index-Reanalyse, Mondegreens, De-Idiomatisierung und semantischer Aufladung sprachlicher Zeichen aus ihren Gebrauchsbedingungen (Re-Kontextualisierung).
In einem zweiten Block sind unter dem Motto „Bedeutung sucht Form“ Prozesse thematisiert, bei denen eine semantische Verstärkung eine formale nach sich zieht: semantische Sekretion (pleonastische Konstruktionen) und delokutive Derivation.
Das im Einleitungsbeitrag skizzierte typologische Modell differenziert zusätzlich in zeichengebundene und gebrauchsgebundene Verstärkungsprozesse: morphologische Sekretion, De-Idiomatisierung und semantische Sekretion einerseits, Re-Kontextualisierung anderseits.
Erstellt: 2010-09
Henscheid, Eckhard
Henschel, Gerhard
Kronauer, Brigitte
Kulturgeschichte der Mißverständnisse
Studien zum Geistesleben
RECLAM LEIPZIG
590 Seiten
Ein Lobgesang dem Register. Selten ist es so hilfreich wie bei diesem 590 Seiten starken Buch, wo es einen schnellen Überblick über die Häufung von Irrtümern und Missverständnissen in der Welt des Geistes bietet: Eine erstaunlich klare Topografie - in der Diktion des Bandes - nicht des Terrors, sondern des errors. Die Kulturgeschichte der Mißverständnisse hält sich bei Theodor W. Adorno auf, der Bibel, bei Johann Wolfgang v. Goethe - wen wunderts, bei Hitler und Richard Wagner, schließlich bei Friedrich Schiller, wobei man erkennt, dass auch bei Schiffer, Claudia (eine Zeile über Schiller) immerhin drei Missverständnisse vorliegen. Eines davon ist beispielsweise die Idee, Schiffer sei die neue Brigitte Bardot; ein zweites ist ihr dümmliches Kleinreden der deutschen Fremdenfeindlichkeit. Merkwürdigerweise findet es sich nach der Aufklärung darüber, warum die erste Birne, der Bürgerkönig Napoleon, Napoleon III. hieß, wo er doch der zweite Napoleon auf dem Thron war. Schuld ist offenbar dem Drucker zu geben, der die drei Ausrufezeichen von "Vive Napoléon !!!" im allenthalben verbreiteten Aufruf zum Staatsstreich als lateinische Drei gelesen hatte.
Doch das ist, man ahnt es schon, einer der harmloseren Irrtümer. Und selbstverständlich handelt es sich bei der Kulturgeschichte nicht um ein Buch der Herren Henscheid und Henschel - mit dem ungewöhnlichen Beistand der Schriftstellerin Brigitte Kronauer - wäre das Missverständnis nicht Anlass, herzhaft über die Missverstehenden herzufallen. Was immer man glaubt, seinen Lieblingsfeinden und seinen Lieblingsfeindmedien anhängen zu dürfen: Hier findet sich noch mehr und noch infameres Material, die Wette sei gewagt. Wer würde schon glauben, dass Jürgen Habermas der FAZ in einem Leserbrief vorwarf, sie wolle ausgerechnet mit Hilfe Eckhard Henscheids "Deutschland deutscher" machen? Und so findet mancher Leser seine Geistesheroen hier durchaus demontiert. Ein aufregendes Buch also, die Kulturgeschichte der Mißverständnisse, die auch - in Nachfolge Gustave Flauberts - ein neues Wörterbuch der Gemeinplätze (des aktuellen Journalismus) ist.
Brigitte Werneburg
Kurzbeschreibung
Missverstanden wurde praktisch alles - das ist das Fazit dieses Buches. In über hundert spannenden, schwergewichtigen oder auch leichteren und launigen Artikeln klärt der Band über vielerlei Missverständnisse kulturgeschichtlicher Art auf: Da geht es z.B. um Heines nächtliches Gedenken an Deutschland, das seit jeher unsinnig zitiert und falsch verstanden wird, um Karl Kraus' Diktum, dass ihm zu Hitler nichts einfiele, oder um die häufig zitierte Äußerung von der Unfähigkeit zu trauern, die ursprünglich ganz anders gemeint war.
Brigitte Kronauer wurde am 29, Dezember 1940 in Essen geboren. Sie studierte Germanistik und Pädagogik und war einige Zeit als Lehrerin tätig. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg.
I
J
K
Kellner, Roman
Von Eisbärsalat bis Knöchelverzeichnis
Die besten Verhörer der deutschen Sprache
Gebundene Ausgabe: 111 Seiten
Verlag: Ueberreuter (August 2005)
(E?)(L?) http://www.ueberreuter.at/
Versprecher, davon hat man gehört. Aber Verhörer? Davon spricht niemand. Und das ist schade. Denn sie sind allgegenwärtig, äußerst unterhaltsam und sie betreffen jeden von uns. Wer hat sich denn nicht gewundert, dass die dritte Symphonie des altehrwürdigen Ludwig van Beethoven ausgerechnet "Erotica" heißt (statt "Eroica")? Und wer hat Udo Lindenbergs Sonderzug nicht nach "Bangkok" fahren lassen (statt nach "Pankow")? Ein Klassiker ist natürlich auch die "knabenbringende Weihnachtszeit" (obwohl im Original natürlich die "Gnade" gebracht wird). Schlagen Sie das Buch an einer beliebigen Seite auf: Die den Verhörern innewohnende Logik, ihre unglaubliche Kreativität und ihr grenzenloser Sprachwitz werden Sie packen und nie wieder ganz loslassen!
Köhler, Peter
FAKE
Die kuriosesten Fälschungen aus Kunst, Wissenschaft, Literatur und Geschichte
(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Koehler-FAKE/productview.aspx?product=14821069
2015. 256 S.: Broschiert
ISBN 978-3-406-68128-8
Erschienen: 21.08.2015
Erschwindelte Doktortitel, gefälschte Kunstwerke, getürkte Kriegsanlässe - in der Geschichte der Menschheit gibt es nichts, was noch nicht gefälscht worden wäre. Misstrauen ist also angebracht: Wenn Aristoteles plötzlich Französisch schreibt, mag der eine oder andere stutzig werden; dass der Briefträger Gert Postel es zum Oberarzt brachte, ohne je Medizin studiert zu haben, fiel hingegen nur durch Zufall auf.
Mit einem Augenzwinkern durchkämmt Peter Köhler unsere Geschichte, liest das Markus Evangelium als schlechte Übersetzung einer Caesar-Biographie und stellt fest, dass die Existenz des heutigen Staates Österreich womöglich auf einer Fälschung beruht. Auf seinem Streifzug von der Steinzeit bis in die Gegenwart enthüllt er, wie sich Dichter und Denker, Künstler und Kaiser, Päpste und Politiker die Wirklichkeit zurechtbogen; er zeigt die Geheimnisse guten Täuschens - und wie selbst aufgeflogene Fälschungen noch Jahrhunderte später Weltgeschichte schrieben.
Erstellt: 2015-09
Krämer, Walter - DnLdpI (Autor)
Trenkler, Götz (Autor)
Krämer, Denis (Autor)
Das neue Lexikon der populären Irrtümer
555 weitere Vorurteile, Mißverständnisse und Denkfehler von Advent bis Zyniker
Taschenbuch: 386 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 3 (Juli 2007)
Sprache: Deutsch
Krämer und Trenkler haben einen richtigen Schmöker geschrieben, den man immer wieder zur Hand nimmt - für eine neues Aha-Erlebnis. Bild der Wissenschaft über das Lexikon der populären Irrtümer.
Krämer, Walter - DP
Mackenthun, Gerald
Die Panik-Macher
Gebundene Ausgabe
Verlag: Piper; Auflage: 3 (2001)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Wir sind ein Volk von Angsthabern, behaupten Walter Krämer und Gerald Mackenthun. Viel zu schnell lassen wir uns Angst einjagen, Angst um unsere Gesundheit, um die Jobs, um das Geld ... Das wäre noch nicht so schlimm, wenn wir denn wenigstens Angst vor den wirklichen Gefahren hätten. Was fehlt in dieser Gesellschaft, ist eine kühle Risiko-Abwägung: Leben ist ohne Risiko nicht möglich; also, so die Autoren, laßt uns kalkulieren, was wirklich gefährlich ist - und was weniger. Der Statistiker Krämer und der Wissenschaftsredakteur Mackenthun untersuchen die wichtigsten Katastrophenmeldungen der letzten Jahre, von Amalgam bis Zeckenplage, und klopfen sie daraufhin ab, was wirklich dahinter steckt. Ob wir ein Risiko für bedrohlich halten oder nicht, ist zunächst ein Wahrnehmungsproblem, mit den Tatsachen hat das erstmal wenig zu tun. Damit das anders wird, haben die beiden Autoren die Krämer-Mackenthun-Risiko-Skala« entwickelt - damit auch die Deutschen lernen, ohne Panik zu leben.
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 1 (April 2003)
Sprache: Deutsch
Krämer, Walter - LdpI (Autor)
Trenkler, Götz (Autor)
Lexikon der populären Irrtümer
500 kapitale Mißverständnisse, Vorurteile, Denkfehler von Abendrot bis Zeppelin
Taschenbuch: 410 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 4 (Juli 2008)
Sprache: Deutsch
Wir haben uns in einer Welt eingerichtet, die wir zu kennen glauben. Doch selbst aufgeklärte Zeitgenossen laufen immer wieder in die Falle, die uns durch andauernde Wiederholung zum alltäglichen Wissen gewordene Irrtümer stellen. Alle falsch, alles war ganz anders. Die beiden Autoren schlagen eine Bresche ins Dickicht unserer Irrtümer. Sie streifen dabei die Geschichte, die Medizin, die Wirtschaft, die Politik und immer wieder die Welt der Zahlen und der Statistik, mit deren Hilfe die meisten falschen Ansichten zu kurieren sind.
Krämer, Walter - LdpSI
Sauer, Wolfgang
Lexikon der populären Sprachirrtümer
300 Mißverständnisse, Vorurteile und Denkfehler von Altbier bis Zyniker
Eichborn
224 Seiten
Sprache: Deutsch
Das Wort "verballhornen" hat weder etwas mit "Bällen" noch mit "Hörnern" zu tun, sondern leitet sich von einem Lübecker Buchdrucker namens "Johann Ballhorn" ab. Der "Boxring" ist noch nie rund wie ein "Ring" gewesen. Und den "Arbeitgeberbeitrag" zahlt keineswegs der "Arbeitgeber", sondern der "Arbeitnehmer". Die deutsche Sprache ist reich an Irrtümern, Verdrehern und Denkfehlern. Wo sie herkommen, wie sie entstanden sind und warum sie unseren Alltag trotzdem bereichern, zeigen Walter Krämer und Wolfgang Sauer in ihrem amüsanten und geistreichen Sprachpanoptikum.
Die Autoren Krämer und Sauer haben im Eichborn-Verlag das "Lexikon der populären Sprachirrtümer" herausgebracht, das 300 solcher "Mißverständnisse, Vorurteile und Denkfehler von Altbier bis Zyniker" auflistet und erklärt. Gewürzt mit kleinen Anekdoten ist dieses Buch eine Quelle von Aha-Erlebnissen.
L
Lauer, Pat
Das Ei des Kolumbus und andere Irrtümer
350 populäre Halbwahrheiten richtiggestellt
Gebundene Ausgabe: 284 Seiten
Verlag: Orbis (Januar 2003)
Lauer, Pat
Populäre Irrtümer der Menschheit
350 Halbwahrheiten richtiggestellt
Gebundene Ausgabe: 264 Seiten
Verlag: Voltmedia, Paderborn (Juli 2004)
Sprache: Deutsch
"Es ist nicht alles Gold, was glänzt!" Dies besagt ein altes und wahres Sprichwort - wahr, denn es wurde bewiesen!
Sie glauben es nicht? Dann schlagen Sie dieses Buch doch einfach mal unter "G wie Gold" auf, und überzeugen Sie sich selbst! Die alphabetisch geordneten Rubriken unseres Handbuchs sollen Sie nicht desillusionieren, sondern informieren: Lesen Sie über die Herkunft berühmter Sätze und Zitate, finden Sie heraus, welche Form Mutter Erde tatsächlich hat, und wenn Sie behaupten, einen "Ohrwurm" zu haben, dann wundern Sie sich nicht, daß dies besonders die Biologen zu interessieren scheint.
Lorenz, André
Stimmt doch gar nicht!
Die 1000 größten Irrtümer aller Zeiten
Auch mit einigen Hinweisen Bezeichnungen und Begriffen.
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Weltbild; Auflage: 1 (3. September 2007)
Sprache: Deutsch
M
Mackowiak, Klaus - 101
Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen und wie man sie vermeidet
(E?)(L?) http://www.chbeck.de/Mackowiak-101-haeufigsten-Fehler-Deutschen/productview.aspx?product=28155
Limitierte Sonderausgabe
2009. 224 S.: Paperback
ISBN 978-3-406-59246-1
In diesem Buch geht es um die Zweifelsfälle, denen man im Schreiballtag am häufigsten begegnet. Klaus Mackowiak klärt diese pragmatisch, verständlich und ohne allzu viel Fachjargon. Das Buch weist auf ungezwungene Weise den Weg zu fehlerfreiem Deutsch und ist auch für versierte Schreiber eine nützliche Hilfe.
Erstellt: 2016-11
Mandelbaum, Daniel E. M.
Täuschungswörter und -begriffe
Regelverstösse (fast) ohne Risiko
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Silex Verlag GmbH; Auflage: 1. Auflage 1998 (Mai 2001)
N
O
Olschansky, Heike - TW
Täuschende Wörter
Kleines Lexikon der Volksetymologien
238 Täuschende Wörter
Reclam, 253 Seiten, Gebundene Ausgabe
Wußten Sie schon, daß der "Braten" gar nicht "Braten" heißt, weil er "gebraten" wird? Daß die "Armbrust" weder mit "Arm" noch mit "Brus"t etwas zu tun hat? Oder daß der "Nassauer" keineswegs aus "Nassau" kam?
(E?)(L?) http://www.reclam.de/detail/978-3-15-010549-8
Geb. Format 9,6 x 15,2 cm. 253 S.
ISBN: 978-3-15-010549-8
EUR (D): 12,90
Das "Murmeltier" heißt nicht etwa so, weil es "murmelt", der "Pappenstiel" ist nicht aus "Pappe", und nicht jeder "Nassauer" kommt aus "Nassau". Sondern? - Das vergnügliche Lexikon zeigt, wie viele Redewendungen des Alltags uns sprachgeschichtlich auf die falsche Fährte führen und lüftet den Schleier ihrer tatsächlichen Herkunft.
Ein "ebenso faktenreiches wie unterhaltsames Nachschlagewerk". (Badische Neueste Nachrichten)
(E?)(L?) https://www.grin.com/document/231483
[4] Trier (1981), S. 21.
Weitere Alternativen, die als Ersatz für das Wort "Volksetymologie" vorgeschlagen wurden: "Resemantisierung", "lautlich-begriffliche Wortassimilation", "synchronische Etymologie", "Pseudoetymologie", etc. Eine Sammlung dieser Vorschläge findet sich bei "Baldinger (1973), Zum Einfluß der Sprache auf die Vorstellungen des Menschen", S.7 sowie bei "Olschansky (1996), Volksetymologie", S.108ff.
(E?)(L?) https://www.grin.com/document/538668
...
Olschansky definiert das Phänomen wie folgt:
Volksetymologie ist ein Vorgang, bei dem ein synchron isoliertes und als solches unmotiviertes Wort bzw. eine solche Wortkonstituente durch Anlehnung an ein lautähnliches oder (partiell) lautgleiches nicht-isoliertes bekanntes Wort (einer Wortfamilie) ohne Beachtung phonetisch-phonologischer und morphologischer Gesetzmäßigkeiten, in etymologischer [...] Hinsicht nicht korrekt evtl. mit lautlicher Umbildung neu zugeordnet, so neu, sekundär motiviert, interpretiert und de-isoliert wird, wobei das Lexem, das Produkt des Volksetymologie-Prozesses ist, neue morphologische, morphologisch-semantische Deutung oder Deutbarkeit besitzt.[14]
Es gibt also einen klar erkennbaren Unterschied zur Etymologie von Wörtern, nämlich „eine (wissenschaftlich falsche) Verbindung von zwei verschiedenen Wortfamilien“ [15]. Unter „normalen“ Bedingungen würden diese falsch verbundenen Wörter heute anders aussehen, beeinflusst durch historische Vorgänge des Sprachwandels wie etwa der Lautverschiebung. Der Anklang von Wörtern spielt für die Etymologie von Wörtern kaum eine Rolle [16], für die Volksetymologie ist er jedoch einer der entscheidenden Faktoren. Volksetymologien sind also sozusagen das Produkt falscher Etymologien, sie sind jedoch „ebenso folgenreich für den Sprachgebrauch und die Sprachgeschichte wie die richtigen Anschlüsse beim Sprechen und Verstehn. [...] Sie sind Wirklichkeit [...] wie jedes andere sprachliche Ereignis auch.“ [17] Auf die in der Definition von Olschansky verwendeten Begrifflichkeiten zum Vorgang der Volksetymologie werde ich im Kapitel 2.2. näher eingehen.
...
(E?)(L?) https://www.sprachlog.de/2008/12/25/buchtipp-tauschende-worter/#more-1867
[Buchtipp] Täuschende Wörter
Von Kristin Kopf
Das Buch ist ein Mini-Lexikon für Volksetymologien.
Eine "Etymologie" ist die Geschichte eines Wortes — woher es kommt und wie es sich im Lauf der Zeit verändert hat, lautlich und semantisch (also von der Bedeutung her).
Wenn man z.B. das heutige Wort "Marschall" nimmt und es zurückverfolgt, kommt man bei althochdeutsch "marascalc" raus, "Pferdeknecht" ("mar" = "Pferd", "scalc" = "Diener" — da kommt übrigens auch der "Gottschalk" her!).
Wenn verschiedene Wörter auf einen gemeinsamen Stamm zurückgeführt werden können, so bezeichnet man sie als etymologisch verwandt und kann damit im Tutorium Angst und Schrecken verbreiten. (Etymologisch verwandt ist z.B. "schneiden" mit "Schnitt" oder "frieren" mit "Frost".)
Für Etymologien gibt es etymologische Wörterbücher — für’s Deutsche z.B. den “Kluge”.
Eine "Volksetymologi"e kommt dann zustande, wenn ein Wort fälschlicherweise mit Wörtern zusammengebracht wird, mit denen es gar nichts zu tun hat. Klassisches Beispiel sind der "Maulwurf" und der "Tollpatsch", daher lieber was anderes:
"Schmetterling"
Der "Schmetterling" hat nichts mit "schmettern" zu tun sondern kommt wahrscheinlich von "Schmettenling" (ostmitteldeutsch), dessen erster Bestandteil wohl von Tschechisch "smetana" = "Milchrahm" herrührt. Das hat dann seine Ursache darin, dass im Volksglauben Schmetterlinge oft mit Milchprodukten in Verbindung gebracht wurden — Olschansky führt an, dass sie sich angeblich gerne auf Milchgefäße setzen oder dass Hexen sich in Schmetterlinge verwandelten, um Milch und Rahm zu stehlen. Was lustigerweise auch am engl. "butterfly" zu sehen ist.
Weitere Erklärungen gibt’s im angepriesenen Buch, unter anderen für die Wörter "Affenschande", "Armbrust", "Beispiel", "Braten", "Eichhörnchen", "Eisvogel", "Friedhof", …
Außerdem gibt es ein Kapitel zu Volksetymologien in anderen Sprachen und in Eigennamen und ein wunderbares Mini-Glossar von vier Seiten, das alle verwendeten Fachbegriffe auch für Laien verständlich macht.
Natürlich sind viele der Volksetymologien auch in einem normalen etymologischen Wörterbuch erklärt, aber dazu muss man sie alle erst einmal finden. Und Olschansky schreibt so angenehm lesbar und gleichzeitig ernsthaft wissenschaftlich (sie gibt z.B. alle bekannten Formen in älteren Sprachstufen an, manchmal sogar bis ins Indogermanische zurück), dass es eine Freude ist.
Also: Lesen!
Auf Rumänisch heißt saure Sahne/Rahm übrigens "smantâna", was sie bestimmt aus einer slawischen Sprache geklaut haben, im Russischen heißt’s nämlich auch "smetana".
Erstellt: 2023-11
P
Passig, Kathrin
Scholz, Aleks
Lexikon des Unwissens
Worauf es bisher keine Antwort gibt
Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb. (1. November 2008)
Sprache: Deutsch
Das Lexikon des Unwissens ist das erste Buch, nach dessen Lektüre man weniger weiß als zuvor.? So lautet die unglaubliche Ankündigung der Autoren Kathrin Passig und Aleks Scholz. In ihrem Nachschlagewerk der anderen Art geht es zunächst um den aktuellen Forschungsstand zu ausgewählten Themen von ?Aal? bis ?Wasser?. Anschließend führt das Duo vor, wo es in unserer Wissensgesellschaft noch ordentlich hapert. So fühlen sich Leser nach der Lektüre ein wenig wie der altgriechische Denker Sokrates, der vor fast 2500 Jahren feststellte: ?Ich weiß, dass ich nichts weiß.? Oder weniger dramatisch formuliert: Eine gelöste Frage wirft oft zwei neue auf.
Viel Physik, echt Tierisches, aber auch Allzumenschliches wird in diesem Lexikon beleuchtet. Wir greifen zu den Sternen, erfahren, was es mit dem Schnurren der Katzen auf sich hat oder worüber Narkoseärzte rätseln. Die einzelnen Beiträge kommen in appetitlichen Happen daher und informieren stets unterhaltsam und anschaulich. Kein Wunder, denn Autorin Passig gewann 2006 in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis -- und bildet mit dem Astronomen Scholz ein perfektes Duo, um im trüben Meer des Unwissens der Kultur- und Naturwissenschaft zu fischen.
Braune Zwerge verschwinden, mysteriöse Knoten entstehen, alte Schriften bleiben unverstanden. Astrophysiker sind ratlos, Biologen rätseln, Historiker verzweifeln. In diesem kuriosen Buch erfahren wir Widersprüchliches zu Fragen, die wir schon gelöst glaubten, sowie Erstaunliches über Dinge, über die wir uns bislang einfach noch keine Gedanken machten. Wo menschliches Know-how derzeit endet, darüber wissen wir nach der Lektüre besser Bescheid denn je. Und das ist gut so, denn der Zweifel gehört zur Erkenntnis wie das Salz in die Suppe. Oder mit dem alten Goethe gesprochen: ?Es irrt der Mensch, solang er strebt.?
Herwig Slezak
Pöppelmann, Christa - 1
1000 Irrtümer der Allgemeinbildung
Unglaublich - aber wahr
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Compact; Auflage: Neuauflage, Nachdruck. (August 2005)
Sprache: Deutsch
Klappentext
Stimmt's?
Die Akropolis befindet sich in Athen. Der Hundertjährige Krieg dauerte 100 Jahre. Wasser kocht bei 100 Grad. Geldscheine sind aus Papier.
Stimmt nicht!
Nicht alles, was wir zu wissen glauben, entspricht der Wahrheit. Dieses Buch gibt Auskunft über mehr als 1000 denkwürdige Irrtümer und bemerkenswerte Missverständnisse. Es klärt auf über gängige Unklarheiten sowie bekannte Falschheiten und stellt die vermeintlichen Wahrheiten richtig.
Durch aufschlussreiche Informationen zu unglaublichen Lügen und Vorurteilen sowie zu volkstümlichen Weisheiten wird dieses Buch zu einem wertvollen und kurzweiligen Begleiter durch die spannende Welt der Irrtümer.
Die 1000 verbreitetsten Irrtümer aus folgenden Themenbereichen:
Geschichte und Politik Naturwissenschaften und Technik Kultur und Unterhaltung Gesundheit und Ernährung Alltag und Soziales Religion und Philosophie Erde und Weltall
Pöppelmann, Christa - I
Die neuen Irrtümer der Allgemeinbildung
Gebundene Ausgabe: 239 Seiten
Verlag: Compact; Auflage: 1 (31. August 2006)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Der Nachfolgetitel der "1000 Irrtümer der Allgemeinbildung" deckt weitere 500 neue Irrtümer auf und klärt über die wahren Hintergründe auf. Wissenwertes über beliebte Volksweisheiten sowie unglaubliche Lügen und Vorurteile machen dieses Buch zu einem ebenso informativen wie amüsanten Leseerlebnis. Alles über die Halbwahrheiten aus Geschichte und Politik, Naturwissenschaften und Technik, Wirtschaft und Finanzen, Religion und Philosophie, Kultur und Unterhaltung sowie Erde und Weltall.
Pöppelmann, Christa - X
Irrtümer der Allgemeinbildung XXL
Unglaublich aber wahr
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Compact (1. Juni 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Ein Titel mit super Preis-Leistungs-Verhältnis - jetzt in der konkurrenzlosen XXL Version! 1500 verbreitete und spannende Irrtümer werden im Bestseller von Christa Pöppelmann auf unterhaltsame Weise aufgedeckt und richtig gestellt. Wissbegierige und kluge Köpfe, die ihre Bildung auffrischen, abrunden oder erweitern möchten, finden in den sieben Wissensbereichen die wahren Hintergründe zu gängigen Irrtümern. Entdecken Sie die Irrtümer in Geschichte und Politik, Naturwissenschaft und Technik, Kultur und Unterhaltung, Gesundheit und Ernährung, Alltag und Soziales, Religion und Philosophie sowie Erde und Weltall.
Prause, Gerhard
Niemand hat Kolumbus ausgelacht
Taschenbuch
Verlag: Econ Tb. (1997)
Sprache: Deutsch
Gerhard Prause, Jahrgang 1926, Historiker und "Zeit"-Autor der Rätselserie "Wer war's?". Er schrieb zahlreiche Essays, Hörspiele, Fernsehdokumentationen und Sachbücher.
Q
R
S
Scheub, Ute (Autor)
Kuschel, Yvonne (Illustrator)
Beschissatlas
Zahlen und Fakten zu Ungerechtigkeiten in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt
Broschiert: 208 Seiten
Verlag: Ludwig Buchverlag (19. März 2012)
Sprache: Deutsch
Schluss mit der Hirnvernebelung - Bilder schaffen Durchblick!
57 Milliarden Euro für Hartz IV? Ja, schon, aber das sind Peanuts gegen die 500 Milliarden, die deutsche Steuerflüchtlinge in ausländischen Steueroasen geparkt haben.
Weil prägnante Fakten in Kombination mit fantasievollen Illustrationen im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge stechen, werden gesellschaftliche Schieflagen und komplexe politische Zusammenhänge plötzlich anschaulich. Ute Scheub und Yvonne Kuschel machen sichtbar, wo Ungerechtigkeit herrscht und wo wir die Zukunft unseres Planeten aufs Spiel setzen.
Tagtäglich verschlechtert sich die Lebensqualität vieler Menschen zugunsten weniger Privilegierter - und zugleich gefährden wir nachfolgende Generationen. Nachhaltigkeit? Von wegen! Das ist schlichtweg Beschiss - an der Menschheit und an unserem Planeten. Eigentlich wissen wir das, doch die abstrakten Zahlen in den Nachrichten, die Millionen, Milliarden und Billionen, überfordern unser Vorstellungsvermögen und vernebeln unser Hirn. Der Beschiss-Atlas will die empörende Realität sinnlich erfassbar machen. Nicht mit den üblichen Tortendiagrammen, sondern mit knappen, klaren Aussagen und fantasievollen Illustrationen. Essen und Trinken, Armut und Reichtum, Natur, Energie und Klima, Rüstung, Migration, Familie und Beruf …
Allzu oft lassen wir uns täuschen, aus Gleichgültigkeit oder weil wir die Verhältnisse zu wenig durchschauen. Eine ungewöhnliche Symbiose aus Wort und Bild sorgt für den nötigen Durchblick in einer aus den Fugen geratenen Welt.
Yvonne Kuschel, geboren 1958 in Danzig, 1972 in den Westen ausgewandert, ist Zeichnerin, Illustratorin, Autorin und Fotografin. Nach Stationen in Paderborn, Bielefeld, Nürnberg, Hamburg und Berlin ist sie seit 2003 mit ihrer Familie in Leipzig zu Hause. Sie war Stadtzeichnerin von Nürnberg, Kulturpreisträgerin der Stadt Bielefeld und von 2005 bis 2010 Professorin für Zeichnen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Ute Scheub, geboren 1955 in Tübingen, ist freie Journalistin und promovierte Politwissenschaftlerin. Sie war Mitbegründerin und langjährige Redakteurin bei der taz und ist Autorin zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien bei Pantheon Heldendämmerung - die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist, außerdem arbeitete sie maßgeblich an dem beim Westend Verlag erschienenen Sammelband 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern mit.
(E?)(L?) https://www.buechergilde.de/detailansicht/items/beschissatlas_165732.html
Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher 2012
Klappenbroschur, bedruckt, durchgehend farbig illustriert, 208 Seiten.
Inhalt
Prägnante Fakten in Kombination mit fantasievollen Illustrationen machen soziale, wirtschaftliche und ökologische Schieflagen anschaulich.
Erstellt: 2012-10
Schlüter, Reinhard (Autor)
Das Schaf im Wolfspelz
Lexikon der hinterhältigen Beschönigungen
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Eichborn; Auflage: 1 (24. Juli 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Schönsprech, wohin man hört Ob Fahrzeugpark, Gesundheitspark oder Industriepark: Grün ist es nirgendwo. Reinhard Schlüter präsentiert das Lexikon der hinterhältigen Beschönigungen. Wenn Schönheitskliniken Feinstkonturierungen anpreisen, wenn Preise nicht angehoben, sondern angepasst werden, wenn uns die Lebensmittelindustrie Formschinken verkauft und die Nachrichten trotzdem nur Minuswachstum vermelden, geht es stets darum, durch verbale Beschönigung unschöne Tatsachen zu verstecken. Der Publizist Reinhard Schlüter stellt 1000 absurde, lustige, pseudo-informative, aber auch menschenverachtende Begriffe aus Alltag, Politik und Wirtschaft vor. Ein unterhaltsam-bissiges Buch für alle, die bei der allgegenwärtigen Sprachvernebelung klare Sicht bewahren wollen.
Erstellt: 2010-09
Schmid, Ulrich
Die Frau vom Hirsch heißt Reh ...
(E?)(L?) http://www.jokers.de/3/16792054-1/buch/die-frau-vom-hirsch-heisst-reh.html
Ulrich Schmid erzählt, welchen angeblich anerkannten Wahrheiten, bewiesenen Erkenntnissen und weit verbreiteten Gesetzmäßigkeiten aus der Tier- und Pflanzenwelt wir bislang gutgläubig auf den Leim gegangen sind. In kurzen, vergnüglich-unterhaltsamen Texten klärt der Autor die bekanntesten Irrtümer überzeugend auf.
2011, 2., überarb. Aufl., 216 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Geb. mit Su., Deutsch
Erstellt: 2015-11
Seiffert, Helmut
Auch ein Mord ist ein Stück Leben
Das kleine Buch der Sprachunfälle
Taschenbuch
Verlag: C.H.Beck (2000)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Ist ein Prozent das gleiche wie ein Prozentpunkt? Müßte es statt überfrierender Nässe nicht übernässende Friere heißen? Gibt es neben einem Boykott auch einen Girlkott? Und müsste der weibliche Geist nicht eigentlich Geistin genannt werden? Dass der alltägliche Sprachgebrauch allerlei Tücken, Hinterhalte und Fallen bereithält, zeigt Helmut Seiffert auf amüsante und abwechslungsreiche Weise in seinen sprachkritischen Glossen. Ob er sich dabei über den nord- und süddeutschen Sprachgebrauch Gedanken macht, sprachliches Imponiergehabe entlarvt oder falschen Metaphern nachspürt - stets hat der Autor seinen Puls am Ohr der Zeit, und glücklich darf sich schätzen, wer Gnade findet vor seiner spitzen Feder.
Sick, Bastian (Autor)
Happy Aua
Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag (27. August 2007)
Sprache: Deutsch
"Gordon Blue", "gefühlte Artischocken", "strafende Hautlotion" - nichts, was es nicht gibt!
Bastian Sick sammelt sie Woche für Woche. Seit er seine Internet-Kolumne »Zwiebelfisch« schreibt, erreichen ihn täglich die mal komischen, mal erschreckenden Entdeckungen seiner Leser und Leserinnen. Diese Fundstücke hat er zusammengestellt und mit Kommentaren versehen. Herausgekommen ist das bizarrste Deutschlesebuch der Welt. Speisekarten sind besonders gefährdet und Werbeprospekte gibt es eigentlich nie ohne. Ein fehlerfreies Hinweisschild ist eine Rarität und die Tageszeitungen liefern uns kostenfrei mit den neusten Nachrichten aus Politik, Kultur und Sport: die kleinen Verschreiber, die falsch gesetzten Apostrophe, die gefühlten Kommas, die missverständlichen Anweisungen und die unfreiwillige komischen Wortkombinationen. Da wird der Müll nicht mehr nach Bioabfall, Glas oder Verpackung getrennt, sondern zwischen Restmüll und Mieter unterschieden. Ganz Afghanistan explodiert, aber es gibt nur 28 Tote. Wo liegt Neupfundland? Bei Schnitel mit Championg und Pharmaschinken vergeht uns der Appetit, aber glücklicherweise nicht der Humor. Das kann natürlich alles aus dem Rudel laufen, aber Bastian Sick hat alle Handycaps, Fluchversuche und andere Mallörs sorgfältig zusammengestellt und auf seine unvergleichliche Art kommentiert. Das war natürlich eine Syphillisarbeit, aber wir werfen ja hier die Säue vor die Perlen. Nach den sensationellen Kolumenbänden »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod« versammelt »Happy Aua« den Stoff, aus dem die Sprache in ihrer falschesten Form ist. Vor diesem Deutschlesebuch kann nur gewarnt werden, hier ist alles falsch und brüllend komisch.
Bastian Sick, Jahrgang 1965, Studium der Geschichtswissenschaft und Romanistik, Tätigkeit als Lektor und Übersetzer; von 1995-1998 Dokumentationsjournalist beim SPIEGEL-Verlag, ab Januar 1999 Mitarbeiter der Redaktion von SPIEGEL ONLINE. Dort seit Mai 2003 Autor der Kolumne »Zwiebelfisch«.
T
Troni, Angela
Die dööfsten Deutschfehler
Sprachliche Stolperfallen und wie man sie umgeht
Broschiert: 202 Seiten
Verlag: Heyne (Mai 2006)
Sprache: Deutsch
Stolperfallen gibt es im Deutschen mehr als genug. Auch die mehrfach reformierte Rechtschreibreform hat sich selbst, obwohl sie um des Gegenteils willen auf den Weg gebracht wurde, als eine solche erwiesen. "Kaum etwas", merkt die Autorin hierzu in ihrem Einführungskapitel trocken an, "wird so geschrieben, wie von der Rechtschreibkommission beschlossen". Ein echter Schenkelklopfer, wenn es, zumal für unsereins, nicht so tieftraurig (oder tief traurig?) wäre. Doch um die von den Reformprofis ausgelegten Fallen geht es in Tronis Buch gar nicht. Im Mittelpunkt stehen vielmehr jene typischen Fehler, die seit Generationen mit Fleiß begangen werden und dabei nicht gegen irgendwelche neue, sondern gegen schon seit vielen, vielen Jahren geltende, und dabei völlig unstrittige Grammatikregeln verstoßen.
Besonders beliebt: Unsinnige Steigerungen, wie jene, wie sie Troni beispielhaft gleich in der ersten Kapitelüberschrift benutzt: "Die 'ultimativsten' Grammatiktests". Die Tests selbst dienen dazu herauszufinden, zu welchem Grammatik-Typ man gehört. Drei Abstufungen gibt es: Greenhorns, Otto Normalverbraucher und Profis. Auch wenn man sich selbst als Profi einschätzt, sollte man die vorangegangenen Tests keinesfalls überspringen. Da gibt es nämlich richtig was zu lachen. Nur ein Beispiel. Auf die Frage "Die Begriffe transitive und intransitive Verben sind Ihnen sicher schon mal irgendwo begegnet. Nur wo?" wird als eine Antwortmöglichkeit angeboten: "Transitive und intransitive Verben können mir noch gar nicht begegnet sein, weil es sie gar nicht gibt. Es muss richtig transzendent oder intranszendent heißen." Toll, oder?
Auf den Einstufungstest folgt der eigentliche Lexikonteil (von "abber Arm" bis "zu"), in dem mit ausführlichen Beispielen und Tabellen typische Fehler analysiert und die richtigen Alternativen dargestellt werden. Ein Glossar wichtiger grammatikalische Begriffe rundet den empfehlenswerten Band gelungen ab.
Andreas Vierecke
Kurzbeschreibung
Eine lehrreiche Deutschstunde der anderen Art!
Ist der Dativ wirklich dem Genitiv sein Tod? Oder können die beiden auch ganz gut miteinander leben? Dürfen Grammatikregeln eigentlich Sinn machen? Oder reicht es, wenn sie sinnvoll sind? Beispiele für Zweifelsfälle gibt es in der deutschen Sprache wahrlich genug. Doch wie heißt es richtig? Angela Troni nimmt humorvoll und mit spitzer Feder die typischen Fehler aufs Korn, weist auf Fehlkonstruktionen hin und verknüpft sie mit unterhaltsamen Anekdoten.
Gefundene Orthografie- und Grammatikfehler dürfen vom Entdecker unentgeltlich behalten werden.
(E?)(L?) http://www.humanitas-book.de/
Angela Troni: Die dööfsten Deutschfehler
Sprachliche Stolperfallen und wie man sie umgeht
Die deutsche Sprache birgt bekanntermaßen nicht wenige Stolperfallen: Ist »Anfang diesen Jahres« richtig oder doch »Anfang dieses Jahres« und worin liegt genau der Unterschied zwischen »scheinbar« und »anscheinend«? Humorvoll und mit spitzer Feder nimmt die Autorin die typischen Sprachirrtümer aufs Korn und verknüpft sie mit unterhaltsamen Anekdoten und einfachen Merkregeln.
2006. 203 S., kart. Heyne.
Bestell-Nr.:66002323
U
V
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Waller, Klaus
Lexikon der klassischen Irrtümer
Wo Einstein, die katholische Kirche und andere total daneben lagen
Gebundene Ausgabe: 277 Seiten
Verlag: Eichborn (1999)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Was haben Platon, Leonardo da Vinci, Einstein und Sigmund Freud gemeinsam? Geniale Ideen? Nein, sie haben sich geirrt! Berühmte und kuriose Irrtümer der Weltgeschichte, die die andere Seite der Kulturgeschichte zeigen, sind in diesem unterhaltsamen Lexikon gesammelt: Von den unvergeßlichen Die Titanic ist unsinkbar oder Die Erde ist eine Scheibe bis hin zu weniger bekannten Perlen: Kokain hilft gegen Morphiumsucht, Der Affe stammt vom Menschen ab, Die Gebärmutter ist ein wanderndes Tier und Europäer sind Kannibalen. Irrtümer bringen uns weiter. So erfanden Alchemisten, in dem Glauben, Gold könne künstlich hergestellt werden, ganz nebenbei Porzellan und Weinbrand und entdeckten die Schwefel- und Essigsäure. "Der Strom der Wahrheit fließt durch die Kanäle von Irrtümern", hat der indische Dichter Rabindranath Tagore einmal festgestellt. Oder mit anderen Worten: Wer sich nie irrt, ist doof!.
Walsdorff, Hartmut
Darüber lässt sich streichen
Funkelnagelneue Versprecher
Taschenbuch: 95 Seiten
Verlag: Claudius (April 2002)
Kurzbeschreibung
Ingesamt 16 Auflagen haben die beiden Bücher des Berliner Pfarrers Hartmut Walsdorff bisher erlebt. Doch nicht die knapp 80.000 verkauften Exemplare haben den aus Funk und Fernsehen bekannten Theologen dazu bewogen, noch einen Band draufzusetzen. Vielmehr ist es der pure Spass am Sammeln von unbeabsichtigten Pointen in Predigten, Reden und Ansagen, die dem Pathos, der Würde und der Heiligkeit von Worten oft ein Schnippchen schlagen. Freuen Sie sich auf Walsdorffs funkelnagelneue Versprechersammlung mit den frechen Illustrationen von Klaus Müller. Unbestreitbar ein Buch zum Schieflachen, das man gerne weiterverschenken würde - wenn man sich bloss davon trennen könnte!
Autorenportrait
Hartmut Walsdorff, geb. 1942, ist Gemeindepfarrer in Berlin Steglitz und bekannter Rundfunk- und Fernsehprediger. Susanne Brandt ist leitende Diplom-Bibliothekarin, entwickelt Konzepte zur kreativen Kultur- und Medienarbeit mit Kindern und ist in der Kindergottesdienstarbeit aktiv. Verheiratet ist sie mit Klaus-Uwe Nommensen, Gemeindepfarrer in Papenburg und Journalist, sowie Beauftragter für religionspädagogische Konzepte in der Kindertagesstättenarbeit.
Walsdorff, Hartmut
Vor Gott sind alle Menschen bleich
Eine Fundgrube origineller Versprecher
Taschenbuch: 114 Seiten
Verlag: Claudius; Auflage: 14., Aufl. (April 1997)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Seit nahezu 20 Jahren sammelt Hartmut Walsdorff alle möglichen und unmöglichen Versprecher - aufgespürt in Talkshow und Tagesschau, Parlament und Synode, in Gottesdienst und Seniorenkreis.
Kennen Sie den "Cappuccino-Orden"? Waren Sie schon einmal im "Gelsener Kirchenstadion"? Oder wußten Sie, daß "Methanol" erfrischt? Dann lieben Sie sicher auch "Placebo Domingo" oder "Pasarotti" ... und dürften nun hinreichend neugierig darauf sein, welche sprachlichen Entgleisungen sich Hirn und Zungen sonst noch so leisten.
Autorenportrait
Hartmut Walsdorff, geb. 1942, ist Gemeindepfarrer in Berlin Steglitz und bekannter Rundfunk- und Fernsehprediger.
Wolk, Ulrike (Autor)
Pollmann, Christoph (Autor)
PONS Wörterbuch der verwechselten Wörter
1000 Zweifelsfälle der typischen Wortverwechslungen verständlich erklärt
Broschiert: 128 Seiten
Verlag: Klett (September 2010)
Sprache: Deutsch
Erstellt: 2010-09
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